Suche löschen...
Dresdner neueste Nachrichten : 27.07.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-07-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-194007272
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19400727
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19400727
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1940
- Monat1940-07
- Tag1940-07-27
- Monat1940-07
- Jahr1940
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 27.07.1940
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
itag, 26. - r vkL wtt r «I»n8»vii v»r5l0L8 rl Llttvr sichtLinns! I ciurt sich, t dis rum iumph des i ^!gs iüs äugsnäiioke! 04 8 1 » s ssEklsEts ko-mvyi-wl/li enmttt-ren «en Lass« L 8vkiefner r»0» 1, Luche gebranchie »M!Wü NAicr. mit PrciS erbet, irnt. ,.L ? 887" a. i>. MM^z, chNevr.MVel ied. Posten kaut! Wechsel»» L t?° , siieaelNr.ll>li38«t!t übern Schübnna iheranlage rsen ob. lanafrtltla tu «achten aeiucht. astsvlelunterncbmcr vermolerstrabc I». bolse, Schraubstöcke. Serk,cuae u. Werk- . Ar«, aebraucht ob. »u kaufen gesucht. >447" an die TNN. inzeWgr d Meerschweinchen >dcr aebraucht. um werk A.-v>.. ZtrknSstrasic «8. ten, Gold inzenj Double caen Kasse r Mlßbach ch 88»^ Gebr. Möbel auch kvl. Einricht, kaust bar Schi»,«««»,«, r »A K«I tklcdicnuna Gebrauchte Tevviche. Eislchr., Zinn. Porzellan usw. kaust bar O.Ro».RuIlSä1tt. Marlchallstr 27 A»«»st 1946 SVM u. Nachb.: ; ftr. 4SKI-4700 «00 «. Nach».: Dresdner Neueste Nachrichten -e,u,«»»,»! Le« steterZu-cktua, Ins Hauck »tnschs. TrL-erto-n mona«. 2.-NM. pestbqu, 2.- SM. (Snschlleßt.91,« Npf. Postgebühren) hinzu Vs Nps. Lestellgelb. Halbmonats. 1.- SM. Kreu^andsenduug! InlandriRpf., Aucklaabt. - SM.w-chentt. <rin,«I»r»t« »er Sonntagckauckgab« tu «ro-.vreckben und austechalb 89 81»«. mit Handels, «nd Industrie Zeitung >n>el,enprels»! «Srunbprelck: bi«Ispaltsgemm.Zeile Im Anjel-enteil 14Npf„ Stellengesuch« unb privat, Familienanzeigen 11 Nps., blei»mm breit« mm-Zeil« im T«ktt«Il 1,10 SM. Nachlaß nach Malstaffel I »b«r M«ngenstaff«l v. r>ri«sg«bühk sür Z!sitran,«i,«n so Slpf. auckschl. Port». Zur Z«It Ist An,«i,«npr«Ickiist« Slr. 10 gültig Verlag and Schrtsilettvog: Dresden L, -erdinaadstraße 4 * poAauschrtst: Dresden A1, Postfach * Fernruf: Ortsverkehr Sammelnummer 21001, Fernverkehr 27-si * Telegramme: Aenefie Dresden « Postschelk: Dresden 2000 Nichtverlangt» Einsendungen au dl« Gchrlstleitung ohn« Rückporto werd«» wider zurückgesandt noch aufbewahrt. - 2m -alle höherer Gewalt ober Letriebckstörung haben unsre Lezleher keinen Anspruch auf Nachlieferung ober Erstattung deck entsprechenden Entgelt« Sonnabend/Sonntag, 22/28. Juli 1940 Ar. 174 >< 48. Jahrgang Die Große Deutsche Kunstausstellung eröffnet Kunst eine unabdingbare Lebensnoiwendigleit - 99000 BRT. durch deutsche Lt-Boote UN- Schnellboote vernichtet Ansprache Dr. Goebbels' Bon unserem nach München entsandten 8t. -Schriftleitungsmitglied München, 27. In« El« Festtag besonderer Art inmitten des Kriegsgeschehens läßt unsere -erzen höher schlage«. Im sichere« Schatz« unserer starken und siegreichen Wehrmacht ist heute im -ause der Deutschen Kunst in München di« Trotze Deutsche Kunstausstellung 1S4V im Auftrage des Führers «ach «i««m Geleitwort vo« Reichsminister Dr. Goebbels vom Stellver- trete» des Führers Rudolf Setz feierlich eröffnet werde«. Eine herrliche Schau künstlerischer Lei stungen ist mitten in unserem Kampf um die Welt geltung Deutschlands und die Neuordnung Europas in unbeirrbarer