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Dresdner Nachrichten : 05.12.1941
- Erscheinungsdatum
- 1941-12-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-194112058
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19411205
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19411205
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1941
- Monat1941-12
- Tag1941-12-05
- Monat1941-12
- Jahr1941
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 05.12.1941
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frelt-g, §. Verember 1-41 Schwere Gowjewerluste Berlins. Dezember. Unter schwere« Verluste« sür die Bolschewisten brache« imDo«ezbecke« gegen die dentsche« Linien geführte Gegenangrisse »nsamme«. DaS znsammen» gefaßte Feuer der deutschen Artillerie zerschlug die Augrisse der Bolschewisten, die mit Unterstütz««- von Pauzerkamps- wagen geführt wurde«. Die Bolschewist«« verlöre« i« diese« harte« Kampse« IS Panzerkampswage«, bi« br«««e«d vor den dentsche« Linien liege« bliebe«. Derrtsck« Sturz, kampsslugzenge grisse« wirksam in die Abwehr ei«. Ei« feind» liches Kavallerieregiment, das znr Attacke a«ritt, geriet i« schweres Abwehrsener vo« Infanterie ««d Artillerie ««d slutete «ach dem ersten Ansturm in heilloser Ber, wirrung znrück. Vom Bombenhagel der d««tsche» Sturz, kampsslieger ersaht, verlöre« die Bolschewisten nahezu alle Reiter «ud Pferde. Feindliche Schütze«, die i« lange« Kette« gegen die dentsche« Stellung«« vorginge«, nmrde« gleichfalls ««ter schweren Berlusten von der Insanterie u«d der Artil, lerie zurückgewiese«. Auch die Sturzkampfflugzeuge grisse« mit ihren Bordwaffen iu die Abwehr «i«. In diese« Kampse« kam es über einzelne» Abschnitte« z« Lnftkämpse«, in denen die dentsche« Jäger Sieger bliebe«. Bier bolschewistische Flugzeuge würbe« hierbei avgeschosse«. Während so im Donezbecken die Bolschewisten schwere Verluste erlitten, vernichtete die dentsche Luftwaffe trotz schwierigster Wetterlage im Südabschnttt bet Angriffen von Kampf- und Sturzkampfflugzeugen über hundert Flugzeuge und brachte zwet MuntttonSstapel zur Explosion. Im mittleren Frontabschnitt richteten sich bei starken Schneefällen Luftangriffe vor allem gegen feindliche Truppen- an allen Frontabschnitten ansammlungen, Panzer- und Fahrzeugkolonnen sowie gegen Ortschaften, die mit bolschewistischen Formationen belegt waren. Dabei wurden u. a. tn einem kleinen Raum fünf Sowsetpanzer zerstört. Leningrad lag bei Tag und Nacht unter der schweren Wirkung deutscher Bombenangriffe. Auf dem gefrorenen Ladogasee wurden feindliche Formationen und Fahrzeugkolonnen durch wohlgeztelte Bombenwürfe zer sprengt. Auch an ber finnischen Front richteten deutsche Kampfflugzeuge ihre Angriffe wieder erfolgreich auf Etsen- bahnztele. Ein Bahnhof der Murmanbahn wurde durch Voll treffer weitgehend zerstört. Wettere Treffer unterbrachen nach haltig diese wichtige Nachschublinte. 