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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 01.08.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-08-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-193108014
- PURL
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- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19310801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1931
- Monat1931-08
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Das „Experiment" der Neichsbank IS Prozent Diskont - Av ^NittwoG voller Zahlungsverkehr Ausnahme: Gparkahen — Markausfuhrvervot lich gestärkt, daß die fälligen Verbindlichkeiten der der Deut- Freitags eine län- erörtert werden müsse. Berlin, 31. 7. Bereits seit einigen Tagen schweben Verhandlungen zwischen dem Reich und der Dresdener Bank mit dem Ziele, die Kapital- krast der Dresdener Bank ganz erheblich zu stär ken. Es hat sich dies als notwendig erwiesen, weil durchaus unbegründete Gerüchte über eine besondere Illiquidität der Dresdener Bank, die seit Wochen in allen Teilen des Reiches umliefen, die Gefahr einer besonders starken Inanspruch nahme der Bank bei der Wiederherstellung des freien Zahlungsverkehrs heraufbeschworen hatten. Wie der DHD. erfährt, sind die Verhandlungen hierüber jetzt im wesentlichen abgeschlossen. Es ist beabsichtigt, .das Kapital der Dresdener Bank um 300 Millionen RM. zu erhöhen durch Ausgabe von 300 Millionen RM. Vorzugsaktien, die das auch in Oesterreich eine Diskonterhöhung zur Folge haben, die für die nächste Woche erwar tet wird. Allerdings nimmt man an, das? sie ganz die Höhe des deutschen Reichsbankdiskonts Reich übernehmen soll. Die einzelnen Modalitäten der Aktienausgabe stehen noch nicht fest, doch ist, wie anderweitig vielfach behauptet wird, nicht Dislonterhöhung auch m Oesterreich? «warten müsse Der Pariser Vertreter I V cm, . schen Bank habe NN Laufe des Freitag- l"»- Wien,1. 8 (Funkspr.) Wie verlautet, wird g^e Aussprache mit dem Gouverneur der Bank die Diskonterhöhung der deutschen Reichsbank y^n Frankreich gehabt und werde im Anschluß Zur Wiederausnahme des zahlimgrv«le-rr Verordnung Sonnabend Berlin, 31. 7. Amtlich wird mitgeteilt: Entsprechend der Ankündigung der Reichsregkerung wird in der kommenden Woche die Aufnahme des normalen Zahlungsverkehrs erfolgen. Es wird am Montag der unbeschränkte Ueberwei- sungsverkehr innerhalb der zum Ileberweisungs- verband gehörigen Institute, am Dienstag der unbeschränkte Ueberweisungsverkehr unter Aus- schlich der Ueberweisungen aus Postscheck- und Neichsbankgirokonten, im übrigen ganz allgemein aufgenommen werden. Von Mittwoch ab werden auch die rleberwcisungen auf Postscheck- und Neichsbankgirokonten und die Barauszahlungen aus Kontokorrent- und Giroguthaben unbe schränkt zulässig sein, während Abhebungen von Sparkonten bei Banken, Sparkassen und Ge nossenschaften zunächst noch gewissen Beschrän kungen unterworfen bleiben. Die Verordnung, die die Einzelheiten regelt, wird im Laufe des Sonnabend erlassen werden. Vie englisch-sraMWeii Kredit- Verhandlungen erfolgreich Geglückter Riesen pump Paris, 1. 8. (FunksprI Die Beratungen des Direktors der Bank von England Kindersley mit dem Gouverneur der Bank von Frankreich Moret sind »sch am Freitag abend wieder «ingelellel London, 1. 