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Dresdner Nachrichten : 09.03.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-03-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189503090
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18950309
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18950309
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1895
- Monat1895-03
- Tag1895-03-09
- Monat1895-03
- Jahr1895
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 09.03.1895
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40. Jahrgang. §iil>08 Soutlvr, »teilen. V»ll»tr. IS, empüoklt in x'rSsstor Ll««»»« 0«r«^«» unci »«»«, , I^ü^kbir uml Dresden. «' Lu»»»«« »v^ilui. »»- > '» nurlu«,«» ktzc<ir*«>->>«>r k« lI»i1d«r1re»Ueh . . . I " 4«»i»ellll»p«».Lur,u,. '. . l»lt. /u s.'lH> >»lrr«ii- .» Z 4p»U»«lce, 1.5« .»I «' .» I» l-'^cm,, I»I..^>»V 7. I'.irl>i>ii>.-rn"->.-» ii.iii->> "» II. ,.>i >«.::> l .' . lrsne« st pabrill ^ ' Svoe»". vrsssea 14. c. ' ........... ^ . ^ tilixtrlv IlitMliüIiI, Mritrnti-.« 14. ^ 8peeisl ksdrlk zepi-äzler Llvzvl-Lrirk»» > .,> ^ Mx n, ' ^ Kull/^I->ic. IN klLLVLLrvll ^ ^ j'ch r ^it :.»!, >i> ii Ix >1, uton»1?>t> I. .üi.Iiii.I-ii ,i.^. I„- ,iii>I ^ .4ll!,I iii>Ii- . > Iix,l>-lil<» in ><-n-l,li il1i<5'-i- Xu » »>,I ^VMi. lilNI K^i. ii.il>.».,:,»i.>,. ^ L >>. I «»I I,»I«»Il«- III». ^ ^ ^ ' 84»II«I« Ll4 8»nt« nä 4 I»8li^t I»4 ^-Iiij'lloltlt III kl-vrElj^tui- ^U8>vnl>! I-illi^I. 4'. IN. IIVH8V, 20 )lurI<sU8trli88^ 20, Lclio ^Itti'Lr»rvtIu;ii''1iu>8v 1'» irrbln-ii». Jnnerpolitischc Nr.V8. ^Ml.' Hintkrtreppengeschichten Stadtvrrordnetensikiing. . Hofiiachrichten, Reichstagseriatzwabl. Gerichlsverbandlungen. Tagcsgeichichle. Postgrhaltr. Vernntthliche Witterung Trocken, abnelmicndrr Frost. Tonnabend, i). Mir;. Politische-. Freisinn und Svzialdeinokratic im Bunde mit alle» denen, welche sich in der ungestillten Sehnsucht nach den Eaprivi scheu Herrlichkeiten unbehaglich suhle», sind gegenwärtig fleißig an der Arbeit, mit allen Kräften und Mitteln der Bosheit und der Lüge, der Klatscherei und der Jntrigue gegen das neue Rcgiment zu schüre» und zu heben. Lakaiengeschwätz und Hintertleppeiigcschich- le» werden geflissentlich kvlportirt, um daraus Svmptvmc zu lonslruiren, daß oben der Wind, der »och eben unter Seufzen und Wehklagen als ein den verhaßte» Agrariern günstiger erkannt wurde, »löblich wieder unigeschlagen habe. Angebliche Aenßer ungcn des Kaisers werden verdreht und ausgcbeutet. »m Miß trauen gegen die Männer zu säen, die das Vertrauen des Mo- »archcn vor wenigen Monaten in ihre icbigen Slcllnngcn berufen hatte. Man spekulirt darauf, daß dergleichen hämische Manöver, wenn sic nur mit unermüdlichem Eifer fortgesetzt werden, schließe sich doch nicht ohne Wirkung bleiben und Verwirrung und Miß verständnisse von der Art herbcisührcn. wie sic durch die weiland Ea- privi'sche Ofnziöienwirth'chaft erzielt worden sind. In drnunciatvri- scher Absicht werden einzelne Wendungen aus den Veden konservativer Führer aus dein Zusammenhänge gerissen und verzerrt und ihnen antimonarchische Pointen untergeschoben, um