Arbeit aufgebaut worden, eine Schau, wie sie gegenwärtig in keinem Lande Europas, ja in keinem Lande der ganzen Welt möglich wäre. Der festliche Akt der Eröffnung gestaltete sich zu einem stolzen Bekenntnis zur Kulturmis sion des deutschen Volkes, zu einer Kundgebung der Dankbarkeit für den Führer, den Schirm herrn der deutschen Kunst, der dem schöpferischen Menschen in Deutschland auch währen- des Existenz kampfes der Nation die Möglichkeit zur Erfüllung ihrer künstlerischen Arbeit gegeben hat. Während unsere Wehrmacht mit unbändigem Sieges willen den Kampf gegen den letzten Gegner des Groß- -eutschen Reiche» führt, begehen wir das Fest der Deut schen Kunst. Stiller zwar al» in den vergangenen Jahren vollzieht sich daS große kulturelle Ereignis. Die Stadt hat nicht -aS Festgewand der farbig geschmückten Straßen und der unzähligen wehenden Banner angelegt. Kein Festzug wirb durch die Stadt ziehen. Und doch erscheint uns der Tag in seinem Ernst heute bedeutungsvoller denn je. Ungeschwächt wird das fortgesetzt, waS in den Jahren des Friedens unter nationalsozialistischer Führung aufgebaut worden ist. Die Gründe für diese Tatsache umriß Neichsminister Dr. Goebbels in seiner Eröffnungsansprache. Er zeigte, wie dem Nationalsozialismus Kunst nicht nur eine angenehme und nützliche Verschönerung -es Lebens sei, sondern unabdingbare Lebens. Notwendigkeit ist. So wurde die Kunst im nationalsozialistischen Deutschland wieder der ewig un veränderliche Ausdruck der deutschen Seele, und ihr Schutz ist zugleich Verteidigung des ersten europäischen Kulturlandes. Stolze Genugtuung und beglückte Dankbarkeit er füllte die Herzen der festlich gestimmten Teilnehmer der Eröffnungsfeier. Unter den Ehrengästen, zahl reichen führenden Persönlichkeiten, des politischen un kulturellen Lebens und vielen Vertretern der Wehr macht, deren Feldgrau das Bild der Versammlung stark beherrschte, sah man den Stellvertreter -es Führers, Reichsminister Rudolf Heß, und die ReichSminister Dr. Goebbels, Dr. Frick unb Rust. Den Gefühlen ehrfürchtiger Dankbarkeit verlieh auch der Vorsitzende des Verwaltungsrates -es Hauses der Deutschen Kunst, v. Finckh, in seinen Begrüßungs worten Ausdruck. I« Anschluß «« di« «»spreche »»» Reich-Minister Dr. Goebbels eröffnete der Ltellrettret«, des Führers di« Große Deutsche Kunstausstellung 1940, indem er de« Führer, der am Erscheine» verhindert »ar, als de« grobe» Förderer «nd Schützer der deutsch«» Kultur mit dreifachem Sieg Heil grüßte. sDie Rede von Reichsminister Dr. Goebbels siehe S. 8) Bedeutende Erfolge unserer Lt-Boote Leber 6S VVV BAT. versenkt — 34 vvo ART. bei Vorstoß deutscher Schnellboote an die englische Südküste vernichtet X Berlin, 27. Juli DaS Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Die dentsche» Unterseeboote erzielten eine Reihe bedeutender Erfolge: Ei« Boot versenkte sechs bewaffnete feindliche Handelsschifse mit 38 7V» BRT., ein weiteres 26 888 BRT. sowie de« schon gemeldete» englische« Zerstörer „Whirlwinb", «in drittes Boot schoß aus einem stark gesicherte« Geleit, zug den bewassnete» britische» Handelsdampser „Sambre" (8266 BRT.) in de« Grund «nd zersprengte de« Geleitzng. Bei einem Vorstoß unserer Schnellboot« gegen die englische Lüdküste find, »ie bereits bekauntgegebe«, vier feindlich« HandelSschifs« mit einem Gesamtinhalt von 82 660 BRT. versenkt, ei» weiteres Handelsschiff von 2666 BRT. in Brand geschaffen worden. Trotz weiterer Berschlechternn« der Wetterlage klärte die