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Dresdner Nachrichten : 10.02.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-02-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188102106
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810210
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810210
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1881
- Monat1881-02
- Tag1881-02-10
- Monat1881-02
- Jahr1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 10.02.1881
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McN— »t»t »eiÄndUch. H»InL<n>-»iu>-lE Lu»w»r»r >>ur», Scrlüi. Itzi«n, Vrolau. Aranlbir» a. M. — »u». «»«« itt ivcrliii. 0ct»»ia, Witii. Hamdurü. Snnitzurt «.M., MUn- chc». - »«»»«»«». iustraiiliuit ,i M. - «mcaux d, „Au»«Ii»-n- »iml".— «»-»».r-iiliir, buUirr » 0o. t» Paris. UUvUjLur.^uvtrtll" !,> »»utLUorutr»»»« 7t «emptiolilt iln« vor/üZliobo, üricklioti-eüomisoli eoutrolirto 8sutzlinü»-Sr«ii>ßenmllob. Vivsvlbv ,,-v^ouuou vou uur voll- Ij,E ktiiuäi« uosunckviu Evliügs-Viot», virck i^ivoinml tüjzlioll uucll M i» llio vuttoruleüwu Ltuckttlioilvu gv^uuckt. Ueselnvvrckvu «ruck Ü^ k üiivet bvim vo.-ttt/.or ockor in ckus cou zockvru 'Ist unspol tour k: ^auk Vvrl»»«va vvrEviLvuäo LvLr'lnvvl'tlvbucU viurutr»8vu. jß r». 3»Lrr»vH. Tagtvkatt fir Wokitik, Unterhaltung, Gkschästsoerkehr. Lörskndkricht,Fremdt»liste. r» Gt»e »«railtie tiir da» niichN Erich«»»-» der Joieratl wird »icht,e»ebcn. »>ttwärtt»e «»noucen« Luiirrge von uni undelannleuAlrmeri und Perionen tns-riren wir nur acgrn »»»»»»«-«»»»-rterNlu-gdurNj «nrimarle» oder Postc>n«a>,lui>!, Lch» «Üben koilcn lu Pia«, ierale illr die Monlagi-Numwrr oder nach einem kicinagc die Peiic -ciiePigc. ln plonibirtvu UvizockomLuolcot X E»»IMFUF^ ist ^mveisuu8 ^ 1.50 2 LI.E» RRW sjir ILutivreituv«. uur rviuo uuck nolllsobmeolrvucko elliuos. Lortou omptivblt ü Kilo 4, 5, 6 uuck 8 LI. staubtrei ü XLUNMU, 6 ^.b v »IK, Berlin Der König von Italien' . ^ ^ ^ be.ttiltra.itk seine» Brüter Den Herzog! London. General Collcy rückte mit 5 Compagnie» Hager» von Avsta'zur Beiwobnung oc> Hockizeildsticr tcs Prinzen Wil-> und emcm Detachement Cavaleric gegen Viewcastle vor. Die veii».' - Die Börte dletbl am Hochzeitstage geschlossen. L„llc>uiigvom n. -,,e»rnar: maromelcr neld ioewr «'vwio. «Sniiiiraiic IS. iAbd». s ».) Ist Miu.. >cu sell.ro d MM. «ejlicacn. rdermou.elonr. II. Licaiim.: n » W., liicdr. Teuip. 4 »ii., Iiöchsie Teind- < « W. SLeli Lii Xauftisus 6. Rr. 41. BocrS griffe» an. wurden aber unter großem Verluste nach einem vtnösichtcn für den 10. Februar: Veränderlich, wrii Änid. Bldmi. i,it§cm > ">»v. vlickerschläge. später vibtüblung. vaunorsts« 6vn 10. l obrurtt 1881 Onstspiol ite» I rl. Ue iirle l.^ HG^tvirvr I'reitazr tteueUL tur Herrn trtiUt»»««-!-. Caslspiol 60^ 1 rl «»»»lilo iz Oettime, ^vrumvtte, -Ivrlittmvlon, k >1 I>r«t lUitrlt IZ»» Hör» I.rrixtQ. 