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Dresdner neueste Nachrichten : 22.10.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-10-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-190910224
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19091022
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19091022
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1909
- Monat1909-10
- Tag1909-10-22
- Monat1909-10
- Jahr1909
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 22.10.1909
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N1 It. per. We. Its-s. F« «- ,- an Au a - e 100 000 iä R ; . E« E« . «; H» « «o» . . assiikzksmkssssisda 1 · Msd znssqxä . up» Hat« M : lUOCIIGIV » «« I »· ·« » ·· l d CI · s Esväztfksiiskilksrcllslcaådie Umriss-KARL·Rkklsltsäeflesxitrsdtesxes ,») junger-uns t Mc» fürs-usw«« bss s. et Blei-ek- ·-·--- . ·sz»«z»gki; und sabtcsutnsühen Natur; uach Tauf. Epime- OO . TUTTI-«»sxsgszs::.»:.·::.::««ggxss.sxxssksxxss.ssss- roteAUf!a c i U S it c »-...;g c—n« » - - u n s zsszxxxtlxxktcxi Tagen und Wisse« 111-d licht parat-riet« Tot: s» · nO . ssxsxiisibxslufaabe UIMJUIEISIOU »Ist-lässig. Unsre Dtetdner » Zum ausmiirctgestAnnahme-stellen, sowie fämtlicheAnapaeeu- L ckpkkikionen tu: Jn- und Ausland nehmet Unsere« s« , « Oriqtnatpreiseu uktk steh-me« tu. Zukun s zu sitt: Ists-gest! « II preise« I d Ue! rt tllch U II c hsp sitt. frei Ort-us, duzchektszznsrovlnzskkiHawaii-ZEIT II Pf» pro dankte! US Mk. frei Baue. M« der Ueilaqe Abs-lett- Iteneitk oder m» de: Beilage Dressu wiszkxiesesu sitze; is» runde-Lyk- mpmsi »So: II cI Inst. BUT! Alluftr.sseuksrek ist-nickt. III? « Sohn· sllugxßxlkstgs Ä« CI · · · Los· u een sUu : Reduktion und Hauptgefchäftsstelle Ferdinaudftraze C. 111-F FHlFZHHlZTFzkksssssiotkkåsks product-Ego- Feknspkecekk Heda-tim- skk M. Expeomsu m. im. seit« m. se«- ms aus«-p- p« ask-»Ap- tspyxi H: Qui-«. sah; zti unt: ist durchs Ikaots Max-a liess-g« gifcher Weile Verrat« Diese Nummer umfaßt 14 Seiten. Roman sieh« «« l! und 12. Zichunqsliite der K l. zzqckjstsctfslottcric nnd Vcrmifrlptcs Seite s. « EIN« Gesichtspunkt werden sie auch gemeinsam die bevor stehende Ztisammenkunft in Racconigi beurteilen. I II herrscht innerhalb der liberalen Partei vollitändiqt Einigkeit. Man is: sich nich! im Zweifel darüber, daß ein Wechsel im Kommaado in Marokto einzutreten haben würde. Um! erwartet. daß General Marina sofort fein Amt niederleqen würde, wenn Maura das Kabinett anf lösc Die allgemeine Stimmung des Liberaliömuö bezeichnet den General Weyler als feinen Rath· folget. Auch,Moret ist für feine Ernennung. i « s sonstige wähle-J« ist, »betechtsgen m» befcktigen wollen, is« Die Begeguung in Racconigx «« Rom. 11. Oktober. Der Zar trifft am 28. Oktober in Vardonnechia ein, wo er von dem russischen Botschaster in Rom Fürsten Dolgorucki sowie einer italicnischen Militärniission empfangen wird. Der Zar fährt ohne Liufenthalt direkt bis Racconigh dort wird er um 2 Uhr« vom .B"iönig, dem Minister-Präsidenten Gioliith dem Minister des Aeußeren und den Militäti und Zivilchargen des Hoses begrüßt. Am Sonntag den 24 Oktober findet Eint-sang im Schlosse und Zvgd aus Fasanen statt, dannch ist großes Gut-winkt. Aus Montag den Sö- Oktobcr