Lustwass« bis z» den Shetlandiusel» »nd über der gesamte« Oftküfte von Schottland und England ans. Unsere Kampfflugzeuge griffen die Hafenanlagen von Cardiff» Abertho« «nd Hastings an. Zahl reiche Brände wurden beobachtet. Weitere Angriff« richteten sich gegen den Eisenbahnknotenpunkt Tun» bribg«, Wells «nd -ie große« Erdöllager»»« Thameshave«. Britische Flugzeuge unternahmen in der Nacht znm 27. Juli Einflüge nach West- und Norddeutschland. Die wenigen abgeworsenen Bombe« richtete« keine« Schade« a«. Ei« britisches Flugzeug wnrd« im Lust« kamps, eins durch Flak abgeschoffe». Ei» eigenes Flugzeug ging im Lustkamps über dem Kanal verloren, ei» weiteres wird »ermißt. Matta erneut bombardiert Der italienische Wehrmachtsbericht X Rom, 27. Juli Der italienisch« Wehrmachtsbericht hat folgende« Wortlaut; Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: „Der Flottenstützpunkt von Malta ist i« Lause der letzten Nacht heftig bombardiert worden. Außer dem bereits gestern in Rordafrika als abge schossen gemeldete« Gloucester-Flugzeug ist ei« zweites Flugzeug des gleiche« Typs ebenfalls vernichtet worden. Vo« den anderen Fronten ist nichts wesentliches z« berichten* England plant Spanien-Blockade Wachsende Angst um Gibraltar - Moskau-Werben ohne Erfolg Telegramm unseres Korrespondenten Stockholm, 87. Juli In London werden die südo st europäischen Besprechungen in Salzburg mit größtem Interesse verfolgt, wobei man sich krampfhaft in Wunschvorstellungen über daS deutsch-russische Verhält- nis ergeht. DaS einzige aber, waS man eindeutig fest stellen muß, ist die Tatsache, daß die englischen diplo- matischeü Bemühungen um ein besseres Verhältnis zu Rußland bisher keine Erfolge ckrzstelt haben. Der Lon doner Korrespondent von „Dagens Nyheter" meldet, daß der größte Teil der ständigen russischen Handels delegation demnächst nach Moskau zurückkehren wird. In London tritt seit einiger Zeit auch Spanien in den Vordergrund. Die englische Presse richtet hesttge Angriffe ^ge» Spanten wegen seiner «nglandfeindlichen Haltung. Man be- schuldigt Spanien, die Achsenmächte mit kriegswichtigen Rohstoffen zu beliefern, di« es angeblich selbst von Ueberfee einführt. Deshalb beabfichtigt man in von- don, die Blockade auch aus Spanten auszudehnrn. Der Minister für WirtfchaftSkriegführung, Dalton, wirb demnächst, wie au» London gemeldet wird, einen aus- sithrltchen Plan über bi« Zustopfung be« spanischen „Loches* in »er englischen Blockade »„legen. London hat aber auch Amerika mobilisiert, um die Oeltrans- porte nach Spanien unter'verschärfte Kontrolle zu stellen. Verschiedene Tankschiffe sind in Amerika bereits zurückgehalten worden. Allerdings handelt es sich hier bei nur um amerikanische Schiffe, neutrale Tanker sollen nach wie vor nach Spanien ahgehen. Auch über die gefährdete Lage Gibraltars ist man in London stark beunruhigt. Man versichert -war, daß Gibraltar sür eine lange Belagerung ausgerüstet sei. Gewaltige Wasservorräte sind in unterirdischen Zisternen angesammelt, und -ie in die Kelsen ein gesprengten Luftschutzräume sind mit elektrischem Licht versehen. An solche Schilderungen knüpft Lon don natürlich die Behauptung, daß Gibraltar «nein- nehmbar fei. Ganz so felsenfest scheint das englische Vertrauen auf den Kelsen von Gibraltar aber nicht z« sein, wenn man dazu spanische Nachrichten liest, nach denen die Sngländkr im Begriff ständen, ihr« Ver teidigung im Mittelmeer nach Zypern zu konzen- trieren. Demnach sollten sowohl Gibraltar alg