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Dresdner neueste Nachrichten : 17.06.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-06-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-191106172
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19110617
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19110617
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1911
- Monat1911-06
- Tag1911-06-17
- Monat1911-06
- Jahr1911
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- Dresdner neueste Nachrichten : 17.06.1911
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Nks M» Laus DresZiler Neuefte NUW Aussicllung : Vol- Lm g ids In so H» hk Ut. L» ins-s II- Legimonts sz Im« dreis. unabhängige Tageszeltuuu Größte Verbrejiung in Sachsen. mittags Ov ioats Nr. 20, Balltzen lmsutx « »wes-» - s- Orest-en und Its-« sur »An-M- 80 If-- sm- das sagtqu Rast-· gqhelleniav »M. Die sweispaltigeNetlamezeile sitt-Dasska ad um«-bang l It» füt- qnswsrts Mo pet. Bei Wieder- Wugeu und Jahresumsäpen Raben nach Las-ji« Chjssw echten 20 Ps. Jnferate von auswärts werden nur gegen kokaugbkqulung aufseupmmtlb Für das Erscheinen an tkflmuuteu Tagen Und Plätzen Wird nicht summiert Tele opouisckjeAufgabe voanferaten unzulässig. Unka Dkezdnu und Allsmämslss Zznqgsästfsllegi spät-te fämtlicheslnnoncem ipnen - u an ne - Mem Drininalpreiten und srqbatkzkkjtxyonspmte du Diese Nummer umfaßt 10 Seiten. Roman seit-u It 111-d IT Mehrwerin der Egi. SZIE Danks-leerem und Kirchennachtichtcn Seite KL- Mauern-Ia ver Fahrtaktenfteuek. Daß auch die verfehltefte Steuer, wenn sie ein mal »zum-führt ist, nicht so leicht wieder aufgehoben wird- Wüx liefert den schlagendsten Beweis die ,«h,kaktcusteu·cr. Neben dem reisenden Publi glm sind ihre entfchiedensten Gegner die Leiter aller zwischen Staatsbahnvertvaltungem die bald einge schen Haka wie nachteilig diese Steuer auf die Eisen bahnciunahmen wirkt. Die verbündeten Regierungen Wen sich denn auch unter dem Druck dieser Erkennt nis bekanntlich entschlossen, gelegentlich der letzten Reichsiinanzreforw die Aufhebung der Fahr kaxtcnsieuer vorzuschlagcn. ·Das war eine« ihrer Licht skjkkm fiir die aber.die Reichstagsmehrheit kein Ver ständnis hatte. Sie ließ die Fahrkartenfteiier be szkthn da nian für deren Ertrag, etwa 20 Millionen Mark, keinen aniiehnibarewErsan finden konnte. Man gab vielmehr den Regierungen anheim, dieses mißraiene Geschöpf der sog. kleinen Finanzreform von 1906 umzugestaltctu « Wie wir hören, wird denn auch eine der ersten Vorlagen, die dem neuen Reichs tqgk zugehen werden, ein Gesetzentwurf wegen Aenderiing der Fahrt-arten fxeiicr sein, wodurch die erheblichen An stände-, zu denen die seit dein l. August 1906 be stehende Fahrkartensteuer Anlaß gibt, beseitigt weg-en sollen. Leider wird diese Aenderung nach allem, was man darüber hört, alles andre, nur keine wirkliche und gute Reform sein. Die jetzige Fahr laiteufieuer läßt alle Fahrkarten bis zum Preise von so Pf. sowie alle für die vierte Wagenklasse frei und kkheist für die Fahrwrten dritter Klasse von mehr als ijZ Wert eine Steuer von 5 Pf. bis 2 Mk» für die weite Klasse von 10 Pf. bis 4 Mk. und fiir die erste Klasse von 20 Pf. bis 8 Mk. Die Folge dieses Kilo netcrtarifs mit steigenden Sätzen war eine starke ilbioanderung der Reisenden aus der erften Klasse zur zweiten, aus dieser zur dritten und schließ lich auch aus der dritten zur vierten. Die preußische Staatsdahnverwaltung möchte diese unangenehme Wirkung der ftaffelförmigen Fahrsartenftcuer dadurch beseitigen, daß an deren Stelle prozentuale Zu schl ii ge zu