die Gegner an aller höchster Stelle zu verdächtigen. Man geht dabei von der Voraus- setzung aus. daß solches hinterlistige Räntespiel Eindruck mache — eine Voraussetzung, der eine wenig loualc Auffassung von der Angesichts aller dieser Treibereien, die nur daraus ausgehen.; tag diese Resolution annebmen. so kann ich nur Höften, da» o>:ck» die innerpolitische Lage wieder zu trüben und zu verwirren, »owic der Herr Schatzickretär seine Bedenken »alle» laxen möge Ob ff,!, llnzusriedenheit und Mißtrauen gegen das neue Regimen! anszu-> dir crache ober dann »o machen läßt, daß icder Soldat in Süd streuen, erwächst für alle »alionalgesinnte» Elemente die doppelte deutschland zwei Maß Bier und in Norddeiilichland eine Flc,sck,e Pflicht, vertrauensvoll die verheißenen Thatcn abzuwartrn und § Wein zum Abendbrot erhalten kann, das weiß ich nicht. Heiiei die Keime mißvergnügter Stimmung, die etwa vorzeitig austauchen sollten, zu unterdrücken. Besonders sollte cs sich die loniervative Partei angelegen sein lassen, die Stellung des Fürsten .Hohenlohe zu erleichtern durch Entgegenkommen und die Bereitwilligkeit, sich über die schwebenden Fragen zu verständigen. Es muß immer wieder darauf hingewicscn werden, daß der jetzige ftieichskanzler beim besten Wille» nicht im Stande ist. binnen weniger Woche» wieder aut zu mache», was unter seinem Vorgänger in mehr als vier Jahren gesündigt worden ist. In wirtbschastlicher Beziehung kann eine Besserung nur allmählich und nur unter der thatkiästigeii und vertrauensvolle» Mitarbeit aller staatSerhaltendrn Kräfte er zielt werden, besonders um deswillen, weil nach einer Richtung hin die Hände durch die Eaprivi sche Erbschaft, durch die Handels Verträge, gebunden sind. Ter Beweis, daß der nationale Gedanke wieder der Leitstern der Politik im Reiche und in Preuße» ge worden ist. ist mehrfach durch die .Haltung der Vcgicrinigsvertrctcr bei den Verhandlungen im Reichstage wie im preußischen Abge- ordnetcnhause erbracht worden. Schon die wenigen Worte, die Fürst .Hohenlohe bei dem Berliner Bismarck Commerse an die sludirende Jugend gerichtet hat, Worte, wie sie so herzerfrischend seit dem Rückiritte des großen Kanzlers nicht mehr vernommen worden sind, sollten genügen, um voll zuversichtlicher .Hoffnung in die weitere Entwickelung nuferer vaterländischen Geschicke schauen zu lasse». Oder ist die Erinnerung an die »»selige Zeit der Ea privi'schen Erlasse gegen den nationalen Heros »nseres Volles be reits wieder erloschen »' Tann timt uns doppelt nvth die Mah nung, mit der Fürst .Hohenlohe feinen Trink'pruch auf den „größten Staatsmann unseres Jahrhunderts", ans feinen Freund keil.) - Schatzsckretär Gras v. Posadowsk» Wenn der Veichstag Bezug ans Heerrsverpslegung solches Entgegenkommen zeigt. !» in . ... i't cS nicht wahrscheinlich, daß die verbündeten Vegiernnge» sich ab lehnend verhalten werden. Aber die Kosten würden, einschließlich der bäurischen Krone KG Mist. Ml. betragen. So nützlich und wahrscheinlich notliwendig auch diese Ausgabe ist. so würde die Regiernng diesen Weg doch nicht bcsibreiten können, wen» nicht zuvor die