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Hohensteiner Tageblatt : 14.07.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-07-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id184110793X-188707142
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id184110793X-18870714
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-184110793X-18870714
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohensteiner Tageblatt
- Jahr1887
- Monat1887-07
- Tag1887-07-14
- Monat1887-07
- Jahr1887
- Titel
- Hohensteiner Tageblatt : 14.07.1887
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WciMmr Tageblatt. jeden Wocheniag ndends für den senden nehmen di- Exp^diaon bis Äormiilan ll Tag und lostet mertelMrlich duech bi- ' I Uhr, sowie di- AuSlräger, desgleichen alle Erpediuon und durch die Träger Ml. I.2S, «lnnoncen-Expedinonen zu Originalpreisen durch die Post M. I SO frei ins Haus. entgegen. Nr. 159 37. Jahrgang. Reichstage, Frohme, ist noch bis Awang September welche die Berechtigung zum einjährig-freiwillige in Hait. Militärdienst zu erlangen wünschen, in einem di >en lcr Jahre 1868, 1869 oder 1870 geboren sind, das 17. mehrerwühnten Schriit über Lebensjahr vollendet haben oder bis zum 1. August chseu, so hebt sich die länd- d. I. zurücklegen und innerhalb des Zwickauer Re- Freiheit entbehren. Auch der Bertretcr Altonas im Reichstage, Frohme, ist noch bis Awang Septemb Amtsblatt für den Verwaltungsbezirk des Stadtraths zu Hohenstein. HchchisHrsWül, AeckWitz, MkiÄeckWitz, GeBürf, Htrssislf, 8iM, Ltiiigtnbkrg^ Fölkln, Wlisiklidrniili, tzrISW, KrDttß, ychrung, Bernsdorf, KiWch, rirschheini, ÄhsOoDel, SnttenMÜ rc. Arm geschaukelt sein. Die Königl. Prüfungscommission für Einjährig- Freiwillige in Zwickau hat eine Bekanntmachung ver öffentlicht nnd darin alle diejenigen jungen Leute, Witterirnas-AusfiÄt auf Donnerstag, Sen 14. Jnli: Heiteres, trockenes und warmes Wetter bei schwachen südlichen Winde,». Was das gute, sittliche Borbild anbclangt, sagt Diak. Wächter in seiner i ' "" die sociale Gefahr in Sachsen, so hebt sich die länd Sächsische». Hohenstein, den 18. Juli. Für den 88. ländlichen Wahlkreis, welcher die I Gerichtsbezirke Glnnchan, Hohenstein-Ernstthal und I Waldenburg umfaßt, soll der bisherige Vertreter Ritt- I meister Gelbke als Landlagsabgeordneier -wieder auf- I gestellt werden. Dem Bergarbeiter Heinrich Richard Bartsch ans I Reinsdorf und dem Strumpfwirker Gottlob Friedrich I Reichelt ans Oberlungwitz steten die Verbrechen des I Rückfallsdiebstahls zur Last. Ersterer wurde daher I mn 9. Juli vor der zweiten Srrwkammer des Zwickauer ! Landgerichts zu einer Zuchthausstrafe von 1 Jahr 8 I Monaten, Letzterer zu einer dergleichen Strafe von I l Jahr verurtheilt, auch gingen dieselben der bürgcr- I üchen Ehrenrechte, und zwarBartsch auf 4 Jahre und I Reichelt auf 3 Jahre verlustig, übcrdcm aber wurde bezüglich Beider Polizeiaufsicht für zulässig erachtet. Das Tageblatt zu Glauchau, aus welckjer Stadt das „Casiuo" sein Sommerfest im Bade Ottenstein feierte, schreibt: Trotzdem der Himmel am Sonntag unbarmherzig seine Schleusen öffnete, entfaltete sich schon zu früher Stunde in den Parkanlagen des von rühriger Hand geleiteten Badeetablissements bewegtes Leben. Mehrere, zum Theil auswärtige größere Ge sellschaften pflegten in den geräumigen, durch die romantische Lage des Ganzen überaus anheimelnden Lokalitäten des Bades Ottenstein geselliger Erholung. In erster Linie war daher die Thätigkeit der von Kennern mit Fug und Recht gewürdigten Kurkapelle in Anspruch genommen. Im Früh- und Nachmittags- concert sorgte die letztere vortrefflich für die Unter haltung der Besucher, die umsomehr bcsricdigt von unserm Kurhaus schieden, als man dem gastronomischen Talent des dirigirenden Besitzers, Herrn Lorentz, volle Anerkennung zollen konnte. Die neuen 20-Pfcnnigstücke haben in der kurzen Zeit, während welcher sic cursiren, in