0 siünbigen GÜccht zuräckgeschlagen. Troxdem ist die Lagc Coücp'ö immer noch kritisch. weil die BoerS die alle Leite» toiiiinircndcn Höpen innebaven. uurnsilg. Lcmiilwnttli<f)cr Ncdacicur slir PysilifchkA vr. Emil Üiicrcii in Tri::,'» Parlainentarischc Duelle sind in Deutschland etwas Anher gewöhnliches. In Frankreich und Ungarn genügt ein Ausdruck, eine Handbewegung, eine Betonung von der Tribüne aus, uur einen Redner vor die Mündung der Pistole seines gekränkten Gegners oder vor dessen Degenspitze zu bringen. Selbst der persönlichen Gefahren gern ausweichende Gambetta mußte sich einmal zu einem (unblutig verlausenden^ Kugelwechsel mit dem damaligen Minister Fourtou entschließen. I», englischen Parlamente herrscht die umgekehrte Praxis. Selbst die gemeinsten Beschimpfungen, die ehrenrührigsten Anklagen englischer Abgeordneter unter einander ziehen niemals ein Duell nach sich. Hätten die neulichen irischen Auftritte nicht im Westminster-Palast, sondern im Palais Bourbon gespielt — das Boulogner Wäldchen wäre Wochen lang nicht von Duellanten leer geworden. Aus der Praxis der deutschen Parlamente erinnern wir uns nur weniger Herausforderungen. Co forderte in der Konflikts zeit 1865 Herr v. Bismarck den Abg. Buchow, dieser lehnte jedoch damals ab. Cs ist auch logisch viel richtiger, politische Gegner tragen ihre Differenzen anders als mit den Waffe» aus. Aber der ungeschriebene Kodex der Chrc setzt gewisse Fälle voraus, bei denen ein Makel ivedcr durch Erklärungen noch durch gerichtliche Strafen abgewischt werden kann. Bennigsen handelte insofern nicht falsch, als er die schweren Anklagen Ludwig's mit einer Herausforderung beantwortete. Sich nachsagen lassen zu müssen, gegen seinen König ein Landcsvcrräther gcimsen zu sein, urfaule Geschäfte bei der Gründung der Hannover-Altenbecker Eisen bahn gemacht und das Reich übervortheilt zu haben, indem man ihm die geringwerthigenPrioritäten dieserBahn zu viel höheren Eoursen in den Reichöinvalidenfonds aufhängte — das wollte und konnte Bennigsen nicht ertragen. Ludwig ist aber von der Wahrheit dieser seiner Anklagen so überzeugt, daß er Bennigsen gar nicht mehr als Gentleman betrachtet. Wie immer auch dieser Ehrenhandel aus läuft — Herr v. Bennigsen erscheint als künftiger preußischer Minister unmöglich, seine politischen Freunde mögen ihm Ehrenesscn geben, soviel sie wollen, lieber die Bethciligung Bennigsen'S an jenen Eisenbahngründungen steht vielleicht nur wenigen Eingeweihten sichere Kenntniß zu Gebote — die politische Haltung Bennigsen'S in der Katastrophe von 1866, die seinen König ins Exil und sein Land zur Annexion führte, sein fortwährendes Jntriguiren auch nachher, sein ruhelos bohrender Ehrgeiz unterliegen der öffentlichen Beurtheilung. Dem Baterlande hat Bennigsen als Politiker nicht zum Segen gereicht und wenn eine solche Person, in (Folge der stürmischen Husarenattaque Ludwig's eine politische schwere Wunde davonträgt, so mögen Andere sie zunühen! Wer noch daran zweifelt, baß das Berwcndungsgesetz des preußischen Landtages Nichts als ein starker moralischer Drücker auf die Bewilligung neuer Reichsstcuern sein soll, dem reibt das jetzt die offiziöse „Norddeutsche" gehörig unter die Nase. Sogar erhebliche Abänderungen an diesemBürenfelltheilungsgesetze erklärt dieses Blatt für unstatthaft. Die Volksvertretung hat, wenn die Regierung Etwas vorschlügt, „Ja" zu sagen, das ist die Weisheit dieser Zeitung. Nur nicht lange gefackelt, Ihr Herren, keine Müdigkeit vorgcschützt, keine Flausen gemacht, keine