ist die Abreise des Zaren festgesetzt Die Rüctfabrt soll aus demselben Wege erfolgen wie die Hersnhrn Der Generaidirektor der itaiienischen Bahnen wird den Zug selbst führen. Die Strecke non der Grenze bis Racconigi ist von 11000 Mann bewacht. El! ihm einen ges J J« Vers. Direktor a. D. c nnitzer Snn U. W Eiienftuckitxn es. Ilauenschet Ring w, er, Schnorrstn Es. et, Ygfgktr 1. . T» Ossizidsen der Berliner Wilhelmstraße und F; Wiener Vallhausviabes haben schigeå hezizuiss ««’"""««« »Er TUSZITITYiKFZiTZBmFFsUHrZ Nichts W; iEitlljeastkliitlö ihre nenieinianie heiße Liebe M! de« xilikzääjichzn Frieden, der durch lihieie dirs-träg:- « neue Stärkung erfa ren so r gilt-ein nicht beriiflich verpflichtet sind, unsi »» kmdern Sand in die Auaen zu· streuen und alles, rospnroctfjllisltjtriiitiiltbFgtlskæiedtxnosiiebg überhaupt keine itxixsslzkjgxie Liebe, die beide szberrscher zusammenfuhr:- H »Der» gemeinsamer« Haß. Beide haben unaeiahr di; kkkchcii Gefühle cieaeiiuber Oieuerreiclkilnaarn un bieti sich dadurch zu einander hingezogen. Wie man disk in Italien über den Zaren und das rnssisciie kgkeriinassnstem denkt. ist ia wiederholt und bis in ,- » jmmskc Zeit hinein von den meisten italienischen kzktcni mit siidlandischer Uuaeniertlyeit deutlich aus spwckxn worden. Wenn neuerdings selbst radikale kitunaeii inerklich abaewieaelt und sich bemiiht lieu, dein Zaren zu einein non sedeni Misitonsrcieii Mzkqng zu verliehen, so leitete sie dabei ledialuh der danke. daß das osiizielle Rusiland iiber Oesterreich des-ihr ebenso denkt wie sie und« lieber heute als pkw die Donaunionarcliie an die Wand drücken " We. istliicklirberiveise sehltcdcizlii dem Justiz-ietzt Stirn; dein-»so die Macht wie .sta en. e» a wir , Aussprache der beiden Herrscher aewisi nicht Fu Wkmkkkacn führen, die den europaiskhen Frieden im next-einen und den Valkanfrieden im besonderen initccibar bedrohen könnten. Deshalb darf man ch dieser neiien Herrscherbeaeaniina in ·aller Ruhe maxenieheii nnd braucht sich dadurch nicht tm ac spqiien aus desn Seelenaleichaewicht brinaen zu sen. Aber ebensowenig lieat eine Veranlassuna r, daran besondere aiinstiae Erwartunaen oon serm Standpunkte aus zu knüpfen. E kiieiii iiiißerlich betrachtet stelli sich die Beaegnuna IRaceoiiiai als der längst fiilliae Gcaenbesuch des Ist-en beim Kiinia non Italien dar. Sie bedeutet I» in erster Linie die Erfiilluna einer selbstverständ liisiii Tifiiriit der Höflichkeit. Wenn sie inimer wieder hiaiisceiiliiiben worden ist und bis in die ifiitaste Zeit ice-in in Jsraae aeitiellt erschien, io war die Ursache iriiir in der zarenieindlichen Stimmung eines knien Teiles« der italienischen Bevölkerung zu er lesen. Ohne die Ereianisse des voriaen Sommers id deren Folgen würde sich der Bat· ietit schwerlich Itainifft haben, den Besuch des Kdnias Viktor iianuei endlich zu erwidern. Die Einverleibung Isniens und der Herzeaowina in Oesterreicip iqarn isi eiwer Welt von Widerstiinden und Feind lgiciten zum Troß durch das treue Zusaniuienstehen siitsiiilands nnd Oesterreichs eriolqreich durchgeführt iden Serbiem der Schiitzlina Rusilandky und . » , Louis Spohn Zum öd. Tode-singe tun N. Oktober. »Um Oktober 1859 verstarb in Kasse! der kur liiti hefsifche