allen Fahrkartenpreisen erhoben wer den, etwa M v. H» womit man ebenfalls ungefähr auf den jetzigen Ertrag der FahrVartenfteucr von nnd 20 Millionen Mark kommen würde. Da aber Hierfür schwerlich im künftigen Reichs-tage, wie er -auch«zusammengesetzt sein möge, eine Mehrheit zu haben sein würde, so dürfte die geplante »Reform« im wesentlichen darin bestehen, daß man die Steuern für die Fahrkarten erster Klasse wesentlich herabsetzt und leii dadurch entftehenden Ausfall durch eine entspre chende Erhöhung der Steuern für die zweite und dritte Klasse, vielleicht auch durch die Einführung einer mäßigen Steuer für die vierte Klasse auszugleichen sticht Und das wird man dann frischweg eine »Re ivtm« nennenl Daß man von oben her so bald noch einmal den Versuch machen sollte, was allein ver- UUUftia und richtig wäre, eine verkehrshindernde Be lastung. wie die ganze Fahrkartensteuer, einfach wie- H-- APsychologie der Gsstvik In feinem wunderlichen Roman von der Notre Dame de Paris, der heute so modern wie ein Jo hannes V. Jensen der Romantik wirkt, nennt Viktor Hugo einmal die Katljedralen des Mittelalters die Bücher M Zeit vor der Erxndung der Buchdruckeri kUUfks Alles, was in den celen wuchs,«nach Aus druck und Befreiung rang, fand in dem Stein seine YYYMAUUD wie heute die Sehnsucht der Zeit ihren statklken Niederschlag in Büchern und Papier empfansks Kirchen- wie die Notre Dame in Paris, sind eine Geschichte der gotischen Seele, lebendiger Fåzächtey als sie die Bücher der Gotik zu geben gen. Das neunzehnte J rhundert hatte trotz seiner f manUigfncnen Begeisterlaikig für gotisches Wesen ver- FUUD im Buche dieser Historie zu lesen. Es nahte ! M literarisch behandelte sie literarisch; die Folge War die pseudoromanttsche Reißhrettaottk all» der Unseligen ausgebauten Domtürme, die begrisfliche Ungeikihlte Leere der neuen kirchlichen Bauten, zu- W einMißtrauen gegen die Gottk überhaupt. Der Naturalksmus des Jahrhundert-T dem nachgotiichen verwandt, brachte selbst die Stilhistorie dazu, das szMUSAGET dieser Form aus äußeren Bedingungen herzuleiten .- zwischen dem transzendentalen Welt- WIHI des Mittelalters und der hetonten Diesieitigs seit der Gegenwart gab es kaum noch Brücken der Unkühlunn Man erkannte wohl die Zusammen- WAI zwischen dem religiösen Eint-finden der Zeit Und dem Formaeftihl der Gotik, nannte diese wohl CUESMM aewordeneScholastik: ihr Eigentliches, dag- W ihre Sonderstellung innerhalb der Stilgefehichte KäTZIN-Idee ausmacht, blieb mehr oder weniger A Erst in den le ten ren, seit Illoig Rieng mekskschem Betonevn desaäiollens in der künstle äithen Produktion gegenüber der einseitigen Fun jsms Mk DOHRN-materiellen Faktoren, ist w eher Jus-tum- evec m m spaße-suche hinausgehen- Fktbiiltnis du der seknherheit der Gottt er- MUL Und-Fest sum ektqq von si. Piper m set CA- eiu eines-such erschienen, das vielleicht I feil-sie und aussieht-vollste Versuch einer Stil- Mbskssdet dont in. u at den Titel Hem- MIOUQWL M aus-- litho- satiitätshunusq i sammt »sawnia«. )nflügc. m- 0.80, Luk. 0.10. usstolluuq simmbacl möstnssox Is. I- und W -I It Illu- II Dimmen :: :- ttschloncL Zot- sits 1. Reihe Ich M sk. !.00. Galorio Mk. M Its-W hergerichtet! lswo Issss solicit-festl- Fiitkksss It, 4 I. 7 Irama A für Löwen, Tiger usw. er IMU s« mzektoä speisen 8 70lson-Panorami s, Kinder 30 Pf. »ja-ten 1816.1a1i. Ics.— Mk. nzb.Dndpunkt West-L Ak. v. Wosol b. Wegel. " S lö. Juli. 111-- Mk. bis Kam-· 111- Kli. z· Motz bis Metz. TM eitel-, Vetpflokaas etc. o d. cl- Noli-bann sl. I. 11., Ist-z u. oohcl « ot el. Wle A. I. Köt rot-te Mosede «i.