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Sächsische Elbzeitung : 20.04.1866
- Erscheinungsdatum
- 1866-04-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-186604209
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-18660420
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-18660420
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1866
- Monat1866-04
- Tag1866-04-20
- Monat1866-04
- Jahr1866
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 20.04.1866
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Sächsische Amts- Md Anzeigeblatt für Schandau und Hohnstein. Die „Sächsische Elb-Zeitung" erscheint regelmäßig Freitag« und ist durch die Expedition in Schandau, sowie durch alle Postaustaltcn für Iv Ngr. vierteljährl. zu beziehen. — Inserate für anSwärt« nehmen an: Hr. Kämmerer Hesse in Hohnstein, sowie die AnnonccnbureauS von H. Engler und E. Fort in Leipzig, welche man an erwähnten Geschäftsstelle» spätestens bis Mittwoch Abend, in der Expedition d. Dl. aber bis Donnerstag früh 9 Uhr abzugcbcn bittet. «M 16. Freitag, -en 20. April 1866. Aus Sachsen, den 13. April. Die gegenwärtigen Verhältnisse und Vas gegenseitige Gebühren Preußens und Oesterreichs kurz vor dem Anshruche des siebenjährigen Krieges bieten dem Geschichtökundigen so auffällige Ver« glcichungSpunktc dar, daß wir nicht umhin können, unsere Leser darauf aufmerksam zu machen. — Damals wie jetzt stritt sich eine Kriegs- und Friedcnspartci um de» ent schiedensten Einfluß auf die Entschließungen des Königs. Die Nolle, welche jetzt Bismarck in dem Nathc des Kö nig« von Preußen zngefallcn ist, spielte damals der Gene ral v. Winterfeldt"), der intimste Freund Friedrichs des Großen. Als der Verdacht am preußischen Hofe rege ward, daß Oesterreich im Geheimen eine Coalition gegen Friedrich zu schaffen beabsichtige und sich rüste, ging Win- terfeldt in die bekannten böhmischen Bäder und in das sächsische Erzgebirge zu wiederholten Malen, um Beobach tungen anzustellen und dem Könige über den Befund den glaubhaftesten Bericht erstatten zu können. Außerdem hatte er aber auch in Böhmen einige Agenten, die in vor nehmen Kreisen Karte spielen mußten: die Verluste deckte der König oder auch Winterfeldt aus eigenen Mitteln. Diesen Agenten hatte Winterfeldt die Anweisung gegeben, Alles zu vergrößern, was nur irgendwie eine kriegerische Absicht zu verrathcn schien. Wenn z. B. ein österreichisches Regiment seine Standquartiere veränderte, so mußte der Agent von 10 Regimentern berichten. In dem Könige sollte um jeden Preis die Ueberzeugung befestigt werden — er hatte sie freilich schon von vornherein selbst und allerdings nicht ohne alle Gründe — daß er angegriffen werden würde, nur über die Zeit dieses Angriffes gingen die Meinungen auseinander: die Kriegspartci glaubte die Beweise in den Händen zu haben, daß diese Zeit bereits vor der Thür stehe und deshalb nicht nur nicht mehr mit den äußersten KriegSrüstungcn zu säumen sei, sondern daß man den Feinden, zunächst Oesterreich und Sachsen, so gar zuvor kommen müsse, bevor diese ihre Kriegsbereit schaft vollendet hätten. Die Kriegspartei siegte im Rache Friedrichs II. Da rief der greise KriegShcld, der 7ljäh- rige Graf v. Schwerin, der durchaus gegen einen An griffskrieg war, zuletzt aus, nachdem er sich durch den Ein fluß Wintcrfeldtö und des Königs überstimmt sah: „Wenn denn nun einmal Krieg geführt werden soll und mnß, so laßt unS morgen aufbrechen, Sachsen in Besitz nehmen, und in diesem kornreichen Lande Vorrathshäuser anlegen, *) Er fiel tödtlich verwundet in einem Treffen bei Görlitz den 7. Septbr. 1757. Varnhagcn van Ense hat eine treffliche Biographie desselben geschrieben. um unsere künftigen Operationen in Böhmen zu sichern." Und so geschah cö. Aber fast gleichzeitig hatten Oester reich und Sachsen das Dasein einer Coalition gegen Preußen in Abrede gestellt und jede preußenfeindliche Kriegorüstung offiziell abgcleugnet. Die Zustände der sächsischen und österreichischen Armee legten allerdings ein ziemlich lautes Zeugniß dafür ab. Aber dessen obngcachlct hat die mangelhaft gerüstete und schwache sächsische Armee — etwa 18,000 Mann — durch ihre Ausdauer in der festen Stellung an der Elbe bei Pirna und Königstein die Kaiserin Maria Theresia 1756 gerettet. UcbrigenS suchte damals wie jetzt das englische Cabinct den Frieden auf recht zu erhalten: der englische Gesandte Mitchel bot Alles auf bis zuletzt, den König von Preußen von seinem Entschlusse abzubringcn; aber vergebens: die Kriegswürfel fielen. O Wochenschau. Schandau. Am 8. d. M. hielt der hiesige Spar- und Vorschußvcrein seine diesjährige Generalversammlung im Schützenhauösaale ab, wobei sich der Vorsitzende, Hr. Adv. Haase, in gewohnter präciser Form über'das ganze Thun und Treiben im verflossenen Geschäftsjahre klar und unumwunden aussprach und somit jedem Anwesenden einen möglichst klaren Einblick in das Wesen, Streben und den Stand der Dinge des so nützlichen Institutes verschaffte. Hierauf erfolgte die NcchnungSablage seitens des Cassirers Hrn. I. Anders, die, nachdem selbige vor her von den Herren Revisoren Glaser und Schinke durch« gegangen und in allen ihren Theilen für richtig befunden erklärt worden war, Justification erlangte. Nachdem noch einige unwesentliche Abänderungen der Statuten beschlossen worven, geschah die Neu- rcsp. Ergänzungswahl deö VcrwaltungSratheS. — Wie wenig die Wichtigkeit deS letzten Punktes von den meisten Mitgliedern gekannt, oder viel zu lau beachtet wird, beweist beklagenSwerthcr Weise der eclatante Fall, daß von den 376 Mitgliedern sich etwa der 14. Theil, sage im Ganzen 27 Genossen eingcfunven hatten! Schade, daß dem so ist. Schade, daß die übergroße Mehrzahl der Mitglieder bei der jähr lich nur einmal gebotenen Gelegenheit, den Geschäftsgang einigermaßen kennen zu lernen, theilnahmloS vorübergeht, seinen Jndiffercntismus so haarklar kund giebt. Es kann dies dem Direktorium und dem Verwaltungsrathe sowohl nicht einerlei sein, als auch das Gedeihen deö Vereins durch solche Gleichgültigkeit ganz und gar nicht gefördert
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