Suche löschen...
02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 05.02.1915
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1915-02-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19150205024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1915020502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19150205
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1915020502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1915
- Monat1915-02
- Tag1915-02-05
- Monat1915-02
- Jahr1915
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Liese, vlckt wird den Lesern von Dre»d»n und Umgebung am Ta-, vorher der««, al« Menü-^urgade . während «, die Post.IKMer am gen in ein« Sejamtausgabe «halten. 89. Jahrgang. Ve»««»-Ae»ÜHr »t»rt«I>L-rl. für Die», den »e« »>»H,w«t- »Üewürüg« «nne-me. Wen N, »25 M. «et »inmeUger Zu- »v» ,'leüun, dur» di» P»lt »M-tohnePeliellgetd). «u.land: visier- r«tch-Un»arn 5.1» Nr., S»«ei, d.w 8rl» . Italien 7 >7 Lire. — Nachdruck nur mit »«tilich« vuallen- »»Gab« <..Dre»dner «achr.'>piUM».-Un. »erlangle Schriftstück« »erd. utchtausdewehrt. Freitag» 8. Februar 1918. Telegramm-Adresse: Rackrichte« Dresden. Druck und Verlag von Liepsch Lc Reichardt in Dresden. Hauptgeschäftsstelle: Marienftrafre 58/-s0. Sammelnminner s Telephonaiischlüsse: 25 2t Nachtanschluh: 2VV11. Auzeigetr-Vrrise Annahme von Ankün- Ltgungen bi» nachm. L Uhr Lonnlag» nur Martenllraste SS vo» II bi» >/-1 Uhr. Dt« rtnlpalitge Zelle feiwo 8 Silben» S0 Ps.. di- zwetlpaltig« Zelle aul Tultseit« 70 Ps., di, zweispatt. Rcllamezeite l.5» M. Familien Nachrtchle» aus Dres den die einspa». Zeile 25 Ps. — In Nun, mein nach Sonn, und Feiertagen erhöh«' PreiMtze. - Auswör. «i ge Austtöge nur gegen Boroudbezobiung. — Jede» Bettgii latt lOPs. Bereinigung des Landungskorps des „kmden" mit türkischen Truppen. Erstürmung einer französischen HauptsteUung bei St. Menehould: 608 Franzosen gefangen, 9 Maschinengewehre» 9 Geschütze erbeutet. — Deutsche Fortschritte bei Bolimow. — Die Wirkungen des Unterseeboot-Krieges. Ser amtliche deutsche Schlachtbericht. Grobes Hauptquartier, t. Februar ISIS. Westlicher Kriegsschauplatz. Auf der Front -wische« der Nordsee und Reims fanden »vr Arttlleriekämpse statt. Erneute französische Angriffe bei Perthes wurde« «nter Verluste« für de« Fciud abgewiesc«. Nördlich «ud nordwestlich Massiges fuordwestlich St. Meuehoulds griffe» uusere Truppen gestern au. stießen i« Sturm über drei hintereinander liegende feindliche Grabenliuie« durch und setzte« sich in der französischen Hauptstellung i« einer Breite von zwei Kilometern fest. Sämtliche Gegenangriffe der Fran zose«. die auch nachts fortgesetzt wurde», sind abgeschlagen worden. Wir nahmen sieben Offiziere und «t>1 Mann gefangen, eroberten nenn Maschinen gewehre, nenn Geschütze kleineren Kalibers und viel Material. Sonst ist «nr erwähnenswert, dast in den Mittel- nogesen das erste Gefecht einer Schnceschuhtrnppc gegen französische Jäger erfolgreich für uns verlief. Oestlicher Kriegsschauplatz. In Ostpreußen wurde« schwache russische Angriffe gegen unsere Stellungen südlich der Memel abgewiesen. In Polen, uürdliiH der Weichsel, fanden im Anschlüsse an die gemeldeten Kavalleriekämpse Plänkeleien kleiner gemischter Truppeuabtcilungen statt. An der Bzura, südlich Sochazen». brach ei« russischer Rachtauariss-»»tao-staoke« Verluste» -es Feindes zusam men. Unser Angrisf östlich Bolimow macht trotz heftiger Gegenstöße des Feindes Fortschritte. Die Zahl der Gefangenen erhöht sich. In de« Karpathen kämpfen seit einigen Tagen deutsche Kräfte Schulter