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02-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.04.1922
- Titel
- 02-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1922-04-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19220405025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1922040502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1922040502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1922
- Monat1922-04
- Tag1922-04-05
- Monat1922-04
- Jahr1922
- Titel
- 02-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.04.1922
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HS. Jahrgang. 1«r «ltt»»ch, 5. «»rU 1«S. lSegründel 1SS8 Diadlanlchnl» «-chckcht»» Doe»»e». 8«nIpr,ck>»r-S<nmnrInummrr 28 241 Dur Mr NochtgrlvrÄch«: 20011 >» 1>re,den und Dorvrlen dkl täglich zweimaliger Zulragung oder durch die Post "^4^32 ^bvUI)l n„ täglich zweimaligem Deriand monatlich 21,- M., vierlels!ll,rlich 63,— M. ... „ Di« »inipaltia« 32 nun crecke Zeile 6.— M A»i Zamili«n<n>»eigen, Anzeigen unlei AN/ltziatzN-UpktzUtz. Slelleu- u, Wonnungsmarkl, l ipalltge An. n. Derkäuie 25«^ DorzugrpILl,« laut "Ott D' > xarii. Auswilrlig« Auilrilg« gegen Avrauodezadlung. Einzelnummer I W. SchrMetlrmg und jeauvkqelchniiallellez !w»rle»s»ras,» SS/40. Druckt u. Verlag von epsch 4 Velchardl In Dreodru^ Pofischeckz-Aonlo 1VSS Dreedru. Aachdruckt nur mil deutlicher Vuellenangade «»Dreodnei Nachr."» »uliiilig. — Ilnoer angle Schrillst licke werden ntchl aulbewahn. Hrau1sussta11un§en q-, Knmsnrnr ^ ^ " O Ksensnnsr / k SkrnS« I SlrsSs tb / S1««0»»>y»Nn,. 8 I X I -I I r»I»pNon 22SS7 Hülkerl prsxer 81rs8e, Loks SiilonlensIrLÜe. Kauft Vüelie«'! 8>e 8>n6 suvii keute nooii öas dezle unii dülig8le XonlirmstionsAssekenk! W^WIZUW^W.WuM desvultderllei'm ^o.- vvLL»E Tschitscherins Programm sür Genua. Die Antwort ans Lloyd Georges Re-?. Berlin. 4. April. iPrivattelegramm.s Der Führer der rrriMklxn Delegat on sür Genua, T sch i t s che. r i n . änderte im Laufe einer Unterredung mit einem Mitarbeiter der „Baff. Zig." über den Eindruck, den die gestrigen Aus Ehrungen Llond Georges aus rlin gemacht hätten. Er be grüßte es einleitend ganz besonders, das, Lloyd George an erster Stelle als wichtigste Ausgabe der Genueser klon ftrenz die allgemeine Herabsetzung der Land- armeen gefordert habe. Tic gan,zc Welt sei au der Herab setzung der unerträglichen Kriegslasten interessiert. Die un bedingt notwendige Voraussetzung zur Erreichung des Zieles der Konferenz sei die Beseitigung der ewigen Gefahren, die den vereinigten Sowfeirepubltkcn von den Uebeibleibseln der weingar-dSittichen Armeen drohe. Ein großer Schrill vorwärts sei bereits durch den Beitrag getan worden, der am Ski. n. M. in Riga abgeschlossen wurde. ES sei zu hoffen, das; damit die endgültige Beseitigung der Gefahren herbei ge führt werde. Znr Krage der Anerkennung Lowset- rntzlands erklärte Tschitscherin, das, vom rein praktische» üandeloteil.nischeu Standpunkte aus die ossiziell« An erkennung sehr schwer zu vermeiden sei. Denn jedes wirt- lLnftlick.« Abkommen mit Lousetruhland s">ie unbedingt „»raus, daß beide Kontrahenten jnristische Personen seien. Tschitscherin bctnnte weiter, daß Rußland ans „oll- ttändig gleichem Fuße m>« d«» anderen Mächten in Genua erscheinen werde. Kür Sowjctrußlani» fttc« drei Grundsätze unantLstbar: 1. Die Gouvcränitätsrcchte der rnsslschen Regierung. 