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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.05.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-05-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190205280
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19020528
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19020528
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1902
- Monat1902-05
- Tag1902-05-28
- Monat1902-05
- Jahr1902
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.05.1902
- Autor
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Riesaer H Tageblatt ««d Anzeiger Wetlstt »ad Aiychtt). Teleanmu». Adresse: FWI ^-A-A- Frrnsprrchstel« r. r . « .«r.« der KSnigl. Amtshauptmannschaft Großenhain, des KSnigl. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. 1S0. Mittwoch, 28. Mai 1802, Abends. SS. Jahr«. Da» Riesaer Tageblatt «scheint j^e» La« «Lend» «tt Ausnahme der Sonn» und Festtage. Vierteljährlicher vezußsprei» bet Abholung in der Expedition tn Riesa 1 Mark 50 Psg., durch unsere Tilg« fttt tu» Hau» 1 Mark SS Psg., bet Abholung am Schalt« der katserl. Postanstaltm 1 Mark 65 Psg., durch den Briefträger frei in» Hau» 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSabonnement» wrrdrn angenommen. Anzrigen-Smiahme für die Nuunn« de» Ausgabetage» bt» vormittag v Uhr ohne Gewahr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich tn Riesa. — Geschäftsstelle: Lastanirnstraße SS. — Für die Redaction verantwortltch: Hermann Schmidt in Riesa. Beschluß. Da» Konkursverfahren über da« Vermög«, de» Gastwirt HS Karl Adolar Schmieder in Heyda, jetzt tn Reichenbach bei Waldheim, wi,d eingestellt, da eine den Soften de» Verfahr«!- entsprechende Konkursmasse nicht vorhanden ist. Riesa, am 27. Mai 1S02. Königliches Amtsgericht, Die Male» und Anstretcherarbeilen in den Kaserne» I und U, bestehend tu Kalk» und Oelsarbenanstrich, sowie der Oelfarbrnavftrich säwmtlicher Thürrn und Fenster in der Sasrrn« IV, sollen in der Feit vom 5. bi« 20. Juni 1902 zur Ausführung gelange«. Kormalore zu Angebote» werden gegen Erstattung der Herstellungskosten im hiesigen Stadtbauamte abgegeben. Die Angebote find v« schlossen und mit entsprechender Aufschrift versehen im RathhauS, Zimmer No. 15 (Stadlbauamt) »iederzulegen bi- znm 2. Jmri 1VO2 vormittag« 10 Uhr, zu wrlcher Zeit dt« Oeffnuug der Angebote in Gegenwart etwa erschienener Bewerber rr- solgeu n trd. Die Auswahl unter den Bewerber», die Vergebung eine» Loose» au mehrere Unter« nrhmer und die Ablehnung sämmtlicher Angebote bleibt Vorbehalten. Der »sth der Gtadt Niesa, am 27. Ma, 1902. No. 321 L. , Brgrmstr. Barter-. Fsch. Mit Genehmigung der König!. AmtShaaptmannschast wird wegen Beschotterung die Teil strecke der Wildenhain-Glaubitzrr Sttaß», welche am Boi werk de» unterzeichneten GutSbeztrk» vorbeiiührt, vom 29. Mai bi» 2. Juni für den Fährverkehr gesperrt und letzterer inzwischen über Colmnitz bez. Roda verwiesen. Zuwiderhandlungen werden nach 8 368" de» RcichSstrafgrsetzbuche» bestraft. Glaubitz, den 26. Mai 1902. Der BntSvorsteher. Bestellungen a,f da» mit Ausnahme der Sonn- und Festtage täglich Abend» erscheinend« „Riesaer Tageblatt u. Anzeiger" für den Monat «nut werden von den Briefträgern, dm Kaiserliche» Postanstaltm, unserer Expedition und unseren