320 Monn der „tormoran" gerettet Berlin, 4. Dez. Ein einzelnes leer treibendes Rettung»- boot des von der „Eormoran" versenkten australischen Kreuzers „Sydney" wurde in ber Nähe der australischen Westküste aufgefischt. Der australische Ministerpräsident Eurttn sah sich gezwungen, auf Grund vieler Anfragen über den Verlust ber „Sydney" folgende Erklärung abzugeben: Bereits nach der ersten Salve der „Eormoran" wurde die Brücke der „Sydney" getroffen und die zentrale Feuer leitung zerstört. Die Zahl der Geretteten des deutschen Hilfskreuzer» „Eormoran" beläuft sich fetzt nach der neuesten Feststellung auf 820, meldet ber britische Nachrichtendienst Globereuter am 8. Dezember aus Melbourne. ES mühte daher mit dem Verlust von etwa achtzig Soldaten aus der Besatzung de» Schiffes gerechnet werden. Die namentliche Liste der Ge retteten liegt noch nicht vor. Goebbels: Mozart ist unser unb wirb es stets bleiben Wie«, 4. Dezember. RetchSminister Dr. Goebbels hielt auf einem Staatsakt im Rahmen der Mozartfestwoche am Donnerstag in der Wiener StaatSoper eine Ansprache, der zahlreiche Gäste aus dem internationalen Musikleben, Vertreter ausländischer Regierungen, des Diplomatischen KorpS und neben vielen Kulturschaffenden des Reiches als Vertreter des deutschen Volkes Verwundete und RüstungS- arbeiter aus allen Gauen beiwohnten. In seinen einleitenden Worten würdigte Dr. Goebbels den musikalischen Genius Wolfgang AmaoeuS Mozart als ein Sinnbild für die geistige und kulturelle ZeugungSkraft unseres Volkes und pries das beispiellose Schassen dieses be gnadeten Meisters, dessen Ruhm durch eine Fülle unver gänglicher Werke durch Jahrhunderte sich weiter vererbt. Man höre die Frage aufwerfen, ob ein staatlicher Festakt, der ihm an seinem löv. Todestags bargebracht werde, vor dem gewaltigen Geschehen unserer Tage Bestand haben könne. Der Minister bejahte diese Frage, denn Mozarts Musik gehöre mit zu dem, was unsere Soldaten gegen den wilden Ansturm des östlichen Barbarentums ver teidigten. Stärker als irgendein anderes künstlerisches Werk der Vergangenheit und Gegenwart sei sie tn den Besitz der breitesten Massen unseres Volkes übergegangen. Dr. Goeb bels wies darauf hin, bah das wohl einer ber Gründe sei, warum wir zwischen der klingenden Welt, in der er lebte und wirkte, und der harten unb dröhnenden Welt, tn der w t r leben und deren Ehaos wir tn Zucht und Ordnung ver wandeln wollen, keinen Gegensatz empfinden. Wie kaum ein anderer begnadeter Musiker erfülle gerade Mozart die grobe Mission der Kunst, die Herzen ber gequälten Menschen zu erheben unb sie in eine bessere Welt zu entrücken. Dr. Goebbels beschrieb bann im einzelnen den kometen haften Ausstieg dieses musikalischen Genies, angefangen von dem Aufsehen, das der fünfjährige Wunderknabe in der must- kaltschen Welt erregte, über setne ruhmvollen Konzertreisen nach Paris, London und Italien, biS zu der vergessenen Stunde, da man ihn an einem regnerischen Dezembermorgen in Wien in einem Armengrab verscharrte. Der Minister charakteri sierte tn seinen wetteren Ausführungen da» künstlerische Schaffen und die fast unvorstellbare musikalische Sonzen- trattonSkraft dieses jugendlichen Gentes, das tn seinem so kurz bemessenen Leben der Menschheit Meisterwerke von ein maliger Größe schenkte: 40 Sinfonien, 81 Serenaden, 2ö Klavierkonzerte, 8 Violinkonzerte, 20 Streichquartette, 42 Btolinsonaten und dazu noch eine Fülle von vokalen und instrumentalen Werken entslossen neben seinen Opern seiner Feder. Mit besonderem Nachdruck unterstrich Dr. Goebbels die Feststellung, bab Mozart als Beherrscher ber vollendeten must- kaltschen Formen sich nicht darauf beschränkt habe, nur für bevorzugte Stände und Senner artistischer Musik zu