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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 18.05.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-05-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-192105188
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19210518
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19210518
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1921
- Monat1921-05
- Tag1921-05-18
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ife, Auckooh- Regeln der H-Seife ganz raten vorge- «Idet werden. »G um de» so viele andlung mit it unschädlich lerraten, also größter 6us- rit, schöner )er Juckooh- ,en Zreundes- cüchen stehe» all erhältlich. igen Frauen- arer wird zum tem Aränter- cd mit wenig > den haaren ,8 haar locker- nt, dem haar er's Spezial ¬ köstliches Gut, jeder einzelne mit äuckooh- nechanisch die r ausreichend, oh-Zahnpaste r Schaum im e im Munde i>ooh-c«cithin- Seife. 6uf- lecithin) stellt zum Rasiere» . greift selbst isier-Seife in« i-Rasier-Seisc ifen, an denen Krankellberger Tageblatt Dieses Matt enthält dkt amüichen Bekannt,nachungen der AmtshauptmanNschaft Floha, des Amtsgerichts und des Stadtrates zu Frankenberg - - sowie sonstiger Staats- und Gemeindebehörden für den Amtsbezirk Frankenberg. Verantwortlicher Redakteur: Ernst Roßberg sen. in Frankenberg i. Sa. Druck und Verlag von C. G. Roßberg, Frankenberg L 8k «ricketut jeden Werltag abends. Ueiuazprel«: «et Abholung tn den Frankenberger Ausgabestellen monatlich ü M. Bei Zustellung durch Voten und Bost frei tn« Hau» monatlich S «0 M., dlerttljiMrttch t«.8v M. «in,rlnummern»0 Pfg., mit Srzbhler- «» Pfg veltcllimgeu werden »an den Voten und Ausgabestellen In Stadt und Land, sowie von allen vostanftalten angenommen. Postscheckkonto, LeWg «SM. Gemetndrgtrolonto: Frankenberg L Serusprechrri ». »elrgrammer Tageblatt grankenbergsachsen. Iln,rigenpre«I, »le »» mm »rette rlnsdaltige Pettttell« » du amtlichen teile die'»» mut »rette Zelle »L» «.. Linaeiandt«. SteNlmr» lm Redaktlanstelle die »0 ww »relt, Zeil« » vk. Klir Ankündigungen au» dem «mttgerlchttdqirk Frankenberg betragen die Preise »» Vs«., ».80 M. und LI» M. «leine tln»ei»en sind bei Aufgabe «» begahiLt. Wr «achwei» und Vermittelung t» Pia. Sondergebllhr. Mir schwierige Ea»arten und bet Pladborschrtsten Aufschlag, für wtedeeholnngtaddruck «rmShlgung nach feststehender Staffel. 113 Rittwoch den 18. Mai 1921 nachmittags 8«. Jahrgang Baben tn der Zschopau Innerhalb der Fluren der Stadtgemeinde Frankenberg und der Landgemeinden Cunners dorf, Niederlichtenau, Merzdorf und des Kammergutes Sachsenburg ist das Baden in der Zschopau außerhalb de» Bereiches der von der Stadtgemeinde Frankenberg betriebenen Badeanstalt, sowie der Stellen, für die feiten der unterzeichneten Verwaltungsbehörden besondere Erlaubnis erteilt ist, verboten. Verboten ist weiter das Baden im Betriebsgraben des Elektrizitätswerkes in Frankenberg und das Begehen des zu letzterem gehörigen Zschovauwehres. Zuwiderhandlungen werden mit Geldstrafe bis zu 60 Mark oder mit Hast bis zu 14 Tagen geahndet. Flöha und Frankenberg, den 12. Mai 1921. Die Amtshauptmannschaft. Der Stadtrat zu Frankenberg. Städtischer Kartoffel-Berkaus 250 Zentner gut ausgelesene gelangen während dieser Woche zum Preise von 42.50 Mk. für den Zentner zum Verkauf. — Bezugsscheine über beliebige Mengen sind im Rathaus (Erdgeschoß) gegen vorherige Bezahlung zu entnehmen. Frankenberg, den 18. Mai 1921. Der Stadtrat. Abt.: Lebensmittelversorgung. Berein Heimatdank Dienstag de» 24. Mai dieses Jahres abends 8 Ahr Tages-Ordnung: 1. Geschäftsbericht auf 1920. 