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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 27.09.1901
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-09-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010927026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901092702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19010927
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901092702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-09
- Tag1901-09-27
- Monat1901-09
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Diese« Llatt wird den Lesern von Dresden Umgebung am Lage vorher bereit- alt VerugLgedüm: Abend-Arrsgab zugestellt, während ei die Post-Abonnenten am Morgen ui einer Gejammlaurgadc erhalten. M^eigen Laril. »«Ebr«» ,M» «>«,.; »mn, d- votl , Mk. Pe.D»tt««rRachr««lk»' ertckwu« »A» «»r»r»s! die «nieder d> Dretde» »nü der «äckitni Um,ebun,. wo die Lutraann» durck, etaenc Bvim iiner Nommniionüre eNolst. erdailen dos Blait a» Wockeiilaakn. die Nicki aut Som, oder Neierioae iolae». w zwei Lheilan»,ade» »ixn»» und Mn«»,» juaesttlli. «ül Rckt«lde «tnaeiondler Schuil- Nücke Kim Lerbiudlichkil. Seriiivreckanicklud: «ml l Rr. ll u>» Rr. «0««. Leie,ramm Adrette: «»chrtchte» Lr,«»«». KegvQrrSet 185V Vertag von Liepscl, L Reirtiardt. . JmikNme uei> Ankitiii. lui' .'N enoUi snI^rvaiiiNnes-NiN-si-y-- » den ^icbeilonnMimemIIen > i i>j tackln,3 Unr. Lriuii s»s^ NneNe».! nur Moneiimnm .3 I!>n udis'iiUl. Tic >>vlilniier')rn - - - - -'Iben' _-s '3, InndiMinmn nni der^nualieile Lk Pia c nie swailioc .!ei!e ni« „gusacsan-r'' oder uni Heilem 30 P. a. Pli "ttlinins-ni imas d, uu Mid .- ie! In».II I Ne,. riouliiae >»smsn.,iile>s 3l), «» de. M ,!-.,d m P>j. I.iij dc-ondkirni Tai.-, tliltwllttia' ?! -..m nur »den »doidilöoe anlNISj. BkikMiiler n ,de» mir >a Pi«, tsrreckimr. Lader ISA »mvi jaa. -wpgekit XIviÄarkilaRa i» LMter 6 sorxplLtr 16. üntnn Alnlltzr*« 'WeiursstLiirLitt - UswLLrkt § - „ülsllSQ Ls LLxs'ck Rr. Z«8. -piekel: Neueste Drahtberichte. Hvftlachnchlcn, Landtagswall'.m. Blumcnausstelluug. Gerichtsverhandlungen. § ArellüH 1 ^01 Verba stnng .des Land aus viiener Straße erfolgte. Neueste DrahtmeLdungen vom 20. September- ck Rom inten. Der Kaiser erlegte heute auf der Frnhpürsch im Revier Goldav einen kapitalen Zwanzlgcndcr. Berlin. <Priv.-Tel.) In der am 18. und 10. d M. ob- gehaltenen Börsgnkonscrcn) mar am Schlüsse der Berätst ungcn eine Unterkoinmissioii cingcleizt werden. ivelchc die Meinungs- äulzemngcn der Versammlung zusammeiisassen und ein Gelammt- bild geben soll. Dieses Rcininü wird dann amtlich veröffentlicht werden. Die Unterlomiiiisswn ist I>eutc Vormittag lm Handels ministerium zu diesem Zwecke zusammen getreten HandelSminiiler Möller bat zahlreiche Vertreter der Industrie w. zu einer Ver sammlung am l- und 2. Oktober noch dem Abgemdnetenhamc geladen. In den letzten Tagen wurden die Berallmngcn mit ein zelnen industriellen Gruppen im Handelsministerium fortgesetzt, ebenso heute. Leipzig. Bei der hcnffgcn Wahl mann er wähl der 2. Abtkcilung im 2. Leipziger Wahlkreise wnrden >3 Walilniänncr für den Gel). Iustizraih Tr. Schill (nl.) und im 4. Leipziger Wahlkreise 05 Wahlmäimer für den Fabrikbcsiirer Müller ü:l.'- gewählt. Köln. Anssehcii erregie die richteis a. T. Lieez, die in Brühl , Wie nunmehr ieslsieht, wurde sie seitens des Staatsanwalts an geordnet ans Grund Vorgefundener Briefe, denen zu Folge der Verhaftete schwerer SittlichkeitSvcrbrechen beschuldigt wird. Liee; wurde alsbald dein Kölner Gefängnis; eingeliesert. BreSlau. Ein auf dem Gute des Grafen Pückler in Klein- Tschirne auSgebwchenes Schadenscner verbrcitsste sich durch das Tors und äscherte drei Wirthschaslen vollständig ein. Wien. Tie MnsikkavcIle de" preußischen Kaiser Iran; Garde-Grenadier-Regiments ist hier eingrlrossen. 