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Dresdner neueste Nachrichten : 18.01.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-01-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-194001186
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19400118
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19400118
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1940
- Monat1940-01
- Tag1940-01-18
- Monat1940-01
- Jahr1940
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 18.01.1940
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Dresdner Neueste Nachrichten 48. Jahrgang Donnerstag, 48. Januar 4940 mit Handels- und Industrie-Zeitung Schristleitung, Verlag und Hauptgeschäftsstelle: Dresden A, Ferdlnandflraße 4 Anzeigenpreise: Grundpreis: die Ispalligemm-Zette lm An- zelgentell 1« Rpf., «Stellengesuche und privat« Famlllenanzelgen S Npf., die 79 mm breite mm-Zelle im T e xk l e i l l,io NM. Nachlaß nach Maistoffei l oder Mengenstaffei v. Ärlefgebühr für Ziffer anzeigen 30 Npf. ausschl. Porto. Zur Zeit ist Anzeigenpreisliste Nr. 9 gültig. pWnschrist: Dresden Ai, Postfach * rernruf-ortSvettehrSammelnummer 24601, Zernvettehr 27981-2798Z * Telegramme: Aeuefte Dresden * Postscheck: Dresden 2060 * Serliner Schrlfileitung:VerlIn W ZS,Vikloriastraße4° Aichleeciangie Einsendungen an die Schrifileitung ohne Rückporto werden weder zurackgesandt noch oufbewahrt. — 2m Jolle höherer Gewalt oder ÄetriebSstürung haben unsre Äezieher keinen Anspruch auf Nachlieferung ober Erstattung beS entsprechenden Entgelts «-i,ic,ckvrckike' »el fteler Zustellung In«Hau« 2 NN RM rrezugsprene. Träg.rlohn monatlich paidmon.i.ooRM. Postbezug monall.2X>0RM. einschl.Zl^Rpf.postgebühren Iderm ZS Rps. Zustellunasgebühren). Nreuzbanbsendung: Inland al« 9«iiung«drucksache 73 Rpf^ Au«land 1,00 RM. für die Woche Einzelnummer 1V Aps., außerhalb Srob-VreSben« 15 Rpf. Nr. 15 Westliche Rom -Illusionen zerstört Ausbreitung -er Unruhen in Indien — Kälterekord von 44 Grad unter Nult in Moskau „Mr sür Offiziere" Hinter den Kulissen der plutotratie Telegramm unseres Korrespondenten 8t. Amsterdam, 18. Januar Nichts ist bezeichnender sür den Geist des pluto- Iraiilcheu England, als die Tatsache, das, derzeit in Rügland mit größter Heftigkeit darüber gestritten wird, ob ciliiiere und Mannfchastcn im gleiche« Lokal sitze« diirien Vielenorts haben die Kommandanturen die Hotels und Restaurants, in denen Ossizicrc verkehren, oiigewieseu, keine Mannschaste« znzulaffen, nnd so wurde, wie eine Zuschrift au die „Times" mitteilt, in einer Provinzstadt rin Soldat auS einem Restaurant verwiese», weil dort aus Ersuchen deö Ltandortältcsteu nur Oljizierc verkehren dürscn. Dieser Zwischenfall habe seine besondere Ironie gehabt, Iv schreibt der Einsender an die „Times", well gegenüber dem Hotel ein großes Plakat angebracht gewesen sei, aus dem der englischen Jugend verkündet wurde, das; ihre Freiheit in Gefahr sei und sic diese Freiheit mit aller Macht verteidigen müsse. Bevor der Veireiseude eine Uniform anhatte, so heißt cs in dem .»ries weiter, habe er das Recht gehabt, überall hinzu gehen, zumal seine gesellschaftliche Stellung und Er hebung derjenigen der anwesenden Offiziere gleich üehe. Ter Einwand, daß solche Regelung sür die Tiniplin nötig sei, hält er die Erklärung entgegen, dan sie schleckt sür die Moral der Truppe sei. Einen anderen Fall erwähnt der „Spcctator". Er trug sich in vondon in, ivo ein Major, ohne sich auf eine Rege lung der militärischen Stellen berusrn zu können, von einem Rcsianranlinhabcr dir Entfernung eines Sol daten verlangte, der vor dem «krieg in seinem Lokal lianiig «'last war, aber aus Befehl des Majors sein hbendbrol abbrechen und daS Lokal verlassen mußte. Nahezu täglich werden in der englische» Presse solche Julie wiedergegebcn. Tie« also ist englische „Demokratie", bei Lichic besehen, und cS ist das gleiche Bild, wenn ans der cmen Leite seht die englische Regierung den gesamten Äobttii ii g s b a n sür die Dauer des Krieges sistiert Hai, io daß die breiten Schichten in ihren Elcnds- guameren weiter Hansen müssen, während sür die obe ren Schickten die englischen Hotels In schreienden In serate» einen regelrechten Amüsierbetrieb ankündigcn. Le sordert ein Hotel in einem Badeort aus, „den ganzen Nuiiimei hinter sich zu lassen und sich in perlende Munterleit zn stürzen", wobei auch ciu „gassicherer und vorzüglich durchlnstetcr Lustschutzraum" vorhanden sei. Ein anderes Hotel nennt sich einen „einzigartigen Auf enthalt in Kriegszcitcn" und empfiehlt „kostenfreie Gols- iviclgelegenhcit, Billard, Tennis, Tanz, elektrischen !ururamn, Sonnenbad, Reiten, luxuriösen unter irdische», durch vier Eisenbctondcckcn gesicherten Lust- schuvraum". Ter Gipfel aller dieser Inserate aber ist eine immer wiedcrkchrcnde Anzeige: „Bei uns finden Sie ganz private, mit allen Wünschen einer diskreten Beanemlichleit eingerichtete Lustschutzkabinen." Wer in diesen „d i S k r c t e n K a bi n e n" Platz neh me» lann, das gebt daraus hervor, daß in diesen Hotels das billigste Zimmer zum Teil üv Mark je Tag louet. Hier iß die Plutokratie uutcr sich. Hier amüsiert sich die Schickt der Rasser und K riegögcwinn - l e r, die in der Teuerung ihr Geschäft mache» — mit Zußimuniug und 'Billigung der plutokratifchcn Regie rung. Tenn die Forderung der Gcwerkfchasten aus eine schärfere Preiskontrolle und eine Uebcrwachung der .llriegsgewiune flößt in der Eil» und in den Ministerien aus taube Ohren. Tas ist England im Kriege der Pluto- kralic! Das ist britische Humanität! X Mailand, 18. Januar Tas „Regime Jascista" zitiert heute ein Wort des früheren britischen Premierministers Bald w i n, das ein grelles Schlaglicht aus die Art der englischen Kriegführung und aus die „cdlcu Biele" wirft, die England angeblich zum Schuhe der Humanität und des menschlichen Fortschrittes verfolgt. In einer Rede, die Baldwin am lt>. November 1832 tm Unterhaus gehalten hatte, erklärte er nämlich: „Die einzige Ver teidigung ist der Angrijs, oder mit anderen Worten, wenn wir uns retten wollen, dann müssen wir Franc» » » d Kinder schneller umbringen als der Feind." — Hierzu dürfte sich wohl jeder Kom mentar erübrigen. Ausklärung über der schottischen Küste XBerlin, 18. Januar DaS Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Im Westen keine besondere« Ereignisse. Die Lustwassc führte «eben GrcnzüberwachungS- stngeii an der Westsront AnsklärnngSslüge an der schot tischen Küste durch. Franzosen beschießen luxemburgischen (Srenzor X Brüssel, 18. Januar Der luxemburgische Grcnzort Schengen, der be- icits am Sonntag von drei Granaten getroffen wurde, mußte am Montag einen wahren Splitter- regen über sich ergehen lassen. Nach Meldungen auS Luxemburg siel eine ganze Reihe französischer Granaten aus luxemburgisches Gebiet. Mehrere Häuser von Schengen seien hierbei von Granat splittern übersät worden, so daß die Einwohner flüchten mußten. „Italien muß bereit sein" Lin Rapport des Parteisekretärs Muti — Keine Kursänderung der faschistischen Politik Telegramm unseres Korrespondenten Nom, 18. Januar Der Generalsekretär der Faschistischen Partei, Mnti, hat gestern in Anwesenheit der Gauleiter Mittclitaliens Rapport abgchalten, in