an Schulter mit den österreichisch- ungarisch«» Armeen. Die verbündete« Truppen haben- in dem schwierigen und verschneiten Gebirgsgelände «ine Reihe schöner Erfolge erzielt. sW. T. B.s Oberste Heeresleitung. Bereinigung der Lnudungskorve des Kreuzers „kmdru" mit türkischen Trudpen. Berlin. Ucber S. M. S. „Ayesha" geht die Nach richt ei», daß der Kommandant Kapitänlentnant »Mücke mit de« Landungskorps S. M. S. „ E nr d e » " in der Nähe von Hodeida sSüdwestküste von Arabiens eiugctroffcn und von den türkische« Truppen mit Begeisterung empfange» worden sei. Nachdem die Fahrt durch die Straße von Perim unbemerkt von den englischen und fran zösische« Bewachnugsstreitkräste» gelungen war. vollzog sich die Laudung an der Küste ungestört in Sicht eines französischen Panzerkreuzers. sW.T.B.s Der Sehelmbesehl der englischen Admlralttüt. Wie wir im Morgenblatt gemeldet haben, hat die eng lischt Admiralität alle englischen Handelsschiffe im Kanal angewiesen, neutrale Flaggen zu hissen und alle Ab zeichen, die die Schiffe als britische erkennbar machen könn te«, zu entfernen. Der Befehl sollte geheimgehalten wer den — natürlich! —, nun, da er doch bekannt geworden ist, mag eS der englischen Admiralität recht peinlich sein, daß die ganze Welt Zeuge des moralischen Zusammenbruches der britischen Scehcrrschaft geworden ist. Es ist anzu- nehmen, daß Churchill versuchen wird, mit Hilfe seiner oft geübten, liebgewordenen Ableugnungstaktik sich aus der unangenehmen Affäre zu ziehen. Ob cs ihm gelingen wird, bleibt abzuwarten, denn nachgerade haben auch die Neutralen sich oft genug davon überzeugen können, daß die deutschen Veröffentlichungen auf Wahrheit beruhen, was sich von den englischen, insbesondere denen, die von der englischen Admiralität ausgehen, wirklich nicht be haupten läßt. Die Tatsache steht also fest, daß das groß mächtige England, das erst in diesen Tagen wieder auf seine weltbeherrschendc Stellung hinmies» sich nicht ent- blüdet. aus Furcht vor den kleinen deutschen Unterseebooten den Union-Jack von der Gaffel zu holen und sich hinter den Farben irgendeines neutralen Staates, die es sonst so wenig geachtet hat, zu verstecken. Wahrlich, kann man sich eine jämmerlichere Feigheit denken'? Und nicht nur ein Beweis von Feigheit ist der Erlaß der englischen Admira lität, sondern auch ein Beispiel von einer, allen völkerrecht lichen Grundsätzen ins Gesicht schlagenden Niedertracht, wie es die Engländer auch in diesem Kriege noch nicht erbracht haben. Man darf gespannt sein, wie die neutralen Staaten sich hierzu äußern werden. Um ihre Sache handelt es sich hier, ihre Interessen werden durch Chur chills oder Fishers Erlaß mit Füßen getreten, da es selbst verständlich ist, daß die deutschen Unterseeboote nun aufs Ganze gehen und jedes Schiff, das sie in der Nähe der eng lischen Küste erreichen, versenken, was für eine Flagge cö auch immer tragen mag. Wer gibt ihnen denn die Ge währ, daß sich unter der neutralen Flagge nicht das bri tische Banner versteckt? Das ist alles so sonnenklar, daß auch die dreinerbandsfreundlichsten Neutralen hierüber nicht im Zweisel sein können. Sic wurden gewarnt durch die Bekanntmachung der deutschen Admiralität. — Zu dem Zeitpunkt, da sic erlassen wurde, war der englische Erlaß noch nicht bekannt. Die deutschen Unterseeboote haben also bis dahin die nentralc Flagge selbstverständlich respektiert, so gut sic konnten. Wenn sich das nun ändert, so haben sich die Neutralen einzig und allein in London bei den Herren Churchill und Fisher zu bedanken.. Tic „Deutsche Tagesztg." bemerkt