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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 09.02.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-02-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-191202093
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19120209
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19120209
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohenstein-Ernstthaler Tageblatt
- Jahr1912
- Monat1912-02
- Tag1912-02-09
- Monat1912-02
- Jahr1912
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 09.02.1912
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j Fernsprecher j Str. 11. 2«srr»tr nehmen außer der Geschäftsstelle auch die Austräger auf dem Lande entr^L ... auch befördern die Annoncen-Expedittonen solche zu Originalpreisen. feden Wochentag abends für den folgenden Tag und koste: durch die AuSrräger ! deS .rteljahr M. 1.55, durch die Bost bezogen Mt. 1 du frei ins Hau". Amtsblatt für H Nmil. AMjtW mS -m siMral W HohtMiil-ßriiAb!. Vegan aller Grmeirrdeverwaltnngen der umliegenve« Ortschaste«. Anzeiger für Hohenftein-Grnstthal, Oderlungtvitz, Gersdorf, FermSvori, Vera»; L Meinsdorf. Langenberg, Falken, Reichenbach, Callenberg, LangeuchurSdorf, Grumbach, T-e'.Al heim, Kuhfchnappel, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg Lugau, Trlf,.-^ Pleißa, Rußdorf, St. Egidien, Hüttengrund u. s. w. Ar. 32. NeschLftSstellk ^chulftraßk Nr. 81. Zreitag, den S Zebruar s9>2. Bries« und Telegrarmu-Ldref« AmNdlaN H»henstetn«<trnstihal. Zounabenv, den 1(^. Aebrnar 19^2, vorm Uhr sollen in Wüstenbranv 12 Schock Roggen «unausgedroschen versteigert werden Metcrversammlung: Bahnhofsrestaurani, Wüstenbrand, Simbach, den 7. Februar 1912. Der Gerichtsvollzieher des Königs Amtsgerichts. Fräulein Elisabeth Kohlhaw aus Berlin wurde beute als Krankenschwester fttr das Sradtttankenhaus verpflichtet. Hohenstein-Ernstthal, am ü. Februar 1912. Der Staotrat. " AbsperruugS- uud Wachtdieust. Für das Jahr 1912 wird der Absperrung-- und Wochtdiensi bei Bränden und Hauprübungen der Feuerwehr wieder durch je 15 Mitglieder der hiesigen Militärvereins und Sckützmkomvagnisn ausgcübu . Die Mannschaften tragen im Dienste Binden an der Mütze und haben m^ch H 5 ihrer Jn- strnttirm während der Tätigkeit Polizeigewalt. < Hohenstein-Ernstthal, am 6. Februar 1912. Der Stadtrat. Die nachstehenden Bestimmungen werden hiermit zur öffentlichen Kenntnis gekrackt. Hohenstein-Ernstthal, am 5. Februar 1912. Der Stadtrat. Vlll. Nachtrag mm Ortsge^etz für die Stadt Hohenstein Ernstthal vom 21. März 1899. Artikel l. H 27 Ziffer Ü erhält starr der bisherigen die folgende Ueberschrift « Abschätznngsansschuh, zugleich für Zuwachssteuer-Geschafte. und anstelle des erledigten 2. Absatzes die folgende Bestimmung Insoweit bei der Beranlaguug zur Zuwachssteuer nach den M 21 bis 24 Ler Ausftthrungs- defttmmungen vom 27. März 1911 zum Zuwachssteuer-Gesetz vom 14. Februar 1911 und bei der Feststellung der Unterlagen eines Feststellungsbescheides nach tz 33 der erstgenannten Bestimmungen ein gemischter Ausschuß im Sinne der Ztz 121 bis 124 der Revidierten Srädteordnung vom 24. April 1873 mit zu wirken Hal, ist mir der Erledigung dieser Geschäfte der Abschätzungsausschuß betraut. Bec allen seinen gutachtlichen Aeußerungen und Entschließungen ist dieser Ausschuß dem Smdrrare als Zuwachs steueramt untergeordnet. Artikel 2. H 27 Zister 9 erhält starr der bisherigen die folgende Ueberschrift - S Krankenhausausschus;, zugleich für Vas Bürgerheim König Albertstift. und folgenden 2. Absatz: In der nach tz 3 der Satzungen des Bürgerheims König Albertstift vom 11. April 1911 teil weise veränderten Zusammensetzung ist dem Ausschüsse die aus den 2 und 4 dieser Satzungen er sichtliche Wirksamkeit zugewiesen. Artikel 3. 8 27 Ziffer 18 in der Fassung des I. Nachtrages vom 18. Mai 1904 und des Artikels 5 des V. Nachtrages vom 23. November 1909 erhält folgende Fassung: 18. Parkausfchutz. 1 Zradrrar, 4 Stadtverordnete, 2 Bürger, der Stadtbaumeister (letzterer ohne beschließende Stimme». Hinsichtlich der Wahl der 2 Bürger steht dem Erzgebirgsverein zu Hohenstein - Ernstthal das Recht zu, dem Stadwerordnetenkollegium Vorschläge zu unterbreiten Dem Ausschüsse liegt die Beaufsichtigung und die Unterhaltung der städtischen Anlagen ob. Er ha: die in dieser Richtung erforderlichen Maßnahmen vorzubereilen und darüber Vorschläge zu machen. Hoheirftein-Ernftthal, am 31. Dezember 1911. Der Ttadtrat Die Itadtverorduete« (1.. 5.- I>r. Potz, Bürgermeister. äü K. Dietze, stellverrr. Vorsteher. Nr. 88116. We. Gene Dresden, am 18. Januar 1912. Ministerium des Zuneru ven Minister: Or. Rumpel:. Vogel. Freibank: Rohes MWW «S gek. schweiichW, Pst. je »15 Pf. Vas Mcktigfte vorn Hage. Die erste Sitzung des neuen Reichstags sand gestern nachmittag 2 Uhr statt und wurde vom Alterspräsidenten Träger geleitet. Auf der Tages ordnung standen nur die üblichen Konstituierungs förmlichkeiten. Für die heutige Sitzung ist die Wahl des Präsidenten und der Vizepräsidenten angesetzt worden. In der sächsischen Zweiten Kammer wurde gestern der V o l k s s ch u l g e s e tz e n l w u r s einer außerordentlichen Deputation überwiesen. Der neuernaunte Gouverneur von Kamerun, Dr. Eber maier, tritt am 9. März die Ausreise in das Schutzgebiet an. Die Wirtschaftliche Vereinigung im Reichstage hat beschlossen, von einer N e u k o n- stituierung dieser Fraktion abzusehen. Die erste Straßenbahn Deutschlands mit benzol-elektrischem Betrieb wird Mitte Februar auf der Strecke Grünau-Schmöckwitz dem Verkehr über geben. Der schweizerische Bundesrat verlangt von den eidgenössischen Räten für neue Haubitzen, Festungs- und Gebirgsartillerie und Infanterie- Maschinengewehre einen Kredit von 15 76t'000 Franken. Die französischeFlotte wird auf 8—9 Monate fast ohnePuloer sein. Die Türken bezeichnen die Kriegslage als für sich günstig. Oie Ukronrecle. Wohl selten ist mit solcher Spannung erwarte! worderr, mit welchen Wendungen der Kaiser den neugewählten Reichstag begrüßen werde, dessen Farbe so ganz und gar nicht seinen Wünschen ent spricht. Aber Wilhelm der Zweite nimmt die Er gebnisse einer verfahrenen Wahlbewegung mit Ge lassenheit hin und richtet an die Gesamtheit der 397, also auch an die 110 gmudsätzlichen Vernei ner der bestehenden Staatsordnung, den Ausdruck seiner „Ueberzeugung, daß auch sie als die erwähl ten Vertreter der Nation ihre besten Kräfte an die gemeinsame Arbeit setzen werden". Mit scharfer Betonung wird zunächst die so ziale Fürsorge an die Spitze der Reichs tagsaufgaben gestellt, das Fottwalten des sozialen Geistes gefordert, denn die Entwicklung st e h e nickt st i l l. Also Fortführung der Re form-Gesetzgebung! Aber von einer genaueren Be zeichnung ihrer künftigen Richtlinien ist mit keiner Silbe die Rede. Man darf neugierig sein, ob die Generaldebatte des Etats uns Aufschlüsse bringen ivird, wie das dankbar zu begrüßende Bekenntnis des kaiserlichen Willens in seiner positiven Ausge staltung gedacht sein mag, nachdem die großen Werke der Sozialgesetzgebung jetzt abgeschlossen vor uns liegen. > , - j .jL Mochte diese Andeutung den Freunden emer beschleunigten Reform unseres Staats- und Gesell- schastslebens willkommen klingen, so wird den Frei händlern der Satz, daß die Grundlagen un serer Zollpolitik nickt verlassen werden sollen, zwar nickt unerwartet, aber doch auch kei neswegs erfreulich gekommen sein. Auch mögen sie sich wundem, daß jede Bezugnahme auf die herr schende Teuerung fehlt. Andererseits liegt aber in der Festhaltung an den zollpolitischen Grundlagen auch eine Abwehr der konservativen Verfchävfungs- bestrebungen enthalten, deren Wortführer, Herr o. Heydebrand, sogar jüngst geneigt schien, den nahe stehenden Fretkonssrvattven die Stickwahlhilfe ge gen Sozialdemokraten zu versagen, weil sie dem „lückenlosen Zolltar s" des Bundes der Landwirte widerstreben. Aber auch das sind Zukunsrssorgen. Für die bevorstehende Session lverden als positive Aufgaben außer dem Etat und dem Staarsangehörigkeitsgesetz allein die Wehrvorlagen und deren Teckungsfrage curgekündigt. Nicht bloß Er baltung, sondern auck Stärkung der Wehr kraft zu Lande und zu Wasser beißt es diesmal, und erfreulicherweise wird darauf hingewiesen, daß es an waffenfähiger junger Mannschaft nickt ge breche. Nicht nur Bereitschaft zur Wahrung von nationaler Ehre, Besitz und Interessen ist der Zweck solcher Stärkung, sondern diese Bereitschaft wird selbst wieder dem höheren Zwecke der Er haltung des Friedens untergeordnet. Für Deutschlands festen Willen, den Frieden zu wahren, natürlich unter den Bedingungen der nationalen Würde und Interessen, wird nochmals als Beweis die gütliche Erledigung der Ausein andersetzungen init Frankreich angeführt. Im üb rigen vermeidet die Thronrede ängstlich alle Streif lichter auf die Vorgänge in der Weh. Kein Wort von China, von Peffien, nicht einmal von der Tatsache eines schweren Krieges im Südosten Eu ropas wird ein künftiger Geschichtsschreiber ein Sterbenswörtchen erfauen, dein keine anderen Quellen als diese Thronrede zu Gebote stehen sollten. Freundliche Beziehungen zu allen Mächten, und Pllege unteres Bündnisses mit Oesterreich und Italien: das ist der ganze Inhalt des auswärti gen Teiles dieser überaus farblosen Thronrede. Weniger konnte nicht gut gegeben werden. Wenn somit der Geist nüchternster Geschäft- lickkeit über der neu begonnenen Legislaturperiode schweben soll, so ist das immerhin erfreulicher, als wenn auf in der Luft liegende Konfliktsstoffe bin- gewiesen würde. Nack den schweren inneren uird äußeren Erschütterungen der letzten Jahre könnte eins fünfjährige Abspannungsperiode unseren hart angegriffenen Nerven immerhin erfreulich dünken. Oer Aeickstag im Königlicken 8ckloK. (Stimmungsbild unseres parla - mentarifcken Mitarbeiters.) Im Kgl. Schloß zu Berlin war gestern Volksvorstellung. Der höfische Glanz stellte sich in den Dienst des Parlamentarismus und erhob den Eröffnungsakt zu einer feierlichen Szene in pracht- prunkenhem Rahmen. Gottesdienste in der Schloß- kapelle und in der Hedwigskirche gaben den Auf- takr und um die Mittagsstunde erhob sich rm Weißen Saale des Schlosses der Vorhang über der neuem Legislaturperiode. Der gcnrze Hofstaat war geladen. Auf der linken Seite des Saales sammel ten fick die Generäle, ein Bild von Farben und blinkenden Lichtern, auf der Rechten stellten sich die Diplomaten auf. Der Platz in der Mitte, dem Tbrone gegenüber ist heute den Vertretern des Reichstages vorbestimml. Allmählich finden sic sich ein, die schlichten bürgerlichen Röcke, die, soweit das Bild ihnen ungewvbnt, mit etwas zagender Unsicherheit die Schloßtreppen einporgestiegen sein mögen. Die meisten in einfach Schwarz, nur mit der Legitimation versehen, die ihnen die Wahlzettel ausgestellt. Doch einige tragen Orden oder Unifor men