AuSträgerU angenommen; in Strehla von Herrn Eigarrmfabrikant W. Feind. Bezugspreis: SS Pf. pro Monat. — -wmigon — staden durch das „Riesaer Tageblatt", die im Bezirk Riesa vrrbrettetste Zeitung, weite und vortheilhaste Verbreitung. Riesa. Die Geschäftsstelle. vertlicheS «Ad Mchstsches. Riesa, 28. Mai 1902. — Bei der Nachaichung der Ma atze und Getv-ichte, welche gegenwärtig in den oberhalb Riesa gelegenen Orten der Meißner Amtshauptmannschaft vorgenommen wird, halten zwei findige Köpfe eine recht leichte und reiche Ernte. Ein angeblicher Tecimalwaagen -- Repa ratur erscheint einige Tage vor der Revision mit seinem Gehilfen in den Häusern, erklärt, daß er beauf tragt sei, die Waagen für die Revision vorzubereiten und daß die bloße Vorzeigung seiner quittirten Rechnung! genüge, die Waagen bei der Aichung passiren zu lassen. Tie Reparatur, für welche er je drei Mark fordert, be steht lediglich darin, daß er mit Bimstein den Rost ein wenig abreibt. Er soll aus einigen Orten schon über 50 Mark an einem Tage mit fortgenommen haberu — Endlich, rndlich schrillt sich drr Mai noch zeigen zu wollen so, wir er sein soll. Er bracht« unS heute den ersten wirklich schönen, warmen, sonnigen Frühlingstag; bet drr bis herigen kühlen, trüben und regnerischen Witterung doch wohl «in Eretgniß, da» verzeichnet zu werden vertient. — r. „Annahme verweigert!', mit diesem Vermerkkommen häufig nicht nur Nachnahmen, Postausträgr und dergleichen zu rück, sondern auch gewöhnliche Briefe und Einschreibsendungen lasten manche Adressaten mit dem obigen Vermerke zurückgehrn, wean fie mit dem Absender nicht» mehr zu thun haben wollen. Aach sogen, »faul«' Kunden verweigern mitunter die Annahme von Einschreibebriefen und drr Geschäftsmann weiß in solchem Falle oft nicht recht, wa» er mit den Adressaten ansang«, soll; e» ist auch schon viel darüber gestritten worden, ob Jemand überhaupt gezwungen werden könne, Bries« anzunrhmen. Eine neuerdlng» ersolgt« Gerichtsentscheidung bringt nun insofern Klarheit in diese wichtig« Frage, al» sie auSsprtcht, daß ein Zwang zur Annahme von Briesen und Eiaschreibsmdungen zwar nicht anerkannt werde» könne, daß aber andererseits der Adressat die Kauft qnrnze» au» der NIchtanuahm« zu tragen habe, well «»genommen werden müsse, daß er dir Mlttheilung in dem bett. Briefe du ch sein eigene« Verschulden, also durch die Annohme- Lerwrigerung, nicht erhalten hrb-, wchread doch d.r Abjenbrr in verkehrSüblichrr Weise durch den Einschreibebries Alle» thut, waS er thu» müsse, nm den Adressaten in Besitz deS Briese- zu setzen. — Hieraus solgert, daß eS richtiger ist, die Einschreib sendungen anzunehme», als die Annahme zu verweigern. — Zur Ausschreibung gelangen heute die Maler- und Anstreicherarbeiten in den Kaserne» I und II hierselbst. Näheres darüber im amtlichen Theil d. Bl. —z?. Die IV. Strafkammer d«S königl. Landgerichts Dres den beschäftigte gestern eine Berufung de» in Rlesa-wohmnden Dachdeckers Karl Wilhelm Pobig gegen rin Urtheil des köuigl. Schöffengericht- Riesa, wonach ihm wegen Forstdiebstahls eine 10 tägige Gesängnlßstrase zuerkannt worden ist. Der Angeklagte soll an einem Grundstücke des Gutsbesitzer» Möbiu» in Mergeu- darf Birkenreifig im Werthe von 1 M. 80 Pf. gestohlen haben. Da nach dem Ergebnisse der gestrigen Beweisaufnahme