«·Rit 650 m ü. d. M thkqx Pera-vors I- Std wüldetz dich II Fuß« syst-unsers mit s- this M Wange zum Dachse-IM j Leim- Knapke, samt-M wiss-Hist s. Music-TIERE i M- SWF M mde Eil-Island ste. ins-« wiss-W reife-it inm- Itmu ist-Mk ist-led- sds WW anwka in iM Itllkssw « lIAUMUW · Es y.«B-Js·sss«»l « EIN-Jan . WMZL Nedaktkon und Hanptgeschäftsstelle Ferdknandstmße 4. Fernfprechen Reduktion Nr. 8897, Expeditkon Nr. 4571, Verlag Nr. scz W- yder zu beseitigen, ist nicht anzunehmen. Herr Wer mnth, der ~Sparminifter«, würde sich hiergegen mit Händen und Füßen wehren. So sollte man wenig stens von unten her eine Reform verhindern, deren unsoztaler Charakter handgreiflich wäre. Die Wähler werden es in der Hand haben, in den neuen Reichstag eine Mehrheit zu senden, die es ablehnen Wird- auf Kosten der die unteren Klassen benutzenden Reisenden die der ersten zu begünstigen. Eine solche merkwürdige »Reform« wäre noch schlimmer und ver werslicher As der gegenwärtig bestehende Zustand. Springflut in Triest. Ein schweres Unglück hat die ausblühende öster reichische Handelsstadt Triest in der Nacht vom Mittwoch aus Donnerstag betroffen. Wie wir bereits uestern durch Anschläge mitgeteilt haben, hat eine Springflut im Hafen and in der Stadt nicht nur einen Millionenschaden angerichtet, sondern ihr sind auch zwanzig Personen zum Opfer gefallen. Wir erhalten darüber folgenden Drahtberichtt ci. Triest, 16. Juni. (P r i v.- Te l. der Dresd ner Neuesten Nachrichten) In der Nacht vom Mittwoch auf Donnerstag ist Triest und sein Hafen von einer grossen Katastrophe heimgesucht worden, bei der zwanzig Menschen ums Leben ge kommen sind und ein Schaden von vielen Millio nen verursacht worden ist. Am Mittwoch kurz nach Mitternacht brach eine furchtbare Sturm flut herein. Die erwachten und erschreckten Leute hörten das Heulen und Tosen des Sturmes; bis tief in die Stadt hinein wälzte sich die plötz lich entfesselte Flut; die schrillen Rufe der Sirenen von den Schiffen und das Pseifen von dort, die vielen Rufe und Signale um Rettung und Hilfe tönten wild, beängstigend durcheinander-. Aber wie gering war für die Männer auf dem Festlande die Möglichkeit, Hilfe zu bringen und Unglück zu ver hindern, zumal auch das Telephon seine Dienste versaaiei Nach einer Stunde verstummten Sturm und Unwetter, aber ihr furchtbares Werk war ge tan. Wie dies Verwüstung geschah, ist schwer zu schildern. Es war unmöglich, das Haus zu ver lassen. Um Vgl Uhr nachts brach das Gewitter aus, gleichzeitig wütete ein Sturm mit unbeschreiblicher Gewalt. Die Wogen sprangen über die Mole hinaus ba us hoch. In den Straßen war es nach dem Gewitter ziemlich ruhig, als plötzlich dieT Springflut hereinbrach und mit ihr Grauen und Entsetzen den Hafen und das angrenzende Land überfielen. Der Anblick des Meeres war grauen erregend. Dichter Nebel bedeckte die See, die von haushohen Wellen bewegt war. Als der Morgen anbrach, bot der Hafen ein trauriges Schauspiel. Das Meer war noch immer von hochgehenden Wellen gepcitscht und das Ufer übersät von Trüm mern gestrandeter Barken. An verschiedenen Stellen waren die Uferbauten eingerissen. Auch das kaiserliche Schloß «Miramare« hat durch die Wettertatastrophe Schaden erlitten. Jener Teil des Daches, der den sogenannten Thronsaal über deckt, wurde vom Sturme erfaßt und ins Meer geschleudert In diesem Raume hat Erz berzoa Maximilian die mextkanische Dedu taiion empfangen, die ihm die Krone non helm Worringer, der hier von den Prinzipien ans, die er in seiner ebenfalls bei Piper erschienenen Erstlingsarbeit «Abstraktion und Einsiihlung« for mulierte, dem