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Dresdner Journal : 07.06.1864
- Erscheinungsdatum
- 1864-06-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186406073
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18640607
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18640607
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1864
- Monat1864-06
- Tag1864-06-07
- Monat1864-06
- Jahr1864
- Titel
- Dresdner Journal : 07.06.1864
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s. von alt«! «äste. ittzo« ; und Pohl, rach- hrlm ZLfie. ft»»er ,d- «se»- ten. -liAl. fhG.r do. v. I8S2 rutsch« weiger imarer ?t «. t-«nl. inlthrn >. «re. > S.43; 8S priori- 10l^ 101^ ior. 102 ode'sche ypoth.- h«»»- stoptrr- flerdan Bremen 8. London >h G.; «. ihrung Silber V0H; ü dlb 84^. IllFl. >t«1< 70».; r.Met. öfter. . bdh irti«: -t E.; SN S. » öfter, irkisch« do. rerberg S.; »°. dwig»- iilhelm .Pot»- linische vsterr. knoten Ir. 8. mburg 7«'?,^ «. M. jS. o»o» k «-i detgl. .-schief, tds- ,r. preuß. t.Nat.- »osr ». eeödner ^,it. ch. np-i-er cei-Act. »schlöß- sLchs- beträgt »etalt- loggen i., per l»K Leinöl tio-dkl n. i-Juli WH; örfe.) V Gerfte > grk. cten- Sgr.; Berste lrdsen Nüdöl 80 gb L konn. I über Pen- )«pu- wrrde l von örden . De- hren» »erbe- ^L12S 1864. Dienstag, de« 7. Juni. LkommtMlt-Prrtsr: ckldrUek: « M»Ir. — Ikgr. lo >»°d»o» l I» 1 IS „ „ (tritt ko,»- ouä »ooottlcd io 0ro»ä,o: 15 Xgr. l ötewpolio- Llu««to« Iliuiuuoru: 1 klxr. ' »edlog lrluon. »nstralmpreisr: Kür ckoo 8onw eio«r e«»l-»1teueo 2,llo: 1 lkxr. Vutor „Lioxoonuat" <ii« Leit«: 2 kkgr. Erscheine«: Tägliei», wlt Auouobme äer 8onn- nvck keiortog«, lldonä» kür ä«u k<,Ig«o<lon kox. DresdnerIomMl. Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. - »,srrat«,mnu»lMt «lsvSrt»: : k». ÜNLNvirir^o», Lomuüorlosör <l«, Ore»<in«r ckonru»!»; «bovckil,.: kk. Looi.,1,, L. Il.r.<,,r,; LnwdorA-Lleoon: lln«,«isr,in L Vvoi.L»; Lirlta: ltnorioi'ocke vuob- bonfll., Itürruiev^u', Iiur««u; Lromoo: L. 8v»l.orr»; Nr«»I»u: I.oi7,o 8rLno>ii«; Kroutkurt ». U.: ^aioiuiek,» Bucbü.; Lola: ^ool.r Itänuur»; korl»: v. k-ö^onroi., (28, ru« «je i>ou» «oiuu»j; kroz;: l? ». Duui-icu', Lucbb.; Viou: Lowptuir <1. ü. VVisoer Lvituux, 8tok»u»pl. 887. Herausgeber: iköuigl. Kipeflitiou <l», k>re»än«r ckour»»1», vrooüso, Ü1»ri»a»tr»«,o di». 7. Amtlicher Theil. Dresden, 5. Juni. Ihre Kaiserlich Königliche Ho- heit die verwittwete Frau Großherzogin von Tos cana hat Sich gestern Abend von der Villa Ihrer Ma jestät der Königin Marie bei Wachwih in da» Sommer- hoflager zu Pillnitz begeben. Dresden, 31. Mai. Seine Majestät der König ha ben dem Aufwärter bei dem Kammrrzahlamte Ihrer Kö niglichen Hoheit der Prinzessin Amalie, Jacob Schwabe, die zum Albrechtorden gehörige Medaille in Silber zu verleihen geruhet. Nichtamtlicher Theit. Uebersicht. Telegraphische Nachrichten. Tagesgeschichtr. Dresden: Erbprinz Friedrich von Augustenburg. Kammerverhandlung««. Kostenfreie Vbr- mittelung streitiger Civilansprüche. — Leipzig: Schrei ben des Freiherrn v. Brust. — Wien: Ernennungen. Vereinbarung mit Bayern in der Aollfrage. -5- Her- mannstadt: Vom Landtage. — Lemberg: National« tracht. — Berlin: Der König nach Stettin. Herzog Friedrich. Polenproceß. Deputationen aus Schles wig. Vermischtes.