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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 21.10.1916
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-10-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19161021017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1916102101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19161021
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1916102101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1916
- Monat1916-10
- Tag1916-10-21
- Monat1916-10
- Jahr1916
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 21.10.1916
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61. Jahrgang. O SSL. Sonnabend, LI. Oktober ISIS. Drahtanschrift: Nachrichten »»«den. Sernsprecher-Saminelnummer: SSttckl. Rur sür NachtgrsprSche. 2««U. v«8»g» > Pebühr »lertelllhrN- tn Dreeden tet pvetmill-er Zutragung (an Sonn- und Montagen nur ein- mal) 3,2k> M., in den Vororten 3,SO M. Bei einmaliger Zustellung durch die Post 3,30 M. (ohne Bestellgeld), «»zeigen.Preis«. Die «inlp-I»ge Zeile (etwa 8 Eilten) Ld Ps., vorpigepUitze und Anzeigen tn Nummern nach «on»> und Feiertagen laut Tarif. —Auowilrttg« Auftrag« nur gegen vorausdezahlung. — Belegblatt lüPI. Schristleitung und Hauptgeschäftsstelle: Marienftrahe 28/40. Druck u. Verlag von Liepsch » vlrichardttn Dresden. Nachdruck nur mit deuMcher Quellenangat« (.Dreadner Nachr.->LuiLiflg. — Unverlangte Schristlwcke werden nicht ausbewahrt. xios Klein« Klos 81. Z K Kurprinr Z'/r IudllSum ^ fürslen 5 Welt-Mselit 6 Vstaug^u Sie Sderu» nur k^acleber^er?il8ner aus cker kracLedsr^sr LxpvrtdLsi'di'aiisi'sl. fiükneraugen. fi-rndalli wercien in wenigen Tagen beseitigt riurck kI«vapN»!3l«>. bequem in cier ^nwenckung, unübertroffen in cier V/irlcung. Karton 50 ftkennige mit genauer Anweisung. Versancl nacti auswärts als Muster 60 Pfennige, bckt mit ^sppenmarke. I Vr«8ävv, ^ItinarlLt Reue italienische Mißerfolge im Pasubio-Gebiet. Illlammenbruch italienischer Angriffe an der Slelmstalsrant. — Rene Unruhen in Athen. — Rußland und die vrnirrliftischr lieinegnng. — Sine Begegnung der garen mit dem König d»n RumSuie». — Mar Kenaa Uber die englischen Finanzen. Lefterrrlchlsch-ungarischer Kriegsbericht. Wie«. Amtlich wird verlantbart den 2». Oktober: Oestlicher Kriegsschauplatz. Heere«front de« General» der Kavallerie Erzherzog Karl An der ungarisch-rumänischen Grenze wird «»ettergekämpft. Südöstlich von Dorna Watra wurde dem Feinde der Monte Rnsnlui entrissen. Heeresfront des Generalfeldmarschalla Prinzen Leopold von Bayern A» der Narajowka nahmen deutsche Truppen dem Heinde bei der Erstürmung einer Höhe über 205» Ge fangene und 11 Maschinengewehre ab. Am obersten jPtochod scheiterten mehrere Augrisse. Italienischer Kriegsschauplatz. Ist» Pasnbio-Gebietc dauern die Kämpfe fort. Nach langer, heftiger Beschickung griffen gestern 4 Uhr Nachmittags die Italiener unsere Stellungen nördlich des Vipsels an. Wieder kam cs z« erbitterten Nah- ffLmpfeu. Unter Führung ihres Oberst-RrigadierS Elli son schlagen die tapfere» Tiroler Kaiserjäger des 1, 0. und L Regiments sämtliche Angriffe erneut blutig ab. Alle Kttellnngen blieben in ihrem Besitze. Ucber 100 Ita liener wnrden gefangen. Durch starke Artillerie tunterstützt, griff an der Flcimstalsront ein Alpini-Rataillo» Hie Korcella di Sadolc und den Kleinen Eauriol an. In «nserem Mafchincngewehrscner brach der Angriff zu sammen. Südöstlicher Kriegsschauplatz. ' Nichts Neues. Der Stellvertreter des Chefs des Geucralstabcs: IW.T.B.j v. Höfer, Fcldmarschall-Lcutnant. Terauchi. Bor einiger Zeit hat in einem mandschurischen Orte, t« Tschentschiatung, ein Zusammenstoß