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Erzgebirgischer Volksfreund : 18.10.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-10-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-189510187
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18951018
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18951018
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1895
- Monat1895-10
- Tag1895-10-18
- Monat1895-10
- Jahr1895
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 18.10.1895
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CrMb.D o lksfreund. gs 2 Uhr latz«. ächs. HauS." es Turnen- »verein. r vorjähr. r, Lrtcot- r, h billige« Mg, Tageblatt für Schneeberg und Umgegend. WÄ? M die UachL mW MtüAm »ehürdm in Lur. grüaöaM. Harlru-Kln, Iohmu»- ^tttNoOiüN gMgawiM t^ßuttz KeustStU«^ 8cha«ö«H, 8«hw«te>was mW Vtldeuchlw «i ü D«r.«kzaMr^sch« »olklftvmd- «schedU tMch «tt Uulilitz« d« »»» e I n-H srn eoim-mtd Atpa-«. «bonnEnt vUrteljshrlUtz r Mare MI >244 I Inserat« werden pro S gehalten« Zelle mit WPsg., Im autütchen ^e I ^gespalteneZelle dl« Sachaltäie Zeil« »UN I derechvet; tadeNarlscher, -nßerpewrhnllqer Satz nach erhöhtem Lm Freitag, 18. October 18S5. »chll-ZettmeMt»» Nr. »t«. Konkursverfahren. Ueber daS Vermögen Le» Sastwirths Richard Adolf Oehm in Wildenfels wird heute, am 16. October 1895, Vormittags 9*/, Uhr, daS Konkursverfahren eröffnet. Der Localrichter Emil Hagemann in Wildenfels wird zum Konkursverwalter er nannt. Konkursforderungen sind bis zum 15. November 1895 bei dem Gerichte anzumeld««. Es wird zur Beschlußfassung über die Wahl eines anderen Verwalters, sowie üb« die Bestellung eines Gläubigerausschusses und eintretenden Falle- üb« die in 8 120 d« Konkursordnung bezeichneten Gegenstände auf den 11. November 1895, Vormittags 10^2 Uhr und zur Prüfung der augemeldeten Forderungen auf den 29. November 1895, Vormittags 11 Uhr vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Allen Personen, welche eine zur Konkursmasse gehörige Sach« in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird aufgegeben, nichts an den Gemein» schuld«« zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Be sitze der Sache und von den Forderungen, für welche sie aus der Sache abgesonderte Be friedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 6. November 1895 Anzeige zu machen. Königliches Amtsgericht zu Wildenfels. Auf Fol. 40 des Handelsregisters für den Bezirk des unterzeichneten Amtsgericht- ist hente di« reuentchtete Firma Rudolph Walther K Sah« in Friedrich-grLr» «tngetrag« und zugleich verlautbart wo,he«, daß di« Eiganenfabrikanten Franz Rudolph Königliches Amtsgericht. Römisch. Marttverleguug. Mit Rücksicht auf di« bevorstehende Volkszählung wird d« diesjährige Wiutermmckt sicht am 2. und 3. Dezember, sond«« auSnahmSwetse bereits am HO. und HO. Nadeiwder abgehalte«. Thum, de« 3. Oktober 1895. Der Ttadtrath. 