innersten Wesen der Gotik nahe zu kommen versucht, soweit das sür Menschen des zwan zigsten Jahrhunderts möglich ist. X Schon in dem obengenannten Buche hatte Wor einger das Schlußkapitel des praktischen Teils der nordischen Vorrenaissancekunst gewidmet. Was er. dort auf wenig Seiten andeutete, ist hier Kern der ganzen Untersuchung geworden. Er macht den Ber such, ein Verständnis der thik auf Grund ihrer eigenen Voraussetzungen zu erreichen, eine psycho logische Deutung ihrer formalen Werte zu geben —- und damit zugleich eine Klärung in die Auffassung vom Wesen des gesamten nordischen Kunstwollens zu bringen. Denn der Begriff Gotik beschränkt sich siir ihn nicht auf die historische Gottk, sondern um faßt ihm den ganzen nord- und mitteleurvpäischen Kunstverlanf, dessen Endresultante die eigentliche Goiit ift. Zu dem Begriff Gotik vereinigt sich ihm das gesamte Streben der nordeuropäischen, im wesentlichen germanischen Menschheit aus dem Wege der Abstraktion, sich mit der Umwelt auseinander zusetzen und dem inneren Widerspruch der eigenen Seele Erlösungsmdglichkeiten zu schaffen. Die Grundlage für diese Betrachtung gibt die Sonderungß des menschlichen Kunstwollens in die beiden gro en Ströme zur Absiraktion und sur Ein sühlung hin. Der primitive Mensch. um sich inner halb der verwirrenden Bille der Umwelt zsn sichern fiihlt sich gedrängt das nzelding aus dem Zusam menhang des Ganzen zu lösen, sein verkaxåliches Sein zu verfestigen, indem er es dem l nden Gesetz abstrakten ausdrucksloesnzseometrischer Linien untern-trit, es aus dem auiil en Dreidimensionas len rausnimmt und in das beruhiate Sein der Flä Ywingt Auf dieser Basis ermä- chst die Kunst es r ents, der Menschen, die den Dnalismus zwi schen der Welt der Sinne und der des Seins am tief ten empfunden, die Furcht sur Verehrunaekeliiutert und aus der Primitivität des Anfangs ne ganz We Kultur amonnen haben. Ins der Gegen eite t der klassistde Weg-L der Welt und Ich aoethiitb als Ernäme erl , zwischen Instinkt und Ver nie-se Ossserensszdnssasszwsssws »k- U U « - Mexiko anbot und ihm auch hier die erste Hul digukgf leistete . . . Seit den frühen Morgenftunden bewegt ftch am Strande und an den Molen eine große Menschen menge, die die vom Orkan angerichteten Schäden und die gestrandeten Fahrzeuge betrachtet. Das Meer-, das vom aufgewühlten Schlamm grün ist, ist wieder ruhig geworden, auf seiner Oberfläche treiben Bretter und Fässer umher. An der Re oaratur und Bergung der befchädigten und ge ftrandeten Fahrzeuge wird eifrig gearbeitet. Wäh rend des Orkans waren teils wegen des Wolken bruches, teils wegen der vorgerückten Nachtstunden nicht viel Leute am Strande-, nnd an den Rettunggs arbeiten in der Nacht beteiligten fieh in erster Linie Matrosen und Schutzlentm von denen Augen zeugen berichten, daß sie trotz Sturm und Wellen fchlag mit aufopferndem Heroisinus an der Rettung von Leuten nnd der Bergung von Fahrzeugen mitwirkten. Die Nekonstrultionss arbeiten der Hafenanlage, die viele Millionen kosten werden, werden Monate dauern. Der neue Dreadnought, der am 24. d. M. vom Stapel laufen foll, ist unbeschädigt geblieben, dagegen ist eine ganze Reihe von Fahrzeugen arg mitgenommen worden. Deut Lloyddancpfer ~Stadion« wurde der ganze Vug weggerissen. Der Dasmpser »Aner meda« ist g e s u n l e n , ein andrer Dampfer wurde aufs Meer hinaus-getrieben und verschwand in den Wogen. Viele Matrosen konnten ge rettet werden. Der Wellenbrecher, der den Hafen gegen das Meer zu abschließt, wurde in einer Länge von 100 Meter zerstört. Telephon und Tele grapb sind teilweise jetzt