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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.07.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-07-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188107074
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18810707
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18810707
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1881
- Monat1881-07
- Tag1881-07-07
- Monat1881-07
- Jahr1881
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.07.1881
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Okrscheint täglich MH «V. Uhr. »nt Lkpedtti»« Iohanue-gaffe 33. 2Prechk»«dk» -er Nedactio«: vormittag« 10—12 Uhr. Nachmittag« 4—6 Uhr. i M» NX,.»« «au>tt»»»«n c »k «e»äcü»» »ich« > ' »»cht sich Att««hW» »er für »t« »»chftf«lge»»e Nu«»er Inserate an W*chr«ta«e» »t« t Uhr Nachmittag«, »tt rau«- „«» Sesttageafrüh »««,.v Uhr. In den Filialen für Ias.-Annahme: vtta Klemm» Unlversität-strabe 22, L«nt« titsche, Katharinmstraße 18, p. nur »i« '/,S Nhr. UchMerTagelilM Anzeiger. Organ för Politik, Localgrschichte, Handels- »nd Geschiiftsverkehr. Auflage 16,88«. ZU»gllne«rn1»»rei» viertrlj. 4'/, Mu, iurl. Briuaerlohn b Mk.. durch dir Post bezogen 6 Mk. Jede einzelne Nummrr 25 Pf. Belegeremplar 10 Pf. Gebühren für Extrabeilage» ahne PostbesSrdernng 89 Mk. mit Postbesörderung «8 Mk. Inserate SaespaUene Petitzrile SO Pf. Größere Schriften laut unserem Prei«. verzeichniß. Tabellarischer Satz nach höherem Tarif. Leclamea unter den Nedactiouastrich die Spaltzeile 50 Pf. Inserate sind stet« an die vrt>«tzitia» t" seaden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung pnceonwenuuto oder durch Post» Nachnahme. ^-188. Donnerstag den 7. Juli 1881. Amtlicher Theil. Vauplaj-Versteigerung. Nachdem der Anschlag de« am IS. Mai d. 9. zum Verkaufe versteigerten, aa -er Ecke -er äugen» Frege« gratz« und -er Straße a» -er alte« Elstr gelegenen Bauplätze- 4kr. 24 de« betreffenden ParcctliringSplaneS von uns abgelehat worden ist, eatlaffea wir n Gemäß- heil der Bersteigerung-bedingungen -je Bieter hftnnit ihrer darauf aethanen Gebote und beraumen zum verkaufe -lese- Platzes von 7SS Qua-ratmeter Flähengehalt a«-er»«ttea Derfdetgerungstermiu an Rithsstelle, AathhauS, 1. Etage, Zimmer Nr. 1«, aus Doaaerstag, -e« 14. -ief. Mo»., Vormittags 11 Uhr, an. in welchem der zu versteigernde Bauplatz mit 17,08V Mark (38 Mk. per Quadratmeter) auSgebote« w«r>en wird. Der pünktlich zur angegebenen Stunde zu ekffnende Termin wird geschlossen, sobald bei der Bersteigermg ein weitere« Gebot nicht mehr erfolgt, bez. wenn da« Angebot nicht übersteigert werden sollte. Di« Versteigerungsbcdingungen nebst ParrellirmgSplan liegen in unserem Bauamt, Tiesbauverwaltung, Rcthhan«, st. Etage, Zimmer Nr. 14, zur Einsichtnahme au« undwerden ebenda auch autographirte Exemplare derselben geg« Be zahlung von 80 Psa. abgegeben. Leipzig, den 4. Juli >881. Der Rat- -er Stadt Leipzig. (Lei l>r. Georgi. eutti. Veklmutmachung. Herr 8. W. G- Goetz, in Firma Goetz <!: Nestmann In haber einer Eisengießerei» Kesselschmiede und Maschinabau- anstalt, hat in seinem am Dvsener