zu dem englischen Gcheimbefchl ». a.: Daß die großbritannischc Admiralität auf diese Weise die „Natur zu verbessern" versucht, hat uns erstaunt und dürste auch in der übrigen Welt Erstaunen erregen. Glaubt man in Großbritannien, beiläufig be merkt, wirklich, daß man solchen „Flaggcnwechsel" deutscher seits gutgläubig hingenommen hätte, auch wenn die Ber- öffentlichung des Geheimbcfehlcs nicht erfolgt wäre?? — Kurz: die Idee war nicht gut. Der verstorbene Macchia- velli würde den Kopf über seine pflichttreuen, aber un geschickten Nachahmer schütteln. — Vielleicht ist Mr. Chur chill zu jung nnd Lord Fisher zu alt. Der „Berl. Lokalanz." schreibt: England will cs wahr scheinlich darauf anlegen, uns mit den Neutralen zu ver hetzen und das billige Geschrei über die Rücksichtslosigkeit unserer Kriegführung zur Sec über uns heraufzubeschwüren, in dessen Entfesselung es allerdings Meister ist. Aber das Spiel ist ihm diesmal rechtzeitig durchkreuzt worden. Uebrig bleibt zunächst nur der unauslöschliche Eindruck, daß Großbritannien im Kampfe gegen Deutschlands kleinste Kriegssahrzeuge seine Handelsflagge nicht hochzuhaltcn wagt, sondern sich heimlich hinter neutralen Schiffahrts zeichen verkriechen möchte. Die „Kreuzztg." führt aus: Was ist dieser Befehl anders als das Eingeständnis: „Wir vermögen unsere Flagge nicht mehr zu schützen!" Daneben ist er eine abermalige grobe Verletzung des Völkerrechts und ernstlichster Interessen der Neutralen. Denn was wird seine Folge sein? Doch nur. daß nunmehr die neutrale Flagge nicht mehr das neutrale Schiss schützen kann, weil kein deutscher Marineoffizier es ihr ansehcn kann» ob sic fälsch lich oder mit Recht geführt wird. Die „Tägl. Rundsch." sagt: Unsere kl-Boote werden sich durch Englands Flucht unter die neutrale Flagge nicht abl,alten lassen, ihre Pflicht zu tun. Daß aber England zu solch schmutzigen Mitteln greisen zu müssen glaubt, zeigt, daß cö das Messer a m H alsc fühlt. * Eine Wirkung des Unterseebootkrieges. Das „Hamb. Fremöcnblatt" meldet aus Kopenhagen: Tie englische Admiralität hat das Auslaufen von Schiffen von englischen Häfen ohne Begleitung von Tor pedobooten allgemein verboten. sW.T.B.s Eine Liga gegen den deutschen Unterseebootokrieg? Hcrvö fordert in der „Gnerrc Sociale" die Neutralen zur Bildung einer Liga gegen den deutschen Unterseebootskrieg auf. Die Liga müßte bewaffnet einschreiten, sobald ein Angehöriger eines neutralen Landes durch Unterseeboote auf einem Handelsschiffe getötet würde. sW. T. B.s Wettere Steigerung der englischen Kohlen- und Rehlpreisr. Nach'einer Meldung der „Franks. Ztg." aus London haben die schottischen Kohlengruben beschlossen, den Kohlenprei» weiter um einen Schilling für die Tonne zu erhöhen, nachdem die Regierung die Er mäßigung der Eisenbahnfrachten verweigert hatte. In Man chester wird am Freitag eine Versammlung stattfinben, den Achtstundentag für die Minen angesichts de» Kohlenmangels auszuheben. Der MehlpretS in London wurde um weitere zwei Schilling erhöht. sW.T.B.s Ae Kreussahrt vo« LI. Sammr. Wilhelmshaven, Ende Januar >915, an Bord S. M. S. „Seydlitz". Hinter „ScnLlitz" mit der Flagge des B. D. A. <Bc- schlshabers der Aufklärungsschiffes im Top liefen am 23. Januar S. M. Große Kreuzer „Moltke", „Dersflinger" und „Blücher" ans dem Hafen. Vorauf flogen der Kiel linie der vier Schiffe die Kleinen Kreuzer „Kvlberg" und „Stralsund" mit Torpcdobootsflottillen in Forui eines BogcnS oder aufgcspanntcn Schirms, der stets Geschwader gegen plötzlichen Regen — von Granaten — zu schützen pflegt. Oben spähen auf allen