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Dresdner neueste Nachrichten : 19.01.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-01-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193301190
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19330119
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19330119
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1933
- Monat1933-01
- Tag1933-01-19
- Monat1933-01
- Jahr1933
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 19.01.1933
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A Nr 16 Donnerstag, 19. Januar 193S 41. Jahrgang MA U MA MAtt « MlilU w? Der Reichswirffchastsminister sagt: Nein - Gespannte Lage in Gens - Noch immer keine Klärung -er innenpolitischen Situation bedeutsame Rede Warmbolds 80 r, k Sande weg von Hindenburg!" Die .Kreuzzeilung" gegen Angriffe auf -en Reichspräsidenten auu rs Litt Liril.>k^ 6 L Xsi57/l k k »X auf diese Weise die sogenannte „Anschlußgesahr" 78 «mbst U7« t7>r«1«t, Ter „Dail» Telegraph", dessen diplomatischer Mit arbeiter über gute Quellen zu versiigen pflegt (vor allem, wo es sich um französische Tinge handelt) ivartet heute mit einer kleinen Lensation aus. Nach den Mit teilungen dieses Blattes wird, wie aus dem Bericht unsres Londoner lib'.-Korrespondenten hcrvorgcht, von der französischen Diplomatie ein neuer Plan erwogen, der zur Festigung der Stellung Frankreichs In Mtttrl- iittd Südostenrvpa dienen soll. Dieser Plan sieht nicht mehr und nicht weniger als die N e u t r a l i s i e r u n g Oe st erreich» »ach der Art der Schweiz vor, Mi» !«», «» «Na »«»scnarn ist infolge seiner innerpolitischen Konflikte alles andre als stark und widcrstandskräftig. ES ist ringsum von Nachbarn, die, wie Albanien, wirtschaftlich und finan ziell völlig von Rom abhängig sind, oder wie Bul garien, die bei den ZwangSsricdenSdiktatcn sehr schlecht wcggekommen waren, oder wie Ungarn, völlig verstümmelt wurden, umgeben. So wird die Politik beider Länder durch diese gegenseitige „Einkreisungs gefahr" bestimmt. Daher will Frankreich Italien unter keinen Um ständen Flottenglcichheit zugestehen, da eine formale mann. ES ist nicht richtig, wenn Litzmann sagt, daß er sich seit jenem Winter-Anfang 1V18 von dem hi eneralseld marschall abge wandt habe. Dagegen spricht die Tatsache, das» er noch sahrelang in einem kameradschaftlichen, ia herz lichen Briefwechsel mit ihm gestanden hat. Diese Be ziehungen haben erst ein Ende erreicht, als General Lihmann es für richtig hielt, sich parteipolitisch zu be tätigen" Die Veröffentlichung der .„llreuzzeitung" bringt sodann eine authentische Darstellung der Ereignisse des Novembers I»l8 und stellt zum Schluß sest, daß der Reichspräsident sich niemals von den vaterländisch denkenden Tcutichen abgcivandt und den „Roten und Schwarzen" ergeben habe. „Der -Herr Reichs präsident", so heißt eS in der Veröffentlichung weiter, „hat sich nie einer Partei ergeben, sondern stets die Linie cingchalten, die ihm sein Gc- wissen zum Wohle des deutschen Volkes vvrschrirb. Bon dieser politischen Wertung abgesehen, muß aber die Persönlichkeit des FeldmarschattS und Reichspräsi- beuten für alle gnten Deutschen unantastbar über allen persönlichen Angriffen stehen, denn er ist gerade in den Stunden schwerster Entscheidungen das Borbild eines charaktervoll und verantwortlich handelnden dcutschen Mannes gewesen." „Neulralisiewilg Oeffmeichs" !. * Berl 1 n, 18. Januar Der NeichswlrtschaftSminlster Prof. vr. Warmbold