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Dresdner Nachrichten : 10.06.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-06-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187906101
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18790610
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18790610
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-06
- Tag1879-06-10
- Monat1879-06
- Jahr1879
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- Dresdner Nachrichten : 10.06.1879
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! der »roß »de« nebst »««ab- »beute Abend Ubr, von Pot-bam kom mend, vier «tn getroffen. Fürst vttmarck ,st Abend» » Uhr bter angewmmen. «erkatlleS.v.Iunt. Dkeveputtrtenkammer be schloß nach langer Debatte mlt 80Ü gegen It>5 Sttm- men die Genehmigung der gerichtlichen Verfolgung Cassagnac« wegen einem «m „Pay»" veröffentlich- ten regicrungSfelnbllchen Arttkel zu rrlheilen. London, v. Juni. Unterhaus. Aus die An Tageökatt für Politik, Ultttrhaltnug,Gtschästsverkehr.Sörsmbericht,FremdenlIstt Mltredacteur: vr. Iklmtl Kür daö Fruill,: Lutt vl» Lvnpvl L Lo., Ib » » « U « « v I» L t t, 8ok1oö8-8tra88S 14, gogvnülior äor Lpororga«»« Kn- unä Vsrkank aller LlLSlspupIvfv, Dmck und _ Ltvpavl» «L »K» Etgenthum der Herausgeber: «r in Lre«den «erantwottl. Redakteur: »«tlnrleli L»«d>I«i»kl in Dresden. SlboutS eröffnet und war bi» letzt schwach besucht. Die vom Comltee vorgcleaten Statut unverändert genehmigt: Die Verhandlungen werden In französischer Sprache geführt. Donnerstag sind sämmtliche Delegirte von Lordmayor zum Diner ins Mansionhouse ge . , ..^ell» erwlebert« ^ourke: Die Pforte habe infolge der Vorstellungen LavardS bcnachrtat, sie beabsichtige den localen Commissionen die Frage über dir Organisation der jenigen Provinzen zu un- terbreiten, welche nicht spe- rlell im Berliner Vertrage aufgeiübrt seien. Die Pforte ziehe ln Erwägung, ob bav organische Statut für Ostrunielien auch aus lene Provinzen anwend bar sei. London, s. Juni. Der internationale wlrth- schaftlichc Kongreß wurde heute Nachmittag nnter dem Vorsitze von Edmond Statuten wurden rt. Nächsten geladen. Nr7lHJayra.187S. Witterung»au«sichtm: Wolkig ausklärend, Neigung zu Gewittern. Volttischt». Mit der gestern erfolgten Wiederaufnahme der NeichStagS- fitzungen hat der letzte Alt des wirthschastlichen Dramas begonnen. Ohne Unterbrechungen soll bis zu Ende gespielt werden. Dem Vor schläge einiger ermüdeter ActeurL: Anfang Juli eine Ferienpause zu machen, den Vorhang fallen zu lassen und ihn erst im September wieder auszuziehen, hat sich der Intendant von Varzin aus widersctzt. Dieses Veto darf auf das Bravo der Zuschauer rechnen. Mag der Zolltarif so oder so auSfallen (auf ungetheilten Beifall hat er ja nicht zu rechnen, einzelne Industrien werden sich stets benach- thetligt finden), die höchsten Interessen verlangen eS gebieterisch, zu einem Abschlüsse und zwar bald zu gelangen. Nach Nichts sehnen sich die in ihren Grundbedingungen aufgerührten Industrien mehr, als nach Stetigkeit, um sich auf die neuen Verhältnisse einrichten zu können. Eine mehrmonatliche Hinausschiebung des Eintrittes dieses Nuhepunkter, als des Ausgangspunktes der neuen Entwickelung, wäre von erheblichstem Schaden. Um jedoch dem Reichstag alle Zeit und Kräfte zu einer verständigen Erledigung der Zollfragen zu lasten, sollte man ihn nicht mit neuen Arbeitsflüssen überlasten. Schon aus diesem Grunde empfiehlt sich die gänzliche Abweisung des Eisenbahngüter-Tarifgesctzes. Mittlerweile nähern sich dis Arbeiten der Zollkommission ihrem Abschlüsse. Da drängt sich nun die Frage auf: Welche« finanzielle Ergebniß zieht die Schutzzollpolitik nach sich? Einig sind ja die Freunde eine» angemessenen Schutzes der vater ländischen Industrie in der wohlbegründetcn Erwartung eines künftigen Aufschwunges derselben. Hohöfen, welche der Freihandel ausblieS, werden wieder angezündet, Spinnereien, die jetzt bei ver ringerter Stuhlzahl und verkürzten Arbeitsstunden vorzeitig schließen, werden Abend» wieder ihre zahlreichen Fensterscheibenreihen erleuchtet zeigen, in zahlreichen Gruppen größerer Industrien oder des HauS- betriebeS, wo man jetzt feiert oder bloS kleppert, wird cS wieder lebendig werden, der Ackerbau darf auf besseren Lohn seiner harten Arbeit rechnen ; dies Alles und manches Andere wird die Kauf- und die Steuerkraft des Einzelnen erhöhen. Aber ehe die Staatskassen die Vortheile diese« Umschwünge« einstreichen, wird doch eine Zeit ver gehen. Wie macht sich derselbe aber in den Zollkasten an den Reichs grenzen bemerklich? Dir» zu ermitteln, ist der Antrag der Abgeord neten v. Wedell und vr.Windtborst beMzmt, rung Nachkommen will. Unzweifelhaft ergiebt sich eine theilweise Verminderung der Einfuhr durch die Erhöhung der Zollsätze. Anderer seits wird die Zufuhr von Massenbedarfsartikeln, auch wenn sie mit winzigen Zöllen belegt sind, doch recht ansehnliche Einnahmen bieten. Auf Grund der Einfuhrstatistik der letzten vier Jahre wird nun die muthmaßliche Ziffer ermittelt, die sich aus der Doppelwirkung zweier sich gegenüberstehender Faktoren ergiebt. ^ -- Wir unsererseits machen uns auf eine Mehreinnahme gefaßt, die zwischen 40 bis 6V Millionen schwankt. Ist die Summe, die stet« nur eine annähernd richtige sein kann, bekannt, so hat der Reichstag einen Anhalt für seine weiteren Beschlüste bei den Finanzzöllen, zu denen er jetzt kommt. „Sagt uns, Ihr Herren Finanzminister", schlußfolgert Windthorst weiter, „auf wie hoch Ihr Eure Deficit« veranschlagt! Wir wollen das wirkliche Bedürfniß der Einzelstaaten kennen lernen". Man beachte diese Art des Vorgehens! Nicht auf Grund von ausschweifenden Wünschen, nicht, um für Ver wendungen, die man überhaupt erst macht, wenn man überflüssiges Geld dazu hat, will das Centrum dieFinanzzölle bewilligen, sondern nur so viel, um die wahren Bedürfnisse deS Reiches zu decken und da» Dringlichste ist wohl die Beseitigung des Deficits. Herr v. Bennigsen berechnet« da« Bedürfniß Preußens auf 40, dasjenige Baiern« auf 10 Millionen. Wie hoch sich das Deficit Sachsens be läuft, wird außer Herrn v. Könneritz wohl noch Niemand vermuthcn können. ES ist nun recht sehr zu wünschen, daß dem Reichstage Ziffern vorgclcgt werden, die nicht zu weit ab von der Wirklichkeit liegen. Würde man z. V. den Finanzertrag der Schutzzölle sehr niedrig, die Deficit« der Einzelftaaten hingegm recht hoch berechnen, so läge die Befürchtung nahe, daß mit einigem Grunde dem Reichs tage angesonnen würde: recht hohe Finanzzölle gutzuheißcn. Darum aufgepaßt, Ihr Abgeordneten! Herr Windthorst, der Sie das Eisen sperrten, spor uuuo ooulos: Das Windthorst'sche Organ, die „Germania", erklärt« dieser Tage in vertrauenSwerther Sprache, da« Centrum werde nur dann zu der Finanzresorm dieHand bieten, wenn die Negierung Vorschläge zur Währung de« Budgetrechtes deö Reichstages und der Beibehaltung des bundesstaatlichen Charakters des Reiches thue. Das ist sehr zu loben; aber das Centrum hat auch s.Z. versprochen: ,Feine Mehrbelastung des Volkes, sondern eher Erleichterung". Diesen sehr populären Satz praktisch durchzu- sühren, ist jetzt der Zeitpunkt da. Möge man sich weder ein X für U vormachen lasten, noch wortbrüchig werden. Wir sind jetzt bei dem interessantesten Theile der Reichstagsverhandlungen angelangt. In die nächsten Wochen fallen die auf Jahre hinaus entscheiden den Beschlüste. Baiern hat, wie man nachträglich erfährt, seinen Vorbehalt, daß kein regierender deutscher Fürst Statthalter in Elsaß-Lothringen werden soll, lediglich aus Gründen partikularistischer Hofpolitik ge stellt. Das Haus der Wittelsbacher nährte von je eineseltsame Eifer sucht gegen die Zähringer. Wenn das Fürstcngeschlccht und das Land Baden an Einfluß gewinnt, so empfindet man Das in Baiern als einen persönlichen Nachtheil. Baiern träumt immer davon, der „führende" Staat in Süddeutschland zu sein oder doch zu werden ; Dieser Partikularismus ist völlig unberechtigt und vom Standpunkte der Gerechtigkeit wie der politischen Klugheit gleich verwerflich; man schwächt nicht, man stärkt die bundesstaatlichen Grundlagen Deutschlands, wenn man cs auf einer mäßigen Anzahl lebenskräf tiger Staaten, statt auf vielen Splittertheilen aufbaut. Mit tiefem Verdruß nahm man in München wahr, daß der Großherzog von Baden möglicherweise ein Königreich am Oberrhein aufrichten könne und deshalb verlegte ihm Baiern den Weg dazu durch Aufnahme der okausal» dajuvarioa in's Bundeürath-protokoll. Sachsen, das hierüber freier denkt als Baiern, hat gegen das Verbot gestimmt, dpß ein regierender Fürst Statthalter des Elsaß werden könne. Preußen konnte aber Baiern recht gut den Gefallen thun und auf die An nexion der Reichslande an Preußen verzichten, denn was Preußen in denselben durchsetzen will, erreicht es allemal, gleichviel, ob der Kaiser von Deutschland dort regiert oder seinem preußischen Königstitel noch den Titel eines Großherzogs von Elsaß-Lothringen beifügt. >>. Mag eS auch unbegründet sein, baß Oesterreich die Schweiz und Holland zu Maßregeln aufgesungen hat, um der Beschädigung seines Durchgangsverkehres durch die BiSmarck'sche Eisenbahnpolitik entgegenzutreten, so viel ist sicher, daß es sich bei sich daheim hier gegen nach Kräften wehrt. Macht es Bismarck dem österreichisch ungarischen Weizen und Holze unmöglich, Deutschland zu passiren, nun, so umgehen diese Ostprodukte einfach das Mittelland. Nicht blo« den Seeweg über Fiume durch das adriatische Meer suchen sie auf: Oesterreich baut die Arlbergbahn au«, um, ohne Deutschland zu berühren, durch die Schweiz hindurch seine Produkte den Fran zosen zuzuführcn. Deutschlands Handel und Eisenbahnen haben einzig davon die Nachtheile. Wir büßen an Frachtsätzen ein, was jene gewinnen. Das Ausland braucht sich eben die Behand lung, die unsere Eisenbahnen erfahren, nicht gefallen zu lasten. In die Haltung der französischen Regierung kommt neuerdings einige Festigkeit. Alle besonnenen Franzosen danken es dem Prä sidenten Gr6vy, daß dieser dem Verschwörer Vlanqui nicht die poli tischen Ehrenrechte wiedergab. Besitzt dennoch ein Wahlkreis die Dreistigkeit, Blanqui zu wählen, so streicht man künftig einfach die für ihn abgegebenen Stimmen als ungiltig und schickt seinen Gegen kandidaten in die Kammer. Alle Deklamationen der Sozialdemo kraten, daß dies eine Verletzung des Wahlrechtes sei, ändern daran Nichts. Eine schöne Theorie, die den Willen der Mehrheit eines einzelnen Wahlkreises über den Willen der Mehrheit im Par lamente stellte I Festigkeit bewies auch die Negierung, als sie einen Maire absctzte, der gegen die Regierung und ihre Schulgesetze agitirte. Die Kammer nahm mit 356 gegen 123 Stimmen euren Beschluß an, welcher den Beamten jede der Republik feindliche Kundgebung ' «.Repiiblik-ficht «in,daß «in Stmttntchtbestchen kann, wenn die Beamten gegen die Staatsgewalt wühlen. Das ist zwar eine Anschauung, welche die Republikaner stet« bekämpften, so lange es sich um Monarchien handelte, aber zu dem sie sich hurtig bekehren, wenn sie selbst am Ruder sind. Neueste Telegramme der „Dresdner Nachrichten." Berlin, 9. Juni. Se. Maj. der Kaiser hat eine gute Nacht gehabt und promenirt seit gestern «n Zimmer. Berlin,«. Juni. Der Reichstag erledigte mehrere Wahl- Prüfungen nach CommisstonSanträgen und verwies den Geictz- entwurs betr. Abänderung einiger Bestimmungen der Gewerbe ordnung tn erster Lesung an die GeschäftSordmingscommisston. Nächste Sitzung morgen. Berlin,«. Juni. Die Zolltarifkommtsslon lehnte den An trag des Abg. Hammacher, denAuöfuhrzoll ausLumpen mit 8 Mk. zu normlren, mlt 14 gegen >2 Stimmen ab. Bei der Berathung der Papierzvlie wurden die Zollsätze der Vorlage unverändert angenommen, außer dein Zoll für unge- glättctcö Packpapier, der von 4 aus 3. der für geglättete» Pack papier. Glanzpappe und Lodcnpappe, der von 8 auf 6Mk. herab gesetzt, der für Druck-, Schreib-, Lösch- und Seldcnpapicr, der von 8 auf 10 Mk. erhöht wurde. Bei den Garuz ölten gab Die Beschlüsse bei Position Baumwolle und Baumwoliengarnc befriedigen weder die Freihändler noch die Schutzzöllner; letztere stimmten vergebens gegen die Herabsetzung deS Zolls auf baum- wollne Filchenictze von 12 auf Mk. und gegen die Freigabe von Schinlrgeltuä'. Sie setzten ledoch durch, baß roder Tüll 60 Mark bezahlen soll. Unverändert nahm die Kommission die Sätze für gebleichte oder gefärbte. 1- und 2drähttgeö, »- und mehrdrähtiges Baumwollgarn, mehrfach gezwirnte Nähfaden und ungcwebte Dochte an. Berlin, 0. Juni. Die N. A. Z. ist in der Lage, den Wortlaut der vom deutschen Generalkonsul in Kairo am 18. Mai überreichten Protestnote mitzutheilen. Die kaiserlich deutsche Ne gierung erblickt in dem Dekrete deS VtceköntgS von Egypten vom 22. April, durch welche« einseitig unter Aufhebung bestehender anerkannter Rechte seitens der egyptischcn Regierung eine neue Regelung der Schuldvcrbältnlsse des egyptischen Staates unter- nominen wird, eine direkte offene Verletzung der vom Kbedive mit der Justizrctorm übernommenen lnternationalen Verpflicht ungen. Die deutsche Regierung wüste dem khedivlschen Dekrete lebe rechtsverbindliche Wirkung bezüglich der Kompetenz gemisch«rr Gerichtshöfe und der Rechte deutscher Metchsangchkriger ab sprechen; sie macht daher den Vicckönlg für alle Konsequenzen seines rechtswidrigen Verfahrens verantwortlich. Der Khkdive hat aus diese Note noch nicht geantwortet; als der deutsche Ge neralkonsul eine Antwort erdat, wie» er Ihn an den Sultan. Der Sultan weigerte sich, diesen Rath anzunehmen, da ber Khedive allein verantwortlich sei. ES sei sehr bedauerlich, daß der Khcdive Schritte gethan habe, die sehr ernsteFolgen nach sich ziehen könnten. Man ist sehr gespannt auf die Welterentwickelung der egyptischen Frage. Berlin. 9. Juni. Die der „Nationalzettung" nach einem schottischen Blatte reprobuctrte Angabe, al« hätten bereit» 187:1 oder überhaupt vor dem letzten Kriege Abmachungen zwischen den drei Kailermäcksten über orientalische Verhältnisse stattge- funden, ist dem „ReichSanzelger" zufolge, nichts alö eine vor wandlose Gründung. Deutschland war vor dem Kongreß an keiner Abmachung über die Zukunft des Orient», an keiner Ver handlung bethelligt welche nicht padliei zuris wäre. Catania, 9 Juni. Der Ausbruch des Aetna hat fast aufgehört, ebenso die Lavaausströmung. Es sind keine Erdstöße mehr zu verspüren, nur ein schwache« Getöse ist noch vernehmbar. Vom Hauptkrater steigt noch Rauch auf. Petersburg, 9. Juni. Da« Todesurtheik wurde heute Morgen 10 Uhr an dem Zarenattentäter Solowjeff auf dem Smo- lenSkifeld« vollstreckt. Der Platz war vom Militär besetzt. Umäbliae Dresden. Tielistäfl,10.J»ni. Menschen schauten ringsum der Hinrichtung zu. Der Delinquent war ruhig, er wies jeden geistlichen Zuspruch ab. Die Ruhe bei der Exekution blieb völlig ungestört, sie verlief ohne jeden Zwischenfall. Petersburg. 8. Juni. Großfürst Alexlö Alcrandrowitsch hat von ZarSkoje-Selo aus die Reist nach Bcrlln angetrelcn. — Im KrankheltSzustande der Großfürstin Maria Pawlowna hat der günstige Verlauf sortgetauert. Konstantinopel, 0. Juni. Der britische Botschafter beschwerte sich beim Sultan über-die Verzögerung her Erst ellung der Exequatur für den englische» Gencralconsul WMon inKiein- aslen, wodurch die ganze Verwaltung von Kleinasicn ten Eng ländern In die Hände geliefert werden soll. Philippopel. «.Juni. »Auf die Vorstellungen der Pforte wegen der Anstellung von lauter Bulgaren antwortete der Gcneralgcuverneur von Ostrumelien, Alew Pascha: taß er nur in bulgarischen Kreisen die für leitende obere Posten geeignete Intelligenz gesunden habe. Bei Besetzung von Verwalstmgs- posten werbe er gerne auch Muhamctancr berücksichtigen. Locale» and SäÄMses. — Die Advokatur de» Herrn vr. Ernst Heinrich Nake hier, ist durch Uebcrnahme des Amte» eine» besoldeten Stattrathcö erledigt worden. — Mit den Listen der letzt auögeioosien sächs. StaatS- paptere werden zugleich die in frühere» Tcrmiiicn auSgelrosieii, aber noch nicht abgehobenen Nummern wictcr auigcrusen, deren >rosie Zahl leider beweist, wie viele Interessenten zu Ihrem Schaden die AuSloosungcn überleben. Die Staatskassen können eine Prüfung der Ilmen zur Zahlung präsentirten Coupon» nicht vornehmen und lösen jeden echten Coupon ein. Da nun aber eine Verzinsung ausgelooster Kapitale über deren Fälligkeits termin hinaus in keinem Falle stattfindct, werden die zu viel er hobenen Coupons seiner Zelt am Kapitale gekürzt, vor welchem olt empfindlichen Nächstbeste sich die Inhaber vou Staatöpapicren nur durch regelmäßige Einsicht der Ziehungslisten «die bei der ost zu bestellende Löwvsohn'S Ziehungsliste I» Grünberg in Schlesien bringt die auögeloosten und restlrenten Nummern aller sächsischen und außersächsischen StaatSpapiere, Prioritä ten re.) schützen können. — Die K. Amtöbauptmannschast zu Dresden publicirt ein Regulativ sür den Betrieb des Psandleihgcschästes und deSHandel» mit gebrauchten Kleibern. Betten. Wäsche, altem Metallgeräth oder Metallbruch Eogenannter Trödel), Earnabsällen »der Dräumen von Seide, Wolle, Baum wolle oder Leinen, das vom 1. Juli d. I. «m gelammten Ver waltungsbezirke tn Geltung kommt. Darnach haben alle Personen, welche auf Pfänder gcwerbmäßig Gelter verleihen oder mit den bezeichneten Gegenständen Handel betreiben, bei Eröffnung ihres Gewerbebetriebes derOrtSpollzeivehörte Anzeige zu erstatten und sich darüber auüzuwcisen, daß sic wegen auS Gewinnsucht be gangener Verbrechen ober Vergehen gegen das Eigenthum noch nickst bestraft wurden. Jeder Ptantieiber bat ein von der Be hörde gegen den Selbstkostenpreis zu entnehmendes und al>- zustcmpelnöcö Psandbuch zu halten, in welchem lür jedes Geschäft die Elnzelheiten desselben nach dem im Buche vorgctrucklcn Spallentexte zu vermerken Ist. Ebenso müssen Dsti'enlgcn, welche mit den bezeichneten Gegenständen handeln, ein Buck) über ihren Ein- und Verkauf führen, daö sie von der Behörde für den Selbstkostenpreis und mit dem Dienststempel derselben bedruckt geliefert erhalten. Die Pfandbück'er derjenigen Pfandleiher unb die Geschäftsbücher derjenigen Händler, welche schon bisher ihr Gewerbe mit obrigkeitlicher Cognition betrieben haben, sind vom 1. Juli ab nach obigen Vorschriften und dem Schema zu führen, daS den von den mehrgenannten Behörden auSzugcbendcn Ge schälte- bez. Psandlcihdüchern zu Grunde gelegt tst. Zuwider handlungen werden, abgesehen von den gegen sie etwa wegen konkurrirender Verbrechen oder Vergehen zu erkennenden KrimI- nalslralcn, polizeilich mit Geldstrafe bis zu ISO Mark oder ent sprechender Haitslraie geahndet. - Morgen, am Festtage der goldenen Hochzeit deö Kallers, werden In mehr alö lOOEeichäslbiokalcn misercrSladt Sammei- stcllen sür Beiträge zur „Kaiser Wilhelm - S tistung im Dresdner Bürgerhospttal" errichtet sein. Diele Sammrlirelien sind durch große, in den deutschen Farben gedruckte Plakate kenntlich. Diese öffentliche Sammlung hütet n »r am morgenden Festtage statt und wlrdAbcndo geschloffen. ES ist um der doppelten Bedeutung willen ein schöner Eric lg zu hoffen! — Nachdem gestern Nachmittag vor llllhrJJ.kk.HH.Prinz und Prinzessin Georg, sowie Prinzessin Mathilde und Prinz Friedrich August in Begleitung de» Adjutant Rittmeister Edler v. d. Planitz die Pferbeausstellung besichtigt hatten, er schien kurz vor 4 Uhr S. M. der König im offenen Zweispänner. S. M. befand sich in Begleitung deö Ordounauz-Osstzler Hanpt- man» v. Kirchbach. Nachdem S. M. von den Mitglieder» deS Comitöö. an deren Spitze Graf Wilding ant KönigSbrück und Advokat LeSky sich befanden, rhrffirchtövoll begrüßt worden war, trat er, gefolgt von Gras Wilding, Adv. LeSky, Jusllz- ratb I)r. Stein. Polizeldireltor Schwauß, Dircklor Mch- nert unb niedreren Oisillcren, sowie unter Führung de» Direktor Koch in die Ställe, und zwar zunächst in die für sächsische Zucht Wäbrcnd de» raschen Rundgangcö durch sämmt- liche Stallungen, sowie durch den Wagen-AuSstellungSraum, erschienen noch die Herren Staatöministcr General von Fabrice und von Nostltz-Wallwltz. Al» Se. Majestät nebst Gekolgc auf der Königstribüne erschien, begrüßte ihn daö Ebrltchschc Muslkchor mlt der Sachsenhymne und das Publiluin mit einem dreifachen Hoch. Herr Werthmann kredenzte den Hoden Herrschaften eine Caraffc mit Rciscwttzer Bier, die huirvontt entgegengcnommen wurde. Zuerst wurden die prämtirtcn Reit- und Wagenpferde vorgcsührt. Den Nclterzng, angeführt durch den berittenen Festordner Herrn Seegcr. eröffnete Herr Weltmann jnn., der Sieger beim vor gestrigen Konknrrrnzrelten Dann folgten die 4 Rappen Slnger'ö, welche mit dem von S k. H. dein Prinzen Georg ge- stiitetcn Preise ausgezeichnet worden waren — rin prächtiges Viergespann, daS ein Kutscher im bunten Maqvarcnkoiiüm ristllg unb sicher lenkte. Nicht minder effektvoll waren ei» Paar russische Traber, die von einem Kutscher im russischen Natioualkosiüiil ge zügelt wurden; die edlen Thiere schiene» kaum den Boden zu berühren. Ein zweiter Singcr'scher Vlercrzug <Galizier), sowie da» cbengrnannte russische Zweigespann fuhren später c»ll Wunsch Sr. Mal. deS König» nochmal» vor. wobei der Kutscher deS Vlererzuges, derselbe Ungar, welcher vorhin daö Mappcn-Vicr- gcspann lenkte, durch Beschreibung allerlei künstlicher Figuren zeigte, taß er der Fahrkunst Meister sei. Dann kamen nochmal» die Rcitpscrde an die Reibe, die In verschiedenen Gang arten vorgctührt wurden; sie hielten sich sammt und sondere vor züglich, da» sich wahrscheinlich angesichts deö hohen Beluchcö besonders hervorthun wollte und allerhand tolle Kapriolen machte. Weiter wurden die zur Verlobung angekauften Hauptgewinne voraetübrt r e« lind die»: eine vlerlvännlar Eauipaae. eine »wrt-
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