dem er Richt linien sür daS Verhalten der Parteiführung bekannt gegeben hat, die auch außenpolitisch bedeutungsvoll sind. In dem Rapport wurde die Hartnäckigkeit der Partei im Kamps gegen demokratische und bürgerliche Elemente betont und unterstrichen, daß die kürzlich erfolgte Wach ablösung keinen Kurswechsel bedeute. Der faschistische Stil werde in verstärktem Maße im auto ritären nnd totalitären Sinne aus den Gebieten der Rassen- und Autarkicpolitik fortgesetzt. Zur Stellung Italiens zur gesamteuropäischen Lage heißt es im Rap port sodann: „Man soll sich nicht in der Illusion wiegen, daß die heutige Stellungnahme Italiens im gegenwärtigen Kon flikt immer anhalten werbe. DaS faschistische Italien kann sich jeden Augenblick In die Notwendigkeit verseht chcn, die Waffen zu ergrctsen. ES muß daher materiell und vor allem geistig vorbereitet sein. ES sei hinzu gefügt, daß cS absurd nnd gefährlich ist, sich über die neuerlichen internationalen Sympathiekundgebungen zu freuen, die unberechtigt nnd unbegründet sind und auch dem wahren Gefühl deö italienischen Volkes nicht ent sprechen. Das italienische Volk hat cS gelernt, die Ge- chichtc nicht zu vergeßen, die es besonders in oc» lehicn Zeiten in all ihrer Dramatik am eigenen Leibe erlebt hat." Dieser Rapport ist sehr geeignet, die Illusionen zu zerstören, die in den Demokratien an einen angeblichen Kurswechsel iu Italien in letzter Zeit ge knüpft worden sind. Ter Faschismus kennt keinen Kurs wechsel, weder in der Innenpolitik noch in der Außen politik. Alle Spekulationen, die man in London und in Paris anläßlich der Ersetzung StarnccS durch M u t i angcstcllt hat, sind hinfällig. DaS gilt auch für die außen politische Lage. Wer geglaubt hat, Italien hätte die Sanktionen vergessen und schenke den lockenden Tönen Gehör, die die Presse der Wcstmächte in den letzten Monaten angeschlagen Hal, hat sich getäuscht. Mnti hat nur bestätigt, was vor Weihnachten schon der Großrat und Außenminister Gras Cianv in seiner Kammcrrcdc ausgesprochen hatien, daß nämlich das augenblickliche „N i ch t k r i e g s ü h r e n" Italiens nicht mit grundsätzlicher Neutralität zn verwechseln sei und daß cs gerüstet und wachsam die Ereignisse verfolge, jederzeit znm Eingreifen bereit. Tic Weisungen des Parteisekretärs, schreibt der „Corricre della Sera", machten allen dummen Spekulationen iibcr eine Kursänderung d e r s a s ch i st i s ch c n P o l i t i k ein Ende. Ter Faschis mus fahre aus seinem bisher beschrittenen Wege sort, ohne sich irgendwie anshalten zn lassen. Ter Duce wolle, daß Italien im Zustande einer nichlkriegsiihrcndcn Macht bewaffnet bleibe. Aber die Ereignisse könnten Italien zwingen, ans dieser Haltung hcranszugehen. Wie lange der jetzige Zustand anhalten werde, könne niemand sagen,' deshalb müsse Italien bereit bleiben. „Tribnna" betont, daß erneut jene „armseligen und grotesken Prcsscmanöver, die in demokratischen Län dern stets die Ablösung der Wache zu begleiten pflegen", gebrandmarkt worden seien. Wer den alten Kämpfer Mnti kenne, habe gewußt, daß seine Ernen nung zum Parteisekretär nichts anderes bedeuten konnte als ein entschlossenes Fcsthaltcn an der revolutionären Richtlinic. Aber die Demokratien hätten die Gelegenheit nicht versäumen wollen, nm von Kursänderungen, Abschwächungen nnd Verzichten zn sascln. Es hätte keinen Wert, sich mit derartigen Albernheiten zu besaßen, wenn es nicht gerade in der ernsten Zeit, die die Welt zur Zeit durch wache, notwendig wäre, die granitene und unabänder liche Grundlage des Faschismus und seiner Mission zu bekräftigen. An den Richtlinien des