Weg unter Nr. 15 und 21 gelegenen Grundstücke Nr. 2462 de« Flurbuch« und Fol. 11 de« Grund- und Hypothekcnbuche« für die Stadtflur Lcipzig eine Fabrik, in welcher Dampfkessel und andere Blechgtfäße durch Vernieten hcrgcstcllt werden (sogenannte Kesselschmiede) errichtet, und jetzt um die dazu nothwcndige besondere Con- cession nachgesucht. Wir bringen diese« Unternehmen hiermit zur öffentlichen Kenntniß mit der Aufforderung, etwaige Einwendungei: da« gegen, welche nicht auf privatrrchtlichen Titeln beruhen bei deren Verlust binnen 14 Tagen bei nn« anzubringen. Einwendungen, welche auf besonderen privatrechtlichen Titeln beruhen, sind, ohne daß von der Erledigung derselben die Genehmigung der Anlage abhängig gemacht werden wird, zur richterlichen Entscheidung zu verweisen. Leipzig, 5. Juli 1881. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Kretschmer. Loncurttnr-LrSfftmns. Die Maurerarbeiten etnschl. «atertalien für die «u«füh- rung verschiedener Erweiterung«. Baute» in der hiesigen König!. Gefangenen - Anstalt sollen ans dem Wege öffentlicher Loncurrenz, jedoch mit Vorbehalt der Auswahl unter den Bewerbern, an den Mindestfordernden nach Einheit-Preisen vergebe» werden. Blanket« können gegen Erlegung der Selbstkosten in dem mitunterzeichnete» Landbauamte (Pleivenburg) von heute an in Linpsang genommen werden, und liegen dort auch die Zeichnungen und Lontract«. Be dingungen zur Einsicht aus. Die auSgefiillten Blanket« sind längsten« bi» Montag, den H. Juli diese« Jahre« Nachmittag« - Uhr verftmelt. mit der Bezeichnung: „Die Gesangenen-Anstalt Leipzig betreffend" in dem Landbauamle wieder abzugcoen und finden spater eingehend« Offerten keine Berücksichtigung. Leipzig, am 7. Juli 1881. Kontgl. Landbanamt und KSntgl. vaadettoaltext. Rauck. Schutts die Landtag-Wahl Im 1. ««» III. Wahlfrei- Leipzig -«treffe«-. Im I. und IH. Wahlkreise der Stadt Leipzig, welche in die in der Ansuge T enthaltenen Wahlbezirke eingetheilt krochen bi» Nachmittag« 3 Uhr statt, wovon wir bierinii di« Leipzig, «n «. Juli 1881 -e» I. Wahlkreises ^ * Finanz-Assessor Vr. Fischer. NechtSanwalt Vr. Pansa. Stadtrath Schmidt-Söhlmann. Franz Stickel. Emil Stuck. timmbercchtigten benachrichtigen. W«hl»orste «nta^c^Mmen''cch Inhalt 'zu geben h"bc.'. Al« wichNglscS Versuchsfeld gilt noch immer die Trierer Frage, ^renn mcr kund den Landidaten der Negierung. Lcrm ? BiSthuniövcrweser anzunehmen, dann hat sich ein . «reign g hon mehr al« örtlicher Bedeutung vollzogen, dann 'st m d r That da« Signal zu einem grundsätzlichen EErständmg zwischen Berlin und ^em Vatican gegeben. 2» dieser Hinsicht Kissingen nicht um untergeordnete Angelegei.bntcn seme« Ressort« , sondern um wichtige fragen der Klrchenpcültlk handle. Die „Germania" erhebt mit Nachdruck ihre Stimme für Wicderanknüpsung von Verhandlungen mit dem heiligen Stuhl als einen Weg. „der nicht blo« m -mein zweiselba e moäui vivLnäi, sondern zu einem wahren und dauerbaften Frieden führt, wie der heilige Vater ihn Herbe'sehnt. Die .Germania" hat ihre Auffordernng sicher nicht leichthin hinauSgesprochen. Rom hält c« wieder einmal an der Zeit, zu prüfen, ob Deutschland mürbe geworden »st,, um die lang ersehnte Unterwerfung zu leisten. Daß Rom nicht nachgiebt, ist sicher, ist von den ultramontanen Rednern wie von den preußischen Ministern ausdrücklich bezeugt. Wa« bleutet also die neue Einladung der „Germania" nach Rom r Tie „Nnt.