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Dresdner neueste Nachrichten : 23.04.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-04-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-194004233
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19400423
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19400423
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1940
- Monat1940-04
- Tag1940-04-23
- Monat1940-04
- Jahr1940
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 23.04.1940
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Dresdner Neueste Nachrichten mit Handels- und Industrie-Zeitung 48. Jahrgang Dienstag, 23. April 1940 Erfolgreicher Vorstoß nordwärts Drontheim «,wg«prell: Lei freier Zustellung ln« Hau« etnschl. Tsägeckohn m»natt.r.— RM. »» «Ak 5 v» Unzel-enpreis«: Smndprel«: ble tspaliigemm-Zeile lm Unzelgentell lllips., »,1hk!U, r.-IWI. leinschließlich rs.L Rpf. Postgebühren) hierzu ZS Rpf.regtllgelb. KHHßU ßßchHvH « »itiiengesuch« und prioaic Aamilienanzeigen s Zipf., die rs mm breite mm-Zeile im ^Idmonast.l.-AM.Kreurbanbstnbun,:2nlanbIZZips.,«u«tLnd1.-ZiM.wSchenii. GUGGT> VGTGGGV VTHiGG Tv vGGTOGG^D reitteii l.tvZtM. Nachlaß nach Malstaffel I oder Mengenstaffel y. Lriesgebühr gwz«>pr«t<: außerhalb chroS-vre«ben« I» Rot.. in <Sroß-vre«dea II Rol. . lür Zifferanzeigen ZV Tipi aulschl. Porto. Zur Zeil ist Anzeigenpreioliste Ilr.S gültig Strlag und Schrisilttlung: Dresden «, Ferdinandstrape 4 « Postanschrift: Dresden «1, postsach * Fernruf: Ortsverkehr Sammelnummer 24601, Fernverkehr 27S81«Telegramme: Aeuelke Dresden - Postscheck: Dresden 2060 Miverlangt« Einsendungen an die Schrislleltung ohne Rückporto werden weder zurlickgesandt noch ausbewahrt. - Im Aalte höherer Gewalt ober Letrleblstörung haben unsre Äezteher keinen Anspruch aus Nachlieferung oder Erstattung deck entsprechenden Entgettck )!r.S'5 Vritischer Zerstörer und Transporter vernichtet Verbindungswege von Aamsos nach Süden gesperrt — Weiterer Erfolg der tl-Boot-Zagd Rom und die Westmächte Bon unserem Korrespondenten X Berlin, L3. April DaS Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Auch am LL. April machte« die Engländer in dem ,on deutschen Truppe« besetzten Raum von Narvik leine Vaudungsversuch«. Dagegen beschossen eng lische Seestreitkräste erneut die Stadt und den Hasen. Scherl-VildcrdicnltM. Iturka §»cknoru^se»t.e »lik c/cn in cksu OLI^.-Leric/ite» j/enannken Orten Die um Drontheim versammelten deutschen lruppen stieße«, unterstützt von leichten Scestrcit- lräste«, bis aus 1»l> Kilometer in nord öst licher Richtung vor, warse« den doot bc- si n blichen ^etnd-nnd sperrten die von Aamsos «ach Süden sührenden Verbin dungswege. Am BakSdalsjord wurde ei« norwegischer Vcwachervernichtet. Am Raume von Bergen und Stavanger dauert der Kamps mit versprengten norwegische« Truppenteilen in der weitere« Umgebung der Städte noch an. Dabei sielen weitere Geschütze in deutsche Hand. Am Norden von Oslo setzten die deutschen Truppen ihr Vorgehen über Amot und Lillehammer trotz Gcländeschwierigkeitcn und seindlichcr Sperren sort. »ampsverbände der Lnstwasse «rissen ersolgreich in den Kamps ein. Ein norwegisches Flugzeug wurde zerstört. Bor der mittleren norwegischen Westküste und im Seegebiet von AndalSneS griffen