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Dresdner Nachrichten : 12.03.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-03-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188303120
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18830312
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18830312
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1883
- Monat1883-03
- Tag1883-03-12
- Monat1883-03
- Jahr1883
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 12.03.1883
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r,l,-l«ßhti»r«hl»,chi «t»«»e»-iu»»,kt» »>««Ul»»'Uch , V/««I <<0 «I,«.. »vn» K« «I« »Hark 1» Nu»m. ia DI«. M- die Micks« d« etvaei«ndi«r »I- milcrtzil» mach «ich dl« Rtdacita» rUudltch vichl »«rdii »unovc«» Mi un« »«Imrn »»: Ile Aevineen-^unau, v.ch«»«»». »,«» ch vr,I«n - «u»»t, A.»««! - »au«, J«»ali»e»»ant: - «. Mull«» I>> .loeil,: — >«». Rt«tz l« Maadkdm,: — ». «ar« » »». in Halle! — Klemer i» Hamdura. Tageblatt für Y-llliK, Untkrhaltuna, Geschäftsverkehr. LörsenberichstFremdentiste. rerchrelh. Stele« «r.»»Ms,.)u.»r(Sreust.! Snieeai« w«eden Illarieutlra»« l» ich Nach,», - Uh» auaenam»««. Vonnlaa« di, Mttl,,»»»Uhr. gn »Irullidt nur au illochentLy«»: ar. Ll-Il»r,aII- Sk d dl» Nachm. LUHr. — Dl« einzöllige Pei,l«eile lallet >« Ps «ingesandl di« Keile M Vf. Lille chara»lie für da, nächlt- ti»,ige Lrschline» der Jnlerate wird nicht gegeben. »lutwilrtige Annoncen« «uslrilg« iuleriren wir nur gegen Prünu» «»»«»»». Zahlung durch «riel« marken ode, vollem,aiumig. Acht Silben lauen Id Pjg. Jnscralr sür die Mo»lag,.Nuuu»er oder nach «lnein Zcillage d,c P-Mzclie LOW. IllLvkv unä k'arbvll für rudiul»ütl«u, 5I4t>»iI. VI,«» so m»ä k^eostsr ro Vabriltproikei, dsi O»rl VIv«I«»»»»», ^11»<»«lt: Ularlvntltr. L7 mul ^loottvostr. IV» NvlnrlsUstr., Lodorwrau d««t« v«» M«^vr, VI»vI«tI»i»I» iiülUKl. üvkapotkvlLv Vresäv», «n» . 8eIi«tzi88t'ii88-lltzi<teM! Von »»iv«v nUuvILvdtt I-'ttr-8i:I»Hvel«G-8udI«n, im Kkmmnko tr»^«Q, v»1od» Lvv F^iL8 dovtünäix rrue1>i«n miä varra orktUl.su, L H»r üo L^t., 3 ?»Lr l 40 L*k. vur doi IS. MLüRLvr, k^atzvr^tk-. 37, lvsäer, kplsl- uv6 ^L«Uern»»reu-Uckiutluup. Vrüttt«» von voller» mit ÜLraaUo, Ktiielc von 2 )l. ?f. »u. en irrs« unä on äätuij. ^ ' ... ^ . «sL--s'«s» L ür «ie ele rv rltchulSr! Z?. I^VUlS Il^IIItlk. I»ki8SVN. I iir V» briltLtloi» ai»«l L.LKvr dLui»^v»1Ivi»vr ui»«1 I»LtI»wv1Lvnvr lstruLupt^Li», «u un«I 8tr»«ItN»i u«. Nr. 71. 28. Iahrgaug. Luflage: 38M» Lrpl. Aussickster, Iv> kn» 12 Miliz: Aoroiven, IN w, vliunoniiiy, ^iakgrscliinan. ^en'v^rnlllr vnü dank. Dresden« I«. Mvtttaft, 12. MälZ. Nrucstr Telcstramme dcr „Drr-Vncr «achrichtrn." Baden-Baden, N.März. Der Reichskanzler MrsI Sloit- Ickakon in licute srüd um 4 Uhr geslorden. Die beiden Sölme des selben sind hier anwesend. ^ Alben. N. März. K mmunduros ist beute gestorben. Lein Leichnam wird im Pauamentc ausgcbalnt und Dienstag nut Einen rineü Premierministers aut Staatskosten bestatte!. Paris, ll. März. Grobe Menschcnbauscn versuchten wiedcr- liolt den Stadtbauovlav zu besetzen, die Polizei zernreule jedoch die Menge. E« kamen 5 Velbastunge» vor. Paris. Fast alle Ansichten stimmen dabin überein, dass die R n b eit ö ru n g e n vor dem Eins»evalast. die Plünderung von vier Bäckerläden. die Zertrümmerung von Jcnsicrn re. nur von einigen Dutzend, wabricheinlich durch reaktionäres Gelt geworbenen Strolchen, wie Drrncnzubältcrn verübt wurden. Plan mb im Ge wühl die Redacteure der meisten antirei'ublikamsctuii Blätter. Un ter den 24 Verhasteten benndet sich Feuillant.Redactcnr des „Gau- iois". sowie Wilson, ein Eorrcsvon^ent nuswürliger Blätter. Nie mand wurde schwer verletzt, auster vielleicht ein Polizeimann, dcr am Vastillenvlatze einen Aleistockbieb erhielt. — AuS Dünkirchen wird gemeldet, dab daü von Altona nach Zanzibar unter zlapirän Tliun abgegangcne deutsche Schiff „Hamburg" aut einer Sa»d- ba k gestern scheiterte. Die ganze Mannschaft, ungefähr ilo 21ia- lroscn, sind ertrunken. Paris, 10. März. Louise Michel und mehrere andere der gestrigen Mencurs wurden beute Nachmittag au> richterlichen Be lebt vcrbastct unter der Anklage der Plünderung an dcr Spitze einer bewaffneten Bande und der Aufreizung zum Sturze der Re gierung rc., woraus süns bis zwanzig Fabre Zuchthaus sicht. 2ll der gestern Verhafteten wurden bereits beute abgeurtbeilt und erhielten b s zu <> Monaten Geiängnitz. 7 wurden s.eigcjprochen. Die anarchistischen Anstifter bercrten ein neues Meeting rür morgen aus dem Platze vor dem Stadthause vor. Wie die Fournale melden, bat Ne Regierung beschlosten, das Meeting unter allen Umständen z» verhindern. Zu diesem Behüte werde der Verkehr aus dem Stadtbausplatze untersagt und keinerlei Zusammenrottungen ge duldet werden. Die Urheber der gestrigen Unordnungen tollen ge richtlich verfolgt werden. — Tre „Lrbcrlü" will wissen, dah die Arbeiter durch Maueranschläge aus morgen früh ll Ubr zusammen- bcruicn werden. Diese Demonstrationen seien bullons cl'ossui sür die zum 18. März geplante Kundgebung. Die Anarchisten beab sichtigen, die Strassen mit rotken Fahnen zu durchziehen. Ämerika. Der Mississippi fällt wieder, nachdem er den höchsten, jemals bekannt gewordenen Stand erreicht hatte. Fn He lena, Arkamas, steigt das Walser nicht mehr, wohl aber weiter ab wärts, wo das Land meilenweit überschwemmt ist. g-raiitlurl a. !>».. I I. Marz Lounlanernlehr Ccelli Slaatibahn Aa. eomluedcn 122»/,. Dlsceiilo 2»c>",. ülbcihal 2Ie>ll7. CUU. llSte», II. M/ir». SonnianSverlcl». U>edlt Slü.üü. SlaalSdali» WS.L0. Lombarden ><».70 Elb lhal 227.8«. G !ijic »US. itzlill. 