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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 20.04.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-04-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-192604207
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19260420
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19260420
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
- Jahr1926
- Monat1926-04
- Tag1926-04-20
- Monat1926-04
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P»stsch«ck-K»»t»: Ar. »17 O«v<L«o p««.S«a« «st 20 Soldp SS. Jahrgang Dienstag, Sen 20. April 1926 und Laubegaft (ll. und lll. Verwaltungsbezirk) der Gemeinden Wach, g und Schönfeld, sowie der Amtshauptmannschaft Dresden. >«1, ReNamm dü 4 gespaltene Zeile gierigen Satzarten werd«, mit SvX «,«« «n«>Slt dl« amtlich«« »«vanntmachung«» d«» Rat« ,u Dresden für di« Stadtt«»« »la^itz. LasLL weihe. «itz, SU«d«rpoyritz. Hosterwitz, Pillnitz, SäcksiWe NWIM » WM« ^pr.ch^«schkch mit Loschwitzer Anzeiger Ze! -A-r.: «tg-llvresie M«t-»ttz Ve,a-O.«ü»«a fÜk d«s SMbe OetsdeU «lö s «nfschla-derech««. Schluß »er «»»etgevmmahme v^m. « Uhr. Für das «rfcheina» dar rlmet^u a» dämmten Laa« .der Plätzen, sowie für telephonisch« Aufträge vir» kein« S-wLhr geletftck. Iaserttonsbeträg« sind sofort del Erscheinen der Anzetge fällig. Set späterer Zahlung wird der am Tag« der Zahlung gültige Zetlenprets in Anre nung gebracht. Tladattan sprach «lischt: d.berspät. Zahlung, Mag« »d.ftonkurs d. Auftraggebers. monatl. Ml-l.-o, dmch /z^nmg^»^«h»e^«»g der Sei unverl. etng^and^av^ft^^RöckMetv^^wa^^ w«rnehm Fernspr. aofg*«--. , Ar. 91 Oie Freigabe des deutschen Eigentums in Amerika wieder gefährdet — Bevorstehender Abschluß der deutsch-russischen Verhandlungen — perathoner, der Führer des Deutschtums in Südtirol, 1» — Die Türkei traut dem Frieden nicht und ordnet eine Teilmobilisierung an llMMMA MlMM Air stehen gegenwärtig einer inner politischen Lage gegenüber, die noch völlig ungeklärt ist. Die Einigung der Regie rungsparteien und der hinter ihr stehen den Koalition in der Fürstenabfindung hat nur bedingten Wert, da für das vorliegende Gesetz die notwendige, ver- fassungsänderude Mehrheit im Parlamevt «icht vvr» Hande» ist. Die Sozialdemokraten haben den Demokraten gegenüber erklärt, daß sie ihre Zustimmung zum Kompromiß nur dann geben könnten, wenn noch ganz entschei dende Abänderungen vorgenommen wer den würden. Die Deutsche Volkspartei lehnt eine Neuregelung in dem von den Sozialdemokraten angeregten Sinne unter allen Umständen ab und arbeitet weiter aus die Unterstützung durch die Deutsch nationalen hin. Der Kanzler kehrt heute aus München nach Berlin zurück, um die letzten Ver handlungen mit den Parteien selbst zu führen. Es ist nicht ausgeschlossen, daß die Regierung bei einer Nichteinigung mit der Opposition es zur Austragung des Volksentscheides kommen läßt, ohne einen neuen Regierungsentwurf einzu reichen. Wiederbeginnenbe parlamenisarbeii Der Reichstag nimmt seine Arbeit am Dienstag, dem 27. April, wieder auf. Fünf Ausschüsse deS Reichstages beginnen jedoch mit ihren Arbeiten bereits am heutigen Dienstag. Vormittags 10 Uhr ist der Femeuntersuchungs ausschutz zusammengetreten. Man darf hoffen, datz nunmehr die Vorarbeiten soweit gediehen sind, um dem