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Neueste Nachrichten : 03.06.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-06-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490221629-189806034
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490221629-18980603
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490221629-18980603
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungNeueste Nachrichten
- Jahr1898
- Monat1898-06
- Tag1898-06-03
- Monat1898-06
- Jahr1898
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- Neueste Nachrichten : 03.06.1898
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Nss Dresden, Z. Inn! ISSZY 60000 sAbonnentm Ykxseste Yochtichten eu- U«— M« --k in slfsitdte » · · g "·Y kk Fu« g.«··gi.k»·:ktxkks2..g-·k-tkkEis-HAVE: UUUHVWSEY Organ« «, «J«"Z·«·»"ZIZJ-TI«ETT"T;" I» ~",.«, - « « . « cU , c UUIY c sssssxsxsssxxgstkåxkkkgsssgxksssssDgxkxxiskskxs Gclefevfte Tstgeszektung Sstchfeuss kåggxsxse-.Hkä«ss"s«««« ««""""·« E«? 11, VI« «? Ilttgcsstseppetthaaek Neuem-sey Und Wkssuhkkn » 4 « » Cylinversßemoutoirs mit Goldrand von 12 Mk. an. VTCPWJOMDIUIPFFS VI« 10-.«12.-.»1.4--.1.E3 M; M. Z: Ovid; Zähren-sinken do« "40 MkJkis idijo E; Gold. Damen-Uhren von 25 Mk. bis 300 Mk. «« - Die link-me Numme- umfafit 16 Seiten. Roman und fmndesamtltciie Nqchrichteu siehe Beilage. , eine ihren Interessen ungünstige Entwickelung bereits gefaßt und haben sich daher noch enger zusainniengeschloHen. Der in Neichenberg am ersten Pstngstieierta von lbl deutschen otädten Böhnteng gegründete Städte tag ist ein Fund der Nothivehr gegen die ungesehiiche Gewalt und eine Organisirung des Wldcrstandeo des) Dentfchthcittts gegen das von der Regierung geförderte Vordriiigeii des Slaveitthuitted Dieses moralische Band tvird auch durch etwaige klierfolgiiiigeii der Regierung tiicht gestört werden können. Aber auch in anderen deutschen Provinsen Eis leithaitieiis gewinnt der deutschetajonale Gedanke immer inehr an Aus dehnung, wächst die Erbitterung gegen die Unterdrückung des Deutschs thuins in innner bedenkgirherer Weise. So deuten denn alle Anzeichen auf Sturm. Aber nicht die Deutschen haben ihn entfesfely sondern Jene, - welche seit Langein den Wind· gesiieh Die Deutschen haben· erst den ihnen cgitigeworteticn Fehdehandsclsitls attfneitenniieiy nachdeni ihnen auf friedii eni Wege ihr Recht schnöde vorenthalten worden. Konnnt setzt der Staatssireich und die Aufhebung der Verfassung, folgt selbst die i)tevolution, so wird die Geschichte nicht die Deuts»heit, sondern ihre An« greifer und Bedrücter dafiir verantwortlich ntacheii.« Soiveit unser Berliner Burcatu Uninittelbar nachdetn Graf Thnn zur Leitung der Geschäfte berufen, hatten wir (in unserer Nuninter vom 7· März) vorausaesagh das; l)icr kein System» sondern nur ein Personenivechsel vor sich gegangen, daß die niächiige deutsch: feindliche Partei aiii Wiener Hofe nur eine andere, etwas feinere Nunnney aber denselben Faden weiter zn spinnen gedenke und daß alle auf datl neue Eabinet gesetzten optiiniitifchen tdofftinngeti ent tätiscltt werden würden. Heute stellt sich unser Ahlkisztrkiiieit in die angebliche »Versölsiiungsvolitit« des Grafen Tbun als berechtigt bei-alte. Unter feiner Geschäftsführung ist nicht das geringste positive Resultat erreicht worden. Der Anogleicls liegt in weiterer Ferne als sie, die Surachenverordnting ist nicht abgeändert worden, die Deulschen iwnrdeti durch Phrasen hingehalteiy toiihreud der czechische Gedanke eher zu: als abgenommen hat, und die Wirken iin Lande find noch weit größer geworden. So stellt sich denn das Gcsamintbild ganz so dar, wie