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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 30.03.1926
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-03-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19260330021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926033002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19260330
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926033002
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- LDP: Zeitungen
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1926
- Monat1926-03
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70. Jahrgang. O 181 Dienstag- 30. Mürz 1S2S Aberiö-Ausgabe Gegründet 1SSS Drablanlchrtst-. »»chrichle« Dre»»«». gernIprecher.Eammelnummrr: 2S 241. «>u, IUr Nachlg.jprüche! 20 011. vom I«. bi» Zl. MLl» >S2Ü bei täglich zweimaliger Zusiellung sreiAau, I.S0Warl>. H)tzl)lll)k Pofldezugrpret« lUr Mono« März 3 Mord ohne Pollzuslellungsgedcidr. Sli>zel»i»«mer N> Plrnnlg. Di« Anzeigen werden noch KoNnnarl, berechne!: di- elnipaliige 3V mm dreile Anzeigen-Preise: rncherkaib 200 Psg. Vilerienneduhr 10 Psg. A»sw. Auiträge gegen Vornusbezahl. Schrislieilung und Äauplgeichäiisstell,: Marienlir«i>« 33 42. Druch u. Verlag von Utepich «- Aeichardl in Dresden. Pvfiicheck.jivnlo 1O63 Dre,d«n. Nachdruck nur mil deullicher Quelle,ningahe «„Dresdner 2!cichr " zuliislig. IInveria»g,e Schnilillick» werden „ich, uutdew-ihri. Freigabe des deutschen Eigentums in Amerika Barzahlungen mil Zinsen bis zum Zahlungskage. — Keine Rückgabe von Reichseigenkum. Eine mahgebliche Stimme über Brasiliens Dölkerbunsspotitik. — Bor -er Entscheidung über das Kabinett Brian-. Der Inhalt -es Gesetzentwurfes. lD u r ch F u n k 1 p r u ch.I Washington, 80. Mörz. Gestern wurde im Repräsen tantenhaus!: von dem republikanischen Abgeordneten Ogden M illS ein Gesetzeniivnrs Uber die Freigabe des deutschen Privateigentum»« eingebracht, der die ansgesprochcnc ttntcr- slützung der amerikanischen Regiernng hat und im ivcsenlichcn dem sogenannten Mellonplan folgt. Tic Abiveichnngen andern diesen Plan nicht zu nnounsten der deutschen Bctcilig- ten. Tie wesenilichste Äkenermig seht an die «teile der gc- planten 2lnsgabe sünsprvzcntiger Schilldverschreihungen mit der Garantie der Bereinigten Staaten allenthalben die Bar zahlung. Tic durch Urieil der gemischten Kommission fest gesetzten und scstznsetzcnden Beträge sollen, soweit die ameri kanischen Staatsangehörigen hinznkvmincn, in bar vom Schatzamt der Bereinigten Staaten ausgezahlt werden und zwar mit Zinsen bis zum Tage der Zahlung, wogegen der dem Urteil znarnnde licocndc Anspruch aus die Ber- eintaten Ltaatcn übergeht. Ter Treuhänder sür das ehe mals feindliche Vermögen soll daö beschlagnahmte dcutsclie Privatciocntnm ans Antraa in dem Zustande hcranSocbe», wie eS sich tm Lause der Jahre durch Veränderungen im Be stände durch Bei änhcrnnacn, Lignidgtivncn und Bcrivnl- tunoSmaönahmen aller Art oestaltet hat. Antragsbercchtigt ist grundsätzlich nur der ehemalige Eigentümer. Der Rechtsweg vor den Bundesoerichten ist zulässig. Bon der Rückgabe bleibt das Eigentum beS Dentsche« Reiches ausgeschlossen. Ferner werden endgültig zurückbchalten die Zinsen für die vom Schatzamt der Bereinigten Staaten vcranlaßtc An legung b c s ct, l a o » a h m t e r Gelder bis zum 4. Mörz 1028 (Inkrafttreten der Winslow-Nills. Ansrechtcrhaltcn