2. Kassenbericht auf 1920. 3. Wahl zweier Rechnungsprüfer. 4. Satzungsänderung. 5. Vorstandswahlen. 6. Sonstiges (etwaige Anträge sind bis zum 21. Mai beim Vorstand einzureichen). Alle Vereinsmitglieder werden hierdurch angelegentlichst eingeladen. Frankenberg, am 17. Mai 1921. Der Vorstand. Bürgermeister Dr. Irmer. SW kr AUigemnMe Mr Famtltennachrichten vormittag» * 9 Uhr oes Erscheinungstage»; für alle 1 anderen Anzeigen am Abend vor da» Erscheinungstag. von c»«asn »ecd vliirrrl Der Gedanke, schon in nächster Zeit eine neue Konferenz der Alliierten einschließlich der Vereinigten Staaten mit Deutschland über die praktische Durchführung insbesondere der rein finanziellen Bestimmungen des Londoner Ultimatums zu veranstalten, legt es nahe,, einen Rückblick auf die einzige internationale Nachkriegskonferenz zu werfen (Brüssel, Fimmz- konferenz 1920), aus der die Stimme wirtschaftlicher Vernunft und Klarheit zu hören war. Das Londoner Ultimatum ent hält kein Hindernis, nunmehr in der praktischen internatio nalen Handels- und Finanzpolitik an das anzuknüpfen, was in Brüssel vorbereitet wurde, angesichts der politischen Ver worrenheit und Verblendung der Regierenden damals aber farblose Theorie bleiben mußte. Ein erfreulicher Zufall hat vor einigen Wochen den Münchener Universitätsprofessor Lotz veranlaßt, eine zusammenfassende Besprechung über die Ar beiten der Konferenz im Schmollcrschen Jahrbuch zu ver öffentlichen, die er noch skeptisch mit den Worten schloß, daß diese Arbeiten einmal verwertet werden können, wenn Bereit willigkeit zu solcher Aktion einmal vorhanden sein wind. Wir möchten hoffen, daß schon jetzt diese Bereitwilligkeit besteht und die Klärung des wirtschaftlichen und politischen Chaos des Weltkrieges endlich beginnt. Das, was uns unter den Materialien am beachtlichsten erscheint, find die Entschließungen der Kommission über finan zielle, iredit- und währungspolitische sowie handelspolitische Fragen. Die Finanzreformkommission berichtete der Haupt versammlung der Konferenz die von dieser gebilligten Leit sätze: Dringendstes Bedürfnis sei eine Einschränkung der Aus gaben, da ohne sie der Zunahme des Zcttelumlaufs, der Warenverteuerung und der Verschlechterung und Unsicherheit der Wechselkurse nicht entgegengewjrkt werden könne; die ordentlichen Ausgaben einschließlich des SchuldLienstes müssen durch wiederlehrende Einnahmen gedeckt werden; die Rü stungsausgaben sind auf ein Mindestmaß zu beschränken; der Staat hat alle unproduktiven Ausgaben zu unterlassen. Hier bei wurden besonders die Zuschüsse der Staaten zu künstlicher Preisherabsetzung von Kohle und Brot verworfen. Die Ver- kchrsunternehmungen, Eisenbahn und Post, müßten sich aus eigenen Einnahmen erhalten. Kredit dürfe nur für Zwecke des Wiederaufbaues zerstörter Gebiete in Anspruch genommen werden. — Die Kredit- und Währungskommission führte ihre Verhandlungen auf der Grundlage der sehr beachtlichen Vor schläge des Niederländers Dr. Vissering. Er forderte 1. in jedeni Lande eine unabhängige Notenbank, die dem Kredit begehr des Staates Widerstand leisten könne; 2. ein System der Parnllelwährung nach dem Muster Chinas. In dem diesen Vor schlägen dann jedochnicht folgenden Kommlssionsbericht heißt es: Die Inflation besteht darin, daß jm Krieg zusätzliche Kauf kraft ohne Vermehrung der Sachgüter eingetreten ist. Da die Vermehrung des Zettelumlaufs und der mobilisierten Bank guthaben dadurch sich vollzieht, daß die Regierungen Schatz scheine bei der Zentralnotenbank zur Deckung ihres Bedarfs diskontieren, so ist eine Gesundung