wir es wiederholt, und» noch in unferenNumnter vom 28. April, geschildert haben. Jetzt drangen die Ereignisse zum Bruchr. und nun wird sich Graf Thnn, der »Retter«, in seine-n wahren Lichte zeigen. Wie innner sich aber auch das Schicksal unserer nn gliicllicheii Brüder ini Naclibarftante gestalten inöge, wir bcharrrn bei unserer Auffassung: Oesterreich wird deutsch sein - oder es wird nicht sein! « DieparlamentarischeBukunftOefterreichs. Eine Unterredung mit einem hervorragenden Abgeordneten. cVon unserem Wiener Corresdondentend Wicus I« JUUi. Jhr Corresvondent hatte heute Gelegenheit, mit einem der sührenden Parlamentarier über die innervolitische Situation zu sprechen und über die Wandlungem die uns - nach seiner Meinung - srhon in der nzchskkn Zeit bevorstehen dürften: ~Gras Thun ist in einer sehr satalen Lage und er wird wohl selber nicht mehr Anspruch daraus erheben, als ein »Lenker des Staats schiffkw betrachtet zu werden. Es drängt sich vielmehr ein ganz anderer Vergleich aus: er ist ein Fuhrmann, dessen Karten in der kothigen Landstraße stecken geblieben ist und dem man das erbetene Vorspann wohl bewilligy aber rückwärts angespannt hat· Er schwingt die; P«iksche, er mahnt, ermuntert und schreit, und die Pferde ziehen auchl aus Leibeskräften an, aber nach entgegengesetzten Richtungen; die Anstkengungen heben sich gegenseitig auf und der Karten rührt sich nicht vom Flecke. Die Absicht des Brenners, den klntagonismus der Parteien »ver sumpsen« zu lassen, erweist sieh als unaussührbarz der Versuch, pukch Constituirung eines Sprachenausschusses Zeit zu ealmirender Jntervention zu gewinnen, wird nach meiner Ueberzeugung nicht glücken. Gras Thun hat, als er von einer Conferenz der Vertrauens männer der Parteien die Möglichkeit einer Verständigung erhosftq ei» sehr wesentliche Thatsache vergessen. Wenn sich selbst der Fall ereignete, daß die Abgeordneten der gegnerischen Gruppen Waffen stillstand, Frieden schließen wollten, er hätte keinen Gewinn davon, denn diese Vermittler und Friedenssreunde würden ihm einfach weg geblasen werden. Für die Eonciliantem Lauwarmen und Diplomaten ist derzeit kein Plah vorhanden; dasür ist u. A. auch die Resignation des LandmarschallsStellvertreters Lippe rt shmvtomatiscln Die treidenden politischen Kräfte liegen eben nicht mehr im Parlamenta sondern außerhalb desselben, in den einzelnen Wahlbezirkem Die Abgeordneten haben seit Badeni aufgehört, die Führer zu sein; sie sind die von ihrer Wählerschast Gesührten geworden oder, wenn Sie tvollen, die Gedriingtem die Gestoßeneiv Sie erhalten gebundene Marschrouta der sie solgen müssen, wollen sie ihre Mandate behalten. Daher erleben wir das Schauspieh daß die Friedsertigsten und ~Gemäszigtesten« so häufig von radicalen Anwandlungen heimgesucht werden. »Man möchte sieh an den Einlaß beim alten Burgtheater zurückerinnerm Die in der ersten Reihe Stehenden hätten manchmal herzlich gern sich zurückgezogem aber es war ihnen nicht mehr möglich, die Ungestüm Nachdriingenden schoben und preßtetu Selbst in der Aufhebung der Sprachenverordnungen kann icb kein Heil mehr erblicken· Den Slaven würde dadurch etwas wieder . genommen, was sie selber blos als eine ganz unzulänglichn gering fügige Abschlagszahlung aus ihre Forderungen bezeichnen, und die Deutschen wären gleichfalls nicht zuiriedengestelltx sie bestehen ja daraus, daß die deutsche Sprache zur Staatssprache erklärt werde. Ich bin der Ueberzengung, das; der Ministerpritsident Gras Thun über die Aussichtslosigkeit seiner bisherigen Politik, die sich zu Zeiten geringerer, nationaler Bewegung vielleicht, ja tvahrscheim licherweise