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Dresdner Nachrichten : 31.01.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-01-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188301310
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18830131
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18830131
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1883
- Monat1883-01
- Tag1883-01-31
- Monat1883-01
- Jahr1883
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- Dresdner Nachrichten : 31.01.1883
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vrsxts» 1883. - dlerteliLhrllch 3S000 ««npl. LLWNLVW,»" «tat »«ltindlü.,. etwa Tageblatt für Mitik, ttnterhaltuug, Gcschiistsverkrhr. Lör/eubericht, Fremöeulifte. L8. UakrKiwx. dnleiole werden Marlen,najie ! > du .'iachai. S Uhl LNIenomnw», konntagabia MttiagtlUUdr. Ic l me c-araniie ,lic dai nach»- cogizc Erscheinen der Lnserate wirdnichl gegen«». Llu..wenige Aauance»- iitiiiirege lw» unbrlimnicnPciioiiciluNknrril wir nur gegen P,a»ui»cra»»s< »lahiuugünrch Bneimnrkeu ode, 8-0jlcttg»I,Ill!Ig. M,l üill>c» kotzc : Psg. Äiiscraie stir die Monlag-- diuiiimer oder noch einem Jesllaae die Pclu eilc 20 Ps. IlLLLsvALräsrodö srstsv LavASL k>au Natliil6v Llvuiiol», im Iluui-o ckoo l'aoopttvnmL, vmpLvkIt ikr xrouvvs I-uMr litNtori-irlior uuck l?Iii»ii- >. tür Lorrvn. Uruuon uuck ttiuckvr. " LroineouiLnt kür ausrvilrt« ^tobt kruino /ur Vorküffunz.'. 5 Mrivnrti'. 5 /l Iß IZI.,«« 5 Hsrisnstn. 5 un«i?ortlcu». "» "» HitLoo, un<i poillvu». Viinelle - Lu88t»ttunx!i - ttvuekLtt. GwM« HiAiit-«. tiimler-ZMattiiiiMii. IVnr «tk«ue>« Ispissei-ib-lllsnufgotur. Ktiii»i'lcl. Lrüsslv» l-sgvf sm plslrs. Killtet«; L)^H«SS« lllMtlct. X ü u i ^ l l nd v r lloklivt'vruut,. Rr. LI. 7v»t»eri,ngd,m Nn. 7cn-i»,r: »araniklern«»p»kar «Iiy-ole Id c-n-cnen. 1.',S Mol.. seit gestern ., Mi». geselle». Tdenimm elregr. noch sdegiiinin : ciup. 7 " W.. nlkdr.Tein-.Sl/,» W.. dechsie ^c,np. I«" W. l!üesl.Äli»i>. Regen. Aussichten für ^ l iil 'Januar. West. mäßig, veränderlich, tcine oder gerinne Niederschläge, Tempeiatur etwas kälter. lr----SWiS-LL-SS-L!^!L-SISi!^i<^«S-4iS---!i^i^- kür Vtva«rv«rüLutvr! k^> I.0U!8 öeilioli, Kikissen. I«utt Ie,»k> r > I»LUU»H ollvnvr uu,l I»»LbüVOlZt ise» ßi li. ll! v u k k i t s n. lülligstv, fesio k'roiso. Mittwoch. :U. IaRNkr. b! »eraniworlliqcr Redactnlr siir PplltlfGkÄ >». cic»il L > c r cl, i» rcccdcn. Wenn man einmal mit dem Abdruck van diplomatische Aktenstücken anfängt, so deutet Das aus einen ausgesprochenen Kriegszustand — so ungefähr hat sich früher einmal Fürst Bismarck geimkert. Der Grund liegt auch nahe. Sobald die Diplomaten nnsangcn das große Publikum zu Zeugen ihrer Streitigkeiten nufzurufen, setzen sie es gleichzeitig zum Richter ein, indem sie an die öffentliche Meinung appcllircn, wollen sie sie zu ihren Gunsten beeinflusse» und sie bekunden damit, daß ihre bisherigen Bemühungen, t uw einen Streitfall zu erledigen, vergebliche waren und ihre Mittel erschöpft sind. Gilt nun dieser BiSmarck'sche Satz auch für den Brief des Kaisers Wilhelm an den Papst Leo .' Lag ein zwingender Grund vor. dieses interessante, der politischen Weisheit des Kaisers, wie seiner versöhnlichen Gesinnung gleichmäßig zur Ehre gereichende Aktenstück zu veröffentlichen? Und wenn