der Staatssinanzen durch Deckung der Staatsausgaben durch Staatseinnahmen Vorbe dingung für die Gesundung der Valuta. Voraussetzung für die Steigerung und Oekonomierung der Produktion ist größte Freiheit für den internationalen Warenaustausch. In der Währungsfrage wurde die Rückkehr zur Goldwährung emp fohlen, mit dem Zusatz, daß eine Relation zwischen Gold und den entwerteten Währungen im Augenblick noch nicht fixiert werden könne, hier vielleicht erst mit Vorsicht nach einer Deflation zu streben sei. Die handelspolitische Kommission hatte an de» Anfang ihres Berichtes die These gestellt, daß die im Kriege einge- führten Handelsbeschränkungen fallen müssen. Die Praxis, verschiedene Preise für Inland und Ausland zu nehmen, müsse überwunden werden. Der Völkerbund wird angerufen, die dankbare Aufgabe dafür zu übernehmen, daß de» Län dern, die Rohstoffe zu ihrer Wicdeverholung bedürfen, zeit weilige kaufmännische Kredite zu deren Erlangung gegeben werden. Die Wiederherstellung der verkehrstechnischen Ver bindungen zwischen den einzelnen Märkten der Welt wird als eine der wesentlichen Voraussetzungen internationaler Wirt- sckMstsgesundUng bezeichnet. Ein Ueberblick über diese Berichte zeigt bereits, welche politischen Aufgaben jetzt in der Durchführung des Londoner Ultimatums vor der deutschen Reichsregierung stehen. Es muß jetzt mit äußerster Energie endlich ein Steuerprogramm geschaffen werden, das dem Staate Einnahmen bringt, ohne daß diese Einnahmen sofort von dem Einnehmerapparat auf gesaugt werden und ohne daß die Steuerquelle selbst zerstört pnd die Steuermoral vernichtet wird. Wir müssen zu stärk ster Produktionsförderung gelangen, aber in Freiheit und nicht in organisatorischem Zwang. Man lese bei uns in Deutsch land aufmerksam die nüchterne wirtschaftliche Sprache der Brüsseler Berichte nach, um daraus zu erkennen, daß für alles, was jetzt und in nächster Zeit weltwirtschaftlich ge schehen oder ungebahnt werden kann, die Erhaltung privat- wirtschaftlicher Verantwortlichkeit, privatwirtschaftlicher Frei heit Voraussetzung ist. Vor einigen Tagen wurde in der Oeffentlichkeit von einem Sozialisten darauf hingewiesen, daß es die Tragik der Sozialdemokraten in Deutschland sei, durch die Annahme des Ultimatums daran stärksten Anteil genommen zu haben, daß der Wiederaufbau Europas und der Weltwirtschaft er folgreich im kapitalistischen Geist jetzt begonnen und durch geführt werden könne' Die Regierung und die verantwor tungsbewußten Parteien des Parlaments werden sich dies vor Augen zu halten habe». Unsere Rettung und unser Auf stieg liegt geborgen in der Ausfüllung des Londoner Ultima tums durch das, was Brüssel vorbereitet hat. Dies Pro gramm ist aber kapitalistisch, weder schutzzöllnerisch-monopolis- stisch noch sozialistisch. Der freien sozialen Wirtschaftspersön lichkeit gehört diese Gegenwart, Staat und Wirtschaft beruhen in Gegenwart und Zukunft in lebendiger, tatkräftiger De- mokratiie. Vie 2sdlmg aer Soiamiliisräe 150 Millionen Goldmark in Devisen In Ziffer 5 des Ultimatums hat sich die deutsche Regierung verpflichtet, innerhalb von 25 Tagen eine Milliarde Goldmark in Gold oder anerkannten Devisen, oder tn deutschen Schatz anweisungen mit dreimonatiger Laufzeit zu bezahlen. 3n Aus führung dieser Verpflichtung hat die deutsche Regierung — ent sprechend ihrem Vorschlag in dem Vermittlungsantrag an die amerikanische Regierung — der Reparationskommission zunächst eine sofortige Zahlung von 150 Millionen Goldmark überwiesen werden. Vor Ablauf der 25tägigen Frist, also Ende Mai, wird der Neparationskommission eine weitere Zahlung in bar, der Nest in deutschen Schatzanweisungen geleistet werden. Wie wir hören, sind Dispositionen getroffen, welche die Einlösung dieser Schatzanweisungen innerhalb des vorgeschriebenen Zeitraumes sicherstellen. KorkiNilv micbt rurück Oppern, 17. 5. Der polnische Erelütivausschuß, an dessen Spitze Korfanty steht, hat an die Interalliierte Mission in Oppeln ei» Telegramm folgenden Inhalts gerichtet: „Oberschlesien hat stch 12 Tatze lang im Aufstunde befunden. Das polnische Voll hat ncmals den Anspruch erhoben, durchj Gewalt zu triumphercn; aber es hat sein Leben für seine heiligsten Rechte hmgegcb.m. Ter Ausschuß gibt zu, daß in der Leidenschäst des Ausstandes die Grenzen der Klugheit überschrittet« worden sind; aber unsere be geisterten Streitkräfte sind nunmehr bereit, einen Rückzug anzutreten, groß genug, um zu sichern, daß die Feind seligkeiten mit den Deutschen sofort aushören, vorausgesetzt, daß das Gebiet, das stc räumen, von alliierten Truppen und nicht von deutschen Truppen besetzt wird. Wir wer- , den keinen Zoll Boden an die Deutschen überlassen; aber i wir werden ihn der Interalliierten Kommission lassen. ! Wir bitten demgemäß, daß die geräumte Zone von den Alliierten besetzt werde, so daß die polnische Bevölkerung nicht unter Vergeltungsmaßregcl» zu leiden hat, wie sie bereits oorgekommen sind.' Der Rebellenführer Korfanty macht i» diesem groß spurige» Erlaß wertvolle Zugeständnisse, deren sachgemäße und nachdrücklichste Verwertung bei der Verteidigung des gute» deutsche» Rechts wir der Neichsregierung dringend ans Herz legen möchten. Es räumt zunächst ein, daß er 12 Tage lang in Oberschlesien „seinen Krieg" geführt hat. Wenn er dabei auch nur von einen« „Aufstande" forscht, so betont er doch damit, daß ein unverzeihlicher Verstoß gegen Ruhe und Ordnung stattgesunden hat. Korfanty geht aber noch weiter; er bekennt sich auch dazu, daß sein Raubzugs-Aus- schnß „die Grenze» der Klugheit überschritten" habe, d. h. auf gut deutsch: daß er sich rücksichtslos über die Bestimmun gen des Versailler Vertrags und über die Anordnungen der Interalliierten Kommission hinwcggesetzt hat. 'Alenn sich der Wilde Pole jetzt dazu entschlossen hat, das eroberte Gebiet zugunsten der Alliierten zu räumen, so beginnt er damit end- lich wieder sich auf die Bestimmungen des Versailler Vertrags zu besinnen. Denn so lange über die zukünftig« Zugehörig keit Oberschlesiens nichts entschieden ist, hät ja die Interal liierte Kommission die Pflicht übernommen, durch entsprechend« Besetzung für Ruhe und Ordnung zu sorgen. Herr Le Rond kann nur durch die Auswahl der für die Besetzung in Oberschlesien in Betracht kommenden Truppen zeigen, ob er gewillt ist, wirkliche Unparteilichkeit zu wahren. Läßt «r nur französische Truppen in das dein aufrührerischen Polen geräumten Oberschlesien einrücken, dann wird ihm niemand in Deutschland glauben, daß es ihm ernst sei, den Deutschen Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. Auf jeden Fall bedeutet aber der Rückzug der räuberischen Polen «ine gewisse Ent lastung für Oberschlesien. , MMeicdt Rbticble» gegen vewcdlimg Aus Pariser Zeitungsstimmen geht schon unzweideutig her vor, daß man uns noch alle möglichen Schwierigkeiten in den Weg zu werfen gedenkt. Die Gruppen Pomcaree und Foch be tonen immer kräftiger, wir wären viel zu milde fortgekommen. Die Bemühungen der französischen Regierung laufen darauf hinaus, die Aushebung der Sanktionen (Ausfuhr-Wertzuschläge und Rheinzoll) möglichst zu verzögern und die Kontrolle über die Ausführung des Ultimatums so streng wie möglich zu ge