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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 26.09.1933
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1933-09-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19330926023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1933092602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1933092602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1933
- Monat1933-09
- Tag1933-09-26
- Monat1933-09
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77. siahevans. Rr. »»4 vtrnstag, 2«. September isZZ kll Gegrun-et 18S6 S«i»-ra«rLhr g«t tä-Nch »»et-iaNs« Su- prllung mon-Ili» ««. ».»0 ««nlchlle^Iich 70 Pf«. lür LrS-erlohn), durch Poftbkjug ««. ».,0 -tnlchUegllch »« P,g. Pöstgkbühr lohne Posttustellungegrbühr- lei siebenmal wöchentlichem Versand, «inzelnummer 10 Psg. «njesgenpreise: R> mm lrelle «rund,eile »5 Psg., autwLrl« 10 Psg. lklsenabschlag u. Rabatte nach Laris, gamiltenanjeigen und Stellengesuche er- miißigte Preise. Oss.-Bebühr so Psg.— Nachdruck nur mit Ouellenangabe Dreidner Nachrichten. Unverlangte Schriftstücke werden nicht aulbewahrt Druck«.Verlas« LiepschL Reichard», Vre«den-A. 1, Mari««- strafte ZS/42. Fernruf 25241. Postscheckkonto loSS Dresden Vir« Blatt enthält di« amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Dresden und de« Schiedsamte» beim Vberversicherungsamt Dresden MV Wirbelsturm Tote ln Mexiko Sie AM Tamplko zu Dreibierteln zerstör» Mexiko, L6. Sept. Sine inoffizielle Schätz««« gibt di« Zahl der bei dem Wirbelsturm «ms Lebe« gekommenen Personen a«s b0vv an. Eine amtliche Schätzung liegt «och nicht vor. Alle Meldungen besage», dast der Verlust an Menschenleben ««geheuer ist. Drei Viertel der Stadt Tampico find zerstört. Das Krankenhaus, der Bahnhof «ub das Zollgebäude sind vom Boden glatt wegrastert worden. Ma« befürchtet, dast unter de« Trümmer« der eingestürzten Gebäude sich «och Hunderte von Lebende« befinden. A«S Cardeuas auf Kuba werde« SO Tote gemeldet. An den Gleiskörper« der Eisenbdh« sind die Böschungen in sich zu» sammengeftürzt. Der Kluß, an dem die Stabt liegt, ist über ti« User getreten. Die Umgebung der Stadt ist von unge heuren Schlammassen überflutet worden, die eiue Höhe von sechs Kutz erreicht haben. Dadurch ist eine Suche »ach de« Opfern unmöglich geworden. Immer neue Schreckensnachrichten lansen aus dem Un» «ettergeblet ei«. Die einzige amtliche Meldung ans Tam» »ie» von General Marias besagt: „Der Sturm hat eiue »zeheure Katastrophe verursacht. Der Belagerungszustand Ist erklärt worden * Sin Flieger der pauamerikauische« Luft verkehrsgesellschaft berichtet durch Fuukspruch: „Fünfstündiger Orkan. Die schlimmste Katastrophe in der Geschichte von Tampico. Sine große Anzahl Menschen ist ertrunken. Andere find durch die Wasfermasfen abgeschnitten. Der Schaden «nd das Elend sind ungeheuer." In einem Bericht wird hervorgehobe«, daß die erste Verbindung mit der zerstörten Stabt Tampico durch de« im Hafen liegende« deutschen Dampfer „Kiel* ermöglicht wurde. Der Kapitän des Dampfers meldete: „Tampico von schrecklichster Tragödie heimgesncht. deren Ausdehnung un möglich vorznstellen. Stadtteile, die Stnrmzerstörung ent kamen, » bis k Meter überschwemmt.