Fahrzeugen die Augen der Kriegswachen ins Wehen aus Nordivcstcn. Unten schlum mern Dienstfreie im Schlaf des Gerechten. Nach dem Zweck der Fahrt fragt vorläufig niemand. Bekannt ist er nur dem Admiral. Der Morgen graut. Die Wache wird gewechselt. Bor» von der Brücke beS „Kolbcrg" hält als Kricgswachlcitcr ein junger Kapitänleutnant Ausschau. Im ersten Licht des über bewegter See klaren Tages sieht er halblinks voraus etwas wie ein schwelendes Streichholz über den Wellen und daneben rechts und links ein Dutzend schwarzer Schatten striche. Er läßt bas Glas am Lederband von den Augen fallen, hebt die Hand zur Mütze und spricht, den Kopf drehend, zum Kommandanten rechts und Ersten Offi zier linkS: „Backbord voraus Kreuzer mit einem Mast und Zerstörer, also .... Engländer" will er weitersagen. Aber den Mund unter seinem Glas öffnend, ist der Kommandant ihm zuvorgekommcn mit dem Befehl: „Klar Schiff an schlagen!" Auf den Wirbel schlüpfen drunten die vom Nachtdienst berußten nackten Hetzer wieder in die Kleider statt ins Baüewasser. Die Geschützbedienungen Hasten auf ihre Posten, die Sanitäter zum Verbandplatz. Die Ingenieure eilen in die Maschinen- und Heizräumc, die Seeoffiziere auf ihre Gescchtsstellen und zum Kommandoluri». Durch enge schmale Ritzen spähe» im Schweigen gespanntester Erwartung große weite Augen, während die Herzen sroh locken: Heule gibt» was! Ter Kapitünleuiiuiut aus „Kolberg" nimmt kein Auge vom Gegner und bald speit „Kolberg" Eisen über das Wasser. Der Brite läßt drei Minuten verstreichen, ehe ce mit einem Vvrdcrgeschütz den ersten Schuß tut. Tamil beginnt ein Kamps der Artillerie zweier Kleiner Kreuzer. Ans dem feindlichen werden gute Treffer seslgesielll. Auch der unsere erhält zwei, nämlich eine 1ö- und eine 10,2-Zenti mcter-Granate. Tie eine durchschlägt das Mnnnschasls llosett, die andere richtet noch geringeren Schaden an. „Kolberg" hat heute noch gleiche Kamps- nnd Maschine» kraft wie vor dem Gefecht und nur 3 Tote nnd 2 Leicht verwundete an Besatzung verloren. Die Treffer waren von so geringer Bedeutung, daß Kommandant und Erster Offizier erst später von ihnen erfuhren und keinerlei Er schütterung spürten. An Stelle der Gefallene» und Ver letzten traten still und flink Ersatzleute. „Kolberg" blieb in Fahrt und wollte näher an den Feind. Ader „Stral sund", die weiter rechts voraus des nach Nvrdwcst dampfen den Geschwaders fuhr, hatte unterdessen an de» Admiral auf „Seydlitz" gemeldet: „Steuerbord voraus acht große feindliche Schisse!" Das Flaggschiff antwortete mit-cinem Befehl, der das Geschwader der vier Großen Kreuzer lehn schwenken ließ und den Schirm von vier Kleinen Kreuzern zuklapptc. In entgegengesetzter Richtung wie vorher gehl jetzt die Reise nach Südvst. Ter deutschen Küste sind am nächsten „Kolberg", „Stralsund", „Graudcnz", „Rostock" und die Torpedoboote. Es folgen „Seydlitz", „Moltke", „Dersflinger" und am Schinne der Linie — aus letzter, ruhmreich schöner Heldcnfahrt — unser „Blücher". Halten wir scst, daß vor der Schlacht unser Geschwader so zur deutschen Küste fuhr. Während der Fahrt zur deutschen Küste steht auf der Brücke des „Moltke" ein Kapitän, der anderer Verdienst und gute Augen zu würdigen versteht und darum beim Er zählen nicht von sich, sondern dem Lotsen an seinem Ell bogen spricht: „Ter Lotse sagte mir plötzlich, er sähe Steuer bord achtern fünf Rauchwolken." „Das werden fünf von de» feindlichen Zerstörer» sein, Lotse!" „Nein, Herr Kapitän! Dafür werfen sic mir ein zu breites Bngwasser auf!" Kommandant und Lotse begutachten die fünf kanni sichi