blei be» die Bestimmungen des Gesetzes über den Handel mit dem Feinde, wonach den amerikanischen Borkricgsglänbigcrn der jenigen dentschen Staatsangehörige», die Vermögen beim Treilschnder liehen haben, das Recht gewahrt bleibt, Befriedi gung ans diesem 'Vermögen zu suchen, wenn sic nicht schon vor der Gemischten Kommission auf dieses Recht verzichtet haben, um sich dadurch ein Lchadencrsatznrteil gegen das Tculsche Reich zu sichern. Tic Borlage sicht eine angemessene Geldent- schödigung sür die Fortnahme von Schissen dnrch die Ber einigten Staaten während des Krieges vor. Ter Entschädi gung für die Fvrtnahmc von F n n k st a t i o n e n soll der Wert vom 2. Juli 1021, dem Tage der amerikanischen Friedeus- proklamtivn, zugrunde gelegt werden. Ein Ersatz für die Benutzung von Schissen und Funkstationen dnrch die Ber einigten Staaten ist nicht vorgesehen. Eine Entschädigung soll sür die im denischcn Eigentum stehenden Patente gewährt werden, die von dem Treuhänder an die Bereinigten Staaten in irgendeiner Form übertragen oder die dnrch die Bereinig ten Staaten anher in der KricgSzelt benutzt worden sind. Falls die Belastung der Bereinigten Staaten-ans den Ersatz- anspritiiien für Schisse, Funkstationen und Patente.insgesamt 10l> Millionen Dollar übersteigt, tritt eine prozentuale Herab setzung aller Entschädigungssummen ein. Ter stellvertretende S-chatzamtssckretär Winston be zeichnet,: den Gesetzentwurf über die Rückgabe des deutschen Eigentums als eine »msasscndc Lösung der durch den Krieg geschaffenen Fragen zwischen Amerika und Deutschland und als eine» weiteren Schritt zur Herstellung normaler Bcrhält- iiissc in der ganzen Welt. lW.T.B.s Keine mexikanische Landkvnzession an Japan. London, 80. März. Nach einer Rcntermeldnng auV Washington erklärte der dortige mexikanische Botschafter die Nachricht, die mexikanische Regierung habe einem mexi kanisch-japanischen Snndikat zwei Millionen AckerLand in der Magdalenenbai überlassen, für völlig unrichtig. Hrt.1,.) Amerika un- die Anleihen an Deukschland. Schwerwiegende Bedenken gegen die Tawcs-.sahlungeu. London, 80. März. Der Waslxingtoner „Times"- Kvrrcspondcilt beschäftigt sich tn einem längeren Artikel mit der amerikanischen Kreditpolitik in Europa. In amtlichen Kreisen Washingtons sei man, so führt der Korrespondent ans, stark beunruhigt worden, als bekannt wurde, daß die Bereinigten Staaten Deutschland bereits vier Milliarden Mark Pnvatanlcihen genmhrt hätten. Das Interesse des amerikanischen Geldgebers an Deutschlands industrieller Ent wicklung sei ständig im Wachsen begrisfen. Man beschäftige sich daher bereits eingehend mit dem Ncparationsprvblei» und erinnere an das Wort Churchills, daß bald der Tag eintretcn werde, an dem Deutschland der einzige Schnlden- zahlcr, die Bereinigten Staaten der einzige Gläubiger sei. In diesem Zusammenhang würden aber von amerika nischen Finanzkrciscn gegen die grosicn deutschen Reparationszahlungen schwerwiegende Bedenken erhoben, denn diese mühten wiederum vou der deutschen Industrie ausgebracht werden, deren Rentabilität dadurch stark hcrab- gemindert würde. Dadurch würde schliehlich die Verzinsung der in Deutschland angelegten amerikanischen Kapitalien in Krage gestellt. sT.-U.s Finanzieller Druck aus Italien? London. 