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Weißeritz-Zeitung : 06.09.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-09-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-188809065
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18880906
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18880906
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1888
- Monat1888-09
- Tag1888-09-06
- Monat1888-09
- Jahr1888
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 06.09.1888
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MkWH-MW Verantwortlicher Redakteur: Carl Ichne in Dippoldiswalde. Nr. 105. Donnerstag, den 6. September 1888. 54. Jahrgang den ein- Pf. in 31 Kassenposten, die Ausgabe 14,672 M. Pf. in 14 Posten. Rabenau. Bei der hiesigen Sparkasse wurden Monat August dieses Jahres 247 Einzahlungen Betrage von 13,624 M. 12 Pf. gemacht, dagegen Lokales und Sächsisches. ' Dippoldiswasde, 5. September. Seit vorigem Sonntage ist in dem Vorbaue des Bahnhofshotels eine automatische Wage aufgestellt, die natürlich, .wie die Erfahrung anderer Orte lehrt, fleißig benutzt werden und dem Unternehmer einen netten Gewinn abwerfen dürfte. Es ist nur wenigstens gut, daß es sammt-Einnahme in diesem Monat betrug 2880 M. _ _ - .. _ . . 14 kein automatischer Naschkasten ist, wie sie jetzt auf Bahnhöfen und anderen Orten Erwachsenen und Kin dern die Groschen aus der Tasche zu locken pflegen. Zur Zeit sind wir also solcher Versuchung nicht aus gesetzt, aber wie lange wird's währen; die Kultur (?) und ihr oft nicht unbedenkliches Gefolge rückt lang sam vor. — Seit gestern ist an der Apotheke, statt des einfachen bisherigen, ein neuer, höchst eleganter Briefkasten, wie man sie in Dresden jetzt allgemein hat, angebracht, der unwillkürlich die Aufmerksamkeit der Paßanten in Anspruch nimmt. Dippoldiswalde. Die Frequenz auf der schmal spurigen Sekundärbahn Hainsberg-Kipsdorf im Monat Juli gestaltete sich in folgender Weise auf zelnen Stationen und Haltestellen: Bulgarien. Zwei Jahre sind nunmehr voll vergangen, daß Alexander von Battenberg durch ein in seinen Fäden seltsam verschlungenes und weit reichendes Komplott vom Throne Bulgariens entfernt wurde, aber noch heute harrt die Welt vergebens der Lösung der bul garischen Frage. Wohl hat dieselbe seit jener .,Palast revolution von Sofia" so manche merkwürdige Phase durchlaufen, aber an ihrem schwankenden und unbe rechenbaren Grundcharatter ist nicht das Mindeste ge ändert worden und höchstens das Eine wäre anzu erkennen, daß das bulgarische Problem sich augenblick lich nicht mehr als eine den europäischen Frieden so unmittelbar bedrohende Gefahr erweist, als etwa noch gegen Ende des vorigen Jahres. Sonst sind indessen alle Anläufe, diese politisch-diplomatische Nuß zu knacken, vergeblich gewesen und wenn auf die Petersburger Kaiserbegegnung seinerzeit besondere Hoffnungen be züglich der Beseitigung der bulgarischen Affaire gesetzt wurden, so müßen dieselben heute auf ein sehr be scheidenes Maß herabgemindert werden, denn von der signalisirten großen diplomatischen Kampagne, durch welche in Anknüpfung an die Petersburger Zusammen kunft die bulgarische Frage endlich gelöst werden sollte, ist bislang herzlich wenig zu spüren gewesen. Gewiß wird bei oer Begegnung beider Kaiser von Bulgarien gesprochen worden sein und ebenso darf man wohl annehmen, daß über dieses Thema dann auch diplo matische „Sondirungen" stattgesunden haben; wenn die letzteren nun anscheinend keinen Fortschritt in der Be handlung der eigentlichen europäischen Tagesfrage auf zuweisen vermögen, so deutet dies eben darauf hin, daß bis auf Weiteres noch immer gewisse unüberbrück bare internationale Gegensätze hinsichtlich Bulgariens bestehen. Daß diese „Versumpfung" der bulgarischen Affaire gerade nichts Erfreuliches darstellt, dürfte kaum zu bestreiten sein, sie weist jedoch anderseits zur Zeit auch nichts direkt Bedrohliches auf und vielleicht wird die bulgarische Frage in diesem Stadium noch längere Zeit verharren. Man könnte es den Bulgaren schließ lich gönnen, daß sich die Mächte anscheinend geflissent lich nicht um sie kümmern; ihr leitender