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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 22.07.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-07-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-191107228
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19110722
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19110722
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1911
- Monat1911-07
- Tag1911-07-22
- Monat1911-07
- Jahr1911
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 22.07.1911
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Früher Woche«- u«d Nachrichtsblatt ^Sjteblatt sd ß«tüns,Wl^Sm^,Mns,A.Wi«,tzcklichrnt, Iviem, AMfeI,vlt>mÄns,Mn St. Ms, Stellt. Etniküns Äiri. Ntsmiilstt, SAs<iMtl Iii Brstp« Amtsblatt für das Kgl Amtsgerichtmü» den Stadtrat zn Lichtenstein Atteste Zeitung im Königlichen Amtsgerichtsbezirk > - — 61. Jahr««»«. Sonnabend, den 22. Juli H/rv Zett»»« 1VS. i» 1911 Haxyt-Jnsertioalor«« t« ««tSsertchttbe-Irk Vtese» iUM rrschri»t tSalich «mßer Lon»- »»d Festtag» »achmMag» fitr de» folgende» Tag. — Viertelslihrlicher Lrr»grprei» I Md. bv Pfg^ durch dte Post bezöge» 1 Md. 75 Pfg Gdqel»» Nummer» 10 Pfg. Nestelt»»-«« nehme» außer der Erpedttiorr in Ltchteüpei», ZrvUdarrer Ltr. Nr. bd, alle Natserttche» Poltaustalle», Postbote», sowie die ÄuotrSger «»tgeattu. -»serate »erde» die filnfgeft»alten« «nm^ellr »rit 1v, für auewSrtig« S»serentr» mtt 1V pfg. derechurt. Nedtmutzeile SV pfg. Lar amtliche» Teile kostet dte zweispaltige Seile SV Pfg. Fern sprech-^» sch tust Nr. 7. L«ser«te»-L»rahme tögttch di, sptteste», »orxrtttag» 10 Uhr. Telegraum-Adreste: Tageblatt. Bekanntmachung. Wir bringen nneut Vie nachstehende Bekanntmachung in Erinnerung Lichtenstein, am 19. Juli 1911. Der GtTdtrNt. Bekanntmachung Zum Zwecke der BetS«pf»«S der S»«ßlt«aSfterbNchteU haben wir die Einführung von Mütterberatungsstellen beschlossen. Es soll damit den Müttern Gelegenheit gegeben werden, sich unentgeltlich ärztlichen Rat über Ernährung und Pflege ihrer Säuglinge einzuholen. Die Herren Aerzte vr. weck. Zürn und vr. weck. Geisler habe» sich berkit erklärt, die BeratunxSstunden in ihrer Behausung ersterer jeden Freitag von 9—10 Uhr, letzterer jeden Mittwoch von 8—9 Uhr vor mittags abzuhalten. Wir bringen dies hiermit zur öffentlichen Kenntnis in der Er wartung, daß von der Einrichtung fleißig Gebrauch gemacht wird. Der Stadtrat Bekanntmachung. Als gefimde« wurde ein goldener Trauring hier abgegeben. Als verloren wurden gemeldet: 1 Portemonnaie mit ca. KO Pfg. Inhalt, 1 goldner Ring, 1 blaue Sportmütze und eine goldene Brosche mit Korallen. Näheres ist im hiesigen Polizeiamt zu erfahren. Lichtenstein, den 21. Juli 1911. Der Stadtrat. Heute Sonnabend nachmittag 5 Uhr soll im Hotel Modes ein zugelaufener Hund (Engl. Spanel, Jagdraffe, ca. 1 Jahr alt) gegen das Meistgebot bei sofortiger Barzahlung öffentlich versteigert werden. Die Gemeindeverwaltnug zu RSdlitz. Das Wichtigste. * Die Prinz-Heinrich-Fahrt hat mit der Ankunft der Fahrer in London ihr Ende erreicht. Der englische Moyal Automobile Klub ist als Sieger in der Konkurrenz anzusehen, doch sind die offiziellen Resultate der Fahrt «och nicht publiziert worden. In der Schönheitskon-- kurrenz erhielt Lt. von Marx mit seinem Opel-Wa- gen den ersten, Prinz Heinrich mit seinem Benz-Wagen den zweiten Preis. * Aus Deutsch-Ostafrika meldet das Kommando der dortigen Schutztruppen, daß in der Landschaft Urundi Karawanen farbiger Händler ausgeraubt und letztere niedcrgemacht worden seien. Auch Polizeipatrouillen wurden beschossen. * Der Reichstagsabgeordnete Liebermann von Son nenberg ist in Hamburg schwer erkrankt. Er wurde in seine Wohnung nach Charlottenburg zurückgebracht, wv er bewußtlos eintraf. Sein Zustand ist bedenklich. * Ueber Persien ist der Kriegszustand verhängt worden. Die Regierung hat eine Expedition gegen den Ex-Schah ausgerüstet. * Die persische Regierung