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Dresdner Nachrichten : 25.05.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-05-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187605252
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18760525
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18760525
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1876
- Monat1876-05
- Tag1876-05-25
- Monat1876-05
- Jahr1876
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 25.05.1876
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2V000,l»r. »r»tn>-Nn»«dm» »ul« »»i >>i»«»»t,I, »»< I.tn Ver» . ttt«e, «eI»F,. 8«t'>. tzr-nssur» » M. — »,L «L»>— in «erUn. , »kn. Lamluei, ^u« ». «t. M»n» v»,d« » c«. in V»«-« in «b,n!nl». - ll»'- Tageblatt für Politik, Unterhaltung u. Geschäftsverkehr. ^ ^ Druck und Eigenthum der Herausgeber' Liepsch L Ntichttrdl m DreSder Dercrntw. Rcdacteur^ Fnedk. Gttkdschr in Dresden. I!KV' »r,», »dl» ?ii>4».» a»». — De« «»um »t,«, «»«Iir»en »i VK-. a>uL«>»»dt di« ü<tl« »o Pfz, Ein« Ear»n«, sür d»I »iichiiitgi,« «rlchei» »«» d-r Inl«n>»e »trd «lv» >u»wln»ü« Nnnnncel»» *»>««»» »,» ,n» un»— lonnirn IMmq, «nd P«». innen lnlerlre» wir nur «e,»nPrtnumei»nd»» ki»d>u», durch «ri«i> »-arle» »der PnIleintLH» lu»,. vchi Ende» tone» Id Pi»r Jnlerau stir »ie M«ni»,I.-iumwe« »»er nach einen, Aeiieaa« dir Velil»«tle Ai Vitt. «r. 146.8In»ndMa»;Iostkr Jahrgang. Mltredactrur Für das Feuilleton: vr. Ilm» »»«roze. Tresven, Donnerstag, SS. Bla, 1876. Politisches. England hat sich von den fünf europäischen Großmächten ge trennt. „isvlirt" herßpü aus dipic'nratisck,. England schließt sich nicht den Vorstellung»'» an, welche die drei Kaisermaclite, unrei stützt von Frankreich und^Jtalien, n> Eonstantmopel erheben. Diese Vorstel- ttlNgea besiehe» bekanntlich in der ForSerrmg emeS zweimonatlichen Wafsenstillstandcs sür bre ausständischen Provinzen und in ausge dehnten Reformen. England besorgt, das;, wenn die Pforte diesen Forderungen nicht cnlspncht, dann die Dreikaisermächle irgend ein kriegerisches Programm aus der Tasche ziehen. Das Inselland will sich aber nicht die Hände binden und verzichtet lieber gleich darauf, einen ersten gemeinschaftlichen Schritt »litzumachen. Natürlich sausen aus dem russischen Lager wegen dieser Haltung den Engländern allerhand Lchiwpsworte an den Kopf. „Klotzlvpsig, perfid, sinnlos" nennt man eine Politik, die von der ganzen briti>chcn Nation gebil ligt wird. Kur rechte» Zeit erinnert da die Berliner „Vollszcirung" daran, daß eS Nicht das erste Mal ist. daß England durch seine Trennung von der festländischen Diplomatie Proben hoher Weisheit «m den Tag legte. AIS alle europäischen Mächte im Jahre 1815 die Wiedereinsetzung des Papstes in seine weltliche Herrschaft beschlossen hatten, weigerte sich England, dem lmzutreten. Al« in dem darauf folgendey ReactionSjahre der Absolutismus der Bourbonen in Spanten durch Vernichtung der Versa ssung von 1820 wieder her- gestellt werden sollte, waren die festländischen europäischen Machte äußerst vergnügt und einig, diese schöne Netterrolle dem restaurinen Frankreich zu überweisen. Nur England schloß sich von diesem lieb lichen Loncert aus An den Beschlüssen der RcaettonSmächre in Laibach, Troppau und Carlsbad fanden alle Eabinete Europas gro ßes Wohlgefallen. BloS England blieb alledem fern. Zn allen diesen und anderen Fällen, wo sich England von Europa tsolirte, hat der Verlauf der Geschichte gezeigt, daß Europa schweres und lange- Unheil erspart worden wäre, wenn «S Eng lands Vorgänge gefolgt hätte. Aber damals wie heute knirschen alle reactionairen Negierungen vor Zorn aus über das ilotzköpsige, perfide Albion; damals wie heute erfanden servile Fevern abge schmackte Märchen, >.,u die Engländer zu discreditircn, wie z. B. daß England die Kaperei wieder einsühren wolle. Wahrlich, derVerlauf beS Sommers noch wird es zeigen, aus wessen Seite größerer Scharfsinn und Freiheitsdrang war. Oesterreich mag heute auf- athmen, daß >. eine Galgenfrist erlangte und nicht für Nußland GenSd'armendienste in Bosnien zu thun brauchte. Bald aber wird «an erkennen, daß die ewige Nachgiebigkeit Andrassy'S gegen die russischen Rücksichtslosigkeiten eine Grenze finden muß. Jetzt noch kann Österreich einer bcstinuntenThat auö dem Wege gehen, binnen Kurzem wird man es an der Seite Englands sehen. Für England wäre eS gewiß im höchsten Grade vorlheilhaft, wenn Reformen in der Türkei den gewaltsamen Zusammenbruch aushielten. Welches fühlende Herz kann bei den Gräueln der türkischen Loddcrwirthschaft gleichgiltig blersten ? Welcher verständige Mensch muß nicht ernstlich trachten, da- schmachvolle Pascharegimcnt mit würdigeren Zustänven zu »erlauschen- Aber England weiß nur zu genau, daß die Zu stände in Rußland sich nur der Form, nicht dem Wesen nach von türkischer Tyrannei unterscheiden, daß von allen Mächten Rußland am wenigsten legttvmrt ist, auf Reformen zu dringen, daß cü dabei nur seinen eigenen Vortheil sucht, una daß für die Gcsammtfrciheit Europa- die Gefahr minder groß ist: der Halbmond und nicht die russische Knute herrscht am Goldenen Horn. Freuen wir «ns der Thatsache, daß gegsnüber den, Umsichgreifen moökowitischcr Gesin nungeu eS noch ein Reich giebt, das so oft der Freiheit ein Asyl bot, besten oolküthümliche Einrichtungen, Parlament u. s. w. uns noch heute unerreichte Muster sind: England. Tiefe Nacht würde sich über Europa verbreiten, wenn eS den Russen gelänge, das Feuer auf jenem Lcuchtchurme auszulöschen, daü von dem englischen Kreide felsen seit Jahrhunderten seine Strahlen wohlrhuend, wcgezeigend, reitend ausstrahlt. Ein Thronwechsel in der Türkei scheint die Vorbedingung jeder Reform des OSmancnreicheS. Die Verbesserung muß dort von oben beginnen. Einstweilen hat Abdul Aziz über seinen Nachfolger und Neffen, Mehemrd Murad Esfcndi, der mit seinen Brüdern und Schwestern ihm Vorstellungen über seine tolle Verschwendung machte, Hausarrest verhängt. Die Ansammlung des größten Pan zergeschwader», da» die Welt je zusammen gesehen hat, südlich der Dardanellen, unmittelbar am Eingänge des Bosporus, scheint sich durch die Befürchtung zu rechtfertigen, daß sich anläßlich einer Palastrevolution in Constantinopcl die Anwesenheit der Kriegsschiffe daselbst nöthig macht. Daß die Stimmung der Moslems gegen die Christen andauernd eine friedfertige ist und sogar die Husarenstück chen Jgnaüew'S nicht zu blutigen Scencn führen, bestätigt sich täg lich. Trotzdem fahrt die Lage fort, eine höchst gefährliche zu sein. Wenn eine Gesellschaft von bis über die Zähne bewaffneten Män nern lang« Zeit aus engem Raume beisammen ist, so entsteht Streit allzu leicht, und was von Individuen gilt, gilt auch von Panzer slotten. Dem Frieden, wie ihn die Diplomaten dör Welt bieten, ist eben nicht zu trauen. DaS wissen die Völker, das fühlen sie, wenn sie eS nicht wüßten! Wenn sonst Frieden herrschte, da wurden die Soldaten in ihre Heimath entlassen, die Kanonen in die Arsenale gebracht, die Diplomaten lebten ihren Vergnügungen, die wirklichen Staatsmänner waren bemüht, den Volksreichthum zu heben und das Gefühl der Sicherheit erzeugte ein wirkliches Glück, eine Herab minderung der Steuern und eins Vermehrung der DolkSeinnahmen Der Frieden der Gegenwart ist gekennzeichnet durch steigende Rüstungen, durch diplomatische Confermzen von Fall zu Fall, durch vermehrte Steuern und durch Abwesenheit des wirthschaftlichen Glücke». ES vergeht kein Tag, der nicht eine Nachricht brächte von einem neuen Panzerschiffe oder von einem neuen Torpedo, oder von einer Verbesserung der Hinterlader, von einer Kanonenprobe, von keinem neuen FestungSbau und vielen anderen schönen Dingen. Da wundere man sich auch nicht mehr, daß das Vertrauen ver loren ist l Der Steckbrief, der hinter Graf Anrim erlassen worden ist, erscheint uns nicht, wie man ihn vielfach bezeichnet, als „rin starkes Slück", sondern als ein Ausfluß der Rechtsgleichheit. Arnim ist von eurem Gercchr ordnungsmäßig oerurthcclt, er hat sich der Ver büßung der Strafe entzogen, es ist in der Ordnung, daß hinter ihm enr Steckbrief erlassen wird. Bei einem armen Teufel wird auch nicht gefackelt. Bedenken, daß die Verbüßung der Freiheitsstrafe dre Gesundheit Arnims erschüttern würde, können hier nicht aufkommen. Bei Andern fragt man auch nicht so darnach. Ueber den Proccß Arnims selbst mag sich Jedermann seine eigene Gedanken machen — der Steckbrief, um ein reguläres Urtheil zu vollslrecken, ist sachlich begründet und in der Ordnung. Hoffentlich ist man aber nun auch bald mit der Anklage gegen den vielgenannten Ehrenmann Matthiä bei der Hand, der in dem 8., oem Landesvcrralhs-Proceß gegen Arnim, erweislich ein falsches Zcugnrß abgegeben hat/ LocalcS uud Sächsisches. — Se. Maz. der König hat dem General v. Kirchbach, der in Posen sein üOzährigeS Drcnstjubiläum feierte, seinen Glück wunsch zugesendet. — Der Schluß ieS Landtags ist durch königk Dekret auf Milte Juni festgesetzt worden. Der Ankauf der nothleidenden Bahnen durch den Staat vollzieht sich offenbar so glatt und rasch, daß diese Angelegenheit nicht zur Verlängerung der Session bei tragen wird. — Dem Oberhosmarschall Freihcrrn von Könneritz und dem Kammerherrn, Cercmonienmeister von Helldorf ist das fürstlich Lippesche Ehrenkreuz 3 Elaste, dem Kapellmeister Schuch und dem Hofjchauspielcr MarckS die nämliche Auszeichnung 3. Elaste ver liehen worden. — Landtag. Sechs und eine balde Stunde bat gestern die 2 Kammer getagt. AIS von der Staatöregierung bei den Kammern der Gcsctzciitwrrrt bezüglich der Ausübung dcS staat lichen Oderaulsichtörechtö über die katholische Kirche im Königreich Lachsen Angebracht wurde, hoben wir die hauptsäch lichsten Bestimmungen desselben hervor und zollten denselben un ser« Beifall, ein Urthcll, l aö, mit Ausnahme etwa der ultramon- tancn Prent, auch über dle Grenzen unseres Landes dinawS ge- tboi.t wurde. Denselben Grurrdt. n schlägt nun auch der sehr Angehende und venr Viccpräsrdrrttcn Streit ln tactvoUerWelle veriaßre Belicht an. weler er zur Bcrathung stand. Derselbe sagt, daß den bekannten Verhältnissen, Ansprüchen und Lebrcn der katholischen Kirche gegenüber auch der sächs. Staat die Aulgabe habe, unter Achtung der verlaisungSmäßtgcn Selbstständigkeit der kathol. Kirche in wahrbalt und ausschließlich inneren Angelegenheiten, einerseits seine eigne Souveränetät, inSb.sondere seine Gcseßgcbungö- und Iustizhohcit und übcrvaupt seine Iiricressen zu wahren, letztere vor Allen, auch In der Rich tung. daß nicht sein Gebiet zum Zwecke der Verletzung anderer Staaten gegen diese benutzt und er so in Eonfilcte mit anderen Staaten verwickelt werde, und andererseits seinen einzelnen An gehörigen. namentlich und zunächst denen katholischer Cowesslon, die Freiheit der Person und des ElgcmhumS, dle Gewissensfrei heit und überhaupt die vcriassungemäßigcn Rechte zu erhalten und zu sichern. Einige Veränderungen dcS Entwuriö schlägt ln- deß die Deputation doch vor. darunter eine, das sogenannte P lace t" betr. Sie will natürlich, daß allgemeine, ausschllcß- der tnncrn kirchlichen Angelegenheiten angchö- .. iich dein Gebiete rende Anordnungen dcS römischen Stuhls öder des apostolischen VicarlatS nicht, wie der Emwuri scstietzt, erst gleichzeitig mil ihrer Verkündigung der Staatöregicrung vorzuicgen sein sollen, sondern vor ihrer Verkündigung. Ist der Schluftcmtrag der Deputation ans Zustimmung zu dem Entwurf gerichtei, so bat dieselbe noch daS Vcrhältniß der In der Oberiaulitz bcslehcndcn Eistccciciiscr Iu n gi ra ue n klö st c r zu MarIenthal und zu Maricnstern einer Prüfung unterworfen und ist dazu folgen der, bereits 1818 von beiden Ltändcfammern gcstevtcr Antrag gekommen: „die Negierung zu ersuchen, daß dieselbe wegen Be- scitlgnng eines icdc» Einflnncö gnölgntischcr (Bchmiicllcrs kirch licher oder weltlicher Behörden au< die Oberlgusiizer Klöster unk wegen Unterstellung derselben nnrer daS Ordinariat teö Dom- slifiS zu Bautzen Einleitung treffe und dem nächsten Landtage über den Erfolg Mlltbeliung zngchcn lasse." Die Verhandlungen über diesen Bericht nahmen einen ziemlichen Umfang besonders dadurch an, daß die Nationalliberalen, a» ihrer Spitze Abg Or. Biedermann, eine Anzahl Strafen für die etwa gegen daö Gesetz begangene«. Vergeben nach Analogie der preußischen Gesetzgebung in V.,S Gesetz selbst speclcli ausgenommen wissen wollten, ein Priuclp, gegen daö sich die Kammer in namentlicher Abstimmung mit S2 gegen 14 Stimmen erklärte; ev waren also gegen eine solche Verschärfung selbst einige Mitglieder der Fractlon der „Freien Vereinig, ng". An der Debatte über daö Princip des GcsctzeS belbciiigte sich äußer dem Referenten Streit, dem Abg. Ludwig und dem CuituSminlstcr vr. v. Gerber, auch Abg. v. Hauten, der einzige Katholik In tec Kammer, der zwar gegen den Ent wurf stimmen zu müssen erklärte, daS promulgirte Gesetz aber wie ieber gute Katholik loyal beiolgen werde. Ohne inr heute aus Specialitäten der Debatte einzugchcn. müssen wir eonstatiren. baß, besonders von vornherein der Geist conscssioncllen Frlcbcnö dieselbe durchwehte, daß die oben bervorgebobcnen Anträge scwie die sonst vvrgcschlaaencn Abänderungen und Zusätze rwt großer Majorität und schließlich daS ganze Gesetz gegen 8 Stimmen Annahme fand. 2 roß der vorgerückten Zeit ging man noch an bie Sct lußvcratbung dcö von dem natlonallibcralc» Abg. Biedermann u.Gcn. vor« geschlagenenGesetzcntwurlS. nach welchem In unmittelbarem S taatS- dicnstc siebende Verwaltung Sb ca inte l» ihrem Sprengel sür den Landtag nicht wählbar sein sollen. AIS Referent tun- glrte Abg. Walter, der vorschlug, den Entwurf auf sich ve rüben zu lassen, alö EorreicrentAbg. Kraule, welcher die An. navme des Entwurfs befürwortete. Die Reden, welche die Abgg. Vr. Schaiirath und v. Hausen über den Gegenstand und zwar gegen den Entwurf hielten, fesselten in vollem Grade dle Kammer, wävrenb die übrigen Aussprachen viel Neues nick t boten. Daö Resultat der Interessanten DiScusslon war. daß der Biedermann sche Gesetzentwurf mit 38 gegen 18 Stimme» abge lebtst wurde. Gestern Vormittag 8 Ilbr ward unter starkerBetbeiligung von Publikum auö allen Ständen die -wcitr Pserde - Aub- stelliing In Dresden eröffnet. Die Arrangements und Stallungen sind im großen Ganzen den vorsäbrigcn entsprechend; wo eS die großen Räume gestattet haben, ist Laub- nndBlumen- schmuck anucbracht und an wehenden Fahnen, die weithin die A ttösteUuna.vcrküuden, st vlt eö auch nicht: am Eingänge zu,: Börsen- uno Speise, Saal sind üppige stanzen»,ru> pllungcn ange bracht, ln denen die Büsten des Königs und dcö Prinzen Georg ausgestellt sind. In den mittleren großen Ställen haben die Ge stüte verschiedener Zucht Ausstellung gefunden, während die sächsische Zuckst in e-ncm besonderen Stallraum sich präsentirt. Für die ausgestellten Wage», Gesa irre, Sättel, Reilzcuge, Fahr- ulcnsiltcn und sonstige ctnichia, ende Gerälpe eö imb sogar Neilanzüge ausgestellt - ist eine besondere halb ostcne Halle er richtet worden. Einen Gegenstand, den wir nicht reckst mit den aus tlcie 'Ausstellung gclxrigcn Gegenstände» vereinigen können, hat verr Ingenieur Pieper gelicien, es ist dieö eine Sichcrheilö- adladc-Lcstcr. Tein RestaurailouSgebäutc gegenüber liegt der ausgedehnte Raum, In welchem die v orstchrnna der Wagen- und Reitpferde stattnndet; an der einen Leite ist eine Tr büne er richtet. aul welcher Se. Majestät der König mit Gefolge dem Verführender pcäm irtenPstrte bciwehnte. DemRickstcreollegium über d>c Wagenpferde gehören eine Anzahl höherer Oifieicre der Artillerie, tun über die Rcstpicrde eine Zahl höherer Oistclere der Eavalcrie an. Uiumtcrd ochcn erklangen die Melodien der beiden Militärkapellen der Herren Musikdirecwrcii Ehrlich und Wagner, und ununterbrochen herrschte das regste Leben tn den Räumen wie außerhalb terselbcn. ES sine 5>8v Picrbe ausge stellt und darunlcr THIcre von wundervoller Schöndelt; srrilcch können wir hier nicht eingehend der Schilderung derselben Raum geben, adcr so viel sei gesagt, l aß nameiintch auch ln der sächsi schen Zucht prächtige Pferde vorhanden sind. Die der; hmtesten Pferdehändler, Gebrüder Oppen beim er in Hannover, sind mit IL4 Pferden hier, »ach Ihnen stellten der Zahl nach die meisten Pserte die Herren Franz Peterö In Leipzig, 34 Stück Wolt »r ann in Hannover, 30 Slück, Emil H > rschfelk in Eharlottenburg, Lü Srück; K empc in Döltzschen bei Dresden, 20 Stück: Sommerfeld in Leipzig, 20 Stück, u s. f Von Dresden haben ausgestellt: Graf Luckner <> Pferde. Gustav Hill me ? Pferde, Adolph Michael >2 Picrde, Robert Baukal 6 P erke, Premlrrlieutevant Franke 3 Pferde, vempes sWelßcr Hirsch) 4 Pferde, Moritz HIrsch'el 4 Pferde. Earl Rothe 8 Pferde, Georg Lubke ü Plerte, Privat»- Köche! 2 Pferde, Gustav Hol I rung und Louiö Dcrnt. Beide in Neustriescn, Elfterer ! Pferd, Letzterer 2 Picrde. E. Bnhlert jun. 3 Pferde, L. Kövvei > Vierd, Direktor Eol- berg l Pferd, Hermann Straube 2 Pierre. Florian Thie'. I Picrd, Rittmeister von Oppe > > Pierd. Schon von 8 Uhr an taub die Vorführung statt; durch bas Auszied n einer weißen Fahne wird die Zeit dcö Verfahrens, durch daS einer rothen die dcö VorreitenS angezeigt. Besonderes Aussehen erregten durch Schönheit und hervorragend lcickstr Gangart der Vicrcrzug Füchse. Herrn Hillme gehörend; ein Vicrrrzug herrlicher Brauner, GIgemhnrn dcS Herrn Grasen Luctner; ein Vt.rcrzug Rappen von Oppenheimer und ein ungarischer Vicrrrzug. Herrn Boukal gehörig, so»ie ein eleganter Schimmel, der als Einspänner mit entzückender Leichtigkeit ging. Gegen Mittag und biS zur Ankunft Sr. Mai. dcSTKörngS strömte baS Pudii.um massenhaft den AuöstellungS-Räumen zu. tn welchen übrigens die durstige, staubgeschwängerte Kellie durch ein vor- krcfflichcS Glaö Reisewitzcr zu erquicken günstige Gelegenheit ge boten war. Die Herren Preisrichter saßen schon von den frühen Morgenstunden an beisammen und einigten sich kurz vor 3 Uhr zu folgenden Prämilrungen: Pferde sächsischer Zucht: 1. Preis, Mb. Pokal vom lanvwtrtbschastlichen KretSverrin der 4sähr. braunen Stute von W ündrich tn Eset dorf, 2. biS v. Preis > kleine Mb. Becher) der braunen Stute von Lcuschncr in Sa Icritz, den 4 Falben von Stcudtnerin AltbcrnSborfbetBcrnstakst.dcr S chimmelstukc von Lich- tenslclnsnLawalbe.remRolhschimmelwallachvon Spöttle in Litten dktBcmtzen.derMuSkatschlmmelstute von v.NttzschwttzinKönigSseld, der braunen Stute von Schenk in Gutcborn. dem Muvkat-Cchlm- mel-Wallach von v. Erleger» in Spremberg dem braunen Wal lach von Lehmann in Omna bei Bautzen. Diplome erhielten: Ein brauner Hengst von Rentzsch ln Bautzen, rin Schimmelwal lach von Philipp tn Pillnitz, ein Schweißsttchöhengst von Körner in Langenberg, ein sehwarzdrauncr Wallach von Kurp in Ruth- lanb, eine hellbraune Stute von Dobcren in HermSdorf. — Wa genpferde. 1. Preis, eine silberne Bowle vom Eoinitee: ein hellbrauner Postzleg, je 2 Stuten und Wallachen von Hirschfeld tn Eharlottenburg. 2. Preis eine silberne Fruckstschaie von der Ritterschaft der Oberlansitz: ein lichtbrauner Vtcrer-Post.zng von Gebrüder Oppenheimer in Hannover; Ebrcntiplome crhicltm: ein tnnkclbraumr Postzug vom Graten Luckncr au» AItiranken, ein belirothbrauner Postzug von Baukal in2eplitz, rin dunkeibra«- ncr Postzug von Freund in Wien, 2 tastanIenbrauneHengstwauachen von PctcrS in Leipzig, 2 Jucker von Freund in Berlin, 2 braune Bläffen von Philipp Leyser in Leipzig. I FuchS von Korn tn Ebcmnitz, 1 Cchlmmelwallach von Ktchcl In Dresden, 2 Füchse mit Blässen von Woltman» in Hannover. Bei den Arbeits pferden wurden prämiirt mit dem I Preise (großer silberner Humpen) I Rappcnwallach v. Kempe in Döltzschen I Ckutzubr von dunklem Marmor mit der Kiß schen Amazone daraus, Ge schenk der Dresdner Flctscherlmnmg: l Nothscheck-Wallach von Helnze in Obergruna. Diplome erhielten: I kastanienbraune Stute von Wolf in Zschlerltz, I StichcisuehSwallach von Sommer feld ln Leipzig. I stichelbrauncr Wallach von PH. Levler ln Leipzig, auner Hengst von Gcbr. SalomonS in Weener in OsttticS- lanb. An Reitpferden erhielt den !. Preis, ein Meublement, bestehend auS 1 Garnitur gebogener Möbel und ! kunstvoll auö- aelegtem Tische von Jaccarande, sämmllici' Geschenk von Otto Serbe hier. 1 Schtmmelstute von PerciS in Leipzig, l kleinen silbernen Humpen der Fucböwaliach von Möllmann in Hannover. Ehrendlplome wurden zu Tbttl dem braunenWaliack' trSHaupt- mann v. Römer, dem FuchS und der braunen Stute der Gevr. Oppenheimer, der braunen Sture von Breuke in Berlin, der schwarzdraunen Stuke von Freund tn Wien, dem braunes Wallach von Reiner In Berlin. Ilm 3 lihr erschien Sc. Mas. der König nebst Gefolge auf dem AvSsteliunaSpiatzk. ehrfurchtsvoll begrüßt von dem Eo- mttä, an der Spitze ter Landfiallmeistcr v. M angold und der Advokat LcSky. Letzterer b-ttte die Ehre, dem Könige als Füh rer durch die AnSstellling zu dienen und entledigte sich seiner Aufgabe mit um so größerer Leichtigkeit, alö Se. airstät nicht nur hohes Interesse und eingehende Sachkunde bewies, sondern den ArrangcmeniS wie der ganzen Idee srcnntllchst Bestall zollte. Nach erfolgtem Rundgange betrat Se. Mas. die Ehrentribüne und die Vorführung der vrämlirten Reit-, Zug- und Arbeits pferde begann. Dem Pirblckum, dem pferdekiindracn Theile und den Laien, leuchtete die Gerechtigkeit der getroffenen Entfchei« düngen dald ein. Eröffnet wurde ticst r Thcrl dcS Programm» durch den Hirschfeld scheu Vicrrrzug. Beim gräfi. Luckncr schcn Viererzug hielten sieb die Ctangsiihserde besonders brav. Beim Viererzuge von Bankas, der großes Interesse err egte und bei dem Stallmeister Nagel dirigirte, fand auch die Fahrkrmst des Kut schers lebhafte Aiieneiniiing. Prächtig ging ein zweirüderiger Gig. de», rbeod. Körner in Ehemiritz gehörig. Dieses zart- gebaute Gelahrt wog nur 75 Psd.. kann aber 2'/>- Ekttner
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