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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 06.10.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-10-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189610060
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18961006
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18961006
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1896
- Monat1896-10
- Tag1896-10-06
- Monat1896-10
- Jahr1896
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 06.10.1896
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Mesaer H Tageblatt kenM. Dienstag, 6. vetover 1896, Abends 49. Jahr, lS loco s Gthr. chäfte, bon, unser k Corbon 0 bis e Mk. Heide. 8 bi, gay «der lcher 3.30 5.30 6,10 6,4S 7,IS Da» Riesaer Tageblatt erscheint jede» Lag Abend» mit Ausnahme der Sonn, und Festtage, vierteljährlicher vezagShrri» bei Abholung in den Expeditionen in Riesa und Strehla oder durch unser» Drilger srri in» Hau» 1 Marl SV Psg., bei Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Mark 28 Psg., durch den vrieftttkger frei in» Hau» 1 Marl «8 Psg. A»^ige»A>«ah»e sstr die Rum«« de» Ausgabetage» bl» vormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: tkastanienstraße SS. — Für die Redaetion verantwortlich: Hermauu Schmidt'^Riesa. ri> versicher» . Nachdem ireiintcii sie der Nlie de sär zu spw izeipräscklur Zeit zu über- seine Äer< es war niA , ein Mord« rdicr nannte in, daß er je« Ulender vcr« )lge, daher: <F- t) 1«,i» . . Von nichtsächfischen Ausstellungen mit l Ueberschuß sind zu nennen: Hamburg (1889) mit 400000 > Mark, Berlin (1879) mit 382000, Nürnberg (1882) mit 367 000 und Wien (1888) mit 282000 Mark. Das größte Deficit machte die Lübecker Deutsch-Nordische Industrie-Aus stellung mit 455000 Mark. Das glückliche Dresdener Er- gebniß wurde wesentlich durch den Magnet der Ausstellung, durch die Alte Stadt, herbeigeführt. — Die Schonung der Augen verlangt bei de« Längerwerden der Nächte doppelte Berücksichtigung. Bor Allem muß vor dem schädlichen Zwielicht gewarnt werden. Die Sucht, eine Geschichte fertig zu lesen, läßt oft das Äuge, das edelste Organ, vergessen. Die Lampe in steter Ordnung zu halten, ist eine der ersten Winterpflichten der Hausfrau. Die Bedeutung eines guten Lichtes kommt gleich nach der der guten Luft. Das Auge verlangt Ruhe, drum lese man nicht Nächte hindurch und dehne das Nähen, besonder- da« Weißnähen, das Häkeln, Stricken, Sticken rc. nicht zu lange ' aus und verlege es bei guter ArbeitSeintheilung möglichst auf die Tagesstunden. Man gönne dem Auge die nöthige Ruhe durch Unterbrechung seiner Augenarbeit und durch Schlafen im Dunkeln. Andauernde Anstrengung der Äugen drängt das Blut in dieselben, daher der Druck auf die Augennerven, den man so oft verspürt, überhaupt Einge nommensein des ganzen Kopfes. Solcher Blutandrang ist Schwächung. Gestärkt werden die Augen durch Waschungen mit kaltem Wasser, die man bei jedem empfindlichen Druck, besonders früh, aber auch vor dem Schlafengehen, anwenden soll. Hauptsächlich soll man ganz kleine Kinder vor dem Lampenlicht verschonen. Manche Tante, Muhme, Gevatterin will das neue Häubchen bewundern und hält das zarte Wesen so nahe wie möglich an das Licht und denkt dabei nicht an das weiche Auge. Zschochau. Durch einen am Freitag Vormittag hier in dem Seitengebäude des Herrn Hausbesitzers Sommer ausgebrochenen Brand, durch welchen dasselbe mit sammt dem in demselben aufgespeicherten, noch unausgedroschsnen Getreide eingeäschert wurde, sowie außerdem noch 2 Schweine und eine Ziege mit verbrannten, ist