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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 10.03.1925
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1925-03-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19250310016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1925031001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1925031001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1925
- Monat1925-03
- Tag1925-03-10
- Monat1925-03
- Jahr1925
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 10.03.1925
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IS. Jahrgang. AK 118 Dienstag, 1V. MSrz 1828 Gegründet 18SS DrablanIchrM: ««chrichlen »-«,»««. gernsprechee-Sammelnummer: 2V 241 Dur >Ur NachlgesprLch«: 20 011. vom l.btslL.Miirz lS2S de, täglich zweimaliger Zustellung ireikau» >,»0<Soldmard. OLAUZ5'WöllUi)i Poftdezugspreis >ur Alonat März .1 Soldmarl, Einzelnummer >« <S»ld»tinnlg. Dt« Anzeigen werden nach «Soldmorti berechnet: die -mtpallige 10 mm breite Anzeigen-Preise: ausierkald Schrtslleiiuna und KauplgelchittlsIIell«: warlenslrak« 2S<40. Druck u. Verlag ovn Ulepich » «eichnr»! in Dresden. PoMcheck-Äonlo 1OSS Dresden. Nachdruck nur mit deutlicher Quellenangabe ,,Dresdner Dachr."» zulässig. Unverlangte Schristsliicke werden nicht aulbemadrt. UiWd« W» W - »Ml»». I Kunstsplvl-fflllgsl und plsnos I-Iügelu Pianos in köekslsr Vollenciuns, SIS vsrsimgsn snsrksnnls lonsckünksll mit unvsrxlkllsdleksr Solidität FranMch-belMe Ministerkonserenz. Demokratischer Vorschlag einer überparteilichen Priisidentenkanbibatur an alle Parteien. Kommunistische Aussälle gegen Eberl im Reichstag. - Bevorstehende Vermittlung -es Reichsarbeitsministeriums im Eisenbahnerstreik. Die französisch-belgische Solidarität. Paris» 8. März. Der belgische Außenminister Hymans ist heute vormittag auf seiner Durchreise nach (Yens zu einem kurzen Aufenthalt in Paris angekommen. Er hat sich hcnte nachmittag um 4 Uhr nach dem Ouai d'Orsay begeben, wo er von dem Ministerpräsidenten Hcrriot empfangen wurde und zwei Stunden mit ihm verhandelte. Ein hierüber auS- gebeneS Kommunique besagt nichts als die üblichen Redens arten. Hymans erklärte nach Beendigung der Unterredung dem Pariser Vertreter der belgischen Tel.-Agentur, die Frage der Sicherheit habe de» Hanptgegenstand seiner Verhandlun gen mit Herriot gebildet. Er habe es nicht als nötig erachtet, hinsichtlich der Entwaffnung Deutschlands und des Be^chtes der I. M. K. K. neue Erklärungen abzugcben. Auch sei seine Ansicht über das Genfer Protokoll bekannt. Belgien und Frankreich seien die beiden ersten Staaten a-"escn. die cs unterzeichnet hätten. Er glaube, daß es nur möglich sei, die Sicherheit Frankreich» und Belgiens in enger Zusam m e n- arbelt mit England sicherzustellen. Jedoch müsse man eine F»««el suchen, die die berechtia«en ^ .