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Dresdner Nachrichten : 04.08.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-08-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187908047
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18790804
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18790804
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-08
- Tag1879-08-04
- Monat1879-08
- Jahr1879
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 04.08.1879
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Ranev. 8. August. Stach Iule« Simon hielt der Minister deö Innern, Lrprre, eine Rebe. worin er erklärte, die Negierung sei anwesend, um eine alänzcnbeHuldigungDem- srnlgen barznbrlngen. der den ruhmreichen Titel als Beireier des Landes ver diene. Im Rückblick auf die Thätigkeit Thier« wir» der Minister daraus hin, wie Thier« c« verstanden, da« Land so ras<v zu be- ireien. trotz der Schwie rigkeiten . dir a>« unüber- stciglich schienen. ThierS gab sich allen Muth und entdeckte HlliSguellen; er schui schließlich eine Re» aterung de« Lande« durch da Hagevtatt für UoliM. Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Lörsenbericht, Fremdenliste. Mttrebacteur. vr Li»» »1«»«^. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Kür da« Fcuill.: iu Dresden. und Uiokv schwierlgkeite'n steigen Freiwillige sind beordert. Cetewaho den Rückzug abzuschneiden. Ncw-Bork. 3. August. Alle Land- und Wasserverbinbungen mit Memphis lind gesperrt. Dl, Lt-rkniLkelt vel« iriLber betrug letzte Woche 20. ^LvLr-Lvivsrsmmo ^äö Land. die er in einer parlamentarisch «konstitu tionellen Monarchie glaubte gesunden zu haben, ähnlich der englischen, trotz der Verschiedenheit der po litischen und sozialen Gc- bränche beider Länder. Thiers sah acht Regicrun- gc» stürzen, kam dahin, die Republik anzucrkcnne». welche die Revolution krönte. die sür Frankieich torlan die einzig mögliche Regicrungssorm war. Red ner erinnert an DaS, waö Thicrö durch Rath und - ^ Klugheit gethan, um die Verantwortl. Redakteur: rltevublik zu beteiligen. ll-«I,Ienk in Dr,*d,» Die Regierung besclK'st. de» hohen Ideen Thier« in der conservativen Republik treu zu blciben, indem sie das Volk auiklnre, den Unterricht und die Arbeit in jeder Welse unterstütze und mit chimärische» Utopien abbrechc. Die Negierung wolle alle Freibelten achte», die legitime» Interessen beschützen und wolle die Schützer!» sein süc die Rechte de« Staates, sozialer Errungcnschaiien französischer Revolution, , sowie nationaler Traditionen und des gerechten Einflusses Frankreichs in Europa und der ganzen . ctvillftrtkn LUt. WitterungSauSsichten: Fast heiter, später Trübung, Gewitter. » Dresse«. Montag, 4.A»a»st. Renesle retrgramme der „Treitzvner RaLrtchteu." Nancy, 3. August. Die seierliche Enthüllung teS Stand, bilde« ThierS saud unter großer Theilnahme rer Bevölkerung statt. 