bewährt hätte, sich keiner Täuschung mehr hingiedt. Bei stürmischem akuten Erscheinungen wird der Kluge nicht bei der Taktik des Zauderns, Verschlebpens und Einschlasenlassens beharren, und ich deute auch alle Zeichen der letzten Tage dahin, daß Gras Thau, dessen politischer Charakter sich bisher als ein Anralgain aus Vorsicht und Energie gezeigt, den Augenblick für gekommen erachteh den Knoten, der sich nicht entwirren lassen will, zu durchhaisem Was mir die Richtlgleit dieser Annahme bis zur Evidenz erhärtet, das ist die politische Sensation des Psingsisonnaheiids die Auflösung des Grazer Gemeinderathes und deren Begründung, sowie die Wahl des Zeitvunktes, knapp vor dem Wiederzusannneittritt des Reichs: rathes. Graf Thun hat Wind gesät, um Sturm zu ernten. Die Blasi regelung der Hauptstadt Steiersnarks ist vielfach als eine unbedachte Uebereilung, als eine von den tsolitischen Dunnnheiteii angesehen worden, an denen die Atntsthiitigkcit des früheren Miuistcrvräsidenteii so überaus reich gewesen ist. Graf Thun ist aber kein Graf Badeni. Er liebt es sticht, sich von Consequeiizeir iibcrrascirerr zu lassen: er stellt sie kühl in Rechnung, bevor er seinen Scbachzirg niacht. Und so darf man denn darauf gefaßt sein, daß wir vor einer entscheidenden innervolitiscben Wendung stehen. die durch die schroffe That von gestern, durch die Auslösung des Grazer (sielneinderathes, vorbereitet und durch die nothwendigerweise eintretenden varlasiientarischen Folgen motivirt werden soll. Man hat am heutigen ersten Tage, da die Reichsboten wieder ins Gefecht ziehen, einen Sturmairgriff gegen die Regierungsbänke zu gewärtigen. Es könnte niich nicht überrascbeiy wenn Gras Thun zur Abwehr den §l4 vor sicb auspflaiizeii und das Parlament nach Hause ichickcsi würde- Ob in der Zeit der varlumentslosen Regierung eine Besserung der Situation eintreten werde? Das halte ich aus den schon betonten Gründen für ans-» geschlossetr. Die politischen Reisender: der radicalsten, der SchöiiereisZ Fraction werden schon für den Sauerteig sorgen, der die Gährung vermehrt. Mit dieser Thatsachy die er vernachlässigm wird der Gras Thun bei seinen Zukunstsvlänen zweifellos anch rechnen. Die Versöhnungspolitik hat gründlich abgewirthschafteh Die Stellung zwischen den Parteien ist ebenso unhaltbar geworden, wie die über den Parteien· Das Ministerium, das aetionsfähig werden will, wird Farbe bekennen, wird mit fliegenden Fahnen in das eine oder in das andere der feindlichen Lager marschiren und mit der einen Partei regieren müssen, weil es mit beiden zugleich nicht geht. Welche das sein wird, weis; jedosh Graf Thau zur Stunde selber noch nicht, denn zu den vielen Eigenthünilichkeiten unseres Parlaments gehört auch der Umstand, daß es keine eigentliche Majorität besitzt, sondern Hnur eine Mehrheit von Fall zu Fall, in der die Neigung zu tödtlicben Zersallsvrocessen nur latent schlummert. Eine klare Gruvbeubilduttg eine sichere Erkenntnis; darüber, aus welcher Seite die breitere Basis ist, kann nur auf dem Wege der Neuwahlen erzielt werden· Und diese Gewißheit wird sieh Graf Thau, dessen bin ich sichey in nicht zu ferner Zeit verschaffen müssen. Denn das jetzige Parlament, das sich höchstens noch zu einer Reihe von Selbstmordbersuchen ans: schwingen mag, kann Ministerien nicht mehr stützen, sondern nur stürzen. Das weiß GrasThun und darnach handelt er.