1 Schneid«. Nr. 36 de- diesjährigen Reichsgesetzblattes ist erschienen und liegt in der Expedition d« unterzeichneten Behörden 14 Tage lang zur Einsichtnahme au». Inhalt: Bckamltmachung, betreffend die dem tatarnatio aalen Neben iukommm üb« den Etsenbahnstachtverkehr beigefügt« Liste. Die StadtrLthe von Aue, Lößnitz, Neustädtel, GchueekerA und Schwarzenberg, die Bürgermeister voq Grimhaia, Harte« stein, , Johanngeorgenstadt und Wildenfels, die Gemeindevorstände der amWs hauptmauuschaftlichen Bezirk« Schwarzenberg. Hartenstein G o « u t a g, dm L6. Oktober 1893 Rachmlttag- H Uhr Gesammt - Uebung der dienstpflichtigen und Freiwilligen Feuerwehr. Stella» aW Spritz enhurrse Unentschuldigt«- F«mbletbm, sowie Fehlen ohr^ begründet« Entschuldig,»-«« WÄ Ml dm in d« Ftue^scho^uuug feftzjchtzM Straff WMWt Hartenstei», am 11. Oktober 1895. Der städtische Branddirektor. 2 . Härtel. Bam Caugastaat. Neber die Lag« im Congostaat wird aus Brüssel, den 13. October geschrieben: Es ist hohe Zeit, daß ein« starke militärisch« Expedition den cougostaatlichen Bezirk Kassai- Lualaba besetzt und des mm« mehr um sich greifenden Mi- litärausstandes Herr wird. Nachdem die farbigen Soldaten sich in Luluaburg empört, Capitain Peltzer ermordet und ver speist hatten, waren sie nach Osten zu abgezogen. AuS Lu- sambo, der Hauptstadt des Bezirkes am Sankuru, wurden ihnen unter dem Befehle der belgischen Lieutenants Bollen und Shaw stehendeTruppenuachgesendet, umstch ihr« zu bemächtigen. Sie trafen die Aufrührer in Kabinda, sechs Tagemärsch« im Süden von Lusambo am Sankmuflusse. Es kam zum Kampfe, welcher für die Congotrupptu schlimm ausgefallen sein muß, denn beide Off cirr« wurden von de» meuterischen Soldaten getödtet und ousgeftessen; beide jungen Offici«« waren als tüchtig ge schätzt. Nach dem „Mouv. Geogr." ist di« Meuterei ausgebrochen, well dies« 300 srüherrn Soldat«» des von den Belgier» Hin gerichteten Häuptlings Hongo LutötS dessen Tod rächen wollten. Diese Vorgänge haben nach demselben Blatte in dem ganzen Gebiete eine große Erregung hervorgerusen. Die aufrühre rischen Soldaten haben ihr« Waffen und ihr gesammteS Ge- päck mitgenommen und es wird sehr schwer hallen, der 300 Hinterlader wieder habhaft zu werden, da sie sich unter den Eingeborenen d« Bezirke Gunda und NyanguS zerstreut be finden. In Folg« der ernsten Gisammtlage entsendet der Con gostaat am 6. k. MtS. seine bewährtesten Truppenführ« nach dem Congo, unter ihnen den Capitain Van Gol« nach Lulua burg, den Besieger der Araber Lieutenant Dhanis und den Lieute nant D« la Käthulle nach Bangala. Man «hofft von ihnen «inen Wandel in der Lage. Ein Vertret« des Reut«'schen Bureau- hatte letzter Tag« «in« Unttrredung mit einem Missionär, welch« kürzlich vom Corgo-Staat nach 14jährigem Aufenthalt daselbst nach Eng- land zurückgekehrt ist. Demnach benschen trostlose Zustände am Congo: „Die volle Wahrheit darf Niemand sagen, welcher je Wied« nach Lem Congo zurückkehren will. Di« Beamten verfahren völlig willkürlich, als ob ihnen Niemand etwa- zu sagen hätte." lleb« die Ermordung des englischen Händlers Stokes sprach sich der Missionar wie folgt auS: «Ich hörte von dem Vorfall «st, als ich Len Strom hinabfuhr. Wie ich aber Capitän Lothair« kenn«, war ich nicht überrascht. Di« Ei»gebor«nen haben eine heilig« Scheu vor diesem Manu«. Di« Eingeboren«« am Lulanga-Fluss« nenne« ihn „Lofemba", d. h. Nebel, w«il Niemand weiß, was « nächstens beginnen will. Dennoch ist Lothatr« noch gar nicht der Schlimmst« d« Congo-B«amt«n. Viel« haben noch einen weit schlimmeren Namen. Mit Lothatr« steht es allirding- schlimm genug. Vor