Generalmiifikdirektor Louis Spobiz »reiches Leben lag hinter dem Jünfnndsiebziw Akten, ein Leben, das ihm, wie er selbst sagte, Anerkennung und Liebe mehr gebracht hatte, als le hätte hoffen dürfen. Ein Leben, das ihm iisiveri erschien, solange es Mühe und Arbeit durfte, das ihm zur Last wurde, als ihn die hineiide geistige nnd körperliche Schwäche den indessen, den Dirigentenstaly die Notenseder der Hand zu legen zwang. Das er nun, müde Leder-statt, zufrieden verließ« epohr bat dieses Leben in einer umfangreichen raoiiie selbst dargestellt Der ganze iebenss cMenseh tritt uns aus diesem Buch entgegen· lehr, sachlich, oft nüihtern und ohne jede künst cht Vciitension werden die Ereignisse seines Usaangcs ver eichtiet Ein freundlicher Schim fnllt aus die zagend des Künstlers. Der fröh- Avebr. dessen Talent sich so frühzeitig zuwege-n sit, wird detLiebling aller, nnd ivie die Miillerss von silseld den Kleinen, der ihr Variationen »Du bist liederlich« verspielt, in ihr Herz schließt gar iiieiii wieder fortlassen mag, so gewinnt er U« Fluge die Sympathie des Lesers· W! schon schickt ihn der Vater in die Welt US— fein Gliick zii versuchen. Das gewagte Ex eni iaufi gut ab. Zwar kehrt das fünfzehn- AlGEmerlein rasch nnd iinverrichteter Sache non gisflua in die große Welt Hamburas zurück· Brit-ei er in dem heiniischen Fürsten, dem Herzog »F«lMchtveig, einen freundlichen Gönner, er ider die ersten Schwierigkeiten binweghilft Atht es dann aufwärts. In Gesellschaft eines «« Wptstiienossen versucht er zum zweitenmal, «« M« web: Erfolg, sein Gier! qui eine: Vic fszsps M ihn bid nach Peter-Murg führt. Wswskits später Gothm dann Wien und Frank s« ·« Etappen im Werdegatig des Künstlers. VIII-Ich bat sein Lebendig-es Spohr auib wach H« ssfiibrh zuerst Ists. später noib öfter.- MQINL sitdelte er intt seiner Familie von Mk« VIII« Ums) Dresden Ober, inn seine inn- M et bei dem berühmten Getan-Wehrer Mitstsi m; in lassen. Daß der Aufenthalt nnr wenige » Syiolägtn »follte,qtiisar nicht voZauözusehenMßllkd einen .iittelpnntt- es regen, n - «« Stadt. me« empimi de« mit- s, Feldschlößdienskcsz ist, Bainbergerstnsx ins-rather, Bergs-ne: Sächs. Staatssciienbqsx maaiy Zelleschesixzyx km« Plallenscher9iiuglo« s SGUMWL Fwullins arm, VambergerSnxql schreitet, Noienskr. D· Ehemniyer Stn öd. sanlsävlicsb HobeSnJu Seil-is, Schnonimkx oxrft·r. 5. ekidijkkiieuscucaxc c» Zwickatier Str. M· m, Oettnexstp l. sfkqsrftf GZEMEYLMI Erstens, szcllcsclsestw Mein, Vemstn R. Simon. Nin-aber set, Hohe Stt M. Strehlener Irr. 52 Ver, Ressdenzikc Is- Uhlandslr. 38. ils. Wfjrzbumerstichx Jblandstv 11. il« Hohe Stn «. dem, Zellesche Ein! P. A. Setzt-l, Nim sc, Biencrtfnc «. r. Ebrlichw 8. Zwickaiccr Sei. 71. Zwickauer Eh. M. Streit-i, Elirlichw 11 Sundikiis Dr. Gusse trifft. It» of· Vernbardsik. s. Tau« Weftcndstr. U. der, Streljlciierxtnps l List« Tbalmaat c, Gutzkntofir N. sie, WinckchnannfrrkU Gntzkomsir tu. . D. G. Tit-dem« nimm, Lstlzokcisin It UT)I-Iv«.dstr. 11. n, (ionlcniu:Bslt. J. , Eifcnfmckstr. l. cum-r» smlbkrcissnjl I. Nötfmiyet sit. A( use. Nfirn bcTqerStxLl e. Palaisstr. I. spo it» Vakaissm I. kirllchsw S. Ullrickk RofensirJQ h, PVPPTV M. , Rufens-r. W. I uaeikkiksry BaJkeuthq . Lenuntzec Zu. U Segel« Rksiqm m. Vogel Vluucnschs !» Aste-in qyokjsilugsl bin-T, Dei-H» Sen« Bexnsu -...