der Genannte und dessen Familie hart betroffen worden, da nichts versichert war. Auch andere Bewohner des Orte- find durch den Brand mit in Mitleidenschaft gezogen worden, denn da- Gebäude barg auch noch Getreide von anderen weniger bemittelten Leuten, die ebenfalls nicht versichert haben dürften. Oschatz. Am Sonntag verunglückte der neunjährige Sohn des Einwohners Börtitz in Zschöllau dadurch, daß er Petroleum zum Feueranmachen benutzte. Die Flasche explo- dirte und das Kind verbrannte sich dermaßen, daß es gestern Morgen seinen Wunden erlag. Der Bahnarbeiter Lehminn, welcher das Kmd retten wollte, verbrannte sich dabei beide Hände. Großenhain. Die Reitjagden des Großenhainer Parforcejagdvereins werden, wie in früheren Jagden, auch diesmal im October Montags, Mittwochs und Sonnabends abgehalten und mit der Hubertusjagd Anfang November ge schlossen werden. Eröffnet wurden dieselben am Sonnabend in der Nähe der PaulSmühle bei Kalkreuth unter Therlnahme Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen Friedrich August, der nach dem Schluffe Nachmittags nach Dresden zurückkehrte. Die Königliche Militärreitschule zu Dresden ist, wie in den letzten Jahren, auch sür die Dauer der Jagdsaison zeitweilig nach hier, d. h. auf das zum Königlichen Remontedepot Kalk reuth gehörige Rittergut. Mühlbach verlegt und find auf dem selben die betreffenden Herren Offiziere nebst Bedienungs mannschaften und Pferden einquarliert worden. — Gestern, , Montag, wurde der zum Direktor der hiesigen Handelsschule - gewählte bisherige Handelsschulbirektor zu Haintchen, Kandidat - des höheren Schulamtes Ewald Püschel in der Aula der hiesigen Realschule feierlich tu sein neues Amt eingewiesen ce. »rd ist thai- das Pierre ihn gerich- rnnten Leu daß dieser nzlich fern ohnt ja der en Portier j czlich. „Ec endlich ge ¬ il Interesse ien Sie mir 2,— 2,L0 3,10 3,25 4,05 4,15 4,.'O 5,40 7,- und Anzeiger (Elbetlatt md Atyeiger). Telegramm-Adressr ßH m A 4 4 Femfprechstell, „Tageblatt", Ries* AAl H. N-v H-H« H- Nr. 20. der König!. Amtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa Sorten, 'S.' . sächs' , sächs. 0 bis i> bis rrrbsen . 2,60 lo Mk. vertliches «nd Sächsisches. Riesa, 6. October 1896. — Nach beendeten Michaelisferien nahm gestern das Lehren und Lernen wieder seinen Anfang. Für da- in der Ausbildung begriffene „junge Deutschland" bedeutet das Winterhalbjahr eine Periode strammer Arbeit, da ein statt liches Pensum zu erledigen ist. ES muß deshalb gar tüchtig ins Zeug gegangen werden, um den Abschluß für den Otter termin und damit für die „Versetzung" zu einem befriedigen den zu gestalten. Die Michaelis«Crnsuren haben in dieser Hinficht den deutlichen Hinweis darauf gegeben, wo es bis her kritisch aussah und wo daher jetzt hauptsächlich die Kraft eingesetzt werden muß. — Die jetzt stattgehabten Umzüge geben Veranlassung, Diejenigen, welche ihre Wohnungen wechselten, darauf hin zuweisen, daß sie ihrem FeuerverficherungS Agenten hiervon Mittheilung machen müssen, damit eine rechtzeitige Um schreibung erfolgt; im anderen Falle könnten sonst dem Ver sicherten bei etwaigem Brandschaden Unannehmlichkeiten ent stehen. — Eine auch in weiteren Kreisen bekannte Dresdner Persönlichkeit, Herr Schiffseigner und ElbbadeanstaltSbe- sitzer Johann Moritz Gasse, ist im 81. Lebensjahre ge storben. Der Verschiedene gehörte einer alten weitver zweigten Fischer- und Schifferfamilie an; er war länger als 60 Jahre Schwimmlehrer, Lootsenmeister und Badeanstalts besitzer und als Schiffseigner ein rühriger Förderer der Elbschifffahrt, sowie Vertrauensmann aller