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Deutsche allgemeine Zeitung : 11.09.1843
- Erscheinungsdatum
- 1843-09-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-184309118
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18430911
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18430911
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1843
- Monat1843-09
- Tag1843-09-11
- Monat1843-09
- Jahr1843
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 11.09.1843
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Montag Rr. 164. ll September >843 WM Deutsche -Allgemeine Zeitlina. -M «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!» U-rervlick. Doutschlanv. *Aus Norddeutschland. Das politische Leben. »Leip- pg. Adresse Leipzigs an v. Lindenau. Karlsruhe. Unruhen. -j-Al- tenburg. Versammlung der Land- und Forstwirthe. Anträge. Besich tigung bäuerlicherWirthschaften. 'Frankfurt a. M. Der Besuch der Königin Victoria in Eu. Der Kursürst 1>on Hessen. Das Duell in Karlsruhe. Der jüdische Reformverein, vr. Kuhlmann. MreuGen. c? Berlin. Manoeuvre zwischen zwei Cavaleriecorps. — Ber- lin. Ein Scherz über die neue Bekleidung der Truppen. K Berlin. Die große Parade. Der Kaiser von Rußland. -f Berlin. DasOber- censurgcricht- tveßkerreieh. ° Wien. Baron v. Kübeck und die geheimen Fonds. Spant««. * Paris. Die Unruhen in Madrid. Opposition und Spaltungen. Großbritannien. Der Spectator über die Reise der Königin. Das Morning Chronicle über den Besuch des Königs Leopold in Aschaf fenburg. Die englische Kriegsmacht. Krankreich. Die pariser Journale über den Besuch der Königin Victoria. Die Vertheilung der Armen in Paris. Türkei. * Konstantinopel. Excesse in Jerusalem. Die Drusen und die Maroniten. Pest. Verfolgung der Nestorianer. Nachrichten von Er- zerum. Bosnien. Die Armee bei Adrianopel. Graf Pourtales. * Kon stantinopel. Die serbische Sache. Protestation des Exfürsten Michael. Nordamerika, ch Neuyork. Die Aussichten auf die Präsidentenwahl. Ausgabe von Schatzscheincn. Die Verdienste der gegenwärtigen Ver waltung. Proceß gegen einen Schatzkammerbeamten. Die Expedition nach den Felsengcbirgen. Die Aernte. Nachrichten aus Tejas. Die Gesandtschaft nach China. Kandel und «nduftrie. »Athey. Die Nationalbank. »Wien. Die Staatsbahnen. »Bergamo. Seidenärnte. — Berlin. «nkündigungen. Deutschland. *AuS llorddeutschland, 5l Scpt. Das politische Leben kann, wenn nicht das erste und hauptsächlichste, doch ein mitwirkendeS Mittel auch für den Zweck einer Erhebung des Lebens und einer Durch dringung desselben mit wahrer Begeisterung und Befriedigung (Nr. 157) sein, wenn es so gestaltet ist, daß es nicht geflissentlich und systema tisch auf Kampf und Zwiespalt, sondern auf harmonisches Zusammen wirken hinführt, nicht in Kampf und Streit sein wahres Lcbenscle- ment sicht, nicht mit Vorliebe sich der aufstachelnden, hetzenden, ver- zwistcnden Mittel bedient, sondern in Liebe und Eintracht, in war mer, brüderlicher Gesinnung, in reiner, anspruchsloser Selbstcrkennt- niß zu verständigen, zu vermitteln und zu versöhnen weiß. Wenn man ferner dem Leben eine größere Weihe, einen erhebenden und begeistern den Charakter, eine dichterische Verklärung wünscht, so fragen wir, ob dies« ausgehen kann von dem einseitig ausgebildeten, kalten, ätzen den, kritisch zersetzenden, nur dialektisch gewandt die Oberfläche um spielenden, nur verneinenden, Alles, wofür alte Ehrfurcht in dem Her zen deö Volks lebt, seines Nimbus entkleidenden Verstandes, oder ob sie nicht vom Gefühl auögchcn, in dem klaren und warmen Ge- müth ihre tiefen Wurzeln schlagen, an alter Sitte, am naturerzeugten VolkSthum, an geschichtlicher Erinnerung sich nähren, aus den gege benen Zuständen, auS den wirkenden Kräften und Verhältnissen und nicht auS Abstraktionen und Fiktionen ihr Wesen schöpfen muß. lleber- haupt ist daS Alles, was hier Noth thut, was so tief durch das ganze Volksleben wirten und eingreifen soll, gar nicht von der Art, daß es erfunden, vorgeschrieben, eingeführt und eingerichtet werden könnte, eS Muß werden, cs muß sich frei im Leben und aus dem Leben entwickeln, Unter mannichfaltigster Mitwirkung freilich deö Geistes, aber nicht nach seinem Plan und Bewußtsein. Hier werden Verhältnisse be rührt, hier brauchen wir die Mitwirkung von Kräften und Richtun gen, auf welche alle unsere politischen Mittel und Systeme nicht rei chen. Der Mensch des Augenblicks kann auch im Großen zerstören und verderben, und nur zu geschäftig ist er gar oft in diesem Werke gewesen; daS Groß« und Dauernde zu schaffen ist dem Einzelnen, dem Momente nicht gegeben. O möchten Alle, die ein vorlautes Wort, eine vorschnelle That im politischen Leben zu wagen oder zu rühmen geneigt sind, sich immer die triviale, aber deshalb nicht min der wichtige Wahrheit verhalten, wie viel leichter hier das Zerstören ist als daS Aufbauen, wie viel