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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.04.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-04-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192204039
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19220403
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19220403
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1922
- Monat1922-04
- Tag1922-04-03
- Monat1922-04
- Jahr1922
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.04.1922
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Riesaer G Tageblatt und Arrrriar» (LldeblM uud Ameiarr). Montag, 8. «pril 1922, abends Während der Vauarbeiten an der Brücke der UnterführunadeS KommuiffratlonSweaeS von aWraü na» Zeithain unter der Eisenbahnlinie Leivzia-DreSden am Waldschlotzchen ,n Röderau ist tm Bereiche von je U^b^dttseft« d« BrÜcke Zuwiderhandlungen werden nach 8 366'° des RelchS-StrafgesetzbucheS bestraft, wenn nicht schärfere gesetzliche Strafen eintreten müssen. Großenhain, den 31. März 1922. ?si n. Die ««tShanptWannschast. Am 1. April 1922 ist ein schwarzer Tvttz ohne Steuermarke eingefangen worden. Er ist innerhalb 3 Tagen abznbolen, andernfalls anderweit über das Tier verfügt wird. Der Rat der Stadt Riesa, am 3. April 1922. Kbsch. Donnerstag, den «. Avril LVSS, vormittags /,1V Uhr wird im Sitzungssaal« der unterzeichneten AmtShauptmannschaft öffentliche Bezirksausschußsitzung abgehalten. G r otzenbatn. den 3. Avril 1922.Slmtsbauvtmannschast. ««d Anzeiger lElbeblaN uud MMger). "<I» U»» »Io« Elt dl» «mM«k» v-wllM»»«»»»» Snmuf Nr. 2». Srob«-ai«, des Amtsgerichts, der AmtSanwaltschaft beim Amtsgerichte und de» Rates der Stadt Riesa, des MuamamtS Riesa uud des HauvtzollamtS Melke«, sowie des SemeluderateS «röbL. 79 Montag, 8. npru evss, avenos.75». Jahrg. - .. abend« »/ 6 UÜr mit Äu«nahm"^er Sonn- und Festtage. BeiugStzke,«, gegen Vorauszahlung, monatlich 15.— --Itarc ohne Vringerlohn. Da« Riesaer Tageblatt erfchetut iede« Laa de« AuSaabetaae» vormittag« aufzugeben und im voraus zu bezahlen: eine Gewähr fitr da« Erscheinen an bestimmten Linzelnummer 80 Pf. 5«ieÄe«lardieNu...m-r de« ^-8°°«°^- g Grundlchrift-ZeNe (« Silben) S— Mark; zeitraube,- r und tabellarischer Satz 50°/, Aufschlag. Nach, Tagen und PlHen wird ntÄ Ubemommen. pret« ,ur ^willigt« Rabatt erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch Klage eingezogen werden muß oder der Auftraggeber m Konkurs gerat, weüung«, und Skrmittelung^ebühr 1 w F s f. »rw g^ Erzähler an der Elbe". — Im Falle höherer Gewalt — Krreg oder sonstiger irgendwelcher Storungen des Betriebe» Zahlung«, und Erfüllungsort. Riesa. 48 6° " "terhaitung der Bezieher keinen Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. R^attön.druck !nd Bttl7a- L°na.r tÄ^rlich^Ni^^W-ft-^ «orttzestr.ße 5». A.rant^rM^U^dak^ Hähnel, ick-sa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. Oertliches «»!> Sächsisches. Riesa, den 3. April 1922. -»Besuch des Bischofs Dr. Schreiber. Die katholische Gemeinde von Riesa batte gestern den Besuch ihres Oberhirten, des Bischofs Dr. Schreiber von Meißen in Bauden. Der Feier ging eine religiöse Woche zur Bor- bereitung voraus. Der Hochwürdigste Herr spendete in Riesa und im Flüchtlingslager Zeithain 240 Bewerbern das Sakrament der Firmung. Am Abende versammelte sich die katholische Gemeinde in der Elbterrasse zu einer eindrucksvollen Feier. Herr Pfarrer Werner wies in seiner Begrüßungsansprache auf die alten Klostertage Riesas bin. Bischof Schreiber, der sich durch sein gütiges leutseliges Wesen die Herzen aller Gemeindemitglieder schnell ge wonnen hatte, forderte mit packenden und begeisterten Worten die heutige Menschheit auf, das Streben nach Gott und nach Periöhnung mit ihm wieder in den Vordergrund