noch außer Betrieb gesetzt. Sachsen und nie amecitanisme Gefahr s Daß die sächsische Industrie einen harten Kampf j um die Erhaltung der bisherigen und die Erschlie s Bung neuer Absatzmärkte zu führen bat, ist bekannt. - Schon mancher früher aufnahmefabrae Markt ist . durch die Schutzzollgesetzgebung auswärtiger Staaten verloren gegangen. Das gilt in ganz besonderem Maße von Amerika. das schon manchem deutschen Jn dustriezweig den Export nach seinem Markte ver schlossen hat« Dieser Abschlußprozeß, der zugleich mit der Heranbildung der Eigenprodnktion der ausge schlossenen Fabrikate Hand in Hand geht, nimmt un- Unterbrochen seinen Fortgang und bedroht nament-: lich die deutsche Texti industrie, in besonderem Maße die vogtländischeStickereisund Spitzen industrie. Wie der Jahresbeticht des Fabrikantenvereins der sächsischen Stickereis und Spihenindnstrie zu Plauen mitteilt, befinden sich nach einer zur Kennt nis des Vorstandes gekommenen Statistik in Amerika gegenwärtig 1020 Schifschenstickmaschinen in 241 Be trieben und 1159 Handstickmaschinen in 248 Betrieben. Dabei ist anzunehmen, daß diese Statistik noch zu niedrig ist. Beschleuniat wurde die Einfuhr von IStickmaschinen in Amerika durch den zollfreien Ein laß derartiger Maschinen bis zum I. Januar 1911. Vergleichöweise mag erwähnt werden, dasz die Zahl der in der Spitzenstickerei befindlichen Schisfcheni maschinen sich bis Ende 1910 auf rund 7130 belief. Bei der Bedeutung des amerikanischen Markte-s für die voatlandische Stickereis und Spitzenindustrie kann man begreifen, daß man in diesen Kreisen der an dauernden Stärkung der amerikanischen Konkurrenz H- W W Einsühlungswillr. Die künstlerische Tätigkeit wird Ausdruck organischen Lebensgestihls, das der Mensch nunmehr der Form von sich aus leiht, zu gesteigerten obiektivierteu Selbstgenuß. Gewissermaßen zwischen diesen beiden Tut-en steht der gotische Mensch und sein Kunstwollen Aus gang seiner künftlerischen Tätigkeit ist ebenfalls ein rein geometrisches Linienspieh eine abstrakte Ornas mentik, die keine organische Interpretation zuläßt,- trotzdem aber, im Gegensatz zu der des Orientalen von höchster Lebendigkeit ist. Sie ist keine Sonthese der beiden Pole; ihr Leben ist unabhängig von unserm Vitalgefiihlx sie lebt nicht von unserm Ge fühl, sondern scheint einen Eigenausdruck zu besitzen, der stärker ist als unser Leben. Ihr Ausdruck reprä sentiert nicht sinnlichiorganische Werte, wie die klas sische Linie, sondern Werte unsinnlicher, d. h. geistiger Art. Wie der primitive Mensch in der ausdruckth losen geometrischen Linie die Weltaual überwindet so schafft sich der an das gleiche chaotische Weltbtld ge bundene nordische Mensch eine Welt unsinulicher Ausdrnckgkomplere, mit deren gesnigerterAusdruckss wucht er dann seine scharf erfaßten Wirklichkeitseiw drücke einfoannt, um sie dem Erscheinungszusamtnens bang zu entreißen. sie zu vereinigen Die Aug-ein andeåsetzung zwischen dieer beiden Tendenzen, der zur bstvaktion und der zur Wirklichkeit, bildet die ntwicklunæsgeschichte der Gotik von ihren nordischen! Anfängen is zu ihrem Gipfel, den späten Kathedraq len, der Kunst Dürerö und Holbeinö, in deren Mit-. einander von geistitieni Ausdruck und Wirklichkeit-Z -wiedergebe die Got k ihren Höhepunkt erreicht. Die Unalyse dieses gotischen Weltgefühls nach seinen einzelnen Komponenten bildet den wesentis lich-u Einhalt der zweiten Hälfte des Werke-. Mit! feinem Instinkt untersucht Womnger den Transzen dentalismns, der in der gotischen Form nach stud druck rinsjn die erhabene Hosterie, die« an der Wirt lichkeit le