8. (Funkspr.) Der Neuyorker Korrespondent der „Daily Mail" berichtet von einer Sitzung amerikanischer Bankiers, in der der Gedanke einer großen internationalen Anleihe un ter Beteiligung der Regierungen von Amerika, England und Frankreich in Höhe von mehreren Milliarden Dollar zur Stabilisierung der Finan zen der Welt aufgeworfen wurde. Die Anleihe soll von führenden Persönlichkeiten der Finanz- weit wie Mellon, Schacht, Sir Josuah Stamp, Owen Poung und anderen verwaltet werden. Die Herren sollten das Recht haben, an die bedürf tigen Länder der Welt Gelder auf die Dauer von 10 bis 25 Jahren auszuleihen. Die amerika nischen Bankiers hätten darin übereingestimmt, daß ein derartiger Plan willkommen zu heißen sei und erörtert werden müsse. Bank alsdann nur einen Bruchteil der zur Ver fügung stehenden flüssigen Mittel ausmachen. Ob die Reichskrcditgesellschaft in die Transaktion ein geschaltet wird, steht noch nicht fest. Es soll die Möglichkeit vorgesehen sein, das Vorzugskapital schrittweise wieder abzubauen, wodurch der pri vate Charakter der Bank wieder hergestellt würde. Auslandswarenkredite? Berlin, 31. 7. Wie „Der Deutsche", das keiOzbeteiligimg an Ser vrerüener Sank 3VV Millionen neues Kapital Blatt der christlichen Gewerkschaften, zu wissen glaubt, sind bereits ziemlich fortgeschrittene Er wägungen im Gange, ob es nicht möglich sei, eine Ausländsanleihe in der Weise auszunehmen, daß anstelle von Geld Waren direkt geliefert wer den unter Einräumung langer Zahlungsfristen zu tragbaren Zinssätzen. Auf diese Weise würde un sere Devisenbilanz verbessert; denn die Reichsbank könnte Devisen, die sonst zur Bezahlung der Ein fuhr gebraucht werden, für andere Zwecke ver wenden. Die Fusion 6taatsbant-Adca vor dem ZwWenausfchub des Landtags Dresden, 31. 7. Der Zwischenausschuß des Sächsischen Landtages beschäftigte sich am Freitag mit dem Plan der Fusion zwischen Staatsbank und Allgemeiner Deutscher Creditanstalt. Der Antrag der Regierung auf Vertraulichkeit der Verhandlungen wurde von den Linksparteien und den Nationalsozialisten abgelehnt. Minister Rich ter gab eine Darstellung des Projektes, das vor allem die Sicherung des Kreditwesens für die sächsische Wirtschaft im Auge hat. Bedingte Zu stimmung gaben die Vertreter der Deutschen Volks partei, der Wirtschaftspartei und der Staatspar- tei. Die Sozialdemokraten behielten sich ihre Stellungnahme vor. Sie forderten weitesten Aus bau der Staatsaufsicht über das neue Unterneh men. Grundsätzliche Ablehnung sprachen die Kom munisten und Nationalsozialisten aus. stehen. Was den Reichsbankstatus selbst anbe langt, so sind seit dem letzten Ausweis (23. Juli) rund 80 Millionen RM. Devisenmaterial herein- nkcht erreichen wird. Jedoch dürfte der Zinsfuß in Oesterreich auf etwa 13 vom Hundert gestellt werden. Die „Times" zur Diskonterhöhung Londons. 8. (Funkspr.) Ueber die Rück wirkungen der englischen Diskonterhöhung schreibt die „Times", daß die Nachfrage nach englischen Schatzanmeisungen sich wesentlich gebessert habe. Sobald die deutschen Banken wieder geöffnet seien, werde der Geldmarkt wieder freier arbei ten können. Wenn die von der Reichsbank aus geübte Kontrolle mehr durch die Masse desl Bankdiskontes ausgeübt werde, so würde die Bankmaschinerie störungsfreier arbeiten. Die Erhöhung des deutschen Bankdiskonts auf 15 vom Hundert sei die richtige Politik. ' , Kreditoerhandiungen deutscher Groh- Hanken im Ausland Paris, 1. 