-'iirchtnugen der kontineutale« Völker nud die Empfindsamkeit Groß- britanuienS und seiner Dominions beruhige. Man habe auch oo« der Beteiligung Deutschlands an einem Sicherheits- abkommeu gesprochen. Auch hier weicht die belgische Meiuuug von der Frankreichs nicht ab. l«r T. B.s Das französische Programm in Gens. Ständige Kontrollorgane am Rhein. — Deutschlands Völkcr- bundöbcitritt. Paris, 8. März. Ter Sonderberichterstatter der Agentur HavaS in Gens meldet, heute sei cs möglich, die all gemeine These, die die französische Regierung vor dem Bölkcrbnndsrat verteidigen werde, zusammcnsasscnd wtederzugeben. Was das Genfer Protokoll betrifft, so werde Frankreich in Beantwortung der Mitteilung EhamberlainS erkläre«, das, eS an diesem Protokoll scsthalte. Tic französische Regierung bleibe den Prinzipien treu, die bei der Abfassung dieses Dokumentes geltend gewesen seien, d. h. dem Gedanken eines Schiedsgerichtsverfahrens, der Sicher heit und der Entwaffnung. Die französische Rcgiernng sei seruer der Ansicht» das, a priori kein Abschluss eines be grenzten Sicherhcitspaktes, der dem Völkerbund unterbreitet werde» könne, auznnchmcn sei, da sic dies als einen Zusatz zu de« i« Protokoll vorgesehenen Maßnahmen betrachte. Bezüglich der Militärkontrollc des Völkerbundes in der entmilitarisierten Zone wird die französische Regierung daraus bestehe», daß diese Kontrolle sich den besonderen politischen Bedingungen dieser Gegenden anpassc, d. h., dah sie in eine ständige Form ge kleidet wird und dah zweisclssrei die Begründung und die Art einer Verletzung präzisiert werden, die automatisch eine Intervention des Völkerbundes auölösen könne. In der Danziger Angelegenheit könne Polen auf die aktive Sympathie Frankreichs rechnen. Schließlich wird Frankreich hinsichtlich der Note der deutsche« Negierung über den Eintritt in den Völkerbund zu verstehen geben, dah es wünsche, dah Deutschland baldigst den Kreisen der Nationen angehvre, die im Völkerbund ver treten sind. Mit Grohbritannien sei cs der Ansicht, dah dadurch der Kredit und die Autorität des Völker bundes erhöht werden würden und dah der Eintritt Deutschlands zur Wiederherstellung der normalen Beziehun gen zwischen Deutschland und seinen Nachbarn beitragen könne. Aber die französische Regierung sei der Ansicht, daß die Zulassung Deutschlands erfolgen müsse ohne Bediugungeu und ohue Privilegien. lW.T. V.j Die Pflichten des Völkerbundes gegenüber Deutschland. Genf, 8. März. Unter Hinweis auf die Erklärungen C ha m b e r l a in s, das, England einen Fünfer-Pakt nur unter der Voraussetzung eines EintrittsDeutschlands inden Völkerbund unterzeichnen wolle, führt das alles andere deutschfreundliche ,Hv urnal de Gcneve" aus, daß der Eintritt Deutschlands in den Völkerbund durch gewisse Hindernisse gehemmt werde, die allein der Völkerbund beseiti gen könne. Das Blatt wirst die Frage auf, warum Deutsch land nicht das Recht haben solle, zn wissen, was Artikel IS des Völkerbunds-Paktes sdie Möglichkeit zur Revision der Vertrüget bcdcntet in einem Augenblick, wo cs z« verpslichtcn bereit sei, seine Ostgrenze nicht durch Gewalt zn ändern. Warum sollte es da ferner in der Danziger und in der Saarsragc vor dem Völkerbund nicht den Beweis er halten, dah der Rat Deutschland gegenüber vom guten Willen und den Geist der Gerechtigkeit beseelt ist? Wenn cs in Europa keinen Frieden ohne die Sicherheit Frankreichs und ohne die materielle Abrüstung gebe, so werde doch anderseits DentschlanL nicht in den Völkerbund cintreten, wenn dieser nicht greifbare Beweise einer gerechten Haltung gebe. <vtb.) bine überparteiliche Kandidatur Simons? Ueberraschender Vorschlag der Demokraten. lDraljtmeldung unsrer Berliner Schrlstlettung.) Berlin, v. März. Die demokratische Ncichstaftsfraktion