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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 09.03.1904
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-03-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19040309026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1904030902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1904030902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1904
- Monat1904-03
- Tag1904-03-09
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Sin klindiguiiaen aus der Privatlciie Zen-- 2S Dka : die 2 waltiae Zeile aui Tcri seil« so Pia. als Gnaciandl Zelle so Pia. ^in Nummern nach s»»»- uud Friert»,cu i ipaliioe Brundrel!? so Pta., au! Privaillite so Pia Sivaitiae Zeile aus Tcrtieite und ei« Emaeiandt so P>a Ausivürilac Aus - traue ilur acacn Lvranuuc»adluiiu. Beleadlalier werden »iil ISllliu. vcrechiitt. Fernsviechanichluk: Amt l Nr. U und Nr. 2UUU. u. ES. I»«I I», Hvr«lv»»ulx-, ttliviu IA. ItLSti rsssv I. kei II8,»I-. ZM lmci SIo»vtHV«li»v, LZvii'bPNlAVvLuv, ÄvutbtvN« >106 L^Ur»n>i»»8»vr. rmsisch-japanischr Nlteg. Neueste Drahtbcrlchte. Hofnachrlchten, Gewerbevcrel», Eoaiia Albeilervereiiie, Ve>cili der Bnlier». Geiichtsveihaiidllliigen. St. Louis und d e deutsche» Künstler. Mitltvoisl.v.MiirzlWL. Der rnsslsch-japanische Krieg. Ueber die Vorgänge beiWladiwostok liegen sollende Mel dungen vor: Nach einem Telegramm des Kommandanten des Hafen- von Wladiwostok an den Statthalter Alexejeff hat das Bombardement am Sonntag im Hasen keine ernstlichen Ver wüstungen angerichtet. Die Festung hat das Feuer deS Feindes nicht erwidert. Montag mittag ist der Feind wieder m die Nssuri-Bai eingedrungen, hat sich rem Orte genähert, von dem aus ist dann r Korre- ... „ gebracht haben, der Kaiser habe ein Telegramm erhalten, wonach die japanische Flotte den ganzen Tag über Wladilvostok beschossen, aber nur geringen Schien angerichtet habe. Wie das Blatt weiter meldet, se en ein oder zwei japanische Kreuzer zum Sinken gebracht worden. — „Daily Telegraph" meldet vom 6. d. M.: Dem Vernehmen nach sind Anzeichen vorhanden, daß bei Wladiwostok der Eisgang ei»getreten ist. Man er wartet, daß der Hafen vor Ende März, also an einem unge. wohnlich frühen Zeitpunkte, eisfrei sein wird. Ein Telegramm aus Tokio vom 7. d. M. betagt, eS werde angenommen, daß das russische Wlodiwostok-Gefchwa- der sich jetzt in der Nachbarschaft des Tumeiisluffcs befinde zur Deckung der Bewegungen der russischen Truppen von der Possiet-Bai nach dem Tumeiifliiß. Aus verläßlicher Quelle ver laute, dcH die russischen Aufklärungsnatrouillen von Kjöngsöng nach Süden voraedrungen seien. Früher wurden die ruj Bewegungen in Nordost-Korea als eine Diversion betrachtet: jetzt erscheint eine wesentliche Truppenmacht beteiligt. Man glaubt, ufluß eine starke Position besitzen und eine die Russen wollen am Tumen befestigen. Nach englischen Meldungen aus Söul lassen sich die russi schen Truppen in Nordkorea viele Ausschrei- tungen zu schulden kommen. Am 4. März kam es zwilchen koreanischem und russischem Militär zu einem Zusammenstöße in der Nähe von Kangge, bei dem etwa 30 Russen getötet sein sollen. Die russischen Truppen wurden über den Jalu zurück- getrieben. Chinahat den für Mukden und Antung ernannten ameri kanischen Konsuln das Exequatur erteilt. Da beide Orte aber von den Nüssen besetzt