auch Malta sehr bald axsgegeben werden. Militärische «reise in Spanien rechneten mit einer solchen Entwicklung, Kriegssommer - Kunstsommer Leier und Schwert Noch hallt in uns das Erlebnis Bayreuth nach. Die Stunden in der Stadt Richard Wagners in mitten von Soldaten und Arbeitern, die als Gäste des Führers an den Festspiele» teilnehmen durften, wer den uns unvergeßlich sein. Als künstlerisches Erlebnis. Als nationale Auf gabe. Als sozialistische Tat. Ein künstlerisches Erlebnis mitten im Kriege. Es sei noch einmal in Erinnerung gerufen, was Reichs organisationsleiter Tr. Robert Ley in Bayreuth vor der Presse auosührte. „Kraft durch Freude", und er meinte damit die Kunst, müsse sich gerade im Kriege bewähren. Der Krieg sei die Feuerprobe für die Kunst. Denn er ist die höchste Benrä^ung überhaupt. Und so konnte er jenen stolzen Rechenschaftsbericht der 100 000 WehrmachtSvcranstaltungen nnd der 30 000 Veranstaltungen in den 1600 Arbciter-Gemeinschafts- lagern geben, deren Krönung die Festspiele in Bay reuth seien. Tics alles ein Zeichen dafür, daß in unserem Deutschland neben dem Schwert die Leier Platz hat. Eine Formulierung, die auf -en Dresdner Dichter hinweist, der unter der Eiche bei Wöbbelin schlummert und einst ausgcrusen hatte: „Und sollt' ich einst im Sicgesheimzug fehlen: Weint.nicht um mich, beneidet mir mein Glück! Denn was, be rauscht, die Leier,vorgesungen, das hat des Schwertes freie Tat errungen." Damals freilich, als Theodor Körner, der Lützowsche Jäger, sür sein Vaterland siel, mußten die Deutschen beweisen, daß sie nicht nur ein Volk der Dichter unb Denker, sondern auch ein Volk der Kämpfer sein können. Heute braucht dieser Be weis nicht mehr erbracht zu werden. Heute steht Deutschland dank der genialen Führung Adolf Hitlers mit geschärftem Schwert im Weltgeschehen nnd die Fahnen des Sieges wehen über seinen Heeren. Tie Zeit ist vorbei, da man uns wohlwollend-ironisch auf die Schulter klopfte und uns als „Tichter und Denker", nicht aber als politische Macht anerkannte. Tas ist anders geworden. Tas Deutschland Adolf Hitlers ist eine Weltmacht geworden, weil es zu kämpfen wußte. 'Daß dieses Volk der Kämpfer das alte Volk der Dichter und Denker, das Volk der Künstler ge blieben ist, sollte jener Ausspruch Tr. Leys auS- drücken. Es ist nur eine Variation der Worte, die der Füh rer bei der Grundsteinlegung des Hauses der deutschen Kunst im Oktober 1033 gesprochen hat: „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein. Wenn wir die Wiederausrichtung unseres Volkes als Ausgabe unserer Zeit und unseres Lebens empfinden, sehen wir vor uns nicht nur die leidende Wirtschaft, sondern ebenso die bedrohte Kultur, nicht nur die Not des Leibes, sondern nicht weniger die Not der Seele, nnd wir können uns keinen Wiederaufstieg des deutschen Volkes denken, wenn nicht wieder erstehen auch die deutsche Kultur und vor allem die deutsche Kunst." Von Bayreuth nach München Was im Frieden gilt, gilt für den totalitären Men schen des neuen Deutschlands auch im Kriege. So wie der Führer schon lange vor der Machtübernahme den Er satzbau für -en Münchner Glaspalast, mit dessen Flam men sich auch der Geist einer überlebten Welt ver zehrte, geplant hatte, so befahl er, weit und sicher planend wie immer, vor vielen Monaten schon, daß die Bayreuther Festspiele auch im Krieg durchgesührt werden sollten. Welch ein Unterschied zu 1011. Damals klagte Friedrich Lienhard, der elsässische Tichter: „Und Sänger und Künstler zerstoben / Nach allen Fronten. / Und lagen an Gewehr und Kanone, / Für Deutschlands heilige Güter zu kämpfen, / Wider euch zu kämpfen, / Die ihr so oft vom Ausland gekommen, / Von uns zu erlauschen Lieb und Weisheit, / Wider euch, ihr Gäste von Bayreuth . . ." 