hielt heute im HauShaltanSschuß eine bedentsame grundsätzliche Rede zur deutschen Wirt» schaftSpolitik. Er setzte sich vor allem mit den Ansichten derer auSeiuander, die glauben, auch bei einem Rückzug a«S der Weltwirtschast werde es sür Deutschland möglich sein, durch Entwicklung d«S In« laudmarkteS genügend Nahrungsmittel sür die große BevölkeruugSzahl zu schassen. Der Minister wies nach, »aß di« «ufnahmesählgkeit des agrarischen Teils unsrer Wirtschaft aus dem Arbeitsmarkt begrenzt sei, daß Deutschland ferner vielleicht genügend Nahrungsmittel erzeugeu könnte, aber nicht genügend Rohstoffe zur Ausrechterhaltung seiner iudnftriellen Basis. Aus Oer neueste französische plan - Sin Versuchsballon im »Daily Telegraph * Berlin, 18. Januar Die dem Stahlhelm nahestehende „Kreuzzeitung" veröffentlicht heute eine Stellungnahme zu neuen AngriffendeSGeneralSLitzmann aus den Reichspräsidenten v. Hindenburg und erklärt u. a. in bezug aus die Rolle Hindenburgs im November 1018: „Ter Herr Reichspräsident hat in seiner bekannten großherzigen Art von vornherein volle Klarheit Uber die Ereignisse der kritischen Novcmbertage 1ül8 ge schossen. Er hat am 27. Jult lülS in der „Kreuz zeitung" eine Darstellung veröffentlicht, sür deren In halt er gemeinsam mit Generaloberst v. Plessen, Staatssekretär a. D. Hintze, General Freiherr v. Mar schall und General Gras Schulenburg die Bürgschaft übernommen hat. Jene Darstellung der unmittelbar Beteiligten tst die echte Geschtchtsquelle für jene Ereignisse und als solche im nationalen Lager unangefochten. Die Rolle des jetzigen Präsidenten ist darin in einer Weise klargestellt, die auch nicht den geringsten Zweifel an feinem bis ins letzte getreuen Verhalten gegenüber seinem obersten Kriegsherr» anf- kommen läßt. Dementsprechend sind aiuh die Be ziehungen des Generalfeldmarschalls zu den übrigen Führern der alten ArmeL stets ungetrübt geblieben, und das gilt auch für die Person -es Generals Litz- um lind auch alle Möglichkeiten einer spätergn Zollunion, sei es mit Deutschland, sei es mit Italien, zu vereiteln. Von unterrichteter deutscher und österreichischer Sette in Berlin wird uns der Plan als gegenstandslos bezeichnet. Das ist selbstverständlich. Auch der „Tatln Telegraph" hat ja sofort erklärt, daß Deutschland und Italien einem solchen Plane niemals zustimmeu würde». Aber da mit schafft man die Tatsache, daß die französischen Wünsche in dieser Richtung gehen, nicht aus der Welt. Der Plan, so ntopistisch er anmuten mag, paßt ver- zweifelt gut in das Gesamtbild der französischen Be strebungen I» Mittel- und Südosteuropa. Unsre heutige Karte vermittelt Vesser als lang atmige Erklärungen eine Vorstellung von dem er bitterte» Ringen der beiden „lateinischen Schwestern". Beide fürchten das Gespenst -er „Ein kreisung", um ein Wort aus der Vorkriegsdiplv- matie zu benutze». Italien fühlt sich ringe vv» fran zösischem Gebiet oder französischen Einflußsphären umschlossen: tm Nordwrsten das französische Mutter land, dann — „eine Pistole, gerichtet auf unsre Brust", wie rin hoher italienischer Staatsbeamter mir einmal erklärte — Korsika im Siidwesten und im Süden das weite afrikanische. Kolontalgebtet, tm Fernen Osten Syrien und direkt an der eigene)« Ostgrenze Jugoslawien und die hinter Ihm stehende Kleine Entente, ein Gebilde der französischen Nachkriegsdiplo- matie. Dazu kommt die Uebcriegenheit der. franzö- fischen Flotte und der französischen Kinanz-macht. Bon Parts aus gesehen, kehrt sich das Bild