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Dresdner neueste Nachrichten : 01.04.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-04-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-194004018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19400401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19400401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1940
- Monat1940-04
- Tag1940-04-01
- Monat1940-04
- Jahr1940
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 01.04.1940
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mit Handels« und Industrie «Zeitung 48. Jahrgang Montag, 4. April 4940 Nr. 76 Dresdner Neueste Nachrichten S« fmn Zuffetluve in» Hau» Nnschl. TrögeNohn mouag.».-IM. «, »G» «» Itn,,Ig«np»ell«: Srundprrt«: dt»1h>aItIg«»m-Z«II< Im «Ni«t-»nI»I1 14Npt„ pailkriu-r.-RM. lttnschlltßtlch N^ltps. P»ft,»bghr»n> hierzu »«Rvs. L»ff,NgrId. IHHßU «N-GlIGGHlW ^OHlHOGGItzea-G Slrllengrsuch« und privat» Famil!«nan,«ig,n 0 Rps., dir 70 mm breit» mm-3»il« tm xoldmonatt. t.- «M.tsreujbnndsenbung: 2nI->nb7Z«vi.,riu«landr.- XM.w-chenN. GGGGG «1^/GAGG V V G V" TAGG V ^«GG v GGsGG Gv "^IvGGGGGGGG leztleil 1,10 «M. Nachlaß nach Malstaffel I oder Mengenstaffel y Sriesgebüh, «ia,»>»'«>« außerhalb «roß-klreaben» II Rui. in Sroß-Vresben I« Rvi für gifferanzeigen wNps au»s<HI. Porto gurgelt ist Anitigenprei-iist» Nr.0 güiii». Verlag und Schrtfilettvng: Vresben A, Zerdtnanbstra-e <«Postanschrift: Dresden A i, poftsach « Zernrus: Ortsverkehr Sammelnnmmer 2iüoi, Fernverkehr 27981«Telegramme: Neueste Dresden« Postscheck: Dresden 2«60 Miverlangte Einsendungen an die Schriflleitung ohne Rückporto werben weder turkickgesandt noch aufbewahrt. - Im Jaffe höherer Gewalt oder Letrieb-stSrung haben unsre Lezieher keinen Anspruch auf Nachlieferung oder Erstattung de- entsprechenden Entgelt- Untersuchung gegen Vullil in WA. gefordert Das Echo der deutschen Enthüllungen Achtung, streng geheim! Nie Veröffentlichung der in Warschau gefundenen polnischen Geheimdokumente durch das deutsche Auswärtige Amt (siehe auch Seite 3) hat in der ganzen Welt das allergrößte Aufsehen erregt, lleberall werden diese Dokumente als klare Beweise der Kriegsschuld der Weltmächte erkannt, als eindeutige Belege dafür, daß England, Frankreich und Polen seit Zähren schon den Krieg gegen das Reich vorbereitet haben. Besondere Aufmerksamkeit hat überall die Aufdeckung der kriegstreiberischen Politik der USA.» Botschafter in Europa gefunden, die Polen und die Westmächte nach Kräften zum Krieg aufgeheht haben. Zn den Vereinigten Staaten hat sich bereits eine leidenschaftliche Diskussion entsponnen über diese Rolle amerikanischer Diplomaten in der Vorgeschichte des Krieges, über die insgesamt die veröffentlichten Dokumente den klarsten Aufschluß erbracht haben. Sensation in Amerika Leidenschaftliche Diskussionen in der Oeffentlichkeit - Plumpe Lügenmanöver Bullits XWashington, 1. April In den Bereinigten Staaten hat die Veröffentlichung der polnischen Dokumente mit ihren Belegen über die .stnfammenarbeit von NSA.-Botschastcrn mit den tlricgshcßern wie eine Bombe eingeschlagen und leiben« schasiliche Debatten entfesselt. Dost Roosevelt fedensallS entschlossen sei, den Vestmächten mit allen Mitteln anher vielleicht einer aktiven Teilnahme am Krieg zu Helsen, steht siir „Daily News" anher Zweifel, wobei das Blatt alö vornchm- hchstcn Beweis anslihrt, bah die USA -Negierung letzt den Weltmächten die amerika nische Flugzeugproduktion so gut wie vollständig zur Bersügnng gestellt habe. Roosevelt treibe eine Politik zugunsten der West mächte, obwohl der Wille des Volkes immer stärker werde, sich ans dem Krieg hcrauSzuhalten. Gegenüber dieser Erregung der