Vie« Jahren traf der Hauptmann mit einer Trupp« Schwarzer gegenüber der Missionsstation Lulongo «in. Di« Eingeborenen waren geflohen, sobald sie von dem Anmarsch Lotyain'S gehört hatten. Darauf bat« den Missionar, seinen Einfluß geltend zu machen, die Eingeborenen zurüchubringen. Er wolle ihnen drei Tag« Frist gewähr««, um «in Palaver abzu halten. Der Missionar traut« Lothatr«. Er hielt ihn für «inen Offizt« und ein«« Christ««. So kam«« di« Eiageborrn«« d«nn auf di« Station. Kaum waren sie ab« angelangt, so eröffnet« Lothair« mit seinen Leuten da- Feuer auf sie. Ein« Menge wurde getödtet. Natürlich schoben die Eingeborenen den Missionaren di« Schuld für de« Verrath zu. Darauf meldete Lothatr« Zeiner and««« Miffionsstatiou, daß er sie tn Bälde besuchen würde. Dies« Missionar war vorsichtig und warnt« di« Eingeborenen. Ein« Sache scheint b«t d« Stoke- schen Angelegenheit übersehen zu werd««. Di« Karawane des Stokes hatte Woarm im Werthe von 4000 L. Wahrschein, lich kamen viele Waffe», welch« von d«n Congo-Staat-Be- amten b«i den Eingeborenen gefunden wurden, von der Stoke- schen Karawane. Die Beamten werden natürlich «kläre«, daß die Eingeborenen di« Waffen von den „Briten" erhalten hat- ten.' Friede herrscht allerdings zur Zeit, . aber wie? Jed« Ort am Aruwimi hat eine Menge Gummi zu zahlen. Als die Eingeborene« es nicht aufzubrtngen konnten, wurden sie bestraft. Di« Folg« war, daß 60 Arab« sich «hoben und den Soldaten oeS Congo-Staates di« Waffen und Munition abnahmen. Eine Menge Soldaten fanden ihren Tod. Darauf zogen die Eingeborenen gegen die Hauptstatton Basoko vor. Dreimal gingen sie gegen dm befestigten Platz vor. ES gelang ihnen aber nicht. DaS Alles hat sich im Frühling und Anfang Sommer abgespielt. Zu der Zett hat «tn Belgischer Offizier die Station Monsamve, 59 englische Meilen unterhalb Bangala, angegriffen. Der Angriff war völlig unprovocirt. Die Belgischen Soldatm brannten di« Ort« nieder. Nur die Missionsstation schonten sie. Der Fall kam dem König Leopold zu Ohren, welcher Einzelheiten for derte. Im Congo-Staat liegt die Sach« so: Junge und uuersahrene Officiere, di« sich weit weg von der Centralver- waltung befindm, thu«, was sie vollen: König Leopold und der, Gouverneur sind ohnmächtig. Sie wissen, wie die Dinge stehen. D« unprovocirt« Angriff auf Bangala steht nicht vereinzelt da. Tin Engländer, welcher kürzlich nach dreijährigem Auf- enthalt im Congostaat in di« H«math zmückgekehrt ist, sagt: „Ich kann nichts dagegen sagm, w««n man die Beamten des CongostaateS der Unfähigkeit und Brutalität anklagt. Ihr Hauptzweck ist, Gummi und Elfmbei« zu bekommen; daran liegt ihnen Alles, Gesittung zu verbreit«», nicht». Sie machen sich kem Gewissen daraus, einen Stamm gegen den anderen zu Hetzen. Der stärker« Stamm muß die Kastanien au- dem Feuer Holm, damit di« Congobeamtm da- Elfmbei» de- schwäch«» Stamme- erlangen. Ein« Menge Menschenleben gehen dabei zu Grunde «nd «S ist deshalb kein Wunder, wenn so häufig belgische Offizier« «mordet werden. Auch der Fl»ß wird strenge bewacht. Di« Congobeamtm sahen «tn mit Elfenbtin beladene» Boot den Fluß yinabfahrm. Dann gaben sie den Eingeborenen Zeichen, anzuhalten und ihr« Waare «inzubringm. Einen Preis wollen st« ab« zahlen, der weit