- Haku-« di, Time-ist«! Bskuhsitdsit US ; Ema. Renommi xsqkcsek Nabcncrspn Ebemvttzct Str 97 ialtlser. Isssxtskowfrt Rats-n Rinier-ists. er· UHland-·!r. b. Dabehnktt is. M, Lellclche Str. Gütcrbassnbosftn Z. Schnotkstsz 11. kllnchner sit. 11. . Kurcherallee Es. Ferner, hohe St: Etfenstucksnx «. " , Strehlciket Irr. et Platz is. Nstbnitzer Sei. W. it. Kummer-Dieser« net, skaitzetSttps s. Lockwitzer Str. ?- ichenbachskn 17. um. Minister, F user. Guvkvwsw Papst, llmmvnfirl sbe sit. so. Wolf. sclleschcSttj f, Eiscnfntckstt M« Mit. Rose-user. «. , Ehemniver Str.t is. Annensrr. 42 dem-U. Gewissen? Gglziveizerstr. s. Mk »Z« He, »Es« s« Ihlandstr. w. einsam, Stephani Bernhard« Montenearm der Schtiizlina Italiens, haben das leere Nachsehen gehabt. letzt kommt es sür Russland wie für Italien zunächst daraus an, iede Erweiterung der osterreicbtschen Machts und Jntereisensvhäre im nahen Orient mit allen Mitteln zu verhindern. Wie dies zu bewetksielliaen sei, das wird vermutlich das Haupt thema der Unterhaltungen der beiden Herrscher in Raeeonigi bilden. Noch manche andre Frage gibt es· die der Erörterung zwischen ihnen wert erscheint. nicht zuletzt die Kretasragr. deren Lösung ia nur not gedrungen vertagt worden ist. Allerdinas wird man sieh bieriiber wie über manches andre wohl mehr theoretisch unterhalten und kaum zu bestimmten. in absehbarer Zeit einlösbaren Abmachunaen kommen. Denn Rußland ist, wie sich noch während der letzten Valkatckrise deutlich gezeigt hat, auf lange isinaiis zu einer aktiven, unter Unistaiiden irieaerischen Politik tinsiihig Auch Italien befindet sich mit feinen Nüstungeti zu Lande und zu Wasser derart im Rück stande, das; stir diesen Staat ebcnfalls oorderhand die Vorsicht der beste Teil der Tapferkeit ist. Jnsofern hat allerdings der euroviiische Frieden oon der bevorstehenden Herrscherbegegnuitg nichts zu fürchten. Wenn sie voriiber sein wird, dürfte so ziemlich alles ebenso bleiben, wie es vorher war. Jedensalls ist Deutschland an dem, was in Raeconigi vorgehen wird, nur mittelbar beteiligt, nnd es muss eigentümlich berühren, wenn in dem leitenden deut schen Zentrnmsblatt von Listen aus dein Reichs kanzler o. Bethmannsfsollweg als dem nächsten dazu die Ausgabe zugewiesen wird, am Vulkan auf der Wacht zu stehen und sich durch nichts, was etwa in Naeeonigi sich ereignen könnte, liberraschen zu lassen. Wörtliih heißt es in dem Artikel, der sicherlich aus demselben Lager stammt, das im vorigen Sommer die deutsche Bundestrene gegenüber Oesterreickk Ungarn hartncscktg verdiichtigt hat: »Man wird gut tun, die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, daß die Zusammenkunst des Zaren mit dem König ge wisse Ambitionen gewisser Vulkan staaten starken kann. Für Herrn o. Vethmann als Leiter der deutschen Politik wird es also an gebracht sein, wenn er zwar das Allerbeste zur-ersicht lich hofft sedoch sich durch nichts itberraschen läßt; ein Fehler, den die deutsche Diolomatie im letzten Dezennium sieh mitunter zuschulden kommen ließ —- wie sa nicht ganz unbekannt sein dürfte« Dieser Hieb gegen den Fürsten Bitten) sagt, auch wenn der Artikel nicht in der »Gerinanta" erschienen