sind und zur Zeit kein Handel mit den Vereinigten Staaten stattfindet, so liegt dem Staatsdepartement in Washington Nichts daran, ans ihrer Einführung zu bestehen. Die Konsuln werden am 7. April in Schanghai eintreffen und die weitere Entwicklung der Dinge abwarten. Das japanische Kabinett tritt am 8. März zusam- men. um endgültig über das Finanzprogramm zur Unterbreitung an das Parlament zu beraten. In Libau wurden 600 Pferde beschlagnahmt, did für englische Rechnung in Südrußland gekauft, jedoch wahr scheinlich für Japan bestimmt sind. Prin/ Nikolaus von Griechenland, der dritte Sohn König Georgs, der in der russischen Armee den Rang eines Artillerieobersten einnimmt, hat sich an den Zaren ge wendet, nm den Krieg aktiv auf Seite der Russen mitzumachcn. Wie verlautet, ist die Antwort des Zaren in dem Sinne einge- lausen, daß der Bitte des Prinzen willfahrt wird. Die- englische königlich« Jacht ..Victoria und Albert" hat Be- ehl, am 28. März in Port Victoria zu sein, um eine Reffe über witsch, sowie gegen die Stadt und die Reede im Tale des Flüß chens Öbjasnenffe das Feuer eröffneten. Es dauerte bis 2 Uhr 15 Minuten, worauf das japanische Geschwader nach Süden zu dampfen begann und um 5 Mir 30 Minuten außer Sicht kam. Auf den Batterien und in den Befestigungen Hallen wir keine Ver luste. In der Stadt ist en Malroie verwundet und eine Frau getütet worden. Rach einer eben cinaegcmgcnen Meldung isr ein feindliches Geschwader heute früh 8 Uhr abermals in Sicht der Festung erschienen. London. „Tally Ehroniclc" erfährt ans Schanghai vom 6. d. M., der russische Gesandte m Peking habe telegraphisch den hiesigen russisclfen Konsul ermächtigt, die Armierung des russischen Kanonenbootes „Mandsch.ir" entfernen zu lassen, das die Japaner an der Mündung des Jangtse sestgehaltsn haben. Die Geschützverschlußstücke werden wahrscheinlich den Zollbehörden übergeben werden. T«r japanische Kreuzer .Akstsiish'.iiia" w rd Schanghai nach der Tesariwernng des „Maiidscxnr'' verlassen. — Den „Times" wird ans Tokio vom 7. d. M. berichtet: Das japanische Geschwader »ahm am 29. Februar Besitz von Haijnentao, einer der Elliot-Jnseln, die de Russen am 23. Februar verlassen haben. Es wurden nur Kohlenvorräte und Signalflaggen vorgefnnden. Paris. Der „Agence Harms" wird ans Schanghai mit geteilt, daß die Mobil in a ch » n g deri a v a » i s ch c n T r u p p e n sich regelmäßig vollzieht, indessen doch bedeutend langsamer, als man ongenonimen hatte. Sobald diese Trlivveninaffeii in Korea und in der Mandschurei -gelandet sein werden, werden sie in vier Heeresabteiluneen erngeteilt werden. Bis jetzt weiß man noch nicht, welche Konzentr erungsplätze ausersehen sind. Port Arthur. Vizeadmiral Makaroco ist heute mittag in Talny eingetrosfen und wird morgen hier erwartet. Im Rayon herrscht völlige Ruhe, vom Feinde rst nichts zu sehen. d-e Nordsee anzutreten. Man bringt dieses in Zusammenhang mit dem geplanten Besuche König Eduards in Kopenhagen, müden, wird. Einem dem „Manchester Guardian" mitgeteilten Prioatbriefe aus Petersburg zufolge ist die St mmung gegen wärtig dort so schlimm, daß die Mitglieder der englischen Bot- schüft fast boykottiert werden. Die neuesten Meldungen lauten: Petersburg. Der Statthalter Alerejeff hat dem Kaiser ouS Mukden folgendes Telegramm zugehen lassen: In Ergänzung manes Telegramms (das den Angriff der japanischen Flotte auf Wladiwostok berichtetes vom 6. d. M. melde ich aller- untertänigst, daß um 1 Uhr 25 Min. nachmittags von sieben feindlichen Schiffen fünf gegen die Forts Suworow und Mine Neileste Drali1»neld»ttigen vom 8. März. Berlin. iPriv.