öffentlichen Meinung versuchen die Kommentatoren des amerikanischen Rundfunks, die Dokumente zu bagatellisieren, Auch Bullit und der ehemalige polnische Botschafter in Washington, Po- tocki, haben zu einem ähnlichen VcrzweislungSmanö- oer gegriffen und „dementiert", obschon bas gesamte neutrale Ausland festgestellt hat, bah die Dokumente von einwandfreier Echtheit sind, Staatssekretär Hüll seinerseits hat erklärt, das, weder er noch einer seiner Mitarbeiter jemals von solchen Unterredungen diplomatischer Ver treter der Vereinigten Staaten mit polnische» Stellen Kenntnis erhalten haben und damit deutlich die Bot schafter desavouiert. Um so bedeutsamer ist der grohe Leitartikel der Hüll nahestehenden „Washington Post". Diese lehnt HullS hundertprozentiges Dementi vom streitag rundweg ab, offenbar, weil sie ebenso gut wie jeder Kenner der amerikanischen Auhenpolitik weih, dah die Behauptungen über Nullit und Kennedy zumindest grundsätzlich stimmen. „Washington Post" führt daher aus, cö wäre nett, wenn die Angelegenheit dieser Doku mente mit HullS Dementi erledigt wäre. Leider aber erinnere man sich daran, dah gerade erst vor einer Vochc Hüll selbst seinen Gesandten Cromwell wegen ähnlicher Acuherungcn öffentlich zur Rechenschaft ziehen mnlitc. Bnllit habe zwar den Inhalt des Potocki-Bc- richtcs dementiert und Kennedy werbe vermutlich das gleiche tnn, aber leider klängen die bisher bekauntgewordeue» AuSzüg« durchaus plausibel. lind sie klängen plausibel, weil Bullitt und Kennedy sich nicht als Angestellte des Staatsdepartements, son dern als persönliche Abgesandte Roose velts betrachten und daher ihm anstatt dem Staats ¬ departement Gcfolgschaststrcuc schuldig zu sein glauben. Die volle Wahrheit zwinge zu dem Verdacht, daß die behaupteten Acuherungen sehr gut die An sichten und die Politik Roosevelts, lm Gegensatz ,n der des Staatsdepartements, wtedergcgcbcn haben mögen. Das Blatt verweist daraus, dah man die Dokumente nicht bagatellisieren dürfe, die erstens den Engländern und Franzosen zeigten, dah Roosevelt sie zum Krieg anstachclte, ohne selbst etwas riskieren zu wollen, zweitens den Amerikanern kurz vor X Berlin, 1. April DaS Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: „Im Westen geringe Spähtruvptätigkeit «nd schwaches Arttllerieserrer. Südlich Saarbrücken über franzvfischem Boden kam es am Nachmittag des ZI. Mürz z« verschie denen größeren Lnftkümpf^n zwischen deutschen «nd französischen Jagdflugzeugen. Droh zahlen- mäßiger Ueberlegenheit der Franzosen schaffen di« deutschen Jäger ohne eigene Verluste sieben Moranr.Flugzeug« ab. . Tagsüber wurde über Oftsrankreich und der Nord see bis zu den Shetlandinsel« ansgekltirt. Di« ein« »«feisten Flugzeug« kehrten mit wertvolle« Ergebnisse« mn>«l«hrt zurück." * Im einzelnen spielten sich folgende Kämpfe ab: Bet viittltnge'n standen tn zwei Dressen acht Mcsscr- schmittssugzeugen acht Moränen gegenüber. Dabei der Präsidentenwahl bewiesen, dah Roosevelt im Streit zwischen Deutschland und Polen bereit war, in einer Weise Partei zu ergreifen, die sich mit einer völligen Neutralität nicht verein baren lasse. Man könne daher das Weihbnch nicht mit einem Lächeln abtun. Zusammcnsasscnd kann man sagen, dah die deutsche Veröffentlichung weiteste Verbreitung gefunden hat, nicht nur tn allen Zei tungen deS ganzen Landes, sondern auch im amerika nischen Rundfunk, der seit Freitag abend fortlaufend in jedem seiner zahlreichen Nachrichtendienste immer wie der die Berliner Sensation eingehend behandelt. Grohe Beachtung fand anch die Sonnabend abend, zur besten Hörzcit des Rundfunks, gebrachte scharse Rede des Abgeordneten Fish, -des führenden republikanischen Mitglieds des Auhen- auSschusseS des amerikanischen Abgeordnetenhauses, der erklärte, daö deutsche Weihbuch bestätige seine schon immer auögedrückte Ueberzeugung, dah die Kriegs hysterie in den Bereinigten Staaten direkt auS dem Weihen Haus stamme. Sollte die von ihm geplante Nachprüfung die im Weihbuch enthaltenen Beschuldigungen gegen den Pariser USA.