2. Die wirtschaftliche Lclbstäudigkcit des russischen Landes. 8. Di« Aufrcchierhaltnng der Lebcnssnnktioncn des wirt- schastkichcn Organismus. Dschitichrrin hob noch hervor, das, er die Idee des allgemeine» Krjcdcns uud des Wiederaus bauprogramms der tyenucscr Konferenz als ein großes persönliches Verdienst Llodq Georges ansehe. Znm Schlüsse stellte er seit, daß die Delegation der Sowjetrepubliken unter keinen Umständen dulden werde, daß die Krage des Ver hält» lscs zwischen Georgien und den übrigen Sowjet republiken in Genua .zur Sprach,« komme. kW T. B.i Dr. Benesch über Genua. Prag, 4. April. Ministerpräsident Dr. Be ne sch. der morgen nach Genna abreist, erschien heule im Aiißenansschnß des Abgeordnetenhauses und erstattete einen Bericht übel die Ausgabe» der Konferenz von Genua. Er iagie. es sei natürlich und logisch, daß sich die Kon seren,', nicht mit den Fricdensverträgcn befassen könne. <W. T. B.s Die Vorbesprechungen. t g n e r Drahtbericht der „D r e s i> II. Nachricht« »".i Wien. 4. April. In Wiener Regierungskrcisen spricht inan von einer Vorbesprechung noch vor der Kon ferenz von Genna zwischen dem italienischen Außen,,nnisrer nnd dem Bundeskanzler Schober. Man vermutet, es werde sich in der Hauptsache um Kredit- unb' Handclsfragen bei den Besprechungen handeln. Parts. 4. April. Aach Angabe des „Temps" ist bisher bei der sranzösischen Negierung ein osfiziller Schritt erfolgt, durch den die französische Delegation zur Teilnahme an einer B v r b e s p r cch u 11 g für Genna cingeladen wurde. Anscheinend sei den französischen Delegierte» nur der Bor- schlag gemachi worden, nach dem Beispiel Lloyd Georges etwas früher nach Genna zu kommen. In seinem Leitartikel spricht der „Temps" die Hoffnung ans, daß die französischen Delegierten sich zu keiner dieser Zujammcnlünfte vor Er öffnung der Konferenz hergeben würden, auf denen angeb lich nichts beschlossen werden solle, in Wirklichkeit aber die Schlacht verloren werden könne, bevor sie noch begonnen habe. iW. T. B.i Paris, -1. April. Der französische Ministerpräsident hat auf morgen nachmittag die französischen Dele gierten und Sachverständigen für die Konferenz von Genua zusammcnberufen, um ihnen die letzten Anweisun gen zu erteilen. sW. T. B.i Die englische Arbeiterpartei für die Revision von Versailles. Lvnüon. 1. April. Bei der gestrigen Debatte über die Gewueser konserenz im llitterhause erklärte der Arbeiter führer Clynes, die bisherige» Konferenzen seien nicht so sehr wegen des Friedens, sondern wegen der Fricdcnü- bediugunaen abgeholtcn worden. Wen» die Genueser Konserenz nicht zahlreiche wichtige Steve,, des Bcrsailler Vertrages abändere, würde sic ebenso sehlschkagcn. wie die vielen vorhergcgangenen Konferenzen. Die bisher befolgte auswärtige Politik Deutschlands habe das London den Rand deSAbgrnndes gebracht. Die Arbeiterschaft sorderte unmittelbar nach dem Kriege eine internationale Konferenz. Die Genueser Konferenz komme um drei Jahre zu spät. Sic fei umgeben von schädlichen Ver wicklungen »nd Verpflichtungen. Es im unverständlich, wie Lloyd George erwarten könne, daß viel Gutes aus ihr bcr- nprgehcn werde mit einem Programm, das so beschnitten wurde. Lloyd George