zu stellen. Musterhafte Gesänge der „Cacilia" und ein kurzes aber inhaltsreiches Theaterstück, von den Jugend vereinen gespielt, halfen den Eindruck auf die zahlreich er schienenen Angehörigen der Gemeinde vervollständigen. —* Bismarck-Abend. Im überfüllten Saale des Wettiner Hofes hielt die hiesige alldeutsche Ortsgruppe am Sonnabend einen öffentlichen Bismarck-Abend ab. Nachdem das Orpheus-Orchester mit einem flotten Marsch eingeleitet, begrüßte der. Vorsitzende, Herr Lehrer Janke, die Er schienenen, daran erinnern-, -aß Fürst Bismarck Ehren mitglied des Alldeutschen Verbandes gewesen sei und daß Ser Verband über alle parteipolitischen und wirtschaftlichen Gegensätze hinweg alle Volksgenossen tm deutschen Ge danken zusammenfassen wolle. Der Männergesangverein „Orpheus" sang darauf unter Herrn Horst Krautzes Leitung Bismarcks Lieblingslied „Wie könnt' ich dein vergessen" und „Segenswunsch". Hierauf hielt Major Freiherr Schilling von Cannstatt die Gedenkrede und führte aus: In der Gegenwart müssen wir Trost, Rat und Hilfe in der Er innerung suchen und uns aufrichten an Bismarcks macht voller Persönlichkeit und an seinem prophetischen Weitblick. Die Jahre von 1861 bis 6», La der Gigant an der deutschen Einheit gebaut, seien seine heißesten Kampfjahre gewesen. In noch nicht einem Jahrzehnt gelang es ihm, das von außen gedemütigte, innen verzankte Deutschland zu einigen. Mannhaft und stark hat er sich, wenn auch verspottet und beschimpft, hindurch gekämpft. Die Rede, die allenthalben Bismarcks Charakter durch eingestreute Bilder beleuchtete, warf grelle Schlaglichter auf die Gegenwart. Durch passiven Widerstand hätten wir die Franzosen in arge Verlegenheit versetzen können. Die unselige Erfüllungspolitik habe uns um Oberschlesien gebracht, und wer weiß, ob wir nicht noch im Mai das Ruhrrevter verlieren würden. Wer die Er füllung ablehne, nicht -er treibe „Katastrophenpolttik". Set das nicht eine Katastrophe nach der andern, in die wir ge führt würden? An die Frankfurter Tage Bismarcks er innernd, zeigte Redner, wie Bismarck damals schon die hinterhältige Politik Oesterreichs kennen lernte, dieselbe Politik, die tm Weltkriege Oesterreich zum Mühlstein an unserem Halse habe werben lassen. Mut zum Durchgreifen sei heute nötig, damit wir draußen wieder etwas gälten. Das gegenseitige Treuverhältnis zwischen Bismarck und seinem Monarchen sei wunderbar gewesen^ obwohl Wil helm l. niemals wissen konnte, wie Bismarcks Politik ab- lausen werde. Htntertreppenetnflüffe habe es unter Wil helm I. nicht gegeben. Der Senttmentalitätspolittk Wil helms II. während -es Burenkrieges und bann besonder» unter dem unseligen Bethmann bet Beginn Les Welt krieges stellte Redner Bismarcks Polenpolitik gegenüber. Länger verweilte Redner bei der staatsmännischen Arbeit Bismarcks in den Jahren 1868 und 64, die er selbst als seine hervorragendste eingeschätzt habe. Lebendig wußte Redner darzustellen, wie Bismarck mit seinem Könige ge rungen bet Einleitung der Ereignisse von 1866 und in den Tagen von NikolSburg. Meisterlich habe eS Bismarck zu sammen mit Roon verstanden, den Krieg von 70 so lange hinauszuschieben, als er eS für gut hielt, während sich die deutschen Staatsmänner im Jahre 1914 tm Schlepptau -er österreichischen Regierung befanden. Nie und nimmer hätte BiSmarck die österreichische Balkanpoltttk und die Prestige- Politik der Türken mttgemacht, die uns um Rußlands Freundschaft gebracht haben. Unsere ganze Arbeit müßten wir daretn setzen, -atz uns das Reich verbleibe. Je größer die Not, umso größer wachse in unseren Tagen BtSmarckS Geist, von dem der starke Mann erfüllt sein müsse, auf den wir warteten. Vielleicht set er nicht fern. Doch wir müßten Bundesgenossen haben. Unsere Hoffnung fei Rußland nach dem Zusainmenbruche -eS Bolschewismus. Wenn wir aufs neue die russische Freundschaft suchten, so kehrten wir in -er Bündnisfrage zu BiSmarck zurück. Wie der Redner die Herzen der Hörer gewonnen, bewies der Beifallssturm, der ihn überschüttete. Die Kapelle setzte mit einem freudig auf genommenen Marsch-Potpourri ein, worauf Herr Eisenbahn». Inspektor Zimmermann BiSmarckworte vortrug, dte da zeigten, wie der Seher von FrtedrtchSruh dte Gegenwart vorgeahnt. Reichen Beifall trug Herrn Zimmermann die Darbietung deS „Vergessen" von Paul Warncke ein. Nach dem als Allgemetngesang Florentine GörlerS „BiSmarck- lieb" verklungen, spendete Freiherr von Schilling in einem hochgespannt« «chURp^WÄtz^LM M «L MW» wart, indem er neu bestärkte den Glauben an unser Volk, nicht zum wenigsten an den guten Geist tm Herzen des deutschen Arbeiters. Mit dem Deutschland-Liede, stehend gesungen, endete 1L12 Uhr die eindrucksvolle Feier. —* Boxkampf. Bob ReeveS, der in Amerika viel genannte Champton-Meisterschaftsboxer, verkörpert zum ersten Male in einem amerikanischen Grobfilme eine tragende Hauptrolle. Er zeigt ganz beachtenswerte sportliche Leistungen, vor allem in seiner Spezialität: im Boxen. Bob Reeves, der seiner fabelhaften Körperkräfte wegen „Der stärkste Mann Amerikas" genannt wird, wird auch hier wie in andern Städten bet allen Sportfreunden dte größte Be wunderung erregen. —g. Dresdner Landgericht. Tie dritte Straf kammer des Dresdner Landgerichts verurteilte den in Riesa wohnhaften Kaufmann Karl Gustav Georg Pf. wegen un genehmigten Handels mit Lebens- und Futtermitteln, sowie mit Tabakwaren zu insgesamt 6800 Mark Geldstrafe. Der Angeklagte hatte in der Zeit von Mitte 1910 bis zum Früh»- jahr 1921 verschiedene größere Geschäfte abgcmickclt, ins besondere mit der Firma Vöttger u. Co. in T-resden-Losch- witz. Soweit dte Anklage auf Schleichhandel mit ausgedehnt war, erfolgte Freisprechung. —»„Sächsische LandeSbühne" (E.V.). In Chemnitz fand kürzlich unter dem Vorsitz von Hofrat Otto Schambach eine Beratung über die Sächsische LandeSbühne statt. Ihre Gründung wurde allseitig freudig begrüßt. Die konsti tuierende Versammlung wird demnächst in Dresden statt finden. Zu der beratenden Versammlung waren zunächst nur die Vertreter derjenigen Städte geladen, die bisher von der „Künstlerischen Schaubühne" regelmäßig mit Vor stellungen versorgt wurden. Von 18 eingeladenen Städten waren 15 vertreten: 33 Herren nahmen an der Be sprechung teil. Gegenstand der Beratung war hauptsächlich der vorgelegte Satzungsentwurf. Die von den Vertretern der Städte geäußerten Wünsche betrafen insbesondere eine möglichst gerechte Verteilung der Eintrittskarten zu den Vorstellungen der „Sächsischen LandeSbühne". In allen Punkten wurde Einigung erzielt. Ueber die weitere Aus- aestaltung der „S. L." erstattete Direktor Maximus Renö Bericht. Exzellenz vr Nikolaus Graf von Seebach hat sich inzwischen auf Anfrage der Geschäftsführung des „Sächsischen Künstlerhilfsbundes" in dankenswerter Weise bereit erklärt, eine etwaige Wahl zum ersten Vorsitzenden der „Sächsischen LandeSbühne" anzunehmen. —» Die Verluste der Elbesckiffahrt durch den Versailler Vertrag. In seinem Rückblick auf das Wirtschaftsjahr 1921 behandelt der Vorsitzende der Handelskammer zu Dresden, Geheimrat Marwitz, den Ein fluß des Verkehrswesens auf Handel und Industrie deS Kammerbeztrkes. Nach eingehenden Darlegungen über die Verkehrsverhältnisse bei der Post und Eisenbahn schildert er, welchen Verlust die Elbeschiffahrt im vergangenen Jahre aufzuweisen hatte. Diese Unternehmungen sind von einem außerordentlich schweren Schlage getroffen worden, rndem der in Artikel 339 des Friedensvertrages zu Ver sailles bestellte amerikanische Schiedsrichter der Tschecho- Slowakei einen Anspruch auf einen großen Teil der deut schen Elbeflotte, nämlich auf 173000 Tonnen Frachtschiffe, 16000 PS. Schleppkraft und überdies 1890 PS. Hafen schlepper und 1340 Tonnen Eilgüterdampfer, zugebilligt hat. Zur Erfüllung dieser Auflage haben die Vereinigten Elbeschiffahrtsgesellschaftcn den gesamten Betrrebsvark der bisher in ihrem Besitze befindlichen Oesterreichischen Nord-- West-Dampfschiffahrtsgesellschaft über das Reich an die Tschecho-Slvwaket abgetreten, ferner die Neue Deutsch- Böhmische Elbeschiffahrtsgesellschaft und die mit ihr ver einigte Deutsch Ocsterrcichiiche Dampfschisfahrtsgeselnchaft weitere 25040 Tonnen Kahnraum und 7260 PS. Schlepp kraft. Von der übrigen Elbeschiffahrt waren danach nur noch dtwas über 28 000 Tonnen Kahnraum aufzubringen. Wenn die den Dresdner Gesellschaften gewährte Entschädi gung m Papiermark recht hoch erscheint, so muß doch berücksichtigt werden, daß ein Kahn vor dem Kriege viel leicht 45 000 Mk. gekostet hat, heute aber IVr Millionen Mark kostet, und daß die gewährte Entschädigung auch nicht entfernt dieser Wertsteigerung entspricht. Welchen Schaden die Gesellschaften erlitten haben, ist am besten daraus zu er sehen, daß das Kapital der Tschecho-Slowakischen Elbe- Dampfschiffahrtsgesellschaft, die zur Bewirtschaftung des abgetretenen Schlffsparks errichtet wurde, auf 150 Mill. Kronen, also rund 600 Millionen Mark, bemessen worden ist. Auf der anderen Sette gibt gerade diese hohe Kapital bemessung eine gewisse Hoffnung, daß es den Gesellschaften gelingen wird, unterstützt vom Vertrauen der deutschen Kaufleute und Industriellen, ihre Stellung im Wettbewerb gegen das neue tschecho-slowakische Unternehmen zu be- haiipten. —Vereinbarung zwischen Aerzten und Krankenkassen. Nach langen eingehenden Beratungen -wischen den zu einer Arbeitsgemeinschaft zusammen geschlossenen Krankenkassen des amtshauptmannschaftlichen Bezirk» und den im Medtztnalbeztrk Großenhain tätigen Kassenärzten ist eS, wie das „Grotzenh. Tagebl." mitteilt, ge lungen, eine Veretnbarung über dte an dte Aerzte für das erste Vierteljahr 1922 zu zahlenden Vergütungen zustande zu bringen. Die B«-ahlung der Aerzte erfolgt allenthalben nach -en tm Abkommen der Spitzenverbände festgelegten HiWe* soweit nicht für bestimmte Leistung« Vergütungen im Wege der örtlichen Vereinbarung zu regeln sind. Es ist somit eine für beide Teile befriedigende Lösung gefunden worden. Damit ist auch der drohende sogenannte vertrag lose Zustand, -er von der Aerztcschast im Falle des Schei terns der Verhandlungen in Aussicht gestellt war, abge wehrt! Dte Vergütung der Aerzte für das zweite Viertel jahr wird wiederum durch die Tpitzenorganisationen ge regelt werden. —* Errichtung des Finanzgerichts. Nm 1. Ilpril trat ebenso wie bei den anderen Landessinanz- ämtern des Reiches beim Landcssinanzamte Dresden das neuerrichtete Finanzgertcht in Tätigkeit, das unter Leitung des kürzlich ernannten FinanzgerichtSpräüdcnten steht. Tie Dicnsträume des FinanzgcrichtS befinden sich in Tresden- Altstabt, T-rvrieutsrratze 2, im Tienstzcbäude der Abteilung für Besitz- und Verkehrssteucrn des Landcsftnanzamtes. Bei dem Finanzgerichte bestehen zunächst vier Kammern. Diese haben vor allem über die Berufungen gegen Ein- spruchentscheidungen der Finanzämter zu entscheiden, über die bis zur Errichtung des FinanzgcrichtS das Landcsfinanz- amt zu entscheiden hatte. Daneben hat das Finanzgericht sich mit den ihm sonst durch die Rcichsabgabcordnung zugc- wiesenen Aufgaben, insbesondere mit der Erledigung der Beschwerden gegen Arrcstanordnungcn der Finanzämter, zu befassen. Jede Kammer besteht aus zwei ständigen Mit gliedern aus der Zahl der juristischen Referenten des Landesfinanzamtes und aus drei ehrenamtlichen Mit gliedern, die nach einem festen Plane aus der Zahl der von den Kreisausschüsscn und den Berufsvcrtretungen gewähl ten 64 Personen bestimmt werden. Bemerkt wird, daß daS Finanzgertcht Dresden des Landesfinanzamtes Dresden iKrcishauptmannschasten Bautzen und Dresden und Amts hauptmannschaften Annaberg, Marienberg, Flöha, Döbeln und Oschatz) tätig wird. Für den Bezirk des Landesfinan»- amtes Leipzig besteht bei diesem ein besonderes Finanz gericht. —* Der Ankauf von Gold für das Reich durch dte Reichsbank und die Post erfolgt in der Woche vom 3. bis 9. April unverändert wie in der Vorwoche zum Preis« von 1200 Mark für ein Zwanzigmarkstück 600 Mark für ein Zehnmarkstück. Für die auslänbiÄien Goldmünzen werden entsprechende Preise gezahlt. Der Ankauf von Reichssilbermünzen durch die Neichsbank und Post findet unverändert zum 21fachen Betrage des Nennwertes statt. —s Landesverband der sächsischen Presse. Der Landesverband der sächsischen Presse hielt am Sonntag in Dresden seine alljährliche Hauptversammlung ab, die aus allen Teilen des Landes stark besucht war und an der auch Wirtschaftsminister Fellisch teilnahm. Der Jahresbericht des Vorsitzenden, Kollegen Jrgang-Tresden, der eine erschöpfende Uebersicht über die umfangreiche Tätigkeit des Vorstandes während deS abgelaufenen Geschäftsjahres bot, wurde ein stimmig genehmigt. Ebenso fanden die Berichte der beiden Schatzmeister einmütige Genehmigung. Die langjährigen Bestrebungen des Verbandes nach Schaffung eines Presse heimes in Oybin fanden ihre vorläufige Krönung darin, daß einstimmig beschlossen wurde, das dem Verbände an gebotene Grundstück mit Gebäuden und Inventar anzrr- kaufen. Eine ausgedehnte Debatte entfesselte die Tarif angelegenheit, über die Kollege Dr. Günther-Leipzig be richtete. Eine Anzahl hierzu vorliegender Anträge wurde angenommen, gleichzeitig wurde mitgeteilt, baß die zur Zeit gültigen Gehaltsparagraphen des Tarifs zum 30. April dieses Jahres gekündigt worden sind. Der Tarifausschuß wurde ohne Debatte wieder gewählt. Weiter nahm der Landesverband scharf Stellung gegen die Aktion gegen ein« Redakteur seitens einer demonstrierenden Menge Streiken der. — Ein Antrag ans Erhöhung der Beiträge wird .zurück- gestellt. — Tie Not der Presse löste eine erhebliche Aus sprache aus, die in folgender Resolution gipfelte: Der Landesverband der sächsischen Presse, mitbetroffen durch die allgemein anerkannte Notlage der Zeitungen, erhebt schärf sten Einspruch gegen die Preisdiktatur der Papiersyndikate und gegen die unverantwortliche Stellungnahme der Reichs behörden gegenüber diesem Zustande. Die Folgen dieser Notlage berühren nicht nur die Zeitungsbetriebe im allge meine». sondern ganz im besonderen die ideellen und materi ellen Interessen der Schriftleiter und der freien Schrift» steiler, deren Schicksal mit der Existenzfähigkeit der Zei tungen aufs engste verknüpft ist. Ein Antrag, auf Ein richtung eines Reichsehrengerichtes abzielcnd, findet ein stimmige Annahme. Im Anschluß an die Wahlen hielt Herrlein-Dresben ein äußerst interessantes Referat über die geplante Arbeitsgemeinschaft zwischen Verlegern und Re dakteuren, die nach lebhafter Aussprache in der jetzigen Form abgelehut wurde. —* Gesuche, Anträge und Beschwerden In Etsenbahnangelegenheiten. Seitdem die deut schen Staatsetsenbahnen tn das Eigentum un- die Ver waltung deS Reiches übergegangen sind, glaubt man vielfach seinen Gesuchen, Anträgen und Beschwerden in Eisenbahn^ angelegenhetten besonderen Nachdruck zu geben, wenn man sie unmittelbar an den ReichSverkehrsmintster oder da» ReichSverkehrSministerium richtet. Das ist ein Irrtum. Da» RetchSverkehrSuttntstertum befaßt sich in der Hanptsache nur mit allgemeinen, den gesamten Bereich der ReichSeisen- bahnen berührenden BerwaltungSangelegenhetten. Gesuche und Anträge einzelner in ihr« eigenen Angelegenheit«
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