zwischen Chinesen und Japanern stattgefunden, in dessen Verlaus einige Japaner getötet worden sind. Derartige Vorkommnisse sind im allgemeinen an den Grenzen der Machtsphärcn Hweter Völker nicht selten, besonders wenn diese Grenzen so unsicher und schwankend sind, wie es heute in der Man dschurei der Fall ist, wo von beiden Seiten an den Schran ken gerüttelt wird. Japan hat durch sein jüngstes Ab kommen mit Rußland in der Mandschurei freie Hand be kommen und bemrtzt die einzigartige Gelegenheit des Welt krieges, sich dort und nicht nur dort, sondern überall, wo jeS in China etwas zu holen gibt, so breit als möglich zu wachen. Die natürliche Folge ist eine stark feindselige Kttmmung im chinesischen Volke, die sich trotz der Be schwichtigungsversuche der Pekinger Regierung gelegentlich Huch in Taten äußert. So kam cs im vorigen Jahre zn Seinem Zusammenstoß zwischen chinesischen und japanischen kkruppen, der den Grafen Okuma zu der Ucberreichung von kl Forderungen vcranlaßte. Im Verlaufe der langwicri- jge» und zeitweise sehr scharf zugespitz'ten diplomatischen Fehde ist es dem chinesischen Präsidenten mit amerikanischer Hilfe gelungen, die japanische Negierung zum Verzicht Huf eine ganze Reihe der Forderungen zn bewegen und Wenigstens dem Namen nach den berühmten Grundsatz der /offenen Tür den japanischen Machtgclitstcn gegenüber zu wahren. Wenn es auch nicht ohne Einschränkung der chinesischen Sonveränitätsrcchte abging, so konnte dock Vuanschikai mit dem Erreichten im wesentlichen zufrieden fein. Nicht so Okuma. Er mußte sich heftige Vorwürfe ge fallen lassen und hat seither mit starken Widerständen im Innern zu kämpfen gehabt. Okuma galt, wenn man euro päische Begriffe auf die Verhältnisse im fernen Osten an- wendcn darf, als Liberaler. Er gehört dem Satsuma-Klan lan. der in der Stärkung der Flotte und im Anschluß an England sein politisches Ziel sieht, im ganzen also einem sogenannten „nassen Imperialismus" huldigt und für die Fcstlandspolttik -es konservativen Tschoschiu-Klans wenig Hbrtg hat. Da sich nun aber gerade jetzt für Japan eine vielleicht nie wiederkehrende Gelegenheit ergibt, seinen Einfluß in China anszubreitcn und zu befestigen, ist es nicht verwunderlich, wenn der Rat der Alten die Leitung der Politik in die Hände eines Mannes legte, der seit langem als tatkräftiger, ja rücksichtsloser Vertreter der Festlandspolitik gilt und auch in einer hohen Verwaltungs stelle, als Gouverneur von Korea, praktische Erfolge erzielt hat. Das kann Terauchi, der neue Mann, von sich sagen, und cs scheint, als ob er die Hoffnungen, die die javanischen Imperialisten auf ihn setzen, erfüllen sollte. Er hat größere Trnppenabtcilungen nach der Mandschurei geschickt, hat auch, wie „Rußkoje Slowo" kürzlich gemeldet hat, die japa nische Munitionsausfuhr nach Rußland einstcllen lasten und scheint Anstalten zu einer allgemeinen Mobilisierung des japanischen Heeres zu treffen. Es weht ein neuer Wind im Osten. Wird cs zum Kriege Japans mit China kommen? Die Frage läßt sich vorläufig noch nicht klar beantworten, das eikö darf aber als sicher gelten, daß Terauchi alles daranr fetzen wird, von der chinesischen Negierung so viel herauSzu- schlagen, als irgend möglich ist. Es ist auch durchaus nicht ganz unwahrscheinlich, daß er sich hierzu des stärksten Mittels bedienen wird, das in seine Hand gegeben ist. Japan ist ja reich geworben durch den Krieg, ist aus einem Schuld- ncrstaat säst ztt einem Gläubigerstaat geworden, und braucht heute nicht erst i» London anzusragcn, ob man dort mit der neuen Unternehmung einverstanden ist. Es wäre voraussichtlich kaum der Fall, denn trotz des