wisse sehr wohl, daß allen Lchwicrig- ! teilen der kricdensvcrtrag van Versailles zugrunde läge. , Bevor nicht Teile dieses Vertrages wesentlich abgcändert seien, könne alles körrcde ans Konferenzen Europa nicht wieder ausrichten. Bevor nicht Friede herrsche, ans Billigkeit ge gründet. könne cs kein wirtschaftliches Wiederanslcvc i, leine Wiederherstellung des Handels gebe». Die Reparationen würden jetzt zu einem großen Teile ans den Tasche» der Arbeiter bezahlt. kW. T. B.i Die Reparalionskommission zu den Sach- leistungsvertriigen. Paris, 4. April. Nach einer Mitteilung der Reparation» kvmmission über d e Lachieistungsvertläge wurde folgende Enl > chlie s, nng getroffen: ft Wenn auch das Abrcchuungsvcrfahrcn betresscnd die Reparationen durch de«, Friedenovertrag und die besonde ren Bestimmungen der Neparationskomnnsiion geregelt werden, so ist diese doch geneigt, die einzelnen Ab kommen zwischen der deutschen Regierung und den alli ierten Regierungen zur Kenntnis zu nehmen, vor ausgesetzt. daß diele Abkommen ihr zur Kenntnis gebracht werde» »nd das; die Kommission A b ä n d e r 1« n g e „ vornehme?» kan«,, dis sie sür erforderlich hält. 2. Die Kommission nimmt Kenntnis von dem Wies badener Protokoll vom Oktober 1821 unter dem Vorbehalt, daß die Rechte der aus der Konserenz der alli ierten Finanzministcr nicht vertretenen Mächte gewahrt werden, nnd daß die französische Regierung die Maßnahmen ergreift, die sic sür erforderlich hält, um aus dem Ab kommen vom 18. März 1822 Nutzen zu ziehen. Die Militiir-ebatte in der französischen Kammer. Paris, 4. April. In der heutigen K a m m e r s i tz n n g wurde die Beratung über das M i l i t ä r d i c n st p s l i ch t - Gesetz fortgesetzt. Ter Abgeordnete Pcnazet begründete seinen Antrag auf Einsnhrung der einjährigen Dienstzeit. General Buat sagte zur Lage Frankreichs gegenüber Deutschland, Frankreich müsse iin Rheinland eine Armee von 8ö killst Mann unterhalten, zurzeit st Divisionen. Nach dein Gegenen.lw»rs Penazet würden denselben Zweck 18 Divisionen nötig fein, und das in Fricdenszeiten. Im Mobilinachungslsalle müßten diese 18 Divisionen an Ort nnd Steile mobilisiert werden, was immer heikel sei in einem fremden Lande, wo die Verbindungswege besetzt werden tönitten. Im weiteren Verlause der Sitzung wandte 'ich auch der Svezialvcrichicrstatter des Hccresausschnsfts Fabry gegen den Antrag Ponazei aus Einführung der einjährigen Dienstzeit. Nach ihm wurde die Debatte über den Antrag geschlossen. Auch Ministerpräsident Poinearck trat sür die 18mv>natige Tienstzeii ein. Die Negierung verlange, daß der Geictzenlwurf so wie er vorgclegt worden sei, angenom men weide. Sie habe ihre Veraiftivorilichkeii übernommen. Jetzt müßten die Abgeordnete» das gleiche tun. Mit 814 gegen 227 Stimmen ivnrde hieraus beschlossen, den Gegen antrag Ponazei nicht in Erwägung zu ziehen. <W. T. B.j Der Kamps -er zweiten gegen die -ritte Internationale. iD r a h t in e l ü u n g u » s r e r B c r l i n e r S ch r , s i l e i t » !, g.i Berlin. 