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Dresdner Nachrichten : 10.09.1941
- Erscheinungsdatum
- 1941-09-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-194109109
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19410910
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19410910
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1941
- Monat1941-09
- Tag1941-09-10
- Monat1941-09
- Jahr1941
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 10.09.1941
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Mittwoch, l». «epkmber IS«I 8S. tzahrgang. Sie. 2Ll vejug«i,tbktzr bei wbchenMch liebenmallgem Eycheinen monallich «M. r,70 Ire! Hau«, du,» PoNdezua RM. «,7a »InIchllkbNch »«,« «vl Pollacbühr <ohne Postiullellnebahr). vlnjel- Nummer 10 NvI-i außerhalb Eachlrn« iS «pl.. «udeienland »0 «vs. ,s« °>°> bieiil ii.b Rps. Sl-chlckNe nach Ltals-l». gamilienaineigen s Rps., SieUengeiuche Mtlllm.. geil- o «ps., gisstigeb. 30 «V«. - Nachdruck nur mit Quellenangabe Dresdner Nachrichten. Unverlangte Echriltstiicke werden nicht ausbewabrt Druck und Verlag i Llepsch L Reichard», Dresden 2l I, Marlen straße ZS/-2. Ruf 2;r-I. Postscheck lass Dresden. Vie vresdnet vkachrichten «nthalten die amtlichen Bekanntmachungen de» Landrate» zu Dresden, de« Schiedsamte» beim Oberverstche- rungsamt Dresden und de» Polizeipräsidenten in Dresden Enorme MaterlalverWe -er Sowjets Liir kegenossensive fe-len Neferven Oraktmolttuns unsvror Vorlinvr 8 c l» r l 11 l ol t u n L Berit«, s. September. Nach der Einschließung Leningrads wird in England die Gesamtlage der Sowjets abermals unglinstigcr beurteilt. Der militärische Mitarbeiter dcS „Daily Telegraph", Liddell Hart, beispielsweise meint, daß daö Ausbleiben einer stärkeren sowjetischen Gegenoffen sive jeht der gefährlichste Faktor sei. Die örtlichen sowje tischen Gegenangriffe dürfe man nicht mit einer Gegenoffen sive verwechseln. Der Grund für das Ausbleiben einer Gegenoffensive sei wohl — Liddell Hart merkt auch alles —, daß die Sowjets nicht genügend Reserven für eine solche Operation zur Verfügung hätten. Gleichzeitig äußert die „Times" lebhafte Besorgnisse über die „enormen M a t c r i a l v c rl u st c" der Sowjets und fügt hinzu, daß diese ihre Materialverluste u i ch t s o s ch u c l l ersehen könnten wie Deutschland. Solche Erkenntnisse sind für die Engländer nm so schmerzlicher, als sic langsam cinzuschen beginnen, baß eS brauchbare Wege für englische Lieferungen an die Sowjets nicht gibt. Liddell Hart beispielsweise warnt in dem schon erwähnten Artikel vor einer Ueberschätzung Irans. „Iran", so schreibt er, „hat keine direkte Eisenbahnverbindung nach der Sowjetunion. Die kaspischen Häfen sind nur begrenzt anfnahmcsähig, »nb die Straßen sind schlecht." Gewiß habe Iran sonst seine Bedeutung, aber das Problem der Hilss- transportc an die Sowjets sei durch die Besetzung Irans nicht gelöst. Zur gleichen Zeit müssen die englischen Blätter eingestehen, daß mit der Erreichung des Flusses Swir durch die Finne« und der damit hcrbcigesührtcn weiteren Ab schnürung der Bahn und der Kanalverbindung nach Mur mansk den „alliierten Lieferungen" an die Sowjets ein Schlag verseht worden sei. ES steht also mithin für etwaige Transporte auch nicht mehr Murmansk, der einzige eisfreie sowjetische Hafen im hohen Norden, zur Verfügung, da weder die Murmansk-Bahn noch der Ostsce-Weißmeer-Kanal benutz- bar sind. Wenn sich die „Times" damit tröstet, baß noch immer Archangelsk da sei, und daß dieser sowjetische Hasen am Meißen Meer durch eine Bahn mit Moskau verbunden fei, die außerhalb des jetzige» Operationsgebietes liege, so vergißt sic die Kleinigkeit, daß der Hafen von Archangelsk nur sechs Monate im Jahre eisfrei ist, weshalb ja auch die Sowjets so großen Wert auf den Ausbau von Murmanst, der Murmansk-Bahn und des Staltn-KanalS legten. Leningrad von allen landverbindungen abgeschnMen Aus dem Ftthrerh«uptquartier, st. September. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Wie bereits durch Lonbermelduug bekanutgegebe«, haben schuelle Divisionen des deutschen Heeres, von Kamps- verbändeu der Lustwasse hervorragend unterstützt, ost wärts Leningrad die Newa in breiter Front erreicht. Die Stadt Schlüsselburg am Ladogasee wurde von einem Infanterieregiment im Sturm ge nommen. Damit ist der de «t sch-si n n i sche Ring nm Leningrad geschlossen und die Stadt nnumchr von alle« Landverbindnngeu abgeschnitten. Kampsslngzenge bombardierten am gestrige« Tage und in der letzten Nacht RüstnngS- und BersorguugSbetriebc in Leningrad. Ein weiterer Rachlaugriss der Lustwasse richtete sich gegen Moskau. Unterseeboote versenkten im Rorbatlautik vier Haudelsschissc mit zusammen LISlll» BRT. A«f der britische« Insel bombardierte di« Lustwasse iu der Nacht zum 9. September militärische Anlage»» iu der Grafschaft Kork und Haseueinrichtuugen von Great N a r m o «t h. Siu Angrisf deutscher Kampsslngzenge iu der Nacht zum st. September ans feindliche Schisse im Gols «nd ans der Reede von Suez hatte starken Erfolg. Ei« Tanker von 799» BRT wnrde vernichtet, fü«f weitere große Haudelsschisse schwer beschädigt. Der Feind slog i» der letzte« Nacht nach West» ««d Süd westdeutschland ein. Durch Bombenwurf aus Wohnviertel, vor allem in Kassel, hatte die Zivilbevölkerung Berlnste an Tote« und Berletzie«. Flakartillerie schoß einen der au- greisenbe« britische« Bomber ab. Bei der Durchstthrnng von Geleitansgabe« zur Ber» sorgnng der im äußersten Norden kämpfenden Truppe« stieß das Artillerieschnlboot „Bremse" (1199 Tonnens in nord norwegischen Gewässern bei schlechter Sicht überraschend ans britische Seestreitkräste, die ans einem Kreuzer und zwei Zerstörern bestanden. Znm Schufte beS Geleits nahm die „Bremse" de« Kamps gegen die sehr überlegenen feindliche« Kräfte aus und ging «ach einem kurzen, harte« Gesecht durch mehrere Torpedotresser verloren. Sämtliche Schisse des Gcleitznges erreichten insolge des tapferen Eiusaftcs der „Bremse^ unbeschädigt ihren Bestimmungsort. Ei« Teil der Besatzung ist gerettet. Bomben auf britische Stellungen in Rorbafrtka Rom, 9. September. Der italienische Wchrmachtbericht vom Dienstag hat folgende»» Wortlaut: An der Tobruk-Front lebhafte Tätigkeit uuserer Artillerie. Deutsche und italienische Luftwaffcnvcrbändc haben in Tobruk, Maria Matruk, Giarabnb und Sidi Barani er folgreich Munitionslager, Artilleriestellungen, militärische Anlagen, Truppcnuntcrkünstc und Bereitstellungen von Kraftfahrzeugen bombardiert. Deutsche Jäger haben bei einen» Angrisf ans den Flugplah von Sidi Barani eine Hurricaue am Boden zerstört. I» der vergangenen Nacht haben feindliche Flugzeuge von neuem Palermo überflogen und einige Bomben ge worfen, die fast alle ins Meer sielen. ES entstand geringer Schaden, der Angriff forderte keine Opfer. Die Verluste unter der Bevölkerung von Palermo, die durch bei» feind lichen Angrisf von vorvergangener Nacht entstanden, sind ans 27 Tote und 5,8 Verletzte gestiegen. Die Haltung der Be völkerung war an Ruhe und Disziplin mustergültig. In Ostafrika machten unferc vorgeschobenen Abtei lungen des Stützpunktes an» Paß von Eulguabert am 9. Sep tember einen Ausfall und zersprengten die feindlichen Truppen, die ihnen gcgcnübcrstande». Im Gebiet von Nolchcsit wurden bei einem Angrisf aus der Lust dem Feinde schwere Verluste beigcbracht. Der Dampfer „Espcria" wurde von einen» feindlichen Unterseeboot in» mittleren Mittelmecr versenkt. Die Begleit einheiten retteten fast alle ans dem Schiff befindlichen Per sonen und BcsatzungSmitglieder. In der letzten Nacht griffen Verbände der italienischen Lustwasse die See- und Luftstützpunkte der Insel Malta an: es entstanden Brände und großer Schaden wnrde ver ursacht. Eines nuferer Flugzeuge ist nicht wieder voi» dem Unternehme» zurückgekehrt. Der Ring um Petersburg Als die Bolschewisten nach einen» Vorwand für ihren Krieg gegen Finnland suchten, da fanden sic ihn in ber Behauptung, daß die Nähe der finnischen Grenze eine Be drohung für Petersburg bedeute. Ar» dieser Grenze, an der sich bereits Plänkeleien ereigneten, sollten angeblich