« Jnt Anschluß an vorstehender Ausführungen unseres Wiener Correspondenten geben wir nachfolgender! B r i ef u n ser e s B e r l i n e r Bureaus wieder: »Der Moment, in welchen: die so lange in latenteni Zustande be findliche innerpolitische Krisis in Oefterreich sich»in eine acute verwandeln dürfte, ist gekommen: Das Abgeordnetenhaus is wieder er· öffnet und schon die allernächste Zeit Mut; die definitioe ntscheidung darüber bringen was nun werden soll. Die anfänglichen Jllusioneti über die Mggliihieit einer Vertagung oder gar Verlegung der bestehenden nationalen egensähe sind überall völlig geschwunden. Diese Gegensätze giben sich inzwischen vielmehr auf das Höchste oerschärft die laoen wollen nicht nachgeben »und die Deutschen stehen Mann für Mann auf dem Posten um für ihre gewaltsam unterdrückten Rechte zu tät-tosen. Noch hat sich die Regierung nicht o ccell znzischen beiden Parteien ents ieden, ndessen weisen a»e Ereigni e der jüngsten «eit daraus hin, da in den maszgebenden Kreisen· eine den deutschen Wüns en seindselige Strömung herrscht. Die Deutschen in Böhmen sind denn auch ans Deutfchland —« Ein Gedciiktaz Jm Mai und Juni 1878 hausten sieh die trüben Ereignisse in Deutschland. Ani 11. Mai fuallten die Schüsse Hödelö Unter deii Linden, ain Bl- Mai schlugen die Meeres wogeii über· dein »Großen Kurfursten« bei Folkestone ziisainiiicnszuiid am L. Juni hrachieder Telegraph die entsetzliche Kunde von einen: zweiten Attentat auf den Hcldenkaiser Wilhelm l- Ueber dieses, das Izzolzdilsziniijische Attentad fchreibt Dr— Th- Baum u. A. in den ««« · « Noch befand fiel) der greife Monarckx unter dein Driicke der auLDover aiigelangten Un liictsboischaft Aufs Tiefste erschiiitert ourch die Katnitrophe bei Fxolkeitonq Falte er sich ani 1. Juni in Bavelslierkz eingeschlossen und den « ag iideij so gut wie keine Nahrung zu sich genommen. Gegen seine Gewohnheit lief; er an: 2., einem Sonntage, seinen Kutscher lange warten, Be er die verhängniszvolle Aue-fahrt begann. Als dann gegen li Uhr der » agen die Straße Unier den Linden dass-ne, fielen ans dem G. geiister :der·3. Eiage des Hauses Nr. 18 uoei rasch aufeinanderfolgende ·chrot schiisie aus einem Centralfeiiergeivesy welche das Gesicht, den Lapi, die Arme und den Rücken des Kaisers: trafen, Helm und Mantel siebartig durchlöcherten und auch den Wagen an nichreren Stellen durchbohrtein Der Kutscher: hieb auf die Pferde ein und langfe im Galopp vor dein Zalaiö an. Der Getrossene von Blut iibestrröniy wurde sofort aui sein ininier gebracht. Unmittelbar nach dem Attentat stürzten einige Ofsiciere und der Onkel bcsiher Holtfeuer vom Lindenhotel mit einer Anzahl Passantexk in den Corrtdor des zweiten Stockes des Janses Nr. 18 hinauf. Der Knall eines» Schusseö lenkte ihre Scgrjtte den: Fiminek zu, in welchen: sich de: Ytordbube befand. Man erbrach te fejt verramiirelte Thüre: und drang ern. zWo ist Zier DER-er! Wo ist er!« schric msm durchcinandän Dort! »Dort am Ofenjtand er, aus einer Kopfmundz die er ssch in felbfttnördextscher Abficht betgevrachz blutend. Seine: zirternde Faust um fkrampfte emen noch »rguchcndcn Revolvczz Schnell erhob er den Arm, Ifeuerte auf die Hereknitürzendetx und zerschmetterte dem taofercn Hofe!- besiser die Kinnladq sodaß dtefek ftöhncnd und blutend zusa-nkncn»brach. Wmhend darüber, daß »das Schciczgl sich noch mit der Pistole verjyctdigesk wollte, riß etner der Offtccete den Säbel aus der Scheide und pcrfeytc dem Attentäter einen wuchttgen Hieb iiber den Ointertopf In einem darauf stch entiptnnenden Rinjkkainpfe um die Waffe entlud fiel; der Revoloer noch einmal und traf der· « ttentäter selbst mit einein Streifschufk Kunst und Wiss ernsthaft. · sinnftsalon Ernst Arnald. Die Dresdner kunftsinnigen Kreise verdanken Herrn Hoskunsthändler Gutdier scbon nianche inter essante Ansstellnng nnd auch jetzt wieder bietet der im