SchifffahrtS- und Fischerei-Interessenten. Alle ElbschifffahrtS-Interessenten feierten ihn als ihren Nestor, sein Rath, sein Unheil wurden gern gehört. Durch glückliche Ausnutzung günstiger Kon junkturen, Arbeitsamkeit und Fleiß gelangte er zu Vermögen. — Ein Zeichen eines zeitigen Winters soll nach An sicht von Vogelkundigen das außerordentlich zeitige Eintreffen der wilden Gänse, auch Schneegänse genannt, sein. Während sonst diese Thiere erst Mitte oder Ende Oktober unsere Gegend berühren, sind sie schon vorige Woche auf ihrem Fluge beobachtet worden. Es wird dies darauf zurückge- sührt, daß es im hohen Norden bereits erheblich kälter ge worden ist und diese Vögel somit zeitiger wie sonst wärmere Gegenden aufsuchen — Zur Geschäftslage aus der Elbe schreibt das „Schiff" aus Aussig unter dem 29. September: Nachdem auch in der vergangenen Woche der Wasserstand der Elbe vollschisfig ge blieben ist, und der Zuzug leeren Raumes immer so reichlich war, daß ein Mangel an Kahnraum nicht eintrat, haben sich auch die ungünstigen Frachten am hiesigen Platze fast nicht verändert, und die traurige Lage der Schiffer besteht fort, während an der Mittelelbe und in Hamburg sich die Frachten gebessert haben und wahrscheinlich auch noch weiter anziehen. Die Kohlenverladungen am hiesigen Platze gehen sehr langsam von Statten, denn es werden täglich etwa 400 bis 500 Wag gons zur Elbe gebracht, während in anderen Jahren das doppelte Quantum verladen wurde. — Die in Sachsen seit 1875 veranstalteten größeren Ausstellungen schlossen stets mit einem nennenSwerthen Ueberschuß ab. So hatte die 1875 er Dresdener Aus stellung einen Ueberschuß von 138000 Mark, die 1879 er Leipziger 180000 Mark. Die 1892er Leipziger Ausstellung verzeichnete ein Plus von 60000 Mark und Freiberg 1894 ein Mehr von 78000 Mark. Aehnlich wie in den beiden letzten Fällen wird^fich.auch das diesjährige Dresdener Er ¬ barm auferzogen, daß der Evangelische im Kampf gegen die I gebniß gestalten, katholische Kirche die Wahrheit stets bewußt entstellt, d. h. verleumdet. Auf diesem Standpunkt habe auch ich lange Jahre gestanden. Graf Paul von HoenSbroech." Graf Paul von HoenSbroech und der Evangelische Bund. * In seiner bedeutsamen Rede auf der Generalvcrsamm- Ilnng des Evangelischen Bundes zu Darmstadt hat sich Graf »Paul von HoenSbroech offen zum Evangelischen Bunde I bekannt. Gegenüber den deshalb wiver ihn gerichteten An- I griffen seitens der ultramontanen Presse erläßt er nunmehr I folgende Erklärung: „Die ultramontane Presse sucht mich durch Anführung I von Stellen aus meinen früheren Schriften zu diskreditiren; I besonders verwerthet sie eine Stelle aus einer Schritt zur I B-rtheidigung des Jesuitenordens, in der ich den „Evan- I geloschen Bund" der „Verleumdung" gegen den Jesuiten« I orden zeihe. Was meine VertheidigungSschriften des Jesuitenordens I im Allgemeinen angeht, so wiederhole ich hier die Worte, I die ich in meiner ersten Erklärung: „Mein Austritt aus I dem Jesuitenorden" geschrieben habe: „Von diesen ersten Regungen an bis zu meinem Austritt habe l Ich ein hartes Leben geführt; schwere innere Kämpse durchgemacht. I Ich wollte dem sich regenden Widerspruch kein Gehör geben; ich I wollte das Ideal das ich erkannt zu haben glaubte, nicht als Jrr- I lhum fallen lassen; ich wollte mich und mein Uriheil ins Unrecht I setzen. Unerbittlich sür mich selbst, sür meine eigenen Gefühle, für mein I eigenes Urthetl nahm ich den Kampf auf. Das, was mir am meisten I widerstrebte, suchte ich am pünklichsten zu thun; diejenigen asketischen I Mittel und Rathschläze, die mir am meisten