Mittel dazu für de» nächsten Etat zur Vcriügung cn- stellt sind. Hört. hört. Abg. Vichtcr^ Wenn bisher Bedeuten bestanden haben, w liegt das daran, daß bisher die Miln,»Ver mehrung die Mittel für eine Verbesserung der Lage des cinzelnen Soldaten weggenommen hat Man muß sich doch fragen, wir welchen Stenern die ersi'rderlichcn Millionen aufgebracht werden. Herr Schaedler ist der Politiker des Eentrunrs. welcher sich »o leb hast für dir Finanzresorin und die Tabaksteuer intcrcsfirl bar. Wen» wir aber die Tabalslcner annehmcn, io schädigen ivlr nicht nur die Jndustrie. sondern müssen auch große Arbeiterentlaiinngen' gewärtige», und da sollen wir hier einen solchen Wech cl auf 8 bis KG Million ziehen " Bei der Gewährung warmen Abendbrotes in , den Kasernen würde» auch die bürgerlichen Beziehungen der! Soldaten noch mchr als bisher eingeschränkt werden. - Abg.' v. Vvllmar lSvz.i spricht sich für eine Verbesserung des Nahrungs-1 standes der Soldaten und daher für den Antrag Schaedler ans. Bedenken stünden denne ben ja weniger entgegen, als die Fassung, desselben ja jede Beschlußfassung Vorbehalte und als man ja außer ' dem an anderen Stellen des Etats noch reichlichere Streichungen l vornehmen könnte. — Abg. Hanimacher nat.-lib.i: Ter Antrag" Schädlcr sei an sich sehr dankenSwcrth. aber einstweilen fehlten ' Persönlichkeit des Monarchen zu Grunde liegt. Hat doch kürzlich l Bismarck schloß: „Beivahren Sic den patriotischen Geist, der bei, doch die Mittel und da gebe es nicht an, die Regierung anszu die „Köln. Ztg ", die in ihren maßlosen Hetzereien gegen die! den Studenten Tcntichlands traditionell ist, bewahren Sic die ^ fordern, schon im näch'wn Etat diese Ausgabe einznstellcn. Er Aararier keiner freisinnigen oder sostaldemasrotiicben Konkurrentin Treue zu Kaiser und Reich, lvivahren Sie sich den srohei' muthigen i werde in der Kommission beantragen, dir Regiernng zu ersuchen, „tgraner reiner sreismnigcn oder soziaivemorraliicycn Konkurrentin ^ Jugend durch Äö ganzes Leben und halte» Sie fest an baldmöglichst, nämsich iobnld es die Mittel erlauben, die Mittel der idealen LebenSanssaiiung. Ans solchen Worten spricht echter! im Sinne der beiden Rcwlntionrn zur Verfügung zn stellen.— Bismarck scher Geist: verzagen wir darum nicht, sondern srencii, Abg. Tr. Schaedler bittet, cs nicht beim theoretischen Wohlwollen wir uns. daß dieser Geist durch »nseren jetzigen Kanzler in der, für leinen Antrag bewenden z» lasse», sondern ihn nnznnchmen. Regiernng wieder lebendig geworden ist. Wenn man sich daran stoße, idas; seine Resolution sich schon ans dem Etat 18>.i;si7 beziehe, so wolle er liiennit dieser^Hinweis in nachsleht. zu behaupten gewagt, Graf Eaprivi sei einer Jntrigne des Jun kerthnmS znm Opfer gefallen. Ter Kaiser, in derErkcnntniß dessen, daß er einer solchen zugänglich gewesen ist, würde demnach am besten thun, er reiste schleunigst nach Montreux, holte den verflossenen Reichskanzler ans seiner Verbannung iin Triunwhzngc zurück und letzte wieder den politischen TilcttaiitismnS ans den Thron. I» Aenlfchrcib- nuv ^erltsprech-Bci ichtc vom R demselben