-Botschastcr bestätigen, so werde er im Kongreh formell beantragen, Bullit unter össentliche Anklage zu stellen. AuchRoosevelt sollte daö gleiche Schicksal erleiden, falls er geheime Abmachungen, die Amerika in den Krieg verwickeln würden, mit ausländischen Regie rungen getrosten habe. Fish zitiert alsdann längere Auszüge aus PotockiS Bericht und erklärte, diese deut schen Enthüllungen stellten auherordcntlich ernste Be schuldigungen dar, die nicht einfach mit einer Hand- bcwcgnng bciscitegcschoben werden könnten. Tatsäch lich stehe die gesamte Anhcnpolitik Amerikas und daö Leben amerikanischer Bürger auf dem Spiel. Unter der Balkenüberschrift „Nullit und Kennedy droht ScnatSuntersuchung" meldet „New Aork Journal AmericanS", dah der NundcSkongreh über die Enthüllung der geheimen amerikanischen diplomatischen Intrigen in Europas Politik vor Kriegsausbruch der artig beunruhigt sei, dah voraussichtlich der ge samte Fall nächste Woche im Plenum deS Senats und Abgeordnetenhauses ventiliert würde. DaS demo kratische Mitglied deS Auswärtigen ScnatSauSschusseS, ReynaoldS, erklärte, er wolle die Borladung NullitS und Kennedys verlangen, damit beide unter Eid alle Hintergründe der amerikanischen Diplomatie in Europa ausdecktcn. * Die merkwürdigen Dementis, mit denen Hüll, Nul lit und Potocki die Glaubwürdigkeit der im War schauer Atthcnministcrium gefundenen Dokumente er schüttern wollen, vermögen den ungeheuren Eindruck der deutschen Publikation nicht zu vermindern, vor allem anch in den Bereinigten Staaten selbst nicht. Dah es sich bei derartigen Dementis lediglich um den üb lichen Bcrsuch eines Angeklagten handelt, zunächst ein mal jede Schuld an den ihm zur Last gelegten Ver gehen zu leugnen, ist zu offensichtlich, alö dah sich mit ihnen irgend etwas an der Sache ändern könnte. Der Abgeordnete Fish hat denn auch im amerikanischen Rundfunk die Dokumente ausdrücklich alö Inhalt» l ich richtig bezeichnet. wurde eine Moräne über dem Ort Püttlingen zum Absturz gebracht. Aus einer weiteren Moräne rettete sich der Flugzeugführer durch Fallschirmabsprung. Ein Luftkampf fand südlich von Saargemünd statt, und zwar griffen neun Messerschmtttflugzeuge zwanzig Moränen an. Ein französisches Jagdflugzeug schlug brennend in der Nähe Saargcmünd ans, ein andres montierte infolge der Beschuhwirkung in der Luft ab. Neber Mörchingen kam cS zum Kampf zwischen acht deutschen und acht französischen Jägern. Ein fran- zöstscher Flugzeugführer sprang nach Beschuh im Fall- schirm ab. Ein französisches Flugzeug geriet in der Luft In Brand. Ein drittes französisches Flugzeug trudelte und stürzte zu Boden, da anscheinend der Flthrtr tödlich getroffen war. DaS OKW. gab gestern bekannt: An der Westfront zwischen Mosel «nd Rhein kam eS am SS. «nd ffff. März mehrfach zu Zusammenstößen eigener und seindlicher Spähtrupps im Norseld. Nördlich Saargrmitnd gelang eS einem Stoßtrupp, mehrere Gekangene einzubringen. Sonst keine be sonderen Sreignlff«. Wahrheit aus Geheimakten „Vertraulich!", „Geheim!", „Streng geheim!", so lauten die Vermerke am Kopfe der Schriststücke auö den Warschauer Geheimarchiven, die daö deutsche Auswärtige Amt jetzt der Weltöffentlichkeit unterbreitet hat. Dokumente sehr geheim betriebener Politik, Zeug nisse sehr geheimer Unterredungen, die das Licht der Ocsfcnllichkcit ängstlich scheuten, sind diese Berichte pol nischer Diplomaten auö