Bündnisses, trotz des gemeinsam »nternoinmencn Naubznges nach Tsingtau sind die Sympathien, die man heute an der Themse für die Gros,macht im fernen Osten hegt, durchaus nicht groß. Die Japaner waren den Engländern so lange recht, als sie als Prellbock gegen Rußland verwertet werden konnten. Heute ist ein solcher Prellbock nicht mehr nötig, die Russen sind den Engländern in Ostasien und besonders in China schon lange nicht mehr gefährlich und werden es auch voraussichtlich nach dem Kriege nicht gleich wieder werden. Zudem haben sich die Japaner ja mit ihren früheren Feinden wieder ausgcsöhnt, und zwar, wie das vollkommene Aufgebc» der russischen Ansprüche in Nordchina beweist, offenbar für lange Zeit. Heute liegen also die Dinge so, daß Japan selbst den Herren in London un bequem wird, weil es Miene macht, in die Bezirke eng lischer Macht im Reiche der Mitte ciiizuvrcchc». Die Eng länder haben sich in dem Jangtse-Vertrag seinerzeit die reichsten Gebiete Chinas gesichert. Sic hatten dort reiche Kohlen- und Erzgruben in Beschlag genommen, weniger weil es sür sie ein bringendes Bedürfnis gewesen wäre, als um sic eben keinem anderen, der sie schließlich einmal gegen England hätte verwenden können, znkommcn zn lasten. Bei dem Einfluß, den sie aus die chinesische Negie rung z» gewinnen wußte», und nicht zuletzt dank des Bündnisses mit Japan schien alles in bester Ordnung. Nun aber hat sich gezeigt und zeigt sich mit jedem Tage mehr, daß auch die Japaner, die sieben Achtel ihres Be darfes an Kohle »nd Eisen vom Auslände bcziclre» müssen, den Wert des Jangtse-Gebietes zn schätzen wissen. In gleichem Maße, wie die Erkenntnis von der Bedeutung der chinesischen Bodenschätze in Japan diirchgcdrnngen ist, hat man die Wertlosigkeit, ja die Schädlichkeit des Bünd nisses mit England eingcsehc» und gar kein Hehl daraus gemacht, daß eine Revision des Bündnisvertrages, wenn nicht überhaupt seine Lösung, nicht ungern gesehen würde. Jedenfalls kann heute schon gesagt werden, daß Englands überragende Bedeutung im fernen Oste» heute Japan gegenüber in ein Nichts zusammengeschrumpft ist. Japan befiehlt allein und die Staatsmänner in London mUicn. da sie anderweit sehr stark beschäftigt sind, mit sauersüßer Miene zusehcn, wie ihnen die chinesische Tür vor der Nase zugeschlagen wird. Japans Vorgehen in China muß naturgemäß auch aus die japanisch-amerikanischen Beziehungen einen dunklen Schatten werfe». Sie waren in der letzten Zeit der Herr schaft Okumas, wie man so sagft korrekt, ja säst befriedigend. In Amerika haben sich sogar Stimmen erhoben, die auf die gemeinsamen Interessen der beiden Länder in Ostasien hin- wiesen und für ein Zusammenarbeiten der beiden Machte in wirtschaftspolitischcr Beziehung cintraten. Dieser schöne Traum ist beute jäh verflogen. In Washington weiß man, daß mit einem Manne wie Terauchi wicht zusammen- gearbeitet werden kann, weil er eben tn China etwas ganz anderes will als offene Tür, und es durchaus nicht gern sieht, wenn die jüngste Republik mit amerikanischen Waren überflutet wird. Von ihm ist auch zn erwarten. daß er die heikle Frage der kalifornischen Einwan-eruugSgefetze wie- der aufs Tapet bringt und von der amerikanischen Reste- rung endlich eine klare Entscheidung oder vielmehr eine Aufhebung der Einwanderungs-Beschränkungen «nd Land- crwerbs-Verbotc verlangt. Jedenfalls sind -enartiae Be fürchtungen in der amerikanischen Preste schon geSutzerl worden und können nach allem, was man von Terauchi weiß, nicht als ganz unbegründet abgetan werde«. Und selbst wenn sich die neue japanische Regierung vorerst nur auf die Erledigung der chinesischen Angelegenbett beschrän ken