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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 24.06.1936
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1936-06-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19360624018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1936062401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1936062401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1936
- Monat1936-06
- Tag1936-06-24
- Monat1936-06
- Jahr1936
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 24.06.1936
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iötor«n«u-sab». Ar. 202 W«t»»ch, 24 gunl ISS» B»jUgtg«rL-r iei UgNch ,we!maNg«r Zu stellung lret Haut monatlich NM. ».»», durch Poslbezug «M. s.io elnlchl. 40,7 Ups. Pollgeb. lohn« PosttusteNung»gebühr> bel llebenmal wSchenll. verland. ltlnjel-Rr. 70 vps., auster halb kachlen» mlt «bend-Aulgabe lb Npf. Gegrün-et 1ZSH Druck u. Verlag, Llepsch L Relchardt, Vresden-A. l, Marlen- «nzlgenprei,- n.PreiEe «r.4: mmimeierre«. straße ZS/52. Fernruf 25241. Postscheckkonto I0S8 Dresden <-» Vie» Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtehauptmannschast Dresden und des Schiedsamtrs beim ml. OueN?n°ng°be rr<?dnn R-chNchlem Vberversicherungsamt Dresden Unverlongle S»r>I>„ücke werden nicht aulbewahrt A/or§e/l- rmck Richtlinien -er Außenpolitik Frankreichs Blum will die „kollektive Sicherheit" ausvauen Paris, 23. Juni. Im Namen der französischen Regierung gab Ministerpräsident Leon Vlum am Dienstag im Senat eine außenpolitische Erklärung ab, die von Außenminister Delbos auch in der Kammer ver lesen wurde. In der Regierungserklärung ist zunächst aussührlich von dem französischen oder unter Frankreichs Einfluß stehenden Paktfystem die Rede, das nach den Grundsätzen der kollektiven Sicherheit noch weiter ausgebaut werden soll. Eingehend befaßt sich die Erklärung dann mit dem deutsch-französischen Verhältnis und den Vorschlägen des Führers, ohne ihnen jedoch näher zu kommen. In der Erklärung heißt es n. a.r Der Frieden kann nur durch die Verstärkung der Sicher heit der Nationen gefestigt werden. Um einen Angriff zu unterdrücken, mutz man möglichst bald baS Höchstmast der Mittel festsetzen, über die die internationale Gemeinschaft verfügen kann. Aber eS wäre für den Augenblick ein Trug- fchlust, auf diesen vollkommenen Beistand von Völkern zu zählen, die nicht unmittelbar von dem Streit betroffen sind. Also müst dte kollektive Sicherheit zwei Seiten umfassen. Zu- nächst must eine Gruppe von Mächten bereit sein, alle ihre Kräfte gegen den Angreifer einzusetzen. Dafür must die ge- lamte Kollektivität des Völkerbund,» zwangsläufig di« wirtschaftlichen und finanziellen Sühnemast- nahmen anwenden. Umfangreiche Paklpläne Die Art, wie in Genf der Grundsatz der in den Satzungen enthaltenen Einstimmigkeit ausgelegt wird, lähmt das Spiel des Artikels 11. Solange man Artikel 11 in dieser Weise auSlegt, wird der Völkerbundsrat nicht in der Lage sein, die Vorbereitung eines Streites zu verhüten, und der Angreifer wirb vollkommen Zeit haben, nm seine Stunde zu wählen. Die französische Regierung wird Vorschlägen, dieser paradoxe« Lage et» Ende z« bereiten. Dte Gründe, die den AbschluhetneSPakteSz wischen allen Donau st aaten empfehlen, haben heute mehr ihren Wert als jemals. Ein solcher Pakt wird allen Mächten Mitteleuropas offenstehen. Wir selbst sind durch dte