Wcnn'ü und Aber's! Die Volksvertreter, die gewissenhaft eine so bedeutsame Maßregel, wie Stcuer- verwendungen prüfen wollen, werden von dem offiziösen Blatte heruntergeputzt, wie eine Rotte begriffsstützigster Rekruten vom Korporal. Es ist das ein recht angenehmer Ton. Tie Sache liegt aber in der That so: wer das Verwendungsgesetz annimmt, spricht sich damit im Sinne des Fürsten Bismarck für die Höherbcsteucrung von Tabak und Getränken aus. Nun hat Bismarck in seiner letzten Rede das Tabakmonopol ausfallend kühl behandelt; er sprach nur davon, daß der Tabak nichr „bluten" müsse. Deshalb bleibt aber doch das Monopol das letzte Ideal Bismarcks. Denn das den Tabakfabrikanten angedrohte Nlutcnlassen wird sie zu dem Vcr- zweiflungSwunsche treiben, man möge sie lieber gleich völlig abthun. Es giebt genug Fabrikanten, die dem zu Todehetzen den Verkauf ihrer Etablissements nebst reichen Vorräthcn gegen angemessene Entschädigung vorziehcn. Aber gerade in der EntschädigungSfragc liegt eines der vielen Bedenken gegen das Monopol. Der Ankauf der zahlreichen Tabakfabriken wäre ein viel bedenklicheres Gistbaum- Erperiment wie die Verstaatlichung der Privatbahnen. Aus einen großen Reinertrag vom Monopol ist bei angemessener Entschädigung der Tabaksindustriellen absolut nicht zu rechnen. Trotzdem soll der Blutungsprozeß dieser gesunden urkrästigen deutschen Industrie fortgesetzt werden. Außer vom Tabak will Fürst Bismarck auch noch von den Getränken größere Erträge davontragcn. Er hütete sich als solches steuerfähiges Getränke dm Branntwein zu nennen. Es bleibt also bloS das Bier. Auch das Brauereigewerbe kann man durch Höherbcsteucrung schwer schädigen, aber viele Millionen kann man doch nicht den Bierfässern entzapfen. Hingegen verheißt «ine Maßregel, zu der man nun endlich kommt, ciire dauernde Besserung der Reichs und Staatsfinanzen: cs ist das Verlassen der Goldwäh rung und der Uebcrgang zur Doppelwährung. Hierzu haben Frankreich und NordamcMa die Einleitung getroffen. Deutschland wird sicher nicht auf eItMpkongresse fehlen, der das künstlich ent- iverthete Silber wiederzu Ehren bringt, das gegenseitige Ablagen der Goldvvrräthe unter den verschiedenen Nationen beseitigt, ein sich glcichbleibendeü Verhältniß zwischen den Edelmetallen international fest,etzt und damit die ewigen Schwankungen aller Preise, die Han delskrisen und Arbeitsstockungen verhütet. . § i In dem Vertrauen auf Jorterhaltung des Friedens läßt sich Niemand mehr durch das Kriegsspektakeln der Griechen irre machen. Selbst Meldungen ivie die Einberufung der Reserven und des Land sturms der Griechen, ferner daß der König Georg die Krone nieder- kegen wolle, wmn Eure»» Griechenland zum Entwaffnen zwing« und dergleichen erscheinen nur als ohnmächtige Konvulsionen eines aus seinen Machtträumen grausam Erweckten. Bismarck ist eben der Schutzherr des europischen Friedens geworden, den er schon zur Durchführung seiner volkswirthschastlichenPläne dringend nothwen dig braucht. England hat durch seinen von London nach Konstan tinopel gereisten Gesandten Göschen soeben dem Fürsten Bismarck die Versicherung ertheilt, nicht zum Kriege Hetzen zu wollen. Das ist sehr ivcrlhvoll. Freiwillig hat