- ittg" sagt: Vor den Augen und Ohren der gespannten Welt bat da« Deutsche Reich, hat der preußische Staat m der well- erschütternden kirchcnpolitischen Krisi« eine feste Stellung ge nommen. Der Reichskanzler hat wiederholt darauf hmgewicsen, daß der brennende Kamps nicht den Krieg zwischen Glauben G -er -e- 111 Wahlkreises: R. F. Schmidt, Schuldirektor. Stadtrath Louis Seysferth. Professor Fr. Hof mann. Rechtsanwalt vr. Günther, vr. Lohse. Stadtrath Ludwig-Wolf. Wahl- ' frei«. m. Wahlbezirk. 1. 4 8. 4. v. 1. 2. 5. L 6. Straßentheil. ahllocal. Burgstraße, An der I. Bürgerschule, Gewandgäßchcn, Grimmaische Straße, Kupfergäßchen, Magazingassz Neumarkt. PetcrSkirckhof, Petersstraße, Prcußergäßchcn. Plcißenbwg, Schillerftraße. Schloßgasse. Schulstraße, Sporergäßchen, ThomaSgäßhcn, ThomaSkirchhof, Nmvcr- sität«straße Barfußgäßchen. Böttcheraüßchen, Brühl, kl. Fleischergasse, Goldhahn- gäßchen, Göthestraße, Halle'sche Straße, jatharincnstraße, Klostergasse, Markt, Naschmarkt, Nicolaistraße, Nicolcikirchhos, Parkstraße. Plauen- scher Platz, Plauensche Straße, ReichSstrah, Nitterstraße, Salzgäßchcu, Schuhmachergäßchm ! n Exercirplatz, Eberhardtstraße, Gr. Fleischergasse. Hainstraße. Hum boldtstraße, Keilstraße, Löhr's Platz, Löhrlraße, Lortzingstraße, Ncn- kircbhof. Nordstraße, Partlienstraße, Pfafsmdorser Straße, Theater- gaffe, Theaterplatz, Töpferstraße, Uferstraße, Norkstraße. Zöllnerstraße Berlinerstraße. Blücherplatz, Blücherftraße. Erlezstraße. Eutritzschcr Straße. Gerberstraße, Gelhische« Bad, Packhofstraße LugustuSvlatz 3., 4., 5. und 6., Bahnhofstraße, Georgenstraße, Winter- gartenstraße Arndtstraße, Brandvorwerkstraße. Fichtestraße, Kaiser-Wilhelmstraß«. ahlmannstraße, Moltke- Am Albert, )weg, Braustraßc, Elisenstraße, !e. Lu ' ' Zidoni Kl" Burggaffe.'Smilienstraße, HSrtelstraße, Hackortstraße, Mühlgasse. Floßplatz. Fllrstenstraße, Hohe Straße, Lützowsiraße, Scbletterplatz, Schletterstraße, Schleußigerweg» Sidonienßraße. Sophiens,ratze, Zeitzer Straße aße, Schrebergäßchen, Schwimmanstalt, Sebastianbachstraße. Wiesenstraße Nlexanderstraße, Alter AmtShof, Centralstraßc, Eolonnadenstraße, Dorotbeenstraße, Elsterstraße, Erdmannstraße, MendelSsohnstraße, Moritzstraße, An der Pleiße, Promenadenstraße, Nudolfstraße, Seiten straße. Weststraße, Zimmerstraße Auenstraße, Canalstraße, An der alten Elster, Fcirbcrstraße, Fleischer, - Am 5. Juli ist irrthümlich Wiudmühlengass« gedruckt worden. Trietschler'S Restauration. alt« Nicolaischule. Eldorado. Hotel du Nord. Enke'« Restauration. Wintergartenstraß« 11. Brandbäckerei. DereinSbrauerei. Gtadthau«, Obstmarkt 3 Restauration Geb.