Bande der Zuneigung interessiert, die uns mit der Kletncn Entente vereinen. — Ebenso notwendig ist es, alle Mtttelmeer - staaten von Spanien bis zur Balkanentente in einem Ab- kommen zusammenzufassen, das ihnen die Bürgschaft bietet, daß sich keine Vorherrschaft einstellen kann in einem Meer, dessen Ufer durch eine gemeinsame Zivilisation verbunden sind. Aitr Westeuropa wünsche« wir «in Abkomme», daS der am 7. März ervssnete» Krise ei« Ende bereitet. Wir sind überzeugt, daßJtalien diesen Ausgaben seine notwendige Mitarbeit leiht. Wir sind glücklich, dast diese Bemühungen sich in herzlicher Weise mit den unsrigen und mit denen aller interessierten Mächte decken. „Des Velstandes der Sowjetunion gewiß" Bet unseren Anstrengungen zur Wiederherstellung der kollektiven Sicherheit zweifeln wir nicht an der vor- bchaltlosen Unterstützung der groben britischen Demo- kratie, die durch so viele gemeinsame Erinnerungen und An strengungen mit der französischen Demokratie verbunden ist. Wir legen um so größeren Wert darauf, als die enge und ver trauensvolle Zusammenarbeit unserer beiden Länder dte wesentliche Bürgschaft des Friedens in Europa ist. Frankreich rechnet über Großbritannien hinaus auf die herzlichen Ge fühle der amerikanischen Demokratie, der natürlichen Freundin der freien Völker. Frankreich ist des machtvollen Beistandes feines Freundes, der Sowjetunion, gewiß, mit der Frankreich ein Pakt des Beistandes, der allen offen steht, verbindet, ein Pakt, den uns unsere gemeinsame Sorge um den Frieden vorgeschrteben hat. Die französisch -pol nische Freundschaft wird eine neue Weihe in einer herzlichen unmittelbaren Suche nach besseren Formen der Zusammen- arbeit zwifchcn zivci solidarischen Völkern finden. Mit Bel gien, Rumänien, der T s ch e ch o s l o iv a k e t und Jugo slawien fühlt sich Frankreich sowohl durch die Verträge, wie durch eine enge Intimität des Gedankens und des Herzens vereinigt. Ihre Sicherheit bildet ein Element unserer eigenen Sicherheit, wie auch unsere eigene Sicherheit restlos zum Be stand ihrer Sicherheit gehört. Wir rechnen auch für die zu er füllende grobe Aufgabe auf die Balkan - Entcnte, auf die spanische Demokratie, auf alle Völker, die von Portugal bis zu den skandinavischen Staaten über Holland so viele Unterpfänder d^r Treue zum Völkerbund gegeben haben. Fortsetzung Seite 2 rum 7000. TsGlnlkc-» 5. Dle SS ehrt -en Men -rutschen BolkskSntg Große Feterltchketten tn Sue-ltnburv Berlin, A. Juni. Am S. Juli find «S 1000 Jahre her, daß König Hei«, »ich l., der Schöpfer des erste» drntschen BolksreicheS «nd erst« wahrhaft deutsche König, seine Augen für immer schloß. Aus Aulast dieses Gedenktages stndet am 1. «nd d. Juli in Quedlinburg, der alten Psalz „Heinrichs d«S Böglers", eine große Gedenkseier statt, die von den Schutzstaffeln der NSDAP veranstaltet wird. Zu der Feier ist der Quedlinburger Dom mit der HeinrtchS-Krypta, in der Heinrich l. mit seiner Gemahlin Mathilde bestattet wurde, würdig hergcrichtet und besonders umgestaltet worben. Ebenso wurde die zweite Gedenkstätte, die aus der Zeit Heinrichs I. erhalten geblieben ist, dte alte Wigbert-Kapelle auf dem KönigShos bei Quedlinburg, die zum Teil schon seit langem als Scheune l>) benutzt wurde, vor dem drohenden Verfall bewahrt und neu hergertchtet. Dte Feier beginnt am 1. Juli, VH0 Uhr abends, mit der Stellung der Ehrenwachen an der HeinrtchS-Krypta