-Del.s Die Bndgctkommission des Reichstages setzte die Beratung des Marine-EtatS fort und nahm am technischen Personal mehrfache Abstriche im Gesamt beträge von 372 000 Mk. vor. Berlin. Leutnant a. D. Beseke, Geschäftsführer des gleich namigen Kartogicivbische» Instituts, nebst F>au. einer lMhrigen Tochter und zwei Söhne», den 16- und llsähiigen Kadetten aus der Anstalt Bensberg, vergifteten sich vergangene Nackt i» ibrer Wohnung auf der Wllhelmstlaße. Der Grund ist mißliche Vermögenslage. Hannover. Die morgige Trauersei er für den Generalseldmarschall Grasen Waldersee findet nach heute getroffener Bestimmung nicht im Sterbehause, sondern in der Garnisonlirchc statt, in der die Leiche feierlich aufaebart wird. Rostock. Geh. Medizinalrat Pros. Dr. Thiersclder, der dem Lehrkörper der hiesigen Universität von 1355 bis 1901 ange- hörte. ist gestern obend gestorben. Danzig. Auf Anregung der Ortsgruppe Dirschau des Verbarckes deutscher Post- und Telegrapuenangestcllten haben die westpreußischcn Ortsgrupven an das Abgeordnetenhaus eine Petition gerichtet, die Ostmarkenzulage den Neichs- beamten aus preußischen Mitteln zu bewilligen. Frankfurt a. M. Die „Franks. Zig." meldet ans Saloniki: Anläßlich des GiegormskesteS fanden sich »ngesähr 8000 Griechen in der Kirche des heilige» Nikolaus und den anliegen den Gaffen ein. um nach dem Gottesdienste eine Massen demonstration vor dem Konak zu veranstalte» und Protest im Namen der ganzen giiechi'chen Bevölkerung gegen den Terro rismus deS makedonischen Komilces und gegen dessen Anordnung zum politische» Morde an den Anhängern deS Patilar- chats bei dem Vati und bei H lmi-Pascha zu erbeben. Der Erz bischof Alexander elinahnte das Volk, von der Demonstration ab- jU'eben. Dieses zog z» dem Gebäude deS Metropoliten, der ver- »cherte, er we,de den Protest durch eine Deputation von Milglie- dein der griechische» Gemeinde dem Gouverneur überreiche» lasse». Hieraus zerstreu'en sich die Massen uuterHochrufen ans den Salta». Wien. Der Rektor der Universität hat eine Kundgebung an die Studierenden erlassen, in der er seine Entrüstung über die Vorgänge in Prag und seine Sympathie für die deutsche Studentenschaft in Prag ausdrückt und der letzteren für ihre würdige Haltung Anerkennung zollt. Er spricht ferner die Hoff nung aus, daß die deutsche Studentenschaft auch weiter in kluger .Haltung verharren werde. Paris. Der yeolige Minister rat wird sich, wie ver lautet. mit den EutlMnnakn des .Figaro" gegen den Marine- »it 11 ist er Pellctan belassen. Tie von dem SeeorSsekten von Toulon gelüvile Uiiteiinchuny soll m't Bestimmtheit ergeben haben, daß der Verfasser vieler Enthüllungen ein ehemaliger Deputierter sei, der eine heilige Zeitnngssehde gegen Pellctan em- geleilct iiiiv sich zu dieieni Zwecke in verschiedenen Knegsyäfen ani bisher »uausgetläiic Welle ln den Besitz von Schriftstücken geletzt bade. E-nem Beiichterstatter wurde ans dem Mariiiemiiiisteriuni eiklnrt, Pellelnu iei trotz dieser Ergebnisse der Untersuchung der Ansicht, daß der Seepräsekt für die Angelegenheit mit verantwort lich >ei. Tcr Prcneit werde unter diesen Umständen vielleicht doch »ock seines Pollens enthoben werden. Paris. Der in die T> rehsus - Angelegenheit ver wickelte Maior Eiiignet. ein heiliger Gegner der Prozeßreoision. hat am 5. Mär; den Präsidenten des Kassationshoses telegraphisch eriucht. ihn über gewisse Punkte zu vernehmen, die von dem Berichterstatter und dem Generalvrokurateiir als neue, die Revision des Prozesses rechtieiligende Tatsachen bezeichnet worden waien. Diesem Ersuchen lonnie im Hinblick ans bas Revisionsversahlen nicht Folge gegeben werden, doch wird Cutgnet im Lause der vom Kassalwiishos angcoidiirtcil Uiitcisilchung vernommen werden. E h ri st i a »i a. Professor Fridliof Nansen bat an den Stadtvogt in Sandeijord ei» Schreiben mit der Aufforderung ge sandt, die Aufmerksamkeit der Robdeiisäiiger darauf zu lenken, nach Lome» der Expedition des BaronS Toll zu suchen. Es ici nämlich möglich, daß die Expedition ins Treibeis gekommen ist »nd denseiden Weg gemacht hat. wie seinerzeit der „Jram". Wenn die Mitgl eder der Expedition daS Leben gerettet haben, ist die Möglichkeit vorhanden, daß sie Nowaja Semlja, Jrauz Josefs land, Spitzvelgeri oder die Külte von Giönland erreicht haben. Einem Mitarbeiter der Zeitung „Oerebladet" erklärte Nansen, »ach seiner peiiönlichen Psetnung sei es nickt wahrscheinlich, daß die Expeoitin» des Ba>ons Toll auf dem Wege des „Fram" und eventuell über den Nordpol getrieben iei, aber die Möglichkeit sei vorhanden. Eine Hilisexvedttion müßte auSgesandt werden, doch lei letzt nicht der rechte Zeitvunkt. sich über die Ausrüstung einer solchen Expedition auSziiivlechen oder daiüber. nach weicher der arktischen Gegenden diese eventuell ausgeiandt werden solle. Philadelphia. Schatzsekretär Shaw beantwortete gestern abend ans einem chm von den hiesigen Bankiers gegebenen Fest mahle einen auf die Handelsmarine cmsgebrachten Trinkjpruch. Er sprach die Hoffnung aus, daß der gegenwärtige Kongreß einen Untersuchung der Lage der Ma . chr ^ ! und der nächste Kongreß die sich daraus ergebenden Ausschuß zur rine einsctze» n Maßnahmen beschließen werde. l Konstantinopel. Im DildizpalaiS scheint man ent- ! schlossen zu sein, gegen die Beschlüsse betr. die Organisation der Gendarmerie im Wlderstandc zu verharren. Man nimmt an, daß die in Vorbereitung befindliche Antwort der Pforte in dieser Sachs die gleichen Vorbehalte und Einwendungen wie bisher er beben werde. Die Ententemächte werden jedoch aus Annahme der Beschlüsse, die den Hauptpunkt des Mürzsteger Refornrpro- aramms bilden, niit Nachdruck bestehen. In diplomatischen Kreisen herrscht die Ansicht vor, daß die Pforte schließlich nachgeben werde. Buenos Ayres. Einem Telegramm aus Montevideo zu folge meldet General Muniz über das letzte mit den Truppen Sa-raioas bei Paso del Parque stattgchcrbte Gefecht: Die Auf ständischen kämpften gegen 4500 Mann Regierungstruppen. Tic crstcren hatten 100 Tote und 300 Verwundete und verloren ein Geschütz und 280 000 Patronen. betr. gebnisse^ . , - . „ . . . der Geslellungspstichtigen, als diensttauglich befunden und ein- gereiht. ,Die Stellung vollzog sich rn der ganzen Republik ohne Schwierigkeit. Tokio. Der Kaiser von Japan hat gestern der Gräfin Waldersee den Ausdruck seiner warmen Teil nahme an dem Hingeschiedenen und von ihm hochgeschätzten Generalseldmarschall Grafen Waldersee übermitteln lassen. Ter japanische Militärattacks in Berlin, Oberstleutnant Oi, hat de» Austrag erhalten, als Vertreter der japanischen Armee den Bei setzungSfeierlichkeiten beizuwohnen. Kunst «nd Wissenschaft. f* Mitteilung aus dem Bureau der König l. Hoftheater. Wegen Beurlaubung der Frau Bastö kann die Lustspiel, Kotzebue wird zunächst Freitag, den 11., und Sonntag, den 13.»März lauster AbonnemcntI wiederholt. — Donnerstag, den 10. März, wird Shakespeares siinsaktiges Trauerspiel „Julius Cäsar" mit Frau Salbach als Portia, Frau Voigt-Aly als Calpurnia, Herrn Winds als Julius Cäsar, Herrn Blankenstein als Marcus Brutus, Herrn Dccarli als Marcus Antonius, Herrn Wieoe als Casiins, Herrn Müller als Casca und Herrn Deitmer als Octavius Cäsar in den Hauptrollen gegeben. Die Vorstellung findet außer Abonnement statt. 7* Während der vorgestrigen Vorstellung „Der fliegende Holländer-' im Berliner König!. Opernhause schlug eine Klaopen- tür dem Kammersänger Bertram so heftig gegen den Kopf, daß die dadurch entstandene Wunde genäht werden mußt«. Tt. Lonis und die dentschen Künstler. Unter diesem Titel ist, wie bereits gestern erwähnt, der «Offizielle Bericht des Haupworstandcs der Allgemeinen Deutschen Kunstgcnosscnschaft über den Strest mit den Sezessionen" nunnichr erschienen. Cr hat folgenden Wortlaut. Die, Erörterungen des Konflikts, in wrlckcn die Allgemeine Deutsche Kunstgenossenschaft aus Anlaß der Weltaus stellung in St. Louis mit ihren sezessionistischen Mitgliedern ge kommen war, haben in der Presse und im Reichstage ein soverzerrteSBild des Sachverhaltes hervorgebracht, daß sich der Hauptvorstand zu den nachfolgenden Darlegungen genötigt sieht. Die Allgemeine Deutsch« Kunstgenossenschast ist die Organisa tion, welche nahezu dle gesamte deutsche Äünstlerschaft umfaßt. Sie zerfällt in 26 Lokalverein«, deren Verzeichnis weiter unten beigeschloffen ist. Sie steht nicht den Sezessionen gegenüber, son dern diese gehören ihr als Mitglieder an. Erst am 12. Januar 1904 ist die Berliner und am 20. Februar 1904 die Münchener Sezession ausgetreten. Der wichtig st e Zweck deS Verbandes ist gegenwärtig 8jx Veranstaltung deutscher Kunst- abtellungen aus Weltausstellungen. Als s^rgan hier für ist die Mgemeine Deutsche Kunstgenossenschast von der Reichs- regieruna amtlich anerkannt. Im Reichshaushaltetat figuriert alljährlich die Summe von 20000 Mk., welche osscrviert werden, bis sie bei kommender Veranlassung der Allgemeinen Deutschen Kunstgenossenschast als Beitrag zu den Kosten internationaler Arlsstcllungsiinternehmungen überwiesen werden. Als dem Haupt- Vorstande, welcher alle drei Jahre in alphabetischer Rcihensolgc unter den fünf größten deutschen Kunstzentrcn wechselt und seit dem 1. Januar 1903 seinen Sitz in Dresden hat, am 28. März desselben Jahres durch Mitteilung des Rcichskommissars bekannt wurde, die Ausstellung in St. Louis solle nicht der Allgemeinen Deutschen Kunstgenossenschast, sondern einem frcigcwählten Komitee übertragen werden, durste cs nicht Wunder nehmen, daß er hier gegen in einem Protestschreiben Verwahrung emlegte. Er konnte gar nicht anders seinen Mitgliedern gegenüber, zu denen, wie gesagt, auch die Sezessionen gehörten. Der Umstand, daß gerade kurz vorher zwei große und bedeutsame Vereine: die Berliner Sezession unter Liebermann und die Stuttgarter unter Kalch reuth sich batten ausnehmen lassen, ganz offenbar im Hinblick auf die Ausstellung, die vor der Türe stano, machte es ihm noch be sonders zur Pflicht, die traditionellen Rechte des Verbandes zu wahren. Er durfte sich hierbei auch berufen auf ein Anschrciben des Reichscimtes des Innern vom April des Jahres 1902, in gestellt wurden. Ehe auf daS Protestschreiben an den Herrn Reichskommissar eine Antwort eingcgangen war. wurde zur Erörterung der Frage für den 20. Mai 1903 ein Delegiertentaa nach Dresden einberusen, aus welchem nach eingehender Diskussion der Haupt vorstand beauftragt wurde, durch Devutation bei dem Herrn Reichskanzler im Sinne de- schon erfolgten VerwahrungSschrei- benS vorstellig zu werden. DaS Ergebnis der durch den Vor- sitzenden veS Hauptvorstande», Hofrat Professor Kießling, in Ge meinschaft mir den ehemaligen langjähriocn Vorsitzenden Maler L. Derters und Akademiedirektvr A. v. Werner mündlich bei dem Herrn Staatssekretär des Innern angebrachten Vorstellungen war, wie bekannt, die -Wiedereinsetzung der Allgemeinen Deut schen Kuiistaenossenschcift in ihre Ausstellungsrechte, als korrekt« Erledigung der flir begründet erachteten Beschwerde. Mit dieser Wicdereinietzung war in keinerlei Hinsicht eine Ent rechtung der Sezessionen verknüpft. Die Organisation der Ausstellung in St. Louis wurde einfach dem Verbände wieder iu die Hände gegevcn, der die Sezessionen aus Grund ihres frei willigen Eintritts mit umfaßte. Sie konnten sich innerhalb deL- " ' ' ' " >cschät> selben nach Maßgabe ihrer vom Vorstände hochgcs- Künstler- se schaft wie alle anderen Mitglieder frei betätigen. Für die Satzun gen, welche sie auf dem Delegiertcutagc als reformbedürftig charak terisiert hatten, ohne positive Vorschläge zu machen, waren si>: vcrcintworllich wie alle anderen. Daß ihre Absicht auf Reformen nicht Widerstand, sondern sympathffchc Ausnahme gefunden hatte, wußten sic. Als an den Hauvtvorstand die Pflicht herantrat, den Organi- sationsplan für St. Louis festzulegcn, war es sein Erstes, den von sezcssionistischcr Seite äeäußerten Einwen dungen Rechnung zu tragen. Die Satzungen liehen hierin vollkommen Spielraum zu. Was bei der Pariser Ausstellung des Jahres 1900 als Mangel empfunden war: die Zuteilung des- verfügbaren Raumes an die selbstjiiriercnden Lokalvererne unge führ nach Verhältnis ihrer Mitgliederzahl, das sollte und konnte vermieden werden, denn cs war keineswegs ein durch die Satzungen notwendigerweise gebotener Modus. Nicht ohne Berechtigung war auch auf Unzulänglich keiten des Wahl verfahre ns für eine eventuelle Zcntrol- jury yingewiesc». das „tunlichst" die Mitgliederzahl der Vereine , als Rechte gebende Einheit zu Grunde legte, ohne ihre künstlerische .Bedeutung zu differenzieren. Auch in dieser Hinsicht sollte soviel l als möglich Wandel geschaffen werden. Die Sichtung der ein- ! gelieferten Kunstwerke sollte darum eine doppelte scm. Lokal- ' luries an den verschiedenen Orten hatten eine erste vorläufige Aus wahl zu treffen: die von ihnen auSgewählten Werke sollten dann am Orte der Verschiffung der Nachprüfung durch eine von lokale» Einflüssen losgelöste Zcntraljury unterliegen. Als oberster Grundsatz wurde hochgehalten, daß jeder Verein ohne Rücksicht auf Mitglrederzahl soviel GuteS nach Hamburg schicken konnte, als er zu haben glaubte. l i> U ! I
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