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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 27.06.1866
- Erscheinungsdatum
- 1866-06-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-186606275
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18660627
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18660627
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1866
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>m Stock !aufen bei inler Stock ist g in der Stock ist iefer. em Stock ßberg. ourde am 'rgschlöß- Der ehr- n gegen Bl. Kammer kr. 53Sk Juni, zlieder and. Auhaus. Ar ^ Sonn- lich. Sonn- r. vergeß- ?r und örner, r, nach einem Glaube envolle m und eunden, lückung es Be- »iesigen md un- glieder ete des !rauer- u dem enen. Zschopau 18V«. für und Umgegend. Amtsblatt für das Königliche Gerichtsamt und den Stadtrath zu Zschopau. Erscheint Mittwochs und Sonnabends. »bonnementSvreiS r 10 Ngr. pro Vierteljahr Lei Ab- olung in der Expedition;. N Ngr. Lei Zusendung durch den Boten; jede einzelne Nummer S Pf. Mittwoch, den 27. Juni. Inserate werde» für die MittwochSnumnier bis Dienstag früh 7 Uhr und fiir die SonnabendSnummer bis Donnerstag Abends 8 Uhr augenoinnien und die dreispaltige Cicero-Zeile oder deren Rau», mit 6 Pf. berechnet. Meine treuen Sachsen! Sin ich auch fern, so ist doch mein Herz immer bet euch! Schmerzlich ist es mir, euch in Feindes Händen zu wissen. Harret in Geduld. Um sicher zu helfen, mutz der rechte Augenblick abgcwartct werden. Die Hilfe wird nicht ansblciben. wenn Gott seinen Segen giebt. Eurer Treue und dem Schutze des Allmächtigen vertraue ich. Prag, den 23. Juni 1866. JohttNN. Bekanntmachung. Wer auf öffentlichen Wegen, Straßen, Plätzen oder an andern öffentlichen Orten Preßerzeugnisse irgend einer Art verkaufen oder vertheilen, oder dieselben durch Herumtragen in den Häusern ohne Bestellung verbreiten oder Subscribenten auf Preßerzeugnisse sam meln will, hat dazu vorher die Erlaubniß der Ortspolizeibehörde einzuholen und den ihm ertheilten Erlaubnißschein, in welchem sein Name auszudrücken ist, stets bei sich zu führen. Uebertretungen der gegebenen Vorschriften sind mit Geldstrafe von 2-100 Thalern oder Gefängnißstrafe von 2 Tagen bis zu 3-Monaten zu ahnden; auch ist mit Hinwegnahme der der Vorschrift zuwider öffentlich angeschlagenen Ankündigungen oder Placate zu verfahren. Diese Bestimmung des Gesetzes, die Angelegenheiten der Presse betreffend, vom 14. März 1851, wird Allen, die es angeht, in Erin nerung gebracht. Es hat daher bei der gedachten Strafe Niemand Preß- oderDrucksachen irgend einer Art ohne Bestellung zu verbreiten oder herum zutragen rc., wer nicht einen besonderen Erlaubnißschein darüber bei sich führt. Das Publikum wird ersucht, zu Aufrechthaltung dieser Gesetzesbestimmung durch Nachfrage nach dem Erlaubnißscheine oder sonst mit zu wirken, indem zum Beispiel die Verbergung oder der Vertrieb voir solchen vorschriftswidrig colportirten Drucksachen Begünstigung deS Vergehens sein würde, welche mit ebenfalls, wenn auch mit einer geringern Strafe im Gesetz bedroht ist. Zschopau, den 19. Juni 1866. Der Stadtrath als Polizeibehörde. Seyfart. Der Gefangene. Novelle von Bernd von Guseck. (Fortsetzung au» Nr. 46.) V. „Ich btn's, Ottokar! Dein Bruder Sigismund! Du bist befreit und gerettet!" Sprachlos stürzte der Flüchtling an die Brust des Mannes, der ihm in der Dunkelheit an der bezeichne- ten Stelle cntgegentrat. Beide hielten sich lange, von ihren Gefühlen übermannt, umschlungen und Sigis mund glaubte den Bruder weinen zu höre». Erfaßte sich mit Gewalt und drängte ihn, keine Zeit zu ver säumen. Kleider hatte er ihm mitgekracht, er half ihm die schmachvolle Tracht, die er nur zu lange getragen hatte, abzuwerfen, er gab ihn; seine Neisebedürfniffe, den vollgilttgen russischen Paß, zum Reisen im AuS- lande visirt von mehreren kaiserlichen Gesandtschaften, er händigte ihm eine Summe Geld ein. — „In Ham burg sehen wir uns wieder l" sagte er ihm. „Wie ich Dir geschrieben habe." „Bleibe noch, Sigismund! Hier sucht mich Nie mand! Eine Frage nur noch: was ist aus Liddy ge worden?" „Kannst Du noch an sie denken, die Dein Unglück verschuldet!" rief Sigismund unwillig. „So lang' ein Pulsschlag meines Herzens lebt, schlägt er für sie!" entgegnete Ottokar leidenschaftlich. „In Noth und Elend, vom Beile des Henkers bedroht, in meinen Fesseln Hab' ich nur immer an Sie gedacht, die so unglücklich ist, als ich! Wie kannst Du ihr die Schuld geben, die ein ganz andres Haupt trifft? Es ruht nun im Grabe, und ich will nicht in Haß seiner gedenken — aber Liddy sprich frei, das Opfer, das er dem Moloch hingeworfen hat! Weißt Du etwas von ihr? Ich beschwöre Dich, Sigismund, wenn Du etwas weißt, gieb meinen Herzen die Ruhe wieder!" „Sie ist wohl geborgen — vom weltlichen Gericht nicht weiter verfolgt, sie hat auch, so viel ich weiß, den Frieden wieder gefunden, Du darfst nicht mit Sorgen äu sie denken." „Du weißt mehr von ihr!" rief Ottokar stürmisch. „Vor mir kannst Du keine Regung Deiner Seele, kein Geheimntß verbergen, ich kenne jeden Ton Deiner Stimme! Wo ist Liddy? Was hast Du von ihr er fahren?" „Ich habe Sie gesehen und gesprochen," antwor tete Sigismund. Ein freudiger Ausruf Ottokar'S un terbrach ihn. „Mein Bruder, Liebling meiner Seele, Licht mei- mer Augen! Du giebst mir die Freiheit, daö Leben, das Glück wieder! Denkt sie mein? Wo findeich sie?" „Ottokar!" sagte-Sigismund jetzt streng, fast hart. »Zwischen Dir und Dilmar's Wittwe steht eine blutige Schranke I" Ottokar that einen kurzen, heftigen Athemzug und verstummte. ^ „Ich habe Dich nicht befreit, um Dich yon Neuem in das Unglück stürzen zu lassen," fuhr Sigismund fort, „Liddy darfst Du nicht Wiedersehen, die Hoffnungen, die ich in Deinen Worten erkenne, sind strafbar. Und wenn auch Deine That, wie ich fest überzeugt bin, nur vom unglücklichen Zufall herbeigeführt ist, nie kann Liddy ihre Hand in die Deinige legen, welche ihres Gatten Blut vergossen hat!" „Und wenn sie dennoch — ? Wenn ihre Liebe stark genug wäre? Das Unglück, Sigismund, ja, die Schuld schmiedet liebende Herzen mit stärker» Fesseln zusammen, als jene, welche Dein Beistand mir abgestreift hat!" „Es ist unmöglich, Ottokar! Gieb diesen Gedanken auf! Ich sage Dir, Liddy hat den Frieden wieder ge funden, ich habe sie heiter und fröhlich gesehen — störe ihr Glück nicht durch Deine Leidenschaft!" „Heiter und fröhlich!" rief Ottokar. „Während ich entehrt in Eisen schmachtete! — Sie hat einem Andern ihr Herz, ihre Hand geschenkt?" fuhr er wild auf. „Verschweige mir nichts!" „Du irrst!" Sie führt noch den Namen des Ver storbenen, sie gedenkt Deiner mit dem Schmerz, der so natürlich ist. Mein Anblick bewegte sie tief." Er wog diese Worte sorgsam ab, um der Leidenschaft, de ren Gluth ihn erschreckte, nicht neue Nahrung zu ge ben. — „Sie wußte nichts von Deinem Schicksal, sie hat, nachdem sie über sich bestimmen konnte, die Gegend, wahr scheinlich Deutschland, auf längere Zeit verlassen —" „Du hast sie zu Hause gesehen? In Riga?" „Ich — habe sie mit ihrer Schwester getroffen — auf der Reise, Ottokar! Frage mich weiter nicht! Fasse Dich männlich, mein Bruder, mache Dich frei von die sem entnervenden Gefühl —" „Das kann ich — wenn Du mir die Waffe ge gen das eigne Leben in die Hand drücken willst!" rief Ottokar. „Nur wenn ich das Leben abwerfc, das ohne meine Liebe keinen Werth mehr hat, kann ich von die sem Gefühle Abschied nehmen. Entnerven sagst Du? es ist mein einziger Hali, es stählt und stärkt mich! — Wo reiste denn die Schwester hin? sage es mir! Ist Jenny verheirathet, hat sich Liddy ihr bleibend an geschloffen?" „Ich gebe keine Antwort auf diese Fragen!" er- wiederte Sigismund im strengen Tone. „Du forderst das Schicksal von Neuem heraus! Kannst Du wähnen, auf diesem wahnsinnigen Streben könne jemals des Himmels Segen ruhen?" Der ernsten Mahnung schien ein murrender Donner, der sich fern her vernehmen ließ, Nachdruck zu geben, auf Ottokar blieb das un heilverkündende Zeichen jedoch ohne Einfluß. „Wir fühlen uns beide frei von Schuld!" sprach er mit gehobener Stimme. „Des VaterS Einwilligung, des Vaters Segen hat unfern Bund gekrönt — un sere Liebe war dieselbe geblieben, denn sie reicht über Trennung und Tod hinaus, aber unser Vcrhältniß war rein von jedem Vorwurf, und das Unglück, das
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