8. (Funkspruch.) In einer Be sprechung des Abschlusses der englisch-französischen Kreditverhandlungen betont der „Petit Pari- sien" daß die für Montag vorLesehene Sitzung des Verwaltungsrates der BIZ dadurch wesent lich an Interesse verliere, weil man bisher an- genomMen habe, daß Sir Montague Norman bei dieser Gelegenheit die Verhandlungen mit dem Gouverneur der Bank von Frankreich wieder daran verschiedene Direktoren der Pariser Groß banken aufsuchen. Mit dem Beginn der Arbeiten des Sachverständigenausschusses bei der BIZ werde kaum vor etwa zehn Tagen zu rechnen sein. Amerika will die Kredite kn Deutschland aus sechs Monate belassen Neuyock, 1. 8. (Funkspruch.) Der Vorschlag des Reichsbankpräsidenten, die kurzfristigen ameri kanischen Kredite auf die Dauer von sechs Mo naten in Deutschland zu belassen, ist von der Neuyorker Finanzwelt allgemein beifällig ausge nommen worden. Die Vertreter der hiesigen Großbanken haben während ihrer Tagung, die in den Räumen der Federal Reserve Bank statt findet, einen Ausschuß eingesetzt, der während des Wochenendes den Vorschlag des Reichsbankpräsi denten in allen Einzelheiten studieren und nötigen falls Abänderungsvorschläge ausarbeiten wird. Der Ausschuß dürste di« Zusage, die im wesent lichen nur noch von der befriedigenden Beantwor- tung einiger Rückfragen abzuhängcn scheint, viel leicht schon am Montag nach Berlin kabeln, um die Aufhebung der Zahlungseinschränkungen in Deutschland zu beschleunigen. Die Neuyorker Bankiers werden jedoch darauf bestehen, daß die Maßnahmen gegen die Ka pitalflucht in Deutschland bis auf weiterer in Kraft bleiben. Man begrüßt in diesem Zusam menhang die erhebliche Erhöhung des Reichsbrnk- diskontes als ein wirksamer Mittel der Selbsthilfe und als Anreiz zur Rückkehr des bereits ins Aus land geflüchteten Kapitals. Die Bankiers sind der Ansicht, daß eine wesent liche Entspannung auf dem Finanzmarkt erzielt werden könnte, wenn die Hälfte der auf 8 Mil liarden Reichsmark geschätzten deutschen Auslands guthaben den Geldmärkten des Reiches zugeführt werden könnte. Diskont nnd Lombard Vttlil», 31. 7. Der Zentralausschuß der ReichsbM nahm am Freitagabend in etwa ein- rtahalbftündiger Beratung von dem Beschluß des Reichsbankdirektoriums Kenntnis, den Reichs« bqnkdiskont von 1v auf 15 v. H. und den Lom bardsatz »p» 15 auf 20 v. H. mit Wirkung ab Sonnabend zu «höhen. Weitere Beschlüsse der Reichsbank Berlin, 31. 7. Ueber die Beratungen des Zentralausschusses der Reichsbank erfährt der DHD. noch folgendes: Die Vertreter der Land wirtschaft und teilweise auch der Banken hatten Bedenken, eine derartig scharfe Heraufsetzung des Diskontsatzes vorzunehmen. Das ReichsbaMirektorium vertrat jedoch die AuffäsMg, daß man das „Erperiment" versuchen müsse, zumal mit Wirkung ab Mittwoch der voll« Zahlungsverkehr wieder in Gang gebracht werden wird. Amerika bietet DeaMaad Weizen und Baumwolle an Neuyork, 1. 8. (Funkspruch.) Die Washing toner Negierung hat, wie Beamte des Staats departements am Freitag abend erklärten, der Reichsregierung durch den Botschafter in Berlin mitteilen lassen, daß das Bundesfarmamt bereit sei, Weizen und Baumwolle zu günstigen Kredit bedingungen an Deutschland zu verkaufen. Die deutsche Antwort steht noch aus. Die Anregung dazu, die von den Farmerver bänden ausgeht, ist in mehreren Konferenzen des Präsidenten Hoover mit Castle Mills durchge sprochen und dann nach Berlin weitergeleitet war- oen. Man glaubt in Washington, daß die An nahme des Vorschlages durch Deutschland wesent lich zur Besserung der deutschen Wirtschaftslage beitragen und gleichzeitig eine kräftige Erholung der Weizen- und Baumwollpreise im Gefolge haben würde. Man hält es allerdings für un wahrscheinlich, daß Deutschland geneigt sei, größere