— München: Spende König Lud- f wig's I. — Hannover und Karlsruhe: Kammer verhandlungen. — Ko bürg: Erweiterung des Haus ordens. Vermischtes. — Frankfurt: Bundestags sitzung. — Paris: Vom Hofe. Nachrichten aus Al gier. Proceß Pommerais. — Bern: Die Zustände im Canton Baselland. — Turin: Kammersitzung. Madrid: Die Differenz mit Peru. — London: A Akademische Feier in Cambridge. Prinz Alfred. Her zog von Newcastle. — Aus Schweden: Unwahre Gerüchte. — St. Petersburg: Zur Donaufürsten- thümcrangelkgenhrit. — Bukarest: Uebergabe des Plcbiscits. — Ruftschuk: Eisenbahnbau. — Suez: Aus China. Schleswig-Holstein. (Von der Konferenz. Vermischtes.) Landtagsvrrhandlungen. Dreslver Nachrichten. Provinzialnachrichten. (Leipzig. Werdau. Voigtsbrrg.) Lermischtes. ' Statistik re. Feuilleton. Inserate. Tagrskalender. Börsen nachrichten. Telegraphische Nachrichten. Berlin, Montag, 6. Juni, Nach«. ^4 Uhr. Die „Rordd. Allg. Ztg." glaubt zu wissen, daß in der letzten Confrrenzfihung von Seiten Preu ßens die Grenzlinie von Apenrade nach der West küste als letzte allenfalls annehmbare Bedingung bezeichnet worden sei. Bei der Bevölkerungsstim- mung gegen eine Theilung Schleswigs und der Uubrrrltwilligkeit der Neutralen, dem Rechnung zu tragen, hätten die deutschen Großmächte wohl nun die Politik zu befolgen, in den befreiten Her- zogthümrrn zu bleiben und abzuwarteu, wer sie daraus vertreiben will. Hamburg, Sonntag, 5. Juni. Nach der Abendausgabe der Kopenhagener „BerlingSke Tidende" vom 3 d. M. darf es als sicher ange sehen werden, daß, fallt eine Verlängerung der Waffenruhe oder der Abschluß eines Waffenstill standes nicht zu Staude komme, die Blokade un verzüglich fortgesetzt werden wird, ohne daß die neutralen Schiffe eine Frist erhalten, die blokirtrn Häfen zu verlassen — „Dagb.adet" vom 4 d. M. thrilt mit, daß der Hardrsvogt Blaurnf'ld und sein Sohu au« der Gefangenschaft entlassen und in Sonderburg angekommrn find. Feui llet o n. Die k. Sammlungen für Kunst und Wissenschaft in Dresden. (Fortsetzung aus Nr. 128.) Die Uebersiedclung der Sammlung der GyPS- abgüssr in das neue Museum erfolgte im Frühjahr« 1857. Da man bei der neuen Anordnung der Gyps- abgüsse streng an der Ansicht festhielt, daß es darauf an komme, den Charakter eines Magazins, welchen die Samm lung in der früher« Ausstellung gehabt hatte, in den Charakter eine- Museums zu verwandeln, so war natur gemäß der leitende Gesichtspunkt gegeben, die einzelnen Bildwerke in fester, kunstgeschichtlicher Folge aneinander zu reihen, soweit die nöthige Rücksicht auf die Beleuch tung des Kunstwerks selbst und auf den dekorativen Ge- sammteindruck des architektonischen Raumes diese Durch führung nur immer gestatten wollte. Darau» entsprang die weitere Forderung, alle noch vorhandenen kunstgeschicht- Lücken möglichst auszufüllen. Man glaubt die Ueber- zeugung auSsprechen zu können, daß die Sammlung eine der schönsten und lehrreichsten Kunstsammlungen der Welt ist. E» gtebt nur zwei Gypsabguß-nuseen, welche in Ver gleich kommen können, daS neue Museum in Berlin und der Sydrnhampalast in London. An Zahl der ausge stellten Kunstwerke ist unsre Sammlung von ihren jün ger» Schwestern überflügelt; an kunstgeschichtlicher