-Bachstraße 10. Tonhalle. Italienischer Garten. Nichtamtlicher Theil. rusung ve« preutziia-en ranvlag« tin t^ewker zu «inl Gession, während die Erledigung de« Budget« r«. ! stäMustnden hätte, ist noch keine-wegS ausgegebrn. ist e« richtig, daß die Entscheidung hierüber ntch Leipzig, 7. Juli. Mau schreibt un« au« Berlin: Der Gedanke einer Be- rusung de« preußischen Landtag« im Oclober zu einer kürzeren ^ ^ Budget« ,c. im Januar den. Dagegen ^ . ... nicht von der Dringlichkeit einer Aenderung der preußischen Verfassung ab- hängig gemacht wird, durch welche die Reihenfolge der Ses« stdnen von Landtag und Reich-tag anderweit geregelt werden soll. Normaebend wird vielmehr der AnSsall der Reich«. taeSwahlen sein. bezw. da« Verhalten derCentrum«pa,tei während derselbe» ,«d di« Bürgschaften, welche die Ultra- montanen für »br künftige« Wohlverbalten geben wollen. Sieht der Reichskanzler solche al« vorhanden an oder paßt «< ih» i» seiner Politik, selbst von einem geringen Maße von Entgegenkommen sich vorläufig befriedigt zu stellen, dann darf mit Sicherheit erwartet werden, daß für spätere Leistungen der Windthorst und Genosse» im Reichstage ein Handgeld ge geben wird, indem da« Abgeordnetenhaus eme Vorlage kirchea politischen Inhalts erhält. Wenn nicht, nicht. E« ist nach alledem heute ebenso wenig richtig, zu sagen, eine Herbst- fcssion de« Landtaae« find« nicht statt, al« e« verfrüht wäre, da« Gegentyeil zu behaupten. Die Ultramontanen wissen Da« sehr wohl, und sie empfinden denn auch keine«- wea« die manchen Ort« erwarteten Beklemmungen über die Ankündigung, da» Puttkamer'sche KriedenSgesetz vom vorigen Sommer solle nicht am l. Januar 1882 al« gesetzlichem solle nicht am k. Januar 1882 al« grsctzli Endtermin verlänaert werden. Sie ihrerseits rechnen aus weit größere Zugeständnisse, al» in jener v« halten sein würden, und sie verstehen rlängerung ent- dir WillenSmemun de« Fürsten BiSmarck spitzfindigerweis« dahin, daß e« sich nicht um ein lückenhafte» Staatspolizeigesetz handle, welche« die mildere Praxi« der Maigesctze in da- Belieben der Ver waltung stell«, sondern daß e« auf eine organische „Revision", d. h. Rückwärtsredifion. der Falksche« Errungenschaften ab gesehen sei. Ob sie Recht haben werde«, we,ß heute Nie- zu Liebe, wn dem Grundsatz abwe.chen w.rd allgemeine, Rahmen« d-S Verhaltens dem d.e Curw uebcubci a,ch d.e CentrumSparlec^urch noch ^^ewe.,mde- ^... Ganze» — . „ . Ernst der Sache entsprechend: Rom gegenüber kommt aber Alle« aus unerschütterliche Stanbhastigkeit an. Aber eine leicht wahrnehmbare Erschlaffung ist jetzt eingetreten, und Rom. daS von der Ansicht auSgeht, dag eS im Warten zäher sein wird al« die Staatsmänner des Deutschen Reiches» will jedenfalls wieder einmal sehen, wie weit dieselben seinen Plänen entgegengereift sind. Wa« eine solche Taktik hervor- gerusen hat. ist nicht schwer zu ersehen. Die Ergebnisse der letzten RcickSkagSfession haben eine wachsende Jsotirung sache ist klar, daß die Politik de« Reichskanzler« sich immer mehr auf den Boden zurückzicht, aus dem nur noch die streng- conservativen Schattirungen Ausstellung nehmen können, und daß die liberalen Parteien immer stärker in die Opposition getrieben werde». Der Reichskanzler selbst hat den llltramontanen die Entscheivung in die Hand gelegt und sie fühlen sich bereits als Herren der Lage. Die Hinter männer der „Germania" glauben daher den Zcitpuiict