* Die Flüsse Tamest «nd Paunco sind infolse der Wolkenbrüche ans den Ufer« getreten «ud haben alles mit sich fortgerisfen. Die Sisenbahndämme sind meilenweit überschwemmt. Mehrere Sisenbahuzüge werden »och vermißt. Die Ingenieure rechne« damit, dast alle BerbindungSmittel im Umkreis von 1L6 Kilometer zerstört sind «nd daß mit Flug zeuge« nicht vor L4 Stunde» «nd mit der Eisenbahn nicht vor acht Tage« Hilfe gebracht «erden kann. — Auch die Städte CinbadBtetoria und CtndadBalleS habe« durch de« Sturm «nd Ueberschwemmungen schwere« Schaden erlitte«. Die Regierung hat bas Rote Kreuz und Militär -« Hilfe eutsandt. Der Staatspräsident hat einen Ausruf SU ArMt-ausschüsse treten zusammen Genf, 26. Sept. Die fünf Arbeitsausschüsse der Bölkerbundsversammlung haben heute vormittag kon stituierende Sitzungen abgehalten. Dem politischen AnS- schust, in dem vor allem die Minderheitenfragen be handelt werden, gehören in der Hauptsache die DelcgationS- siihrcr als Mitglieder an. Deutschland ist durch den elustenminister Freiherr» v. Neurath sowie durch ReichS- minister Dr. Goebbels vertreten. Das Präsidium der Völkerbundsversammlnug hat heute vormittag beschlossen, den Beginn der allge, meinen politischen Aussprache, die sür hente nachmittag vorgesehen war, um eiue« Tag z« verschiebe«. Der Grund hierfür dürfte der sein, daß bis seht noch keine genügende Anzahl -von Rednern sich zu Worte gemeldet hat. Heute nachmittag tritt die politische Kommission zusammen, um sich mit der seit längerem ge planten RatSresorm zu beschäftigen. Eine Delegation der Saarbevölkerung ist in Genf eingetrofsen, um die Verhandlungen der Bundes versammlung zu verfolgen. Der Delegation gehören außer den früheren Mitgliedern auch se ein Vertreter der NSDAP, und der Deutschnattonalen Bolkspartet des SaargebtetcS an. Fünf Millionen stir Flubregutierungen Berlin, 26. September. Aus dem Arbeitsbeschaffung». Programm der NetchSreglcrung hat der KreditauSschuß der Deutschen Rentenbaukkredttanftalt tn der.vergangen«« Woche erlasse», in dem die Bevölkerung zu Spenden anfgesordert wird, um die Not der betroffenen Gebiete zu lindern. Schweres Gröbeben tn öen Abruzzen Rom, LS. Sept. Dienstag srüh 4,85 Uhr hat in den Abruzzen ein schweres Erdbeben stattgesunden, besten ganzer Umsang sich noch nicht übersehen läßt. Das Zentrum des Erdbebens liegt etwa aus der Linie zwischen Snl» Moua und Pescara. Auch in Rom ist der Erd stoß ziemlich stark verspür« worden. Das am schwersten betrossene Gebiet ist der südliche Teil der Hauptberge der Abruzzen, uämlich des Grau Sasso und die Majellagruppe. Die rund um die Majellagruppe liegenden kleine« Ort schaften sind größtenteils zerstört. Aus Lama bei Poliguie werden sechs Tote und mehrere Verwundete gemeldet. Oest, lich über Sulmona hinaus, wo eine große Zahl von Ber« letzten zu beklage« sind, sind die telephonischen und Eise«, bahnverbindnngen nach dem Oste« hi« unterbrochen. Wei tere Nachrichten werden daher langsam eiulansen. Seine vier kleinen Brandstiftungen Leipzig, 26. September. Die heutige Verhandlung wird um Uhr eröffnet. Der Angeklagte Dimitross erhebt sich und will eine Erklärung abgcben, woraus der Vorsitzende erwidert: Nein, jetzt noch nicht. Der Vor sitzende gibt dann folgendes bekannt: Die Vernehmung des Angeklagten van der Lubbe, die heute im Vordergrund stehen soll, hat sich anders gestaltet als die Vornnter- suchung. Wie sich aus den Protokollen ergibt, die über seine früheren Aussagen geführt worden sind, hat er dgmalS sehr