Staatsmann, Herr Stambuloff, hat ja auch kürzlich einem west europäischen Journalisten gegenüber erklärt, man solle die Bulgaren nur sich selber überlaßen, sie würden schon für ihr Fortkommen zu sorgen wißen. Diese Versicherung nimmt sich recht gut aus, leider verleihen ihr die augenblicklichen Verhältnisse in Bulgarien ein etwas eigenthümliches Gepräge. Es mag über Land und Leute in diesem jüngsten europäischen Staats wesen manches Unwahre berichtet und manches Un günstige absichtlich übertrieben werden, aber trotz alle dem kann es keinem Zweifel unterliegen, daß da unten noch Vieles faul ist. Man hat in Sofia letzthin den ersten Jahrestag der Regierung des Koburgers mit unverkennbarer Prahlerei begangen; daß jedoch die gedeihliche Entwickelung Bulgariens unter Fürst Fer dinand glänzende Fortschritte gemacht haben sollte, wird — Niemand zu behaupten wagen. Gewiß, Bul garien ist ein von der Natur reichgesegnetes Land und die Bulgaren sind in ihrem Kerne ein tüchtiger Men schenschlag, aber die politischen Kreise, die den Fürsten umgeben, sind das Verderben des Landes, sie werden sich in der Folge als ein schlimmerer Feind Bul gariens erweisen, als die dasselbe überschwemmenden panslavistischen Emissäre mit ihren revolutionären Anstiftungen. 17F23. Befördert wurden 3,126,957 Kilogramm Güter. Demnach wurden von Januar 1888 an 132,641 Per sonen und 18,639,285 Kilogramm Güter befördert. Im gleichen Monat des Vorjahres wurden 18,757 Billets verkauft und 2,370,451 Kilogr. Güter befördert. Schmiedeberg. Bei hiesiger Sparkasse wurden im Monat August in 72 Posten 4573 M. 32 Pf. eingelegt, dagegen in 20 Posten 3326 M. 89 Pf. zurückgezahlt, überhaupt 5548 Mark 14 Pf. einge nommen und 3961 M. 89 Pf. ausgegeben. Reichstädt. Auch in unserem Orte ist dies Jahr dec Sedantag festlich begangen worden. Einem Be schluß des Schulvorstandes zufolge sollte an diesem Tage ein Kinderfest im Schloßgarten, den Herr Kammerherr von Schönberg freundlichst überlaßen hat, gehalten werden. Um 1 Uhr versammelten sich Kin der und Erwachsene an den Schulen und im Zuge ging es bis ins Mitteldorf zur Hünich'schen Gastwirth- schast, von wo dann die Kinder der oberen und niederen Schule, die Feuerwehr, der Militär- und Gesangverein im gemeinsamen Festzuge, begleitet von 2 Musikchören nach dem Schloßgarten zogen, wo der Schloßtreppe gegenüber Ausstellung genommen wurde. Nach dem Gesänge des Liedes „Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren" hielt Herr Pastor Märkel eine Rede, Kindern und Erwachsenen die Bedeutung des Festtages ans Herz legend. Der allgemeine Gesang der „Wacht am Rhein" beschloß diese einfache, aber tiefergreifende Feierlichkeit. Dann begaben sich die Kinder an ihre Spielplätze, wo sie sich mit allerhand Belustigungen die Zeit vertrieben. Kaffee, Kuchen, Bier, Würstchen, Semmel und reiche Geschenke wurden auch vor, bei und nach den Spielen an die Kinder vertheilt. Auch die Erwachsenen vergnügten sich mit Vogelschießen. Gegen 7 Uhr versammelten sich noch einmal Alt und Jung der Schloßtreppe gegenüber. Nach dem Gesänge des Liedes „Abend wird es wieder" hielt Herr Kirch schullehrer Brückner die Schluß«»spräche, Kinder und Erwachsene zum Dank ausfordernd, gegen die Männer, die uns Deutschlands Einheit errungen, woran sich ein begeistertes Hoch auf Deutschlands Kaiser und Sach sens König schloß. Der Gesang des Verses „Nun danket Alle Gott" beschloß den Festtag im Schloß garten, während im niederen Gasthofe noch ein Tänz chen für die Erwachsenen veranstaltet war. Möge die heurige Form des Festtages dazu beitragen, daß auch in unserem Orte die Liebe zum großen deutschen Vater lande immer festere Wurzeln schlage. Pretzschendorf. Bei hiesiger Sparkasse wurden im Monat August 19 Einzahlungen im Betrage von 1227 M. — Pf. gemacht, dagegen erfolgten 7 Rück zahlungen im Betrage von 1211 M. — Pf. Die Ge- Dle „Weißeritz-Zeitung" rrscheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. — Preis vierteljährlich 1 M. 26 Pfg., zweimonatlich 84 Pfg., einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern 10 Pfg. — Alle Postan- ltalten, Postboten, sowie - die Agenten nehmen Be stellungen