Paris, London und Washington über die Vorbereitung deS Krieges gegen Deutschland. Tenn ans diesen Generalnenner ist alles zu bringen, was in diesen Akten iibcr Acuherungcn, Dialoge, Infor mationen, Absichten nnd Anstrengungen zu lesen ist. Sie alle gelten einzig und allein der Einkreisung des Reiches «nd dem Ue verfall auf Deutsch land, Hauptthema der polnischen und der westlichen Politik seit zwei Jahren schon, wie an dieser Stelle dar gelegt worden ist. Es ist lange an dem Netz gesponnen worden, das man dem gehassten Deutschland überwerfen wollte, nm es zu erdrosseln, nnd die Berichte auö den Warschauer Geheim schränken geben wertvolle Ausschlüsse iibcr die Methoden und die Persönlichkeiten der Einkreiser, sie offenbaren auch mit besonderer Deutlichkeit den roten Faden in diesem Gewebe, den die U S A. - B o t s ch a f te r in Europa gesponnen haben. Es ist kein Zufall, eS ist Methode, dieser Anteil der USA.-Tiplomaten in den westlichen Hauptstädten an diesem Treiben. Im frühesten Bericht schon von den vorliegenden, in der Meldung deö polnischen Militärattaches in Lissabon auö dem Sommer 1938, tritt der amerikanische Militärattache in Portugal als ein Mann ans, der durchaus mit den englischen Militärs, die gleich „mit dem Kriege gegen das Reich ansangen" wollen, zulammcnarbcitet und dem Polen versichert, dah Amerika die schnelle Möglichkeit von Hilfeleistung für die Westmächte studiere, um nicht, wie im Weltkrieg, erst nach Jahresfrist Hilfe bringen zu können. Den große« Hintergrund aber dieser Aenßernng ossenbart der Bericht deS polnischen Notschasiers in Washington auö dem Janitar 1939 iibcr die Deutschland hetze in USA. Die Agitation in Amerika Dieser Bericht — eS ist das Dokument Nr. ff der deutschen Veröffentlichungen, daö wir schon ini grössten Teil unserer letzten Ausgabe veröffentlicht haben — wird in die Geschichte eingehen. Noch nie ist bisher von einem des Spiels hinter den Kulissen Kundigem in solcher Klarheit die Agitation gegen Deutsch land tn Amerika in ihren Erscheinungsformen und in ihren Motiven porträtiert worden. Der polnische Botschafter stellt fest, dah die Propaganda gegen den Nationalsozialismus säst völlig in den Händen deö Judentums liegt und, obschon sehr primi tiv, auf das „vollständig unwissende amerikanische Publikum" — ein Hohn auf Amerika auö polnischem Munde, den man sich drüben wohl merken wird — wirke, und er entlarvt in unzweideutigen Ausführun gen die planmähige Schaffung einer Kriegs- psychoje tn den Bereinigten Staaten nnd ihre Gründe und Ziele. „ES wird dem amerikani schen Bolk etngeredet", schreibt er, „dah der Frieden in Europa nur noch an einem Faden häng», ein Krieg sei unvermeidlich. Dabei wird dem ameri kanischen Volke unzweideutig klargcmacht, bah Amerika im Falle eines Weltkrieges auch aktiv vorgehcn mühte, um die Losung von Freiheit und Demokratie in -er Welt zu verteidigen. Ter Präsident Roosevelt war der erste, der den Hah zum Faschismus zum Ausdruck brachte. Er ver folgte dabei einen doppelten Zweck: 1. Er wollte die Aufmerksamkeit deS amerikanischen Volkes von den schwierigen und verwickelten inncrpolitischcn Pro blemen ablcnken, vor allem von Problemen des Kampfes zwischen Kapital nnd Arbeit. 