Be deutung und an harmonischem, nicht aus äußern Pomp, sondern auf wirkliche Belehrung ausgehendem Gesammt- eindruck kann sie sich nicht nur getrost mit jenen messen, sondern überragt sie. Neue Erwerbungen der Sammlung find: sechs assyrische Relief« au« Ntmrud und Kujun- dschik, «ine BilelliuSbüste au« Turin, Apollo von Trnea, di« tragische Muse au« Part«, Aportzomeno«, der an- betend» Knabe all« Berlin, Harpyienmonument aus Laa« Wie aus Rendsburg vom heutigen Tage be richtet wird, soll am 7. in Hadersleben eine große Versammlung von NordschleSwigern stattsiadrn, um gegen;jrde Theilung Schleswigs zu protesti er«. Am 7. soll in Oberselk die feierliche Ein- weihung des Denkmals für die daselbst gefallenen Oestrrreicher stattfiadea. Kopenhagen, Sonnabend, 4. Juni. Abends. Dem Vernehmen nach wird der RrichSrath ehrstruS rinberufen. London, 5. Juni. (Tel. der „C. Orsterr. Z.".) Gutem vernehmen nach wollen Oesterreich und Preußen in die Lerlüvgernng des Waffenstillstan- des unr auf längere Dauer und unter Bedingung zweimonatlicher Kündigung im Interesse der Schiff fahrt ringetzen. — Gestern gepflogene Vorbesprech ungen der anwesenden Vertreter lassen die Ge neigtheit Dänemarks erwarten, auf Grundlage eines CompromisseS in die Kriedensverhandlnugen einzugehev. Die Dänen scheinen die Redaction deS AriedenSinstrumrntrs vorzubrreiten, und ist — um an letzterer Thril zu nehmen — außer dem Grafen Moltke von Paris, auch Generalmajor Kauffmanu von Kopenhagen hier eingrtroffev. Bukarest, Sonntag, 5. Juni, Nachmittags. Heute ist Fürst Kufa mit großem G-folge über Kustendsche nach Konstantinopel gereist. New-Dork, 26. Mai. General Grant rückte vor, um den Conföderirtengeneral Lee zur Räu mung SpotsylvaniaS zu nöthigen. Mehrere En gagement« fanden statt, aber keine Schlacht. Lee zog sich zurück und nahm eine stnrke Position zwi schen dem Nord- und dem Süd Annaflusse ein. WechselcourS 260, Goldagio 85, Baumwolle 100, fest. Lugesgeschichtc. Dresden, v. Juni. Sc. Durchlaucht der Erb prinz Friedrich von Schleswig-Holstein-Sonderburz- Augustenburg ist heute Vormittag von Dölzig hier ein getroffen, im ,,Hotel Bellevue" abgetreten und hat Mittag- Sr. Majestät dem Könige, Allcrhöchstwclchcr im hiesigen königl. Schlosse anwesend waren, seinen Besuch abgestattet. Dresden, 6. Juni. Die Zweite Kammer hat sich in ihrer heutigen Sitzung mit zwei Berichten der vierten Deputation beschäftigt (siehe umstehend), und sodann Abtheilung n. de« Ausgabebudget», vrn Penstvn». etat betreffend, unter Ablehnung eines auf Abschaffung der Pensionen gerichteten Antrages des Abg. Mammen er ledigt und den Postulaten der Regierung entsprechend bewilligt. Dresden, 6. Juni. Nach den von den sämmtlichen Untergerichten, einschließlich der Kriegsgerichte und der in den schönburgschen Receßherrschaften jetzt noch beste henden Justizämter, Municipal- und Patrimonialgerichtc an das Justizministerium erstatteten Anzeigen über die nach den Bestimmungen des Gesetzes, die gütliche und kostenfreie Vermittelung streitiger, noch nicht gerichtlich anhängiger Civilansprüche durch die Untergcrichte betreffend, vom 30. December 1861, zur Anmeldung gekommenen streitigen Civilansprüche sind im Jahre 1863 überhaupt 1488 dergleichen