Artikel, in welchem die „Köln. Ztg." den Grasen Eaprivi. i P ? r,; n. R eich § tna. T ic Peratlinnn des Militäreiats! den „snmpathischen" Vertreter des ..Bürgertlmms". durch die Ilm ! wird bei den, Kapitel Ratnrawerpslegniig »ortgeietzt. Bei dem ^ triebe der „modernen O.uitzow's" stürzen läßt, wird semer l'ehanf'tct ! Tilel Brot- nnd ^ouragcverpslegniig beiiicilt Abg. v. Vollmar ^ '! Man sollte an die r. ssizicrc mir iovicl tzonrageratione» geben, als ein ähnlicher agrarischer Feldzug ..ostelbischer Methode" stelle nun mehr dem Fürsten Hohenlohe bevor. Znr Tupirnng des Bürger- j Gehalt dar..- Minisier Bronsar, v Schellendon, 'einer stiesoliition streiche». — Tie beiden Anträge Sck/iedler und SM Koseirlsti ivcidrii der Piidgetkommissian übenvie»en. Bei dein ^ A Titel „Tnchlieieningr»" beantragt die Kommission Absetzung von IM.«»«.'Mi., „'wie nachstehende Reioliition: Die Militärver waltnng ivolle die Vergebung der Tuche eentralisiren und einen. größeren Kreis von Snbniittentcn znlassen. — Genemlmajor j sie Pferde Hallen, andcriisalls jlellten sich die tliasionen c B thumS, heißt es weiter. Hobe man im vorigen Somincr das große Umsturzgesetz in Scene gesetzt. Tie „Köln. Ztg." vergißt nur bei dieser wüsten Hetzerei, daß cs Niemand anders als Kaiser Wilhelm gewesen ist. der zuerst die Parole gegen den Umsturz und gleich zeitig zur Sammlung aller siaatserbaltendrn Parteien ausgegeben hat. Selbst von der freisinnig-sozialdemokratischen Bundesgenossen schaft kann gegen diese kaiserliche Parole nicht wirksamer agitirt werden, als cs durch die „Köln. Ztg." geschieht, die sich als ein führendes Organ der Nationalliberalen auSgiebt. Zu den Hetzmanvvern gehört auch das Answrcngen von Kmcngcrüchten. mit denen man Diejenigen treffen will, die man beseitigt zu sehen wünscht. Zwei preußische Minister sind es vor- kami nicht i» Aussicht stellen, daß in dem nächsten Jalirc eine Revision der Reichskompctenz in Aussicht genommen werde. Ich betomme acht Rationen nnd halte sieben Pferde nnd kann nur daß das Reiten eine sehr nützliche Beschäftigung ist. namcnt Gciiiniinge» ^ Durch die bisherige Art der Tnchvergcbung ist « mc-kwnKii'Si! Interesse des Reiches jedenfalls nicht geschädigt worden, aber ü cr'- man wird liier abznwnrten haben, was bei der Eentralisirnng nnd Z G^,Zl bei Heranziclmng eines größeren Interessentenkreises hcmuskomnit möglicher Weste eine rninöie Konknrrenz. Wie früher durch den Abstrich am Etat würde» die Bestände durch Deckung der laufen i zurück Selbst wenn letztere Verkaussgcnossenschaslc» ^ würden, würde ihnen das nicht viel nützen, angesichts der bilden - . ictzigen niedrigen Gelreideprefte UeverdicS seien die kleinen Landivirkhe ja doch genölhigt, an die Händler zu verkaufen, und zwar schon im Frühjahre oder Sommer, wen» das Getreide noch ans dem Halm steht — AbZ. Richter : Kaust das Reich-Samt bei den Zwiichen- händlcni be„e, ei». alS bei Geiiossenschnilen. »v ist der Zwischen handel berechtigt, denn das Reich muß bei seinen Einkäuscri auch nchmlich. die man in den letzten Tagen aus diese Weite zu stürzen aus die Jntcreften der gelammten Steuerzahler