Kampfver bände erneut britische Kriegs- und Transport schiffe an. Sie versenkten trotz heftiger Abwehr einen britischen Zerstörer und «inen Transport- dampfer. Sin weiterer Zerstörer wurde durch Bomben mittleren Kalibers getroffen, ein Trans portschiff von etwa 50ÜV Tonnen durch Brandwir rung vernichtet. Weitere Bombcnan grisse richteten sich gegen die wichtigen Vahnhöse von DombaaS und Grong im mittleren Norweftcn sowie geften die von hier auSftehenden Bahnlinien und Straßen. Bahn- höse, Gleisanlagen und Straßen wurden zerstört nnd damit dem Gegner von AndalSneS und Namsoö her jede rasche OperationSmöftlichkeit ge- nommen. In der Nacht zum LS. April wurde ein erneuter er- solftloser britischerBombenanftrissaus A a l- borft abftewiesen. Ein britisches Flugzeug wurde durch Flak abftcschossen. Die U-Boot-Aagd im Kattegatt brachte einen wettere» Erfolg. Die Vcrsorgunft der norwegischen Häsen wurde sort, gesetzt. Sin U-Boot schoß in der Höhe von Stadlandet auö einem nach Norwegen bestimmten Geleitzug einen Nachschubdampser«o«6v00Tonnen heraus. Am Westen keine besonderen Ereignisse. ES sanden Grenziibcrwachnngö- und AusklärungSslüge statt. Bei Nacht slogen einzelne scindliche AusklärungSslugzeuge nach Westdeutschland ein. ttGA.-Militärattachs durch eigene Schuld in Norwegen tödlich verletzt XBert in, LS. April Nach Meldungen auö Stockholm wurde der ameri, kanischc Militärattache in Stockholm, Losey, bei einem Angrisf deutscher Bombcnslugzeuge ans den strategisch wichtigen Eisenbahnknotenpunkt AndalSneS—DombaS— Lillehammer tödlich verletz«. Hierzu berichtet United Preß, daß LoscyS Tod von ihm selbst verschuldet worden sei. Während andere der gleichen Gruppe angehörcndc Personen bei dem Bombcnangriss Schuh in einem Tunnel gesucht und gesunde« hätten, sei Losey außerhalb des Tunnels stehen geblieben, um den Lustangriss zn beobachten, und er sei dann durch 'Bombensplitter tödlich getrosten worden. Losey habe sich nach Tombas begeben, um die sich dort entwickelnde Schlacht um die Kontrolle der strategisch wichtigen Route AndalSncs—Tombas— Lillehammer zu beobachten. Britenflotte fürchtet deutsche Bomber Große Besorgnis an der Themse — .Aarvil-Llnternehmen sollte Neynaud stützen Telegramm unseres Korrespondenten 8t. Amsterdam, 28. April An England macht sich zunehmende Ungeduld über das Ausbleiben amtlicher englischer Nachrichten über Norwegen bemerkbar. Die „Times" bereitet ans die Möglichkeit schlechter Nachrichten vor mit der Wieder holung ihrer Warnung, daß die Kampagne in 'Nor wegen weder leicht mph kurz sein würde. Die „Times" stehl sich auch genötigt, die Nachrichten über Norwegen, die aus Schweden kommen, als unzuverlässig zu be zeichnen. Besondere Besorgnis cmpstndet man in Eng land vor den d e u t s ch e n B o nrb crn, deren Massen einsatz gegen die englische Flotte nach der „Times" noch bcvorsteht. Der „Evening Standard" beklagt sich über das Fehlen von Sturzbombcrn in der englischen Luslslotte und erkennt, die deutsch« Uebrrlegenhelt in der Lust an. Das Blatt tröstet seine Leser damit, daß England daslir die Ueberlegenbeit zu See habe, ohne allerdings die heikle Frage '»n beantworten, ob nicht gerade die englische Seeslottenttbermacht durch di« deutsche llcbcr- lcgcnheit in der Luft in Frage gestellt ist. Trotz der allgemeinen