schreiben. Mozarts Schaffen, so fuhr Dr. Goebbels fort, falle in eine Zeit politischer und wirtschaftlicher Zerrissenheit de» Reiches. Damals habe ber Künstler tm allgemeinen fern von staatlicher Fürsorge unb Anteilnahme gewirkt. So hoch man Mozart manchmal tn seinem Leven ehren mochte, er endete fast unbekannt, um durch seine Kunst in da» ewige Leben etnzugehen. Ihm heute unsre tiefe Verbundenheit und Dankbarkeit zu bekunden, sei uns nicht nur «ine amtliche Pflicht, sondern eine menschliche Freude unb Genugtuung: denn er gehöre uns und werd« uns ewig gehöre». svergleich« nnch «eite 4f I-X-L-ievii.! Urt«»»d«rteM*r vuaa« <S«N) oben, So sieht »in Zrontzeichner den Ansatz sch«»a«r Aah gegen englisch« Stellungen in Nordofrtdo. — siechte, empfang in dar ungarischen gesandt schäft. Ver ungarisch« -nan,Minister siemenyi-5chn»lt« (ttnhe) «m SesprSch mit sietcheintnifter junsi. BttganMhelt vnd Zukunft „Sie machen Einkäufe?" „Wozu denn? ES gibt ja sowie, o nichts zu kaufen!" Das ist tn diesen Tatzen zu einer tehenden Redensart geworden. Und dabei strömen die Men- chen tn die Städte, au» den Vororten und aus der Nachbar- chaft und aus den Wohnstraßen der groben Gemeinden zur Mitte, zum „Markt". Und sie kaufen. Nicht soviel wie tn den letzten Jahren, aber noch immer mehr als tn ver gangenen Tagen. Noch sind viele Schaufenster voller Ver sprechungen und selbst bann, wenn manches dieser Ver sprechen trotz aller gegenteiligen Bemühungen ber Behörden und Verbände noch etwas zu „lebhaft" ist, zu sehr an den reichen Frieden erinnert -7 noch immer zeigen sich in den Läden und in den Kaufhäusern beachtliche Bestände an Waren mancher Art. Nicht soviel wie sonst natürlich, manche große Lücke ist da. Vieles ist nicht auffttllbar. ES wäre auch unnatürlich, wenn es sich anders zeigte. Denn wir stehen im dritten Kriegsjahr, und die Erzeugung für die Kämpfer, für die Front geht allem anderen voraus. Aber dem widersprechen die Tatsachen, baß „nichts da" sei. Was Warenmangel, was Warennot bedeutet, das erleben jetzt unsere Soldaten tm Osten. Mit immer neuem Erstaunen stellen sie fest, daß dort, wo die Fackel des Krie ges nicht zündete, nur «ine jämmerliche, auf dte bcschet- denste Notwendigkeit des alleretnfachsten Lebens auS- gerichtete Warenmenge bereitstand. Weder der Auswahl noch der Quantität und Qualität nach irgendwie mit einem deut schen Maßstabe auch nur zu „vergleichen". So gemessen, so gesehen leben wir, die wir zu „ent behren" glauben, noch in der Fülle. Wir sind es freilich nicht anders gewohnt, unb es wird uns eben deshalb so schwer, umzulernen. Wir vergessen zu leicht, daß tn ber Vergangenheit all daS, was unserer gegenwärtigen Generation selbstverständlicher Anspruch wurde, unseren Vätern unb Vorvätern oft völlig unbekannt war, sich für sie mit dem Glorienschein des unerreichbaren Luxus umgab. In romantischen Zeiten, eigentlich noch bis in unsere Tage hinein, schauten wir auf Ritterburgen und deren Ruinen reste auf kühnen Felsgipfeln tn einer gewissen bewundernden Verzauberung. „DaS waren Zeiten!" Und was sind diese Bauwerke anders gewesen als Festungen, Sperrsorts, kleine Kasernen. Der „Ritter" — was war er anders als ein militärischer Kommandant, dazu ein Gutsbesitzer, möglicher- weise auch ein „Landrat" unb „Amtsrichter", alle» in einer Person. Soweit zwar ein gewichtiger