Rücksicht nehmen, versuchte, der Minister des Innern v. Köller und der Kricgc-Z Tie Militarvenralliing »ci übrigens wegen der billigen Fracht minister Broniart v. Schellendon», die sich beide durch ft,r ent ! ?arnc ft, der Lage, siir Prcwnmlamier »irbt mir in der Rahe, »on ... - ...... . .. .... der» auch in größerer Entfernung Einkän'e machen zn lassen. ichredcnes Anstreten gegen dre Umstürzler den Haß derer um D»rch dieie Frachtvergünstigung tritt aber eine Verich'ebnng in ftUckcrt, Richter und Bebel zugezogcn l,aben. Uni das Ansehen den innige» des preußischen Ministers des Innern herabzusetzen. erdichtete man das Märchen, er sei von Kaiser Wilhelm bei den» Festmahle des brandeuburgischen Provinziallandtages in auffälliger Weise über sehen worden. Ein bekannter parlamentarische» Berichterstatter semitischer Herkunft, der mehrere freisinnige Blätter versorgt, wußte »utznthcilen. daß die Tage Herrn v. Koller s bereits gezählt seien. I Mit Herrn v. Köller". hieß es in einem Bc-rliner ui größerer Entfernung h diele Frachtvergünstigung tritt wirthichaftliche» Verhältniffe» ein. Generalmajor v. Gern reu Jene Frachlvcrgünsligimg erslreckl sich mir ans die bereit-S thaliachlich im Besitze der Äilitarve.ivnllnng venndlichen Güter, bei den Bezügen ans dem Auslände bestellt überlianpl leine Ver günstigung. — Ter ritcl wird genehmigt.- Zum TitelViktnalien Verpflegung beantragt Abg. v. Kegiclski -kaiis.i, daß für das Etal-Siahr 1895 A! die Mittel bereit gestellt werden, um den O.uartierivirilic», wäbrrnd der Tnivvenübimgen de» Mnnnschnktc» freiwillige dir 'rr k > Vctt'ilrgiiiiiig vcrabiolgcn. eine Vergnlnnn »ach den Sätzen ffir die c i»ne>e orr i Marichvermlegling zii gewähren. — Eine Resolution Schädler Eentr.l inigermaßen ivill, daß mit der Verabreichung warmer Abendkost a» die Mann- „BrcSl. Ztg.", „ist man an maßgebender Stelle einigermaßen will, daß mit der Verabreichung .... . .. lertig. Tic Erwartungen, die in ihn gesetzt wurden, findet man j schasten dc-S aktive» Hecnss weUere Versuche angrstellGind ic n ach in keiner Weise erfüllt. Allem Anscheine nach den Thaten noch von den Reden des Herrn v. einer Weile erbaut. Wir sind mitten in einer Kaiser grollt offenbar den Personen, die ihm Herrn v. Köller empfohlen haben, und wenn er nicht den Eindruck vermeiden wollte, als sei das Ministerium eine Art Toubcinchlag. so hätte er vielleicht jetzt schon Herrn v. Lucanus zu Herrn v. Köller ge schickt." Das ganze Gerede, anfgcbout ans einer albernen Klatscherei, hat sich inzwischen als eitler Schwindel entpuppt. Ebenso dürsten die Gerüchte über R'ücktri'.lSgcdankr» des preußi schen Kriegsmmislers aus der Luft gegriffen sein. U. A. wurde behauptet, es beständen in der Frage der Reform der Militärstras- gerichtsvidnnng zwischen der höchsten Stelle und dem Kriegsminister MeinungSverschiedciiheiteii. weil dieser zu liberale Ansichten vertrete. Inzwischen hat Brvnsart v. Schcllcndorss lelbst die Annahme als un begründet zurückgcwieien, als ob der Kaiser der Reform entgegen sei. Ter Kaiser ist im Gegentlreil für eine umfassende nnd baldige Neu bildung der