80. März. Blättcrmeldnngen aus Washington zufolge brachte Senator Need tm Senat eine Entschließung ein, die den Scnatsauöschuh sür auswärtige Angelegenheiten ermächtigt, eine neue Untersuchung der Regelung aller aus wärtiger Schulden zu veranstalte«. — Senator Smoot er hob Einwändc gegen die Entschließung. — Senator Need er klärte, der Frieden Europas sei bedroht durch Mussolini. — Seine letzten Reden zeigten deutlich, welche imperialistischen Ziele Mussolini verfolge. Sämtliche Anleihen an Italien mühten in Znknnst unterbunden werden. Italien und die Alliierten verdankten Amerika ihr Leben, denn den fliehenden Italienern seien amerikanische Truppen zu Hilfe aekvmmen. Tic Alliierten könnten ihren Tank nicht in tausend Jahren an Amerika zurückznhlcn. Reed erklärte weiter, daß Amerika gciiüaend Möglich keiten habe, säumige Schuldner zur Zahlung zu bringen. Frankreich könne seine westindischen Besitzungen an Amerika abtrctcn und so seine Schulden begleichen. TerB csttz dieser Inseln sei sür Amerika von größter Bedeutung, da von hier aus feindliche Angriffe gegen das amerikanische Festland ge richtet werde» könnten. Amerika brauche die Inseln znm Schutze seiner Küste. Einer Neuter-Meldung zufolge traten Reed und Robinson sitr ciuc Vertagung der endgültigen Entscheidung über diese Frage, bis nach der Zusammenkunft der geplanten Abrüstungskonferenz ein, «m Italiens tatsächliche Haltung gegenüber der Frage des Weltfriedens scstznstcllcn. Weiterhin erklärte Senator Robinson im Senat, wenn Deutschland die ihn» auscrlcgtc Last nicht mehr tragen könne, was bestimmt kommen müsse, wenn also Deutschland seinen Verpflichtungen gegenüber Italien nicht mehr Nach kommen könne, könne auch Italien seine Schuldenverpflich- tungcn an Amerika nicht mehr erfüllen. Robinson sagte die Neuregelung der dentschen Reparationszahlungen in einigen Jahren voraus. Sicher sei, daß Italien viel leichter vierzig Millivnen als Deutschland 600 Millionen Dollar jährlich zahlen könne. Brian- über die Politik in Marokko un- Syrien. Paris, 80. März. Briand hat im Laufe seiner Rede in der Kammer bei Beratung der Kredite sür Marokko und Syrien n. a. ausgcsnhrt: Spanien und Frankreich sind zn lovalen. offenen Friedensverhnndlnngcn bereit. Frankreich hat keine Erobernngsabsichten, ja will nicht einmal die Autonomie des Rtfgebicteö antasten. Wenn die Rislente einen Waffenstill stand an der ganze» Grenze und nicht, wie sic cs bisher ver suchten, »nr an einem kleinen Teile Vorschlägen, so wäre Frankreich bereit, sie anznhören und Verhandlungen über einen danerbasicn Frieden zn eröffnen. Was Syrien be trifft, so übt Frankreich sein Mandat ans. Bon vier Stämmen nahmen bereits drei die Borschläge des Oberkommissars an. Nur der Stamm Diebel Trns lehnte sic bisher ab. Man hat übrigens die Trusen wissen lassen, daß a» dem Tage, wo sie daraus verzichten würden, französische Soldaten zn ermorde», Frankreich bereit sei. mit ihnen ans der Grundlage einer weit gehenden Autonomie zn verlwndel». Non der Räumung Marokkos und Syriens dagegen kann keine Rede sei«. Te-r Kommunist Z'vrthon fragte Briand, ob er bereit sei. dem Parlament und dadurch-der Welt und Abdel Krim die Frtedensbedlngiiilgc» »>itz»teilcn. — Briand umging ge schickt diese Frage, und ans die Frage des gleichen Abgeord neten, ob sich die FriedcnSbcdingungcn etwa seit Jnli v. I. geändert hätten, erwiderte Briand: Nur insofern, als wir nicht wollen, daß wir in drei Monaten wieder von neuem be ginnen müssen Nach der Rode Briands