bare» Schatten aus dem Wellcngrau noch durchs Glas, als aus ölltz Pieter halbrechts hinter ihnen eine große Granaie ins Wasser schlägt und eine hohe Wassersäule zurückwirft. Damit hatte der Feind sich demaskiert. Entweder waren halbrechts hinter unserem Geschwader fünf bislang nichi gemeldete große Schisse anfgctaucht oder aber fünf von den vorher gesehenen acht hatten ivcitausholcnd um unser Ge schwadcr von links nach rechts hcrumgegrifscn. Das Feuer wird bei uns sofort erwidert. Um mehr Geschütze zur Gel tung zu bringen, marschiert zunächst der Gegner, dann unser Geschwader in einer Staffel aus. Mil einem Abstand von etwa '22 Kilometer fahren also in schräger Linie vorn vier deutsche und Hinte» fünf englische Schisse gestaffelt. F» der Fahrt versucht jede Einheit durch ständiges Drehe» dem Feind möglichst viel Geschütze zuzukehren. Die Briten hatten mehr als mir. Wer Größe und Bestückung des „Blücher" kennt, darf etwa sagen, daß wir im jetzt lausen den Gefecht mit dreieinhalb Einheiten gegen fünf kämpfen. Das Feuer der Briten konzentriert sich zunächst aus unser letztes Schiss. Ein schwerer Treffer in die Maschine, und „Blücher" bleibt langsam zurück. Schon che er endlich niuer einem zweiten Treffer mit letztem Signal meldet, „samt liche Maschinen versagen", steht er von der vorderen Brücke bis zum Heck in Flammen. In riesiger Säule lodern sic zum Himmel. Darum haben die Männer an Bord nicht ge zagt. Es ist vielmehr wahrscheinlich, das, sie, wie andere ihrer Kameraden auf anderen Schiffen, eigenhändig Luien öffneten, weil sie lieber sinken und ertrinke», als Fahrzeug und Flagge dem Gegner ausliefern wollten. Ein Brand o» sich scheint nämlich weniger gefährlich, als er aiissiel». Trug doch schon nach dreivicrtelstündigem Gefecht auch die Schanze des „Seydlitz" Brandwirkuiig. Dieses Schiss sii von de» ycimgekeürten Fahrzeugen „Scndlitz". „Motttc", „Dersflinger". „Colberg", „Stralsund", „Granden;" das einzige, dem das zweistündige Feuern des Gegners eine wirkliche Wunde schlug. Die Briten schießen nämlich aus allzu weiten Abstand, um dem Feuer unserer mittleren Ar tillcrie fern zu bleiben. Wohl darum sehen wir a» „Dcrss lingcr" und „Seydlitz" je einen Treffer, der wohl an die Schiffswand schlug, aber sic so wenig beschädigte, daß das Einsetzen einer neuen Platte überflüssig ist. Die Granate, die auf „Seydlitz" die Schanze in Brand setzte, durchbohrte einen Turmunterbau und entzündete Munition. So gab cs Feuer und Tote im Turm. Sonst ist auch „Seydlitz" u» beschädigt. Das Schiff war sofort nach Löschen des Brandes kampffähig und so wenig Schaben ist Sem ganzen Ge schwader geschehen, baß der Admiral kein einziges Schiff ins Dock zu schicken hatte. Alle sind zum Auslaufen bereit. Das Flicken des „Scndlitz"-T!krii>cs ist eine Sache von Tagen und wird durch an Bord geschickte Arbeiter besorgt. Doch bleiben wir während des zweistündigen Feuer gcfcchts zur Beobachtung der besseren Wirkung unserer eigenen Artillerie auf dem „Moltke". Unter schwere» Treffern sackte zunächst von den fünf Schissen der englischen Staffel das zweite vom rechten Flügel. Es blieb zurück, es „ichor aus". Das dritte schloß ans. nnd cs entstand eine Lücke zum bisherige» vierten Schiff! So folgten unserem Geschwader jetzt zwei Gruppen von je zwei englischen Schiffen. Das Aitögeschorcnc ward nicht wicdcrgcschcn und ist wohl das Gesunkene. Aber mit der Zeit sackten oder schwenkten gar kehrt auch die beiden jetzt nornc rechts stehen den Schifft, nnd das ist erklärlich, da auf Sen Briten an
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite