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Dresdner Nachrichten : 26.03.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-03-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187603269
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18760326
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18760326
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1876
- Monat1876-03
- Tag1876-03-26
- Monat1876-03
- Jahr1876
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- Dresdner Nachrichten : 26.03.1876
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«««sOrei» I 18' nirovj»».durch IX« »-st » «-Ä 7L UI,e. Mn,«l. Uu»m»rn l0P>l«. «uir„. 29000 »nl. Mir »I, r<n,» l»n»I„ Manulcrirk« «ich! sich dl« *«d»cll»» »Ich« »rrdliidllch. S»s«raten-Lnn,d«,»»« wirkt. N»»»«»»t»I, »»< e»»I»- In H»n»ur,, Ner» ltn. Wien, LeI»«I«. valel, «retliu, tzr«»kl»rl a L!. — llot. dl»,« in Perllie, Leipzig. Wien. tzamturg. 'r-nkfurl ». v!., MUn» irn. — o»»d»» c». In ronkfukt a M. — >'r. In Ldemnltz. — N»- »»», NuM»r t V». In Varl«. Tageblatt stir Politik, Unterhaltung ».Geschäftsverkehr. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Liepsch H Ncirhardt tn Dresden. Verantw. Nedacteur: Frikdr. Gocöslhe in Dresden — ver «»u» «tu» «»> rs g^ge z«n, »a yi,D »In« »,r«nt>, slr «Sch!!»» ««n der Jnlcrar« »Ich» ,«,e»«n. u»»w«rn,, »sn»«Nd Uufrei,» >» »n> «Md» l-nnl«, hlnnni »n» ch«r. Innen INI,»Iren «Ir n« »eienvrtnunierand»» Ladlun« durch Bst-k- »diken »de, v,ll«lnd»«> tu,,. ISch, Silben lop» >' PI«« InIeraU IL» »I, Monts-t» Nu«»e« »d«r «ach einem IZ«I»a^ sttiliell "" »t« «elllielle 8V PI»». Kr. 86. Eimindzwanstgster Jahrgang. Mttredacteur: vr. L»»N is»«r»zr. Für daS Feuilleton: ii»rtu«»iin. Dresden, Sonntag, 36. März 1876. A bonnemen t. Die geehrten auswärtigen Leser der „Dresdner Nachrichten" ottten mir, das Abonnement für das zweite Quartal 1876 baldigst erneuern zu wollen, damit wir die Nummern ohne Unterbrechung weiter liefern können. Sämmtliche Postanstalten des deutschen Reichs und ganz Oesterreichs nehmen Bestellungen auf unser Blatt an. In Dresden abonnirt man (incl Bringcrlohn) vierteljährlich mit 2 Mark 50 Pfg., bei den kaiserlichen Postanstalten in Sachsen mit 2 Mark 75 Pfg. Grpcvition der Dresdner Nachrichten. Dresden, Marienstr. IS. Politisches. Mit äußerster Mühe hat DiSraeii das Unterhaus dazu ver mocht, der Königin von England den Titel einer Kaiserin von Indien beizulegcn. DaS LoyalitätSgesichl der Briten sträubte sich gegen die Uebertragung einer Bezeichnung, die ihnen einen starken militainschen Beigeschmack hat. Disrae'.i bethcuene auss Eifrigste dem Unterhaus, daß kein Minister es jemals wagen würde, der Königin zu empfehlen, sich „Kaiserin von England" zu nennen. Aber daß Victoria selbst allmätig an dem pomphafteren Kaiscrtitcl Gcschiimck finde, und daß gewisse Liebediener, wie sie sich an hoch gestellte Personen überall mit Schmeicheleien herandrängen, den Ge- schinack Vietoria'S an diesem Titel künstlich erregen werden, dafür konnte DiSraclc leine Gewähr übernehmen. Wie kommt es denn aber, daß die Engländer sich so gegen die Kaiserei sträuben? Der acht conservattve Sinn der Engländer zeigt sich hier in seiner gan zen Tüchliglcit. Der Engländer hängt so lange zäh am Allen, bis ihm die Borzüge de» Neuen rinleuchtcn, dabei ist aber sein