Mittelpunkt der Stadt, Ecke Altmarkt und Wilsdrufferstraßtz gelegene Salon eine Fülle des Jnteressnnten nnd Sebcnstoertbem sodaß man jedem Kunst fteunde nur einvfehleu kann, der Ausstellung einen Besuch abzustattem Eine starke Anziebnngskrast wird jedensalls die vor einigen Tagen eröffnete Burne Jones-Abtk)eilung ausüben, welche eirca 50 Originalwerke des gefeierten englischen Künstlers enthält. Wie die Hoskunsthandlung von Arnald in einem Vorworte des reich aus gesiatteten Kataloss mittbeilt, zählen die Gemälde von Sir Edward urne Jones in England seit Jahrzehnten zu den allerbegebrtesten Schöpsungen und find in Folge ibrer Seltenbeit und in Folge der hoben Preise in Deutschland nur selten zu seben gewesen— But-ne Jenes ist vor allen Dingen keiner von den Extrernmodernem Seine fchlanlen Franengestalten und seine Studienkövfe zeigen wahrhaft clasiiiche Formen nnd zarte feingezeiebnete Gesichter. Vor Allem sind es zwei prächtige Franenköpfe in zarter Bleiftiftzeiebnunw welche ans der Sammlung ganz besonders zervorrakxen und von eigenartiger Wirkung ist auch eine Studie in old an Bronzegrund Auf allen Bildern des Künstlers bemerkt man vor Allem den Einfluß der alt- Uslkiettiichen Kunst und die fein geschwnngenen Linien deuten aus ein ganz hervorragendes seicbnerisches Talent bin. Jedenfalls darf man er Llrnoldschen hofknnftbandlung sebr dankbar sein, das; sie die Dresdner mit den Werken des Künstlers vertraut gemaebt bat. Von sonstigen erwildnenswerthen Werken nennen wir eine An lubl Originakhandzeicbnnngen von Ludwiz Richter, welche im leisten Zimmer plaeirt worden sind. Au einige Arbeiten der Sxbulerinnen des Herrn Pepinossdresden verdienen in Folge ibrer Eigenart Erwähnung. Unter denselben sind einige ftar realistiscli Illig-sagte und kräftig gezeichnete Roman-Studien des Fräulein sbi v. Maria. Die Künftlerin stellt sich dem Beschauer auch in einem Vkinineu wirkenden Selbstvortrait vor. Eine fast gleicbe Richtung verratben mebrere Portraits des Fräulein v. Verluste— Als das Vesiedieser Bilder kann man das lebensvoll wirkende Portrait eines Offmers bezeichnen« Llnch einige Portraits des Fräulein M. Faltin Inn in Folge ibrer eigenartigen krastvollen Auffassung mit erwähnt- .·-.---- -·- « Bemerkensiverth ift übrigens, daß fich die jungen Damen in der Mehrzahl recht wenig fchiine Köpfe fiir ihre Portraiis zum Vorwurf genommen haben, doch muß man anerkennen, dafz sie bemüht waren, Eigenariigeo und Originelles zu fis-offen. Erwädnenewerib find ferner noch einige farbenfrifche Gecniilde von Astudiem welche in ihrer Gefamintauffaffung etwas an den Altsneifter Slchenbach erinnern; fie zeigen den »Strand der Normandie«, eine Landfchaft »Bacherach; am Rhein« re. Neben einigen flüchtigen Skizzen deo englifchen( fMalers Walther Crane finden wir noch eine Anzahl Gemiilde von Vrofeffor A. Lutteroilp Dieselben find von sehr natütiicher Umfang, fauberer Zeichnung und großer Fardenfrifchr. Auch einige Bilder iiaiienifcher Künstler bilden eine werthvolle Bereicherung der Arnoldfcbcn Ausftellnnkp Das Beste derselben dürfte ein reizendes Wer! von Professor Pizotti Alberti fein, weiches der Künstler »Beim Brunnen« betiielt hat. G. s. « « Ein neues Komikezsssastsvtel im Neustadt« postbeateri « Es tvar dieses Mal erfreulicher Weise kein Gast aus Tepliß oder von sonst einem Badetbeatetz wo auch der Humor oft cnrbediirfttg ist, sondern ein Meister aus dem Reiche des Lachens: Zerrsitbimig vom Hofburgtbeater in Wien, der sich dem blesigen üblskum vor; stellte. So emvfeblenswertb der ebrende Nachsatz »von der Burg ist, in Dresden muß derselbe bei dem genannten Künstler ein Gefühl