allerdings Gladstone nicht von seiner unruhigen Orientpolitik abgelasscn. Für die ganze Welt sind die schweren eigenen Sorgen der Engländer eine wahre Wohlthat. Der Staatsstreich des Unterhaussprechers, die Einschränkung der Redefreiheit deü Parlaments, die gewaltsame Entfernung von 66 Abgeordneten aus dem Sitzungssaals haben tiefe Aufregung im ganzen Lande erzeugt. Jetzt verwenden sich die Irländer dafür, daß der Agitator Davitt nicht im.Zuchthause wieder bei der Tret mühle verwendet werde. Das Verbrechen Davitt's besteht darin, daß er den Waffcnschmuggct nach Irland befördert habe. Dafür wurde er auf 15 Jahre iu die Tretmühle geschickt. Die Engländer behandeln politische Gegner mit äußerster Grausamieit und ihre sonst so schwerfällige Phantasie ist stets geschäftig, ihren Feinden die gemeinsten Handlungen anzudichlen. Ten tapferen, edlen und barmherzigen Boers warfen sie früher schon Hinterlist und grau same Behandlung der Verwundeten vor. Jetzt beschuldigen sie sie des völkerrechtswidrigen Verhaltens, indem die Boers die weiße Flagge gezeigt und dann auf die ihre Stellung verlassenden Eng länder zweimal geschossen hätten. Schon mehrmals haben die Eng länder diese schoflen Anklagen zurücknehmen müssen; so wird'ü auch diesmal sein. Mit diesen Beschuldigungen suchen die kopflosen englischen Generäle stets ihre Niederlagen zu vertuschen. Ausfällig ist es, daß solche Anklagen stets eintreffcn, wenn es um die Eng länder schlimm steht. Das ist jetzt wieder der Fall. Tausend BocrS haben den Oranjefrcistaat passirt und stehen im Rücken der Engländer, sie haben die Post- und Telegraphcnverbindung zerstört. Neueste Telegramme ver „Dre-duer Na»r." v 9. Febr. Berlin. DaS Abgeordnetenhaus erledigte Peti tionen von meist Iota lein Interesse. Von nllgcmetnercm Interesse war eine große Zabl von Petitionen ans Einlübrung der ge heimen Abstimmung bei Landtags- und Kommilnalwal'Ien. Abg. Bachem schilderte die verwerfliche» Wablbccinslussungcn, wie sic aui Grund des jetzigen Wahlvcrfahrcnö hier und da Vorkommen. Beamte überwachen die Abstimmung der Unterbcamten. Arbeitgeber die der Arbeiter rc. Rach Ictcr Wahl stndc» Arbeiterentlassungcn statt und komme» jMle von Wahlrache vor. v. Minnigerode: Die Lächelst tür eine Mltt- wochSberatl'ung (Mittwochs ist PctltionStag) zu weittragend. Die Iniliative muß von der Regierung ergriffen werden, damit kein Parte! - Interesse ins Spiel kommt. Abgeordnckcc vr. Lieder: Eine Partei wie die konservative sollte sich über eine io wichtige Frage koch klar sei». Abg. vr. Windtborst: Die Rattonalliberalcn als Vertreter des Großkapitals haben das öffentliche Wablrecbt nöthig, um sich.oben zu Hallen. Cntwcdcr ma» stellt sich au» die historische Grundlage des stäiidischc» Wesens oder man Ist iür das allgcmktnc direkte Wahlrecht. Was dazwischen liegt, ist nur ei» Bebest. Allgemeine Wehr pflicht — allgemeines Stlmmreäst. Es muß Jeder seine Stimme abgeben können, ohne seine bürgerliche Existenz ani'S Spiel zu ictzc». v. Clsticr» lnat.