beweg licher, von staatlicher Bevormundung freier Geist stets auf der Suche nach Verbesserungen. Aus dieser Doppelnntur crgiebt sich icin hoher Sinn für Gesetzmäßigkeit. Die wüsten Umsturztheoricn, die GesetzeSverächtcrei, die Verhöhnung der richterlichen Autorität, worin sich die deutschen Soeialvemolratcn oft so widerwärtig Hervor thun, finden bei Len englischen Arbeitern seinen Boden, lein Ver ständnis;. Daher die ärgerlichen Klagen unserer Weltbcglückcr über den unglückseligen, schwerfälligen Eharactcrzng der Engländer. Hin gegen sind in allen Einrichtungen, die wirkliche Verbesserungen der Arbeiter betreffen, Hilfscasscn, Gewerkschaften, großartige Ver einigungen aller Art, die Engländer uns so weit voraus, wie ein Eilzng dem Schubkarren. Was die Briten an dem constitutionellen Königlhum besitzen — daS wissen sie sehr genau. WaS aber ein Kaijerthum, und sei es nur ein fernes indisches, für Leistungen von ihrem Inselreiche fordern kann, darüber hegen sie so ihre eigenen Gedanken. Daher kommt cS, daß ein Volk von so starker und auf richtiger Loyalität, daß sich Derjenige glücklich schätzt, dem eS ver gönnt ist, in einem und demselben Raume, z. B. einem Eonccrte, im Krystallpalast oder dergl, dieselbe Luft zu athmen wie die schwär merisch verehrte Königin, daß dasselbe Volk murrt, wenn diese selbe Königin ihrem KönigStitel einen anderen znsügt, der zu hoch steht, um als leeres Gepränge zu dienen. Eine andere, mehr materielle Sorge bewegt gleichzeitig die eng lischen Volksmassen: die Austernfrage. Sie berührt die gcsammte Nation; denn die Verthcuerung dieses von Arm und Reich, Jung und Alt mit gleicher Vorliebe genossenen SchalthiercS ist schon seit Jahren schwer empfunden worden, besonders von den arbeitenden Elasten, welche sich früher, ohne alS Verschwender zu gelten, an dem beliebten Leckerbissen delectiren konnten. In England und Irland ist der Fluch der Austernzucht die gewaltige Nachfrage — nament lich in den Fabrikbczirken — in und außer der eigentlichen Austern- zcit. In Folge dessen werden kleine Austern im Alter von 18 bis 2-1 Atonalen massenhaft verkauft, oft zu dem geringen Preise von 10 Schilling ( - 10 Mark) das Tausend. Diese Austern sind zur Speisung viel zu klein und unreif und müßten eigentlich noch ge raume Zeit im Wasser bleiben oder neu ausgesctzt werden. Die irische Fischerei liefert einen verhältnißmäßig geringen Beitrag zu der Gesammtproduction de» Königreiches, nämlich nur etwa für 50,000 Pfd. Stert. (1 Pfd. Sterl — 20 Mark) jährlich im Durchschnitt, wogegen England für 4,000,000 Pfd. Sterl. Austern producirt. Man will nun die staatliche Aufsicht über die Austern zucht erstrecken. Für Deutschland lund lediglich in Rücksicht auf die Ernährung unserer arbeitenden Elassen berichten wir hierüber) sind Austern leider noch immer eine Luxusspeise der Reichen. Der Genuß von Sccsischen hat zwar neuerdings einen erfreulichen Aufschwung auch in den Binnenländern genommen, aber zu einer wirksamen Concurrenz de« Fleisches und der Fleischpreise hat es der Seefisch noch nicht gebracht. Der Pölling und der Hering, nicht der fleisch haltige Bult, Kabeljau und Seezunge kommt auf den Tisch dcS Bürgers, Bauers und Arbeiters. Und doch würde es um die Er nährung der Volksinassen besser stehen, wenn die unerschöpflichen Schätze an