leichter es ist, die zartern Fäden, die das schönste Band unsers geselligen Lebens bilden, zu zerreißen, als sic zu knüpfen, daS Gemüth aus dem StaatSleben wegzuspotten, als es in wahrer Reinheit dafür zu gewinnen. * Leipzig, 1V. Sept. Der Rath und die Stadtverordneten Leip zigs haben dem Staatsmiüistcr Bernhard v. Lindenau die nachfol gende Adresse am 6. Sept, zu Tcplitz überreichen lassen: „Ew. Excellenz scheiden aus unserm Vaterlande nach einem vollbrachten großen und schonen Tagewerke — einem Tagewerke, daS auch den Edelsten und Besten nur selten gelungen ist. Ein königliche« Greis und ein jugendlicher König, der väterliche Anton, ehrwürdigen Andenkens, und Friedrich August, der Wortgetreue, erkannten in Ih nen den Mann des Vaterlandes, der, in treuester Liebe zu seinem Fürsten, des Volkes Wohl zu finden und die angestammten Bande des Hauses der Wettiner zu dem Sachsenvolke für alle Zukunft inni ger und fester zu knüpfen wußte. Darum wird auch, sc lange die Verfassunasurkunde des Vaterlandes als Palladium fürstlicher und bür gerlicher Rechte bestehen wird, nach dem Namen der fürstlichen Geber Ihr Name in der Geschichte des konstitutionellen Sachsens stets mit Ruhm genannt werden. Indem nun Ew. Exccllenz aus Ihrem segens reichen Wirken scheiden, folgt Ihnen die Dankbarkeit und Liebe eines glücklichen Landes nach. Das ist der Preis Ihres Lebens und Wir kens — nur der Richter in der Menschenbrust und ein Vater überm Sternenzelt kann die schöne That belohnen. Mögen Ew. Exccllcnz die Gefühle des Dankeö, der Liebe und des Schmerzes, welche unsere Stadt bei dieser Veranlassung gegen Sie auszusprcchen sich erlaubt, mit jenem edlen Wohlwollen entgeg«nnehmen, das Sie auch unserer Stadt stets geschenkt haben und um dessen Fortdauer Leipzig ehrfurchts voll bittet. Leipzig, 4. Scpt. 1843." Karlsruhe, 6. Sept. Am 2. Sept, fand zwischen dem groß- herzogl. Oberlieutenant von der Artillerie Julius v. Göler und dem russischen Kürassierlieutenant v. Werewkin bei dem sogenannten Schci- benbcrge ein Pistolenduell statt, welches den ünglücklichen Aus gang nahm, daß Letzterer todt auf dem Platze blieb, v. Göler aber in Folge einer erhaltenen Schußwunde am 4. Scpt. starb. (Nr. 162.) Da zunächst Militairpersonen bei dem Vorfall als betheiligt erschienen, so wurde von der kompetenten Militärbehörde die Untersuchung sofort eingcleitet; dieselbe fand sich in Folge der veranstalteten Erhebungen veranlaßt, sowol gegen die beiden Sekundanten, als gegen Moritz v. Haber, als Anstifter zum Duelle, den Untersuchungsarrest für be gründet zu erklären und im Laufe des gestrigen Tages dcöfalls an das Bezirksamt Baden und das Stadtamt Karlsruhe Requisitions schreiben zu erlassen; gegen Moritz v. Haber wurde die Verhaftung durch einen Justizbeamten des Stadtamts gegen Abend ohne Stö rung vollzogen. Nach 8 Uhr dagegen rottete sich vor dem v. Ha- berjchen Hause eine größere Mrnschenmasse zusammen, welche weder den Ermahnungen und Auffodcrungen der Behörde, sich zu zerstreuen, noch der Versicherung über die bereits getroffenen gesetzlichen Maß regeln Gehör gab. Da eS ungeachtet der Herbeirufung von Militair- detachcments nicht gelang, der Unordnung Meister zu werden, vieltstchr der Tumult mehr und mehr anwuchs und die Masse unter Schreien und Pfeifen Arretirungen arößtentheils verhinderte, die Fenster des Hauses einwarf, Läden herabriß und bas Hofthor einzuschlagen suchte, so wurde die Entwickelung einer größern Militairmacht nothwendig. Bevor diese anlangte, gelang es jedoch einzelnen Ruhestörern, durch die Fenster und eine cingebrochene Nebcnthür in das Haus einzustcigcn und einige Meublcö zu zertrümmern; das Bureau und die Kass« vermochten schon da mals genügend besetzt zu werden, um jeden Eingang zu hindern. Die In fanterie rückte nun pelotonweise an, drängte die Volksmasse, welche ohne Widerstand wich, zurück und besetzte das v. Haber'sche Haus sowie die zu demselben führenden Nebenstraßen ; zu gleichem Zwecke wurde die Cavalerie in Ablhcilungen verwendet; durch sie wurden die Straßen nach und nach gänzlich gesäubert, auch einzelne Ruhestörer, welche Fenster in den Häusern einiger Einwohner israelitischen Bekenntmsses einwarfen, vertrieben. Mehre Verhaftungen haben stattgcfunven. Nach Mitternacht war die Ruhe vollkommen hcrgestellt. Von Seiten der Behörde ist die Untersuchung wegen dieses bedauerlichen Vorfalls be reits eingcleitet; durch einen öffentlichen Aufruf der Obrigkeit werden die Bürger zur Ordnung ermähnt und Zusammenrottungen bei gesetz licher Strafe aufs strengste untersagt, überhaupt sind alle Maßregeln getroffen, um ähnliche höchst beklagenswerthe Auftritte nöthigenfallS durch Anwendung der äußersten Mittel zu verhindern. (K.Z.) -f Altenburg, 8. Sept. In der heutigen allgemeinen Versamm- ung dec deutschen Land- und Forstwirthe wurde von derCom-
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