'Ilewhorr. I«. Mör». Mehl ,.2S Rolhcr Winicrweijcn l.2l>/,. Pr. Miirj l.IS»/,. Pr. April I.ez, pr. Mai I.24>,,. Mai, (»U miLvä) 72>/.. grachl Dresden, 12. Mä>z. — Die Uebungcn ver Ersatzreserve werden im Herbst d. I. zum ersten Mal eine Erweiterung durch 14tägige Hebungen cr- lalwcn. Es sind das die Uebungcn sstr die Mannschaitcn im dritten Dicnstjahrc und von da ab finden alljährlich sür die zum Dienst eulgcuelltcn Ersadreiervirtcn lll-, 4- und 2wöchentiichc Uebungcn null. Fmmer melir stellt sich übrigens eine entsprechende Erweite rung des Ausbildmigspersonals als nötbig heraus und kann viel leicht schon für den nächstjährigen Militärctat dcr Erhebung einer hierauf bezüg -chen Forderung entgegengesehen werden. — Die penetrante Kälte, welche während der letzten Nächte geherrscht Kat. ist seit gestern einer erböbteren Temperatur gewichen, denn während ani vorgestrigen Ni argen Irüh tl Uhr aus der Wald- ichlosjchcnlcrrastc l2, in Schullwitz, Weihig und Ullersdorf aber lt " R. beobachtet wurden und aus dcr Hoicwiese und Haidemühic die Thermometer sogar bis 17 " N. oder 2l' a " C. unter den Ge frierpunkt sanken, meldete gestern Vormittag lO Uhr die Wetter säule auf dem Schlotzplatze wieder l Grad über Null. Seit 1869 ist eine so bedeulenoe Kälte im März noch nicht wieder ausgetreten. Aus dem Eli ström zeigte sich während der letzten drei Vormittage etwas Treibeis. — Fn Frankfurt o. M. feierten die dortigen Gabelsbcrgcr Stenogravhenvercrnc das Fest ihres 25jährigcn Bestehens. Dabei hielt Prof. Zeibig aus D reödc n die Festicoc, in welcher er den Nutzen der Stenographie im östentlichcn wie privaten Leben schilderte. Nach ihm ergriff dcr Ol> crbürgermeistcr Frankfurts, Miquol, das Wort zu einer sehr bemerkenswerthcn Aussprache: Er könne nicht umhin sein Interesse und hohe Lmn- patbie sür die Stenographie auSzudrücken. Er selbst sei in dcr Lage, ein praktisches Zeugniß oblegen zu können; er lönne sein Amt nicht in der Weise, wie er es sür nothwendig halte, verwalten ohne die Stenographie. Ohne sie wäre er ein Mann der Schreib stube und würde einen großen Tbeil «einer Zeit, die er mit Sehen, Hören, Kontrolircn, Verhandlungen mit anderen Menschen noth wendig verbringen müsse, verlieren. Er habe einen jungen Steno graphen , dem er, wenn er einen Moment Zeit habe, diktire, um winit einen Bericht, an welchem er Stunden lang zu schreiben hätte, in einer Viertelstunde fertig zu bringen, um dann wieder seinen andern Geschäften nachgchen zu tönneir. Er halte sich auf diese Weise den Kopf frei und außerdem sei cs für seine Gesundheit viel nützlicher ; er bcdaure Nichts lebhafter, als daß die Ehess dcr Be hörden . sür die cS geradezu gefährlich sei, selbst viel zu schreiben, sich der Stenographie nicht bcoiencn. Wenn man eine höhere ver antwortliche Stellung habe, dirigiren und disponiren müsse, werde man die Richtigkeit des Satzes immer suhlen. Was andere tlmn können nicht selber thun. d. ». seine Kräfte auf daS Entschiedenste nud Wichtigste zu konzentriren, da sei gerade die Stenographie dem Clies eines großen Handelshauses, einer großen Verwaltung. dem Präsident eines Gerichtshofes genau ebcnw nothwendig. wie dem Fcidherrn der Gencraistab. „Fch bin fest überzeugt, schloß dcr .ycrr Oberbürgermeister, „daß dieses Schritt für Schritt immer mehr anerkannt werden, vaß das ungeheuer rasche Aufblühen aus diesem Gebiete immer mehr der Stenographie Boden verschaffen wird, »nd ich erblicke im Fortschreiten der Stenographie zugleich eine Befreiung unserer Behörden von einer unnützen, wciiläufigen, kostspieligen und zeitraubenden Schreiberei, und kann nur wünschen, daß namentlich auch in unseren städtischen Remtern, unseren großen Banken und Kaufhäusern die Bedeutung dcr Stenographie immer niehr begriffen werde zum Nutzen und Frommen ihrer selbst." — Billig und schlecht. In unserem Echulbücherwescn aber ist nicht zu erkennen, daß dem Ruse nach Solidität, welcher in jenem geflügelten Worte liegt, Rechnung getragen nnrd. Zu den DolrSschulbüchern wird in der Regel ein Material ver- wendet, welche» den Namen Papier kaum verdient, die Einbände entsprechen dieser Beschaffenheit der Blätter und die Folge von m. Von einer g'wissen Seite wi.d diese llniolidität damit big«, daß die Volksichnilüchcr schnell durch neu erscheinende Ga'tung verdrängt würben und nicht viel kosteten Etwas aUeoem ist, c>ai- »ach kurzer .-je l »ce Bacher üc.eu una'ang ,ücrl erscheinen. ' ---- - -- - ----- entschuldig anderer G> mehr Beständigkeit aus bieicm Gei ictc lönnte nicht schaden und als billig erweisen sich dieselben bei demicnigenFainilicnraier nicht, weicher aus pädagogischen Rücksichten 'eine Kinder nicht mit dese.- tcn Büchern bantiren lassen will, denn ein solcher wird o t für nötbig befinden, ein Buch während des Zeitraumes, sür welchen es bestimmt ist, durch andcrweilen Ankauf zu eiueucin und erwächst ihm dann jedenfalls ein höherer Auswand, als wenn Papier und Einband hinreichend solid bcrgeslellt gewesen wären. — Ein tavscrcr von Hansen. Tie Familie der Frei herren von Hausen, von welcher sich auch ein Zweig in Sachs»» niedergelassen bat, sind ein altes kurmarnziickeo AüelSgcichlccht. Ein Oheisorstmcisicr von Hausen gehörte zu den liebsten Tages hegleitern des am ll. Fuiii 1774 verllorbenen ritterlichen Kurfürsten Emmerich Foses von Mainz. Dieser rervankre einst dcr Entschlossen heit seines Lbersorstmei- ers das Leben. Es war im Rothcni'üchcl Forst, wo er aus e>» Schwein losvrückte, das aber nicht recht ge trosten, mit oollcr Wuth aus ihn losrannie. Gerade im nämlichen Augenblick batte Herr von Hauten ein Schwein in seine Lchweins- fcdcr anlaufcn laste», und mußte diese »och seithaltcn, iah aber die seinen geliebten Fürsten drohende Gefahr, nahm daher aut dcr Stelle die Feder in seine linke Hand, zog mit der Rechten an seinen Hirschfänger, hielt ihn über seine linlc Hand, rie> dem ans den ,zürnen loSgebendcn Schweine zu, und ließ auch dieses in seinen Hirschtängcr einluusen. So hielt cr beide Schweine, bas erste mit dcr Feder, daS andere mit dem Hirschfänger, so lange über das Kreuz bis sie verendet waren. Der Kurtum fiel seinem Netter um den Hals, umarmte ihn, und schenkte ihm sein Fagdgcwchr. welches dieser sich schon längst gewünscht halte, und ließ ihn in der Stellung, in welcher cr die beiden Sauen über Kreuz fcsihiclt zu ewigem An denken abmalcn. — Tie Vereins tage für innere Mission werden hier am ll., 10. und II. Aprii abgcbalten, am ll. und l>. in dcr Herberge zur Heimatb, am 10. im Festiaal der Diakonissenanstalt; dieser Vcreinstag ist die 17. Gcncralveriainmlnng des LandcsvcreinS sür innere Mission und findet an dcmiclirn auch Nachmittags in der Frauenkirche lirchliche Falircsseicr statt, bei welcher Holpicdiger De. Rüiing predigt; Abends wird in öffentlicher Versammlung in Brann's Hotel Bericht über den Stand der inneren Mission in Sachsen ertbeilt. Fn der Generalversammlung wird auch der Der- ibeilungölpan dcr BußtaaSkollckte sestgestctlt. Am ersten Vereinstag (ll.) wird in dcr evang. Hotkircke Abends 6 Ubr besonderer Abcnd- gottesdicnst abgchailen; AnstaltSgcistlicher Pastor Tauberth in Zwickau predigt. — Dem Vernclmie nach wird dieser Tage mit dem Weiter bau der Pferdebahn in Pieschen begonnen werden und will man die Geleise zunächst bis zum Chaustech-usc legen. — Der Condukteur Crcutz, weicher kürzlich seinen Dienst bei dcr Pferdebahn in Blasewitz heimlich ausgegebcn hatte, bat sich gestern zur näheren Untersuchung der Angelegenheit freiwillig im Fuslizgebäude aus dcr Pillnitzcrstraße gestellt. — Die altrenominirte italienische Wein- und Dclikatesten-Stube von Theodor Losch, Krcuzstraße Nr. I, wird vom 1. Avril an in die Hände eines Herrn Banmann übergehen. Herr Bau mann ist dcr Solm des Herrn Hosküchenmcisier Banmann, gelernter Koch und Kaufmann, weshalb mit Gewißheit anzunehmcn ist, daß der Nachfolger des Herrn Redlich, bisherigem Inhaber des Lösch- schcn Geschäfts (in Dresden eins der äitestcn und feinsten Delika testen-Geschäfte, verbunden mit Austern- und Frübstücks-, sowie Abend-Restauration), dasselbe auch ferner als eine Zierde Dresdens ohne große Reklame fortführen wird. — Am ll. März Nachmittags *>/,1 Ubr entgleiste auf dcr Pirna-Bergicßhübler Bahn unweit Rottwerndorf der Sekundär- babnwagen ohne erkennbare Ursache und ohne weitere Folge, als einen Aufenthalt von 20 Minuten, während dem der Wagen wieder in's Gleis gebracht war, worauf dcr Zug die Fahrt nach Pirna fortsetzte. — Bei dcr Neuwahl der Stadtverordneten in Königsbrück (am 7. d.) siegten sämmtliche Eandidaten dcr Ordnungsvarteien mi! großer Mehrheit. An dcr Wahl bethciligtcn sich 93 Proccnt der stimmberechtigt n Bürger. — In einer Gefangenen-,eile in Mittweida erhängte sich am Donnerstag dcr Handarbeiter Schubert aus Schwcikcrsdorf, wie cs den Anschein hat, infolge von Schwcrmuth. Vorher hatte der selbe an den Ofen geschrieben und in dieser Niederschrift u. A. seine Kinder zu allem Guten und zur Unterüützung dcr Matter ermahnt. — Am ll. d. Mts. brannte daü aus tz-rtman»Sdorser Flur bei Zwickau gelegene Scheunengebäudc deS Gasihossbesitzers Mchiborn nieder. In der Schutimafle fand man einen verkohlten männlichen Leichnam, in welchem man einen Handwcrksburschen erkennen will, welcher vor der starken Kälte in vorangegangencr Nacht in dieser Scheune Schuh gesucht und vermutblich das Feuer veranlaßt Kat. — Uni das Schuldirectorat in Penig hatten sich nicht weniger wie 6l Bewerber gefunden, von denen Realschuloberlebrer Ignaz Czerwenka aus Miltweida gewählt wurde. Zur Besetz >ng deS Pausaer Pastorates wurde am ll. d. Pastor Herz aus Ursprung bei Oberlungn-itz erwählt. — Im Glumann'ichen Stcinbruch bei Wolkcnstein wollte dcr 65 Jahre alte Steinbrecher Wolf einen sich nicht entladen ha benden Schuß wieder ausbobren, als sich derselbe entzündete nnd ihm 4 Finger der linken Hand abriß. Die Hand ist infolge besten amputirt worden. W. ist vorher schon dreimal verunglückt. — In der Nacht zum 8. d. erbinA sich in Sebnitz dcr auS BnrkerSdork gebürtige, seit lange in Sebnitz aufhältliche 52jährige Tagarbeiter vensel. — Am Rotte witzer rechten Elbufcr ist am ll. d. der Leich nam einer ungefähr 50 Jahr alten, übrigens aber dort unbekannten Jraucnsverion angcschwomnicn. — In einem -Lteinbrnchc in Oberkirchleithe verunglückte dcr Steinbrecher Riedel ans Prosten durch unerwarteten Niedcr- gang losen Gesteins. Die Verletzung ist eine lebensgefährliche. eutil >rl dceics große ultereiianlc Programm noch die prächtige (.'-m-ffl- Sinsonic von Beethoven. st Das vom König!. Musikdirektor Ehrlich am Freitag zum Andenken R. Dagner's veranstaltete Conccrt, mit nur Werken des verewigten Meisters, hatte die Räume des mächtigen Saales im „Linckc'lcl cn Bade" ict-on um 7 Ubr derart geiittll, daß viele Hunkerte nmlehren mussten. Man lauschte der erglrifenden Traucr- musik aus der „Götterdämmerung", dem Vorsvie! zum „Parsisal" nnd dem Waldweien aus „Siegfried" mit cmdücl tigcm Schweigen. Tic „Tannhäuicr"-Oi!vcrtmc aber riß die Zuhörerschaft unwillkür lich zum Beifall hin, der, einmal laut geworden, namentlich bei Exckiitirung des „Ehiwllcftagszaiwcr" sich zur Begeisterung steigerte. st Dcr K g l. Ge m ä l d e - G a i c ri c wurde neuerdings durch den Anlaut' zweier Bilder ein neuer Zuwachs. Die moderne Ab- thcilung <Kab. 3») empfing ein Pendant zu Andreas Achenbachs Inrrlicheni „.voliandiichcn Städtchen bei Mondichcm" durch desselben Künstlers „Muffle am Walde". Wir sprechen rückffaltslos umcre Freude über die Acguisikion aus, ist dieses kieinc Bild doch in dcr wollen jedoch den beschränkten von einem Künstler, der bereits in seiner ganzen Größe durch drei Bilder in der Galerie vertrete» ist, nach nur einem halben Jahre wiederum ein und sicherlich recht theurcS Werk anzukanfen. Die Galerie hat, gerade in dcr modernen Ablheiiung so große Lücken, daß cs wohl zweckdienlicher gewesen wäre, die disponiblen Gelder znm Ankauf von Werken noch nickst verlntcner Künstler zu verwende». — Der zweite Erwerb, ein Marinebikd von Hendrik Dubbels dürste, nach !dcin Grundsatz vieler Galerie-Verwaltungen, wonach es weniger i daraus antommt. daß alle Namen einer Schule oder Kunstperiobe ! vertreten sind, als vielmehr darauf, daß diese nur durch ihre „Größten" und „Besten" veranschaulicht weiden soll — gar n-cht angeknuft werden. Das Lubbel'iche Bild ist sehr mittelgut, wie solche hier i» früheren Zeiten (leider, da sic doch einmal da waren) zu Dutzenden ans der Galerie ausgemcrzt und zu winzigen Preisen verkauft winden. ,-rreiwo »rer o>e '.'tcgniimon aus, i» oieies neine st)uc> Thal würdig, in dcr Galerie ausgenommen >n werde», n selbst bei vieler Gelegen!,eit nicht ncrhehlen, daß cs bei den Mitteln für Knnsizw-'ckc in Dresden seine Gefahr hat, Elbvöke in Dresden, Il.März, NackmittagS: 68Eent. unter 0. Willcniny vom il. Mär«: Baromcier imch BöloN.WoNIira^eN'cMillaväl. 71« Miln, Ic» «esler» L Mhl. gefallen. Trier,»omctroar. »ach Sicovm.: «emp. 0 «, niedr. Lern«. « " K>, l>öchlic Lemp. I " W. S!vrd»-csi-!!r>i»d. Heiler. Feuilleton. st Heute findet daS Coneert des Frl. Hänisch-Rapvoldr, am Mittwoch das des Herrn d'Albert, an, Donnerstag das deS Herrn Mannöfeldt statt, ersten tn Eare, letzteres zugleich Benefiz de» hochverdienten Dirigenten im GrwerbekiauS. Der jetzigen sür Wagner tikterregten Stimmung trägt Herr MannSfcldt durch ein« originelle Aufführung aller Ouvertüren und dram. Vorspiele R. Wagner'S von Rienzi bi» Barsifal Rechnung, und außerdem Bricflasteu. Aken. Gegeben am Stammtisch deS GcheimbundeS „Klumpatsch". „Ich, in meiner Eigenichaft als Präsident des in Europa ebenso bekannten als gefürchteten Geheiiiihundcs Klumpatsch, ermächtige Sie, die sämmtiichen Klumpalscbbiüder darauf ausmcrkiam zu machen, daß dcr wirkliche Bruder des Gcheimbundes Klumpatsch, Büchner Bavergaste Dresden, zu unserem geheimsten Hutliescrante» ernannt ist. Ta nächstens eine große Gcneral-Reoision in sännnt- lichcn Mütter- und Töchtcrlogen des Bundes stattfiiiden wird, ob auch jedes Mitglied mit einem Bücknier-Hut versehen, wollen Sie, Herr Schnürte, in Ihrem weltgcfürchteien Briefkasten geneigtest daraus aufmerksam machen, daß hinfort jeder Klumpatsch-Bruder sich unmöglich gemach!, der zu den ordentlichen und unordentlichen Versammlungen des Bundes olmc Büchneilnil erscheint. In Ihrem cigcnlstcn Interesse, Herr Schnorke, mache daraus aufmelkiam, daß Junen dcr „Akcner Klumpatsch" die Burgfchdc erklären würde, falls Sie cS vorzichcn würden, unfern weltgewichtigen Gchcimbund m echt schnörkcnlmster Weise zu ignoriren. Laviouti sat... oder satis silpmgus!" — Solche Berühmtheit wild Büchner stolz machen auf ieinc Dichtkunst. Euch Akenern scheint cs recht wohl zu gehen in Eurem Klnmpail'ch. Ihr seid mehr Phä-Aken. -Gegner, Kamcnz. „Nachdem durch einige harmlose Annoncen das Publikum aufmerksam gemacht worden war, daß in den Restaurationen Liter statt '/s Liter verabreicht werden, somit der Käufer z. B. bei Lagerbier um 3 Pf., bei Bäurisch um 5 Pf. benachthciligt wird, erscheint eine mit W. Böhme Unterzeichnete Annonce, weiche die -ßio Liter in der Ordnung findet. Ist es nun wirklich strafbar, wenn man Liter verlangt, lind man bekommt M ? Kann man da klagbar werden oder läßt daS Gesetz das Publikum ohne Schutz ?" — Wen» Sic vom Wirth Liter Bier verlangen und er gickst Ihnen in das genug Raum bietende Gcräß Klos '/>« Liter. >o ist dies gewiß strafbar. Verlangen Sic aber ein „Töpp- chcn" Bier und das Glas hält nicht b» Liter, so ist dies jetzt noch nicht strafbar; später jedoch (voni Iabrc 1884 an), müssen alle Gläser vollinhaltlich geaicht sein und ein „Töppchen" genau so viel Flüssig keit enthalten, wie durch den Aich-Vermerk darauf zu lesen ist. Inmitten der Wirren der Jetztzeit. „Der Sturmwind braust durch den Forst, — Bedroht des Adlers Horst, — Doch dieser bleibt ruhig in seinem Nest, — Blickt haarscharf gegen Norden sowie auch nach Wen - Und horcht, was sic im lallen und Süden — lieber Dcuttchland «verhandeln und brüten. — Schwarze Perl von Mepven-WinLtborsl! — Entschwebet dcr Adler dem Horst - Mit gewaltigem Schnabel und Flügelschlag, — Ent weichet die Nacht »ns, strahlt heil uns der Tag. — Wie auch Schor- lcn:ci-AI>t — Dich herzct und umhalst, — Wie Ihr Beid' auch spottet und höhnt, — Der Aar ist's, dcr Dcuttchland versöhnt, — Nach dem Kamps wird ihm dcr Mieden, — Trotz Eures Wühlers beschicdcn I" — Nun also! Heiratbs-Eandidat. „lieber den Aufsatz vom Hcirathen in dcr vorigen Sonntags-Beilage wird Ihnen manche Ansicht mitgctlieilt werden und dieie sollten Sie znm Nutz und Frommen Aller beleuchten. Ich selbst habe Ihrem ge'chätzten Blatte, dem Invalivendank und dcr Reichspost schon manches ichöne Gclv geopfert in Heirathsangelc^enheiten, bin aber immer noch zu keinem Ziele gekommen. „Aber Herr N. warum hcirathen Sie nicht! Ein hübscher Mann, ein schönes Geschäft nnd noch keine Frau, das nehme mir Keiner übel," so sagte kürzlich wieder meine Nachbarin zu mir. Ich antwortete ihr: „Ja. wo gleich eine hcrnclmien?" „Ihnen wird wohl keine reich genug sein," war die Entgegnung. Es kamen Andere dazu, das Thema wurde fallen gelassen nnd ans Tagccncnigkcitcn übrrgcgangcn. So passirt es vielen, viele» Heiralbs- sälngcn, die keine Hcirathsicbeu haben. Es ist lediglich der Abgott Geld, welcher H>,niens Pläne so oft zerstört. Tic Ansprüche sind vom nmnnlichen, wie auch vom weiblichen rmmcr zu hoch gestelll. Ebarakter und Tüchtigkeit werden fast gar nicht beachtet. Wenn auf etwas Vermögen geicben wird, so ist bas bei den bcnttgcn Zeit- vcrhältn'sten nickst zu verdammen. Witt man sich verbcircsthen, so muß man in Kreise einacfllhrt werden, ivo die gewünschten Vcr- mögenovrrhältniste charakteristisch sind, sagt mar sich; aber wo kann man in Großstädten so etwas erfahren ? Man bleibt zum großen Tbeil fremd in Gesellschaften. Bei den aller 8 Wochen etwa ver anstalteten Vergnügungen sicht man immer neue Gesichter. Die Damcmvcit geht zwar verlockend schön, das ist aber auch vielfach Alles, immerhin wird aber dabei vom schönen Geschlecht manche Eroberung gemacht. Es bleibt den jungen beiralffSlustigen Männern, welche nickst so viel Zeit zu Vergnügungen verwenden sonnen oder wollen nichts anderes übrig» als das Heirathsgcjuch i» dcr Zeitung oder die Hetrakhsvermittler. Selbst Geschäftsleuten, in deren Ge schäft auch Damen verkehren, ist cs nicht so leicht als cs aussieht paffende Bekanntschaften zu machen, indem man die Damen zwar nach AuSirhcn und Benehmen bcurtheilcn kann, aber Alles andere bleibt Einem fremd und man darf seinen Wunsch »licht 'in Ge-
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