des Domes und an der alten Kapelle des KöntgShofes. Am r. Jnli wirb in Gegenwart de» RBchSsiihrerS SS «nb Ehess der dentschen Polizei Heinrich Himmler «nd -ahlreicher führender Persönlichkeiten in Staat «nd Partei «m IS Uhr mittags im Dom und a« der HeinrtchS-Krypta eine feierlich« Gedenkftnnde ftattstnden, bei der die Dessauer StaatSlapelle mitwirkt. Gleichzeitig werde« küö Fahnen der Httlrrjngend geweiht. Um s,so Uhr nachmittags finden auf dem Platz am Moor berg unter Beteiligung von SS, SA und Wehrmacht große Meitersrstspiele statt. Der Tag wird um V,8N Uhr abends mit einem Großen Zapfenstreich der SS-VersügungStruppe aus dem Markt tn Quedlinburg geschlossen. . Dte Stadt Quedlinburg steht schon jetzt im Zeichen der Stier. Schon seit einiger Zett arbeitet im Rathaus «tn Organisattonsstab, dem die gesamten Vorbereitungen für die Feier obliegen. In der Stadt ist man Überall dabei, Straßen und Häuser für den großen Tag der Stadt Heinrichs des Voglers würdig herzurichten. Panzerschiff „U-mtral Scheer" tn Stockholm Stockholm, 28. Juni. Das deutsche Panzerschiff „Admiral Scheer" ist mit dem Flottenchef Admiral Foerster an Bord am Dienstag nachmittag zu einem siebentägigen Besuch tn Stockholm ein- getrossen. In Begleitung des Panzerschiffes befindet sich der Flottentenber „Hela". Seit 1688 ist dies der erste größere deutsche Flottenbesuch tn der schwedischen Hauptstadt. Das Programm für den Aufenthalt ist umfangreich. König Gustaf wird am Freitagnachmittag bas Panzerschiff besich tigen. Am gleichen Tage findet auch ein Empfang des deut- fchen Flottenchefs mit anschließendem Frühstück beim König statt. „Graf Zeppelin" vor -er r Sü-amertkafahrt Friedrichshafen, 28. Juni. Das Luftschiff „Gras Zeppelin" ist am Dienstag- nachmittag 16,40 Uhr unter Führung von Kapitän von Schiller zur Ueberftthrung nach Frankfurt a. M. ge startet. An Bord befanden sich 27 Passagiere. Der Komman- dant des Luftschiffes „Hindenburg", Kapitän Lehmann, wohnte dem Start auf dem Werftgelände bet. „Graf Zeppe lin" tritt am Mittwoch von Frankfurt aus seine fünfte dies- jährige Siidamertkafahrt an. Denlsche Abordnung z« Zollverhandlungen nach US« ab« gereist. SleichSbankdtrektor Brinkmann ist Dienstag in Begleitung von zwei Ressortvertretern nach Washington ab gereist, nm dort mit amerikanischen Sachverständigen dte Frage der amerikanischen Zuschlagszölle zu erörtern. Eine Pest im Keim erstickt Die Reichsregierung hat — wie wir bereits in unserer Montag-AbendauSgabe berichteten — ein Gesetz erlassen, das den erpresserischen Kindesraub mit dem Tode bestraft. Das Gesetz tritt rückwirkend in Kraft, so daß der einzige bemerkenswerte Fall, der sich in jüngster Zeit bet uns ereignete, bereits nach ihm abgeurteilt und gesühnt werden kann. Das neue Gesetz ist also charakteristisch dafür, daß im nationalsozialistischen Deutschland der Kampf gegen das Verbreche», in welcher Form es sich auch zeigt, mit aller Strenge zum Schutze der Staatsbürger geführt wird. Wir wollen nicht warten, bis sich diese modernste Form des Raubes zu einer Landplage entwickelt, wie dies iw den Vereinigten Staaten von Amerika der Fall ist. Uns genügt ein einzi ger Fall, um nach der uralten Weisheit, daß man in den Anfängen Widerstand leisten müsse, mit eiserner Strenge zu handeln. Ein einziger Fall, der noch dazu dank der Schnel ligkeit der Bonner Polizei in sechs Stunden mit der Ver haftung des Täters