Untersuchungsausschuß Gelegen heit zu geben, endlich die praktische Arbeit zu beginnen. Der Rechtsausschuh des Reichstags beginnt nachmittags seine Beratungen. Es wird in dieser Sitzung der neue Fürstenkom- promitz in Behandlung genommen werden. Bor allem wird der Ausschuh die Erklärungen der Reichsregierung über die Frage, ob das Kompromiß verfassungsändernd ist oder nicht, cntgegennehmen. Außerdem tagen noch der volkswirtschaft liche Ausschuß, der sich mit der Regelung der Kohlenwirtschaft besaht, der Soziale Ausschuh, der die zweite Lesung des Reichsknappschafts- gcsetzes beginnt und der Ausschuß für die Be amtenangelegenheiten, der den Entwurf einer Reichsdienchstrafordnung behandeln wird. Am Mittwoch besaht sich dann der Ausschuß für das Wohnungswesen mit dem Mieterschutz, gesetz. Außerdem ist damit zu rechnen, daß noch in dieser Woche der Auswärtige Ausschuß deS Reichstages zusammentreten wird, um die Er. klärungen der Reichsregierung zu dem deutsch russischen Vertrag entgegenzunehmen und sich darüber auszusprechen. Handelseinig mit Rußland Die de»tsch-r« Nische» Berha«dl»»ge« fi»d, wie dem Lvk-Anz. mltgeteili wird, i« de» letzte» Lage» g»t fvrtgefchritte«. Es sei«» zwar «vch einige Difsercn,punkte Vorhände», doch dürfte» auch dies« bald a«, klärt »erde». Der Abschluß dieser Ab. «achnnge», die einer Befestigung des Rapallovertrages diene« sollen, wird »och im La»se dieser Woche erwartet. Eine Külz-Re-e in Zittau Reichsminister des Inneren Dr. Külz sprach gestern abend in Zittau über die gegenwärtige politische Lage. In der auswärtigen Politik sei die Lage nach wie vor durch die Vereinba rungen von Locarno bestimmt. Es gebe für Deutschland keine andere Außenpolitik als die, Lurch die BerftLnLig««a mit unser-« frühere« Geg» ncrn zu dem im nationalen Interesse zu erstrebenden Ziele zu gelangen. Genf bedeute eine starke moralische Rehabilitierung Deutschlands. Wenn Deutschland sich bereiterklärt habe, in der Stu dienkommission zur Reformierung des Völker bundes mitzuwirken, so sei das eine Selbstver ständlichkeit, denn von Deutschland sei ja der Gedanke einer solchen Kommission ausgegan gen. Der Völkerbund sei zwar nicht die ein zig denkbare, aber sicher die jetzt gegebene Plattform, von der aus Deutschland auf das Abrüstungsproblem, auf die Beachtung des Selbstbestimmnngsrechtes der Völker und auf das Problem der Behandlung -er nationalen Minderheiten Einfluß nehmen könne. Denn Deutschland gleichzeitig ein gutes Einvernehmen mit Rußland betreibe und weiter ausbaue, so sei das der selbstverständliche Ausfluß und Bestandteil der deutschen Friedenspolitik im allgemeinen, aus der heraus der Vertrag von Locarno entstan den ist. Den Frieden nach Osten und Westen zu sichern ist sicherlich keine Politik, die nach irgend einer Seite aggressiv ist. Jur innerpolitischen Lage übergehend, sagte der Minister, zur Festigung der Wirtschaft habe sich die Regierung zu den bekannten Steuerermäßigungen entschlossen. Sie habe darüber hinaus aber auch in anderer Hinsicht zahlreiche Maßnahmen im Interesse der- Ankurbelung der deutschen Wirtschaft ergriffen. Die staatliche wirtschaft liche Gesundung erfordere weitere durchgrei fende Maßnahmen. In dieser Beziehung sei mit besonderer Genugtuung das starke Drängen in einzelnen Ländern auf Bercinfachung der Verwaltung zu