hat dem englischen und dem russischen Gesandten eine energische Note überreicht, in der sie erklärt, daß Rußland die Verantwortung für alle Unruhen und Verluste an Eigentum trage, die aus der Landung des früheren Schahs entstehen könnten. * Die Stadt Cap Haitien ist von den Revolutionären eingenommen worden und wird geplündert. Alle Gene rale, die sich der Revolution widersetzten, haben in Konsulaten Zuflucht gesucht. Der französische Kon sul wurde, als er den Lokalbehörden Schutz bot, leicht verwundet. * Ein Gründungsschwindel, der vierzehn Versiche rungsgesellschaften mit sechs Millionen Dollar Kapital umfaßt, wurde in Philadelphia aufgedeckt. Lord Kitchener Die Ernennung Lord Kitcheners zum Generalgouver neur von Aegypten hat internationales Aufsehen er regt. Wir glauben, daß dieses auch bis zu einem gewissen Grade gerechtfertigt ist, jedoch nicht deshalb, weil nun mehr Aegypten unter eine sehr feste und harte Hand kommen wird, sondern weil die Ernennung des Gene rals nicht nur den Generalgouverneur von Aegypten in sich schließt, sondern auch die Stellung des Ober kommandeurs der gesamten Land- und Seestrcitkräfte des Mittelländischen Meeres. Diese Stellung ist vor einer Reihe von Jahren geschaffen worden. Voriges Jahr wurde sie Lord Kitchener angebvten, aber von ihm ab- gelehnt, weil ihm seine Befugnisse und sein Wirkungs bereich nicht genügten. Damals befand sich Aegypten unter dem milden und erfolglosen Regiment« des vor wenigen Tagen verstorbenen Sir Eldon Gorst. Un ter den jetzt veränderten Verhältnissen wird Kitcheners Wirkungsbereich allerdings ein außerordentlich großer sein. Die Aegypter, jedenfalls die der extrem natio nalistischen Richtungen, scheinen sogar ganz zufrieden zu fein, weil sie hoffen, daß Kitcheners Härte schnell Vnd sicher zum offenen Aufstande der ägyptischen Be ¬ völkerung führen werde. Besonders bemerkenswert er scheint uns aber, daß das Oberkommando der Land- und Seestreitkräfte des Mittelmeeres nunmehr von der Insel Malta nach Aegypten, also erheblich weiter nach den östlichen Teilen des Mittelländischen Meeres ge rückt wird. Die Türkei muß sich unter allen Umständen als Ursache und auch als Objekt dieser Verschiebung ansehen. Vielleicht können wir auch hierin ein Zeichen von der Auffassung verschiedener europäischer Mächte erblicken, daß die Tage der jungtürkischen Herrschaft gezählt seien. Wir möchten dieser Auffassung unter keinen Umständen beitreten, solange noch die geringste Hoffnung darauf ist, daß sie unrichtig sein könne. Selbstverständlich wird sie aber immer „"richtiger", je eifriger die betreffenden Mächte aus ihr die politischen und militärischen Konsequenzen ziehen. Großbritannien beteuert feierlich fortgesetzt, daß ihm die Erhaltung und Stärkung der Türkei am Herzen läge' aber ein Kit chener, dem nicht mit Unrecht der Kosename „Butcher" (Schlächter) beigelegt wurde, der mit so großen Macht befugnissen in Aegypten ausgerüstet ist, der bedeutet allein durch sein Dasein schon eine Drohung für das türkische Reich. Jedenfalls wird man die weitere Ent wicklung mit Aufmerksamkeit verfolgen müssen. Der Bürgerkrieg in Persien. Teheran. Das Medschlis trat vorgestern zu einer außerordentlichen Sitzung zusammen, in der der Pre mierminister und der Präsident unter allgemeiner Be geisterung darauf hinwiesen, daß cs durchaus notwendig fei, in Einigkeit zu handeln. Das Medschlis ermäch tigte die Regierung, ein Kriegsrecht schärfster An zu verhängen. Eine aus 500 Bachtiaren, 500 Reitern und einer Anzahl Freiwilliger zusammengesetzte Ex pedition wird alsbald gegen den ehemaligen Schah auf- brechen. Der Polizeichef Jefriem wird zur Aufrechter-" Haltung der Ordnung in Teheran zurückbleiben. Sardar i Geng und Sardar Jafar werden mit 2000 Bachtiaren gegen Salar ed Tauleh ziehen. Sardar Bahadur mit 1800 bachtiarifchen Reitern wird binnen kurzem in Teheran erwartet. - — —— ..... - Mit der Juristgesellcn-Steuer, ! die so oft im