da» Gericht nicht zu der Ueberzeugung gelangte, daß Pobig da» Bewußtsein der rechtswidrigen Absicht gehabt, wurde das erst, instanzliche Urtheil verworfen und der Angeklagte kostenlos sreigesprochen. — Falsche Zweimarkstück«, die au» einer Metall mischung, deren Hauptbestandthril Blei bildet, bestehen, befinden sich in Berlin wieder im Umlauf. Die Fälschungen tragen das Münzzeichen und die Jahreszahl 1900 und find kenntlich durch bläuliche Farbe, scharfkantige, etwas unregelmäßige Prägung und durch den Klang, drr demjenigen einer gesprungenen Geldmünzr ähnelt. Die Falschstücke fühlen sich fettig an. — Der solgende, von der „Franks. Zig.' mitgetheilte Fall dürste von wrlterrm Interesse sein. Ein Fremder beauftragte bei seiner Abreise daS Personal deS Hotels, in dem er gewohnt hatte, mit der Beförderung seiner zwei Koffer und seiner Reise, tasche, in der sich Gegenstände im Werthe von 4000 M. be fanden. Bei Aufgabe der Koffer wurde die Reisetasche ge stohlen und nun machte der Fremde den Hotelbesitzer haftbar. Anfangs schien dieser geneigt — er ist gegen Diebstahl ver> sichert —, den Schaden zu ersetzen, schließlich wollte er aber nur 1000 M. zahlen, und daraus kam e» zur Klage. Die Cioilkammer de- Landgericht- stellte sich in der Schlußoerhand, lung auf Seite deS Fremden und verurtheilte den Hotelier zur Zahlung der «ingeklagten Schadeurrsatzsumme von 4000 M. — Di« Zahlungseinstellungen im Königreich Sachsen sind erfreulicher Weise im Lause diese- Jahre- von Monat zu Mo«"t zurückgegangen und bestätigen auch ihrerseits eine langsame Hebung de» Geschäftsganges im Allgemeinen. ES kamen im Januar diese« Jahre- 150, im Februar 103, im März 85 und im April 84 Brrsahreu zur Eröffnung, gegen 118 im April vorigen Jahre-. Auf die einzelnen Gewerbe und Berufe verthrilten sich im letzten BerichtSmonat die fallitrn Firmen mit 43 aus kaufmännische Geschäfte und Händler, 18 Handwerker, 6 Fabrikanten, 6 Gast- und Schankwirthe, 4 Bau unternehmer und Baugewerken, 4 Laudwirthe und Gärtner, 2 Kunstgewrrbetrribende, 1 Privatperson. Aufgehoben wurden im April bei de» sächsischen Amtsgerichten 113 ZahluugSelustell- ungSversahren, und zwar 84 durch Schlußtermin, 22 durch Zwang-Vergleich, 7 durch Einstellung de» Verfahren» wegen Mangel an Masse oder aus Antrag. Im Bezirk der Krei». hauptmannschast Leipzig find im gleichen BerichtSmonat allein 25 Verfahren beendet worden, 19 durch Schlußtermin, 6 durch Zwang-Vergleich. — Aus den preußischen Eisenbahnen treten am 1. Juni eine Reihe »euer wichtiger Bestimmungen für da reisende Publikum in Kraft. An diesem Tage verliert die Be stimmung, daß mit Rückfahrkarten die Hinreise innerhalb der Geltungsdauer beliebfg angettrtrn werden kann, ihre GIltigk.it. Für den Antritt drr Hinreise gelten künftighin solgende Vor ¬ schriften: 1. Einfache Fahrkarten und Rückfahrkarten, die aus schließlich für Strecken drr preußisch-hessischen StaatSbahne» gelten, können, wenn fie noch nicht durchlvcht find, ohne weitere Förmlichkeit auch noch an dem aus den LöfungStag folgenden Tage benutzt werden. 2. Einfache Fahrkarten und Rückfahr karten, die auch für Strecken anderer Bahnen gelten, müsse», wenn di« Hinfahrt erst an dem auf den LöfungStag folgenden Tage angrttete» wrrdrn soll, stet- vom dlrnstthurndrn Station-- beamten für diesen Tag gilttg geschrieben sein. 3. Auf Fahr scheinhefte kann die Reise innerhalb der Geltungsdauer an einem beliebigen Tage angettrtrn werden. 