4. April. Am heutigen dritten Verhandinngs- tage der sozialistischen Wcltkvnjerenz im Reichstage ging die Auseinandersetzung zwischen den Vertretern der zweiten und dritten Internationale weiier. Das englische Mitglied der Exekutive der zweiten Internationale, Macdonald, betonte in einer einstündigen Rede, daß er überhaupt nur mit geringen Hoffnungen nach Berlin gekommen sei. Die zweite Internationale habe das Manifest der Moskauer Exekutive so ansgesaßt, daß diese in der Parole der Ein heitsfront nur das praktische Mittel sehe, die Kraft der anderen Internationale zu schwächen und ihre eigene z» steigern und verlas eine Erklärung des Komitees der ziveiten Internationale, in der sich dieses mit einer allgemeinen Konfe,:nz einverstanden erklärt, unter der Voraussetzung, daß die Vertreter der dritten Inter, nationale folgende drei Bedingungen ann.h nen: 1. Verzicht auf die Taktik der sogenannten Zcllen- bilduna. 2. Bildung einer Kommission bestehend ans Mitgliedern der Exekutiven zur Untersuchung der Lage in Georgien. 8. Befreiung der politischen Gefangene» in Rußland bzw. ihre Aburteilung vor ordentlichen russischen Gerichten unter der Kontrolle internationaler Sozial sie». In der Nachmitiagssitziuia erklärte Serrali, Rom. daß sich die russischen Bolschewisten und die Rutschen Mehr- i)«i1ssv.z!aldc»iokraie>i in der gleichen Lage befänden. In Rußland wolle das internationale Kapital den Bolsche wismus aushöülcn. in Dcuiichland wolle Sünnes die Pro duktionsmittel eniesanen und den Arbeitern die Kriegslasten ausbürden. Beide Parteien hätten -en gemeinsamen Feind und müßten deshalb gemeinsam gegen ihn Front machen. Den Reigen der Redner schloß Radel, der in längeren Auskühlungen sich gegen de» Engländer MacSvnaid wandte und die Vorwürsc, die gegen die Sowjetrepublik erhoben wurden, zu entkräften versuchte. Das Vertrauensvotum sür - Lloyö George. „Je tiefer der Morast ist, in den Mr. Llond Georg« uns führt, und je schlechtere Düfte dieser Morast ver breitet. um so mehr Lob wird der Premier dafür ernten, daß er uns wieder heranszieht. Er führt uns hinein, um unsere Wünsche zu befriedigen, und er führt uns heraus, um unsere Seele zu erretten. Er führt nnS den mit Primeln bestreuten Weg und loscht das Feuerwerk, noch gerade che cs zu spät ist." Gewiß eine blnmen- und bilder reiche Charakteristik, deren sich John Maynard Kenne» in seinem neuesten Buche über „Die Revision des Friedens- vcrirages" bedient, um die Politik des englischen Minister präsidenten zu kennzeichnen: in ihrem Kern aber ist sie zu- ire'iend und könnte ebeitto aut von einem Nicht-Engländer stamme», der das Gefährliche der zunächst harmlos scheinenden Art und Weise herausmeißcln möchte, aus die Llvnd George seit Kricgözeiten die Geschicke Englands und die Geschicke der Welt führt uns beeinflußt, ohne bisher damit einen Aus bruch der allgemeinen Unzuiriedenheit hervurzurusen, der ihm das Handwerk gelegt Hütte. Er hat gemeinsam mit Wilson und Elemeneeau seinerzeit die Weit in den Morast von Versailles geführt, weil Frankreich und die ganze Deutsch land feindliche Welt dielen Vertrag, der die Zerschmeiterung Deutschlands bedeiuetc. als einzigmögliche und billige Lösung des Krieges ansahen. Obwohl er persönlich schon damals einer realeren Politik zugängig war, wie sein unlängst vcrvfsenilichleS, an Elemeneeau gerichtetes Memorandum beweist, hat er doch diesen Vertrag mittinierzeichnet und in der folgenden Periode seine Durchführung mit erzwingen Helsen, weil er in richtiger Seibsteinschützung sich nicht stark genug sühlie. dem brüllenden