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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.04.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-04-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192204108
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19220410
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19220410
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1922
- Monat1922-04
- Tag1922-04-10
- Monat1922-04
- Jahr1922
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.04.1922
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Riesaer G Tageblatt und A«§eiarr (ElbeblM und Ämeizer). 85. Montag, 1Ü April 1S22, adcnds 75. Jahrg Postscheckkonto r Dresden ISO «trokaff, Riesa Nr. Ü2. ««d Anzeiger (Llbeblatt und ÄuMgerl Orahtmschrist! Tagedlatt Nies» Diese- Blatt enMst die amtliche« Bekanntmachungen mrus . . drr Amts-au-tmanuschast Großenhain, des Amtsgerichts, der Amtsanwaltschaft -eim Amtsgerichte und di- Rate- der Stadt Riesa, des Finanzamt» Riesa und des HauvtzollamtS Meitze«, sowie des (SemelnderateS Lröba. Oertlickies und SSchsifches. Riesa, den 10. April 1922. —*Am gestriaenPalmsonntaoe fanden in der Trinitatiskirche die Konfirmationen der 273 Konfirmanden ans Niesa, Poppitz »nd Mergendorf statt. Eine Anzahl Konfirmanden, die hier am Unterricht teilaenommen batten, waren zur Konfirmation in ihre Heimat überwiesen worden. Herr Pfarrer Friedrich hielt die Konfirmationsrede über Spr. Sal. 23, 26: „Gib mir, mein Sohn, dein Her, und laß deinen Angen meine Wege Wohlgefallen". Der Konfirmations rede des Herrn Pfarrer Beck lag Tobias 4,20 zu Grunde: »Danke allezeit Gott und bete, daher dick regiere, und du in alle deinem Vornehmen seinem Wort« folgest". Und Herr Pfarrer Luthardt batte als Tert seiner Konfirmationsrede Psalm 37,4 gewählt: „Habe deine Lust an dem Herrn, der wird dir geben, was dein Herz wünschet". Nickt nur die Eltern nnd Angehörige» der Kinder hatten sich zu den Konfirmationsfeiern zahlreick eingesunden, sondern es nahmen anck sonst viele Gemcindeglieder an ihnen teil. Ist es doch auch ein Ereignis, das die ganze Gemeinde angebt, wenn junge Christentente sich feierlich zu ihrem Gott und Heiland bekennen nnd ihm Treue geloben und in die Zahl der selbständigen Christen ausgenommen werden. Eine sehr starke Beteiligung batte auch der am Nachmittage ab gehaltene Familienabend aufzuweisen. Der grobe Sternsaal war samt Tribünen bis auf den letzten Platz besetzt. Nach einer BegrübungSansprache des Herrn Pfarrer Friedrich, in der er den Neukonfirmierten die unversiegbaren Quellen der rechten Kraft «nd Freudigkeit für die Mühen und Kämpfe des Lebens zeigte und lie gemahnte, mit Jesus ihre Straße zu ziehe», fanden allerlei Darbietungen durch den evangelischen Jungmännerverein und den evangelische» Jungfrauenverein statt. Der erstere erfreute die Ver sammlung durch Vorträge des von Herrn Pfarrer Luthardt eingerichteten und geleiteten trefflichen Bläserckors und durch wirkungsvolle Deklamationen und veranstaltete dann zusammen mit Mitgliedern der Jugendabteilung des All gemeinen Turnvereins Niesa wohlgelungene turnerische Vorführungen. Der evangelische Jungfrauenverein bot »eben wirkungsvollen Deklamationen dreistimmige Gesänge nnd einen wohlgelungenen Reigen und schließlich ein sinniges Deklamatorium. Für den Einlaßdienst nnd die Saalordnuna hatte sich der evangelisch-nationale Arbeiterverein freundlich zur Verfügung gestellt. Zum Verkauf angebotene Sckristen des evangelischen Jungmännervereins fanden guten Absatz. Im Schlußwort sprach Herr Pfarrer Beck über den Wunsch aller Wünsche, den die Neukonfirmierten hegen und nach dessen Erfüllung sie trachten müßten, den Wunsch, mit Gott treu verbunden zu bleiben, denn „Geld verloren, nichts verloren: Ehre verloren, viel verloren; Gott verloren, alles verloren",so sagt sehr richtig ein altes Sprichwort. Auch dankte er allen denen, die zum Gelingen des Familienabends das Ihre beigetragen hätten. Mit dem allgemeinen Gesang „Laß mich dein sein und bleiben" schloß der Familienabend, der wohlgeeignet war, die am Konfirmationsaltar gefaßten Entschlüsse in den jungen Herzen zu befestigen. Möchten sie sich in den Wechselfällen des Lebens den besten Freund nicht nehmen lassen, der ihnen durch Freud und Leid das wahre Glück verbürgt. —»Künstlerische Schaubühne. „Goldfische" von Franz v. Schönthan nnd Gustav Kadelburg. — Der Theater zettel zu den „Goldfischen" bringt eine Abhandlung zu „Sturm und Drang". Damit hat nnn freilich unser Ünst- spiel, das als ein Werk der reinen Unterhaltungsliteratur augesprochen werden muß, nichts zu tun — wenigstens nicht in literarischem Sinne. Doch in einem anderen Sinne „stürmt und drängt" es in diesem heitern Werk der Situations komik wlange, bis nicht weniger als drei Goldfische glück lich im Hafen der Ehe schwimmen. Der nicht immer gerad linige Weg zu diesem heißersehnten Ziel führte zu manch zwerchfellerschütternder Wirkung bei vorzüglich ausge glichenem Zusammenspiel im geschmackvollen szenischen Rahmen und bei temperamentvoller Spielleitung in der Hand von Max Jühnig. In größeren Rollen zeichneten sich aus Franziska Rens-Hilpert als Josephine von Pöchlaar, Carl Zimmermann als Hans Roland und Max Göthel als Erich v. Felsen. Mit allen Reize» stattete Charlotte Heyn die sehr begehrte Fabrikantenstochter aus. Köstlich war Max Jähnig als Stettendorf, unübertrefflich Otto Ottbert als der liebenswürdige Schwerenöter Wolf von Pöchlaar- Benzverg. — Daß die „K. Sch." allen möglichen Situationen gewachsen ist, zeigt der Brandschaden, den sie unmittelbar vor ihrem hiesigen Gastspiel erlitt. In kürzester Zeit waren bei anfopsernder Arbeit alle Schäden so gut repariert, daß die Besucher davon wohl nichts gewahr wurden. Cs. Schauspielerische und bühnenkünstlerische Qualitäten sind nicht nur in der Wiedergabe literarisch bedeutender Werke feststellbar, nein, auch dann, wenn es sich um einen Schwank handelt, der, wie am gestrigen Sonntag, an sich aufs äußerste harmlos, mit den unmöglichsten Situationen und den un glaublichsten Wendungen im Dialog in schneller Folge geradezu gespickt ist. Daß das Publikum eben mitging und mit ununterbrochener Heiterkeit und mit zustimmendem Beifall die Handlung begleitete, da» galt wahrlich nicht dem „Börsenfieber" von Max Reimann und Otto Schwartz, sondern dem hervorragenden Zusammenspiel, aus dem dies mal Carl Zimmermann mit der psychisch wie physisch recht anstrengenden Verkörperung des Peter Emmerling, Margarete Wernicke als „lebenswahr empfunden, Schwieger mutter und Max Jähnig als immer heiterer aber zuweilen lieberasender Provisor hervorragten. Auf Anstellung gastierte Frl. Pefsinger, offenbar für naive, komische oder auch drastische Partien bestimmt. Die ihr zugedachte kurze Roll« der Luise Wachtel läßt über ihre Verwendbarkeit an der „K. Sch." ein Urteil kaum zu. — Erfreulicherweise sind durch die Entlastung de» technischen Personals, das tage lang ohne Paus« «ntz Schlaf -v der »Eauna der vor keit. Ter Bezirksausschuß der AmtShanptmannschaft Dres den batte bereits vor Jahresfrist die Einführung der Vieh- stener (Pferd 20 Mark, Rind 10 Mark, Schwein 7 Mark, Schafe 3 Mark, Ziegen 2 Mark» beschlossen, der Gesamt ertrag wnrde auf 300000 Mark errechnet, aber sämtliche landwirtic' aitlichenOrganisationen mit dem Landesknlturrat an der Spitze, der Reichsfinanzhof, das sächsische Landes finanzamt und selbst das sächsische Wirtschaftsministerinm erhoben gegen die Viehsteuer Einspruch resp. machten Be denken der verschiedensten Art geltend, sodaß die Kreishaupt- Mannschaft sich veranlaßt sah, die Steuervorlage zuriick- zugeben. Die landwirtschaftlichen Organisationen wiesen mit Recht darauf hin. daß eine Viehsteuer hemmend und lähmend auf die Fleisch- und Milchproduktion einwirke und auch die Preisgestaltung ungünstig beeinflussen werde. Die Verteidiger der Steuer machten hiergegen geltend, daß ein Anziehen der Fleisch- und Milcbpreise nicht mehr in Frage kommen könne, denn diese Preise seien in der letzten Zeit auch ohne die Erhebung einer Pichsteuer sprunghaft in die Höhe gegangen. Bei der Höhe der Biehstcner von 10 Marl für ein Rind sei eine Beeinflussung der Milch- nnd Fleisch preise gänzlich ausgeschlossen, zumal der Preis für Rind fleisch ohne Viehstener nm 10 Mark für da? Pfund in den letzten Wochen in die Höhe getrieben worden sei. — Trotz dem also der Ncichsfinanzhos. das LandeSfinan-amt, sämt liche landwirtschaftlichen Organisationen. Fleischer, Vieh händler, Milckhändler und zuletzt das sächsische Wirtschafts ministerium Einspruch erhoben, reip. Bedenken gegen die Viehsteuer gellend gemacht hatte», beschloß der Bezirksaus schuß, die nächsthöhere Instanz, das sächsische Oberverwal tungsgericht, auzurufen, um die Viehstener trotzdem ein- zusühren. —* Innungszwang für n e b e n g e w e r b l i ch e Tätigkeit. Seit Jahr und Tag macht fick das Unwesen der Pfuscher unangenehm bemerkbar, die nach Beendigung ihrer Arbeitszeit als Angestellte oder Arbeiter weitere gewerbliche Tätigkeit für eigene Rechnung ausübcn. Auf Anfrage des Landcsaussckusses sür das sächsische Handwerk hat das Wirtschaftsministerinm geantwortet, daß Arbeit nehmer, die eine uebcngewerbliche Tätigkeit selbständig aus üben und eine» Gewerbeschein besitzen, auch einer sür dieses Gewerbe bestehenden Zwangsinnung anzugehörcn haben. —»Die Deutsche Äolkspartei für sofor tig« Einleitung des Volksbegehrens. Tie Hauptversammlung des Lrtsvereins Dresden der Deutschen Volkspartei stellte einstimmig einen Antrag an den Landes verband der Deutschen Volkspartei, sofort alle erforder lichen Schritte zur Einleitung des Volksbegehrens und Volksentscheids wegen der sozialistischen Feiertage und der Auslösung des Landtages zu unternehmen. Großenhain. Auf dem Wochenmarkt am Sonnabend stellten sich die Preise für das Pfund wie folgt: Aepfel 7-9 M-, Butter, Stück 32-35 Pt., Eier, Stück 3,50 bis 3,80 M„ Heringe, grüne, 8,50 M., Kartoffeln 1,00 M„ Kohlrabi 2 M., Meerrettich 12,50-16,00 M., Möhren 2 M., Radieschen, Päckchen 1,50 M., Rettiche 10 Ni., Seelachs, o. K-, 10,50 M., Schnittlauch, Päckchen 1,25 M„ Sellerie 4 M„ Spinat 3,50 M., Zwiebeln 8—10 M., die Reihe 17 M. Lommatzsch. Die Stadtverordneten nahmen den Entwurf einer Jnstrumentensteuer an, in welchem die Sätze nach dem Einkommen gestaffelt sind. Einkommen bis zu 25000 Mk. bleiben von der Jnstrumentensteuer frei. Von 25 000 Mk. an beträgt sie 1 v. T. und steigt dann weiter für je 50000 Mk. Einkommen um '/, v. T., sodaß also bei 75 000 Mk. 1'/- v. T„ bei 125 000 Mk. 2 v. T. und so fort erhoben werden. Dieser Steuersatz gilt für Klaviere und Möbelgrammophone; bei den einfacheren Grammophonen beträgt er die Häfte und bei den wertvollen Klavierapparaten das Doppelte. Weiter wurde der Einführung einer Last- kcaftwagensteuer zugestimmt, die sich »ach dem Eigengewicht der Wagen — der hier stationierten wie der durchfahrenden — richtet. — Herr Bürgermeister Benndorf gab Kenntnis da von, daß das Gesuch um Einführung des Riesaer Abend zuges abschlägig beschieden worden ist; als Grund dafür wird Mangel an Personal und der Umstand angeführt, daß die Kosten eines solchen Zuges außerordentlich hoch seien und in keinem Verhältnisse zu den zu erwartenden Ein nahmen stünden. Weinböhla. Am Freitagnachmittag erschien eine aus mehreren Mitgliedern begehende iLntentckvmmission in Begleitung Dresdner Kriminalpolizistcn bei der hiesigen Ortsbehörde, um Untersuchungen bei einigen Feldzngsteil- nehmern, die hier wohnhaft sein sollten, vorzunchmen. Tie Untersuchungen waren ohne Erfolg. » Dresden. Gegenüber den scharfen Angriffe» der sozialistischen Presse auf die Dresdner Polizei und den Polizeipräsidenten Krille teilt das Miuisterium des Innern mit, daß die bisherigen Ermittelungen nur die vom Minister Lipinski im Landtage abgegebene Erklärung bestätigt haben. Um aber die Vorgänge restlos aufzuklären, ist vom Mi»l- sterium des Innern angeordnet worden, daß durch einen Beamten der Kreishauptmannschaft Dresden die beteiligten Beamten und die von der anderen Seite genannten Zeugen vernommen werden. Es erscheint zweckdienlich, bts zur Erledigung dieser Untersuchung die Erörterung ruhen zu lassen. Die Ursache zu solchen Konflikten der Polizei rst meist die Veranstaltung von Demonstrationen, die Vor schriften über den Bannkreis unbeachtet lassen und deren Teilnehmer, wie bei der Wyneckendemonstration, auch nicht den Willen haben, unerlaubte Demonstrationen zu ver hindern. Der gewünschten Einschränkung des Bannkreise» wird erst dann der Weg geebnet, wenn alle Bevölkerungs schichten die gesetzlichen Vorschriften beachten. Nachdem das Reichsgericht im Gegensatz zu der Entscheidung des Oberlandesgerichts Dresden entschieden hat, daß öffentlich« Umzüge nicht genehmigungSpflikbtig sind, hat da» Mini- ftertum des Innern dieser neuen Rechtslage Rechnung getragen und eine entsprechende Anweisung -n hie Polizei» Da« Riesaer Tageblatt erscheint jede« Ta» abends >/.6 Uhr mit Ausnahme der Sonn- uno Feulage. Beutgsprew, gegen Aorauszaymng, monatlich 15.— .Rarc oczns Bcuuz-rlohn. Einzelnummer 80 Vf. Aujktaen für die Nummer de» Ausgabetage» sind bi» S Uhr vormittag» aufzugeben und in, voraus zu bezahlen: ein« Gewähr fiir das Erscheinen an bestimmten Lagen und Plätzen wird nicht übernommen. Preis für die SS nun breite, 8 nun hohe Grundschrift-Zeile (S Silben) 3.— Mark; zeitraubender und tabellarischer Satz 50°/, Aufschlag. Nach- weuungS- und BermittelungSgebühr 1 M. Feste Tarife. Bewilligter Rabat» erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch Klage eingezogen werden muf oder der Auftraggeber tu Konkurs gerät. Zahlung», und Erfüllung«»,»: Riesa. Achttägige Unterhaltungsbeilage „Erzähler an der Elbe". — Im Fall« höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen dsZ Betriebe» der Druckerei, der Lieferanten oder der BesörderungSeinnchtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. Rotationsdruck und Verla«: Lanaer t Winterlich, Riesa. GeschäftSftelle: Gaettzeftraße 5». Verantwortlich für Redaktion: Arthur Hähnel, Niesa; sür Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. kurzem entstandenen erheblichen Brandschäden und dadurch verursachten Störung und Unordnung des ganzen bühnen technischen Betriebes angestrengt gearbeitet hatte, die Pausen zwischen den Akten wieder von normaler Zeitdauer geworden. I. S. —» Gestohlen worden sind in der Nacht zum 9. d. M. in einer im Zentrum der Stadt gelegene» Gastwirtschaft 35—40 Pfd. robeS Rindfleisch im Werte von 1200 Mark. Don etwaigen sachdienlichen Wahrnehmungen wolle man der Polizei Mitteilung machen. —* Die Einfuhrvon Weizen-und Roggen mehl freigeaeben. Nachdem sich in letzter Zett er- geben hat, daß der Preis sür ausländisches Mehl zum Teil billiger ist als der für einheimisches, ist die Einfuhr von Weizen- und Nvggenmehl aus dem Auslände bis auf wei teres zugelassen worden. Für diese Einfuhr bedarf es einer besonderen Einfuhrbewilligung nicht mehr. Die Zollbe hörden werden dementsprechend angewiesen werden, das Mehl hcreinzulassen. Es steht zu hoffen, daß diese Maß nahme dazu dient, die Bersorgungslage für dir Bevölke rung zu erleichtern und aus die Preise günstig einzuwcrkcn. —* Falsche Gerüchte über Getreides»,- käufe. Tie Nachrichtenstelle in der Sachs. St"otskanzlei te'lt mit: Den Gerüchten, nach denen t:n Land.' umber- re s.ndr Händler schon jetzt das Getreide der kommenden Ernte 1922 zu außerordentlich hohen Preisen auskaufen, ist das Wirtschastsministerium nachgeaangen. Es hak die Angelegenheit von den Kommunalverbänden, den landwirt schaftlichen Genossenschaften, dem Landesverbands der Ge treide- und Futtcrmittelhändler erörtern lassen. Tie Er örterungen haben eine Bestätigung dieser Gerüchte nicht ergeben. Auch auf die Belohnungen, die von Hündlerscitc auf den Nachweis derartiger Vertragsabschlüsse oder An gebote erfolgt sind, ist kem Fall angezeigt worden. Um aber der Gefahr eines vorzeitigen AufkauscnS der neuen Ernte auf jeden Falle vorzubeugen, hat die sächsische Re gierung bei dem Reiche den Antrag gestellt, daß der die Nichtigkeit derartiger Verträge für die Ernte 1921 aus sprechende 8 48 des jetzigen Reichsgetreidegcsetzes auch in das neue Reichsgetreidegesetz für hie Ernte 1922 aufgc- iwmmen wird. —* Der Ankauf von Gold sür das Reich durch die Reichsbank und die Post erfolgt in der Woche vom 10. bis 16. ds. Mts. unverändert wie in der Vorwoche zum Preise von 1200 Mark für ein Zwanzigmarkflück, 600 Mark für ein Zehnmarkstück. Für die ausländischen Gold münzen werden entsprechende Preise gezahlt. Ter Ankauf von Reichssilbermünzen durch die Reichsbank und Post findet unverändert zum 21 fachen Betrag deS Nennwertes statt. —* Wann ist dem Betriebsrat eine Be triebsbilanz nnd eine Betriebs-Gewlnn- und Verl »st rechn» na vorzulegen? Nr. 44 der Mitte lungen des Jndustrieschutzverbandes Sitz Dresden (Ge schäftsführer Dir. Grützner) bringt über diese Frage ein gehende Ausführungen. Tie Voraussetzungen für die Vor legung und Erläuterung der Betriebsbilanz und Gennnn- nnd Verlustrechnung sind in 8 72 deS Betriebsrätegesehes niedergelegt. Danach besteht die Dorlegungspflicht grund sätzlich nur für solche Betriebe, die zur Führung von Han- delsbuchern verpflichtet sind und in der Regel mindmens 300 Arbeitnehmer oder 50 Angestellte beschäftigen Keine Betriebsbilanz braucht dort vorgelegt zu werden, wo die Eigenart des Betriebes dies bedingt. Schließlich können auch noch Betriebe von der Vorlegungspflicht ans Antrag bei der ReichSremcrung befreit werden, wenn wichtige Stcmtsinteressen oies erfordern. Bestimmte Vorschriften darüber, in welcher Weise die Erläuterungen der Bilanz vor sich gehen sollen, sind im Gesetz selbst nicht enthalten Eine Verpflichtung zur Vorlegung von Unterlagen für die Bilanz besteht für den Arbeitgeber nicht. —* Nene Ausgabe des Reichs-KurSbucks. Die Nachrichtenstelle der Ober-Vostdirektion teilt mit: Vom Reichs Kursbuch wird am 1. Juni eine neue Ausgabe er- scheinen, deren Preis infolge der seit Herbst v. I. einge tretene» erheblichen Steigerung der Löhne und Rohstoff preise auf 75 Mark bat festgesetzt werden müssen. Die Ein richtung «nd Zuverlässigkeit des Reichs-KurSbuchs wird als auf höchster Stufe stehend im In- nnd Ausland anerkannt. Bestellungen nehmen alle Postanstalten und bestellenden Boten entgegen. —* Einlieferung von Postsendungen außerhalb derSchalter stunden. Die Nachrichten stelle der Ober-Postdirektion teilt mit: Wenn es die örtlichen Verhältnisse gestatten, so nehmen Postanstalten Einschreib sendungen, Wertpakete bis 500 Mark und gewöhnliche Pakete, Postanstalten mit Telegraphenbetrieb telegraphische Postanweisungen, selbständige Telegravbenanstalten Ein- schreibbriessendungen außerhalb der Schalterstunden an. Die näheren Bestimmungen hierüber werden durch den im Schaltervorraum ausgebänaten Postbericht bekannt gemacht. Für jede Sendung ist eine Einlieferungsgebühr von 3 Mark voraus zu entrichten. —88 Der Kampf um die Viehfteuer und Zugtier st euerim Frei st aatSachsen. Mit Zähig- reit und Energie verfolgt man von sozialdemokratischer Seite au» die Einführung der Viehfteuer und Zugtierfteuer, ob wohl von berufener Seite aus, von den Tierzuchten,, Händ lern, Fleischer», Milcbhändlern usw. wiederholt darauf hin gewiesen worden ist, daß «ine Viehstener nur bindernd auf die Fleisch- und Milcherzeugung einwirken werde. Bereits seit zwei Jahren spukt die Vieh- und Zugtierfteuer in säch sischen Landen, aber bislang konnte diese Abgabe noch nicht einheitlich durchgesührt werden, denn der Reichsfinanzhof und da» sächsische Landesfinanzamt haben gegen diese höchst unpraktische und der Produktion abträgliche Steuer Ein spruch erhoben. Aber die Befürworter der Steuer lassen sich auch durch diesen Einspruch der Stenerbehökden nicht ab- schttckrn, 8» ptttolgen ihr Ziel mit zuiichrpender Hartnäckig
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