bestimmt, deutlich und eindringlich gesprochen. Das ist heute anders geworden. Er zeigt sich zurückhaltend, spricht un deutlich und gibt manchmal widerspruchsvolle Antworten. Der Senat hat daher beschlossen, zu den weiteren Ver nehmungen, soweit sie den Angeklagten van der Lubbe bc- trcsscu, allerdings noch nicht heute, die vernehmenden Personen znznziehe«. Als solche kämen tn erster Linie in Frage der Unter suchungsrichter, Neichsgcrichtörat Vogt, und einige Krtmin albeamte, die für morgen geladen werden sollen. Die Vernehmung wird dann so erfolgen, daß ber An geklagte allerdings wieder gefragt wird, dast aber im An schluß daran, soweit cs notwendig ist, gleich die früher ver nehmenden Beamten gehört werben. ES ist damit nicht ge sagt, dast etwa die Aussagen des Angeklagten van der Lubbe bedeutungslos werden. Durchaus nicht. Der Senat ist «oll der Ansicht, baß ber Angeklagte van der Lubbe alles versteht, was man sagt. Darlehen im Gesamtbeträge von rund fünf Millionen Mark sür F l u st re g u l t e r u n g e n und Meliorationen zur Verfüguug gestellt, davon rund 1,6 Million Reichsmark für die Provinz Pommern, in der ein umfangreiches McliorationSarbeitsprogramm durchgcsührt wird. Darlehen von je rund 800000 Mark erhielten die Emschcr Genosten schaft, Essen, und der Lippcverband, Dortmund, zur Weiter führung ihrer hochwertigen LandcSkulturarbciten. Eine weitere Bewilligung des Krcditauöschnsscs stellt den Bau der Talsperre bet Wernigerode sicher. Dieses Vorhaben er fordert einen Kostenaufwand von insgesamt rund 1,5 Million Reichsmark. Rennstallbesitzer Oppenheimer verhaftet Frankfurt a. M., 26. Sept. Der Fabrikant «nd Renn stallbesitzer Moritz James Oppenheimer ist ans Grund eines richterliche« HastbesehlS in das UntersnchnngS» gesängniS elngeltesert worden. Ihm wirb Betrug znm Nachteil mehrerer Firme« «nd Privatpersonen sowie Kon- knrsvergehe« zur Last gelegt. Dabei handell es sich nm Millionenbeträge. Die Retchsvtfchvfswahl im Run-funk Berlin, 26. September. Am Mittwoch, dem 27. Septem ber, 18,05 Uhr bis 18,85 Uhr, wirb vom Deutschlandsender, von der Berliner Funkstunde und vom deutschen Kurzwellen- ender in der Stunde „Was uns bewegt" die Wahl des sieichsbischofs durch die morgen in Wittenberg zu- ammentretende deutsche evaugelilche Nationalsynode über trage» Derben, Ser trübere RelchsiimenminWr Sr. Bracht t Berlin, LS. Sept. Der srühere Reichsminister Dr. Franz Bracht ist hcnte morgen in seiner hiesigen Woh nung nach langem Leiden gestorben. * Dr. Bracht wurde am 23. November 1877 in Berlin als Sohn eines Arztes geboren. 1011 wurde er RegicrungSrat im Neichsversicherungsamt. Im Jahre 1018 wurde er zum Vortragenden Rat im Ncichsamt deö Innern, 1010 zum Ministerialdirektor im Volkswohlfahrtsministcrium und später zum Ches der Reichskanzlei ernannt. 1024 erfolgte seine Wahl zum Oberbürgermeister der Stadt Essen als Nachfolger Dr. Luthers 1082 wurde Dr. Bracht zum N e i ch s k o m m i s s a r für Preusten berufen und ent fernte am 21. Juli 1032 Scvcring aus seinem Amte. Am 3. Dezember 1032 wurde er Neichsinuenminister im Kabinett v. Schleicher, mit dem er am 28. Januar 1033 zurttcktrat. Hirtstefer tm Konzenlrallonslager Esten, 26. Sept. Wie die „Nationalztg." meldet, ist der frühere preußische WohlfahrtSmtnister Htrtstefer. der tn eine KorrupttonSafsäre verwickelt ist, ins Konzentra tionslager gebracht