Militärstrafprozeßordnung. Mit dem Freisinn wett eifert natürlich die geistesverwandte Sozialdemokratie i» lügen haften Ausstreuungen mit dem gleichen Zweck, gegen mißliebige Peisöiili likciteii zn Hetzen. Das Eentralorgan der Revolutionäre, der Berliner..Vorwärts", hatte dieser Tage behauptet, der Präsident des prennischen ObelvenoaltniigSgerichtS Persius habe sei» Ent- lasslingsgeinch eingcreicht. weil ihn der Kaiser bei einem Hofteste „nsreiindlich behandelt habe Stöckers intimster Freund. Gras Bernslorsi. c-ieli.imralh im KnltiiSiiiiniftenuiii, sollte ans Herrn v. Kollers Betreiben zinn Nachfolger erkoren sein. Auch hier er weift sich Alles als Klaffch nnd Erfindung. seiner Angabe in der Kommission von verschiedenen bei den Tuchlicicr- nngen bisher betheiligten Fabrikanten gegen ihn gerichtet luvrdcn sind. — Nachdem auch Aba. Hüpede» ckons.) die Vorschläge der Kommission enipsohleii. werden dieselben angenommen. — Beim Titel „Garnisonsbaiiwcscn" wünscht Abg. Müller-Scigan die i Umwandlung von HilsSarbcitcrftellen in etatmäßige in vcrmehr- ! lem Umfange. Staatssekretär Gras Posadowsk» nxudcl ein. j daß eine beftimimc Kategorie von Hilfsarbeitern übochauvt nur > vorübergehend beschäftigt werden könnte. Wo cS sich um dauernd Beichäitigtc handele, würde so bald die Finanzlage sich den er:, dem Wniiichc des Vorredners entsprochen werden — Beim Titel § Militärmedizinalweie» erwidert ans eine Anregung des Aba. ! v. Vvllmar KriegSministcr Broniarl v. Schcllendorss: Es »rc»t ! mich, daß die gliche, die viel -Ltaub ansgewirl'clt I,al bicr zur Sprache gebracht wird. Ich wundere mich mir. daß ein deutsches ein sozialdemokrniisches Blatt Angriffe vcrwerthel hat, welche ein französisches Blatt zuerst gegen nnsere Waffe» gebracht hat. Eni solches freilich würde zufrieden sein, wenn imserc Flinten gar nicht los ginge». Wir haben mit unseren Waffen genaue Proben an gestellt, an todte» Pferden und an anatomischen Präparate». Wer nnsere Waffe» inhuman nennt, hat gar nicht an Sprcnggeschoi'e, an EbrapnelS gedacht. Ich halte unsere Waffen gerade für die hiimansteu. denn wenn wir sic nmeren Soldaten in die .Hand geben, geben wir ihnen Gelegenheit, den Gegner io heimziileiichten. daß derielbe nach .!0 Jahren nicht wieder kommt — Aus eine weitere Bemerkung des Abg. v. Pollmar führt der Minister noch ans. er wünsche keineswegs die Ergebnisse der Versuche mit de» Waffen gebeim zn halten, er wolle aber nicht die agftatvwche Vcrwcrthiiiig. wie eine solche sich ja bereits an den Vortrag eines deutschen Militärarztes ans dem Kongreß in Rom geknüpft habe. Er würde ans Wunsch jedem Arzte die betreffenden Ergeb nisse sogleich zngängig machen, aber nur unter der Voraus ^ be laufen. — Kriegs-Minister Bronsart v. Scbellendorff erklärt, er für feine Person flehe dem Wnnsche des Vorredners smnpathisch gegen über. Derartige Vcrsnche seien auch schon gemacht worden nnd hätten sich bewährt, die Turppen seien sehr besiiedh mchr die Bcvöllrrniig. — Schatzsekretär Graf v. Po Einrichtniig sollte beim gegenwärtigen Etat der allgemeinen Finanzlage wegen unterbleiben; nachdem aber der Reichstag