Fischnahrung, welche die deutschen Meere bergen, ratio neller gehoben würden. Der Verein zur Hebung der Fischzucht hat noch nicht viel Practischeö geleistet. Noch immer schnappcn uns auf unseren eigenen Fischgründen, wenige Kilometer von unseren Küsten, englische Fischer die Hummern, Schellfische, Rochen und Dorsche weg; die Marine Deutschlands sendet höchstens, wenn es die Engländer auf deutschem Grund und Boden zu toll treiben, ein Kanonenboot hin, dann schläft Alles wieder ein. Mir solche, um di« Verbesserung der Volksernährung wirklich werthvolle Fragen, wie die Hebung der Fischzucht, hat Deutschland weder die Geldmittel, noch, wie eS scheint, genügend starke» Interesse. Eine der schamlosesten Verfolgungen des Deuischthums «lau sen sich die Magyaren. Da- die ungarischen Bahnen die deutschen Bahnbeumten zu allen Teufeln jagen, ist längst nichts mehr, worüber man sich fuchsen sollte. Principiell« verfolgt aber die Vernicht»»« de« deutschen Element« ein Gesetzentwurf. der die Verfassung KönigsbodcnS der siebenbürgischen Sachsen feierlichst nnshcbt Die > Gehirnerschütterung sich zugezogen, daß dre Unterbringung der Ver» Selbstverwaltung der deutschen Gemeinden wird hierdurch beseitigt, um ungarische Präsectenwirthschast einzuführcn. Ein sicbenbürgi- scher Dcputirter nannte daS Vorgehen der Ungarn geradezu einen Wortbruch, einen Sieg des Satzes, daß die Macht über der Ehre und dem Rechte stehe. Dagegen proteslirte die ungarische Negie rung und das Unterhaus. In Wahrheit ist'S aber doch so. Es gefällt uns Deutschen gewiß nicht, wenn der brutale Magyare seine bespornlen Schnürstiefel unsrcnLandöleutcn auf den Nacken seht. Wir zollen daher auch den neulichcn Ausführungen des preußischen Mi nisters Grafen Eulenbura, welche den polnischen Preußen ihre Rechte verkümmern, keine Bewunderung. Die Negierung löst nämlich in Posen und Westpreußen diejenigen Versammlungen von Polen, die sie nicht überwachen kann, weil sie nicht Beamte, die des Polnischen mächtig sind, besitzt, einfach auf Damit macht sie daS Vcrsamm- lungsrecht von 2',^ Millionen Polen illusorisch. In nächster Woche wird das preußische. Abgeordnetenhaus den bekannten Bericht über die Untersuchung von Eisenbahngründungcn berathen. ES wird dabei ganz sachlich hergehcn und die persönlichen Bcthciligungcn von Gründern, deren belannllich ganze Dutzende im Abgeordnctenhause sitzen, sollen außer aller Debatte bleiben. An Pikanten«; wird es daher fehlen DaS wird kein Fehler sein, wenn maii nur sachlich praktische Beschlüsse faßt. Das scheint erfreulicher Weise zu erwarten zu stehen. Man wird die Revision des Aetien- gesctzes verlangen. Dieses im Holderdipolter der Kricgsvorbcrci- tlingen 1870 geradezu leichtsertic zusammciigezimmerte Gesetz er leichterte den Hauptschuldigen an unserer wirthschaftlichen Misare, den Blcichrödcrs, Hansemanns, Krauses, Miguvls, Oppenheims rc. ihre so verhängnisvolle Thätiglcit. Jetzt wird man Anträge stellen, daß die Gründer, Leiter und Aussichtsräthe eines Actienunterneh- mcnS einer weit ernstlicheres Verantwortlichkeit, als früher, unter worfen werden. Die Verwaltung der Aetiengesellschasten muß wirksamer conlrolirt, das Recht der Actionäre besser gewahrt, die Strohmännerivirthschaft beseitigt, die Verletzung der Vorschriften, welche im öffentlichen Interesse gegeben find, leichter