und der Befreiung des Kindes von seinen Fesseln endete. Aber die Tatsache, daß auch in Deutschland die amerikanischen Verbrechermethoden einen, allerdings kläg lichen, Nachahmer gefunden haben, hat genügt, um den Gesetz geber sosort aus den Plan zu rufen. Denn eS handelt sich hier um einen Verbrecher, der bereit» einmal wegen erpresserischen Kindesraubes mit der milden StrafevonzweiJahren Zuchthaus vorbestraft worben war und der trotzdem sich wieder tn diesem modernsten Gangsterhandwerk versucht hatte. Er hatte bas Kind eines angesehenen Bonner Kauf mannes geraubt und ihn in einem Erpresserbrief anfgcsor- dert, an einem bestimmten Platz ein hohes Lösegeld niederzu legen, wenn er seinen Sohn Wiedersehen wolle. Vergeblich hatte der Verbrecher versucht, die Schliche seiner Vorbilder jenseits des Ozcans anzuwcnden, vergeblich arbeitete er mit einem Helfershelfer, um seine Entlarvung zu verhindern. Nun wird er nach dem neuen Gesetz seine gerechte Strafe für ein Verbrechen finden, das der gesunde Sinn des Volkes als eins der gemeinsten empfindet, weil es an dem Heiligsten begangen wird, was Eltern besitzen, dein wehrlosen Kinde. Aber nicht nur vom Standpunkt der Eltern aus muß hier die schärfste Form der Sühne, die Verwirkung des Lebens des Verbrechers, Platz greifen, sondern auch von dem des Staates und der Volksgemeinschaft. Sie haben Mutter und Kind unter ihren besonderen Schuh gestellt. In einem Lande, in dem die Heranwachsende Generation früh zeitig in den öffentlichen Pslichtenkreis eingeführt wird und deshalb auch nicht ständig unter die besondere Beobachtung und Beaufsichtigung der Eltern gestellt werden kann, ist eS besonders notwendig, daß keine Mutter und kein Vater sich zu ängstigen brauchen, wenn ihr Kind einmal nicht ganz pünkt lich nach Hause kommt. Für das alte System, baS in der Strafe nichts anderes sah, als ein „humanes" Mittel, um auch den vertiertesten Ver brecher zu befscrn, wäre ein solches Gesetz eine Unmöglichkeit gewesen. Denn damals bestand der Grundsatz, den Verbrecher mild zu behandeln, während man sich um feine Opfer und diejenigen, die die weiteren Opfer werden mußten, weniger Sorgen machte. ES darf heute jeder Deutsche wahrhaftig aufatmen, daß dieser ungesunde Standpunkt restlos aus unserer Strafrechtspflege ausgcmerzt worden ist. Man weiß heute, daß unter den gemeinen Verbrechern kaum je einer durch Milde gebessert werden kann. Nur harte Strafe, die als folche fühlbar ist, kann Berufsverbrecher verhindern, sich nach der Verbüßung ihrer Schuld neue Opfer ihrer asozialen Veranlagung zu suchen. Wir haben ja tn dem vorliegenden Fall des Bonner Kinderräubcrs gesehen, wohin Milde führt, nämlich zur ungesäumten Wiederholung der Untat, so bald sich dem Verbrecher eine Gelegenheit dazu bot. Und wir brauchen tn diesem Zusammenhang nur an den Unhold See feld zu erinnern, der nach zahllosen Morden an Kindern kürzlich htngerichtct worden ist. Seine Opfer und der er- schüttelnde Schmerz zahlloser Eltern sind eine furchtbare An klage gegen dte Humanitätsdusel et des vergangenen Systems gewesen. Denn dte im höchsten Grade gemeingefähr liche Veranlagung des Seefeld war seit Jahrzehnten — wenn auch nicht in dieser letzten furchtbarsten Form —be kannt gewesen. Sie hatte immer wieder zu Zuchthaus strafen geführt. Aber niemals boten dte Gesetze und die da- Lsi/ogs.-
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