-Itb.i: Am meisten Wahibccin- flussnngcn kommcn durch die katholische Priesterschalt in den Rhelnlandcn vor. IlcbrlgenS sind wir Alle Sünder. Häncl: Den Sünden muß eben durch geheime Ahstimmung ein Riegel vorgeschoben werden, lieber die Pctiiioncn wird zur Tages ordnung übcrgegangcn. Der prensjhche VolkSwirtbichaitö-Rath hat das ArbeittnmfaU-Verslcheruiigsgesetz nunmehr enkgiltlg gegen 4 St. (darunter Commcrzienralh Baare» angcnoinme». In den letzten Sitzungen wurden noch iolgcndc Bestimmungen ausgenommen: die Versicherung (ür die Lehrlinge und noch ungeübten Arbeiter (oll »ach dem niedrigsten Lohnsätze der geübten Arbeiter geregelt werde»: der Regreß wegen tabrlässiger Verschuldung toll nur gegen De» geltend gemacht werden können, welcher rcclstkkrästig vrrurtbcllt ist. Heute (Mittwoch) begann die Bcrathung des InnnngSgcsctzcs. Bcrli». Fürst BlSmarck hat Bennigsen sein lebhaftes Be dauern über die ihn widerfahrene llnblll auvsprcchen lassen. Er hätte cs kaum iür nötlstg gehalten, daß v. Bennigsen v. Lud wig einer Herauoiorccrnng würdigte; doch das sei Sache per sönlichen Gciüh!S. Plauen i. V. Bei dem Kreis- und Wahltage ist an Stelle des verstorbenen Herrn vbcrichenk v.Metzsch anf Nclchen- bach Rittergutsbesitzer Seiler aut Neuensalz zum Vorsitzende» der voigtländischen Kreisstänte mit 62 von 74 abgegebenen Stimmen, Herr Conrad v. Trützschlcr aui Doristadt mit 66 Stimmen zum Vlcebonitzcnden gewählt worben. Bei rer Wahl eines Mitgliedes iür die 1. Kammer keS Landtags erhielt Herr Rittmeister v. Bocenbauicli ani Pübl lm ersten Walstgangc von 6» abgegebenen Summen 51 Stlmnien und ist somit gewählt. Athen. In ver Kammer bezifferte Komunduroö den augen blicklichen Cffektivstanv der Armee aui 54.000 Mann; derselbe könne durch die Reserve, ungerechnet die Nationalgarte, ln wenig Tagen aus 74,000 Mann gebracht werben. Dubli n. In einer gestern hier stattgehabten Versamm lung deö Central-ComitecS der Agrar-LIga führte der Deputtrte Dlllon in seiner Rede aus. daß die Grundclgenthümer ioiort nach Annahme der Zwangtzbilt unzwestelhait den Krieg gegen die Pächter beginnen würden. Wenn die Häupter der Liga verhaltet werten sollten, müßten die Pächter die Zahlung des Pachtzinses unbedingt verweigern. Inkcß müsse jede Gewaltibat verhindert werden, well eine solche Englands Mackst gegenüber unnütz sei. — Die blestge Lanbliga belcvloß gestern, Paine» aus das Dringendste zu ersuchen, daß er sich nach Amerika begebe und dort Sympathien für die Sache der Liga erwecke. Berliner Börse. Auch beute machte sich wieder eine Ver- stlmmuna geltend, iür die u. A. ein Artikel der „Rordd. AUg. Ztg." über die agreisive Politik Gamvetta'S als Grund angetübrt wurde. Der Enthusiasmus über die Bemerkungen! BiSmarck'S betreffs der Erhaltung des Friedens ist sekeniaUS^ schnell genug verraucht. Auch von auSwärtS lagen matte kstotirungen vor. In den leitenden Spleipapieren war! der Verkehr belanglos. Sredit schließen 2. Franzosen Tomierstäg, 10. Februar. Lombarde» l Pik. niedriger. Clsciibai'nc» weichend, namentlich österreichische cihcblich niedriger. Ocsterrcichischc Prioritäten ganz still. Deutsche Fonts ruhig und icst. fremde zui» gropen The» schwächer. Banlen sehr still. DiScontogeseUschgit 1 Proc. niedriger. Auch Dresdner Bank und Leivcigcr Diskonto erfuhren Abstriche. Bergwerke vernachlässigt. Für Industrien erhielt sich noch thcilwriseö Interesse. Stickinaichine» über 