verfolgt werden können. Alle Sympathie gebührt diesen Bestrebungen des preußischen Abgeordnetenhauses. Um so weniger würdig wird sein; Haltung in der Eisendahnsragc selbst sein. BiSmarck streut ihnen den Zucker hin: er lege so großen Werth aus die Nnterstütznng deo Parlaments, daS Ausland beobachte sehr scharf, ob er die Mehrheit besitze und was dergleichen süße Worte mehr find. Die Fliegen naschen natürlich gierig an diesem Zucker und bewilligen Bismarck Alles, was er ivill. Wie anders, Gretchen aus Varzin, warDir's im Reichstage? Dieser lehnte einstimmig die Bier- und die Börscnsteuer und die berüchtig ten Haß- und Verachtungsparagraphcn ab. BiSmarck kümmerte fick, den Kukuk um das Ja und Nein der Abgeordneten. Warum soll er heute anders denken? Locales und Sächsisches. — Gestern Nachmittag gegen 2 Uhr unternahm Se. Mgj. der König Albert mit seinem hohen Besuch, dem regierenden Fürstnr zu Lippe, eine Rundfahrt durch die Stadt. In der vierspännigen Gala-Equipage hatte der König auf dem Rücksitze Platz genommen. — Der beabsichtigte Besuch Ihrer kgl. Hoheit des Prinzen Karl nebst Gemahlin an unserem Königshofe ist ganz aufgegeben worden. Vielmehr sind die hohen preußischen Herrschaften gestern Mittag im strengsten Inkognito von Berlin hier einaetroffen, nah men auf dem böhmischen Bahnhofe ein Gabelfrühstück ein und setzten um 1 Uhr die Reise nach Italien fort. — Dem Kirchschullchr« Johann Friedrich c-.-vist ob Grob mann in Oberschlema bei Schneeberg ist das Verdiensckrcuz ver liehen worden. - Dem in der Tuchfabrik der Gebrüder Böttger in LecSing beschäftigten Anton Strauch Rosine Nuhland sind silberne Me daillen „für Treue in der Arbeit" verliehen worden. — In mehreren hiesigen Blättern war vor Kurzem die Notiz enthalten, daß der im Dccemver vor. Js. nach Unterschlagung ihm anvertrauter fiscalischee Gelder aus der hiesigen Garnison desertirte Zahlmeister Boden ..m l2. Feld-Artillcrie-Regiment in Paris ergriffen worden sei und demnächst hierher werde ausgelicfert wer den. Diese Nachricht war eine falsche, wie wir jetzt erfahren, indem man wohl die bestimmte Vermuthung von dem Aufenthalte rc. Bo dens in Frankreich hat, Näheres über denselben aber nicht bekannt ist und deshalb auch nichts gegen ihn hat vorgcnommcn werden können. — In der elften Abendstunde des vorgestrigen TagcS ist ein von hier gebürtiger Soldat des hiesigen Leibgrenadier-Regiments von der Auguslusbiiickc in die Elbe gesprungen und ist seine Leiche bis gestern Abend noch nicht gesunden worden. Er war in Begleitung eines Kameraden gewesen, der ihn hatte znrückhalten wollen, von dem er sich aber durch einen kräftigen Stoß frei gemacht und sich darauf über das Brückengeländer geschwungen hatte. Wie wir hören, soll das Motiv dcr That Furcht vor einer ihm drohenden Disziplinarstrafe gewesen sein. — Am vorgestrigen Nachmittag ging ein vor einen leichten Wagen gespanntes Pferd unerwartet am Bahnübergänge auf der Bergstraße durch, der Wagen fiel endlich um und der Führer des selben, sowie die aus Victualien und Fleisch bestehende Ladung kamen breit auf die Straße zu liegen. Außer daß der Wagen De fekte «litten, soll jedoch ein Schaden oder Unglück dadurch nicht ent standen sein. — Die Unsitte der Dienstmädchen, beim Putzen der Fenster auf die Simse herauszutreten, hat sich vorgestern