2rnch der Be grüßung erfolgte der Abmarsch in die Albrecht-Kascrnc. Triest. Ter» heute ausgegebencn Stationskommaiidobesehl zufolge wird das 2. Bataillon des 2. Tentschostasiatischcn Infanterie-Rcgiinents Nachmittags 1 Uhr auf dem Molo 1 Aus. 'tellung nehmen, um den KorvSkonnnandanten Feldzeugmeistcr Iueeovaty. der mit den Stabsoffizieren zur Begrüßung der deutschen Truppen vor deren'Abfahrt sich dort cinnndcii wird, zu erwarten. Der Feldzeugmeister und die Stabsossinere geleiten das Bataillon nach dein Bahnhöfe. Ter 'Abmarsch erfolgt mit klingendem Spiel. Bor dem BaknlwiSeingang wird das 2. Bataillon vor dem Feldzeugmeister desilircn. worauf die Ein schiffung der Truppen erfolgt. Um 2 Uhr 30 Mi:,. bcz. mn 2 Uhr ff» Min. Nachmittags tritt das Bataillon in zwei Sondcrzügen seine Reise nach Wien an. Paris. Die Regierung hat bisher von 3» Männer Kongrc- gationen mrd von 311 Frauen-Kongregotione» Genehmigungs- aeinckc erbalten Diese Kongregationen besitzen zusammen über Anstalten. Ter Iuftrzminister wird deninächst an die Staats anwälte ein Rundschreiben über die Anwendung des Bercins «Netzes richten — Das .Echo de Paris" will wissen, da Eoubet eine Einladung des Kaisers von Rußland, im Apri I V mit Waldeck-Ronsseau. Delcasio und dem GencraliminuS Bruame nach Petersburg zn reisen, angenommen habe. Marseille. Neun Mitglieder des ehemaligen Russlands. komiteeS der Hafenarbeiter werden am 2. Oktober wegen Ver untreuung von UnterstützungSgelderii vor dem Zucktpolizei- gericht erscheinen. Marseille. General Wohron. der beute aus Ebina hierher zurückgekehrt ist. wurde von dem Oberst Sylvester im Namen des Präsidenten Lonbet begrüßt, der dem General seinen Tank für dessen Kommandoführung ausiprcchcn ließ. Sodann hieß der Manneminister Lanesian den General im Namen der Regierung willkommen. Er beglückwünschte ihn und die Truppen, daß sie mit militärischen Erfolgen mrücktehrtcn und daß der Friede wieder her- gestellt sei Armee imd Marine hätten unter traurigen und schwierigen Ändaltnösen sich des demokratischen Frankreichs im höchsten Grade würdig gezeigt, indem sie Hobe militärische Eigenschaften mit den edelsten Gefühlen der Men'chlichfeit zu bereinigen verstanden, "anessan gedachte sodann der Gefallenen und Verstorbenen, und sprach TcuieniMn seinen Dank aus. die die E- pedition organischen > Ergebnib'c der Waklmännerwahlcn für die Land und deren Fürsorge es zu bauten sei. daß üie Sterblichkeit an tagswalilcn n. Abthelliiiig. In Leipzig erb eile Krankheiten kaum 2 Prozent betrug, er drückte schließlich die Stimmen im 2 Wahlkreise 8 Wahlmännei' der Ordnilng-.-»artc>e, Elwaruung aus. daß die emiache Betonung der erwarteten Thal-!und :P> Wablmänncr der sozialdemokratischen Partei, im !. Wab: iachen vor dem ganzen Lande für den General als die würdigste die er z kreise tein Wahlmann der Ordnungsvartcien und cs, Wahlmäirne der sozigldeinokrati'chen Partei. - In Ehcninitz im 2 Wab' krciie der Stadl machten von den -I2 2G Wahlberechtigten ! von ihrem Wahlrechte Gebrauch. Vier Fünftel der abgegebene - Stimmen eiitüclcn ans svzialdemokrati'che Wahlmännei — Je Erimmitichan wurden 8.^8 Stimmen für den Kandidaten in Ordnuligspartcicn. 