änderte der Abgeordnete Baron seinen Antrag ans Streichung von tO Millionen im Kapitel für Snric» und Marokko dahin, daß mir eine Million gestrichen werben solle. Dieser Antrag wurde dann mit der bereits gemeldeten Stimmenzahl von 288 gegen 265 angenommen. In rascher Folge wurde darauf die übrigen Titel ver abschiedet und zum Schlüsse mit 420 gegen 181 Stimmen das provisorische Bndgctzwölftcl in seiner Gesamtheit ange nommen. » Paris, 80. März. Der morgige Tag, der die Aussprache über die Finanzvorlage der Regierung vor der Kammer bringt, wird als ein kritischer Tag für die Existenz des Ministcviilms Briand angesehen. Tic Sozialisten erklärten nach Schluß der Sitzung der Finanzkommission, in der mit 1ö gegen ist Stimmen bei 8 Enthaltungen die Erhöhung der aus Grossisten n»d Halbgrossistcn beschränkten Umsatzsteuer beschlossen wurde, daß sie gegen die Erhöhung der Umsatz steuer stimmen wurden. Bei den Radikal Sozialisten sind die Ansichten geteilt. Für den Fall, daß Briand von dem größten Teil des Linkskarteils bei der entscheidenden Ab stimmung tm Stiche gelassen ivcdcn sollte, dürste die Lage des Kabinetts gefährdet sein. Die role Armee. Bon Oberst a. D. Brückner. Worvschilow, Volkskommissar sür Krieg und Marine und zugleich eines der nenn Mitglieder des „politischen Bureaus", der wichtigsten Stelle der „All-kommunistischen Partei", wie sich die frühere russische kommunistische Partei zur stärkeren Betonung ihres intcrnativnalcn Charakters jetzt nennt, hat in einer Festversammlung im Großen Theater in Moskau zum achten Jahrestage der Gründung der rote» Armee eine bedeutsame Rede gehalten. An dieser interessieren weniger die Angaben über organisatorische Einzelheiten, als vielmehr die grundsätzliche, militärpolitische Seite Uber das bolschewistische Kriegsinstriiment. Worvschilows Gedanken- gängc in der Beurteilimg der Notwendigkeit eines starken und schlagfertigen rote» Heeres bewegen sich in völliger Ueber- einstimmung mit den von der Parteileitung — dem tatsäch lichen Leiter des Sowjetbundes — scstgclegten Richtlinien und spiegeln sich ihrem wesentlichen Inhalt nach in folgenden Erwägungen wider. Ter Wcltsriedc ist das Ziel des Sowjetbundes: er kann aber nur auf dem Boden der durch eine Wcltrevolution ansgcrichteten Diktatur des Proletariats gedeihen. Daß er noch in nebelhafter Ferne liegt, ist allein die Schuld der vom Jmperialisinns getragenen kapitalistischen Staaten. Zwischen ihnen spitzen sich die Gegensätze immer schärfer zu: Amerika und England streiten sich um die Petroleum er zeugender Länder und um das Kautschuk-Monopol,- im Mittclmcer ringen England, Italien und Frankreich um die Herrschaft: über dem Stillen Ozean schwebt gewitterschwül der amerikanisch-japanische Widerstreit. Alle diese einer gewalt samen Lösung znstrebendcn Wcltproblcme werden noch ver wickelter durch die in Fluß geratene und nicht mehr auf- znhallendc nationale Befreiungsbewegung der unterdrückten Böller des nahen und scrnen Ostens und der Kolvnialländer. Sie findet ihre tätigen Förderer bei den bolschewistischen Machthabern — in deren Absicht es freilich weniger liegt, den Unterdrückten zu nationaler Freiheit zu verhelfen, als sich der Krästcenergien der nationalen Frciheitsbestrebungen sür welt- - revolutionäre Zwecke zn bedienen. Am schwersten von allen Staaten fühlt sich das kolonial gewaltige England dnrch Moskau bedroht und