an. Inserate, welch« tz«i der bedeutenden Auflage det Blattes eine sehr wirk same Verbreitung finden, werden mit 10 Pfg. di« Spaltenzeile oder deren Raum berechnet. — Ta bellarische und complicirte Inserate mit entsprechen dem Aufschlag. — Eilige« sandt, im redaktionelle« Theile, die Spaltenzril« 20 Pfg. Amtsblatt für die Königliche Umishauptmannschaft Dippoldiswalde, sowie für die Königlichen Amtsgerichte und die Stadträthe zu Dippoldiswalde und Irauenstein im im erfolgten 52 Rückzahlungen im Betrage von 10,465 M. 67 Pf. — Sparniarken, ö. 10 Pf., wurden 80 Stück verkauft. - Poffrndorf. Häufig kommt es vor, daß be sonders kleine Kinder, welche auf Dorfplätzen spielen oder gehen, von herumlaufenden Gänsen erschreckt oder sogar verfolgt werden. Zur Vermeidung nachtheiliger Folgen, welche für di- Kleinen leicht entstehen können, hat die hiesige Gemeindebehörde den Besitzern von Gänsen das Freiherumlaufen derselben auf den Dorf wegen untersagt. Diese Maßregel ist nur anzuerkennen und möchte allerorts Nachahmung finden. Pirna. Der allgemeine Fleischerverband Sach sens wird seine nächstjährige Versammlung in Pirna abhalten. Bischofswerda. Am 21. August wurde der hie sigen Polizeibehörde ein der Kleidung und dem Dia lekte nach aus Böhmen stammendes kleines Mäd chen zugesührt, welches sich ihrer Angabe nach bereits seit -vier Wochen in der Welt umhertreibt. Sie nennt sich Friederike Prediger, will am 2. September 1881 geboren und die Tochter des verstorbenen Matrosen Eduard Prediger sein; als ihren letzten Wohnort be zeichnet sie „Italien" bei Josephstadt, Kreis Königgrätz, und erzählt, daß sich ihre Mutter nach dem Tode ihres Vaters zum zweiten Male mit Emil Seidl verheirathet und im „Gasthaus zur Stadt Prag des Eduard Pre diger" das Gastwirthschaftsgewerbe in „Italien" bei Josephstadt betrieben habe. Vor ungefähr 2 Monaten habe ihr obengenannter Stiefvater Seidl ihre Mutter und seine drei Stiefkinder ermordet, sie selbst sei der Ermordung nur durch einen Sprung aus dem Fenster entgangen und nach der Verhaftung ihres Stiefvaters, welcher nach Adler-Kostelitz abgeführt worden fei, bei dem Ortsvorsteher Bergmann in „Italien" unterge bracht worden, der sie vor ungefähr vier Wochen fort geschickt habe, damit sie sich selbst ein Unterkommen suche. Die Angaben dieses Mädchens haben sich bei den in Josephstadt gehaltenen Anfragen bis jetzt in keiner Weise bestätigt, dennoch bleibt es bei denselben feststehen und macht es so spezielle Angaben, daß man denselben vorzüglich bei dem jugendlichen Alter des Mädchens versucht ist, Glauben beizumeßen. Es wird abgewartet werden müßen, welchen Erfolg von der Polizeibehörde anderweit gestellte Anfragen haben. Freiberg. Die Elephanten des Cirkus Hagen- beck, welche bekanntlich bei dem großen Centenar-Fest- zuge zu München zu einem so aufregenden Zwischen fall führten, haben schon wieder von sich reden ge macht. Als am 3. September früh der Extrazug des genannten Cirkus hier eintraf, wollte es ein Zufall, daß der eben vorüberfahrende, nach dem Vogtlande gehende Zug zahlreiche Jäger mit sich führte, welche die Bergstadt mit Musik und Jubelrufen begrüßten, was dann ein Erschrecken der Elephanten zur Folge hatte. Diesem unberechenbaren Zufall war es nun zuzuschreiben, daß die sonst völlig zahmen und stark gefesselten Thiere, als sie durch die Bahnhofstraße ge führt werden sollten, plötzlich vor der Eisengießerei der Herren Paschke und Kästner unbändig wurden, gegen den Willen der Führer in den Rothen Weg einbogen, durch die äußere Schönegasse rannten und sich erst in der Oberen Langegasse wieder beruhigten. In der Cirkus - Manege können diese Thiere den größten Skandal vertrag?», im Uebrigen scheinen sie aber doch recht „zartfühlend" zu sein. Burgstädt. Für den 26. August hatten die hie sigen Briestaubenzüchter das letzte diesjährige Fliegen, und zwar auf der 360 Icm betragenden Route Tourbillets. TaaeSbillctS. Militär- 11. III. II. III. billcts. Dresden . 244 1116 434 2304 39 Hainsberg. 114 1248 115 1455 17 Dippoldisw. 108 1455 178 1809 43 beim Zugs. 344 2895 253 2909 93 Sa. 810 6764 980 8477 192
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