ge kommen, daS Signal zu neuen Verhandlungen zu gebe», und die Ersetzung de« Herrn v. Putllamer durch Herrn v. Goßler hat Nicht«, wa« sie entmuthjgt. Wie weit die Berechnungen der Ullramontane» berechtigt sind oder nicht, mag dahinge stellt bleiben; Fürst BiSmarck wird ihnen sehr ungern Zuge ständnisse machen, wa« aber in der Wahl zwischen Unan nehmlichkeiten verschiedener Art nicht ausschließt, daß er ihnen alle Concessionen verweigert. Sache der Wähler ist eS, sich selbst Garantien zu schäften gegen einen AuSgang der Kissinger Verhandlungen, wie er der „Germania" vorschwebt, indem sie den Conservativm keine Mandate geben; denn der ganze Spuk wäre nur durchführbar auf dein Boden einer klerikal- conservativen Mehrheit. Nach dem ß. 23 de« am 1. Juli in« Leben getretenen Gesetze«, betr. die Fürsorge für dieWittwen und Waisen der NeichSbeamten der Civilverwaltung. bleiben die jenigen zur Entrichtung von Wittwen- und Waifencassen- Beiträgcn verpflichteten Beamten, welche Mitglieder einer der >m tz. 22 der Gesetze« bczeichneten LandeSanstalten (Militair- oder LandeSbeamten-Wittwencassen oder sonstige Beranitaltungen eine« Bundesstaats zur Versorgung der Hinterbliebenen von Beamten) und derselben nicht erst nach dem 2. Mai beigc- treten sind, von der Entrichtung der Wittwen- und Waiscn- geld-Beiträae befreit, wenn sie bi» Ende September d. I durch eine schriftliche Erklärung für ihre etwaigen künftigen Hinterbliebenen auf da« Wittwen- und Waiscngeld verzichten. Anderen Fall« sind sie berechtigt, au« der Landesanstalt aus- zuscheiden. Um die Befreiung von der Entrichtung der Bei lage veiziisügcn, au« welchen unzwei,elhast hervorgeht, daß sie noch nach dem 1. Juli Mitglied einer LandeS-Wittwenrasse sind und die Mitgliedschaft nicht erst nach dem 2. Mai d. I erworben haben Die Beiträge sind indeß vorbehaltlich der e waigen Rückerstattung so lange ,u entrichten, bi« die end gültige Freilassung der Beamten verfügt ist. Am 1. Juli >>nd also dre Beiträge überall erhoben worden. »Zu den Schlcigmörlern, die in die gegenwärtige Wahl- bewegung bmemgeworsrn werden, gehört auch der zwei- lährige Mllltandtenst. E« wäre jedenfalls besser qe- b«!»-' Agitation-mittel- enthalten Hätte, um so mehr, al« sich Jeder sagen muß, k>ß diese gegenwärtigen Augenblick ganz nutz- und er- ^ ^ - bevorstehend« Legislatur- ^°be be« Reich« ag« ganz gewiß nicht in die Lage kommt, nch mit der Militcnrsrage überhaupt zu brschäs qen E« voltskrnsen populcnr ist und die vo 75. Jahrgang. unzweifelhaft und unverkennbar ein« Bewegung im Volke kundgegeben, welche dahin drängte, die Forderungen der Re gierung, wenn sie auch immer noch neue Lasten auferlegten, -u bewilligen. Man denke nur an da« Militairgcsetz vom vorigen Jahre. ES ist ja ungemein wohlfeil und hört sich recht verlosend an, über die ungeheuren Militairlastcn, die an dein Marke dcS Volke« zehren, zu klagen, auf den gewal tigen Äntheit hinzuwcisen, den dg« Militcurbudget im ReichS- hauShglt einnimmt. und sich und den Hörern auSzumalcn, wie »>an die Stcucrkraft de« Volke» schonen oder zu nütz licheren Ausgaben verwenden könnte, wenn die Militairlastcn nicht so schwer