Ansprüche — 293 mehr als im Vorjahre — bei den Gerichten ange meldet und ist davon die größere Hälfte verglichen worden. Leipzig, 3. Juni. (D. A. Z.) Auf die Adresse des sächsischen Gesammtausschusscs für Schleswig Holstein an Herrn Staatsminister v. Beust hat Letzterer an Herrn geh. Commcrzienrath Harkort hier, als Vorsitzenden dieses Ausschusses, folgende Antwort erlassen: ,bw. Hochwohlgeboren haben, in Verbindung mit Herrn llr. Heinrich Wuttke als stellvertretendem Vorsitzenden, untcrm 3. l. M. ein Echrerben an mich zu richten die Gesälligleit gehabt, worin Ihre Ansichten besiiglich meiner Stellung und Aufgabe der hiesigen (Lonserenz gegenüber entwickelt sind. Ich habe von dem Inhalte dieses Schreibens mit vielem Interesse Kenntnih genommen, und es freut mich, sagen zu kön nen, dah ich mit den darin vorgetragenen Bemerkungen im We sentlichen ganz einverstanden bin. > > c- - IhoS, 12 Friesplatten vom Apollotempel zu Phigalia, der Fries vom Mausoleum zu Halikarnaß, Erosstatue, Niobekopf aus Turin, Reliefs aus Eleusis. Die mittel alterliche Abtheilung ist durch eine Siegclsammlung (Kai sersiegel, sächsische Fürstenstegrl, Stifts- und Klostcrsicgel) und durch eine Anzahl kleinerer kirchlicher Gegenstände, größtentheils aus Kölnischen Kirchen, bereichert worden; ebenso die Renaissance und moderne Kunstepochc durch die MoseSstatue von Michel Angelo und Werke von Rauch, Schwanthaler, Rietschel und Hähncl. Für die künftige Fortbildung der Sammlung gilt es, im Bereiche der alten Kunstgeschichte keine Lücke aufkommen zu lassen, da die Sammlung sich in der That rühmen darf, bisher keine wesentliche Lücke zu haben, besonders aber die Samm lung in Anbetracht ihres Studienzwcckcs im Bereiche der mittelalterlichen und der Renaissancekunstepochc zu er weitern. Sollten diese Wünsche ihrer Verwirklichung mit der Zeit entgegengeführt werden, so wird man das Sei tenschiff, in welchem jetzt die mittelalterlichen und mo dernen Bildwerke ausgestellt sind, an die Antike zurück geben, dem christlichen, d. h. dem mittelalterlich-modernen Museum einen angemessenen besonder» Raum zuweisen müssen. Bei dem historichen Museum haben nennenswerthe Vermehrungen nicht stattgefunden. Die THLtigkeit der Verwaltung hat sich hier vorzüglich darauf zu beschrän ken gehabt, die Sammlungsgegenstände in ihrem Zustande zu erhalten und sie vor gänzlicher Zerstörung zu bewahren. ES liegt in der Absicht, das historische Museum in die Räume de» alten Galeriegebäudes nach Ausführung der zu diesem Behuf« projectirten Bruten zu verlegen, da dir nicht zu beseitigende Feuchtigkeit, welche in den dem Museum jetzt überwiesenen Lokalitäten herrscht, auf die Erhaltung der Sammlungsgegenstände sehr nachtheilig etawirkt und die Unterhaltungskosten sehr wesentlich erhöht. Wenn Sw. Hochwohlgeboren bei diesem Anlässe insbesondere auf den Mangel einer Gesainmtverlrekung des oeulschen Volkes Hinweisen, so und weine Ansichten üb>r diesen Punkt zur Genüge bekannt. Indessen haben sich die Wünsche der deutschen Nation gerade in der schleswig-holsteinschen Angelegenheit, trotz jenes Mangel-, so unverkennbar und so übereinstimmend kundgegeben, daß ich keinen Augenblick darüber in Zweifel sein konnte, welchen Weg ich bei den Berathungen der hiesigen Eonserenz einznschla- aen habe, um der Zustimmung und Unterstützung deS deutschen Volke-, sowie seiner jetzt bestehenden gesetzlichen Vertretungen ge wiß zu sein. Mit gutem Grunde Haden Ow. Hochwohlgeboren vorausge setzt, daß ich eher aus die Theilnahme an der Konferenz verzich ten, als zu einem die Rechte und Jnter.ssen Deutschlands und der Herzogthümcr verletzenden Uebereinkommen die Hand bieten werde. Glücklicherweise jedoch ist mir die Nothwendigkeit, zwischen diesen beiden Wegen zu wählen, bis jetzt erspart geblieben, und ich halte mich nach dem seitherigen Gange der Eonserenzverband- lungcn für berechtigt, die zuversichtliche Hofsnung auszudrücken, daß das Grgebniß der hiesigen Berathungen ein solches sein werde, nut welchem die Bevölkerung der Hcrzogthümer selbst und jeder verständige deutsche VaterlandSsreund sich vollkommen befriedigt wird erklären können. Wenn ich übrigens erst beule dazu gekommen bin, Ihr ge schätztes Schreiben vom 3 l. M. zu beantworten, so hat dies lediglich in dem zufälligen Umstande seine Veranlassung, daß die ses Schreiben eine Zeit lang unter andere Papiere gerathen und Mir so aus den Augen gekommen war. : Mit vollkommenster Hochachtung verharre ich Ew. Hochwohl geboren ergebenster London, 27. Mai 18ti4 Beust." * Wien, 5. Juni. Die heutige „Wien. Ztg." meldet amtlich, daß der StaatSrath v. Holzgethan zum Mi- msterstcllvertreter für den Verwaltungsdienst im Finanz ministerium, die Ministerialräthe im Finanzministerium vr. Radda v. Boskowstein und Frhr. v. Brentano zu Sectionschefs in diesem Ministerium ernannt und der Ministerialrath im Finanzministerium, v. Schwind, in den Staatsrath berufen und zum Staatsrathe ernannt worden ist. Nach einer allerhöchsten Anordnung vom 14. Mai hat mit Ende Juni auch die Mannschaft der gegenwärtig vor dem Feinde stehenden Truppen körper, welche bis dahin ihre ganze Militärdienst pflicht einschließlich der Reservezeit vollstreckt haben wird, den Anspruch auf gänzliche Entlassung aus dem Militärverbande. Weiters wurde gestattet, daß mit 1. Juli bei den eben erwähnten Truppen die hierzu geeigneten oder sich meldenden Individuen als Stellvertreter enga- girt, oder mit der Alterszulage betheilt werden dürfen. Dagegen ist die Einreihung sämmtlicher, mit Ende Juni ihre Liniendienstpflicht vollstreckenden Soldaten in die Reserve vorläufig zu sistircn; derlei Leute aber kommen in der Locodienstleistung nur dann zu behalten oder vom Urlaube ri«»udrrus«a, wenn kein« jüngern Leute de» Grundbuchstandes disponibel wären. Die nach Dalma tien heimathszuständigen Leute der Linieninfanterieregi menter sind, von der nächsten Einreihung in die Reserve angefangen, in den Rescrvestand des Erzherzog Leopold 53. Infanterieregiment zu übersetzen. — Die zwischen den bayrischen und den öster reichischen Bevollmächtigten in der Zollfrage in Form einer Registratur gestern unterzeichnete Verein barung enthält, wie die „Allg. Ztg." berichtet, die fol genden neun Punkte: l) Art. 3l des preußisch-französischen Handelsvertrags wird dabin abqeändert, daß das Zollvcrdältniß des Zollvereins zu Oesterreich unbedingt von der Gleichstellung Frankreichs mit den meistbegünstigten Nationen ausgenommen ist. 2) Oesterreich führt seine Zollresormcn aus Grundlage seines Tarifcnlwurss vom t8. November v. I-, allenfalls mit einigen Modifikationen, durch und verpflichtet fick als Zwischenzoll von den aus dem freien Verkehr des Zollvereins kommenden Waarcn nur die Hälfte deS allgemeinen Zolls als Regel festzusctzen. Ausgenommen sind da bei -») die Waarcn, welche im Zwisckenveikchr ganz zollfrei sein sollen; b) die Maaren, welche in diesem Verkehr einer höhern Quote als der Hälfte des allgemeinen Zolls unterliegen; c) die Waarcn, welche auch im Zwisckcnyerkehr den ganzen allgemeinen Zoll zu zahlen haben. 3» Der Zollverein nimmt den neuen preußi- jchcn Tariscntwurf mit solchen Erhöhungen seiner von dem öster reichischen Tarif abweichenden Sätze an, daß dieselben wenigstens 10 Proc. mehr als die Hälfte der österreichische» Zollsätze betra gen, wenn sie nicht ohnehin schon höher sind, und er verpflichtet sich, ebenfalls als Regel, von den aus dem freien Verkehr Oester reichs kommenden Maaren — mst denselben Ausnahmen wie », t> und o «ud 2 — nur die Hälfte seines Außenzolls zu erheben. 4) Die Ausnahmen von der Regel des Halden Außenzolls wer den rm Wege der Verhandlung sestacsetzt. Als Grundsatz gilt dabei die Ausnahme »ub » möglichst zu vermeiden, die sut> d Auch betreffs des grünen Gewölbes ist nur zu erwähnen, daß die einzelnen Gegenstände desselben fort während in gutem Zustande erhalten und wahrgenom mene Schadhaftigkeit an denselben wieder hergestellt wor den sind. Die Erwerbungen der Antikensammlung sind: ein Theil der Steinla'schen Sammlung, bestehend aus ägyptischen, griechischen, etrurijchen und römischen Bron zen, Terrrcotten und Vasen, einige kleine griechische Stein figuren ältesten Kunststyls, ferner eine indische Stein figur, welche der Sammlung von Sr. Majestät dem Kö nige übergeben wurde. Durch Hinzunahme einiger an derer indischer Götterfiguren, welche sich infolge früherer Schenkungen im Magazine befanden, konnte ein beson deres Zimmer indischer Alterthümer eingerichtet werden. Endlich wurden noch in London vier assyrische Original reliefs für den Preis von 325 Psd. St. angckauft. Diese Elwerbung ist als ein um so bedeutenderer Gewinn zu erachten, da die assyrischen Ausgrabungen sehr ins Stocken gerathen sind. Ein großer Kenner assyrischer Älterthü- mer, l)r. Jul. Oppert, welcher neuerdings von der Pa riser Akademie für seine Entzifferung der assyrischen Keil schrift den ersten Preis erhalten hat, sprach bei seiner neulichen Anwesenheit in Dresden über die Bedeutung dieser Werke seine vollste Anerkennung au». Es sind Werke au- der Zeit Sardanapal'S II., welcher, wenn Oppert'S Entzifferung der Inschriften richtig ist, von 920 bi» 902 vor Christi regierte. Als quantitative Bereicherung der Porzellan- und Gefäßsammlung sind, abgesehen von vielen einzelnen geringer» Gegenständen, besonder» namhaft zu machen: eine Suite plastischer BiScuit» der Kopenhagener Porzel lanfabrik, Copirn von Thorwaldsen'schen Bildwerken; zwei Service von Kronenburger Porzellan (sehr selten) und eine Suite »an Porzellanen au» der ungarischen Fa- und o möglichst zu beschränken, ferner die Ausnahmen »ub b und -- nicht durchgehends aus beiden Seiten für dieselben Maaren »der für die gleiche Anzahl Waarcn, sondern mit Rücksicht aus die Verschiedenheit der Außenzölle eine Verschiedenheit der Liste der Ausnahmen zu staluircn, wodurch im Ganzen eine billige Eom- penjation der beiderseitigen Interessen erzielt wird. Oesterreich besieht übrigens darauf, daß seine Weine im Zollverein nicht unter die Ausnahmen d und e fallen S) Keine Erhöhung oder Ermäßigung der Zölle darf ohne gegenseitiges Sinverständniß staltfinden 8) Die bestehende Durchfuhrzollsfreiheit wird aufrecht erhalten. 7) Berkehrsverbote bei Krieg, Seuchen und HungerS- notb als vorübergehende Maßregeln bleiben Vorbehalten. 8) Die übrigen Bestimmungen de- Fevruarvertrags werden beibehalten und ausgebildet. V) Der neue Vertrag wird »dermal- auf zwölf Jahre abgeschlossen und läuft vom Jahre >888 an. Währenddessen wird die Annäherung der Außentarise behufs der schließlichen Zolleinigung betrieben. (Die obigen Artikel wurden in der Schluß- redaction modifieirt, das Vorstehende aber enthält die Hauptzüge.) — (Pr.) Der Erbprinz von Augustenburg (Herzog Friedrich), welchen man schon gestern aus Ber lin in Wien eintreffen ließ, ist auch heut« nicht in Wien angekommcn, und, wie wir hören, ist seine Wiener Reise durch eingetretcne Zwischenfälle wieder in Frage gestellt. Der Herzog befindet sich seit zwei Tagen auf Schloß Primkenau in Schlesien, und Herr v. Wydenbrugk, sein Vertreter in Wien, welcher den Herzog nach Schle sien begleitet hatte, ist nach Kiel abgereist. Hermannstidt, 30. Mai. (W. Z.) In der heutigen Sihunq des Landtages verlas der Präsident eine Zu schrift des k. bevollmächtigten Landtagscommissar« au» Gastein, womit der allerhöchst sanctionirte Gesrtzartikel über dieInarticulirung der romanischen Nation und Confessionen übermittelt wird. Indem sich da» Haus erhebt, wird das vom 26. October 1863 dalirende Rescript und sodann der Tert des Gesetzes selbst in den drei Landessprachen verlesen. Hierauf ergreift Archiman- drit Popassu das Wort und sagt: .Als schwaches Organ meiner Nation bringe ich im Namen oerselbcn unserm allergnädigsten, riiterlichenKaiser aus dem Grunde des Herzens den Uefgesühtten Dank (stürmische Zustimmung), well Se. Majestät die älteste Nation Slebenbürgens vom Tode zum Leden wieder erweckt hat. Ich verspreche dafür im Namen mei ner Nation vor dem hohen Hause und vor Gott, daß die roma nische Nation bereit ist, ihr Leben Hinzugebei, für Se. Majestät den Kaiser (großer Beifall), für das allerhöchste Kaiserhaus für die Einheit des Reiches (stürmischer Beifall). Sie wird treu blei ben in guter und schlimmer Zeit und besonders in Unglückssällen dem allerhöchsten Herrscherhaufe und Sr. Majestät, dem Vater de- Vaterlaiides, und stets dahin streben, daß die Eintracht mit den andern Nationen, die Liebe und Brüderlichkeit mit denselben auf recht erdalten bleibe." (L>bhasle, länger anhaltende Zurufe von allen Seilen des Hauses.) — Puscariu oankl der Rearerung und den nickt romanischen Mitgliedern de- Lanotage« jur ihre Mitwiikung beim Zustandekommen deS Gesetzes. (Zurufe.) — Groisz giebt der Freude des Hauses über die Pudlrcalion drs G»fetzks Ausdruck. Präsident Gr ottz verliest nun rin« zwrit« Zuschrift deS bevollmächtigten k. Landtagscommissar», mit welcher ein k. Rescript mitgethellt wird, betreffend die Ganclio- nirung deS Gesetzes über die Jnarticulirung der österreichischen Staatsgrundgesetze. DaS Hau» hört stehend die Verlesung in den drei Landessprache« an. Konrad Schmidt fordert auf, sich von den Titze» zu erheben und in einem dreifachen begeisterten Hoch dem Danke gegen den Kaiser Ausdruck zu geben. Da» Hau» erhebt sich und es erschallen lange anhaltende Hochs, El- jens und 8v traisskss. — 3. Juni. Heute begann die Generaldebatte über die achte königliche Proposilion (Errichtung eine obersten Gerichtshofes für Siebenbürgen). Ba ron Salmen beantragt: Eine Repräsentation an Seine Majestät den Kaiser, betreffend die Errichtung eines all- gemeineit österreichischen Gerichtshofes mit einem sieben» bürgischen Senate; vder: der Landtag wolle dafür sorgen, daß ein siebenbürgttcher oberster Gerichtshof al- ergän zender Senat des allgemeinen österreichischen Gerichtshöfe» organisirt werde. Dieser Antrag wird in die Specialde- batle verwiesen. Alle übrigen Redner bei der General debatte sprachen sich für die Regierungsvorlage aus, mit Vorbehalt von Amendement-, die sic in der Specialde« batte einzubringen gedenken. Lemberg, 1. Juni. (W. Bl.) Von Seite der Statt halteret wurde an den k. k. Krcisvorstand in Tarnopol bezüglich des Tragens der polnischen Kleidung ein Eilaß gerichtet, in welchem darauf hingrwtrsen wird, brik zu Härlei bei Pesth, desgleichen «ine Reihe spanischer Fayanccn und Thonwaaren; eine Suite Altfrankcnthaler Porzellane (sehr selten); eine reiche Sammlung indischer Töpfergeschirre aus Scinde und Delhi; die früher de« Baurath Stapel gehörige Sammlung von Böttchcrpor- zellancn und vlämischem und Delfter Steingut; ein Stück altchinesisches Lroquelö« lloueio, welches noch nicht in der Sammlung vertreten war und zu den seltensten Sachen derselben gehört. Hiernächst ist zu erwähnen, daß da« im Jahre 1852 aufgenommene Vcrzeichniß der zum Ver kauf bestimmten Doubletten unter gleichzeitiger Verglei chung mit dem Bestände der Sammlung einer genauen Revision unterworfen worden ist, und daß eS hierbei ge lang, verschiedene kostbare Porzellane, die wegen ihrer äußern Unscheinbarkeit mit zum Verkauf gestellt worden waren, der Sammlung zu erhalten, so: drei Stück deS ältesten chinesischen Porzellan- in Weiß aus dem ersten Jahr hundert n. Chr., eine Suite dreifarbiger cochinchinestscher Porzellane, fünf Stück de- kostbaren durchsichtigen Stein-, der im Handel j»<i« von den Antiquaren genannt wird, eine große Anzahl Neisfiguren, zwei kostbare Majolika- vasen von Giulio Romano au» der Fabrik von Castelli in den Abruzzen und kostbare Mosaikplattrn von Speck stein. Ucbrigen« ist der Katalog der Sammlung von dem Direktor derselben, Hofrath vr. Gräße, beendigt worden. Eine Verlegung der Sammlung in da« ehe- malige Galeriegebäude steht bevor. Dieselbe wird eine gegen die jetzige vollständig veränderte, der Chronologie genau entsprechende Aufstellung zur Folge haben. Die Vermehrung der k. öffentlichen Bibliothek hat in jedem Jahre entsprechend den hierzu zur Verfü gung stehenden Geldmitteln stattgefunden. Der Verwal tung steht eine Reorganisation im Sinne eine« ständi schen Antrag» bevor. Eine nothwendig gewordene Restauration der Locali-
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