stalten. Da kommt zunächst die Entwaffnung (auch oer bayeri schen Einwohnerwehr) und die Bestrafung der angeblichen Kriegsschuldige«« in Frage. Die französische Presse behauptet fortwährend, sie habe Beweise von der offenkundigen Feind schaft Deutschlands argen Frankreich. Wir haben das schon in zahlreichen diplomatischen Noten bekämpft, aber man glaubt uns nicht. Dagegen fehlen alle Beweise dafür, daß Frankreich auch nur an die Möglichkeit einer Versöhnungrpolilik denkt. Würde die ehrlich befolgt, fo müßte doch der Streit einmal ein Ende nehmen, aber dazu kommen wir leider nicht. Alle Berichte vom Rhein melden die andauernde Zusammenziehung französischer Truppen. Die Ruhr-Traube war sauer, und letzt sollen wir an allem die Schuld haben. Freilich, wenn wir hören, wie die französischen Zeitungen gegen das befreundete und verbündete England heute austreten, so können wir uns über da« Auftreten gegen Deutschland kaum wundern. Der Chauvinismus ist nun mal ein Fieber, und es zeigt jetzt sehr hohe Grade. Aber es ist Frankreichs eigene Schuld, wenn es heute noch Niederlagen erleidet, die es sich sehr gut ersparen konnte. In Warschau sprach man davon, es müßte soweit kommen, daß alles Land westlich von der Elbe französisch, östlich von der Elbe polnisch würde. Das könnte an der Seine gefallen. Aber so weit wird die europäische Gedankenlosigkeit doch nicht gehen. Vie itMnittbm Asbien In Italien hat der Ausgang der Kammerwahlen die liberal-demokratische Politik des Kabinetts Giolitti bestätigt. Der Regierungsblock hat sich nach den bisherigen Nachrichten ziemlich gut behauptet. Auf der Strecke sind die Nationalisten und Sozialisten geblieben. Die letzteren haben nicht zahlenmäßig eingebüßt, im Gegenteil sind verschiedentlich die sozialistischen Stimmen in ihrer Gesamtheit gewachsen. Aber die kommunistische Abspaltung hat dein italienischen Sozialismus einen schweren Rückschlag gebracht. Die Konimunisten selbst werden höchstens 15 Sitze erhalten, während die Sozialisten von ihren 140 Man date«! «tngefähr 100 wiederbekommen werden. In Italien gilt das Listensystem gleichfalls, jedoch wird nicht eine gebundene Liste gewählt, sondern es steht den Wählern frei, auf der Liste die Reihenfolge der Kandidaten selber zu bestimmen. Dadurch ist es auch für die politischen Führer keinesfalls o sicher, wieder- gewählt zu werden. Es verlautet beispielswei e^ daß Giolitti selber auf seiner Liste nur zweiter geworden ei. Sein mut maßlicher Nachfolger Salandra ist jedoch gewählt worden und auch Nitti, der zwar mit seiner Liste wenig Erfolge errungen hat, ist dennoch selber gewählt. Obwohl in Italien jetzt sogar die Analphabeten das Wahlrecht haben, ist dennoch die Wahl beteiligung meistens sehr gering. In den einzelnen Wahlkreisen geht sie selten über 50 Proz. hinaus. Am stärksten war sie diesmal in Südtirol, wo fast 98 Proz. abgcstimmt haben. Der deutsche Charakter des Landes wird dadurch erneut bestätigt, daß alle vier Kandidaten des deutschen Blockes gewählt sind. Die Italiener hatten eigene Listen garnicht. ausgestellt, sondern stimmten für die Sozialisten, die in allen eroberten Provinzen einen starken Erfolg errangen. Vie Riiidebiwg ck» ZcdAgmeimim i» 5»cb;en Die Negierung hat dein Landtag de» Entwurf eines Ge setzes über die Aufhebung der Schulgemeinden zugehen lassen. In dem Entwurf heißt es u. a.: Die bisherigen Schul gemeinden werden aufgehoben. Ihre Verpflichtung zur Er richtung und Unterhaltung der Volksschule» und Fortbildungs schulen geht auf die bürgerliche Gemeinde und die selbständigen
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