Ungeduld ist eine Erklärung Ehur- chillS über Norwegen, die für heute im Unterhaus erwartet wurde, wieder verschoben worden. „Daily Mail" macht sich jetzt zum Sprecher der llngiduldigen, und bezeichnet die englische Darstellung der Vorgänge in Norwegen als bestes Propagandamaterial siir die Verwendung in neutralen Ländern, vor allem in den Bereinigten Staaten. Natürlich sei es notwendig, daß die Nachrichten, dl« man verössentliche, „eine richtige Behandlung crsahren". Eine Bestätigung dasiir, daß auch die bisherige englische Nachrichtentechnik schon nichts mehr mit der Wahrheit zu tun hatte, sondern anderen Zwecken diente, liefert ein Bericht des Pariser Korrespondenten des „Daily Telegraph", der schreibt, daß Reynaub schon jn den ersten Tagen seiner Negierung entmutigt gewesen sei und habe zurück treten wollen. Er sei jedoch von dem Kolonialminister i Mandel aus dem Hause Rothschild überredet wor den, im Amt zu bleiben. Ter erfundene englische „Sieg" bei Narvik habe dann die Stellung Reynauds sehr ge stärkt, fährt der Berichterstatter selbstgefällig sort, wo mit also nun scstgestellt ist, für welches Ziel eng lische Matrosen i» den Tod geschickt wurden. Die Sprache der englische« Press« gegen Atalie« wird täglich schärfer und ausfallender. „Daily Tele graph" nennt die Haltung der italienischen Presse lächerlich und töricht und versteigt sich in seinen krampf haften Bemühungen in der Groteske, zu behaupten, daß ein deutscher Sieg den Untergang Italiens bedeuten wcr-de. ". Neue Ernennungen England Telegramm unseres Korrespondenten 8t. Amsterdam, 28. April Tie Ehess der englischen Gencralstäbc sind nach An sicht der Regierung überanstrengt und überlastet. Aus besondere weist eine amtliche Meldung von Downing Street tt> darauf hin, der Luftkrieg bringe cs ml« sich, daß die Departements aller drei Wehrmachtstctle hart zu arbeiten hätten. Es sei anzunehincn, daß diese An spannung aller Kräfte in der kommenden Zeit noch zu nehmen werde. Man habe dem König daher folgende Ernennungen vorgcschlagcn: Zum Bizechcf des Flottenstabes der bisherige stellvertretende Ehef des FlolteustabeS Admlral Philipps, zum Bizechcf des Emvirc-GeneralstabcS der bisherige Kommandeur des 1. Armeekorps in Frankreich General Slr John Dill, zum Bizechcf des LuststabcS der bisherige stellver tretende Ehef des Luftstabes Lustmarschall Pctrsr. Besondere Bedeutung hat die Ernennung General Tills, der als eine künstige Größe in englischen Mili- tärkrctscn gilt und von dem man annimni«, daß er Nachsolger General yronstbe » werden wird. . «- Rom, 28. April Lie Presse der Westmächie und die jüdischen Zeitun gen in anderen Ländern fahren fort, Drohungen gegen Italien ausznstoßcn, die lediglich die ge heime Furcht verraten, mit der die Demokratien die Haltung Italiens beobachten. Wer Italien und die faschistische Staaisfiihrnng kennt, kann dabei nur über die Ahnungslosigkeit nnd Nnkcnnlnis erstaunt sein, die im Auslands vielfach immer noch über den Tncc nnd das italienische Volk herrschen. Mit Drohungen ist beim faschistischen Italien wirklich nichts auszurichten! Der französische Journalist Sauerwcin hat in dem kindlichen Bemühen, den Italienern klarznmachcn, was ihre wahren Interessen seien, ans Gens der „Newnork Times" einen Bericht geschickt, in dem eS