1H Proc.gewichen. Lokales und Sächsisches. -Im Befinde» Sr. k. H. des Prinzen Albert ist >cr- sreuiicher Weise insoiern eine geringe Besserung cingctretcn, als der Appetit etwas zurückgekchrt ist und die Kräfte sich etwas gehoben haben. — Ihre Mai. die Königin hat für die A 1 bcrt - Vercin 0 - Lotterie verschiedene schöne Gabe» geipencei, darunter ein kostbares Porzellan-Gemälde i» Goldrahmc», einen römischen Knabe» darstellend. Auch von anderer Seite sind bereits sehr bnbschc Gaben cingegangen. — Bei Sr.Crccllcnz rem Herr» Kricgsministcr V.Fabriee findet am Sonnabend eine Soiree statt, bei der eine Anzahl Kavaliere und Damen der hohen Gesellschaft eine theatralische Vorstellung bewundern werden. Hiera» schließt sich für nächste Woche eine dramatische Austührung bei Miß Hill, einem dcrvol- ragendcn MItglietc der hiesigen Fremden-Kolonie, sowie ein EMc-Ball im P.iiaiü dcS Herrn Kammerhcnn v. Borvcrg. - Der Kultusminister vr. v. Gerber lat die st'ir den 15. Februar Im kgl. Polytechnikum projcktiitc Lcsiingscicr aus leicht erklärliche» Gründe» nicht genehmigt. — AuS dem 1'.«. städtische» Waistlreisc (Zwönitz im Erz gebirge) geht nutz eine Correspondenz zu, die iür die Wiederwahl des bisherigen Abg. vr. Minckwttz eine Lanze bricht. Mehrere augeschenc Wähler weisen aus die 12 jährige ehrenvoUc land- ständische Thäligkcit von Vr. Minckwitz hi», der als Vorstand der Budget - Deputation der 2. Kammer sich wesentliche Ver dienste u,n die sächsische» Finanzen erworben habe. vr. Minck witz hat nicht nur die Bcrathung der Finanz - Deputation stets kräftigst geiörtert. sondern die von ihm speziell bearbeiteten Budgettheile. namentlich über daS Iustizdepartement, zeichneten sich durch Gediegenheit und Klarheit aus. Bet der NeuauSwer- sung der Insttzbeamten-Gehalte hat vr. M. eine sehr einfluß reiche Rolle gespielt. Das Vertrauen, das er sich unter seinen Landtags-College» Infolge seiner Redlichkeit erworben, äußerte sich darin, baß ihn die Kammer einstimmig zum Mitglied des StaarSschnldenauSschusses und dieser ihn nach Psotendauer'S Tobe zum Vorsitzenden wählte. Auch als solcher hat er sich mehrfache Verdienste erworben. Die Veruntreuung, welche der StaatS- sct'uldciikassircr Scl'oenfeid sich zu Schulden kommen ließ, sei keineswegs de», Mangel an Vorsicht seitens des Lanttagtz- AuöschuffeS zuzuschreiben. — Zum Postinspektor für den Bezirk der kaiserliche» Qber- postdlrektion In Dresden ist der Postinipcitor Zielke aus Darmstadt beru'c» worden, welcher bereits nächsten 1. Marz seine hiesige Stellung antritt. — Am Dienstag hat sich ein „Steuer Dresdner Tbicr- sck» utzvcrcln " konstltuirt. Der Vorstand, bestehend aus einer gleichen Anzahl von Herren unv Damen, wurde gewählt nnd dic Beraihnng der bereits auSgearbeitercii Statuten iür die nächsten Tage In Aussicht genommen. Die ausliegcnke Einzelchiumgtz- liste bedeckte sich auffallend schnell mit zahlreichen Unterschriften. - Flora. In letzter Fsorasipung wurde die am Tage vor her ausgegangcne Blüthe einer männlichen Dattelpalme vorgelegt, welche aus dem Garten dcS Herrn v. Burgk ani Roßthal stammt, eine ellenlange, aus einer Scheide bcrvorvrcchenbe Rispe mit einer ungeheure» Fülle von Vlüthcnslaub. Da