sollte, wäre das, wie vor einem Jahre, Grund genug für die amerikanischen Staatsmänner, ihre bisher vom Kriege in Europa über Gebühr in Anspruch genommene Aufmerk samkeit wieder dem Osten zuznwenden. DaS ist für «ns insofern von Bedeutung, als sich auch hierin eine Gemetu- samkeit der Ziele englischer und amerikanischer Pollktt sest- stellen läßt. Denn cs ist gar kein Zweifel, -aß die Swert- kancr alles versuchen werden, um Japans Kreise tu Ehin« zn stören und hierbei auf englische Unterstützung hoffe». Nicht ohne Grund, da ja auch England eiu Inte reffe daran hat, den Bundesgenossen im Osten, der sich ohnehin schon Rußland «IS Rückendeckung gesichert hat, nicht zu stark werden zu lassen. Auch das erklärt das euglisch-amertka» irische Einvernehmen und sollte uns vor dem Irrtum be wahren, daß in absehbarer Zeit hierin irgendeine Acnde- rung cintreten könnte. « Der neue japanische Außenminister, der bisherige Petersburger Botschafter Baron Mvtono, hatte sich vor seiner Abreise ins russische Hauptquartier bc geben und wurde vom Zaren in Gegenwart Stürmers in sehr langer Audienz empfangen. Nach seiner Rückkehr nach Petersburg wurde sein Aktcnschrank erbrochen und die Aktenmappe, die er aus dem Hauptquartier zu- rückgevracht halte entwendet, sb.j Rene Unruhe« in Athen. h. Der „Daily Telegraph" meldet aus Athen vom 10. Oktober: Als um 11 Uhr 80 französische Matrosen die Haiiplstraßc» abpatrvuitticrtcn, wurden sie durch einen Bvltshaufen, der der Patrouille in der Stadion-Stratzc folgte, belästigt. Tie Menge begann zu schimpfen und rief: „Nieder mit Frankreich! Es lebe der K önig ! " Der französische Offizier ließ darauf gegen Sic Leute scharf Vorgehen. Es entstand ein Zusammen stoß, wobei neun griechische Bürger verhaftet wurden. An der anderen Seite der Straße stand eine griechische Patrouille und sah untätig zu. Die französische Patrouftsc nahm die Verhafteten in die Mitte und kehrte nach dem sranzösischen Lager im Zappcion-Park zurück. Unterwegs in der Stadion-Straße begegnete die französische Patrouille einem griechischen Bataillon, das den Franzosen Platz machte. Sechs der Verhafteten wurden entlassen, drei wurden zurückbehaltcn, darunter ein Dr. Konstantino, bei dem man einen Brief an die Königin gefunden habe, und der Tierarzt der königlichen Ställe, der eingestanden habe, däß er einen Revolvcrschuß abgefeuert habe. Rußland n»d die venizclistischc Bewegung. b. Das Presscburcau des russischen Außcn- m i n i st c r i u m S gibt zu den griechischen Vorgängen einen bemerkenswerten Kommentar, worin cs in bezug aus die letzte Rede Benizelos' in Saloniki, in der er direkte Angriffe gegen den König gerichtet hatte, heißt: Ein zu künftiger Historiker werde zweifellos zahlreiche Wider sprüche in Benizelos' Handlungsweise ent decke», die seinen krassen Egoismus enthüllt. In Griechenland herrsche Anarchie. Es werde darum fremden Mächten untergeordnet. Unter solchen Verhältnissen könnten Benizelos' allgriechische Bestrebun gen keinesfalls ans Verwirklichung rechnen. In Petersburg verlautet infolge dieses offiziösen Kommen tars, daß die russische Regierung entschlossen sei, eine vcni- zclistischc Herrschaft über Griechenland zu verhindern. Italienische Truppen in Saloniki. Nach einer Meldung der „Agcnzia Stefani" aus Saloniki sind bedeutende Kontingente italienischer Truppen cingetroffen, die vor Sarrail und Pettiti vor- bcimarschierten. lW. T. B.) Eine Begegnung des Zavcn mit dem König von Rumäuieo d- „Utro" meldet von der russischen Grenze: Zar Nikolaus und der rumänische König werden in den nächsten Tagen in Rcni znsammentresfcn. In Be-
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