2. Durch die Schaffung einer Kriegsstimmung und den Gerüchten einer Europa drohenden Gefahr wollte er das amerikanische Bolk dazu veranlaßen, dah enorme Ausrüstnngsprogramm Amerikas anzunchmcn. Der Weg war ganz einfach, man muhte nur von der einen Seite die Kriegsgefahr richtig i n l z e n i e r e n, die wegen des Kanzlers Hitler über der Welt hängt. Andererseits muhte man ein Gespenst schassen, das von einem Angriff der totalitären Staaten auf die Bereinigten Staaten faselt." Soweit der polnische Botschafter in seinem Geheim bericht, in dem er ungehemmt die Wahrheit sagt, da seine Worte nach seinem Ermeßen niemals der Ocsscnt- lichkeit bekannt werden. In diesem Gespräch der Wahrheit zwischen Botschafter und Minister nun ist nicht die Rede von einer „Bedrohung Amerikas" als auch nur entfernt möglicher Vermutung, sondern alö lediglich eines Popanzes für die amerikanische öffent liche Meinung, um sie für die Aufrüstung und für den Hah gegen Deutschland zu gewinnen, der vor allem, wie der Botschafter bezeugt, von jüdischen Intellek tuellen in USA., wie Bernard Baruch, dem Ver trauten deS Weihen Hauses, dem Obersten BundeS- richtcr Frankfurter, einem Ratgeber Roosevelts, nnd dem USA.-Finanzminister Morgenthan ge predigt wird. „Diese Gruppe von Leuten", heisst cs in dem Bericht weiter, „die die höchsten Stellungen in der amerikanischen Regierung einnchmcn und die sich zu den Vertretern des.wahren Amerikanismus' und alö .Verteidiger der Demokratie' hinstcllen möchten, sind im Grunde doch durch unzerreihborc Bande mit dem internationalen Judentum verbunden." Zusammenspiel an der Seine So lesen die ehemaligen polnischen Machthaber in diesen Zeilen, wie das Weltjudentnm tn Amerika gegen Deutschland wühlt, und eS erscheint keineswegs als ein Znsall, daß sich alsbald der polnische Bot schafter tn Parts an den dortigen USA.-Botschastcr Bullit als Bundesgenossen wendet tn seiner Aktion gegen die Möglichkeit einer Selbstbesinnung Frank reichs auf seine eigenen Interessen. ES sind die Wochen deö Winters 1938/39, in denen die deutsch französische Erklärung unterschrieben wird und der damalige französische Außenminister Bonnet Anzeichen einer Revision der bisherigen Ostpolitik Frankreichs zu erkennen gibt. ES ist von französischer Seite später abgestritten worden, bah man in Frank reich die dcutfch-sranzösische Erklärung jemals im Sinne eines Verzichtes der französischen Politik auf ihre traditionelle Einkreisnngöpolitik im Osten deS Reiches verstanden habe, obschon dieser Verzicht nichts anderes als die logische Folge ernsten Willens zu einer Verständigung mit Deutschland gewesen wäre; aber auö dem Bericht deö polnischen Bvtichasters in Paris vom 17. Dezember 1938 — Dokument 5 — geht klar hervor, daß damals solche Zeichen eines Kurses deö gesunden Menschenverstandes an der Seine zu sehen gewesen sind, und zeigt sich auch, in welch plan mäßiger Hetze dies alles dann sabotiert wurde. Mit größter Unruhe vermerkt der Polcnboischastcr, daß die deutsch-französische Erklärnstg eine Verbesse rung der Atmosphäre zwischen den beiden Ländern gebracht habe und in der Preße Stimmen laut wer den, die den Wert des Bündnisses Frankreichs mit Polen als nunmehr ziemlich zweiselhast betrachte». Aber er berichtet zugleich als Trost, daß Politiker wie Mandel — der alte Kriegshetzer gegen Deutschland nud Delegierte deS Judentums in der sranzösische» Regierung, heute Ncynauds engster Mitarbeiter — sehr bekümmert darüber und. und daß „Minister Bonnet ein schwacher Mensch ist". Und schon wird die Parole für die Hetzer ansgcgcben in der Bemerkung, daß sich „Frankreich seit München in der Nolle deS Geschlagenen besindc": schon zeichnen sich die Linien der kommenden Entwicklung ab, wenn der Be richt seststcllt, dah Frankreich vor allem nach Eng land schaue und dah sranzösische Politiker für eine Verstärkung deö Bündnisses mit Polen einzutreten beginnen. Ganz offen tritt die Agitation der Hetzer setzt zutage in dem Versprechen deS Notschasiers, Presse- und Parlamcntömanifcstationen in Frankreich für Polen zu organisieren. Die Drabi lieber hinter den Kulissen zeigen sich nnvcrhüllt, der Feldzugsplan der Sabotage der deutsch-französischen Verständigung durch den