drückten. Allein auch der geringe Mann hat ein sehr lebhafte« Lcrständniß dafür und erkennt eS bereit willig an, daß wir in den gegenwärtigen Zeitläufen an eine Erleichterung dieser Lasten gar nicht denken können, daß uns die Pflicht der «selbsterhaltuna zwingt, die schwere Rüstung zu tragen und daß wir andernfalls Gejahren heraufbeschwörcn, die uns mit einem Schlage nicht nur unserer besten nationalen Errungen schaften zu berauben, sondern auch uns einen wirthschaftlichen Schaden zuzufügen drohen, gegen den alle Ersparnisse fever- leicht wiegen. Wer sich von der Nothwendigkeit überzeugen will, die Militairlasten im vollen gegenwärtigen Umfang für eine vielleicht noch lange Zeit zu trägen, Der lese die ein dringliche Rede de« Aba. Nickcrt au« der vorjährigen Reichö- tagssession nach. Die Zeiten sind zu ernst, al« daß der Druck der Militairlasten zu emem wohlfeilen Mittel der Agitation im Wahlkampf gemacht werden dürste. Die Vorarbeiten für die allgemeine Invalidität«- und AlterSversorgungS-Vorlage, die Fürst BiSmarck plant, sind noch so weit im Rückstand, daß bi« jetzt Nicht« seststebt al« die Idee selber in ihren vagsten Umrissen, die nicht größeren Werth beanspruchen kann al« der menschenfreund- licbc Wunsch dcS Köniz« Heinrich IV., daß jeder Bauer Sonn tag- sein Huhn im Topfe haben möge. Um solche Humani- tät-gedankcn anSzusprechcn, bedarf e« keiner Staatsmänner und keiner Parlamente. Ja, man kann nicht einmal sagen, daß die Schwierigkeiten erst mit der Ausführung beginnen, sie liegen vielmehr für jeden Berständigen so bergehoch vor dem Beginn auch der allerersten Schritte, daß niemals eine Prophezeiung sicherer war al« diejenige: diese Gesetzgebung wird und muß scheitern. Zugegeben selbst, daß eS der ReichSrcgierung mit ihrem Vorhaben Ernst ist, zu gegeben sogar, daß sie im Reichstage di« nothwendlge Unterstützung findet, so ist doch noch Niemand im Stande gewesen, zu sagen, woher die ungezählten Summen kommen sollen, die zur Durchführung einer solchen Gesetz gebung erforderlich wären. Schon allein der Staatözuschuß bei der Unfallversicherung würde die Budgets mit 27 Millionen Mark jährlich belastet haben. Wa« aber ist diese verhältniß- mäßig geringe Leistung für die Arbeiter in» Bcrgleich'zu der allgemeinen AltcröveriorgungSanstalt, deren finanzielle Wirkung sich in einer IahreSauSgabe von mehreren hundert Millionen äußern würde? Wenn eS beispielsweise gelänge, da« TabakS- monopol durchzubringrn und die Erträge sogleich auf die höchste, nach Jahrzehnten erst erreichbare Stufe zu steigern, so würde der Finauznoth im Reich und in den Emzelstaaten noch nicht im Geringsten abgeholsen sein, sondern jene Quelle wäre nur eröffnet, um die Dürre de« StaatSsocialiSmu« zu befruchten; für die übrigen Staatsausgaben siele kein Tropfen derselben ab. Da« Alles muß auch in denjenigen Bcvölkc« rungSschichten, auf welche mit dem Zauberbild der Arbciter- Invalidcnvcrsorgung gewirkt werden soll, so klar empsunden werden, daß nickt äbzusehen ist, wie die Veröffentlichung der „Grunkzüge" de» beabsichtigten Gesetze«, selbst wenn sie schon vorhanden wären, Effect machen sollte. Die ncue Vorlage