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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 16.11.1926
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-11-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19261116016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926111601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926111601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1926
- Monat1926-11
- Tag1926-11-16
- Monat1926-11
- Jahr1926
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 16.11.1926
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>71. Jahrgang. ZL SS» Dtenslag. 1». Navember ISS» Gegründet 18S6 «ra»t-»IchrV »,anm»w» »w»»«». J»rn,»»»ch«r-Sannn»tnumm»r SV 241 riur >vr N,vt,»Ipr»ch»: 20 011. Bqugs-Debühr »0WN. 3V mm »r»Ü» a»Iuch« odn» lSVPi». >>»» eckrMl-ttuno und 1taupIg«I<HSsl»II,0»: w«rl»,str»b» 3S 42 Druck u. Varia» von ^I»,Ich » «»ichvrdl in Drrvdrn. PoNIcdrck-AonIo 1OSS Dr«»d»n. «ackdru» nur mii b»u«tch»r VurU-nangad» „Drrvdner Itachr.'i zuliM». Unorrlan«!, Schrinftück» wndrn ntcki auldrwadri ösösn 7»nr-7ss mit I«Alnn«n linti ll,d«kr»»vstung«n j euiropänok- Sori^adSncis SSssllscr^afls-^bSnc! Itlglleki «d 10 Utir «d«nd» rtivsnglosss bssellsoksflstLi» I1UI1' r I»»nr"Ns«nf n,>7, «1»» nrnr Zer slSnzende deutsche Sieg in Sberschlefien. Auf -er ganzen Linie eine -eutsche Durchschnitlsmehrheit von kv°f« in „Polnisch"-Oberschlesien. Die Äesiiorderungen -er InleralUierlen KontroUkvmmisjivn. — Konflikt Dr. Eckeners mit -er Arktischen SludiengesellschaN. Weitere -eutsche Erfolge in Oberschlesien. stattowitz. 15. November. Tie in den heutigen BvrinMagS- stunden eingelauscncn Jiesuitat« von de» gestrigen GciWndc- vahlen auch aus den kleineren Ortschaften Pvlntsch-Obcr- schlesicns lauten durchweg für die deutschen Listen günstig. Es ist aus der ganze« Linie ein grober Sieg der Deut schen erföchte« worden, und zwar mit einer Durch- schnittSmchrhcit von 8» Prozent. Ein besonders bezeichnendes Resultat liegt unter anderem aus der früheren Grenzstadt Myslowitr vor. Hier erhielt die deutsche Wahlgcmelnde MI», die Kvrsanty-Partci 728. die Nationale polnische Arbeiterpartei 1UU. die Polnische Sozial, demokratische Partei 125, die Kommunisten 216 und der Polnisch« Bürgerblvck 2IN Stimmen. Ein genaueres Resultat liegt auch setzt ans KönigSHUtte vor. Hier erhielten die Deut, schen 82 Mandate, die Dcuiichen Sozialisten ll Mandate, der Polnische Wahlblock II Mandate und die Kvmmiiiiisten ? Mandate. IM dem während der Ansstandszcit sehr be rüchtigten polnischen Ort Bismarckhittte erhielten die Deut schen eine Mehrheit von «5 Prozent. Tcrrorfäll« sind bisher noch nicht gemeldet. Nur in einem kleinen Ort wurde di« Auszählung seitens der Polen verhindert. sTU.) Das Urteil -er Berliner Presse. Berlin, 15. November. Bon den Berliner Abendblätter», die sich bereits mit den Wahlergebnissen in Ostoberschlesien beichästigen, schreibt die „Bo Nische Zeitung": Der 11. November stelle für Oberschlesicn das wichtigste politische Datum dar seit der Volksabstimmung beS Jahres 1V21. Weder die Entdcutschuiigsvcriliche noch die gegen die deutsche Wirtschaft gerichtete Politik hätten es erreichen können, daß das vberschicsislhe Bolk sich cug an die neuen Negierende» anschließe. Man könne wohl behaupten, daß man in Ober schlesicn glaubt, als deutscher Staatsbürger besser und sicherer aufgehoben zu sein alS unter dem weihen Adler. — Der „Bö r s c n k u r i e r" bezeichnet die Wahlen als einen mora lischen Erfolg des Deutschtums