5 Mitglieder des Ministeriums und viele parlamentarische Notabilitäten waren anwesend. Jules Simon keiinzeichnele In einer Gedenkrede den Ruhm Thtcrs al« Geschichtsschreiber und Staatsmann. ThierS sei stet« ein unwandelbarer Vertheidlger der Freiheit gewesen und habe den Krieg zu Verbindern gesucht. Während dcö Krieges verwandte er sich bei Europa tür Frank reich. AIS er zur Macht gelangte, habe er drei grobe Kämpte zu bestehen gehabt: gegen die Kommune, den Feind und die Nalioualorrsainmiung. TbierS leistete Frankreich die größten Dienste, er sagte den Steg der Republik voraus und behielt Recht vermöge des allgemeinen Stimmrechtes und der Haltung teö Parlamentes. Frankreich sei gerettet und kür immer Im Besitze der republikaniichen Regierung, habe Freiheit zu denken, lehren und zu schreiben. Die Revolution von 1870 finde ihre definitive Form und diese sei die konservative und liberale Republik, wie sie Thiers gewollt. Kiew, 2. August. Durch die Erkenntnisse deö hiesigen Kriegsgerichts vom lv., 22. und 25. Juli wurden wegen An gehörigkeit einer „eletzwibrlgen Geiellschait, deö BcraubungSver- such« staatlicher Kassen, sowie Attentats aus ein Polizeiorgan und wegen Mordes 5, Angeklagte zum Tode und IN zur Zwangs arbeit verurtheilt. Der Generalgvuverneur LoriS Mclikoff wan delte bet 2 Vcrurthellten die Todesstrafe In Zwangsarbeit um, 1 Angeklagter wurde begnadigt. Die Exekution der 3 definitiv zum Tode Verurkheiltcn ist am 30. Juli durch den Strang eriolgt. Dresd en. 4. August. — Der König und dieKönigin von Sachsen hiel ten sich in Bozen, von Tarasp kommend, zwei Tage auf und nabmen Absteigguartier im Hotel „zur Kaiserkrone". Dienstag machte das Köuigspaar eine Partie nach Klobensteiu und Mitt woch nach Cortina. - Nachträglich erfährt man noch, daß die Regierung deö Königreichs Sachsen im Bunbesrathe gegen die Erhöhung der Kornzöile gestimmt bat. Es ist dies um so autsälliger, alö bis am 4 Liberale sämmtllche. gröhtentbeils den konservativen Fraktionen angehörige sächsischen Abgeordneten tür die Erhöhung der Kornzölle vottrt haben, sa sogar der Hauptantragstestrr Herr Günther ein Sachse ist. ES ist iekenIatlS nicht ohne Bedeutung, bast die schutzzöllnerilche Regierung deö Inbustrieretchslen Staate« Sachsen sich dagegen erklärt bat, dass der Bevölkerung die noth wendigsten Lebensmittel vertheucrt werben sollen. — Der kaiserliche Obcr-Pottdircctor zu Dresden, Herr Heintz, schreibt uns: Die Nr. 214 der „Dresdner Nachrichten" vom 2. d. M. enthält einen Artikel bezüglich der Aushebung der Pcrsonenposten zwilchen hier und Dippoldiswalde, welcher seinem Inhalte nach aus lrrthümlichen Voraussetzungen und aus einer Uiiteiuitniß des Wesens der zur Poslbesördcrung benutzten Piivat-Personemahrten beruh«. Die Pecsonenpvsten -wischen Dresden und Dippoldiswalde werden allerdings vom 15. August d. I. ab eingezoaeu unv au deren Stelle Privatpersoneniabrten eingerichtet werden, welche auch zur Beiörderung der Postscnb- ungen benutzt werden sollen. Diele Fahrten sind einem leistunaS- sälstgen hiesigen Einwohner übertragen, werden genau nach der Bestimmung der Postverwaltung eingerichtet, können nur mit deren Zustimmung eine Aenbcrung eriabren, werden in der Zabl der gegenwärtigen Posten, in gut beschaffenen Wagen bestehen unv haben die >är vie Posten bisher b estt m in t gewesenen Abgangs- und BclörderungSzeiten zu erhalten. Die Beförderung von Personen wird In unbeschränkter Anzahl in beiten Richtungen, ertorderltchensallS mtt Brlchaisenbestellung stattfinden, sobald durch Anmeldung von Personen btS spätestens 15 Minuten vor Ab gang der Prlvatpersonenfahrt die Nothwendlgkeit dazu bervor- triit, wie dies auch bisher bei ver Perionenpost der Fall war. Für da- Publikum wirb durch die in Aussicht gcnommeue Aenbcrung nicht nur nicht eine Schädigung, sondern insoierü ein Vortheil elnireten, als der