2L8 für den der Tozialdcmokraren abgegebci — In Löbau wurde im 1 und 2 Bezirk kcücc abiolirie Stin'.menmchchcit erziel! Sic wählen daher noch einmal. I»> 3- Bezirk trugen die wzialdemotratischcn Wahlmämrcr den Sieg davon. —* Anläßlich der vom 18. bis 22. Oktober dieses Jahres im Krystall-Palast zn Leipzig siatlsindenden A llgeinci» c »:N otv ivagen-Ausstelluiig hat das Ministerium des Innern der AnSslellungs-Leitwia die N'ittbeilung zugeben lassen, daß es mn Inleresie von dein »inlemelnnen nenntnis; nehme und eine» für die deutsche Antomobil-Indn'lrie recht günstigen Verlaus der An stellung wünsche. - Ans den nmtli ch e n B e l a n n l m a cb n n o e n. Vom 3(>. dS. Mts. ob wird die nördliche Fahrbahn de- 2s e i ch - p l a tz e s und die ReichSslraßc, nvi'chen der Reicbenbachslraße und dem Rcichtzplatzc, ivegen tlmpslaslening ans die Taner der Arbeiten für den Fahr n»d Reitverkchr gesperrt. Vom 2. Oltober ab wird die Eli a--strnsie. zwischen derViNnitzcr »nd der Eomeniusstraße. wegen Beschotterung nns die Tauer der Arbeite» für de» Fab; und Reitberkeln gespcrrl. Mil der 8>enpüasternng des B iichvfs Weges, zwilchen der KönigSbrücker und Försiereistraße. und mit der Nenpilasterung und Gangbalniregnlirnng in der Moltke iiraße. zwischen dem Lei-nige, Platz und der Marlusstraße, soll am 7. Oltvbcr begonnen werden. — Gestern besichtigt« der BezirlSlehrervereiuDr cs den Land die Garnisonkirche in der Albertstadt. Interessante Erläuterungen über das herrliche Gotteshaus gab der Kirchner, während Herr Senior, ein schottischer Künstler und Schüler des anderweit - die An inu'eums, das mit sein- n reichen Schätzen leider von den Tics-diiern noch viel zu wenig geschätzt wird. Ter Sommer ist zur Rütte gegangen und inu ihm gehen und vergehen all' icinc zarten Kinder mit ihrer duftigen Farben Pracht. Scheint cs da nicht ein thönchteL Unterfangen zu sein, in dieser nachsommerlichen Zeit noch eine Blumcn-Aussteütwg zn veranstalten? Und dock hat cS die ihrer vorzüglichen Produkte und musterhaften Einrichtungen wegen weit über Sachsens Grenze» hinaus bekannte Gärtnerei von H. F. .Helbig in Laudcgan fertig gebracht, in ihren! Mnstergarkcn. Eanaleltvitraßc 32, ein-' ebenso reizende wie reichhaltige Spezia laus stell ung von Nelken zn schaben, die das Interesse aller Blmnenliebhabes sicher sindcn wird. Tcr geringe Eintrittspreis von 20 Pfg. i'i zum Besten eines WohlthatigkeitSvelcinS bcstiinint. Ein gcgrs: alle WitkcrungK'.inl'iiden geschützter Zeitraum ist in einen bliche» den Garten verwandelt worden, dem der liebliche, diskrete Nelken dnft entströmt. Da glüht in ihrem intensiven Roth die .Vesuv'. umrahmt von der lachsfarbenen „V. Jiorc" Im lcnscl,en rein weißen Kleide prangt die „Deutsche Braut" und lenkt ihre schweren —'" Bei den Wohlinannerwablcn der 3. Abthcilung für die > Blüihenköpschen verschämt zu Boden: neben ihr steht „Großpapa" im Landtags wählen wurden gestern hier abgegeben: I ni 2.! dunkelrothcn Käppchen. Ein tNonstrnm an Größe ist die romfarbeim Wahlkreise DreSd en - I o I, an n stad t n ndStric S c n ! „Thalackcr". ihre Schwc'icr .Marie Tbalacker" hat »ch in kanni-imotd Angicr' ein geiprcnyeltcs Gewand ange an vielen anderen Beeten zn leien, werde» ihre Freunde und .Freund > innen sindcn Mitten unter den Nelken blühen, als stunde des Frühling vor der Thür, die lieblichen Maiglöckchen. Geschmackvoll Belohnung der ausgezeichneten Dienste erscheinen werde, dem Vaterlande und Ser Republik erwiclen habe. Lüttich. Die Minenarbciter haben hier heute Morgen den allgemeinen Ausstand im ganzen Kohlenbecken von