Faschismus habe sich nichts geändert. Dao müßten sich die Schreihälse jenseits der Alpen ciu sür allemal gesagt sein lasten. Das Italien Mussolinis, obwohl cs hcntc durch seine Haltung cincn großen Teil Europas vor einem ttonslikt bewahrt habe, den die Demokratien moralisch nicht zu rcchtscrtigen vermögen, sei seinem Wesen nach antipazisistilch nnd trete sür die Gerechtigkeit ein, sei daher ein Gegner aller schlecht erworbenen und noch schlechter verteidigten Hegemonien. Wieder 28000 Tonnen untergegangen Seltsame Häufung von „tlnglücksfällen" in der britischen Handelsflotte X Berlin, 18. Januar Die britische Handclsschissahrt wird, wenn man den Londoner Meldungen Glauben scheuten will, von einer Serie geheimnisvoller „ttngliickosälle" verfolgt. Nach dem in letzter Zeit a' Hallend viele Dampfer aus geheimnisvolle Risse liefen oder mit andere» Schissen zusammcnstießcn, sprechen jetzt die Churchill-Märchen von nicht minder geheimnisvollen Bränden. To berichtete das amtliche englische Ncutcrbüro am Dienstag, daß an der englischen Südwcstküstc ans einem Tankdampscr, dessen 'Name nicht genannt wird, Feuer ausgcbrochcn sei. Ter Dampfer sei in zwei Teile zerbrochen. Tas Schiss soll „an scheinend" innuü BRT. Wasserverdrängung gehabt haben. Ferner ist, wie ebenfalls von London gemeldet wird, einer der neuesten britischen Handclsdampscr, der 5285 BRT. große „Prince" aus „bisher unge klärten Gründen" manövrierunfähig geworden, fo daß er in einen südamcrikanischcn Hasen abgeschlcppt werden mußte. Holländischen Blältcrmcldnngcn zufolge ist der englische Frachtdampscr „Ttanlaka" >1808 BRT.) an der englischen Küste .gestrandet". Ter englische Dampfer „Tynchomc" s628BRT.j, der zwischen Rotter dam und Sunderland verkehrt, ist nach einem angeb lichen „Zusammenstoß" untcrgcgangen. Wie ans Darwin iAnstralicn) gemeldet wird, ist der britische Passagicrdampscr „M c r k u r" (5852 BRT.), an der nordanstralischcn Küste auf ein Korallenriff aus gelaufen. Vor der englischen Slibostküstc ist der belgische Frachtdampscr „Josephine Charlotte" (3422 Brutivrcgistcrtonnenj ans eine Mine gelaufen und gesunken. Ter italienische Tampscr „Ernani" (680!) BRT.) ist mit dem englischen Fcucrschiss „Brake" zusammengestoßen. Einzelheiten fehlen noch. Wachsame Neuiralttät Schwedens Eine Rebe des Ministerpräsidenten X Stockholm, 18. Januar Der schwedische Reichstag nahm am Mittwoch seine Tätigkeit mit einer großen Aussprache wieder aus. Ministerpräsident Hansson betonte in einer Rede, daß die schwedische Außenpolitik keine Aendcrnng «r- sahrcn habe. Schweden werde seine Unabhängigkeit und seine Ncniralilät verteidigen. Jeder Versuch, diese Neutralität zu verletzen, werde mit allen zur Ver fügung stehenden Mitteln zurlickgewicsen werden. Von Akten, die im Gegensatz zur Neutralität stünden, wie etwa die Durchmarscherlaubnis für kriegführende Truppen oder die Bereitstellung von Stützpunkten, könne keine Rede sein. Für Schweden bestehe auch keinerlet Verpflichtung, sich an die Seite Finnlands zu stellen. TaS schwe dische Volk sei zwar von einem Gefühl der Wärme gegenüber Finnland getragen, was aber keine Feind seligkeit gegen das russische Volk bedeute. Tie schwe dische Regierung, schloß Hansson, bringe der Frage sür Finnland lebhafte Sympathie entgegen, es sei aber Vorsicht geboten, wenn Schweden nicht ein Teil dcS Kampsscldcs werden wolle. Antibrtttscher Boykott in China Handel mit englischen Waren wird bestraft X Peking, 18. Januar Der antibritische Vollzugsausschuß in Tsinansu ver urteilte 77 Geschäfte, in denen trog wiederholten War nungen vor einer weiteren Unterstützung des