wäre, wohl hinlänglich, ans welchem österreichischen Lager er stammt. Aber auch dort sollte man wissen, daß ~Ambitionen gewisser Balkanstaaten« in aller erster Linie nicht das Deutsche Reich« sondern Vetter- Ereichdingarn angehen und es daher Sache des Lei ters der iisterreichischmngarischen Politik wäre, sich in dieser Hinsicht »durch nichts überraschen zu lassen( Wir zweifeln auch gar nicht daran, daß Gras Acht-en lhal diese seine Ausgabe genau kennt und weit davon entfernt ist. sie etwa aus seinen deutschen Kollegen abzuwälzetx Im übrigen werden sicherlich beide die Augen offen halten und bemüht bleiben, die günstige Stellung, die sich die beiden verbiindeten Kaiser mächte durch die let-te Valkaiskrise erobert haben, vor jeder Beeinträchtigung zu bewahren. Unter diesem » , , genossen aufs berzlichstc Der glänzende Erfolg des »Freifchtitz«, der eben auch in Dresden einstudiert wurde, nachdem Berlin und Wien vorangegangen waren, läßt Soohr nicht ruhen. Um so mehr, als er Webers Talent nicht besonders hoch einfchatzen kann und an ihm nicht viel mehr als die Gabe sieht, »für die Fassungskraft des großen Hausens schreiben zu könnenc was ihm, Spohr. freilich versagt sei. In Paris hatte er vorzeiten einen alten zerlesetiendlinniati »Im veuve de« Mal-war« erstanden, dessen Stoff ihm für ein Libretto geeignet Du sein schien. Nun erwacht die alte Luft zur Oper in ihm, und er bolt den alten Entwurf wieder hervor. In Eduard Gehe findet er einen geschickten Librettisten Die Komposition wird durch Spohrs pldtzliche Berufung uacb Kasseh das fortan feine Heimftiitte bis zum Ende feines Lebens bleiben follte, vorläufig verhindert. Ein kiahr später aber ist das Wert vollendet, und am 28 Juli 1823 er lebt »Jeffonda«, Spohrs Meisterwerk. am Kaffeler Hofthegter die Uraiiffiihruntd Es war der Geburts tag des Kurfürstem und die Sitte gebot, daß »nur der Hof mit Applaiidisfement empfangen und dann die Oper ohne laute Aeufzeruna des Beifalls angehört werde. Aber schon vor Ende des ersten Aktes brach ein sttirmisrber Beifall los, und nun war die Etikette fiir den Rest des Abends oergessenf Die »Jeffonda« ist heute in Dresden wie anders wo so gut wie vergessen. Und wie die Dinge liegen. kann man unsrer Zeit keinen großen Vorwurf daraus machen. Sicherlikb bat Spott: vor Weber die reichere musikalische Begabung. die folidere Technik, den aristo kratischeren Geschmack voraus. Spohr wird niemals triviab wie es Weber gerade aufdenböbeountten leicht passiert. Aber gerade jene Fähigkeit. »für die Fas fungstraft des großenbausens zu scbreibenC richtiger: die Bedingungen des Bühnenmäßigcti zu erfassen und zu respektieren, gerade dieses Haupterfnrdernis des Oparntomoonisteii fehlt ibm fast in demselben Grade, wie es Schubert, wie es den meisten Tondichtern der romantischen Epoche. Mcndelssoltm Schumann« ge· fehlt bat. Die »lefsonda« erinnert mehr an »Para dies und Wert« als an den »Freifchiitz«. Lauter gute, vortrefflich gemachte. hbckyst gescbniackvolle Musik, viel liebenswürdige, freundliche Empfindung, einige äernorragende Schönheiten i—- aber darum noch lange tue Väter. Wenigstens» nicht das, was den bliebst-n Typus iefer Gattung vorftellt Immerhin könnte man sich frassen, ob es nicht Sieb diese As, der« »MSiitt:iilieqråkernå fiwstztiietwåfäs ere aung u enen ·e. nre . e O« Herbst! Ort-III« Gast« die ist Iptb sähe! Der Kampf gegen Manna. In Spanien ist der Sturz des Ministerium-s Maura wohl nur noch eine Frage roeniger Tage. In der Kaiunief finden überaus heftige Debatten statt, daran ist nicht zu zweifeln, wenn auch die osfizidsen Mcldungen die Vorgänge nur schwach andeuten. Wir erhalten folgendes Privatteiegramin liber die Lage: -k- London, 11. Oktober. iP riv.