Lüttich beschlossen. Am Freitag soll eine Vollversammlung der von den Arbeitern ernannten Vertreter stottsinden. Peking. Der niederländische Miinsterresidciit Knobel hat den Mitgliedern deS Diplomatischen Korps vorgeichlagen. cS solle ge meinsam Einspruch erhoben werde» gegen die 'Abreise der chinesischen Millionen, die in das Ausland gemndt werden sollen, um von den auSaewanderten Chinesen Beitrage zur Deckung der Ent schndigniigsiuulme einzutreiben. Es ist indessen nicht wahrichemlich. daß man zn einer gemeinsamen 'Aktion schreiten werde. Oertlicheö m,d Sächsisches. Dresden. 2«'. September. — Ein Chemnitzer Blatt hat die Meldung gebracht, daß Seine Kouigl. Hoheit Prinz Friedrich A n g n st beabsichtige, dem nächst ans seiner militärischen Lambahn anSzuicheiden. »m sich in den verschiedenen Zweigen der Staatsverwaltung zn bethätige». Ans Grund zuverlässigster Informationen können wie erklären, daß hieran auch nicht ein wahres Wort ist. —" Se. König!. Hoheit Prinz Friedrich August be suchte heule das Galanterie- und Spielwaarengeschäst von B- A. Müller. Pragerstraße 32, und machte daselbst Euikänjc. — 'Der Herr .Kriegsminister Edler von der Planitz wird heute Nachmittag in Begleitung der Herren Oberst Bartckp, Adjutant Rittmeister v. Friesen und Oberbaurath Grimm in Pirna eiiitrcsicn und eine Besichtigung der Kaicrnenanlagen, insbesondere des neucrrlchtetcn fiskalischen KajemenientS. vornehmem Das letzterc wird von der fetzigen 3. Nbllmlung des 28. Rcginients bezogen werden als Theil vocn neuen ist. Regiment- —" lieber das TrcikIas»cn - Wahlsnstein >n Sachsen wird der.Deutsch. Lögesztg." aus Dresden aeichriebeu AuS einer Rede die der konservative Landtagskanvidal Behrens jnngil gehalten Hai, wird vielfach geschlossen, taz auch in der konccrvativcn Partei 'Neigung vorhanden sei. eine grundsätzliche Aendemng des Dreiklasien-Wahlrechts vorzunehnie» Das ist cur Irrthum. Es war lang» bekannt, daß der bisherige Abgeordnete Behrens in der Wahlrechtssin^ eine andere Stellung cimiimml. als die überwältigende Mehrpeil seiner Parteigenossen An eine aruirdsätzlichc Aendcrung des Wahlrechts denk! in der konservativen Partei wohl sonst Niemand Aust, in der nationalliberalcn denkt man. zunächst wenigstens, nicht daran. Selbstverständlich ist nicht niisgeschlollcn. daß in einigen Nebenpunktcn zweckmäßige 'Ab änderunge» vorgenomme» werden: eine grundsätzliche und durch greifende Aenderung des Wahlgesetzes ist aber für absehbare Zeit nicht zii erwarten kreise. Dresden Friedrichstadt cll Wahlbezirkes 317» Stinun zettcl s-lo Prozent Wählers Der nationalliberalc Kandidat Stadt rath D>. Vogel vereinigte l Wablmänncr, der Sozialdemokrat Fräßdorf !0 Wahlmännei auf sich. Tic Wahlen der 3. Ablheiluiig haben, wie vorauszusehen war. »i einem Sieg der Sozialdemokratie geführt Ei» anderes Ergcbniß ist bei den heute und morgen zwischen ll und 2 llhr stättsindcndcn Wahlen der 2- und l- Äd- thcuung zu erwarten. einacrahmt sind die Ktndcr Floras von allerhand Grün, wm Panne», bimben Pegonien und Fairen. In de-, Mitte des Zel! raume - bin siet sich eine sieche, itarkbl-sttrige Banane. (Ans- »e sondere Schcnswurdigleit vildel der afrikanische Hmchoorn -an», der ciu eigenartiges, großes 'AntpclgewächS ohne Geiä;; damcils Vor den; Zecke, an der Front der Eanalettostrane. siel t das m K,mst und Wissenschaft. -s" Der General-Intendant der Dresdner Hofvvcr. Graf Secbach. hat — wie der Kürze wegen über Berlin gemeldet wird — Colonne cinladcu. mit seinem Pariser Orchester im König!. Opernhause in Dresden zu eoncertiren; dieses Eoncert wird am Lvnntag, den 3. 