gewöhnlich nur weibliche Dattelpalmen angepflanzt werden, dieselben aber keine genießbaren Früchte lieicrn. wenn sie nicht befruchtet worden sind, so wird in den Ländern am Mittclmcer ein Handel mit Dattelpalmenblütl'cnstanb getrieben und eS werde» dort die Palmen zum Thcll künstlich beirucistck. — Die Chimpignonzucht wird jetzt in Dresden auch von Herrn Julius Schäme «on. ans dem Wintmühlcnberge im Großen betrieben. - Das Stistniigü- iesi der Flora wird durch Fcstvortrag am 18. und durch Tafel und Ball am 22. gefeiert werten. — Dem hiesigen Allgcm. Handwerker-Verein siebt ein jedenfalls sehr wllltommcncs Geschenk In Aussicht, nämlich eine Fahne. Zur Beschaffung derselben hat sich am 8. d. SN. am durch grau Bttchdrnckcrcibcsltzcr Schröcr ergangene Cin ladniig ein Damen-Komitec gebildet, das sich zunächst die Sammlung der nötbigcn Geldmittel zur Au'gabe gestellt hat unk in nicht langer Zeit dieieS Ziel erreicht zu haben gedenkt. — DerConcertimternehmer I. Samsson, welcher am 26. v. M. in Melnholb'S Sälen mit seinem Gesänge eln vollstänti- acs Fiasko machte und nach unserer Mltthcilung gleich am näch sten Tage abrcistc. scheint auch Grund dazu gehabt zu haben, denn nach einer Bekanntmachung aus Coburg wirb derselbe wegen Hehlerei »nd seine Ehefrau, welche bei dem Arrangement des hiesigen Coneerte ebenfalls mit thätig war. wegen Betrugs steckbrieflich verioigt. Vielleicht hat sich daS Pärchen nach ec», Orient zurückgezogen. — Die in vorgestriger Nummer gebrachte Notiz, einen in der Schweiz dingfest gemachten Hochstapler Haa» best., ist insofern zu berichtigen, daß der in der Schweiz Festgenommeiic cin entlassener Steuermi'scher Hahn ans Großröbrsdorf ist. welcher im Sommer vorigen Jahres beim Amtsgericht t» Frauenslcin entwichen war. wohingegen der vor mehrere» Jahren in Wien Festgenommene ein irübcrcr Stcuerbcamtcr Haan aus Leiönig ist. von dem auch dermalen ein Sohn in der seinem Vater eiacnen Art und Weite sich hccumtreibt. — Die mÜn d l i ch e A u ft 0 r d e ru » g zur Begehung eines Verbrechens, welche nicht an Gewährung von Vortbeilcn irgend welcher Art geknüpft, ist nach rcichögerichklichei» Erkcnistniß selbst dann straflos, wenn die Aufforderung mit anderen die Auffor derung bekräftigenden Handlungen, insbesondere mit der Verab reichung der Mittel zur Ausführung des Verbrechens verbunden gewesen ist. ^ - Die Droschke Sir. 01 batte gestern Nachmittag aus dem Pirnaisckin Platze bas Malheur, eine» Achsen druck, zu er leide». Etwa- erschrocken, aber unverletzt stiegen die Paffagierc and, nicht so gut kam taö Pierd weg. welches eine Verletzung bavontrug. Die Droschke selbst ward mit Hilfe eines Dienst- rnannSkarrenS in die Schmiede befördert. - Der Döring-Berein stiert nächsten Sonnabend den >2. d. Abends »1 den reich dekorirten Sälen vou Meinhold s Etablissement sein zweites StiltungSstst mit Souper und Ball.l - In Petsch'S Apielweinkeller (Altmarkt 16« kommt letzt der 1880« bereits zum Ausschank, ein schönes, reines Getränk vom besten Lpeierlinger Aepelsait. unverfälscht und äußerst gelund iür Alle, welche sich erst an den Geschmack ge- wohnt haben und »»lest davon beaelstert sind
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