in recht betrü bender Weise bestraft. Es ist bei ein« solchen Gelegenheit ein m letzten in dem Krankenhause erfolgen mußte. — Repertoire der König!. Hoftheater. Altstadt: Sonntag: Tcll (Oper.) — Montag. Citronen. — Die Eifersucht in der Küche. (Ballet.) — Dienstag: Der Maurer und der Schlosser. — Mittwoch: Ein Fallissement. — Donnerstag Lohen- grin. (Anfang halb 7 Uhr) — Freitag Die Hochzeit zu Ulfasa. (Ermäßigte Preise.) — Sonnabend: Das Kälbchen von Heilbronn. (Käthchen: Frau Raabe, a. G ) — Neustadt: Sonntag: Die Grille. (Fanchon: Frau Raabe, a. G.) — Dienstag: (Z E.) Wild feuer. (Drnmat. Gedicht in 5 Acten von Halm (Renee: Frau Raabe, a G.) — Donnerstag: Wildfeuer. tzRen-e: Frau Raabe, a. G.) — Sonnabend: Fra Diavolo. — Landtag. Man war biSber gewöhnt, unsere Land d- Universität wie einer der Herren Abgeordneten sie nannte das „Schooßkind" der Kammer,üunvcrlehrt auö denLSturm- und Drangdedatte» über das Budget hervorgehen zu sehen; eine so zusagen heilige Leven vor der mit vielerlei starkem Rüstzeug aus» gestatteten GcisicSicslimg schien sic vor Angriffen zu schützen Bei dcr neulichen Berathnng des Rechenschaftsberichtes indes; wurde ziemlich lebhaft gegen die Universität gepiänkclt. und zwar er» öffnete daö Feuer der sonst so friedfertige Abg. Starke Mitt weida. Er brachte Klagen zum Ausdruck, welche im Lande über die Univcrsität vernommen worden seien. Via» tadle die unvcr- bäitiilsmläsjige Ausdehnung der Ferien thcils durch zu frühen Schluß, tbeilS durch zu späten Beginn mancher Eollegien. Man beschwere sich ferner über unbilliges Hinausschrauben dcr Colle- glengeidcr. Liege ein solches ln der Willkür dcr betreffenden Proiessorcn? Man rede endlich auch von Rivalität zwischen fach- verwandten Professoren, und sage, solche Meinungsverschieden heiten licicn bei Prüiungen zum Nacktheit für die Studirenden anv. Minister Or. von Gerber nahm die Universität zwar In längerem Vorirage in der ihm eigenen beredten Weise in Schutz, ohne indcß elpe nachhaltige Wirkung wie sonst zu erzielen. Die Kammer blieb ziemlich kühl. Bezüglich der Ferien betonte er die Gewisscnhaitigkcit dcr Professoren, welche den Vergleich mit anderen Universitäten aushaltc. Auch die Studirenden bildeten hierbei einen Faktor. die bekanntlich viel fach in der ersten Woche dcS Semesters ankämen und dann ost noch kein EoUeg besuchten; eine Erscheinung, die allen Universi täten gemeinsam sei. Die Eoliegirngclder seien mit Rücksicht auf die veränderten Preikverhältnisse nicht zu hoch. Gegen willkür liches Vorachen einzelner Professoren schütze daö Oberaussichts recht der Regierung. A» den schädlichen Einfluß verschiedener wissenschaftlicher Richtungen aus dad Resultat der Prüiungen könne er nicht glauben. Run führte aber Abg. Ludwig etwas grobes Geschütz in'ö Gerecht. Eö habe allerdings schmerzliche Sensation erregt, alö bei der letzten jurisiischen Prüfung von 51 angemcldeten Studirenden 7 nach beendigtem schriftlichen Era- incn verzichtet, <> die »weste, I I die dritte, 18 die vierte und 9 den Repulö «halten hätten. Das seien doch wahrhaftig klägliche Er folge. nicht geeignet, den Ruhm dcr Universität zu fördern. Woher kommen so schlechte Eensuren? ES seien notorisch nicht alle Ltudlrcnbeit „Fanlcnzrr" gewesen, die hier in Frage kämen; cö müßten also tiefere Gründe vorlicgen. Man