hat folgendes Schreiben an die deutsche Zcntrnmspartct, an die Dcutschnationale VvlkSpartei, an die Deutsche Volkspartct. an die Bayrische Volkspartei, an die Sozialdemokratische Partei und an den Staatsminister a. D. v. Löbell sBcrlin), als dem Vorsitzenden des Ausschusses der Rechtsparteien, gerichtet: Die Vorarbeiten zur Reichspräsidcntenwahl lassen er- kennen, dah die Gefahr einer erneuten Aufreizung der alten verhängnisvollen Klassengegensätze täglich wächst. Eine Wahl- beweguna, in der eine gröbere Zahl von Kandidaten und Par teien austrctcn, würde die Gegensätze verschärfen, die groben Lttzten der politischen Entscheidungen verwischen und zu einem Zufallsergebnis führen, das dem gewählte» Präsi denten nicht das erforderliche Ansehen im In- und Anölanbe gibt. Die Vermeidung dieser Gefahr ist eine natio nale Pflicht. Die Deutsche Demokratische Partei hat den Wunsch, dah unter den gegenwärtigen inner- und außen politischen Krisen bei der Wahl dcS Reichspräsidenten sich eine möglichst grohö Mehrheit dcS deutschen Volkes aus eine Per sönlichkeit vereinigt, die, scsi aus dem Boden der Wei marer Verfassung stehend, über den Rahmen der politischen Parteien hinaus allgemeines Ansehen und Vertrauen in das hohe Amt mitbringt. Als eine solche Persönlichkeit betrachten wir den Präsidenten des Reichsgerichts, Herrn Dr. Simons. Wir find zu gemeinsamen Beratungen auch über einen anderen, den ermähnten Voraussetzungen entsprechenden Vorschlag bereit. Wie daö W T. B. ans parlamentarischen Kreisen erfährt, ist eine Blättermeldiing, das, der unter Vorsitz -cs StaatS- min-isters v. Loobcll tagende An S sch uh für die Prä- stdentenwahl einstimmig beschlossen habe, die Ent scheidung über die Person des Kandidaten in die Hand des Generals v. Seeckt zu legen, unzutreffend. ^XoichsgorkGtsprästdent Dr. ^Walter Simons, «>»r st«llv»rtr»trud, 2k,lch»prLstd»ut. Die Zündschnur an der Dormachlstellnng Frankreichs. Das in verbindlichen Worten gehaltene Kommunique über den Besuch Lhamberlains bei Herrtot kann über die ernsten Meinungsverschiedenheiten nicht hinwegtäuschen, die zwischen den beiden Staatsmännern hinsichtlich der Verwirklichung des Sichcrheitspaktes bestehen. Ans den ersten Blick freilich scheint es. als ob sich London und Paris im Ziel: Sicherung der französischen Ostgrenzc, völlig einig seien, aber der Um stand, dah man es bisher peinlich vermieden hat, den Verlauf dieser Grenze einmal einwandfrei fcstzulcgcn, ist bezeichnend genug. „Selbstverständlich" wird bei allen Verhandlungen still schweigend vorausgesetzt, -ah es sich um die früheren Grenzen einschließlich Elsaß-Lothringens handelt: da aber im Ernste nur England mit ihnen rechnet, während Frankreich, wenn nicht die politischen Grenzen, so doch seine tatsächliche Machtsphäre bis zum Rhein und noch darüber hinaus ausdehnen will, so ist ein grundsätzlicher und zunächst kaum iibcrbrttckbarer Gegen satz gegeben. Die französische Theorie hat zur Ruhrbcsetzung, die englische zum Dawes-Plan geführt: die Reibungen zwischen diesen beiden gegensätzlichen Aktionen sind jedoch unerträglich geworden, und die letzten Wochen standen deshalb unter dem Zeichen des Kompromissesuchens. Jede Partei glaubt schließ lich eine Lösung gefunden zu haben: England. Frankreichs Bedürfnis nach Sicherheit Rechnung tragend, schlägt