an dem Etat so reichliche Abstriche vorgenommen bal. wird erwogen werden, ob nicht in Form eines NachtragS-EtatS dem Wniiichc p. KvSciclSki's zn entsprechen ist. — Abg. Tr. Schaedler (Centr.) stimint deni Anträge Ecgielski zu nnd befürwortet den eigenen. Von der ausreichenden Kost hänge auch die Schlagscrtigkcit des Heeres ab. Ich bin gewiß lein Freund des Militarismus, aber ich alaube - doch, daß mit mir Jeder die Söbne des Landes auStömmlich ge-j ^ Schatzickietzir n.ch^au Preußen warten, nährt sehen will: selbst dann werde» die Kaserne» noch nicht zu " ' Ferienkolonien werde». Tie Kosten fchä tze ich auf 8 Millionen Mark, aber selbst 8 Mill. Mk. sind mir für einen solchen Zweck nicht z» viel. Das wanne Abendbrot will ich allenfalls prcis- geden, wenn man daran Anstoß nehmen sollte, denn ich weiß ja. daß im Sommer das Streben nach warmem Abendbrot weniger groß ist Ei» Blatt hat gemeint, mein Antrag jei Wahlipeck siir das Volk, »i» die Tabaksteuer durchzubringen. dieses Blatt trägt an dem Kopie die Bezeichnung „Begründet von Engen Richter". Ist daS etwa auch Speck für das Volt? (Heiterkeit. ». Vvllmar ruft: Ihnen traue ick, Alles zu». Was Sie darüber glauben, ist mir partou egal. — Minister Broniart v. Schcllendorji: Jeder An- rcgung zu einer Verbesserung der Lage des einzelnen Soldaten und ! Aiiffubniiig der damit der Militärvcilvaltuiig stehen wir dankbar geaeiiiiber. aber. I des Präsidenten Peisin wächst »ns ein Kornfeld auf der stachen Hand? Sollte der Reichs-1 bekannt. " sttzuna. daß derielbe von einer agitatorischen Vcrwcrthnng absehe, soweit,', nnct,. , Beim Kapitel Remvntep'erdcankaiii wünscht Abg. Müller- tcrr ^i.'/mFiic-'i Saga», der Minister möge noch mehr als dies bisher geschehen " " fei, dem Unwesen einer Privatvmvcrthnng der Krimperpscrdc stenern. Bei dein Kapilcl Reisekosten nnd Tagegelder plaidirt Abg. Bebel für eine Herabsetzung der Tinle» und Reijetvstcn der höheren Offiziere. - Schatzielretär Gras v. Posadowsk» bittet, man möge sich zunächst mit einer Revision der Reisekosten begnügen, er gebe aber ausdrücklich zn. daß Mißsländc auch hiniichtlrch der Tiäten bestellen. — Abg. Richter ist damit einverstanden, nur Schatzsekrctär nicht ans Preußen warten. sonst kommen gar nicht vorwärts Tas Kapitel wird sodann genehmigt. Bei dem Titel Untcroffizicrsvonchiilcn wird ohne Debatte die Reso lution der Konservativen angenommen, in welcher eine Aiiibcssening der VolkSichnIlebrer Gehälter an diesen Schulen gewünscht wird. — Ter Rest des Oldinarinms wird ohne Debatte erledigt. — Morgen: Ertraordiiiaiinm des MilitSrctots. "Berlin. Tic „Berliner Korrespondenz" erklärt gleicknalls die Nachricht des . Vorwärts", der Präsident des Oberverwaltung-: gerichts Persius habe, veranlaßt durch de» Minister v. Koller, seine Entlassung gegeben, von 'Anfang bis Ende für erfunden. -Herr v. Köller habe weder schii'llich noch mündlich mit dem Präsidenten Persius über des Erlenmniß des Oberverwaltungsgriichts betreff Weber' verhandelt, mich sei von einer Audienz s beim Kaiier an maßgebender Stelle nichts
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