Das so war. deutet diese Publikation auf höhere Spannung dcL Bcrhältnisses zwischen Berlin und Rom? Eine bestimmte und klare Antwort wäre nur zu erhalten, wenn man erstens auch den Inhalt des Briefes kennte, den der Papst an den Kaiser richtete und auf welchen Letzterer dann seine bekannt gewordene Antwort ertbeilte und wenn man zweitens wüßte, ob der Papst wiederum aus den Kaiscrbries, den er seit 5 Wochen in den Händen hat, antwortete und was? Man ersieht aus dem kaiserlichen Schreiben, daß der bis jetzt noch unbekannte Brief des Papstes Wohlwollen für den Kaiser zu erkennen gegeben und seine Befriedigung über die Wiederherstellung der preußischen Gesandtschaft ausgesprochen hat. Ter Kaiser erwicdcrt diese Danksagung damit, daß er die Revision der «Falk'schen) Maigcsetze in Aussicht stellt, sobald der Papst seinerseits eine Concession in der Anzrigepflicht der Geistlichen macht. Jetzt ist nun der Papst „amAusspielcn". Für scincPcrson ist LcoXlll. zum Entgegenkommen bereit. Schon 1880 machte er in einem Breve an den Erzbischof Melchers Vorschläge und Zugeständnisse. Das kaiserliche Handschreiben will ersichtlich neue Aeuhcrungcn des Vatikans rcsp. Anweisungen an die preußischen Bischöfe prouoziren. Bisher weih man nicht, ob der Papst etwas Derartiges gethan; in 5, Wochen Hütte er wohl in dieser durchaus spruchreifen Frage eine Aeußcrung ablassen können. Vielleicht besagt die Veröffentlichung des kaiserlichen Schreibens, >wß man in Berlin entweder überhaupt keine Antwort mehr erwartet und also diesen Zwischenfall damit abschlicßcn, oder daß man einen Druck auf die Beschleunigung der Antwort ausübcn will, .zunächst unterbricht das Centrum im Reichs- und preußischen Landtage seine Aktion im „Kulturkämpfe" und Uindthorst wird sich bis zum Eintreffen der päpstlichen Antwort wohl dazu entschließen müssen, die von ihm cingebrachien lirchenpolitischen Anträge zurUckzustcllen. Möchte doch dieser Waffenstillstand der Vorläufer des Äirchcnfriedens sein! In gewissen Kreisen der Zuckcr-Intcressenien scheint man sich noch immer mit der .Hoffnung zu tragen, daß es gelingen werde, noch einmal die hohe Export-Bonifikation zu retten, wenigstens gicbt es keine andere Erklärung für die aus Magdeburg zugchendc Mittheilung, daß die Zucker-Interessenten beabsichtigen, der Regierung vorzuschlagen, ihren Steuerkredit von 1> Monaten aus st Monate herabzusetzcn. Es ist dies ein nicht unbedeutendes Opfer für die Fabrikanten: wird cS aber gebracht, so ist die Folge davon, daß in dem Jahre, wo der Stcucrkredit plötzlich »m st Monate verkürzt wird, die Rcichskassc in einem Jahre, also in 12 Monaten, die Steuer für die Zeit von 15 Monaten einnimmt und so also der Ausfall, welcher durch die.Höhe der Export-Bonifikation herbcigeführt wird, nicht zur Erscheinung gelangen würde. Deshalb bleibt aber dieser Ausfall doch bestehen und unsere Finauzmänucr und Wirkt,schaftspolitiker werden sich durch ei» solches Manöver nicht täuschen lassen, sondern ans Vermindcning der Zucker-Erport- Boniftkation und Belegung der Melasse-Fabrikation mit der Zuckersteuer bestehen. Daß der Herr wirklich in den: Schwachen mächtig, beweist aus's Reue der Verlauf der französischen Minislcrkrisis. Der papicriic Staatsstreich des rothen Prinzen. den seit Jahren Niemand für ernst