worden. Die mehrtägige Beobachtung hat klar und deutlich gezeigt, dast er der Hauptverhandlung folgt, und ferner, dast er die Antworten, die er gibt, im grobe» und ganzen in vollem Bewußtsein gibt. Gleichwohl scheint aber dem Senat für eine Feststellung des Tatbestandes doch die Aussage van der Lübbes in.dieser Form nicht ausznreichcn. Infolgedessen «erden wir hente nur die vier einzelnen Brände: zwei im Rathaus, einer im Schloß «nd einer im Wohlfahrtsamt Neukölln verhandeln und dann die Verhandlung abbrcchcn, da die Umstellung des Verfahrens — denn um eine solche handelt cs sich hierbei — auch noch gewisse Vorbereitungen notwendig macht. Der Angeklagte Dtmitroff erhebt sich und ruft: Ich möchte eiue Erklärung abgcben, eine Berichtigung! Vor sitzender: Das lehne ich a b. Sie sind nicht berechtigt, bet jeder denkbaren Gelegenheit Erklärungen abzugeben. Wann solche Erklärungen abzugcbcn sind, bestimmt die Prozeß ordnung und bestimme tm übrigen ich. Angeklagter Di mitross: Ich must erklären, dast am Sonnabend den deutschen Zeitungen... Vorsitzender lunterbrechcnd): Halt, diese Erklärung l a s se t ch n i ch t z u. Heute wird die Vernehmung van der LubbeS durch geführt. Dimitrofs: Ich stelle fest, dast ich nicht die Möglichkeit habe... Vorsitzender: Sie haben hier gar nichts festzustellcn. Sie haben sich mindestens zunächst an Ihren Verteidiger zu wenden. Dimitrofs schreit erregt: Ich verteidige mich selbst hier. Der Vorsitzende ruft nunmehr in entschiedenem Tone den Angeklagten Dimitrofs zur Ruhe und setzt dann die Ver nehmung van der LubbeS fort: Wir kommen setzt zum Sonnabend, dem 25. Februar. Bis zu diesem Tage waren Sie tm Männerhetm in der Alexandrinenstraste Ist das richtig? — Van der Lubbe zögert bei diesen und allen folgenden Fragen des Vorsitzenden immer fast eine Minute, bis er seine einsilbige Antwort erteilt. Die Frage, ob er tn der Nacht zum Sonnabend tm Männerhetm war, beantwortet er mit j a. Vorsitzender: Wohin haben Sie sich am Sonnabendmorgen begeben? Angeklagter: Zentrum. Vorsitzender: Sind Sie also ins Zentrum der Stadt gegangen und sind dabet auch am Rathaus und am Schloß vorbeigekommen? Angeklagter: Ja. Vor sitzender: Haben Sie damals'schon die Absicht gehabt, Rathaus und Schloß anznstecken? Angeklagter: Nein. Vorsitzender: Wann ist Ihnen der Gedanke gekommen? Angeklagter: Später. Vorsitzender: Könne« Sie nicht sage«, wann Ihne« ber Gedanke gekommen ist, die Brandftistnng anSznsühre«? Angeklagter: Sonnabend. Vorsitzender: Also am Sonnabend in einer späteren Tagesstunde. Ist Ihnen nicht schon am Mittwoch bet dem Gespräch am Wohlfahrtsamt Neukölln der Gedanke gekommen? Angeklagter: Nein. Vorsitzender: Am Mittwoch vor dem Wohlfahrtsamt wurde doch tn Ihrer Gegenwart geäußert, man müßte die Sssentltche« Gebäude anfteck««. Sind Sie damals nicht aus den Gedanken gekommen? An» geklagter: Nein. Vorsitzender: Sie haben nachher Stretchhölze« und Kohlenanzünder gekauft. Dessen erinnern Sie fick wohl noch? Angeklagter; Ja. Vorsitzender: Sie haben früher gesagt, Sie seien am Sonnabend von ber «lexandrtnenstraße in Richtung Sermannplah gegangen. Sie haben bann tn der Ltegnttzer Straße nochmal» Kohlenanzünder gekauft. Auf die Frage, -b Sie etrr Holländer feien, solle» Ser Bölkerbim» Met nicht genug Redner Nan der Lubbe Batet bas Ratbaus an
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