hat daher ztelbcwnßt seit Jahr und Tag eine Politik der Einkreisung gegen den «owjet-Bnnd begonnen in der nicht verkennbaren Absicht, zn geeigneter Stunde de» Moskauer Widersacher mit Gewalt zn beseitigen. In Locarno ist ihm die Einbeziehung Deutschlands in die antibvlschcwistische Front gelungen: im Völkerbund sucht es sich unter Zurückdrängung Frankreichs die führende Stellung zur Verwirklichung seiner sowjet-feindlichen Ziele zu sichern. Englische Kräfte sind in den baltischen Staaten, in Polen und Rumänien gegen Rußland am Werk. Das Ergebnis aller dieser Verhältnisse ist die offenkundige Tatsache, daß trotz aller Friedensbeteuerungen die Rüstun gen offen und im geheime» allenthalben mit größter Energie fortgesetzt werden und schon jetzt dazu geführt haben, daß die Gesamtzahl der europäischen Streitkräfte deren Höhe in der Vorkriegszeit ganz wesentlich übersteigt. Dazu kommt. Saß ihre materielle und ihre Kampfmittel-Ausstattung einen Ver gleich mit dem Rüstungszustand von früher überbau-' nicht mehr anshält. Keine Abrüstungskonferenz wird bet der Größe der Jnteresscngegensäße einen Wandel hierin schassen. Die Weltlage ist so, daß „sür »nS c i n K r ic g nnvcrmeld - l t ch ist, und daß mir in diesem bevorstehenden Krieg eine macht volle rote Armee nötig haben." „Je stärker und kampffähiger sie ist, um so weniger wahrscheinlich wird es sein, daß ein Feind uns anzngreifen wagt, um so größer ist die Gewähr sür den Frieden." Das sind Binsenwahrheiten, aber sie zu hören aus dem Munde dcS Vertreters eines proletarisch regierten Staates ist nicht ohne gewissen Reiz. — So geht nun also auch der Sowjet-Bund mit verstärktem Eifer au die Wehrhaft- machung seiner Vvlkskraft. Woroschilow beziffert die gegenwärtige Stärke der roten Armee ans 562 000 M a » n. Sie ist im Nahmen der all gemeinen Wehrpflicht ans zwei Grilndprinzipicu aufgebaut: auf dem Prinzip von stehenden Truppeiicinhcitcn und ans dem des Territorial-Milizsostems. Die Stärke der jährlich eln- znberilsenden Kontingente schwankt zwischen 050 000 und einer Million. Wirtschaftliche und finanzielle Momente zwingen aber, 850 000 bis 400 000 jährlich nnansgebildet zn lassen: eine Rlistnllgsbcschränkilllg, die „mit ernster Sorge erfüllt". Auch vnst kan» man In und zwischen den Zeilen lesen, daß noch viele Mängel zu beseitigen sind: die Kriegsindustrie arbeitet teuer und schlecht, die Technik ist noch im Rückstände: die Matcrialrcscrvcn sind ungenügend. Doch hofft man, mit den llnzillänglichkeiten tn ein bis zwei Jahren fertig zn werden. Die innere Schlagkraft der Armee ist durch Wiedereinführung traffer Disziplin und der E i n h e i t d e r B c f c h l S g e w a l t ichcrgcstcllt. „Die rote Armee, sagt Woroschilow, ist nur dann eine Macht, wenn sie einen einheitlichen Willen darstcklt. Wenn dieser Wille tn Teile zerfällt, dann hört die rote Armee, wie ede andere Armee, ans, eine Armee z» sein. Dann verwandelt ie sich in jene zaristische Armee, wie wir sic in den Jahren 1017 biS 1018 beobachtet haben". DaS war die Zeit, wo die mili tärische» Besehlshabcr abgcsetzt wurden, kommunistische Kom- missare an ihre Stelle traten oder sich mit jenen in die Kom- mandogcivalt teilten und Zucht und Ordnung znm Teufel gingen. Jetzt hat der militärische Befehlshaber alles» -!e Ne- sehlSgcwalt und das Recht, Gehorsam zu fordern. Man kehrt
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