nahm, bewirkte zunächst den Sturz des Ministeriums Tuclcre. Durch jenes Manerplakat des Prinzen 'Napoleon wurde in Frankreich di« Thronbewerber-Frage überhaupt auf die Tagesordnung gestellt. Mehrere Anträge und Gesetzentwürfe lagen vor. Am radikalsten ging der Abgeordnete Floguet vor aber auch der Antrag Fahre, den sich das neue Ministerium Fatlicrcs angceignct hat, besagt im Grunde, wenn auch nur in höflicheren Formen, dasselbe: es ist rin Absetzungs-, AcchtungS- und Vcrbannuiigsgeietz. Er stellt eö dem Ermessen der Regierung anheim, gegebenen Falls Nachkommen französischer Rcgentenfamillen des Landes zu verweisen und fügt das Verbot für die Prinzen hinzu, Wnlstsunklioneu anezuübru und Acmter nnd Stellungen ini Eivil- und Militärdienst z» bekleiden. Für dieses schroffe Ausnahmegesetz konnten die Minister für >>cer und Flotte sich nicht erklären, cbenwwcnig der Ministerpräsident Duclerc mW so kam man zu dem verwunderlichen Ausweg, unter Reinigung des bisherigen Kabinets von seinen besonnenen, ge mäßigten Elementen ein > - dieser Russe, Herr von Giers. Nicht cüimat Fürst Bismarck erfreute stch, als er nach Wien tam, um das deutsch österreichische Bünduiß abzuschiießc», solcher Ebren, wie sie jetzt dem russi,chcn Mi visier bei seinem 1 tägige» Aufenthalt zu Tbeil wurden. Der Wiener >?os, bei dein die steife spanische Etignette noch etwa-, »o.chwirkt und der mit Gimithezciigungen nickt gerade verschwenderisch um gebt, war von einer aiiccksilbcrncn Beweglichkeit: alle Erzherzoge fuhren bei Herrn von Giers vor. Aber wohlgcwcrkt: nur der Hof. Tie Bevoikenmg Wiens, die seinerzeit dem Fürsten Bismarck, als Vertreter des Dcuttchtlmms entgegenjubelte, wo er sich nur blicken ließ, blieb Herrn von Giers völlig sein mW kalt. Es ist trotzdem wohl glaublich, daß zwischen Rußland und Scsterreich bezüglich der L nenttragen ein recht befriedigendes Einverständniß erzielt wurde. Man scheint eiiieArt diplomatiichen Waffenstillstand zwischen beiden Staate» ans der Baltnnhatbiiiscl vereinbart zu haben. Es heißt sogar, das Resultat dieser Konscrcnzeu solle in schriftliche Ab machungen gekleidet und diese dem Fürsten Bismarck mitgctlicilt werden, da sic nach keiner Richtung hin dem dentich-östcrreichiichen Bündnisse widersprechen. Tic österieichisü, russische Verständigung würde die guten Beziehungen zwischen Deutschland und Sester reich in keiner Weite stören. Rußland bat vielmehr den lebhaften Wunsch, sich enger an die beiden benachbarten Großmächte anznschlicßcn. Das gereicht dem Weltfrieden gerade" angesichts der Ungewißheit der französischen Politik sehr wesentlich zum Vortheil. Widcrsprucbs des jächüichen Heiwnt!wge,etzes mit der Freizuoigle.l dem Reichskanzler zur Berücksichtigung zu überweise». Tie Wahl- prufungslommisjiou becmstaudcte die Wahl Lcuichuer's «Sachsen, und erklärte das Verbot einer Per,ammlung, weil darin >o;ialistische Redner wahrscheinlich sprechen würden, für unberechtigt. Tic Stcuerkommission des Abgeordnetenhauses nahm die Aus hebung der untersten zwei Sleucrstufcn au und lehnte die weiteren Anträge ab. - Scholz crilärte dies für leine befriedigende Lösung. Paris. Kammer. Renault Srleanist, bekämpft den Antrag Fioguets und Jab re und tagt, seitdem der Grat von Paris r.a.li Frotisdors gegangen, sei die orteanistiiche Partei