des Bedauerns erwecken. Herr Tbimiz ist ein Dresdner Kind. Warum bat man denselben dabei« an er scbönen blauen ·Donau becmiscb werden lassen, und es niebt verstanden, ihn bei Zeiten an den Strand der Elbe su fesselnil Mit einem Uebersluß guter Komiker kann man das gewiß nicht entscbuldtgenl - Hekr Tb mig batte als erste Gasttolle den Junker Cbrtstoph v. Bleichenwang in Sbafeiveares »Was ibr wollt gewählt. Das Dresdner Publikum scheint sieh, trotz der sommerlicben abreszelt nnd des nunmehr am Hofibeater sich in zweiter Auflage absvcelenden Sbatesveareslivkluh nicht davon abhalten zu lassen, auch außerhalb des lesteren seine Kenntnisse in Bezug auf die Werke des tgtroßen Briten aufzusrisebew Das Haus war wenigstens viilltg ausve aust. Jedenfalls resultirte dieses Interesse aber auch mit aus der Freude darüber, daß man hier endlcb einmal einen bervorragenderen Gast als Komiker begrüßen konnte, und es wäre dabei· gewiß reebt wünsebenh wertb gewesen, daß man für dieses Ga tsviel auch einen Donnerstag mit benußt hätte, wo sllr die Nichtabonnenten an der Kasse nlcht nur ,- einige wenige Sitireihen käuflich sind« Die Leistung des Herrn f Thimig als Bleiehenwang hinterließ, wie das ja allerdings zu er , warten stand, einen bedeutenden Eindruck. Die Lustspiclfigurckt s Shakesheares sind eine Feuerprobe für jeden Komiker. Soweit diese «. Figuren den Namen eines Narren tragen, sind es gewöhnlich Weise, und die wirklichen Narren, die als Pienichcn vertleidet auf der Bühne herumlaufen, meist - nakh unseren: Geschmacke wenigstens Caricaturew Der moderue Darsteller derartiger Persönlichteiten hat somit die fchwere Aufgabe, den Shakespearescheir Humor, soweit das angeht, mit den modernen Anschauiingen zu versöhnen« damit dem Zuschauer nicht allzu oft das Wörtleiii ~unmögltch entschlüpft. anz wird man das ja wohl niemals können, aber das Spiel des gerrn Thimig ließ uns es vergessen, darüber nachzudentesn Sein Blei enwang war ein menschlicher Narr mit levensivahrem Spiel, durch welches trotzdem das Schellengetlingel der auf die große Menge berechneten grbberen Komit hindurch tönte. Auf diese Weise wurde der Künstler auch dem historifcbcn Stile der alten englischen Combdie gerecht. Jm Einklang mit diesem Spiele stand die Masse, der Gang und vor Allem das Lachen des Geistes. Das Letztere hatte etwas Faseinirendes, mit sich Fortreißendes Und gerade das Lachen gehott mit zu den Ausgaben, die sich auf der Bühne nicht gerade am leichtesten lösen lassen. Unter den Vertretern der übri en Rollen seien heute als besonders lohenswerth vor Allem Frau B a izt s (Viola), Fräulein Politz (Olivia), Fräulein Tullinger (Maria), Herrn Wienes trefflicher Malt-cito, Herr Swoboda (Narr) und Herr Dettmer (Herzog) bervorgehobem Herr Erdmann hat aus seiner Bearbeitung der Shatefpeareichen Comödie den Zwischenaetsvorhang völlig verbannt und die fünf Akte in drei zusammengezogen. Striche End bei Shatefveare gewiß angebracht« Aber zu radieal darf man abei auch nicht verfahren, besonders wenn, wie es hier der Fall war, die Glanbwiirdigteit der Vorgänge auf der Bühne leidet. Doch dar iiber ein anderes Malt Herr Thimig wird noch u. A. Gelegenheit haben, am Freitag im Yserbrochenen Krug« und am Sonntag in den »Zärtlicben Verwandten hier seine Vorzüge zu zeigen, ein graufatnes Spiel, wenn man daran denkt, das; der K nstler in Wien fest gebunden ist- - B. J. · Dr. Hans Messer-Leipzig, der bekannte Forfcbungsreilendq der bereits 1889 den b chsten Ver von Afrita, den tkilimasNdsch ro erstiegen hatte, wird in nächster Zeit eine neue Erim-Muts« »dieses
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