und stellen so eine lose Verbindung zu den reichgeschmückten Gästen der kaiserlichen Umgebung her. Das Glanzstück ist Graf Posadowskv in der großen Gala der Ztaatsminister. Um 12 Uhr zie hen die Minister ein. an der Spitze der Reichskanz ler v. Bethmann Hollweg. Sie stellen sich unmit telbar neben dem Throne aus. Der Kanzler ver läßt den Saal, um dem Kaiser Meldmrg zu erstat ten. Oben in der Loge bat die Kaiserin Platz genommen. Nun beginnt der Einzug. Der militä rische Gleichtritt wird hörbar. Dfe Schlotzgarde- kompagnie in fridericianisch-er Tracht rückt ein und stellt sich unter präsentiertem Gewehr hinter dem Reichstag auf. ?kun eröffnen die Hoffouriere und Oberbofchargen den Zug. Es folgen Staats sekretär v. Tirpitz, der Kriegsminister v. Heeringen und die Generalfeldmarsckälle v. Schliessen und v. d. Goltz mit den Insignien des Reichs. Ihnen folgt der Kaiser in der Uniform der Gardeküras siere, umgeben von den Präsidenten. Der Alters präsident. Geheimrat Albert Träger, begrüßt ihn mit einem dreifachen Hock. Mit ernster Miene, den Kelm in der Hand, betritt der Kaiser den Thron ! Der Reichskanzler überreicht ihm in tiefer Verben^ gung die Thronrede, die der Kaiser bedeckten Haup tes verliest. Zustimmender Beifall unterbricht ihn, als er von der Gesundung der Retchsfinanzen, von der Beibehaltung der Zollpolitik, der Notwendig keit einer starken Rüstung aber andererseits auch ds.u Willen zu freundnachbarltchen Beziehungen spricht. Den Schlußsätzen folgt wiederum lauter Beifall. Hierauf beschließt ein Hoch des bayrischen Gesandten Grafen Lerchenfeld die festliche Zere monie. Stimmungsbild aus ctem Keickstage. (Von unserem parlamentarischen Mitarbeiter.) Unmittelbar nach der feierlichen Eröffnung des Reichstags durch den Kaiser im Weihen Saale des Kgl. Schlosses spielte sich der „zweite Akt" des Schauiviels im Plenarsitzungssaale des Reichs- tagsgebäudes ab. Hier hatten sich lange vor Beginn der Sitzung vor dem Portale, das die neuen und die bereits bekannten Reichstagsabgeord neten passieren mutzten, eine Menge von mehreren Kundert Menschen angesammelt, dis hin und wie der einen der bekannten und beliebten Abgeordne ten mit lautem Zuruf begrüßten. Im Sitzungs saals selbst und noch mehr in den Korridoren und Wandelgängen gab es ein lebhaftes Gedränge und Begrüßen. Die „Neulinge" ließen sich bekannt ma chen, man schüttelte sich, froh aus dem wilden Kampfe gerettet entronnen zu sein, in Wiederse- hensfreude die ,Hand. Im Saale selbst hat sich das Bild eigentlich überraschend wenig geändert. Das Zentrum hat sich ganz eng an die Konservativen „aufgeschlossen", aber Herr Bassermann sitzt noch auf "einem alten Platze. Die Sozialdemokraten hüben ich etwas ausgebreitet und die Plätze der Polen eingenommen. Zwischen Zentrum und Konservati ven einerseits und bürgerlichen Parteien anderer seits gähnt trennend der breite Mtttelgang. Die e r st e Sitzung selbst nahm nur kurze Zeit in Anspruch. Der Alterspräsident, Geheimer Justizrat Träger, leitete die Geschäfte mit einer ogar bet ihm, dem Ewigjungen, erstaunlichen Fri cke. Er konstituierte Las provisorische Bureau und Kries die Schriftführer. Als er dabei dann auch den Namen des Sozialdemokraten Dr. Südekum nannte, ging eine allgemeine Bewegung durch dm Saal. Der Verlauf her Dinge zeigte, daß die Welt nicht unterqeht, wenn ein Konservativer und ein Sozialdemokrat zusammen im Präsidium sitzen. Hei terkeit verursachte es, als Herr Träger pflichtgemäß an das Haus die Frage richtete, ob vielleicht je mand da sei, der älter sei als er und diesem „Trä-
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