todt. (Bewegung.) Ter Miiüsterpräsis Fallicres erwiedert, die durch das Stillschwei gen des Prinzen ermutlugte Intrignen seien mit dem Prinzen ver knüpft. Die Sitzung winde wegen Abspannung Fallicres am- geboden. Die Debatte ist ans Donnerstag vertagt. Nach der Sir- ung hatte Fatlicrcs einen Slinmachlsanfall. Man befürchtet eine Gebirncongestion. Die Berliner Börse eröffnetc belebt mit anzieliendcn ( ourscn, gegen Schluß trat Verstauung in Folge schwächerer Notirnnge» von Paris ein. Von dcutichen Bahnen wiaien Marienbmger, im Uebrigen meist höher; fremde Bahnen still. Bauten peinlich belebt. Bergwerke fest, Industrien still. Deutsche Fonds nickst ganz scsi, fremde still. Krankl»« Aden», tzred» ^'«aridah» 0>"»' borde» II7«<>. «terLootc Ocsl. Eilberrcnle —. Pavierrcnrc p-aliner Leiprr.MoNirnnc —. »»o.Moldrer.le — . NiMr» —. so.-r Idulicr —. L.Oriculoiaeibe —. Nc»c!>e >i»a>». ozoidoiacUc . a.^r,e»laMci>',c . n»- »»riiche Pablenelgc—. Discoino—. Eolwier 7S,t,>. <<>o>tbori)do>m w»..,. . er»! Wien, »0 zsimio'.', Abend«. Lredil L->e,.as. S:aatbv. a'N.W. oe'nbordc» > » . >. Nordwciibol»: Morlnvle» !>8.M. Un». Ercdil em.eb en-qe, :»>»,»!. Pari», a». Jauner kSÄIub., Keule z«-.e.>. Anlcibe I> rgoucner l»'>a >. Slooirbab» a»».7b. Lombarden Sbö.oo. da. Priortläken '-'db. Egiplcr :W. Deinrr. «Zoldreulc Lghze- Varl« iProduIlei», Launar. cscklutz.t Wciec» Ion> > Ma e Mai 20.30, rubia Spikilnb Januar äg.äv, Mai.A»gi,sl ög.ve. uü,!». R.ibsi Linu-r S3,bN, Mai-A»a»i> SS,20, Iieiqend. «mkterlian, tProduIte»), 3v. Januar. k-S-lnü^ Argen Marz 2,1, Na: . Roggen L'iärg IVS, Mai —. Kabinets von seinen besonnenen, „ halbes Kablnet nothdürftig zusammenzn- nur ein Notlibehels für den Augenblick. Ist das sticken. Es ist überhaupt ein richtiges Ministerium, in welchem der Sessel des Kriegs- und Mnrineministcrü leer bleibtMit Recht verlangte Caffagnac, man solle die Berathung des Fabcr'scken Dcrbannunas- geseyes so lange aussetzen, bis ein neuer Kricgsminister ernannt sei. Die Kammer hat eS aber eilig, auf der Bahn von Gesetzlosig keit und Willkür vorzuschcciten und das Ende wird die Annahme des Faber schen Entwurfs sei». Tie Rückwirkung desselben aut die Armee wird sich bald zeigen. In Frankreich am allerwenigsten verträgt cs das Heer, wenn das Parlament anf seine Interessen keine Rücksicht nimmt. Mit soviel auSgcsuchten Aufmerksamkeiten ist in Wien seit Mei'schcngedenkcn kein fremder Staate»«,», überhäuft worden, wie Neueste Telegramme der „Dresdner Nachr." vom:!0. Jan. Berlin. Reichstag. Präsident v. Levctzow macht Mit- theilrmg über den Empfang des Gesamintnorstandes, welcher vom Hause beauftragt war. dem Kronpiinzciipaarc zu seiner Silber- Hochzeit die Glückwünsche des Reichstages zu überbringc». Der Kronprinz äußerte seine Freude über die zahlreichen Glückwünsche, die ihm zu Theil geworden. WaS seine Lclheiligung an der Herstellung der deutschen Einheit betreffe, so habe er nur seine Schuldigkeit gethan und werde dieselbe auch fernerhin thun. Die Berathung des Extraordinariums dcS Militäretats wird fortgesetzt. Haerle findet die für Kassel in Aussicht genommene Kaserne für zwei Eavalleriecscadrons zu tkeuer. Aus Wunsch vr. Hammachers zieht der Referent v. Kreller eingehende Mitldciiungcn über die Verhandlungen, welche in derEonnnissionüber die Kostensraac