'November, stattfinden - Zwischen dem Berliner Köiiigsschlok an Rothen Hause, dein Sitz der städtischen wieder einmal ein überaus scharfer 2 Berliner Leben. IO Berlin. 25. September. der Spree und dem Verwaltung, weht scharfer Wind. '.sticht zum ersten Male seit den, Regierungsantritt des jetzigen Kaisers. Vielmehr gehört ein gutes Verhältniß zwischen ibm und den Ber liner Stadtvätern zu den seltenen 'Ausnahmen. Bereits im Herbst 1888 bekamen die Vertreter der Stadt Berlin mit deni damaligen Oberbürgermeister Jorckcnbeck an der Spitze die llnanadc des neuen Herrn sebr deutlich zu spüren, und zwar bei einer dazu nicht gerade sehr geeigneten Gelegenheit. Sic überbrachtcn nämlich dem Kaiser ein wcrthvollcs Geschenk, die Urkunde, durch die sich die Stadt verpflichtete, den großartigen BcaaS'schen Ncptunsbrmmcu anzukausen und vor dem z-chloise aufftellen zu lassen, ein Geschenk im Weiche von mehr als 300 OM Mk. ilud seitdem eine Zierde der Rcichshauptstadt. Der Kaiser bcantwvrtclc die Mittheuung von dieser anicnnlichcn Spende mit einer scharfen Strafpredigt an die verdutzten Stadtvertretcr. Hin und wieder gewann cS seitdem den > Auch von einer solchen gegen die Berliner im Allgemeinen ist s nichts bekannt. Im Gegcncheil. der Kaiser läßt sich von seiner Umgebung gern die neuesten Berliner Witzwvr'e erzählen und amüsirt sich darüber sebr. Gleich seinem Vater, der sich allerdings mit Stolz einen geborenen Berliner nannte, liebt cS auch de, jetzige Kaiser, gelegentlich Berliner Redensarten anzuwcnden Allerdings pflegt der Kaiser seinen Berliner Aufenthalt nach Möglichkeit ab,»kürzen und zieht Potsdam vor. wenn er gcnochigt j ist. in der Nähe des politischen Mittelpunktes deS Reiches und Preußens zu weilen. Doch läßt sich dies einfach genug erklären. Einmal sind die Raume im Berliner Schlosse, das sich der Kaiser 'Anschein, als ob eine Besserung in den Beziehungen zwischen dem Träger der Krone und den Vertretern der Stadt ringctrctc» sei. Vorübergehend erwies der Kaiser dem früheren Oberbürgermeister anche Freundst g. Daß sie in sie Stakt Bcrlii brrgchend erwies der Kaiser dem früheren Oberbürgermeister Zelle und auch dessen Nachfolger Kirichner manche Freundlichkeit Doch blieb im Ganzen die Spannung bestehen. Daß sie in einer grundsätzlichen Abneigung des KatlerS gegen die Stakt Berlin und die Berliner ihren Grund habe, wle vielfach behauptet wird, ist Kaiser bat im Gcgentheil mehrfach ein lebhaftes atwickeumg seiner ersten Residenz- und Haupr- ibm stammt ja auch das Wort, daß Berlin Stadt der Welt wechen würde Das deutet lekenMS nicht auf eine tiefgehende Abneigung aeaen Berlin. - . , . 4 ,u seiner Berliner Residenz gewählt hat. mehr prunkvoll als wohn lich. Sie liegen außerdem zum größeren Theil nach dem sehr ver kehrsreichen und geräuschvollen Schloßvlak zu. während das Kiene Palais bei Potsdam von einer wahrhaft idyllischen Stille umgeben ist. Man kann cs daher begreifen, daß der .Kaiser lieber hier, als in dem geräuschvollen Berliner Schlosse woknl Alw für eine Abneigung des Monarchen gegen Berlin und die Berliner wird ma» keine stichhaltigen Beweise beibringen können. Sic kann sich nur gegen die Berliner Stadtvertretung selbst richten. Zn dieser herrscht der Freisinn, eng gepaart mit der Sozialdemokratie, vor. Diese Mehrheit, die den« Kaiser natürlich an sich unsympathisch ist. hat sich wiederholt seinen Lieblings- Plänen entgegengestellt. Es sei nur an den sogenannten „Ententeich" und an andere Bestrebungen zur Verschönerung der Umgebung des Berliner Schlosses erinnert. Auch bezüglich der vom Kaller und namentlich von der Kaiserin begünstigten Berliner Krrchcnbautcn, Kat sich diese Mehrheit stets recht abweisend verhalten. Hier liegt die Quelle der Reibungen und Konflikte, die nunniekr mit vci mehrter Heftigkeit einzmetzen scheinen. 