britischen Kapitalismus englische Waren gesunden worden waren, zu einer Geldstrafe von einem Viertel des Wertes der englischen Waren. Die Geldstrafen werden zur Unterstützung der Ar men verwendet. Die Geschäftsinhaber, die die Zahlung verweigern, werden össcntlich durch die Straßen ge führt. Wer in Zukunft fortsührt, mit englischen Waren zu handeln, erhält eine Geldstrafe in Höhe der Hülste dcS Wertes der englischen Vorräte. .Deutschland starkfieMilltarmachtSuropas' Das Urteil eines tschechischen Offiziers X Prag, 18. Januar Der ehemalige tschechische Offizier Milos Zettl hat ein Buch iibcr die wchrpolitischen Ursachen des Zerfalls der ehemaligen Tschccko-Llowakci hcrausgcgcbcn, in dem die falsche Beeinflussung der früheren iscyccho- slowakischcn Politiker durch London nnd Paris ange klagt wird. Im Vorwort stellt der Verfasser fest, er habe mit seiner Untersuchung beweisen wollen, daß der Zusammenbruch der Tschccho-Slowakci vor allem das Ergebnis einer falschen Wchrpolitik sei, die sowohl ihre eigenen, als auch die Kräste TcutschlandS falsch ein schätzte. Das heutige Deutschland sei die stärkste Militärmacht Europas, und gerade deshalb könne die Eingliederung Böhmens und Mährens in das Reich zur sicheren Garantie der Existenz und der weiteren Entwicklung des tschechischen Volkes werden. Streik im Newyorler Kohlenhandel X Ncwyork, 18. Januar Nci Temperaturen unter Null traten am Mittwoch 5088 Krastwagensahrcr und Arbeiter dcS Ncwnorker Kohlenhandels in einen Lohnstreik, der Millionen Biiro- angestelltc und Hausbewohner in Mitleidenschaft zieht. Zapan in China Von Laotin Koh /n r/v»i »iric/i.<ckv/i<'ttk/t>u Nr///.<>/ zc'krk »nepp st/iktt» bekkoi k7o/in /ko/t «einc- .kp/i/.c//pl/cp über c/t'c> ?>nk.<ik/ipic/ttn//pn in Hn wik psnc'p /k<- kp»p/ik»n// c/c.<c p/iittc>zs.ep/i-^n/,uttszp/iptt i pp/cu/k- niriwz von /icicke /ork. /K'v Llv/c/s/k/cik»«-/ Bangkok, Ende 103!) Im Anfang dcS neuen Asien steht Ja pan! Es ist natürlich, daß die Einzigartigkeit der japanischen Stellung unter den asiatischen Böllern das von je nicht geringe Selbstgefühl der Bewohner Tai 'Nippons ins Außerordentliche steigern mußte. Japan glaubt — und vor allem in seinen führenden Män nern — daran, daß cs bcrufcn ist, cinc einzigartige Rolle in Asien zu spielen. Ties bringt es nun mir sich, daß Japan von den asiatischen Brndervöllern nickt nur hoffnungsvollen, sondern auch furchtsamen Anges be trachtet wird, und daß sic im Jnsclrcich wohl den Be freier, gleichzeitig aber auch den möglichen Bedrücker sehen. StcidcS geht Hand in Hand und ist inniger mitein ander verknüpft, als es ans den ersten Blick vereinbar scheinen mag. Tie Mehrheit des chinesischen Volkes, vielleicht sogar seine überwältigende Mehrheit, haßt die Japaner osscn oder im geheimen als ihre Unterdrücker. Trotzdem geben Henle bereits weitsichtige Chinesen zu, daß ohne den japanischen Ausstieg, ja selbst Angriff, die endgültige Befreiung des chinefi sch e n R e i ch c S von der britischen Vorherr schaft kaum möglich erschiene. Tie ungleichen Ver träge. die Exterritorialität, die Kontrolle des Seezolls, die fremden Konzessionen rind Besatzungen, all diese Einschränkungen der chinesischen Sonvcränilüt, die von dem heutigen China als nationale Schmach empsnndcn werden, können heute und aus lange Zeit hinaus nur durch Japan beseitigt werden. ES ist daher eine durchaus einseitige und im Grunde völlig irrige Vorstellung, in Japan nur den „Angreifer" zn sehen. Japan ist dies natürlich, aber es ist gleichzeitig auch der Befreier, selbst sür China, so unwabrichcinlich das auch jemandem llingen wag, der die Verhältnisse in Ostasien nicht ans eigener An schauung kenn«. Ohne eine positive, fonstrnknve Idee, die auch dem Besiegten etwas verspricht und gibt, Hütten die Japaner halb China vielleicht erobern kön nen, aber sie vermöchten cs niemals zu halten. Sicher sind im glücken der japanischen Truppen überall noch Gnerillaverbändc tätig, aber man darf deren politische »sie militärische Bcdcutnng nicht überschätzen. Solche Partisanen, die halb politische Parteigänger, halb Räuber sind, gibt es selbst heule noch in nicht un beträchtlicher Zahl in Mandfchnkno. Und trotzdem kann selbst ein Gegner Japans — vorausgesetzt, daß er Mandlchnknv aus eigener Anschauung kennt nickt zn behaupten wagen, diese Partisanen stellten auch nur im geringsten cinc Bedrohung des mandschurischen Staates oder der ihn leitenden Japaner dar. Tic gleiche Entivicklnng werden wir in dem von Japan be setzten China erleben. Es wird unter japanischer An leitung ein n e n e r ch i n e s i i ch c r Staat entstehen, dem ein erstaunlicher wirtschaftlicher Aufschwung winkt. Diese 'Neuordnung Asiens ist meiner Ansicht nach keineswegs lediglich durch die Militär! s ch e Ileber- lcgenheit Japans allein zu gewinnen: das bisher Er reichte beruhte mindestens ebensolebr ans der iovnrul tivcn Idee eines neuen, freien Asiens. ES wurde ge wonnen durch die fanatische Hingabe, man kann bei nahe sagen, des gesamten japanischen Volkes an diesen Gedanken und den festen Glauben an ein neues, besseres Asien. Dieser Gedanke und dieser Glauben bat auch viele Chinesen angestcckt. 'Nicht zum wenigsten ist der Führer des nationalen Chinas selbst, Tschang Kai-schel — heute der erbittertste Widersacher Japans —, ur sprünglich von dem Glauben durchdrungen gewesen, die nationale Befreiung und Unabhängigkeit Chinas könne nur mit, niemals gegen Japan errungen werden. Es ist die Tragik dieses Mannes, daß die Umstände ihn zwangen, gegen seine Ucbcrzcugnng zu handeln und cincn Kamps auszunehmen, den er ansangs nicht gewollt halte, ja den er sür verderblich nnd verhängnis voll für China hielt. Alle Tapferkeit, alle Hingabe, alle Hochherzigkeit wie anch aller Haß hat denn auch den gegen Japan fechtenden Chinesen nichts genützt. Sie sahen sich von Anfang an in der Verteidigung, und zwar nicht nur militärisch, sondern auch ideologisch. Japans laut verkündetes Ziel war positiv: die Lchassung einer neuen Ordnung in Asien. Chinas Ziel dagegen war negativ: die Abwehr des javanischen Angrins. Oleine Tcsensivc aber unterliegt letztlich immer, im Militärischen wie im Politischen. ES mag sein, cs ist sogar durchaus wahrscheinlich, daß sich im Westen dcS ehemaligen himmlischen Reiches, vor allem in den Provinzen Szechuan, Sinking. Mn- nan, vielleicht noch mit Einschluß von Kwangsj und einigen anderen, e)n Rcst - Chin a erhält, das durch aus wirtschaftliche Möglichkeiten bat: denn cs handelt sich hier um Gebiete mit ganz außerordentlichem, noch kaum angekratztem Mincralrcichtnm. Aber cs ist aus geschlossen, daß dieses China den Aufbau des von Japan geplanten oder vielmehr bereits ernsthaft in Angriss genommenen neuen z e n t r a l ch i n c s i s ch c n Staa tes zu hindern oder auch nur ernsthaft zu stören ver mögen wird. In diesem neuen zcntralchincsischcn Staate werden sich all die Kreise und Kräste zur Zusammen, arbeit mit den Japanern bereit finden, denen in erster Linie an Ruhe und Ordnung und an der Sickerung bzw. dem Neuaufbau einer neuen wirtschastlichcn Existenz gelegen ist. Aber darüber hinaus werden ungezählte gute chinesische Patrioten ehrlich mit den Japanern
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