um. Auch in Paris slirchlet man eine Einkreisung des. öst lichen Verbündeten In Belgrad, und damit den Zu- sammsnbrnch des Bündnissystems, das Frankreich mit so beharrlicher Energie aufgebaut hat. Jugoslawien § le 5, diesem Grunde sei ein Rückzug aus der Weltwlrtschast völlig unmöglich. „Wenn dlese Grundeinftellung richtig ist", erklärte der Minister, „müssen wir auch die Konsequenzen aus ihr ziehen und unbeschadet des Schutzes unsrer eigenen Nahrungömittelproduk« tion, den ich an dj« erste Stelle setze, den Waren austausch mit dem Anülande als notwendige Ergän zung unsrer inneren wirtschaftlichen Situation ansehen. Ich glaube auch, daß dieser weltwirtschaftliche Waren austausch notwendig ist, gerade sür den agrarischen Sektor in der Wirtschaft." sDic ausführliche Widcrgabe der Rode findet sich aus Seite 2) Flottengleichheit nach französischer Ansicht eine tatsächliche Flottenüberlegenheit Italiens darstellen würde. Italiens Flotte hat, so erklärt man tn Paris, im Kriegsfälle nur die eine Ausgabe, die französischen Verbindungswege zum afrikanischen Kolonialreich zu unterbrechen, Frankreich aber muß auch seine atlantische Küste schützen. Kommt gar etne gemeinsame deutsch-italienische Front zustande, dann wäre Frankreich von seinen östlichen Bundesgenossen durch einen kompakten unüberstctg- liche» Wall getrennt. Und hier setzt nun die Oesterreich-Politik der Pariser Dtplo- >» atte ein. D « Shalb hat man mit Gewalt durch den Zwangsfrieden von Lt-Germain den Anschluß verhindert. Deshalb hat man die Zollunion zer- schlagen. DeShalbhat man mit Anlethen bte Selb ständigkeit Oesterreichs künstlich weiter erhalten. Und bcShcklb läßt man jetzt den BersuchSballon einer ewige» Neutralisierung des kleinen Landes ausstetgen. ES ist selbstverständlich, daß diese Pläne Wünsch» bleiben müsse«. Denn weder tn Berlin noch In Rom mürbe man srelwislig den lebten Stein zur Festigung Les Bündnissystems in Südosteuropa herbeitrageu. Li« deutsche Politik hat leider — bedrängt von andern großen Ausgaben — den Dingen in Südosteuropa nur sehr Mräbisch ihr« besöndere Ansmerksamkeit zuge- wendet und bann mit nicht besonders geschickten Mit teln operiert, wie es das Fiasko des Retch-außeu- mtnisters vr. Eurttus beweist. Um so tätiger ist die französfich« Diplomatie, «mb es wird Ausgabe unsres Auswärtigen Amtes sein, diese Entwicklung tn Süd osteuropa mit besorgtester «usmerksamkett zu ver- solgen und darüber hinaus auch eine eigene Südost. europapolttik zu entwickeln, . In Pari- wird-mau natürlich die bekannten ent schiedenen Dementis abgeben. Man wird wohl Ber, Die schivarzgefärbten Gebiete stellen die französischen, die schrägdurchstrichenen die italienischen Einfluß gebiete dar. Das mit Punkten bezeichnete Oesterreich soll der Schlußstein des französischen Vertrags systems in Mittel- und Südosteuropa werden. Noch keine Klärung L. Berli«, 18. Januar. sSig. Drahtbericht) Die politisch« Lag« hat auch am Dienstag keine Klärung erfahren. Die Bilanz des «estrige« Tages ist in der Tatsache zu sehe«, daß «in« Unterred«»« zwischen de« Reichskanzler «nd dem «estern in Berlin «in- «etrossene« nationalsozialistischen Parteisührer weder stattgesunden ha«, «och »arbereitet oder angebahnt worbe« ist. Hitler hat dagegen ein« Unterredung mit Hugenberg gehabt, über die Näheres noch nicht bekannt ist. Di« „Krenzzeitnng" deutet heute, wenn auch in sehr vorsichtiger Fora«, die MSgllchkeik einer «enen Aussprache Hitler« mit Herrn v. Pape« an. Anscheinend soll Herr ». Papen, so metnt das Blatt, im mttnittelbaren Einverständnis mit dem Reichskanzler ». Schleicher eine« neuen Bersnch machen, Hitler an di« verantwort««« heranznziebeu. Di« Aussichten «tu« Unterredung^ HitlerS mit Schleicher find zur Zeit mehr als gering. Der Kanzler will ans jede« Fall «bwarten, ,b Hitler zu ihm kommt, »ich« aber von sich au» di, Initiative ergreife«. Im übrige» macht ma« sich überall jetzt a«s «««mahle, ge faßt, obwohl man sich dessen hewnßt tst, »atz sie kein« grundlegend« Arabern«« de, parlamentarische» Situa tion »erbeisühreu können. Doch find di« letzte« «ut. schribungen noch nicht gefalle». Alle Möglichkeit,«, stehe» «och assen, «s empfiehlt sich daher» vor allem die »eiter«, Besprechungen und vor allem di« Sitzung des Aeltesteurat» am kommende» Freitag «bzuwarten. Ael-slagswahlen und deutsche Anlelden. Telegramm unsres Korrespondenten Ul'. London, 18. Januar Tie Nachricht, daß eine neue Reichstagsauslösung und Wahl wahrscheinlich geworden ist, führte an der Londoner Börse zu K u r ö r ttck g « n g e n d e r d e n t - schen Anleihen. Man kann jedoch jetzt seststellen, daß die Verkäufe ausschließlich von New 8ork aus vorgcnominen werden. Amerikanische Kreise hatten tn der letzten Zett beträchtliche Beträge in deutschen Anleihe» in London ausgenommen, nm von iiner er warteten Erholung des Pfundes zu profitieren. Diese rein spekulativen Käufe sind aus die erste Nachricht von einer eventuell bevorstehenden Reichstagswahl prompt wieder abgestoßen worden. In London selbst herrscht eine bedeutend ruhigere Auffassung vor. Man bedauert zwar aus finanziellen Gesichtspunkten heraus die neue politische Beunruhigung, die die Wahl mit sich bringen mußt aber di« englischen Finanzkrcise glauben, daß «ine ge wisse politische Stabilität tn Deutschland jetzt gewähr leistet ist, wie auch immer die Reichstagswahlen auS- fallen mögen. Bezeichnend ist, daß di« „Financial NewS" ihren Lesern auch heute den Kauf deutscher Anleihe» aus rein sinauziellen Gründen empfiehlt. Wechsel im Siaatssetreiariat des Reichspost- Ministeriums * Berlin, 18. Januar Der Staatssekretär im NeichSpostmintsterium, Dr.-Jng. e. h. Fenerabend, «ritt mit Ablauf des Monats Januar in de» Ruhestand. Zum StaatS- lckretär im ReichSpostmtnistertum tst -er sm gleichen Mtnisterlnm «ätigc Ministerialdirektor Dr.-Jng. c. h. ttrnckow ernannt worden. Dresdner Neueste Nachrichten Eü* 2» «w kosiei chU BLllUa-vrtkstzi sieter Zustellung durch 2 ckdN «'M - — U- st« auckwärt« ch<0 R.-M., di, AeNamezeil, L, - r .. «NtzUEwKeniI». ,„«0«« monaNI» X «M. b> «losch!»- an redakstonell»» Teich N» mm bei«, koste« r A.-M. für UNstVytlNgtge TageSALttUNg Postbezug fite den Mona, r« elnschile-ltch A.-M Postgebühr«» auswärts r^ro A-'R.» abzüglich s«/, Krisrnrabatt - Vie Lriesgedühr , (ohne Zustellungegebühr). Krevzbanblenduagev' Für die Doch« 1^» R.-M, swmtea Tag« milkst«» kam «In« «ewähr nicht übernomin!»«rd», EtllZkllMMMek Ist8'ps., «-«hol» Sw»-Vrmd«« Le»aMll.verlchr«v-SMl-eschSSöftelle:VreSdttz-Ä.,Serdjna«dfir.i * Pofladreffe: Vresden-A.1, Postfach*zemms-ON-vettehrSammelnummer24601, Fernvettehr 14194,20024,27981-27988 * Telegr..- SeuefteVresde» Postscheck: vewdm «so - AtchimriangwEtnjendungrv ohne Rückporto werden weder zurück-«,andt iwchaufdewahek - 2m Aast, höherer Gewalt, LetriedSswrung oder Streiks Haden un,r, Lezteher kein« Anspruch au, Nachlieferung oder Erstattung des entsprechenden Entgelt« kl« 'n si. U Lßvr m, »r, »5.
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