und eine Absage an das pol nische System. — Die „B ö r s e n z c i t u n g" spricht von einem großartigen Siege des Deutschtums. Die Kraft des Deutsch tums wachse überall da, wo cS kämpfen müsse. — Tic „K r c u z z e i t u n g" vertritt die Ansicht, bah die Ergebnisse des 12. November nicht ohne Rückwirkung auf die künftige Gestaltung der Dinge in Ostoberschlesien bletvcn können. Der Ausfall der Wahlen zeige mit aller Deutlichkeit die Unhalt barkeit der Zerrrihunq Obcrschlesiens. Die „Dägl. Rundschau- unterstreicht besonders die klägliche Niederlage der vv» dem Verband der Aufständischen und des Westmarkcnvcreiiis ausgestellten Liste. Dieses Er gebnis sei bezeichnend für die Bedeutung der Leute, die, von dem Kattowihcr Wviwodcn gefördert, alles nicdcrgeknüppclt haben, was anders gesinnt war. Das „Berliner Tageblatt- schreibt: Man denkt in Ostoberschlesien keineswegs daran, diese Gcmeindewahlen etwa als „z w c i t e A b s» t m m u n g- zu betrachten. Man hofft nur, dah jetzt endlich in Warschau begriffen wirb, daß die deutsche Minderheit in Polnisch-Oberschlesien ein macht voller Jaktor ist, mit dem man rechnen muh, und dessen be rechtigte Wünsche nicht mit Schikanen beantwortet werden dürfen. Valkanpottllk und Dalkanpakl. Bon Graf E. v. Z c d t w i tz. Seit das Oömancntiim dem FreihcitSdrange der südost. europäischen Völker weichen muhte, das hetht also, seit es überhaupt Balkaiistaaten gibt, waren diese stets das beliebteste Ziel der Machtpvlitik Nuhlandö, Oesterreichs, Englands «nd Frankreichs, zu denen sich bald auch Italien und zuletzt Deutschland gesellten, so dah in Athen. Belgrad, Bukarest. Sofia und Tirana immer sechs Kräfte gegeneinander wirkte» und die Regierungen der Balkanländcr ans dem Schachbrett der groben Politik beliebig hin- und herschobcn. Wohl schieden im Jahre lstl8 Deutschland, Oesterreich und in gewtssem Sinne auch Rußland zunächst aus, doch trieben die übrigen ihr Spiel am Balkan um so eifriger fort, und zwar auch dann noch, als die Konsolidierung der neuen, erstarkten Balkanstaaten ebenso rasche Fortschritte machte wie die Balkanisierung Europas. Nur langsam, zögernd sahen die Großmächte ein, daß der Balkan von heute ein wesentlich anderer ist als der vor dem Weltkriege, und man insbesondere in Belgrad und in Bukarest der ständigen Intrigen der Großmächte müde und entschlossen ist, diesen ein Ende zu machen. Eben die jungen, rasch aufstrebenden Länder des europäischen Sitdostcns be nötigen Frieden und Ruhe, Ruhe sowohl vor den miß günstigen, händelsüchtigen Nachbarn wie vor der selbstsüchtigen Politik der Mächte. Und die Balkanvöiker wissen, dah ihnen diese Ruh« nie. mand geben kann als sic selbst. So tauchte im Slldosten — lange vor Locarno — der Plan eines allgemeine» Balkanpaktes auf, der den Frieden im .Wetterwinkcl Europas" sichern und den Balkan von dem Druck Europas befreien sollte. Eben dieser Zweck aber konnte nicht erreicht werden durch den Abschluß eines Abkommens, wie eS die Locarno-Bcrträge üarstcllen, sondern nur durch engere Mn- düngen, die der traditionellen Balkanpvlitik der Großmächte den geeinten Willen der Balkanstaaten entgegensetzen.und Störungen ihrer Entwicklung von innen und außen unter allen Umständen verhindern konnten. Was erstrebt werden mußte, war also nicht ein Balkan-Locarno, sondern ein Bal- kanbund, der stark genug wäre, die Interessen Südost. europas auch gegen die Großmächte zu wahren. Den ersten Schritt in dieser Richtung unternahm im Früh, fahr 1S25 die rumänische Negierung, die damals zwischen Griechenland und Jugoslawien vermitteln und ein Bündnis der streitenden Brüder zustande bringen wollte. Anfangs schien es. als sollte sich die Annäherung der Balkanstaaten rasch und reibungslos vollziehen, denn Rumänien und Albanien wollten dem griechisch-rumänischen Bunde sofort bei- treten, während Bulgarien später einbezogen werden soll« Schon wollte die griechische Regierung sich den südslawischen Forderungen bezüglich der Stellung der serbischen Minder, beiten In Mazedonien. Jntcruattoiialisieruiig der Bahn Gcwghell—-Saloniki und Vergröberung der alten serbischen Freihafenzonc von Saloniki fügen, -a machte der Putsch Pangalos' den Verhandlungen ein rasches Ende. Diese wur den von der neuen griechischen Negierung nicht wieder aus genommen. da Pangalos mit der Festigung seiner Stellung in Athen vollauf beschäftigt war. Um so eifriger war Pasitsch am Werke, die Stellung seines Landes am Balkan zu stärken. Der greise Schöpfer des südslawischen Staate», der diesen durch den Abschluh des FreiindschaftsvertragcS mit Italien «egen Westen gesichert hatte, schloß im Jahre lst25 einen ähnlichen Vertrag mit der Türkei ab, und wußte zu. gleich die Aktienmehrheit der umstrittenen Bahn Gcwghrli— Saloniki in südslawische Hände zu bringen. Mit Rumänien verbindet Jugoslawien ein sehr herzliches Verhältnis, da durch die Heirat König Alexanders mit der rumänischen Prinzessin Maria wesentlich gefestigt wurde. -US -er alba nische Präsident Fan Noli, die stärkste Stütze der italienischen Politik am Balkan, von dem serbcnfreundliche» Achmed Beg Zogn gestürzt wurde, stand Pasitsch auf dem Gipfel seiner Macht und konnte daran denken, die Schaffung eines neue» BalkanbundcS anziibahncii. Dein suchte Griechenland, das sich unter dielen Umständen völlig isoliert fühlte, dadurch zitvorzukommc». daß cs z» Anfang August i525 in Angora, Belgrad, Bukarest, Sofia und Tirana den Entwurf eines Sicherkelts Paktes der Balkanländer vorlegte, der Konstantiiiopci als Hanptstadt dcS neucn Bundes vor- schlug, wo auch ein sür alle Staaten Südosieilnpiv e >biud- Abschluß -er Konferenz in O-essa. Nur Erneuerung -er russisch-lürkischen Freun-schast? Bukarest, 15. Roo. Nie a»S Odessa gemeldet wird, hat der türkische Außenminister die Heimreise nach S-nstantinopel angctrctcn. Bor seiner Abfahrt erklärte er, daß seine Besprechungen mit Tschitschcri» die srenndschaft- lichcn Beziehungen zwischen beiden Staaten bedeutend ge- Icstigt hätten. Darüber hinaus sei aber nichts geschehen. Von einer türkischen West- oder Ostoricntiernng könne keine Red« lein. Die Türkei wünsche, mit allen Staaten in guten Be ziehungen zu leben. sT.»U.s Odessa ein russischer Mißerfolg? Riga, 15. November. Wie verlautet, soll die Konferenz »wischen Tlchitschertn und Ruchdy Bcy nicht die von russischer Seite erwarteten Ergebnisse gezeitigt habe». Die Snwictregierung habe sowohl den Einfluß Englands aus die Türkei, als auch die Zunahme des Einflusses der türkischen Nrosiindustrlcllcn nicht genügend abgewogen, die an geregelten Bcrhältniss,n mit den Weltmächten besonders stark interessiert seien. R » schdyBc n äußerte vor seiner Abreise von Odessa, das, es ihm gelungen sei. mit Tschltschcrin in sämtlichen Fragen Ueberciitstimmung zu erzielen. Kür die türkisch-russische Freundschaft crössnctcn sich günstige Aussichten. (TU.) Die Pariser Presse zum Ergebnis -er Konferenz. Paris, 15. November. Die Kommentare über die türkisch- russische Ziisamincnkiiiist t» Odessa laute» weiterhin wider sprechend. wobei sich die offiziöse Presse bemüht, die Trag- weiic der Unterredung TschitscherinS-Ruchdy Bcy in Frage zu stelle». In linksstehenden Kreisen wird die Bedeutung der iiirkiich-nlssiichcn Verhandlungen dahin zusammengesaht, daß ed den Anschein habe, als ob Moskau »nd Angora be absichtigten, eine gemeinsame Front gegen England und Ralien zu schaffen, die durch die Einbezichiina anderer Liaatcn des nahen »nd fernen Ostens eriveitert werden soll. .Hntransigeant" glaubt, das, in Odessa Beschlüsse von größter Bedeutung gefaßt worden seien. Die nationalistische „Libcrts" lagt, die russisch-türkische Allianz und die Dxohung mit der Bildung eines Blockes Asien gegen Europa machten den Eindruck eines armseligen Manövers. Der „TcmpS" er klärt. die Bereinig»»«, Zweier in Not Besiiidlickrcr. zweier Tchwacher, Hab« noch niemals eine wirkliche Gefahr bedeutet. Nahrschcinlich sei. dah Rußland beabsichtig«, seine An- »iiherungspolitik an den Weste» Europas fortzusetzen und sich nur BerhandlungSargumeirte schaffen wolle, während Angora, vom Nationalismus getrieben, in der Angst lebe, daß der Imperialismus des faschistischen Italiens zu einem be- ivassneten Konflikt fuhren könne. Krach im Kabinett Polnearö. Marins Angriffe gegen die Radikalen. Paris, 15. November. Ans bem Bankett der republika nischen Bereinigung hat Pension-Ministers Louis Marin gestern eine Rede gehalten, die zunächst keine besondere Be achtung gefunden hatte, ln der sich aber eine Stelle befand, in der das Kartell der Linken und die von ihm betriebene Politik in der heftigsten Weise angegriffen wurde. Der radikale „Qnotidicn" nennt heute vormittag diese Aeußerungen eines Ministers, der mit fünf radikalen Minister» in einem Kabinett sitze, unerträglich, besonders da Marin die Methoden der radikalen Partei als ein« „Schande vor der Geschichte" bezeichnet haben soll. Auch die „Ere Nonvelle" stellt die Frage ivelche Antwort di« Radikalen auf die Beleidigungen des Ministers erteilen wollen. DaS „Journal des Ddbais" be hauptet, cs herrsche eine besondere Erregung namentlich in den linksstehenden Kreisen wegen des Verhaltens von Marin. Nach dem „Pariser Soir" haben sich die Dinge im Lause des heutigen Tages so entwickelt, -ah der Parteivorstand -er Radikalen für Mittwoch zusammenberufen wurde, »m über die Haltung der radikalen Minister innerhalb des Kabinetts zu beschließen. DI« Frage, die der Vorstand zu erörtern lnibcn wird, wird wie folgt festgestellt: Die non Marin be leidigten Minister könnten nach diese« Beschuldigungen nicht bleiben. ES sei dies eine Frage elementarer Würde. Außer, dem müsse man die Frage erörtern, was Poincar» als Ministerpräsident zu tun gedenke, denn er könne die Be leidigungen MarinS gegen Mitglieder seines Kabinetts nicht gut stillschweigend hinnehmen. sWTB.s Die verhoflelen Katalonier ln Pari» Paris, 15. November. Heute vormittag gegen st Uhr trafen die katalanischen Separatisten, die bisher in Per» pignan In Haft waren, in Paris ein. Die Truppe setzt sich aus 22 Katalanicrn und vier italienischen Untertanen zusammen. Sie wurden in daö Bezirksgericht übergcführt, wo die erste Vernehmung erfolgte. iT.U.j Generakrals wählen ln Bulgarien. Sofia, 15. Nov. Die ersten Nachrichten über die Ergebnisse der GcncralratSmahlcn besage», daß mehr als bst Prozent der gesamten Stimmen i» Hauptstadt und Provinz ans di« Re- g i c r u n g ü I i st c entfallen. Die endgültigen Ergebnisse ivcrden erst in zwei Tagen bekannt sein. sW.T.B.)
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