- TeL der «Dregdner Neuesten Nachrikhtens Spanien nähert fiel) der politischen Wiederherstellung Tie Parteien beginnen sich nach der letzten Fiaminerdebatte dahin s zu einigen, daß die Tage des Kabinetts Maura gezahlt sind. Sowohl die Liberalen wie die Republikaner als auch die Konservativen find einig darüber. das; in kurzen! ein Rahmens wechfel bevorsteht. Nur die Karlisten halten noch zu dem Ministerium, weil sie befürchten, daß ein liberales Neginient nicht streng gegen die revolu tionären Eleinente vorgehen würde. Die Mehrheit der Minister ist ebenfalls dahin einig, daß Miaura sieh nicht mehr lange halten kann, and— sie schlagen ein Kvalitivnsministerium vor unter dem Vorsitz von Seöor Davo, dem Priisidenten des Kvngressez der als der liberalfte Mann in der konservativen Partei gilt und sich auf allen Seiten hoher Achtung erfreut. Die Tätigkeit der Fioalition würde sich darauf zu beschränken haben, die Kredite zu genehmigeiy die zur fchleunigcn Beendigung des Krieges erforderlich find. Die Zensur der Presse würde zu beseitigen sein und allmählich würde der liberalen Partei der Weg zu ebnen sein. Es handelt sirh also um ein Uebergangskabinett von Maura zu Moret Im Augenblick ist noch nirht entschieden, ob es ein Kabinett Dapo oder ein Kabinett Moret sein wird. Die Entscheidung liegt bei der liberalen Partei» Ueberraschungen sind aber nicht ausgeschlossen, denn es ist eine charakteristische Eigenschaft Mantuas, niemals der Gewalt nachzu geben, sondern immer das zu tun, was ihm persön lich am besten paßt. Eine interessante Frage ist, was die Liberalen mit dem Oberkvmmando der spanischen Armee machen würden. Auch hierüber -- -——— liegen wie dem »Oneain« Tschaiivivstig, be.de Fragen befaht »Es käme also nur daraus an. ob uns Svohrs «Mnfll einer Erhaltung noch wert ers-beim. Und diese Frage hat lehten Endes nicht der Musiker. sondern das Publikum zu entscheiden. Wenn· Sizohr heute noch lebendig und wirksam geblieben ist, so liegt diese feine Wirksamkeit aus fei neineigensteii Gebiet: dem Ckeigenfriiel und der Kom position fiir die Geige. Spohr war siir feine Zeit der Vertreter des klassischen Violinftiles im lirleaenfah zu dem »Hexenmeister«Paganini, deffen großes, geniales Können It· neidlos anerkennt. Und wie er eine wectverzweigte Familie »von Schülern hinterließ. so ist er bis heute noch ein wichtiger Lehrmeister. vor allem der Jugetrd geblieben. Seine besten isieigcntoiiipofis treuen, die ~Gesangsszene« und noch eines oder das andre der Violinkonzerte werden nicht so bald ver gessen werden. Auch feine Kammerniusikwerte vor allen: einige seiner schönen Ottetta verdienten öfter, als es wohl aefch«ieht, lixsrvtiraezngrii zu runden. Man pflegt, wenn Svohrs gedacht wird, von sei nermveichlichenshromatik« zusprechen. Gen-is; herrscht in Svohrs Diktion hier und da eine Weichheit des Empsindens der wir nicht mehr bedingungslos zu folgen vermögen. Aber man darf nicht vergessen, daß diese edle Soohrsche Sentimentalität unendlikh weit von Iner Einpfindelei entfernt ist, die auf die groben Instinkte der Menge spekuliert, weil sie in jedem Moment dem wahren Wesen ihres Schöpfers entspricht, weil sie jeden« falschen Gefühlston ängstlich meidet, fa, feiner gar nicht fähig wäre. Snohr zeigt häufig genug zeitliche Vedingheir Seine Kunstanschanung war vorwiegend retrospektitn Mozart erscheint ihm als der große, unerreichte Meister aller Zeiten. Für die großen Neuerer seiner Epoche, für den letzten Beethoven, für Berlioz und Wagner zeigt er wenig Verständnis. Man wird ihm das nicht ver-übeln dürfen. Im Gegenteil wird man die Art bewundern, mit der er Dinge, die ihm nnzugänglieh blieben. gelten lief; und sich freute, wenn ihm durch mehrfache-s Hören das anfangs Chaotische klarer wurde. »Es ist merkwürdig, woran sich das menschliche Ohr nach und nach geruht-ritt« Das blieb dem «Tannhäuser« und andrer »Zukunfts inusik« gegenüber sein Rest-in. Kein andrer als Richard Wagner- dessen Icrt der fenigen Soohrs freilis weltensern aegeniiherstchen mußte, hat denn auch diese Großziigigkeit im Cha rakter des Altmeisters rückhaltlos anerkannt. Das zeigt der Nekrolog den Wagner am s. November 1859 an die «Conftitntionelle Wirtin? in Dres den sandte; er mag hie: deu- chtu bilden: Der Gotteslafteruuggparagrapii Die deutsche Justizverivalticiig bereitet allmählich eine oölliae Reform unsres lustizwesens vor. Nach dem die Vorlaae zur Entlastung des Reirhsaerichts und die Reform des Zivilvrozesses die Genehmigung des dtteichstages aefunden hat, wird ihm eine durths greisende Strnsrecltisreform vorgelegt werden. Als die sogenannte Strasprozeszresoriii veröffentlicht wurde, die bekanntlich aus einer Novelle zum Ge rirhtsverfassungöaesetz und zur Strasvrozeszotsdniiiig bestand, wurde von hervorragenden Juristen bereits-«- darauf hinaewiesein das; es damit nicht sein Übe nienden haben könne, sondern daß eine oraanisihe Reform nur möglich sei, wenn auch das niaterielle Strafrecht von Grund auf umaearbeitet würde. Im Reikhsiiistizauita das die Berechtigung dieser Forde runa anerkannte, machte man sich alsbald an die Dlusarbeituiig einer Novelle zum Strafgesetxbnctx Jetzt find diese Arbeiten soweit gediehen, das; der Entwurf bereits in nächster Seit, voraussidjtlicij noch in: Laufe dieses Monats, veröffentlicht werden wird. Die Bestimmungen des Strafgesetzbuches sind vielfach veraltet und vertragen sich nirht mehr mit den modernen Rechtsanschauungen. Zwar gibt es den Richter-I in manchen Punkten eine gewisse Lati tude bei der Rechtsprechicnxy doch zwingt es in andern Fällen wieder das Gericht, ein Urteil zu fällen, das bei dem Rechtseinvfinden des Volkes; aus lebhaftesten Widerspruch stützt. So kommen denn mitunter Ur teile zustande, oon denen der rechtsprecheiide Richter iikh selbst sagt, das; er anders aeurteilt hatte, wenn ihm nicht durch die Veitinununxien des Strafgesetz buches die Hände gebunden gewesen todten. Ob das neue Strafgesetzbuch dem Bestreben, das geskhriebene Recht in Einklang« mit dem Volks-empfinden zu «———-;.— »Fast gleichzeitig starben mir zwei würdig« both verehrte Greise. Der Bcrlust des einen traf die ganze musikalische Welt, die den Tod Ludlvig Svohrs be trauert: ihr überlasse ickfs zu ermessen, welch reiche Kraft, welch edle Prodnltivitai mit des Meisters Hin gange aus dem Leben schied. Mich gemahnt es tum mervolL wie nun der letzte aus der Reihe jener echten, ernsten Musiker von uns ging· deren Jugend noch von der strahienden Sonne Mozarts unmittelbar be—- lenrlxtet ward nnd di: mit riihreuder Treue das emvfangene Licht, wie Vestalinnen die ihnen anver iraute Flamme. pflegten und gegen alle Stürme nnd Winde des Lebens aus leuschem Herde bewahrtetn Dieses fchöne Amt erhielt den Menschen in Svvbr rein und edel: er war ein ernster, redlicher Meister seiner Kunst und feine schönste Erquickung quoll aus der Kraft feines Glaubens. Und dieser ernste Glaube inachte ihn frei von ieder persönlichen Kleinheit; was ihm durchaus unverständlich blieb. lief; er als ihm fremd abseits liegen, ohne es anzufeinden und zu verfolgen: dies war feine ihm oft itachgefagte Kälte und Schrosfheitl Was ihm du«-gen verständlich wurde. - und ein tiefes seines Gefühl war dem Schöpfer der »Jefsonda« wohl auzutrauem das liebte und schütite er unumwunden und eifrig, sobald er Eines in ihm erkannte: Ernst, Ernst mit der Kunst! Und hierin lag das Band, das ihn noch im hohen Alter an das neue Kunstftreben knüpfte: er konnte ihm endlich fremd werden, nie aber feind. Ehre unserm Spvhri Verehrung seinem Andenken! Treue Pflege seinem edlen Beispiele« Dr. Ernst Noufoldt I Ein Rothfchild als Dramatiten I Von unsern: Pariser J.-Miiatheiier. Paris. Do. Oktober· Man ist nicht mit gewöhnlicher: Gefühlen zu: Generalorobe des eleaantcn Boulevardibeaters Gom nafe gegangen. »So NampeC die erste Novität der Saifom bat keinen Gcrinqeren als den Baron Beuri de Noibfchild zum Verfasser. Abkömmliua der illustreu Bankiers-name, dem es nichi aenüaen will. aliicklicher Milliardär zu fein. »Das Theater« ruft zum Schlusse feines Simses-der Held halt ichmerslitb halb fiel« aus. Wie die Norm! sum Litbir. kiiirmen Schrift« Keller, Künstler, Gelchäftsleutw Frauen und Mädchen auf die »Rampe«. verlieren ihre besten Herzen-seinen« sjbgftenieiireräienwabisäilserligex äurdikätm Zeiss: eer en e e ve« » u einiasieeiveadesseheuilibveussaddociiclist Ferrerkundgebnngen in Berlin. Berlin. It. Oktober. In Berlin ist es gestern anläßlich neuer Fett-er xundgebungetk wieder zu Zusammenstößen zwischen Elkolizei und Publikum gekommen. Das ,B. T« be richtet darüber: Ilach einer von Karl Scbneidi in der Brauerei Friedrichshain abgehaltenen Volksver sammlung, in der gegen die Hinrichtung Feuers Stelluna genommen wurde, zog gestern abend eine nach Hunderten zählende Volksmeiige nach dem Könige-tot, wo sie aus ein sehr starkes Polizeiauigebvt stieß, dass die Massen in die Greisstvaldcr Straße dirigieren wollte åzierbei kam es stellenweise zu einem übertrieben scharsett Einsrljrcitcn der Polizei. Am Fiöttigstor ging die Skhutziuannschast im Trab gegen dlc License, die- die Arbeiter marseillaise sang, vor und schlug aus sie ein. Eine aroße Anzahl Verhastungen wurde vor genommen«
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