Mann. Aber wenn er heute wteberkehren könnte, wenn er dte Wohnung selbst eines schlichten Mannes aus dem Volke betreten würde, er möchte vielleicht mit seiner Burg nicht mehr tauschen wollen. Die hatte kaum GlaSfenster, einige mühselig beheizte Räume, wenige uns unbequem scheinende Möbel. Mit der Beleuch tung stand e» Übel. Und die anderen Bequemlichkeiten waren auch nur „soso". Aber so ein kühner Ritt über Land auf stolzem Roß mit wallender Feder am Hut? Sehr schön, wen» man ihn -um Vergnügen oder zur Gesundheit betreiben darf. Aber eine Fahrt in ber Eisenbahn ober Straßenbahn zur Er reichung eines Zieles würbe fretlich dem Rittersmann auch hundertmal bequemer und angenehmer scheinen. Von Kaiser Wilhelm l. gibt eS eine Anekdote, wonach, so bald ihm ein Bad bereitet werden sollte, die Wanne dazu auS dem benachbarten Hotel de Rome geholt werden mußte. Wahr ober erfunden — sie gibt einen Querschnitt der Zeit von 1880. Wenn damals ein Kaiser deS großen Deutschen Reiches selbst der einfachsten technischen Errungenschaften noch entbehrte, wie mochte das Volk auf diesem Gebiete leben. Und wir wissen e» aus ber Erzählung unterer Eltern. Wer heute seine Luft- schutzkurse durchwacht, dem sagt man wohl: „Beim Alarm Badewannen füllen, damit beim Versagen der Leitungen Löschwasser vorhanden ist." DaS seht deren ziemlich aus gedehnte Verbreitung voraus. In den Plänen der künftigen VolkSwohnungen sind auch für den bescheidensten Preis Bade ober Duschräume vorgesehen. DaS spannt tn einem einzelnen Beispiel den Bogen zwischen Vergangenheit und Zukunft: DaS Wachsen ber kulturellen Bedürfnisse, aber auch ber kul turellen Ansprüche. Bor hundert Jahren trug der Mann au» dem Volke seinen ArbettSanzug und sein SonntagSgewand. Die Frau hielt e» nicht ander». Heute? Auch nach zwei Jahren Krieg gibt e» noch eine gewisse Anzahl von Kleibern sür mancherlei Gelegenheiten tn dem Schranke fast jedes einzelnen. Und wer Sonntags dte geputzte Menge über die Straßen ziehen zieht, hat eS oft sehr schwer, den Unterschied zwischen den Ständen, soweit die überhaupt noch vorhanden sind, an der Gewandung abzulesen. Fretlich — wir haben die Kleider kart«. Biele murren darüber unb sehen au» ihrer Perspek tive heraus bitter in die Zukunft. Aber ob unsere Eltern und Voreltern, wenn ihnen die Möglichkeiten der „Punkte" erschlossen worden wären, überhaupt davon hätten Gebrauch machen können? Würben sie nicht vielleicht „viel zu viel" au-gerufen haben? , Unsere Urgroßeltern nahmen zum Frühstück sehr häufig noch die Mehlsuppe. Im Mittelalter war bas allgemein so. Bor dem Kriege aber verlangte fast jedermann seine Tasse echte« Bohnenkaffee mit Milch und Zücker, dazu Brot unb möglicherweise Brötchen, etwas Butter ober Margarine. Selbst heute halten wir diesen Anspruch aufrecht, ta, wir gießen sogar den „Kaffeesatz", bas heißt also da» geröstete Getreide, da» einst allein zur Nahrung diente, noch m den Müll. Und da» alle» zur Zeit der merklichen Beschränkung unseres NahrungSbedarfS, Über deren Umsang und Art wir uns keinerlei Illusion HIngeden. Aber wie stand ev früher im Verbrauch grwtsser Nähr stoffe? v «tter beispielsweise aßen wir vor dem Welt krieg« tm Deutschen Reiche 440000 Tonnen. 1VS7 aber, bet gleicher Einwohnerschaft, «0000 Donnen. Margarine und
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