heißt: „Der Eintritt Italiens in den Krieg wäre zwar unangenehm, könnte aber den Sieg der Westmächie be schleunigen." Dazu bemerkt das „Giornalc d'Jialia" ironisch, cs sei doch sonderbar, daß Frankreich es zn einem Siege nötig habe, das; zehn Millionen Bajonette gegen seine Siidgrenzcn marschierten, eine gewaltige feindliche Luslslotte über seinen Städten und eine moderne Kriegsflotte vor seinen Häsen er scheine. Im „News Ehronicle" erklärt der englische Mariuesachverständige Bywatcr, In Londoner Marine kreisen fürchte man einen eventuellen Kriegscintritt Italiens nicht, da man davon überzeugt sei, die italie nische Flotte znsammcnschießen zu können und die gro ßen italienischen Hafenstädte, ja selbst Rom, im Bereich der englischen und französischen Schisssgcschiitze liegen würden. Das „Giornalc d Italia" weist hier daraus hin, daß Bywater sich dauernd widerspricht: denn noch am letzten Sonnabend hat er in einem anderen Artikel er klärt, die Situation Englands Im Mittel- meer sei so schwer zu hatten, daß London gut daran täte, seine Streitkräfte überhaupt aus dem Mitlelmecr zurückzuziehen. Solche Presscfehden mögen im einzelnen nicht allzu viel bedeuten. Es muß aber verzeichnet werden, daß die Spannung zwischen Italien und den Westmächten, die eben in der gesteigerten Zei- tnugspolemik zum Ausdruck kommt, sich in letzter Zeit sehr verschärft hat. Ohne Zweifel hat sich in der Ein stellung Englands nnd Frankreichs zn Italien seit Kriegsausbruch einiges verändert. Während des Winters hat man in London und mehr noch vielleicht in Paris immer noch gchvstt, Italien werde eine passive Neutralität während der Kricgsdauer bei behalten. Solche Hossnungen sprachen sich in plumpen Schmeicheleien ans, mit denen während jener Zeit die sranzösilchc Presse Italien überschüttete. Nachdem italienischcrseitS kein Zweifel mehr daran gelassen wurde, daß Italiens Stellungnahme nicht „'Neutrali tät", sondern nur zwcctbcstimmte „Nonbelligcranza" ist, die nicht grundsätzliches Fernbleiben vom Krieg be deutet, nach dem Rom Aufenthalt des Reichsanßen- ministers und besonders nach dem Tressen zwi schen dem Führer nnd dem Duce am Brenner, nachdem Italien in der Kvhleulransporl- srage seinen Standpunkt energisch gegen England ver treten und die gesamte italienische Presse mit 'Nachdruck betont hatte, daß die faschistische Regierung Italiens imperiale »Interessen ohne Schwanken weiter verfolgen werde — nach allen diesen Anzeichen einer selbst bewußten GroßmachtSpolitik Roms konnten London und Paris aber nicht mehr an der Fcstigkeit der Achse zweifeln, und die Beziehungen zwischen den Wcstmächten und Italien traten nunmehr in eine neue Phase. Englische Agenten versuchten, im Siidosten Europas nnd in der Türkei die Regierungen und die breite Oesscnttichkcit gegen Italien ausznhctzcn, und gleichzeitig ließ die anglo-srauzösischc Presse die Maske satten, nnd an die Stelle der Frenndschastsbetcuerungcn traten brutale Drohungen. Roms Antwort auf die Politik der Westmächie ist erst jetzt wieder vom Duce sormulicrt worden: sic lautet: „Arbeite« und rüsten!" Auzunchmcn, daß das ilali^iische Bolk sich durch Hinweise aus die Berwundbarkeit seiner langen Killten einschiichtcrn ließe, ist einfach kindisch. Die strate gische Lage im 'N! i t l e l ist e e r ist lülil nicht mehr wie sie I!>14 war, und das faschistische Italien hat nichts mehr mit dem demo-liberalen Italien jen^r ent schwundenen Zeil gemein. Damals konnte der englische Botschafter in Rom drohen, die englische Flotte werde die italienischen Küstcnstädle beschießen, falls Italien gegen die Alliierten kämps«. Aber damals hatte Italien keine starke Flotte, während es heute über die st ärkne europäische kl n t e r i e e s o o t s l o t i e, moderne Kreuzer und Lchlachiichisse verfügt. Damals Hail? Jia- lieu keine festen Llützvnnkte im eben erst eroberten Libyen, und damals sperrte Abessinien noch nicht in italienischer Hand das Role Meer nnd die Ver bindungswege Englands »ach Indien nnd dem Fern.» testen. Bor allem aber — und das ist entscheidend — gab es noch keine Luslslotte. Diese neue Waise hat eine gewaltige Machtvcrschicbnng mit sich gebracht. Gerade die Ereignisse, die sich in den letzten Tagen in 'Nord europa abgespielt haben, haben nach Ausfassung iialie- /»ischer Fachkreise die U e b c r l c g e n h e i t d c r L n s t- wasse unwiderleglich bewiesen. Dicke Erfahrung kann die maßgeblichen römischen Kreise nur in ihrer Ansicht bestärken, daß Italien keiner kriegsentlcheidend ernst- hasten Drohung durch die Scestreitkräste der Westmächie im Mittctmccr ausgesetzt ist. Mit Drolmngeu können also die Westmächie in Rom ebensowenig ausrichien wie mit heuchlerischen Frcundschaslsbetencrungcu. Norwegen-Mion des Secret Service enthüllt Die britische „Gicker-Lnvasion" - Englische Offiziere schon seit Monaten in Norwegen Wehrpflichtige Engländer eingeschmuggelt — Aufschlußreiche Dokumentenfunde X Oslo, 23. April ir»K.) Die Besetzung Norwegens durch die deutschen Truppen, jener blitzschnelle Entschluß des Führers, dem schon lange geplanten verbrecheri schen llebersall der Briten einen Riegel vorzuschiebcn, hat verhindert, daß der Norden zu einem neuen gewal tigen Kriegsschauplatz wurde. Obwohl einsichtigen Nor wegern — und das dürste der größte Teil der gesamten Bevölkerung sein — längst klargewordcn ist, das; diele deutsche Handlung das norwegische Bolk vor einem schlimmen Schicksal bewahrt hat, leistet eine kleine Gruppe norwegischer Truppen noch immer Widerstand — einen Widerstand allerdings, der dank des tapferen Einsatzes unserer Soldaten von Tag zu Tag geringer wird. Darüber hinaus steht ein weiterer Teil der Be völkerung zwar nicht aktiv, doch immerhin passiv ab lehnend der deutschen Besetzung gegenüber. Nicht zu letzt dürste diese Einstcllnug auf die bekannte L ii gc»- propaganda des englischen Rundfunks und vor allem aus das dunkle Treiben des verbreche- rischen Secret Service zuritckzufiihrcn sein. Mit einer Raffiniertheit sondergleichen hat man cs verstanden, den geraden, aufrechten, ehrlichen und srcihcitliebenden Sinn der Norweger zu umgarnen, ihn von allen wahren Tatsachen des weltpolitischen Geschehens scruzuhalten, jede Möglichkeit abzuschließen, wahre 'Nachrichten zu hören und sich damit selbst ein wahrheitsgetreues Bild von allen Dingen zu nmchcn. Nur so konnte es möglich sein, daß die Norweger, ähnlich den Bewohner» der polnischen Hauptstadt Warschau in einem völligen Dunkel leben und auS diesem Grunde inf Lande noch au einigen Stellen einen verblendeten, aus sichtslosen Kamps führen. ES wäre eine billige deutsche Propaganda, die Tat sache des Bestehens einer solchen englischen, unheil vollen Beeinflussung einfach zu behaupten. Wir haben es jedoch von jeher vorgezogeu, für solche Behaup tungen auch gleich die Beweise auzutrctcn. Ruch in diesem Fstille ist eS ans Grund eingehender Untersnchunge« unir Nachforschungen möglich gewesen, Tatsachenmaterial dafür in die Hand zn bekommen, daß «eben de« bekannten englischen „Lügen-Rundsnut- sendungen" auch der Secret Service i« Norwegen seine Hand im Spiel hatte und daß darüber hinaus auch schon monatelang von England ans Agenten und wchrpslichttge junge Männer nach Norwegen ein geschmuggelt wurden, «m zu einem gegebenen Zeit punkt zur Stell« sei«, z Wir hatten Gelegenheit, unS mit einer Persönlichkeit zu unterhalten, die berufen ist, gerade über diese Dinge cinwandsrcie Erklärungen abzugeben. Diese sagie n. a„ das; cs durch Feststellungen erwiesen ist, das; sich Agenten des Secret Service seit Monaten in Norwegen mit dem Auftrag aufhielien, eine antideutsche Stimmung zu erzeugen und einen günstigen Boden siir eine militärische Besetzung durch England vorzubc- rciten. Durch die überraschende Besetzung aller norwe gischen Aussallhäsen gelang cs den im Lande besind- ltchen Engländern nur zum Teil, sich dem dcittlchcn Zugriss zu entziehen. Tic in dem Gepäck der eng lischen Agenten Vorgefundenen Papiere und die Aussagen der sestgcnommcncn Personen ergeben fol gendes Bild: Neben der planmäßigen propagandistischen Vorbe reitung des Vescftungsgedankens durch England wur den bereits seit Wochen junge Engländer auf dem Wege der „Sickerinvasion" nach Norwegen geschleust. Unter Lickerinvasion Ist in diesem Falle die Einschmuggelung von Engländern, d. h. das unter allen möglichen Vor wänden legal getarnte Hereinbringrn wehrpslichtigcr junger Leute in die Hascnstädtr zu verstehen, um bei der beabsichtigten Besetzung einsatzbereite Stoßtrupps zur Stelle zu haben. Weiter ist es gelungen, englische Soldaten sestzunehmen, die sich zu einer noch kämpsen- den norwegischen Truppe durchschlagen sollten. AuS den Vernehmungen ging hervor, daß rin Teil der an geblichen lür die Finniandhilse bestellten Engländer niemals Uber die norwegische Grenze HInauSgckommen war. Die Leute hatten sich unter dem Vorwand, daß sie „erst noch Lkilausen kernen müßten", in der Umgebung Oslos ausgehalten. Einige andere Gefangene sind tat sächlich in Finnland gewesen und nach dem Friedens schluß aus Grund erhaltener Weisungen jedoch nur nach Norwegen zurückgekehrt. 'Neben diesen Mäuizern, die mit der Wassc in der Hand gegen hie deutschen lruppen kämpfen sollten, stehen aber vor allem die Agenten des Secret Service, die ihren unheilvollen Einfluß ausübtcu. Es ist bekannt, daß die Leiter des Secret Service von den Engländern in ihre AuSlandmissione» eingebaut werden, und diese Persönlichkeiten hatten leider die Möglichkeit, unter dem Schutze ihrer Exterritorialität das Land zu verlassen. Durch das b c s ch l a g n a h m t c Gepäck aber konnte einwandfrei nachgcwicscn wer den, daß sich neben den offiziellen Wasscnattackn'-S auch eine erstaunlich große Zahl diplomatisch nicht angemcldetcr engtäschcr Offizier« ans. norwe gischem Boden befanden: Aus ihrem unisaugreichcu -i
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