'Allerdings ist an sich die Entscheidung des.Kaisers gegen eine zweite Durchquerung der Straße Unter den Linden durch die Straßenbahn »och kein lci i- reichendes Anzeichen hierfür. Kaiser Wilhelm I. bat niemals von einer derartigen Durchquerung „seiner" Straße etwas hören wollen und hatte nre leine Einwilligung dazu gegeben. ES be durfte auch sehr langer Kämpfe, ehe sich der jetzige Kaiser dazu and, zu gestatten, daß Straßenbahngleise über den Opernplatz mweageleat würden. Hierdurch hat die Straße Unter den Linden r ftüh«A vomehme« Ge, " Indexen «wirft» ige unzwc'.felhait einigermaßen ein- ich in dteftm Falle die dringende,k Berkekrsrücksichten ichließlich dock, als zwingend und nnsschlag gebend. 'Nun Soll die -Straße Unter den Linden zwischen dem Brandenburger Tbc» und der Fricdrichsttajzc rm» zweiten Mal- von einer clcktiöchcn Stratzcnbaliii — wohlgcmcrkt von einei Niveaubahn — diirchaucr! werden. Jur die Stadtverwaltnna wäre dic-S allerdings von großem Werth, da sie erst damit die Vec bindung zwischen zwei von ihr erst kürzlich gekauften Strecken de, biSber von Siemens u. Halske betriebenen Straßenbahnen ge winnen würde. 'Aber dem allgemeinen Vcrkchrshcdnrtnst einer Stratzcnbahnverbindung zwochen dem Norden und Tilde» ist bereits durch die Bahnen über den Opernplatz Genüge ge schehcn. Wenn der Kaller in diesem Falle die ästhetischen Rück sichten voranstellt und die Gcnehiirigung zu einer zweiten Durch guerung der Straße Unter den Linden veriaat, so stellt er sich an- denielben Standpunkt, de» z. B. der Pariser Gcmeinderatb ei» nimmt, indem er bisher grundsätzlich icdeS Ilcber'chrriten des großen Boulevards durch Straßenbahnen verboten hat. Deshalb erblicken wir auch im Gegcnjai. zu den meisten Berliner Blätter» nicht hierin ein 'Anzeichen für einen Iicraiisziehenden Kvniljlö zwischen dem Träger der Krone und den Berliner Stadtverlrctcr» wndcm allein in dem cndgiltig vcrweigericn Empiaug dco Obe, bürgcnneistcrs Kickchner durch den Kaller. Ticic THatsache deine allerdings auf heran »sehenden Sturm, zumal Herr Kirschncr selb» Heini Kaiser i-orxow, gnita ist und von ihm noch »ingst bei des Enthüllung der- Denkmals von Johann Sigismund ln dcr Siegcs allec besonders ausgezeichnet wurde. Wir halten die aba-Aellni Audienz für die eilte Antwort de.- Kaisers ans die Wiederwahl des CtadtruthS Kaiillmanii zum zweiten Bürgermeister Berlin und sind überzeugt, daß noch Verschiedenes solacii wird In denselben Zusammenhang, wenn auch auf ganz anderen Uriache» beruhend, gehöre» die Konslilte. die neuerdings zwischen dem Kaiser und der Stadt Berlin auf künstlerischem Gebiete Wielen. Ta ist zunächst der „Fall Hofsmann". Der Bcrlines Stadlbaurath Hollmann, ein hervorragender Architekt voll schöpferischer Gedanken, hatte aus der diesjährigen Großen Kunst ausstellung eine Reche herrlicher Entwürfe der von ihm sür die Stadt ausgcsichrten oder geplanten Bauten ausgestellt. Sie bildeten den Glanzpunkt der Ausstellung und das Entzücken vo Kennern und Laien. Der geniale Erbauer des Leipziger Rcichr- gcnchtsüebäudcS versteht es ,n seltenes» Mas,- bei seinen städtische»
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