niedrig« ist, al- «r von jedem Händler «Halim werden kann. Di« Folge ist selbstverständlich, daß die Ein- gebormm so schnell wie möglich davon fahr«. Was ge- schirht? Da- Feuer wird uuf da- Cano« eröffnet, entweder werden di« Eingeborenen getödtet oder sie müssen ch«n Beamten ! de- CongostaateS ihr Elfenbein überliefern." — „Ein ander« Punkt ist der, daß belgisch» Agentin fortwährend bemüht stnd, britische Unterthaaen an der Soldküste, tn Sierra und m Bar bados, anzuwerben. Die britische Regierung hat schon ein Auge darauf. Die Leut« werden als Arbeiter verpflichtet und müssen dann, sobald sie im Congo-Staat etngetroffm sind, Milttatrdimste leiste». Sehr Wenige kehren j« an die Küste zurück; sie sterben im Janem; meistens verhungern sie. Di» Folge ist, daß auf Hundert« von Mell« da- Land verödet ist. D!« Eingeborenen flüchteten sich aus französische» Ge biet. Freilich muß man den höhnen Congo-Veamtm, diefich an der Küste befindm, zur Ehr« nachsagen, daß fie für dm Stand der Dinge im Freistaat nicht verantworüich sind. Ja Boma wird doch wenigsten- der Versuch gemacht, die Kinder der Eingeborenen zu «ziehen. Im Jnnna aber herrscht fort- während der BelagnungSzustand. Wen» e- nach den Be wohnern des Congostaates gegangen wäre, so würden di« Belgier längst aus dem Lande vertriebm sein und di« Brit« und and«« Europäer dasselbe Schicksal getroffen habm. Nur da- Mißtrauen «ine- Stamme- gegen den ander« rettet die Belgier." (Man wird nicht vergessen dürfe», daß diese Zeugnisse von Engländern herrührm, deren Landsleute unter Umstän den kgum ander- verfahrm.) Tagergefchichte. Deutschland. — Aeußerungm d«S Staatssekretär- v. Bötticher üb« die Ursachen der Entlassung Bi-marck- wurden gestern in Berliner Blättern mitgetheilt. Damach wär« Fürst ÄtSmarck auf v. Bötticher erbittert, well v. Bötticher in der Meinungs verschiedenheit de- Kaisers und des Fürsten über die Fort- ührung der Sozialpolitik sich auf die Seit« de- Kass«- ge stellt und dem Kais« nicht abgeredet hat, tn der Arbetterge- «tzzebung so weit zu g«hm, al- « seinerzeit gegangen ist. v. Bötticher behauptet: „Fürst Bi-marck verstand es nicht, die Dinge so vorzutragm, dich die Vorstellung« bei dem Kais« Eingang fanden. D« Fürst, der «ine große Autorität bet dem Kais« genoß, sprach zum Kats« autoritativ, und so mußt« «8 denn kommm, daß dem Kaiser die- nicht gerade gefiel und die Meinung in ihm in den Vordergrund trat: « sei doch nm einmal von Gott an di« Stell« g«st«llt, an der er steh«, um nach sein« Gab« und Kräften Md nach sein« Auffassung die Regierung zu führen. So kam «S, wie «S kommm müßt«: Der Kais« nnd Fürst Bi-marck verstand« sich schließlich röcht, mehr. Als di« Entscheidung getrost« war, begab ich mich zum Fürsten Bismarck, um auch von ihm zu verabschied«. ES war wohl die schwerste Stunde meine- Lebens. Thräom- den Auge- küßte ich ihm di« Hand, dankt« ihm für alle- Wohlwollen, das « mir bewiesen, und bat ihn. zu glaub«» — «S wann mir schon allerhand Gerücht« zu Ohr« gekaut- m«n — daß ich ni« «twaS geihan, wa« mit der Trme gr- gm ihn nicht vereinbar wän. Er antwortete mir, er setz« auch gar nicht voraus, daß ich «tue« Tnubruch gegen ihn begangen hält« od« «weS TnnbmchS fähig wäre; aber er
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