Folge ihres großen Umfanges und schweren Gewichts, welche zu dem geringen Werthe derselben in keinem Verhältnis; stehen, vielfach Tadel gefunden. Sie entsprechen aller dings ihrem Zwecke um so weniger, als die Mischung des Materials, aus denen die Münzen geprägt sind, als mißlungen bezeichnet werden muß, da dieselben rasch schwarz werveu, so daß ihre Prägung schwer erkennbar und eine Fälschung leicht wird. Haupt sächlich der letztere Umstand hat an maßgebender Stelle Anstoß gegeben, die Wiedereiuzichung und Um- pmguug der neuen Zwanzigpfcnnigstücke in Erwägung zu ziehen, es dürfte auch darin der Grund zu suchen fein, warum von diesen Münzen bisher so wenige ausgegeben worden sind. Das eigentliche Haupt der deutschen Socialdc- mokratie, der Reichstagsabgcvrdnete August Bebel, Bertretcr von Hamburg 1, hat Mitte nächsten Monats das über ihn verhängte Strnfpensum von 9 Monaten in dem Gcfänguiß zu Zwickau erledigt. Die anderen Berurthcilten des Freiberger Socialistenprozesses, Dietz u., sind nach Abbüßung ihrer geringeren Strafen be reits vor einigen Monaten entlassen worden. Die ' Herren v. Vollmar und Viereck dagegen müssen wegen der eingctretenen Strafaufschübe noch längere Zeit der ' Donnerstag, den 14. Juli 1887. : gieruugsbezirks aufhältlich, bez. gestellungspflichrig sind, aufgefordert, ihre Gesuche um Zulassung zu der im Monat September d. I. in Zwickau stattfindendeu i Prüfung schriftlich bis längstens den l. August d. I. anzubriugen und denselben a) Geburtszeugniß, d) eine die Bereitwilligkeit und Fähigkeit, den Freiwilligen während einer aktiven einjährigen Dienstzeit zu ver pflegen und zu bekleiden, sowie auszurüsten, mit aus drückende Einwilligungserklärung des Vaters oder Vormundes, e) Uubescholteuhcitsattest, welches weit zurück und bis in die neueste Zeit reichen muß, 'ür Zöglinge höherer Lehranstalten auf die Dauer des Besuches einer solchen von dem Director, nach dem Abgänge aber wie für alle anderen jungen Leute von der Polizeibehörde des jeweiligen Aufenthaltsortes auszustellen ist, ci) Zeugnisse über den bisherigen Bildungsgang, rcsp. die erlangte wissenschaftliche Be fähigung und o) ein sclbstgefertigter Lebenslauf beizu fügen; Üchy ist zugleich mit anzuzeigen, in welchen zwei fremden Sprachen die Prüfung erfolgen soll. — Ferner haben junge Leute, welche die Berechtigung zum einjährigen Dienst auf Grund von Befähigungs zeugnissen dazu berechtigter höherer Lehranstalten er langen wollen, ihren deshalb gleichsfalls schriftlich an- znbringenden Gesuchen um Erthcilung des Berechti gungsscheins die oben unter u bis <1 bemerkten Schrift stücke bcizulcgen. — Hierbei sei übrigens zugleich noch bemerkt, daß bei den bezüglichen Gesuchen der Wohn ort, die Wohnung oder sonstige Adresse des Petenten genau anzugebcu, vou im Auslande geborenen jungen Leuten aber auch die deutsche Reichsangehörigkeit uach- zuweiseu ist. Eine uumcuschlichc „Mutter" hatte sich am 7. d. M. vor dem Schwurgericht zu Chemnitz zu verant worten. Wie in der Verhandlung sestgestcllt wurde, hat das Weib zu verschiedenen Malen den Kopf ihres Kindes durch die Thür in den glühend gemachten Oken geschoben und, vou noch andere» Mißhandlungen abgesehen, die eine Hand der Kleinen auf die Platte des glühenden Ofens gedrückt. Das Kind erlitt schreck liche Brandwunden, wurde jedoch am Leben erhalten. Die „Mutter" werd von der Anklage des versuchten Mordes freigesprochcn, wegen gefährlicher Körperver letzung aber zu 5 Jahren Gefängnis; verurtheilt. Aus Anlaß ehelicher Zwistigkeiten suchte sich vor gestern Mittag eine Tischlers-Ehefrau zu Dresden durch Genuß von Petroleum zu tödten. Nachdem auf ihr Geschrei Hausbewohner herbeigekommen, wurde sie dem Stadtkrankenhause zugesührt. Beim Baden in der Elbe ertrank dieser Tage der 18 Jahre alte Sohn des Kammmachermeistcr Brauer in Mühlberg a. E. Der Knabe machte am Schlüsse des Bades noch einmal den Kopfsprung, während seine