gepflogen werden. Die Commission habe sich von der Nothwendigkett des Baues überzeugt, sowie davon, daß die Kosten v«r- hältnißmäßig nickt zu hoch seien. l)r. Möller und Ricktrr- .'Xigeu beantragen Abtebnlmg, Das Reich habe nicht so viel Geld, »in so thcure Kasernen zu bauen. — Lbcrstlieutenant Sckml» legt dar, daß es sich im vorliegenden Falle nicht ausschließlich „in die Unterbringung der beiden Esladrons handele. Man solle bei der Bcurthcilung der Forderung doch auch in Be tracht ziehen, waS dafür geschaffen werden solle. — v. Bühlom: Anstatt Almosen aus Amerika anzuneluncn, hätte man ein paar Millionen von den Kaiernendanten streichen nnd für die Wasserkalamttosen verwenden solle und die Kaserne zu Kassel wird nbgclelmt. — Richter-Hagen beantragt Streichung der für eine Kaierne in Hofgeismar geforderten summe. Es solle da wieder eine Lveiseanstalt für die Offiziere eingebaut werden. — v. Kötter: In Hofgeismar liege die Sacke gerade so wie in Kassel: der Kalerncubaii sei nothwendig. Die Kaserne zu .Hofgeismar wird abgelehnt. — Richter-Hagen beantragt Ablehnung der kür eine Kavalerie-Kaserne in Großenhain beantragten Summe. Bet dieser Kaserne komme noch das Novum dazu, daß ein älterer Lieutenant .oder Rittmeister Wohnung darin erballen solle. Es scheine da cm besonderer Prachtbau gebaut werden zu sollen. Die Herren Sachsen scheinen sich an dem Iägcr- schloß in Dresden ein böses Bciipiei genommen zu haben und kommen nun mit immer hölieieuForberungcn. Ist . Frege bittet mnBewilligung. In Großenhain sei für jede Eskadron ein besonderes, sehr einfaches Gebäude in Aussicht genommen und in jedem dieser Gebäude solle ein älterer, »nvcrheiraltieter Offizier zur Ueberwackmng wohnen. Die Kosten für dielen Kaicrnenban seien niedriger, als sie nach dem Kaiernenbauplanc sein würde». — Richtcr-Haaen: Das sei also die Svarsamleit, die die stich,'.Konservativen ihre» Wählern predigten! i»r. Windthorstmeldet fick zum Wort.) TnsCentrum sei allerdings geneigt, für Sachsen größere Summen zu hewilligcn wie,'ür andere G senden. Windtliorst bekundet allerdings warme Snmvatbien für die Sachsen als seine StammeSgen offen; er beantragt Rückwcisung der Forde rung an eine Kommission. — Sackst. Miittärbevollmächtigtci Oberst v. d. Planitz widerspricht der Ko»»ni>sionSvcrwci,nng nickst; es handele sich nickst nm einen Prachtbau, was schon die Höbe der ge- sorderteuSumme angcbe; dieselbe' che unter der norwalmäßigen .Höhe von Kasenienhaukpsicn. Der Bau einer Kaserne für vier Eska dronen in Großenhain solle Mark kosten, anstatt 1,68"M> Mark, die er kosten würde, wenn er nach > cm l Kasernenbauplane ausgeMrt würde. Es würden also -MM, Mark erspart. To» Offiziers-Casino sei nickt zum Privatuergnügen der Offiziere bestimmt. — Mimiigcrode, Bennigsen, Laster befür worten die Kommiisions-Verweisung, welche imt 118 gegen 105 Stimmen beschlossen wird. Die lür Geldvcrpfiegnng der Mann schaften sür Preußen, Lachsen und Württemberg eingestellten Summen werden unverändert bewilligt und der Antrag des Abg. Richter in Betreff der Milllärmufik als durch die erhaltenen Aiit- Närungcn Gr erledigt erklärt. - v. Minn,gerade erklärt, daß Richter in diesem Falle ebenso wenig etwas Neues entdeckt habe, wie seiner Zeit beim Ist. Hauplmann. — Richter-Hagen: u. Miuni- gerodc scheint den Ist. Hauptmann noch immer nicht begrif fen zu haben. Offiziere hätten ihm gesagt, er würde nicht lo viel durchsetzen, wenn ihm gegenüberstände. — Beim Post-Etat Klagen der Postbeamten zur Sprache. Bcamtcnverhältniffc gegen trüber verschlechtert. Lingcns theilt ein Schreiben eines facht. P die seinerzeit zeit und den im Widerspruch ständen. Betreffs des Sonntags sei Alles beim Alten geblieben. — Unter-St.