begrüßen. Entscheidungen von schwerwiegen der Bedeutung würden hier beim bevorstehen den endgültigen Finanzausgleich zwischen Reich und Ländern zu treffen sein. Auch das Reich entziehe sich keineswegs der Erkenntnis von der Notwendigkeit möglichster Einschränkung in Verwaltung und Gesetzgebung. Dann be handelte der Minister die Frage der - Jürstenabfiudtmg Es sei zu wünschen, dah es recht bald gelingen möge, ein dem Volksempfinden und den Grundsätzen der Gerechtigkeit entsprechendes Gesetz im Reichstage zustande zu bringen, denn die parlamentarische Gesetzgebung sei immer die primäre. Die Gesetzgebung durch Volks entscheid müsse immer die sekundäre bleiben. Eine Wahlreform werde in weiten Kreisen des Volkes als Not wendigkeit empfunden. Die Mängel des ge genwärtigen Systems lägen klar zutage. Sie beständen in einer E n t persönlichung des Ver hältnisses zwischen Wählern und Abgeordneten und in der zum Teil ganz u «demokrati schen Form der Wahl, wie sie vor allem in den sogenannten Reichslisten verkörpert sei- Die Reichsliste sei überhaupt keine Wahl mehr, sondern eine Ernennung durch Parteiinstan zen. — Ein Reichsschulgesetz werde ebenfalls von weiten Kreisen der Be völkerung dringend gefordert, um die Unruhe zu bannen, die in der Entwicklung des Volks- schulwesens eingetreten sei, und um die Vor aussetzungen für den weiteren gesunden Auf stieg des Bolksschulwesens zu schaffen. Beide Gesetze müßten mit besonderer Vorsicht und unter Ausnützung der Lehren der Vergangen heit, aber mit dem Nachdruck betrieben werden, der ihrer Bedeutung zukomme. Die gegenwärtige Regierung habe, rein ziffernmäßig gesehen, eine geschlos sene Mehrheit nicht hinter sich Unterstützung bei ihrer praktischen Arbeit sei ihr von glei chem Werte, ob sie von rechts oder ob sie von links komme. Die moralische Kraft einer Regierung liege nicht in der reinen Ziffer der hinter ihr stehen den Parteien, sondern im Willen zur positiven praktischen Arbeit für das Wohl von Volk und Vaterland. Das vertagte Rückgabegeseh Das allgemeine Gesprächsthema i« Börse«-, Bank- «nd Judustriekreise« bil, bete« am Montag die amerikanischen Meldungen. auS denen hervorgeht, daß ernstliche Gefahr sür die Vertagung der Freigabe des dentsche« Eigentums in Amerika bis zur Dezembersestion besteht. Die Euttäuschuug ist allgemein «m so größer, als man sich an die jüngste Er- klärung des amerikanische« Schatzamtes erinnert, das sich für die baldige Re gelung der Frage des dentsche« Eigen tums i« Amerika eingesetzt hatte. Eine Verzögerung bis Ende des Jahres, wie sie aus de« amerikanische« Meldungen heranszulesen ist, mnß um so bedenklicher wirke«, als die amerikanische Presse aus, drücklich betont, daß an der Verzögerung lediglich Persönliche Differenzen schuld sind. Uebrigens geht auch a«s den amerikanische« Meldungen hervor, daß die Freigabe ein gewichtiges Agitations, mittel sür die Kongreßwahlen bedeuten könnte. perathoner 1° Aus Innsbruck kommt die Nachricht, daß Bozens letzter deutscher Bürgermeister, Julius Perathoner, gestochen ist. Er war nicht nur Bürgermeister, er war ein deutscher Mann, dessen Namen auch im Reich einen guten Klang hat. Perathoner war es, der dem in Bozen etnziehenden König die Worte »ntgegenschleu- derte, daß er nicht als Steger, sondern als ein Günstling in deutsches Land eindrtnge: Pera, thoner war eS, der den König von Italien Auge in Auge an die Versprechungen erinnerte, die er dem annektierten deutschen Lande ge macht hatte. Perathoner hat diesen Mut unter dem Faschistenregime mit seiner Absetzung büße« müssen. Absatzkrise und Lan-wirischast Nicht nur bei uns, fast in allen Län dern Europas mit stabiler Währung herrscht zurzeit eine mehr oder minder schwere Wirt schaftskrise. Zwei Millionen Arbeitslose in Deutschland sind das weithin sichtbare Zeichen dieser Katastrophe: sie ist neben der Kreditkrise in erster Linie eine Folge der herrschenden Absatzkrise. Den Absatz durch erhöhten Erport zu steigern, wird nur möglich sein, wenn Lie Belastung der In- dustrie an Steuern, sozialen Abgaben usw. soweit gesenkt wird, datz sie billiger herstel len und dadurch wieder auf dem Weltmarkt mit konkurrieren kann. Aber auch dann wird der mangelnde Aufnahmewisle und z. T. auch die mangelnde Aufnahmefähigkeit der fremden Staaten einer wirklich grotzzü- grgen Steigerung des Erportes hindernd im Wege stehen. Neven der Steigerung des Exportes bleibt aber noch ein anderes Mittel, die Ab satzkrise zu beheben oder wenigstens zu mil dern: das ist die Hebung der Kauf kraft des Inla^rdmarktes. Wie wich tig der Inlandsmarkl für den Absatz ist. geht daraus hervor, dah im Jahre 1913 vom Jnlande etwa drei Viertel, vom Aus lande nur ein Viertel unserer gesamten Pro duktion ausgenommen wurde. Die Gewerk schäften aller Richtungen glauben, die jetzt fehlende Kaufkraft des Inlandmarktes ein- fach dadurch heben zu können, daß sie für weitere Lohn- und Gehaltserhöhungen der Arbeiter und Angestellten eintreten. Sic vergessen aber dabei, datz eine durchgehende Steigerung aller Gehälter und Löhne wie derum eine Steigerung der Preise aller Produkte mit sich bringen mutz, und daß somit die Kaufkraft der werktätigen Massen auf diese Weise nicht gehoben werden kann. Einer der wichtigsten Faktoren für den Jnlandsmarkt ist aber nach wie vor die Landwirtschaft. Das alte Sprichwort: „Hat der Bauer Geld, hat's die ganze Welt" gilt auch heute noch. Leider ist die Kauf- kraft der Landwirtschaft zurzeit völlig lahm gelegt. Sie erhält für ihre Pro dukte z. T. kaum Friedenspreise, während sie für alles, was sie für den Betrieb braucht, fast durchgängig das eineinhalbfache des Friedenspreises zahlen muß. Zieht man fer ner die höhere steuerliche Belastung in Be tracht, so wird selbst ein Laie in Wirtschaft- ichen Dingen emsehen, datz ein solcher Zu- tand auf die Dauer zum völligen Ruin führen mutz. Es ist daher eine einfache Pflicht der Regierung, Mittel und Wege zu finden, daß auch die Landwirtschaft für ihre wichtigsten Produtte — Getreide und Kartoffeln — die gleichen Erzeugerpreise wie alle anderen Berufsgruppen erhält, dar ist etwa 130 bis 140 Prozent des Friedens preises. Ein Ausgleich für die dadurch ein- tretende Steigerung der allgemeinen Le benshaltungskosten für die breiten Massen muß selbstverständlich auf anderen Gebieten gesucht werden. Gelingt es. der Landwirt- schäft auf diese Weise durchschlagend zu hel fen, so wird sie wieder, wie früher, ein kaufträftiger Kunde auf dem In- landsmartte werden und erheblich zur Mil derung der katastrophalen Arbeitslosigkeit beitragen. Sie wird dann auch in der Lag«
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