möge nur die Collegic» zur bestimmten Zeit beginnen: die fleißigen Studenten würden schon kommen. Er habe auch siudirt, er habe Manches mit durchg«nacht, aber er wolle unter akademischer Freiheit nicht Bummelei verstanden wissen. Die gerügten Nachlässigkeiten trä fen nicht blos Sludireiide, iondcrn auch Professoren. ES sei drin gend zu wünschen, daß der Minister abdeifend eingrestc. Der EultnSmliilster nahm an dcr Heiterkeit Tbcil. welche einzelne Episoden in dcr diesmal nicht übertreibenden Rede in der Kamm« hervorrickc». Tie Kammer gab sichtlich terStimmung deS Landes dahin Sluödruck, kaff einzelne Mißstände an unseter Universität bestehen, deren Beseitigung im Interesse derselben an sich dringend geboten «scheint, ganz abgesehen von den Interessen deö Landes und dcr Wissenschaft. - Statistik der drei Standesämter zuDresden aus die Zeit vom 19. bis 25. März 1876: Bezeichnung dcr Fälle: GebnrtStälle überhaupt .... davon: uneheliche Zwillingsgeburten .... von öffentl. Anstalt, angezelgt Sterbefälle überhaupt davon: Todtgcburtcn von öffentl. Anstalt, angezelgt Selbstmord Mord verunglückt Eheschließungen überhaupt . . . davon amstandeSamtl. Erwacht. SlufgebotSverhan dlungen . . . Meteorologische Notizen und Andeutung des WitterungSgangeS, Auch dein Mineralreiche zu gehörige Körper lasten Veränderungen atmosphärischer Zustände ' gkei I. 11. III. Summa, :n 68 84 139 5 18 5 28 — -> 1 8 — 16 — 16 20 52 26 98 5 3 2 IN — 18 3 21 2 2 4 10 16 1» 86 — — I 1 17 28 6 51 erkennen. Wenn die Atmosphäre eznen hohen Feuchtigkeitögrad erlangt hat, so nehmen die bhgroskopIschcn Mineralien Wasser auö der Lust in sich am. Verschiedene Steinartcn haben verschiedene SyärmelcitimgS-Fähigkeit. Diejenigen nun. welche die Wärme schneller in sich aust'.chmen, geben auch dieselbe bei Tempttatlir-Eliiiedriaung schneller wieder ab. Wenn nnn Ihre Abkühlung hinreichend erfolgt ist, so condensiren sic Wasservampf an sich a»ö der sic umgebenden Luft, sic werden feucht. ES ist dies in dcr Regel ein Zeichen, daß die Luft großen Feuchtigkeits gehalt hat. so daß nu» bei größerer Abkühlung, oder bei Hlnzu- tritt von »vch mehr Wasserdamps Regen entlieht. Steinsalz und Potasche werten in der Lust nickst vloö feucht sondern sie zer stießen in derselben, wenn diese reichhaltig an Wasserdamps Ist. Man hat auch mit Benutzung hhgroskopischer Mineralien Instru- mente gclertlgt, welche die Feuchtigkeit-Menge der Luft amelgcn. Diese Instrumente basiren daraus, ras; derHimutritt von Wasser daö Gewicht dies« Mineralien vergrößert. Ein solches hhgro- metrischeöInstrument istz.B. die vonLowi tz erfundene Waage. An dem einen Arm derselben ist hhgroskopischer Schlei« ange bracht, an dem andern ein Gegengewicht, welches Wasserdamps nicht in sich auinimmt. Die Zunge der Waage weist alö Zeiger auf einen gradirten Krciöhpgrn. Mit der Zunahme der Feuch tigkeit der Lust wirb auch der Schics« leucht« und dadurch schwerer. Der Zeiger giebt durch seine dadurch «folgende Fort- schrcitung aus dem Bogen, wie auf einer Scala, den steuchtigkeltS» ßaehalt der Lust an. — In dieser Woche wird zunächst ei^ stärkere LuflMmllyg «ntMen. drc HImstiei sich KL» .i« - "I" ;.°1L. i...>» i»»-.> -»»,.. eine so bedeutende"licbes EHeba<rr Mss einem Wssaen Gasthaus» unser Zurück»
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