dend, von der Natürlichkeit ausgeschlossen, dem Uebersinnlichen zustrebt, um im Rausch Er ld uns zu finden, Ewigkeitsschauer zu spüren. Er gt ie renng Wurzeln dieser didharmonischen atbetik eines alismus. der noch vor der Er nntnid steht, um dann in einer llugen Diskussion des Sotischen Baugedankens und seiner Entwicklung den dbeonnlt zu erreichen. Die Kapitel, die das Ringen der Gottk um die höchste, letzte Intensität ihres Auddmcköwillens schildern, ihren langsamen Empor-stieg von den Anfängen über den romanistben Stil. in demWorrinaen mit-Recht eine-. werdende sit-nament- Jn Dresden und Borottcn monatlich so si» pro Quarte-c Mo Okt. frei Duns, durch unsre VrooinssFtllaleu monatlich so Pi» pro Quart-l US Mk. frei can-. Mit der Beilage Ost-stim- Iteuefte« oder mit der Beilage »Dresduec Flieget-de Blätter-« le to M. pro Monat mehr. Poitbezug m Deutschland und den deutschen Koloniene Ausg. A unt .Jlluftr.Neue«ste« moka 84 Pf» pro Quart US Mk. , B ohne Jllustr. Bellt-ge · 69 . « · M , Jst Oesterreichsllusmg Ausg. A mit-Jllum. Neqefte« monatl. 1.60M., proQM QTS Kr llusq.l3 ohnesllustr. Beilage . 1.42 « · . CZZ · stach dem Auslande ver Kunst-. or. Wochel Mk. WM 10 Pf- mit Besoranis gegenübersteht Besonders interessant ist übrigens hierbei, daß ein großer Prozentsatz diese- Maschtnen in Amerika aus Deutschland stammt. Vriefe aus Marokko. Von unserm Spezialberichtcrstauer. 11. - » Ain Seba, s. Juni. « . » Weiinlnian die Gefaniterfolae der Franzosen ein fchaizen will, fi) wird man faaen müssen, daß sie iit ganzen nicht ohne Geschick vorainaeä und daß sie einarofzes Stuek erreicht haben. ieht man die niilitarifche Aktion im einzelnen an, fo wird eben ialls zuzugseben fein, daß der konzentrifche Aufmatsch von allen Seiten her (nur der von El Kfar her llaupte nicht) durchaus entfprechend aiiaeleat war. Anderieits ließen die Franzosen recht hiiiifia die ein fachiten Vortichtsinaßreaeln außer acht, was mituntser fehr empfindliche Verluste zur Folge hatte» Selbst highereOffizieve haben in der Beziehuna viel ge iiindigt. Vor allem war das Abfenden von Transporikolvnnen ohne genügende, ja foaar ohne jede Bedeckung an der Tagesordnung. So verlor die von Rabat aus operierende Abteiluna aleich im An fang des Vormarscheq über 1000 Kamelie und Maul ticre und die örtliche Kriezaßkaffe Oft fehlt die Siche rung auf dem Marfche. Die Unvünktlichkeit spielt ein-e gewiss-e Rolle. So neulich bei dein Ueberfall des Generals Ditts, dem dieser, der Zweitkqmmandsies reiide in Weftmarokko, nur mit Mühe entaing. Drei Abteilungen hatten fich zu treffen verabredet. Die zweite riickte um Stunden zii fpät aus, die dritte verirrte sich. Das war in schwach hiiaseliaem Ge lliinide bei Mehediia, in der Nähe des Meeres, einer Gegend, wo cSchon Talent dazu gehörnten Wea zu verlieren. « hre Erfolae verdanken die Franzosen fast ausschließlich ihrer Artillerie. Besonders die 75er Schrapnells mit 75 Gefchoffen in einer Hülfe die ungefähr 35 Zentimeter hoch sind, haben be deutende Wirkung aietan und haben außerordentliche Treffer bis zu 1200 Meter erzielt. Natürlich läßt fich aus der Wirkung aui ichlechtbewaffnetse Araber noch kein bindender Schluß auf europäifchen Ernftfall ziehen. Trotzdem find jedoch die «Araber· noch nicht cinaefchüchtert Sie brechen noch immer in Gewalt haufsen aus dem Mamorawald, ein-ein viele Quadrat meilen großen Bestand von Korkeichen (unte·rbrochen durch zahlreiche Blößen) hervor-; sie beunruhiaen an dauernd die Nachziigller jedes Konvois, fic aenieren fich gar nicht, ganze Lag-er frühmorgens vor Sonnen aufgang anzugreisfem fie haben-letzthin