an den VundeSrath in der Frage de« Hamburger ZollanschlusfeS enthält nur die bekannte Bestimmung de« Vertrag» über die finanzielle Beihülfe de« Reich« bis zum Betrag von 40 Millionen Mark. Nachdem der VundeSrath dem Vertrag selbst zugcstimmt hat, wäre für ihn diese neue Vorlage gar nicht erforderlich gewesen. Dieselbe stellt aber die Form dar, in welcher der Reichstag sich mit der Angelegenheit zu beschäftigen haben wird. Die Zustimmung de» letzteren zu dem ganzen Vertrag scheint nicht für nothwendig gehalten zu werden. Die Leiter der liberalen Wahlagitation in Berlin gehen allen Ernstes mit dem Plane um, die Rede de« Grafen Wilhelm Bismarck ohne Commcntar in hundert tausend Exemplaren abzudrucken und an die Wähler zu ver- theilcn. ES stellt sich eben immer deutlicher heraus, daß durch diele Rede der sogenannten conservativm Sache der denkbar schlechteste Dienst crwiesm worden ist. Die Czechen dürsten leicht mit jener urwüchsigen Kraft, „die stets da« Böse will und stet« da« Gut« schafft", wider Willen durch die bestialischen Prager Ercesse den tobten Puuct haben überwinden helfen, wo zuletzt doch die Erwägung nch in den Vordergrund drängt und alle anderen Rücksichten oci Seite schiebt, oo dcnn dicgegenwärtige SlavifirungS- politik Oesterreichs, die ohne offene» Hohn ja wohl nicht länger VcrsöhnungSpolitik gelaust werden kann, niit de» Wiener Abmachungen vom September 1879 und den darauf begründeten intimen Beziehungen zu Deutschland vereinbar ist. Diese Frage geht auch Ungarn an, und daß sie dort nicht ander« beantwortet werden wird al« hier, ergiebt sich klar genug schon au« dem einen Umstande» daß die vier Millionen Magyaren sich doch nicht ernstlich einbildcn werden, die Hegemonie über fast dreimal so viel Slaven behaupten zu können, wenn in der anderm Reichshälfte Czccken, Polen und Slovenen den Sieg über da« Dcutschthum behauptet haben. Seitdem die Wiener Versöhnung«- ganz unverhohlen in eine SlavisirungSpolitik umgeschlagen ist, deren unvermeidliche Folgen di« czechische Brutalität in Prag mit bengalischcn, Lickte lllustrirt hcc, fühlt auch die ungarisch« Regierung das Bedürfnis Kraft» m d'- —*>>- ^ wie die Kraft» in die erbländischcn Vorgänge ein Wort drein zu reden. Die vollkommen berechtigt« Handhabe bietet bierzn die naheliegende Rückwirkung der Prager Schandthatc» aus da» Derhältniß zu Deutschland und sonnt aus die gcscnnmte intematlonale Stellung: dmn mit der Verschlechterung der Beziehungen Oesterreich-Nngarn« zum Deutschen Reiche wür- den auch diejenigen zu Rußland und Italien sich verschlimmern und da« Kaiserreich also, da da« Gladstvnc'sckc England nach cmßen hin nicht mitzählt, aezwnnac» sein, sich Frankreich zu nähern, wenn e« nicht vollständig isolirt bleiben will. Die Lorbeern, welch« sich die Czechen in Prag bei der Drutschenhetze erworben haben, scheinen anderwärts zur Nacheiferung anzurrgen. So wird der „Deutschen Zeitung" au» Brünn vom 2. d. M. folgende« Vorkommniß gemeldet: ^Heute unternahmen die Schulkinder der hiesigen czechischen Volksschule einen Ausflug in di« Umgebung. Al« vieselb di« erbländi
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