-Sekr. Stephan: D»e Postverwallnng nehme bezüglich der Sonntogsfrcihciteinen veuni'telnden Standpunkt ein; es sei unmöglich, den Sonntagsverkehr zu unterdrücke», die Ver waltung bleibe bemübt, den Beamten Rnhe und Erholung zu sichern. — Arnold tritt sür den Antrag Lingen's. die Postbe'chränkuiig an Sonntagen^betrcfiend, ein. — Böttcher bringt die Brietmarken- trage zur Sprache. — Stephan erklärt, daß der Duudcviath sich über die bcttiglichcn Eingaben noch nicht schtüksig gemacht habe. — Panor vcrthcldigt die süddeutschen Post - Rciervatrechte. Die Debatte wird geschloffen. Bei Feststellung der morgigen Tages ordnung ersuchte Windthorst, bezugnehmend aus den Kaiserbricf, vorläufige Absetzung seines Antrags betreffs unbefugter 'Ausübung von Kcrchenbcamten. Aus der morgigen Tages-Ordnung siebtlschienen waren. Tie kt Tänze des Programms waren bis gegen der Antrag Ackermann's bezüglich der Lehrlings - Frage, l Ubr glänzend erledigt und allerseits tüchtig ansgennht worden; Dir Petitions-Kommission beschloß, die Petition Bebels betreffs' sic wurden um '/2I2 Uhr nntcrbroche» durch ei» iplendideö Souper» Lokalcs und LiichsischcZ. — Die Abreise Ihrer Königlichen Majestäten, »mb Leipzig erfolgt am Donnerstag, die Rückreise am Montag. Der Besuch des Königs gilt insbesondere und in erster Linie der La.nve: - «niversität; von den sonst veranstalteten Rehjagdcn auf Ebrenbergec Revier ist diesmal abacschen worden. Das Gefolge des Königs besteht aus Oberhosniarschall von Könmutz, Oheiiiofmeister voa Lütticbau Oberstallmcister von Ehrenstcin nnd Flügeladiutauk Majac von Schiinpff; Ihre Majestät die Königin wird begleitet van Frm. Oberl>o>„,eistcrin von Globig und der Hofdmne Gr>stin Strachwitz. — Dem Staatseisenhalm-Direkkioiisststretär Kurl v. Scydc- w i tz ist der Titel „Finanzasscfior" verliclic» worden. — Der Armentässeuvcrwalter Wagner zu Framenberg er hielt das Albrcchtskreuz. — Der Reg.-Rath v Criegeru überreichte am Montag in Berlin seine gekrönte Preisschrist ..Das rotiie Kren; in Dculschtand" der Kaiserin Augusta in persönlicher Audienz. — Auch dein Kirchenhaufond der hiesigen St. Pauligenieinde bat Herr Johann Me „er stt«>0 Ml. geschenkt. — Das Ballfest bei Sr. Orr. den, Herrn Kriegs- und Premiermlnrslcr von Fabriee gestaltete sich vorgestern Abend zu einem ungemein reichbelucksten Rendezvous der höchsten Hof- und Gesellschaftskreise. deren Glanzpunkt die Tl,eil,rahme unseres ge- samrilcn Königshauses II. MM. König Albert und Königin Carola, II KK. HH. Prinz und Prinzeistn Georg und siilaUnlde bildete. Von 0 Uhr an, nach Eintreffen der Höchsten Herrschaften, entwickelte sich in den splendid ausge,lasteten Salons des Minister- liotels ein tliatsnchlich huntbewegtes Bild feinsten Gesellschaflo- VerkelircS, in ganz besonders sinniger Weise angenehm gemacht durch die liebenswürdige Anregung, mit welcher die Feslgeber, Herr