zuwider waren, wandte ! ich am rücksichtslosesten aus mich an; die spontansten und drängend- I sten Aeuserungen meines UrtheilS suchte ich am energischsten zu I unterdrücken: mein Geist und mein Empfinden sollte — das war I men aufrichtigster Dille — vom Seist und dem Empfinden des Jesuitenordens erfüllt, mit ihm assimilirt werden. Dreizehn Jahre führte ich diesen Kampf gegen meine immer stärker sich regende I eigene Ueberzeugung. Unter gewöhnlichen Verhältnissen hätte die Entscheidung wohl nicht so lcnge aus sich warten lassen Die Ausnahmestellung icdoch, die der Jesuitenorden zur Zeit meines Eintritts einuahm und noch einnimml, seine Verfolgung auf allen Seiten, die Verleumdungen, die gegen ihn und seine Mitglieder ausgestreut werden, dies Alles wirkte in sehr bedeutender Wuse mit, mich, rrotz des inneren Gegen satzes zu ihm, immer wieder auss neue sür Ihn Unzunehmen; mich immer wieder aufs neue den Versuch machen zu lassen, ihm nicht nur äusserlich, sondern auch innerlich anzugehören. Ich fühlte mich persönlich verletzt durch die ungerechten Angriffe gegen den Orden. Unter vielen und großen Opfern hatte ich mich ihm «»geschlossen, unter schweren inneren Kämpfen suchte ich an ihm festzuhalten: da empörte eS mich doppelt, diese Genossenschaft, der ich meine Persön lichkeit hingegeben hatte, als nichtswürdig und schlecht dargestellt zu sehen. Meine Ehre war engagirt das verletzte Unschuldkgesühl, die Entrüstung über erlittenes Unrecht kam mir als Bundesgenosse zu Hilje bei dem Bestreben, den Widerstand gegen das jesuitische System iiu eigenen Herzen endgültig zu brechen. Aus dieser Stimmung heraus wurde ich zum Vertheidiger deS Ordens Ich schrieb die betreffenden Schriften mit ganzer Hingabe an die Sache. Ich brauchte nicht zu heucheln, nicht eine Entrüstung zur Schau zu tragen, die ich nicht fühlte Die G egner und die An klagen gegen die ich mich wandte, kannte ich mit voller Ueberzeugung angrelsen: es war die Unwahrheit, die ich bekämpfte, die Verleum dung, die ich aujdecken wollte." Wer es nicht versteht^ daß auf diesem Grund Verihidigungsschriften entflöhen können für eine Sache, die j man später preisgeben muß, der weiß nicht- von schweren Seelcnkämpsen, nichts von der ungeheuercn Macht der Familienüberlieferunzen und Erziehung, nichts von dem starren Bann, in den der UltramontanismuS Denken und Wollen des Menschen schmiedet. Hat nicht auch ein Paulus das vertheidigt, was er später preisgegeben, und das geliebt, was er früher geschmäht hatte? Und nun zu dem Ausdruck „Verleumdungen". Daß auch der Jesuitenorden verleumdet werden kann, bedarf wohl keines Beweises. In den Streitschriften gegen ihn, die ich kennen lernte, fand ich zahlreiche Unwahrheiten. War es unnatürlich, daß ich sie damals als „Verleumdungen" charak terisier? Der. Katholik wird, dank dem UltramontanismuS, Bekanntmachung. Nächsten Freitag «ad Sonnabend, den v. und IO. Oktober dieses Jahres finden bei der unterzeichneten Behörde wegen Reinigung der Geschäftsräume nur imausschieb- bare Sache« ihre Erledigung. Die Spedition deS Standesamts ist Freitag, den 9 Oktober, von Nachmittag 5—6 Uhr und Sonnabend, den 10. Oktober, von Vormittag 11—12 Uhr geöffnet. Riesa, den 5. Oktober 1896. Der Rath der Stadt Klötzer. Sonnabend, den 10. Oktober 1896, Vorm. 1v Uhr, sollen Im Hotel zum „Kronprinz" hier IS Paar Kinder» und 11 Paar Franen- promeuadeuschuhe, sowie 1 Taschenuhr mit Kette, gegen sofortige Berzahlung meistbietend versteigert werden. Riesa, 6. Oktober 1896. Der Ger.-Vollz. des Kgl. Amtsger. Sekr. Eidam.
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