Bund des polnischen Chau vinismus mit dem jüdisch filtrierten Kriegsbetzertum in Frankreich liegt offen vor den Augen der Geschichte. Der Erfolg zeigt sich sehr bald. Schon am 1. Februar 1939 kann der polnische Botschafter nach Warschau schreiben, dah die außenpolitische Debatte in der französischen Kammer die gewünschte „Parla- mentsmanisestation" geworden ist, dank der „bemer kenswerten Verbesserung seiner Beziehungen zu einer großen Anzahl von Deputierten nnd Journalisten". Die Kriegshetzer sind in vollem Zuge, „ein großer Schritt vorwärts ist getan", triumphiert der Bot schafter, ein Schritt vorwärts nämlich zum Angriff ans Deutschland, und da er erkennt, daß „der Stand punkt der englischen Regierung für die sranzösische Politik maßgebend" kein wird, erscheint er — bei dem USA.-Botschastcr Bullit. USA.-Botschafter im Heherspiel Warum bei dem amerikanischen Botschafter, wenn er ans Engl a n d cinwirkcn will? Die Antwort auf diese Frage ergibt die Erklärung deö Botschafters an seinen Minister, daß Bullit deu polnischen Stand punkt restlos teile und zu einer so weit wie möglichen freundschaftlichen Zusammenarbeit bereit sei, und die Wahrheit dieser Behauptung iibcr Bullit erweist -er Verlaus deö Gespräches zwischen den beiden Botschaftern, wie er im Dokument 11 sestgchaltcn ist. In langatmigen Ausführungen legt der Pole dar, daß England sich zu Taten siir Polen entschließen müsse — man schreibt den 21. März 1939 —, zu konkreten Verpflichtungen und militärischen Maßnahmen, und die Antwort des USA.- Botschasterö ist nicht etwa die Ablehnung, dah doch solche englisch-polnische Fragen ihn nichts angiugen, geschweige denn eine Warnung vor solcher .Kriegöpolitik: sie ist vielmehr die Frage an den Polen, ob Polen ein Bündnis mit England und Frankreich annchmen werde, sallS man ihm dies Vorschläge. Bullit, der hier durchaus in der Internationale der Einkreiser denkt und handelt, geht noch weiter. Er rüst am gleichen Tage noch seinen Londoner Kollegen Kennedy an nnd be auftragt ihn, Chamberlain die Erklärungen des Polen, die er, Bnllit, sich zu eigen gemacht habe, niitzutcilen nnd dabei die „Verantwortlichkeit der englischen Negie rung" zu betonen. Nicht etwa ihre Verantwortlichkeit gegenüber dem Frieden — an die denkt Bnllit nicht —, sondern ihre Pflicht, ihren Part an der Einkreisung z« erfüllen und Polen nach Kräften zu unterstützen. Am 2.1. schon erscheint Botschafter Kenncdn bei Chamberlain nnd am 28. erscheint der polnische Bot- schaster in London bei Kennedy, nm sich zu vergewissern, ob das Ziel erreicht worden fei. Groteskes Zusam menspiel der Botschafter Amerikas nnd Pole n S in entscheidenden Tagen, den Tagen zwischen der englischen Garantie an Polen nnd dem Abschluß deö englisch votnischcn Vertrages, und der Londoner Pole unterhält sich mit Kennedy genau so unverblümt wie der Pariser Pole mit Bnllit. Ter Pole ersucht den Ameri kaner, sich über Englands Bereitschaft zu einem „be waffneten Auftreten", d. h. zu einem Krieg, zu äußern, und der Amerikaner erwidert, daß Polen bei einem be waffneten Widerstand gegen Deutschland England nach sich ziehen werde, weil dies eine politische Notwendigkeit sei. Sollte dagegen Polen selbst unentschlossen sein, dann würden die versöhnlichen Elemente in der Negierung das benutzen, nm Großbritannien zu einem Verzicht auf eine Festlegung zu veranlaßen. Der Start zum Krieg Man sicht, man spricht sehr offen zueinander, und man gießt O c l i n S p o l n i s ch e F e » c r. WaS aller dings die sogenannten „versöhnlichen Elemente" in dev Großer Erfolg der deutschen Jagdflieger Sieben französische ZSger a-geschossen — Weiter erfolgreiche Luftaufklärung
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