Unternehmer zu billigeren Fahrt geldsätzen die Personen besördern wird, als dies bei den Perioncn- posten geschehen konnte. Nach Lage der Verhältnisse kann der Inhalt teü Zeitungsartikels, wie oben angegeben, nur aui Nlcht- kcnntniß der Umstände zurückge«übrt und eS muß die Erbitterung al« völlig ungerechtfertigt und versrüht bezeichnet werden. — Deklaration der Prämien, und Kletnovgewtnne bei dem großen Vogel schießen 1879. ES thaten: den Kö nigsschuß Herr Restaurateur Zsweyae, geschossen durch Herrn Elbstschermeisier Klemm; den Dukatenspan Herr Panik. Mein, hold, geschossen durch Herrn Obrramtmann Richter; die Rudolf« sche Medaille Herr Hostondltor Ltmbera. geschossen durch Herrn Oberamtmann Richter; die Friedrich «ugust-Iubelprämt» Herr Gtldschrankfabrlkant und Lostieserant Karl Richter, leidst ge schossen; da« Kopfkleinod Herr Hoiratb Ackermann, geschossen durch Herrn PrlvatuS Vernbarbt; da« rechte ober Elbflügelkleinov Herr Fabrikant Liebolb, geschossen durch Herrn Kaufm. Hertzsch; da« Unke ober Lanbstüaelklelnod Herr v. Bertholv, Vorsteher rer prlv. Scheibenschützen-Grsellschaft, geschossen durch Herrn Ober- amtmann Richter; da« Schwanzkleinod Herr Restaurateur Hecht, geschossen durch Herrn Kauimann Rein; die Kronprämle lvon Lindenau,Medaille) Herr Färvereivesitzer Voigt, geschossen durch Herrn Deputlrten Wagner; die Rrlchßapselprämle (v. Lindenau- Medaille) Herr Deputirter Schurla, geschossen durch Herrn Par tikulier Böhme; vie v. Polenz-Prämle Herr Llthogr. Schreiber, selbst geschossen; die I. Heybenrelch-Prämie (rechte Fahne) Herr Hotelier Göttlich, geschossen durch Herrn Kaufmann Hertzsch; die 2. Heydenreich-Prämie llinke Fahne) Se. Exc. Staatsminister v. Nostltz-WaUwltz. geschossen durch Herrn Deputlrten Böhmer; die Scepterprämle Herr Parttkul. Knotet, geschossen durch Herrn Hauptkasstrer Schroth; die Scholz-Prämie Herr GasthosSbesitzer Kurzreuter, selbst geschossen; die a Byrn-Prämle Ee. Exc. Staatömlntster v. Friesen, geschossen durch Herrn Vorsteher Kretzschmar; die Schiiabelprämie Herr Partikulier Knökel, ge- schonen durch Herrn Hauptkasstrer Schroth; die Wrlndeputat- Prämie Herr Partikulier Wusch», geschossen durch Herrn Gast- hotöbetttzer Kurzreuter: die Keil-Prämie Herr Schmiedemelstcr E. Hahn, geschossen durch Herrn Kausm. Hertzsch; dir v. Solm«. Prämie Se. Exc. StaatSmtnIster v. Abekrn, geschossen durch Herrn Deputlrten Iähne. — Den 1. September». o. verlassen die in Dre-de» gavil- sonlrenden Truppentheile der zur 23. Jnsanterle-Division gehö renden Abweisungen die Stadt und rücken in die Kantonne ments. DaS Füsilier-Regiment Sir. 108, zur 24. Infanterie- Division gehörend, rückt schon am Ik. August in die Gegend von Zwickau ab unv diese Woche Freitag den 8. August früh 5 Uhr dampfen die 3. und 4. Compagnie Pionniere unter Führung des Herrn Masor Friedrich gen Koblenz am Rhein. - Der seit einigen Jahren In der sächsische« Armee selbst ständig Angeführte Revolver «st bschüssig, besitzt bei II Millimeter Kaliber Central-ZünbungSpatroncn und wirb eine 15.3 Gramm scstwere Kuael mit t.l Laduna daraus aeseuert. letzt vom preußischen Krlegvminlsteriuin für die Armee aptirt und die Anfertigungen in Suhl vorgcnrrn vcvcnoo Petroleumlampe und sehi Die soiort hoct'ausschlage naie wieder unterdrückt, Diese Waffe Ist wettere deutsche bestellt. — Der „Pcster Lloyd", dem wir die Verantwortung tür die Richtigkeit überlassen, erzählt aus Dresden solgenvcs artige Ge- schschtchen über eine Wählerversammlung zu Schiss: „Bebel, der seinen Wählern in Dresden Recyenschaitöbericht er statten wollte. suchte durch drei Tage vergebens ein Versamm lungslokal. Schließlich dlleb nichts Anderes übrig. als einen Dampiec zu miethen und so aus der Fahrt nach Loschwltz „zu tagen." — In einem Gehöfte am Hospitalplatz riß sich am Freitag e'n Hund von her Kette loS und machte seiner Wuth dadurch Lust, baß er l3 KanInchcn todtbIß. — Wer letzt aus der Pirnaischen Chaussee daS Legen der kolossalen RtesenleitungSgaSrohre, durch weiche bas GaS aus der neuen bei Reick errichtet werbenden GaSbercitungö anstalt nach DeeSden herein geleitet werten soll, dem dämmert gewiß die Hoffnung auf, daß jetzt GaScöhrrnsträhne nach den Hauptstraßen dcS Großen Gartens gelegt werden könnten, um der daselbst regierenden egyptischen Ftnstcrniß rln Ende zu machen - Heute Nachmittag 3 Uhr findet die Eröffnung der Rice'schen Menagerie aus der alten Vogelwiese ander Blaicwitzerstraße statt. Eine Sendung neuer Thiere trifft ein. — Im Fcldschlößchenzelte auf der Vogelwiese explodirt vorgestern Abends >/»ll Uhr eine in einer Ecke angebrachte setzte dabei bie Reisig-Dekoration in Brand ende Flamme wurde vom Kellnerverso ehe noch ein »ennenSwertber Schaden entstand. — Um I Ubr Nachts hingegen stürzte st» Hosbraubaus Zelte beim Auslöschen der an einem Balken befestigte, 2 Centner schwere, 1 Lärmige Kronleuchter herab unv auf eine darunter sitzende BürgcrSsrau. wodurch dieselbe anscheinend nicht unbc deutend am Kopie verletzt und außerdem von Krämpsen besaiten wurde. Jbr mltanwesender Ehemann brachte sie zurück in daS nahe Carolabauö und später in vie Behausung. Die Ur sache deS HerablallenS glaubt man eben so wohl In einer unge «lügenden Bescstigungswelse deS Kronleuchters, wie im »»vor sichtigen Verhalten des mit dem Audlösche» desselben betrauten Arbeiters erblicken zu sollen. Ein in Eotta wohnender Klempner soll denselben aufgehängt haben. — Der Stadirath in Plauen i.V. hat setzt Geldprämien au daS Ausfinden von Trichl nen in dem Fleische dort geschlach teter Tbiere ausgesctzt. Der Thterarzt Redlich erhielt sür zwe verschiedene Fälle 20 Mark — Earlsseld. Innerhalb von 11 Tagen hatten wir drei mal Schadenfeuer. Durch die umsichtige Leitung der Feuerwehr und deren rasches Eingreisen blieb bas Feuer stetö auf seinen Herb beschränkt. Im,»er wieder ein neuer Beweis, wie wichtig und nöthig dieses Institut gerade sür unseren Ort ist: da a» eine Hisse von Selten der Nachbarorte, wegen zu weiter Ent fernung »uv den Gebirgtzhöhen. nicht zu denken ist. — Leiter aber ist bie zweite Feuerspritze so defekt, daß seidige ihren Dienst vollständig versagt. Hier thut es noth, daß die Behörde bellend eintritt, indem die Gemeinde die Mittel zur Beschaffung einer neuen Spritze nicht aufzubringen im Stande ist. — Am Sonnabend srüh fand man tn Leipzig auf dem Dresdner Bahnhos in einem leeren Wagen dritter Klasse den Wagenputzer Rabl au« Lindenau durch einen Gehiruschlag ge tödtet vor. — Am Donnerstag früh hat sich der Weber Neumann in seiner Wohnung aus der LöbauerWiese erbangt. — Reicher Viehscgen Ist dem Gemeindevorstand Fränzel In Kleinröhrödorf vei Rateberg beschicken. Vor 14 Tagen warf eine ihm gehörige Kuh gleich drei Kälber auf einmal, wüh. rcnd ihm die andere Kuh schon früher zwei Kälber schenkte. - In der Nacht zum 30. Juli sind in Rodewisch die Wirthschaftögedäude deS Gutsbesitzers Hermann Schönlger nieder- gebrannt. Man nimmt an. daß Diebe, die sich eingeschlichen hatten, um Schweine zu stehlen, aus Bosheit darüber» daß ihr Vorhaben vereitelt wurde, daS Feuer angelegt haben. — I» Naundorf sind am I. d. eine zum dortigen Erbge- rlcht gehörende Strohfeime und am folgenden Tage VaS Wohn haus deö Stellmachers Gabriel nlebergebraiint. Die Feime wie da« Hau- waren nicht versichert. Die Feime hat ein entlaufener HIlbersdorler Häuöling angestcckt, der, wie er angab, im Gefüng- niß Unterkommen haben wollte. — Bei dem Gewitter am 31. Juli schlug der Blitz ln da« Wohnhaus dcS Gutsbesitzer« Flabe iu Neukerövorf bet Ol- bernhau; ber dadurch entstandene Brand ward bald gelöscht. — Auf einem Rittergute bei Olbernhau wurde am 80. v. M. eine Viehmagd durch einen Bullen, der vom Fleischer sorlgesübrt werden sollte, am Untrrlelbe schwer verletzt. — Am 31. v. M. ertrank der lO'/nsährlge Sohn de« Leber- sdrtkanten Scieibenbaurr tn Bautzen ln der Spree. — Durch Blltz ist am 31. v. M. ber vormalige Schafslall de« Rittergutes Fiedlltz bet Kamen - tn Asche gelegt worben. Heu- und Strohvorrätbe. Ackergeräthe und landwlrtbschaftllche Maschinen, die darin unlergrvracht waren, verbrannten mit. — Einen elaenthümllchen Fund machte man am 1. d. aus dem Martinsplatz in Meißen - einen offenen leeren schwär en Koffer, auf welchem ein Essenbahnzettel „Teplitz-Melßen" ge lebt ist. — Am Donnerstag überfiel auf der Straße zwischen «lauen i. B. und Neun bork ein Trupp Lehrlinge zwei Mädchen von 23 und 21 Jahren. Die irechen Burschen haben bie Mädchen in der gemeinsten Welle belästigt; glücklicherweise ist man Ihnen auf ver Spur. — Oesfentliche Gerichtssitzungen. ^ die Noth führte den bisher völlig unbescholtenen Kjährlgen WIttwer und Maschinenbauer Ludwig Theodor Otto noch in seinen alten Tagen aui die Anklagebank. Am frühen Morgen de« 20. Juni überstieg O. nämlich ln von ihm selbst zugegebener, auf die Erlangung von GraSsamcn gerichteten diebischen Absicht daS Grundstück de« KunstgärtnerS Thomas an der Schnorrstraße, scheint ledoch den gesuchten Gegenstand nicht gesunden zu haben unv begnügte sich daher beim Rückgänge mit der Wegnahme einer von dem Eigenthümer al« werthlo« dezeichnrten Decke. f stattete der Angeklagte dem Grundstück de« in Lange aus der Franklln- ... Gratsamen zu entwenden, einen Besuch ab, nahm auch tn Rücksicht aus die verschlossene Elngangö- thüre seinen Weg über den Zaun und verschaffte sich bann mittelst eine« von ihm aufgeiunvenen EisenstückeS gewaltsam in ein GartenhäuSchen auf dem L.'schen Territorium Eingang. Mit einem Stück Blei im Werthe von 1 M. entfernte er sich wieder, fiel aber, da seine verbotene Beschäftigung nicht unbeobachtet geblieben war. der rächenden Nemesis unerwartet in die Hände. Herr Staatsanwalt Reiche-Elsenstuck beantragte Verurtbeilung wegen wiederholter schwerer Diebstähle, trat jedoch ver Annahme nnlbrrndrr Umstände nicht entgegen und nach der beredten Vcr- AekenfallS §31ährlgen Unmittelbar darauf stattete der Angeklagte Zschärtvttz wohnhaften Schmiedemeister- L Maße ebenfalls «n der Absicht, GraSsame thcibigung des Herrn Advokat Fränzel wurde Otto zu der milden Strafe von 5 Monaten Gcsängniß, wovon I Monat durch bie Untcr- suchungshaft alöverbüßtzu betrachte» ist, verurtheilt.—In der nächst folgenden, gleichscillS unter Vorsitz des Herrn GcricviSrath von Mangold« stattgefnndenen Schöfscnsitzuug erschien tcr McchanIkuü bez. Handarbeiter Albert Paul Ulrich von hier vor seinen Richtern. Der 25jährige Angeklagte ist wie sein Vorgänger noch unbestraft und gesteht ohne Weiteres zu, I» der Nacht vom 27. zum 28. Mal d. I. die das Grundstück zur Müuze au der Zwingcrstratze abschließende Mauer überstiegen, sich hierauf durch eine nach dem Nachbarhauie, bez. de» vomGasiwirivTaggesell geführten Restaurant führende Lattcnthüre gewaltsam Durchgang verschafft zu haben unv schließlich zu einem an die Küche stoßenden Raum eiugesticgcn zu sein. Nachdem er hier mehrere Rclscöüudel geöffnet und sich aus denselben 4 M. 50 Pf. baareö Geld, sowie einige Wäschestücke entnommen hatte, trat er auf dem genannten Wege de» Rückzug a». gelangte auch unbehelligt Ins Freie. Auf die Frage dcS Herrn Präsidenten: „Warum haben Sie die Sachen mitgenommen?" folgte die leider setzt nur zu oft begründete Ant wort: „Weil ich keine Arbeit hatte". DaS Resultat der Ver handlung war die Verurtbeilung unter Annahme inildcinder Um stände zu 5 Monate» Geiängnlß nnierAurechnnng eines Monats tür bie Untersuchungshaft. Anklage unv Vertheidigung vertraten die Herren Staatsanwalt Rclche-Eise»stuck und Advotat Fränzel. — Wege» clncS Vergehens gegen die Sittlichkeit erhielt der Tischler Friedrich Angust Höhne! eine Geiängnißstrafe zuerkannt, die in Folge seines Einspruches aus 6 Wochen ermäßigt wurde. Die Sitzung war geheim. - Friedrich August HaSiauer aus Unterweißig machte sich der Hehlerei gegenüber des von einem gewissen Käfer begangenen StempcldlebstablS und der Beibille zm» Betrug außerdem Insofern schuldig, aiS er einem Dritten, dessen Absicht auf die Erlangung von Viatiknms mit Erfolg ge richtet war, in der Nennung von Adressen zur Seile stand und dann den Erlös von 5 Mk. tbrilte. ES blieb trotz dcö Ein spruches beim Alten — 4 Wochen Gefängniß. - Angekündigte Gerichtöverhanblungcn. Heute Vorm, t) Uhr Hanptverhandluiig wider den KansmannS- lchrling Heinrich Joseph Earl Franz aus Bcrnstadt u. Genossen wegen Diebstahls bez. Hehlerei; Il'/n Uhr wider den vormaligen Versicherungsagenten CaU Friedrich Hartmann auö Wolkcnstcin wegen Unterschlagung. . na o . Barometerstand n. Oscar Bösolt (Wallstr. 10): 709 Millimeter sseit gestern I Mm. gestiegen.) — In Aussicht: Schön. - Tbcrnwmetrograpb n. Rcaumur: 28 ° W. — Differenz von gest. zu beute l3' s"; — niedrigste Temp. 14'lr^ W.. höchsteTemp. 28" W. Die Schioßtburmsabne zeigte Süd-Wind. Himmel: leicht bewölkt. — «IbvSft» tn Dresden. 3,Aug.,Mitt.: 88 Cent, unter 0. Briefkasten. Abonnenten. „Wir möchten kragen, ob die Stellung eines Könlgl. Kapellmeisters eine höhere ist, alö die der anderen König!. Musikdirektoren bei den Militärkapellen." - Nun, wie kann man so Verschiedenes vergleichen. Waö steht höher: eine Oper oder ein Marsch? Ei» Orlginalwcrk oder eine Milltär- musikübcrtragung? Musiker, die tüchtig im engeren Kreise ihre Pflicht erfüllen, oder solche wie die Kgl. Kapelle enthält, welche alö Künstler ersten Ranges zählen? Mitgl. „Wir sind mehrere junge Leute, welche sich zu einer Kasse vereinigt haben, auS welcher diesen Winker ein Kränzchen abgebaltcn werten soll. Wir möchten uns gern den Namen Eupbemla beilegen, wissen aber nicht, waö er zu bedeuten hat, daher wenden wir unS mit ber Bitte an Sie, es uns doch gefälligst erklären zu wollen." — Euphemie, EupbcmiömuS ist griechisch »nd beißt Wohlrede. Euphemia würbe also so viel be deuten als Verein der Quatschköpsc. .*» Unglückliche Gläubigerin deS landwirtbschaft- lichen Vorschußvereinö zu Maricnbcrg. Sie tbun am besten, wenn Sie sich an den Konkuroverlretcr Herrn Advokat Lr. Böhme tn Marienberg wenden. A b. „Bitte um Auskunft, wo man einen Phonographen bekommt und waö derselbe ungefähr kostet?" — In Dresden hat Mechanik»- Winkler, Louiscnstrcißt, mehrere Phonographen gc- lcrtigt. z*. T. A., Stollberg. »Wissen Sle^ ob eS eine Zeitung für Wagenbauer, Stellmacher, Schmlebe, Sattler unv Lackirer gickst? Wohin bat man sich zu wenden?" — Ein derartiges Fach organ Ist neuerdings erstanden. Cie können dasselbe durch alle größeren Buchbandlungen beziehen. H. N.. Sprcedorf. „Hat Nr. 29,079 ber Pfertc- auöstellungS-Lotterie etwas gewonnen? Ich hatte mir mein Loo« verlegt und fand eS erst dieser Tage unter anderen Papieren wieder." — Nilcht. »*. E. Werner. „Giebt r« ein Mundreiseblllrt für da- Riesengebirge, wie solches beim Harze der Fall ist. welche« dann? und wie tl euer? (Vielleicht von Görlitz, Zittau, Hirsch- bera auS.)" — In Goldschmidt'S Eisenbahnbuch, sowie tn Fritzsche'S Fahrplänen finden Sie alle- Gewünschte. H. L. Striesen. „Da Ich mit nächstem 1. Oktober 18,000 Mk. ErbschaftSgelker erhalte und Ich dasselbe gern in Aktien anlegen möchte, auch ein sehr spekulativer Kops bin, so möchte Ich Sie bitten, mir einige von denen zu nennen, die am sichersten und am gewinnbringendsten sind". — Große Speku- lation-gelster bedürfen eigentlich fremden RatheS nicht mebr. Da hieran aber etwa- zu zweifeln sein dürfte, so legen Sie Ihre Gelber In sächsischer 3prozcntiger Rente an. Ab. „Wissen Sie die Auslösung folgenden NätbselS: Kennst Du eine Mutter, sie trägt viele Kinder im Schooße, stumme Kinder, doch sprechen sie tönenden Schall weit über bas Weltmeer, weit über die Erbe; wenn sie wollen, hört auch dev Entfernteste sie re." — Wahrscheinlich die Vricfposti Grobian. Hamburg. „Im Leitartikel Ihres WInkclblättchenS lamentiren Sie ja gewaltig über die neuen Zölle, nachdem Sie früher in gemeinster Weise alle Frcihandelö- ibeen verdächtigt und in den Schmutz gezogen habe»: ES ent- pricht dies ganz Ihrem Standpunkt, der morgen verdammt, was er deute vertheibigt! Schönes Wcllblatt, das mehr Unheil ge stiftet hat wie Nutzen; bie Früchte Ihrer Schreibereien werden ich schon noch geltend machen!" — Da das Winkeldlättchcn also auch in Hamburg gelesen wird, machen Sie Ihrer Vaterstadt mit dem Winkel gerade kein Kompliment. Im klebrigen kennen unsere Leser den Standpunkt srclmütblger, unabhängiger Kritik, welchen die Dr. Nachr. sich in allen Dingen im Sinne des VolkSwobiö stets bewahren. Nach dem Beifall eines Pfeffer- säcligen Hamburger Grobian« geizen wir nicht. K. K. „Schadet Schwitzen dem Kopfhaar und finket dadurch ein langsames Abstcrben desselben statt, res», wird man dieses seines schönstes Haarschmuckcö beraubt? Müßte man dem- zufolge alle Ursache», Tanzen re. meiden und was hätte man im vorbenannten Falle zu thun?" — Halten Sie nur die Kopfhaut recht rein, dann schabet das Schwitzen nichts. Waschen Sic sich oft den Kops oder lassen Sie sich ihn tüchtig waschen.
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