Scherz als das geeignetste Finanzobjekt einmal vorgeschlagen wurde, ist nun schon mehrfach tat sächlich Ernst gemacht worden. I» Deutschland hat Oldenburg unverheiratete und wohlhabende Personen beiderlei Geschlechts mit einem Zuschläge zur Einkom mensteuer bedacht. In Frankreich, dessen Bevölkerungs zuwachs bekanntlich sehr langsam vor sich geht oder vielmehr nicht vor sich geht, fangen nun auch die Ge meinden an, sich dieser patriotischen Steuerquelle zu bemächtigen. Zu dem Kinderprivileg, das ja auch in Preußen vielköpfige Familien von mäßigem Einkom men bei der Steuer genießen, soll jetzt in der Stadt Lyon eine Junggesellen-Steuer eingeführt werden, aus der man die obigen Steuernachlässe bestreiten will. Außerdem fordert der Gemeinderat Regierung und Par ¬ lament auf, jeden Junggesellen mit einer festen Taxe von 10 Frank zu belegen und von allen, deren Wah-, nungsmiete 250 Frank übersteigt, noch einen fünfpro zentigen Zuschlag zu erheben. Ob nun der Andrang zur Ehe in Lyon und in Frankreich so ungeheuer zu nehmen wird? Und ob bei den französischen Gewohn heiten die Ehen so fein werden, daß der Entvölkerung Einhalt geboten wird? Wir möchten es stark bezwei feln. Auch muß man immer bedenken, ivieviele Männer nicht aus Egoismus, sondern notgedrungen oder aus ernsten Erwägungen heraus unbeweibt bleiben. Im-, merhin wird gegen eine stärkere Heranziehung solcher Junggesellen, die in günstigen Verhältnissen leben und) nicht für weitere Familienangehörige zu sorgen Habers zur Entlastung der vielgeplagten Familienväter vom ethischen und wirtschaftlichen Standpunkt nicht viel ein zuwenden sein. Freilich ist in Deutschland die Frage der Volksvermchrung keineswegs eine so ängstliche und! dringende wie in Frankreich. Deutsches Reich. Berlin. (Ein neuer Spionagefall), der in seinen Einzelheiten lehr interessant und lehrreich ist, hat sich in Metz zugetragcu. Der 20jährige angebliche Bildhauer Nicolas machte einem militärischen Telegraphenbeamten! den Vorschlag, er solle ihm Pläne, die bei einer etwaigen Belagerung von Metz Bedeutung hätten, auslieferttq Der Telegraphist ging scheinbar darauf ein, meldete den Vorfall aber seiner Behörde. Mit einem gefälschten Plane ging er in das verabredete Restaurant, wo er dem Nicolas den Plan unter dem Tische herüberreichte und auf denselben Wege 20 Mark erhielt. Beim Aus tritt aus der Restauration wurde Nicolas verhaftet, der Plan war jeooch schon nicht mehr in seinen Händen, sondern war an drei gutgekleidete Herren weitergegebett worden, die sofort das Lokal verließen. — (Im Reichskolonialamt) ist bis jetzt noch keine Bestätigung der gestrigen Alarmnachricht aus Südwest afrika eingetroffen. Es wird aller Voraussicht nach infolge der Entlegenheit des in Frage kommenden Ge bietes auch noch längere Zeit in Anspruch nehmen, bis das Gouvernement in Windhuk sestgestellt haben wird, ob tatsächlich ein Ueberfall auf die Kolonie des Distrikts- chcfs v. Frankenberg mit den in der gestrigen Reuter meldung geschilderten Folgen stattgefunden hat, ob nur ein unwichtiger kleiner Vorfall zu der Alarmnachricht ausgebauicht morden ist, oder ob die Meldung voll ständig aus der Lust gegriffen ist. Der Gouverneur von Teutsch-Südwestafrika wird selbstverständlich sofort nach Feststellung des Tatbestandes nach Berlin berichten. — (Tie deutsch-französischen Verhandlungen.) Die Pariser Zeitungen sind voll von Artikeln und Mittei lungen über die Verhandlungen zwischen Deutschland und Frankreich. Es ist unnötig, alle die törichten und' zum Teil bedenklichen Hypothesen und Informationen zu wiederholen, mit denen einige Zeitungen die öffentliche Meinung verwirren. Auch unvorsichtige Bluffartikel, die mit der Frage eines Krieges spielen, wie Kinder mit einem Schießgewehr, und gleich dem „Paris-Jour nal" untersuchen, ob Frankreich „bereit" sei, verdienen keine Erwähnung. Diese Narrheiten werden die öffent-
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