einen Fünferpakt zwischen England, Frankreich, Belgien, Italien und einem gleichberechtigten Deutschland vor, wodurch allerdings Frankreichs Nhc-inlandpläne zum Tode verurteilt mären,- Hcrriot dagegen, an der Eigenschaft Deutschlands als Partner mindern Rechts festhaltcnd, kommt England insofern entgegen, als er den Fünfcrpakt nicht grundsätzlich ablehnt, er soll aber in seiner für Frankreich entscheidenden Wirkung durch einen voraußgehendcn Dreicrpakt, Frankreich, Belgien, England, abgestumpft werden. Die politischen Zusammen hänge sind allzu durchsichtig, als daß nicht jeder der beiden Kontrahenten um die hinterhältigen Gedanken des anderen wüßte, und so hat man, wie bisher immer, zn dem beauemen Mittel der Vertagung gegriffen, indem man den Eintritt Deutschlands in den Völkerbund als Voraussetzung für die endgültige Lösung der Sichcrhcttsfrage bezeichnet«. Das Pro blem ist freilich dadurch noch viel verwickelter geworden. Wäh rend Chamberlain hofft, dah Deutschland als Mitglied des Dülkerbundsratcs ein geeigneteres Werkzeug zur Durchfüh» rung der englischen Pläne, die zweifellos aus eine Beschrän kung der französischen Vormachtstellung abziolen, darstcllen wird, glaubt Frankreich, Deutschland durch seinen Eintritt noch einmal auf den bisherigen europäischen ststus quo fcstlegcn zu können und -amst das Aufrollen der Ostfragen zu verhindern. Deutschland soll also abermals Objekt der europäischen Politik werden, obwohl die zur Entscheidung stehenden Fragen seinen Lebensnerv treffen. Aus dieser Erkenntnis heraus hat die Reichsregiernng den kürzlich erfolgten Vorstoß in der SIchcrhcitsfrage unter nommen, der in seiner Tragweite durchaus das Wort von der aktiven Außenpolitik rechtfertigt. Zum ersten Male seit der Revolution hat Deutschland wieder ein Kabinett, das ein klar umrissencs außenpolitisches Programm aufgestellt hat und willens ist, es zu verwirklichen. Das gilt festgchalten zu wer den, auch wenn im einzelnen die Kritik nicht auLgeblicben ist. Wenn ein Land wie Deutschland im Osten und Westen von Ge fahren bedroht wird, die seine Existenz in Frage stellen, so gibt eS drei Möglichkeiten, sich zu wehren: 1. Gleichzeitig gegen Osten und Westen vorzustohen, wie wir cs im Kriege schließ lich tun muhten und dabei unterlagen, 2. stille zu halten und zu warten, ob nicht von außen her Ereignisse cintreten, die die Gefahren ohne unser Zutun abwendcn: das war der Grund, satz der Erfüllungskabinette und hatte baS Elend der letzten sechs Fahr« zur Folge, und schltehlich 8. alle Kräfte auf die schwächere Front zu werfen, um durch einen Tcilsieg den Rücken freizubckommen und dann um so entschiedener einen Frontwechsel vornehmen zu können. Die erste Lösung zu versuchen, konnte sich ein Volk auf der Höhe seiner milttä- rischen Macht erlauben, wobei eö sich bewußt bleiben mußte, vs bsnque zu spielen: die zweite „Lösung" war im Grunde genommen gar keine, sondern der Ausfluß tiefster seelischer und materieller Ohnmacht, die die Folge unseres nationalen Selbstmordes war: die dritte Lösung aber, die allein den Er- folg sicher verbürgt ist dtc Lösung der leidenschaftslosen Ein. schätzung eigner Kraft. Sie bezeugt den unbeugsamen Willen, ltkber Teilerfolge, als gar keine zu erzielen, lieber den Er.
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