Lee das Opfer zu verweigern. In den Augenblicken aber, in denen oie Welt an den „er stickenden Düsten" des Bermiller Morastes zu verenden drohte, stand er auf. bekämpfte frank und frei sein eigenes Weil und zeigte mit Worten, wie man cs bessermachen könnte, und in welcher Richtung er in Zukunft s-eincn Ein fluß geltend machen wolle, um eine solche Besserung hcrbei- uttührcn. Das dankte ihm die Welr. loweit sie wirischait liche Besonnenheit besaß, jedesmal mi, lauicm Beifall. Wenn es sich aber dann darum handelte, die selbst ge gebenen Anregungen in die Tat mnzusctzeu. diejenigen zu überwinden und mitzureißen, die sich seinen Plänen ein gegcnstellten. dann wurde Lloyd George Nein »nd schwach, und von seinen ursprünglichen Absichren blieb vor lauic: Ein'chränknngcn nnd Rücksichtnahmen, vor allem ain seinen sranzösischen Partner, io gut wie inchis übrig, Nur seinen rhetorische» Fähigkeiten verdankt« er cs, daß die zahl reichen Rechtsertignngcn seiner politischen Inkonsegnenzeu vcm englischen Parlament beifällig ausgenommen wurden und daß er nach einer auskiärcnden oder verteidigenden 'Rede immer wieder als der große Mann angesehen wurde, der er, streng genommen, nur dann gewesen wäre, wenn er einen Teil seiner programmatischen Ideen ans dem Ge biete der wclkwirischafllichen Sanierung in die Tat nmzii letzen verstanden hätte. Er wußte den Ruf des modernen Wcltretiers sich g: eigen zu machen, und die Lorbeeren für die Verdienste eines solchen zu sammeln, während sein eigenes, recht frag würdiges Verdienst nur darin bestand, ..das Kaleidoskop von Heiligenbildern und Höllenscuern". wie Keimes sagt, so schnell zu drehe«, daß niemand die Farben anscinander- haltcn konnte. Niemand? Doch einige wenige, darunter der genannte Projessor am Kings Kollege in Eambridge, ferner Kennworthn, Mac Kenna u. a. unterschieden diese Farben sehr wohl und hielten Lloyd George in Wort und Schrift daS gefährliche Spiel vor. da» er zwilchen Ver sprechen und Ntcklersitllen mit dem englischen Volke nnd der ganzen Menschheit trieb. Ihre Vorhaltungen und Ein- ivände verdichteten sich immer mehr nnd waren nachgerade das Gemeingut der englischen Unzufriedenen geworden. Man versuchte Llond George, der oft genug die Unzuläng lichkeit der Versailler Reparativnspvliiik zugciianden hatte, der die englische Arbeitslosigkeit und den Rückgang des Außenhandels ohne Umschweife ans die niederdrückende Wirtung der dcntichcn Zahlungen und Leistlinge» zurück führte, endlich zu stellen und beim Wvrie zu nehmen. Wenigstens hinsichtlich der Genua-Konferenz sollte er ge zwungen werden, seine Versprechungen zu halten. Hatte er doch als der Vater des Gedankens dieser Konferenz ur sprünglich auspvsauuen lassen, daß die meisten Völker der Erde in Genua auf dem Wege freien Gedankenaustausches die Grundübel des wirtschaftlichen Weltzusammenbrnchü erörtern, nnd ,ruf diese Weift den gemeinsamen Wieder aufbau fördern sollten. Stück sür Stück war in der Folge zeit von diesem anfangs umfassenden Programm ver schwunden, besonders nachdem Poincorck seine Ansichten zu der in Cannes gefaßten Genua-Resolution geäußert hatte. Die Gleichberechtigung der Völker wurde in Krage gestellt, l die Besprcchmig der Verträge ausgeschaltcl, jede Berührnng
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