und Frau von Fabriee, die Gcstllichat! beseelten und sich sämnitliche Gäste zu herzlichem Tanke verpflichteten. Tie berauschenden Klänge des „Wiener Blut-", „Lustiger Krieg-". ..Kuß-Walzer" :c. riese» die Tänzerinnen und Tänzer zu», weißen Saale, die höchsten Herr schaften verfügten sich in die daneben liegenden Gemächer, um den fröhlichen Taittweiseu ihre Aufmerksamkeit zu widmen, an Venen das Königsvaar diesmal gar nicht, wolst aber K. H. Prinzessin Georg und namentlich Prinzessin Mathilde lebhaft Theil nahmen. In un gezwungener Konversalion verlelnten Se. Maj. König Albert und K. H. Prinz Georg mit den höchsten Würdenträgem des Staates und der hoben Generalität, während die nicht tanzenden älteren Herren, größtentbeils den höchste» Staatsäintern nnd den hoben Militärcl,arge» angehörend, in den Nebenzimmern bei Tbce und Gebäck freundlich plaudernd mit den nickst tanzende» Damen sich in kleinere Kreise gruppirten nnd dem fröhlich vulsirenven Verkehr und den prächtigen Toiletten ihre Aufmerksamkeit ichenkteu. Es war ei» hochansiokrntischer Tamem'lor erschienen, der in jugendlicher Schön heit, geschmackvollen Toiletten und seiner Toiirnüre selten zu finden sein dürste. I. Di. die Königin Laiola trug eine kostbare paille- sarlstge, hlumcngemusterte Scidenrobe, reich »nt Spltzensclimncl stassnt, Brillanten-Agraffe und Diadem, sämmtliche I,ol,e Orden rc. und gab die ganze Erscheinung der höbe» Frau einen lwcherireulichen Beweis von der Wiederkehr trefflicher Gesundheit nach schwerem Kranksein. K. H. Prinzessin Georg trug blaue Atlas-Robe. reich mit Sviken- und Brillanten-Karnitnr, Prinzessin Matbilde eine lostbarc ro,a Seideurobe mit Rlumeugiiirlande». das Haar ohne B.umen „nd fonstigen Schmuck. Bei den junge» Damen waren weiße Ball toilettcu vorherrschend und ist es geiadezu umnöglich, diese Varietäten nicht' .Herr v. Miimigerode! hier zu schildern. Ganz bcwnderS interessirte sich die jüngere Otffzicrs- >t bringt Abg. Lingcns die weit für die ans Schlesien zu den hiesigen Hof-und Minifierbällen e. In Sachsen hätten fick die elschienenei, Verwandtiiinen des Fabriee'schen Hausetz, die Comtessen "" ' ' ' Sara nnd Elliuor vo» Heuckel-Dounersmarck, ersrcre in reizendem rosa Tüllklcid init hinuuelhlau nnd roia Atlas garnirt, letztere in Silbergazekleid mit hochrotben Rosen garnirt. bacüraihe Roten im hellblonden wellffren Haar, zmei äußerfl liebliche Ericbeimi» gen. In der ersten Onadrille tänzle Ihre Kanigl. Hob. Prinzeß Georg mit Sr. Erc. von Fabriee, K- Hob- Prinzeß Mathilde mit General von Lüwnbcrg, in der letzten Quadrille tanzte K. H. Min- zessin Mathilde mit Exe. von Abcken. Von den glänzenden Uniforme» der Offizierswelt hob sich etwas eimach die Uniform zweier Marine- Offiziere ab. de, einfache dunkle Frack de, deattchcn Marine und goldpaspoilirte Beinkleider: nur die goldene EpauIelt'N-AuSzelchnung ließ den Majorsrang des Einen, eines Corvetlen-Kapitäns Hösclcr erkennen, cbonw die einfache goldene Achseliclniurc die Charge des Leutnant zur See von Tomhrowökv. Die Diplomatie, war nur durch den österreichischen und russischen Geschäftsträger vertreten, während van den Ministern die Herren von Gerber, von Noßlitz» Wallwitz uns von Abeken, Krcishauplmaan von Einsiedel :c. er-
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