ioaar in der Nacht mehrere Kriegsschiffe beichoffen, wobei deren Scheinwerfer lediglich dazu dienten, ihre Stelluna zu verraten. Ein neues Element der letzten Entwicklung ift, daß zu den Arabern, mit denen bisher die Fran zlofen im Weit-en fait ausfchließlich zu schaffen hatten fich nun auch Berber aefellten, Schlöch-ftäinmc, die vom mittleren Atlas herkommen mit dein aus gesprochenen Sonderzwecke, die Franzosen auf dem Marsche nach Fez anzugreiien. Sehr zu beklagen waren dabei die armen Kabtilen, durch deren Gebiet der Zug ging. Einige Dörier wurden durch die feindlichen Kanonen zufammengefchossen. Am· andern Tage erschien der Kaisd mit bedrückter Miene im Lager. »Du aibft den Widerstand auf?« «»la, aber einfach, weil niemand mehr da ift, um zu widerstehen Selbst unsre Weiber und Kinder haben deine Kano nen hingestreckt-« »Und fo wird es euch immer geben«- sagte der Oberst, »wenn ihr nicht gehorcht-« »Was follten wir tunc-« fraate der Kaid. »Geftern kam-en die Schldch und drohten und »aufzuiressen«, wenn wir nicht mit ihnen aeaen dich zöaem fie hätten unfre selte verbrannt und unfre Weiber und Kind-er ge- S. Axt-( m d. th· IGotik siebt, zur vollendeten Emanzipation unsd der reichsten Anspräqung in der Architektur der Kathei draien bilden in ibrer ruhigen Klarheit die fchönste Bestätigung für die Fruchtbarkeit der Projektion auf die-se "7sene. Sie bieten vielleicht am wenigsten Neues; die Ungsezwungenbein mit der sich oft Gefan tes den hier gezogenen Linien fügt, gibt diesen Ab schnitten gegenüber den symboldeutenden Früberen doch einen neuen besonderen Reiz. « Drei Kapitel über die Psychologie der Scholastik und der Mystik und über Individuum und Persönlich keit bilden den Abschluß. Sie führen wieder zu dem Anfang zur-ück, indem an zeitlich gleichen Phänomenen auf andern Gebieten das gleiche Weltgefühl, der gleiche Ausdruckswille aufgezeigt wird. Sie sind nicht ein Verfnch, die künstlerische Befonderbeit einer Zeit »kul tut-historisch« zu erklären, sondern fie zeigen, in wel cher Weise einzig Vorgänge in andern Regionen menschlicher Betätigungen zur Beleuchtung künstle rischer Prozesse herangezogen nerden können nicht als Bedingungen oder Ursachen, fondern als Symp tome, in andern Schichten verfeftigt, für den Zeit toillen, der in der künftlerifchen Produktion feinen unmittelbarften Ausdruck sich fucht. In diesen Kapi teln findet sich der feinfte Reichtum unds das Reiz vollste des Buches. Schon allein der Versuch, das ganze Unternehmen einer Eunsttheorie der Gotik« der bisherigen Aesthetik als einer Untersuchung des Schönheitsbemiffes und damit einer einseitigen Bei trachtung nur des Klassifchen entgegenzustellen, gibt einen eigenen Reiz (wenn man auch im übrigen den Begriff Aesthetil noch lieber aus der Betrachtun künstlerischer Dinge überhaupt entfernt und aus das ihm feiner Wortbedeutung nach zukommende Oe biet zurückgeiübtt iäbei Am bedeutfamfien aber ist das Buch Worringers darum, weil auch biet, wie in feinen früheren Arbeiten, der sitzent arme New-NO auf das Kunstwolleii gelegt ift. So gewiß in der Wertiing·heutiger Einzelleistungen immer das Kün nen in die Rechnung zu sehen ist, fo gewiß wird iede full-gemeine Betrachtung immer vom Wollen auszu »shen haben. Und da bei mit auch in tünftleri «- » ngeii der Materialidinug von den feinsten bis . I den grdbften Schattieruugen n innner vorberrfcth fo freut man sich über jeden s, der gegen diese, Mauer geführt wird, insonderheit über einen, der fo, viel an eigener anlockender Kraft enthüllt. vermissen-i
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