1040 aber sind die Künstler auf dem Fcstspielhügel versammelt wie die Jahre zuvor, nachdem Adolf Hitler den Festspielen einen neuen Sinn gegeben hatte: Den einer politischen Aufgabe, den einer soziali stischen Tat. Im Krieg vollendeten sich beide. Dieses Bayreuth bedeutet nur die Spitze einer Pyramide, die sich breiten Fundamentes im Leben des deutschen Volkes erhebt. Denn wir haben es, Angesicht zu Angesicht, erlebt, wie im vergangenen Winter die Theater und Konzertsäle voller waren als je und wie man sich in den Kunstausstellungen drängte. Wir haben gesehen, wie zu Weihnachten ein Sturm auf die Buchläbcn cinsctzte, wir haben imponierende Zahlen von Buchauslagen gelesen. Wir waren Zeuge der Ehrung großer Künstler, die im Wassenlärm nicht ver gessen wurden: als Beispiel sei der Bildhauer Arno Breker genannt, dem anläßlich seines vierzigsten Ge burtstages eine Würdigung widerfuhr, wie sie sich ein Künstler früherer Zeiten nicht hätte träumen lassen. Auch wer den schönen Künsten fernsteht, weiß, daß der deutsche Film auch im Krieg mit Spitzenleistungen aufzuwarten hat. Während in dem großsprecherischen England die Künstler betteln gehen und dis Ateliers Staubschichten ansetzen, werden bei uns Filme gedreht und geplant, die alle Gebiete, alle Stile, alle Probleme des modernen Films wcitcrverfolgen. Wir führen Krieg mit den Waffen, mit Panzern und StukaS, mit Fallschirmjägern unb U-Boot- vrsatzungen, aber wir führenden Krieg auch mit dem Einsatz de» künstlerischen Worte». So wie deutsch« Tichter gen Osten fuhren und von den Problemen bet Umsiedlung berichteten lKurt Kölsch tat es in dem Tagebuch von der „G a l i z i e n d e u ts ch e n Heim kehr", und gerade dieser Tage ist im Verlag Franz Eher, München, Hanns JohstS dichterisch be- chwingte Kriegsrcportage seiner Ostfahrt unter dem bezeichnenden Titel „Rus des Reiches — Echo des Volkes" als Buch erschienen), so sind sie jetzt wieder unterwegs, Burte nnd Busse, Johst und Blunck, Kluge und Kolbcnheycr, Watzlik nnd Wittstock, um den Westen zu erleben und uns darüber zu berichten. Indessen die Musiker an den Instrumenten saßen, die Dichter an den Schreibmaschinen, indessen die Dar steller ans den Bühnen und im Filmatelier standen, haben die bildenden Künstler nicht ansgcruht. Ueberall haben Ausstellungen stattgcfunücn, bis in die Fabriken hinein wurde der Glanz der Farben, der Schimmer des Marmors getragen. Und nun findet auch dieses künst lerische Planen und Tun seine Krönung: Heute wird im Haus der Deutschen Kunst in München -ie Große Deutsche Kunstausstel lung 1040 eröffnet, die alljährliche repräsentative Schau des deutschen Kunstschaffens. Auf Bayreuth folgt München. Während dort gerade die letzten Akkorde verhallen, erbrausen die ersten in München zur feierlichen Eröffnung der Ausstellung. Bayreuth und München — Symbole des seelischen Reichtums einer Nation, die sich auf den Schlacht feldern behauptet hat. . Kunst als Sinnbild In Bayreuth saßen Soldaten, Arbeiter und Arbei terinnen auf den Klappstühlen -es Festspielhauses. Reise, Eintritt, Aufenthalt, alles war frei. Tas Volk hatte Zutritt bekommen zu dem Werk eines Meisters, de: für das Volk geschrieben hatte. In München ist es nicht anders. An Stelle des