ein paar finnische Kanonen losgegangen sein. Eine Unter suchung darüber lehnte Moskau freilich ab, den» die Granaten waren nur in der bolschewistischen Phantasie krepiert. Wie überhaupt diese ganze „Bedrohung" seinerzeit wohl von keinem Politiker in der Alten oder Neuen Welt als etwas anderes empfunden worden ist als eine lächerliche, aus der Luft gegriffene Wortspielerei: denn wie sollte das kleine Finnland mit seinen wenigen, über ein Gebiet der Sümpfe und See» locker zerstreuten Menschen überhaupt auch nur auf den Gedanken kommen, das sowjetische Riesen reich mit seinen hundertsicbzig Millionen Einwohnern, diese» Koloß der erdrückenden Uebermacht, zu bedrohen! Der bolschewistische Vorwand bedeutete geradezu einen Hohn für alle diejenigen, die der Ansicht waren, eö müße außer der brutalen Macht in der Politik auch noch moralische Äegrttn- dungcn geben. Für die Sowjets, die auf alle „bürgerlichen" Ideologien pfeifen, gibt cs das sicher nicht. Deshalb ver tragen sie sich so glänzend mit den Briten, die in ihrer praktischen Politik ebenfalls niemals moralische Hemmungen gekannt haben und gegenwärtig dafür ein schlagendes Bei spiel liefern. Als Roosevelt und Churchill sich auf der „Potomac" trafen, wurden fromme Choräle an gestimmt, und der Häuptling auS dem Weißen Hause wie der Londoner Oberplutokrat sangen gemeinsam mit den Matrosen und Soldaten bas stimmungsvolle Lied „Onwarcl, cliristlnu «vlckisi»"! Das hindert die Engländer nicht, jetzt auf -ei» Orgel»» der englischen Kirchen die Internationale er- töne»» zu lassen. Die europäische Oeffcntlichkeit der ver schiedensten Länder beobachtet das britische Treibe»», und sie fühlt, wie der geistige Ab st and wächst. Immerhin lag ein tiefer symbolischer Sinn in der sowjetischen Unterstreichung dcö Begriffes Petersburg. Sic stellten diesen Namen ihrem Vorstoß nach Westen, nach Europa, voran, und meldeten damit an, daß sie macht müßig z u r ück z u k e h r en beabsichtigter» in die Rolle einer politisch führenden Körperschaft auf dem europäischen Kon tinent. Tie Stadt Petersburg liegt überhaupt nicht aus volkstumsmäßig russischem, sondern in finnischem Siedlungsgebiet, auf von den Zaren unterworfenen» Er obern n g s l a n d. Peter der Große ließ die Pfähle, auf denen die Häuser gebaut wurden, in die suinpftgen Ufer der Newa rammen, um seinem Anspruch auf europäische Geltung Ausdruck zu geben. Petersburg, daS »var niemals Rußland. Zur politischen Hauptstadt und zum Sitz der Be hörde»» erhoben, bekam es westlcrisches Gepräge. Insofern stand cs stets im Gegensatz zu Moskau, jener seelischen Metropole dcS Russentums, die den Geist ber Steppe atmete. Als die Bolschewisten den Regierungssitz dorthin zurück verlegten, geschah das freilich nicht, nm etwa von westlerische» Einflüssen zum echten Ruksentnm hcimzufinden: solche Ge danken lagen den internationalen Empfindungen der neuen Machthaber fern. Höchst persönliche Gründe waren rS viel mehr, die sie veranlaßten. Ihr eigenes Ich stand dabei iu» Vordergrund. Noch tobten nämlich die Bürgerkrieg e: noch ließ sich nicht sicher voraussehcn, ob -aS bolschewistische Banner mit Hammer und Sichel triumphieren würde über die Menschewiki, also die Mchrheitssozialisten, über die An hänger des Zarentums, die noch über ansehnliche geschlossene Truppcnkörper verfügten, und über die anderen Gruppe» und Grüppchen, in die sich das alte Rußland aufgelöst hatte. Ii» diesem Wirrwarr bot sich der Kreml an als ein in sich abgeschlossener Regierungssitz, als ein nach außen leicht abzu schließender und zu verteidigender Stadtteil für sich, ber mit Wall und Graben und Mauer umgeben »var: der es gestattete, jeden genau zu untersuchen, der auS- und cinging und dein- Linksr Ein historischer Uebergang Diese interessante Tafel errichteten unser« Sol daten an dem histo rischen Uebergang über die Uerestna. Zulu. ptt-zum«k-tti>r,Ueia. SckeN Recht»» Volltreffer! Eine durch deutschen Volltreffer zerstörte owjetische Lokomotive Zuln. PN-SpIiii-zVeNdiia « -
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