Mengen amerikanischen Weizens zu erwerben, Meint aber, daß die großzügigen Kreditbedin gungen die deutsche Industrie veranlassen könn ten, in beträchtlichem Umfange Baumwolle an zukaufen. Amerikanischer Vorschlag für eine inte» nationale Mliardenanleihe gekommen. Im Zusammenhang mit der Diskonterhöhung und der bevorstehenden vollen Zahlungsbereit schaft der Banken bereitet die Neichsregierung weirere Maßnahmen vor. Hierzu gehören ein jMarkausfuhrverbot, ein Verbot, ausländische Wertpapiere zu handeln, sowie eine scharfe De visenzwangswirtschaft, für die voraussichtlich ein Reichskommissar bestellt werden wird. Die Begründung der Diskonterhöhung Berlin, 31. 7. Bon der Neichsbank wird pir Diskonterhöhung folgende Erklärung aus- aegeben: Das Reichsbankdirektorium hat be schlossen, mit Wirkung vom 1. August ab den Diskontsatz von 10 auf 15 v. H. und den Lom- bardscch von 15 auf 20 v. H. zu erhöhen. Die Rücksicht auf die nachteiligen Auswirkungen solch hoher Zinssätze auf die ohnehin außerordent lich schwierige Lage der deutschen Wirtschaft, ins besondere auch der Landwirtschaft, hat die Reichs bank veranlaßt, solange als möglich an den zur Zeit geltenden Sätzen festzuhalten. Wenn die Neichsbank sich gleichwohl heute im Hinblick aus die aus Anlaß der bevorstehenden Wiederauf nahme des vollen Zahlungsverkehrs zu erwar tenden Ansprüche zur Vornahme der Erhöhung und zwar gleich in dem erwähnten starken Aus maß entschlossen hat, so tut sie dies im- Ver trauen darauf, daß der Uebergang zum nor malen Zahlungs- und Ueberweisungsverkehr da durch erleichtert und sie um so schneller in dis Lage versetzt wird, zu erträglicheren Zinssätzen zurückzukehren. Mit Rücksicht auf die Eilbedürftigkeit der Beschlußfassung konnten nur die in Bersin an wesenden und erreichbaren Mitglieder des Zen tralausschusses zu der Beratung hinzugezogeN werden. Zu Beginn der Sitzung sprach im Namen des Zentralausschusses Bankier Loeb (Mendels sohn L Co.), dem Direktorium und insbesondere dem Reichsbankpräsidenton Dr. Luther sein Ver träum aus. Wie der DHD noch hört, hat sich im Status der Reichsbank bis zum 30. d. Mts., also noch nicht in voller Schärfe der Ullimobeanspruchung, der Notenumlauf um 200 Millionen auf 4,4 Mk- liarden Reichsmark erhöht, während die Girogel- der um 200 Millionen zunahmen. Die Reichs bank hat Bestände von etwa 2'/z Milliarden Reichsmark Zahlungsmitteln bereitgesteklt, um allm Ansprüchen, die an die Banken bei voller Zahlnngsbereitschaft gestellt werden könnten, ge recht zu werden. mifnehmen werde. Man werde sicherlich in einem Meinungsaustausch über die gegenwärtige deutsche Finanzlage reden, von dem man aber keinerlei Ergebnisse erwarten dürfe. In den verschiedenen europäischen Großstädten seien 'direkte Verhand lungen zwischen Vertretern der deutschen Groß-' banken und den Emissionsbanken eingeleitet mor ,, den, deren Ergebnisse zunächst man einmal ab-' wer Von dieser vollen Ingangsetzung werden die „„ „ ..., , Sparkassen, wie bereits angekündigt, zunächst nur beabsichtigt, die neuen Aktien zunächst nur mit in begrenztem Maße betroffen. Bei diesen wird'25 v. H. einzuzahlen. Die neuen Mittel sollen also trotz der von den Gewerkschaftsvertretern! vielmehr von vornherein der Dresdner Bank voll im Zentralausschuß erhobenen Bedenken zunächst , zur Verfügung stehen. Der Status der Dresdener nur eine gesetzmäßige Auszahlungsmöglichkeit be- Bank wird durch diese Transaktion so außerordent-
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