Glas-„Palastes" steht dort das „Hans" der Deutschen Kunst. Paläste sind nur sür die Reichen da. Ein Haus gehört auch dem Armen. Es gibt in Deutschland diesen Unterschied nicht mehr. Auch nicht in der Kunst. Sie ist geradezu ein Sinnbild für die neue soziale Ordnung, die Adolf Hitler aufgebaut hat. Bayreuth machte es besonders deutlich. Und wenn in München diesmal des Krieges wegen auch kein Fcstzug durch die Straßen wogen wird, das Volk nimmt trotzdem Anteil an diesem Tag, wie es auch mit Interesse die Ausstellung selbst verfolgen wird. Die neue Thematik Ucber die Ausstellung wird unser nach München entsandtes Schriftlcitungsmitglied in mehreren Artikeln berichten, deren erster heute in unserer Sonn tagsbeilage steht. Daß die nationalsozialistische Ideen welt, aber auch schon der Krieg, eine neue Thema- tik der bildenden Kunst angeregt haben -ebenso wie in der Dichtung), darüber schreibt er nach dem ersten Eindruck: „Verpflichtende Vergangenheit wird in der Großen Deutschen 1940 packend lebendig in den Köpfen eines Prinz Eugen (von Richard Knecht), eines Friedrich des Großen (ein monumentaler Marmorkops von Josef Thorak), des Grafen Schliessen (eine ungemein aus drucksvolle Porträtbüste von Fritz Klinisch) und Hinden burgs, dessen wuchtiger Schädel die Bildhauer immer wieder reizt. Große deutsche Vergangenheit spricht mit betonten Gefühlsakzenten aber auch zu uns in einer ganzen Reihe von Darstellungen des deutschen Danzig mit der Marienkirche, in dem Bild vom Straßburger Münster, das der Dresdner Siegfried Mackowsky schuf, in Fritz Erlers „Heroischen Landschaften" aus germa nischer Sagenwelt. Unb wie stellt sich uns im Spiegel der Kunst die Gegenwart bar? Volk und Reich, sür dessen Freiheit und Größe wir kämpfen, ist ein Deutschland der Arbeit, wie es in den markigen Arbeitcrgestalten eines Fritz Koelle, in den von lebendiger Kraft sprühen den Jndustriebildcrn eines Erich Mercker unb Franz Gerwin künstlerischen Ausdruck fand. Es ist ein Deutsch land, dessen Bolkskraft sich stetig erneuert aus einem gesunden Bauerntum, wie es am urwüchsigsten im mer noch sich zeigt bei den Münchner Altmeistern der Bauernmalerci, einem Thomas Baumgartner, einem Constantin Gcrhardinger, zu denen manche Jüngere hinzugetreten sind, so vor allem Sepp Hilz, daneben aber auch bei den Wienern, etwa Erwin Puchinger, bei dem Düsseldorfer Carl Ederer. Es ist ein Deutsch land des Hcimatstolzes und der Heimatlicbe, wie sie in unzähligen Darstellungen deutscher Landschaft in allen Stimmungen der Natur sich ausspricht. Es ist ein Deutschland gesunder körperlicher KrastundSchön- heit: zahllos sind darum die sportlichen Gestalten in der Ausstellung, unermüdlich ist das Bemühen deS Künstlers um die Gestaltung des schönen Körpers. Es ist ein Deutschland entschlossenen Wehrwillens, wie er in den Kricgsbildern der Schau sich äußert. Es ist ein Deutschland der großen persönlichen Leistung, die hier ihr Recht und ihren Lohn findet: -ie Bildnisse bekannter Generale, bedeutender Männer des politischen und kulturellen Lebens künden davon. Und es ist schließ- lich das Deutschland des Führer», auf den, gemalt als Oberbefehlshaber der Wehrmacht von Con rad Hommel, der erste Blick des Besuchers fällt." Dasein als Ganzheit Indem so die Kunst die Gegenwart gestaltet, schaltet sie sich ein in -en großen Strom nationalen Leben»« der die deutsche Gegenwart -urchbraust. Die Leier neben bem Schwert oder ch a» D a s e i v
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite