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Sächsische Dorfzeitung : 12.08.1853
- Erscheinungsdatum
- 1853-08-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-185308125
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18530812
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18530812
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1853
- Monat1853-08
- Tag1853-08-12
- Monat1853-08
- Jahr1853
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 12.08.1853
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Nr-32 rir n)1 statte». Ein unterhattendeS Wochenblatt für dm Bürger und Landmann. r.. rj au- Wien abgegangenen Depesche zugestimmt habe. Die Politische Weltschau. denn nun Spielball der MeLftadt- D*es»e», r «artt Nr. 2, lags, Srpedl- tio» z« haben. Proist vierteljLhelich sfi Was nun diese Vorschläge selbst anlangt, so weiß man zwar über deren Inhalt noch nichts Genaues, doch bereiten die einigermaßen eingeweihten Blätter ihre Leser bereits darauf vor, daß Rußland in der Hauptsache Alles erlangen werde, waS eS von der Pforte ursprünglich gefordert habe, und daß nur in der Form einige Modifikationen eingetreten seien. ES ist dies um so glaubhafter, da Rußland, welches durch kräftiges und energisches Handeln in den letzten sechs Wochen, wo man sich mit der Vermittelung abmühte, eine noch günstigere Position eingenommen Hatz dle russische Politik ist aber nicht gewöhnt, errungene Vortherle ungenützt aus der Hand zu geben. Ob als Preis der Rußland gegenüber gemachten Zugeständnisse die sofortige Räumung der Donaufürftenthümer auSbeduriHM ist, darüber verlautet etwas Bestimmtes noch nicht; eS nurd vielmehr versichert, daß dies, nach Erledigung der ursprüng lichen Differenz mit der Pforte, Gegenstand besonderer Unter handlung sein werde. Ist Letzteres wirklich der Fall, so wird auch hierin Rußland seinem freien Willen folgen können, denn wenn noch einige Wochen in s Land gehen, werden die vereinigten Flotten aus der Besikabai absegeln müssen, und daS Petersburger Kabinet wird, befreit „von dem Drucke der drohenden Demonstration der beiden Seemächte" in seinen Entschließungen nicht weiter behindert sein. Die nächste Entscheidung wird nun auS Konstantinopel kommen; dort werden die Gesandten Englands und Frank reichs die Pforte zu bestimmen suchen, dasselbe Verlangen Ruß lands, welches sie auf Anrathen der beiden genannten Mächte vor zwei Monaten ablehnte, jetzt zu genehmigen. Der Sultan kann in Wahrheit sagen: „Herr, bewahre mich vor meinen Freunden, vor meinen Feinden will ich mich schon selbst be wahren." Es ist kaum anzunehmen, daß die Pforte dem dringenden Anrathen ihrer „Freunde" widerstehen wird; sie muß sich dem Unvermeidlichen fügen, denn sie steht jetzt allein und verlassen da. Welche Nachtheile das mit Rußland ab zuschließende Arrangement für daS türkische Reich mit sich bringen werde, läßt sich natürlich noch nicht übersehen; aber Freitag, mit großem Eifer, daß es der Mäßigung EnalandS und Frankreichs gelungen sei-r die deutschen Mächte für die eng lisch-französische Politik zu gewinnen p. jetzt sei die Eoalitiou tans zu empfangen. Nun sind zwar die letzten Vermittelungs vorschläge erst am 31. Juli von Wien nach Petersburg ab- gegangen, und öS könnte eine zuverlässige Angabe über die Aufnahme, welche fie beim Czaren gefunden, füglich noch nicht bekannt sein. Die Sache erklärt sich aber ganz einfach in folgender Weiser Nachdem der erste von dem österreichischen Jntermmtiu- in Konstantinopel aufgestellte und von der Pforte genehmigte BermittelungSvorschlag in Wien verworfen worden (der Bund) von ganz Europa gegen Rußland fertig, und wenn wider alles Erwarten der Ezar auf den Wiener Ber- «itteluug-vorschlag nicht eingehe, so sei der Krieg unvermeid lich. Da- klang nun freilich sehr gefährlich, und da alle Welt wußte, daß der Kaiser von Rußland zum Nachgeben eben nicht besonder- geneigt ist, so machten sich selbst die enragirtesten Friedensfreunde auf daS Schlimmste gefaßt. In Loudon und Pari- ergriff die Börsenmänner ein panischer Schrecken, der durch dle kriegerischen Artikel, in welchen sich die Journale ergingen, noch gesteigert wurde. Mittlerweile hat aber die Diplomatie einen Blick hinter die Couliffen thun lassen, welcher die großsprecherischen Phrasen der obengedach- tm Blätter in ganz anderem Lichte darstellt. ES unterliegt nämlich fast keinem Zweifel mehr, daß der in Wien redigirte Dermittelungsvorschlag, welchem die Gesandten Englands und Frankreichs ihre Zustimmung gegeben, vorher schon dem Kai ser von Rußland vorgelegt worden und dessen vorläufige Genehmigung gefunden hatte. Hieraus erklärt sich, wie die englisch-französischen Regierungsblätter davon sprechen konnten, Oesterreich werde im Falle der in Petersburg erfolgenden Ab lehnung gemeinschaftlich mit England und Frankreich gegen Rußland Front machen, denn man hatte ja in Wien wahr scheinlich schon Gewißheit darüber, daß eine solche Ablehn- una nicht eintreten werde Z r hieraus erklärt sich ferner die Möglichkeit, wie mau schon, am Auaust in Pari- die Nach richt haben konnte, daß der russische Kaiser der am 31. Juli ^zchehnter Jahrgang. Hl. GuartaU - Verlag von Heinrich und Walther. . war, weil man dort recht wohl wußte, daß er in Petersburg keine Annahme finden, werde, vereinigten sich, wie schon in voriger Nummer mitgetheilt wurde, die in Wien residirenden Gesandten der Großmächte zu neuen Berathungea, als deren Resultat denn endlich der am 31. Juli nach Petersburg und ! Konstantinopel abgegangene BermittelungSvorschlag zu betrach ten war. Infolge meser gemeinsamen Ausstellung verkündeten denn nun die englischen und französischen ReglerungSblätter mit großem Eifer, daß eS der Mäßigung England- und Vorlage des Wiener UebereinkommenS war demnach nur eine Deutfehland. Die Frieden-Versicherungen, welche in Form; man wußte in Petersburg schon, daß nur annehmbare Bezug auf die orientalische Frage seit mehreren Wochen Vorschläge aus der Gesandten-Conferenz hervorgehen würden, die Runde durch alle Blätter maAn, fangen endlich an, wenigstens einigen positiven Gehalt zu gewinnen. ES ist nämlich vor einlgen Lagen aus Petersburg die Nachricht an- gelangt, daß der Kaiser von Rußland dem von Wien auS ihm zugegangenen Bermittelung-vorschlage seine Zustimmung gegeben und sich bereit erklärt hat, fall- die Pforte auf jenen Vorschlag eingeht, einen außerordentlichen Gesandten des Sutt —E -- . "'.""'s." Redaeteur: Friedrich Walther. DmHeitnng. -- 12 Augvst 18S3 bringen werde, läßt sich natürlich noch nicht übersehen; ak die ungeheueren Rüstungen, zu welchen sich die Pforte ge- nöthigt gesehen, find an und für sich schon ein so bedeuten des Opfer, daß dadurch allein die türkische Herrschaft auf lange Jahre hinaus noch mehr geschwächt ynd untergraben werden muß, als dieß in den letzten Jahrzehnten ohnehin geschehen. Die Entlassung der zum Kampfe herbeigerufenen Heerhaufen wird die Unzufriedenheit gegen die Regierung in allen Landestheilen verbreiten helfen und, wie schon früher m ähnlichen Fällen, wird die innere Jnsurrection den Divan von Neuem beschäftigen, während seine Machtlosigkeit nach Außen ihn noch mehr, wie bisher, »um Spielball der europäischen Diplomatie machen wird. So muß sich, aller Wahrscheinlichkeit nach, die nächste Zukunft der Türkei gestatten, wenn die Lösung der jetzigen Wirren wirklich in der obengedachten Weise erfolgt, und diesen bedenklichen Zu stand wird der Sultan Abdul »Medschid vorzugsweise seinen
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