4. Sämmtltche Fahrtaus weise, dir nachweislich zur Fahrt nicht benutzt, aber bereit» durchlocht find, müssen für den späteren Antritt der Hinfahrt vom dienstthuenden Beamten giltig geschrieben sein. Roßwein, 27. Mai. Seit heute Vormittag »/,II Uhr steht im brnachbarrn Grunau die Holzmehlfabrik (frühere Mühle) von Hugo Bellmann in Freiberg in Flammen. Dir Fabrik ist bereits am 12. Mat 1901 einmal uirdergrbrannt. Rochlitz, 26. Mai. Die seltene Naturerscheinung eine- Elmsfeuers war am Sonnabend Abend aus drr hiesigen Bahn hofstraße zu beobachten. Auf dem Dache de» ehemaligen Bau- laspektionS-GtbäudeS fingen Abends gegen '/,12 Uhr während des Regens die Essen zu leuchten an. ES sah aus, als wen« kleine Helle Stern« von der Esse Strahlen «»»sendeten. Zittau, 26. Mal. Ein Fall bestialischer Mißhandlung ist am Sonnabend hier vorgekommen. Ein als Rauf- und Trunkenbold bekannter Bewohner der böhmischen Vorstadt, wel cher sein« Familie seit langer Zeit schon unmrnschl'ch mißhandelt, hat seinen 10 jährigen Stiefsohn derartig traklirt, daß an dem bedaurrnSwerthen Kinde alle» stark angrschwollenist. Am Sonntag »och war «ine ärztliche Untersuchung unmöglich und der Knabe mußte nach dem Krankenhause gebracht werden. Drr entmenschte Vater hat den Knaben, etarr ganz geringen Ursache wegen, uzfederholt ausgehoben, mit aller Gewalt aus den Fußboden auf geworfen, dann auf ihn gekniet, ihn gewürgt, mit den Fäuste» bearbeitet und mit Füßen getreten, sodaß da» Kind bewußtlos liegen geblieben ist. Der Schurke, gegen welchen außerdem noch ein schwere- Sittlichkeit-Verbrechen vorliegt, ist verhaftet worden. Freiberg, 26. Mai. Der 21. BezirkSverbandStag von Glaserinnungen im Königreich Sachsen fand gestern im „Brau- hss' hier statt. Der Vorstand hielt bereit- am Sonnabend Nachmittag in drr grünen Stube des Kaufhauses eine Sitzung ab, wrlcher «in gesellige- Beisammensein daselbst folgte. Der Schriftführer, Herr Koch-Leipzig, gab bekannt, daß 11 Innungen mit 30 Stimmen stimmberechtigt sind; vertreten waren 10 Innungen mit 29 Stimmen durch 17 stimmberechtigte Vertreter. Al-dann gab der Schriftführer den umfänglichen Jahresbericht bekannt, der im Allgemeine» kein befriedigendes Bild über dtt wlrthschaftlichr Lage de- GlasergewerbeS im Verband bot und auch für dir Zukunft kaum eine Besserung erwarten ließ. An das köuigl. Ministerium de- Innern hatte der Verband unter Hinweis aus einen speziellen Fall die Bitte gerichtet, den Glaser stand durch direkte Uebrrttaguug von Arbeiieu mehr z» unter stützen. Die hieraus eingegangene Antwort gab Anlaß zu einer längeren Aussprache. Mau beschloß, sich in dieser Sach« mit einer erneute» Eingabe an da- Ministerium zu wenden. — Al- Vorsitzender wmde Herr Reichenbach mit 27 von 29 Stimmen wiedergewählt. Die übrigen Vorstandsmitglieder wurden durch Zuruf wiedergewählt. Al- Ott für de» nächsten verbond-tag wurde» Annaberg u»d Leipzig in Vorschlag gebracht; ma» ent schied sich für Leipzig. Ecker-bach, 27. Mai. Die von dem flüchtig grwordruen Gemeiudevorstand Ehrler «wterschlagenen Gemeiudegrlder belassen sich, wie jetzt sestgepellt worden ist, auf 46000 Mark.
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