Mitschüler das Wasser verließen und sich »»kleideten. Da er nicht wieder in die Höhe kam, fing man an zu suchen, doch wurde die Leiche erst andern Tages von Fischern gefunden. Es stellte sich heraus, daß das Kind in eine» auf den» Grunde des Wassers stehenden Sprcukorb ohne Boden gesprungen war. Der Oberkörper war fest in de» Korb hineingezmängt. Der Gesammtvorstand des Vereins sür die Stoff handschuhindustrie zu Hartmannsdorf hatte in seiner Sitzung vom 4. Juli über die Frage der Ausbildung, bezw. Heranbildung von Arbeitern zu belachen und fand folgender Vorschlag Anklang: „Junge Leute, welche das Spulen erlernen wollen, müssen ein Jahr laug bei einem Arbeitgeber aushalten. — Wer das Scheeren erlernen will, muß vorher ein Jahr gespult haben an einer Stelle und muß ein volles Jahr bei liche ackerbautreibende Bevölkerung vorthcilhaft vor der städtischen, industriellen ab. Die Gegensätze zwischci Großbauer uud Tagelöhner sind kaum weniger schar : als die zwischen Fabrikant und Aibeiter. Allein > während diese am fortwährendem Kriegsfüße mit ein ander stehen, so vertragen sich jene im Allgemeinen recht gut. Der Bauer von altem Schrot und Korn ist Meister in der Kunst, Leute zu behandeln. Die Würde und Haltung seines Wesens wird durch keinen leidenschaftlichen Ausbruch des Zornes, durch keine wegwerfende oder beleidigende Redensart gestört. Er hat seinen Reichthum im Innern des Hanfes ver borgen, und wenn er auch bestrebt ist, bei feierlichen Gelegenheiten standesgemäß aufzutrcten, so wahrt er doch nach Außeuhin "sorgfältig den Schein eines be scheidenen Maunes, der sich genau in seinen Grenzen hält. Er giebt noch Etwas auf Kirche und Religion. Im Gotteshause hat er seinen festen Platz, den er nicht gern leer läßt. Dcn Mvdsthorhciten des Sportes ist er gründlich abgeneigt, und allen Experimenten der Humanität steht er äußerst mißtrauisch gegenüber, Wie lange diese guten Eigenschaften noch Stand halten werden, läßt sich freilich nicht Voraussagen, weil der böse Geist der Zeit schon allenthalben in die Bauernschaften einbricht, Vor der Hand aber bekommt dem Soeinlismus die echte Landlnst augenscheinlich nicht, während er zwischen den Palästen und Fabriken der Großstädte seine wahre Lebenslust findet. Die Sächsische Staatseiscnbahnverwaltung wird vom 15. Juli d. I. ab Sommerbillets mit zehntägiger Giltigkeit von Dresden und Leipzig nach Elster und von Leipzig nach Schandau zur Eiusührung bringen. Die große Sterblichkeit unter den Neugeborncn und den Kindern in der ersten Lebensperiode — schreibt Oe. Arthur Lutze - - hat seit längerer Zeit znm tieferen Nachdenken darüber geführt, uud man hat außer vielen andern Gründen auch das Wiegen und Schaukeln der Kinder als einen derselben erkannt rznd dringend da vor gewarnt. Wenn Kinder gewiegt und geschaukelt werden, so entsteht dadurch eine Art Schwindel oder Betäubung und daher nur ein unruhiger und kurzer Schlaf. Daher das häufige Erwachen und Schreien, was durch neues und immer wiederholtes Wiegen be schwichtigt wird, Mutter und Kind aber nie recht zu einem ruhigen festen Schlafe kommen. Das Gehirn des Kindes ist noch weich, fast flüssig, und daher er zeugt das Wiege» Uebelkeit, Erbreche», und nicht selten Gehirneutzüudung und Wasserkopf, namentlich wenn manche Wiegen bei starker Schwingung jedesmal Äm Fußboden aufschlagcii, wodurch eine bedeutende Er schütterung hcrvorqebracht wird. Wie ost ist cs auch vorgekommcu, daß eine Wiege umgesalleii oder das Kind hinausgeschleudert worden ist! Endlich bedenke man, wie cs Erwachsenen Vorkommen würde, wenn man sie bei gefülltem Magen gewaltig hin nnd hcr- wicgen wollte! Das sollen aber die bei weitem zar- , tcren Kinder ertragen, die man wiegt, sobald sie sich vollgcsvgen haben, wo Ruhe jeder Creatur am wohl- teu thut. Kinder, die an das Wiegen gewöhm sind, vollen auch nm Tage immer getragen und auf dem
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