Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 09.02.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-02-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188302095
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18830209
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18830209
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1883
- Monat1883-02
- Tag1883-02-09
- Monat1883-02
- Jahr1883
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 09.02.1883
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Vr«s4vn 1888. «stch-iiu ,«i,ttL klitz 7 Uhr i, »« Morienlirabe IN >d>,»»-aulEr«U «ieelellahrttch 2 «»I 00 «s,«„ durch dir Volt 2 Märk 7» Mae Mumm. 10 Mo«. «ulla», 3SOOV «remdi. lZll, dievlliaüßr ein«ii«aiib»,r Ma- milcrU», ma«t I>u« dt, AetacUou nt?» »erdmdllü,. »im,««« für un» n«IimkN ani DI, >nu iMW TageSlatt für Wkitik, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Lörftnbrrichst Fremdenliste. L8. «Iskrxsnx. Fulerale «verbell Marienurabe > > tu» Nachm. !t »l» a«>ae»ou»»eu. Loniituos bio MlIta«iSl2UI,r. Ja Ncuuadl »m auivochentaac»: »r. Iclolieraaile Ar. bbls Nachm. Slibr. — Die einspatti», Pcliimle koste» IL PI. Uingelaildl die Zeile »0 PI. Line Garantie slir da» n ächll- rogi«ic iirkchcincn der Juicrace wird nicht »eg« neu. ituswarilqc Äniionceu» Aufträge von unbctannlcn oeilonen liue «reu wir nur gegen Piitnuniera»»»- 2t»»i»»0 durch v'recsmarlcn oder Po„cm,a,»u!,g. St»,t Slibcu lallen ln Plg. Julerale lür die liloniags- !>itiu»ncr oder nach cinem Feluage die Pciltzolle Uit Pi. ftjtz VMiMrie-AiiiisUtiir ürirlnuum L 8rmm, Seklosv-Strasu«' Kr. 17, MMvilber stow LSmxl. Sdklosss, bittet um Doaclltuiij; ikrer in» «eI»»ut«n8tHr jz^^-»-a-SL-i---SW!SS^«S«S!«S-AkSiS-ALLbbdrS!!^i tz^LÄ88t«8 Oor8vtt«Kvr, ellrriuiom 1 6or«üt mit eoutonrtsn Ktrvikou 0,80, vou äuniret »orm«nn Hkn»4«I»>. Uro8<I, n, «Vltiuirilct i Droit !L-SWb!i-S^-SL^!«bLS-bS--?!L!--bL-2L-SbM!Wb«Si 81» > eloxaule kaiknnxs'u, rli'NioUei» mlt l ouv« r1ki,U1U«»t«U 1 orre PO »ul 9 nv« ei 6. ! ^.uktüdrjictio LNudUiNo l^virilisiou vorelon ud§0L6>ion uuä urieu u»rü^ iubs trrmco vei>uD>!t. ^s. Utti'tr«»«» Die^tlnii, » tl8«trutrvr8lr. 21b. u. 8up>,!«:»!«<>-. 6 uiu Kürzt plut/. I spisLerie-lftsnufgvtun. 6rös8ts8 l-Lgsr sm platro Lltmrlit. IlvkSSV ^Itamrlit. Xüuif- l 16 IIo r Hok 1 i6kornnt. e u li e i t e n. öillignto, fksts prsisv. Rr. 4V. Wliieruug vom S. Februar: Barometer »achOskar Dölolt, Walistroste 10 «Abcudoi. iüu Mt»., seit gestcr» I Mi», gclttraen. Thermo,»cirogr. »ach Neaumur: en ». »ledr.Temv. '>°s.. In-chlie Tein»', l".» »u. !?iw r . -E, Bede»,. Aussichten für e« 9 Febr.: Südost, frisch, zuncbmende Bewölkuna, trocken, Frost. A-reitng, K. Februar. »erauNvoriltcher Rcdacteur sür Pi)1j1sschk6 vr. Eu«jl Vierctz in Dresden. Unserer Schwestcrstadt Leipzig zu dem Rcichstagsbeschlusse betreffs des RcichSgcrichtsgchäudeü zu gratuliren» ist heute erste Pflicht einer sächsischen Zeitung. DaS Reichsgericht bleibt in Leipzig, wohin cs durch Gesetz verlegt worden ist, bleibt dort sür alle Zeiten. Sille Versuche» es nach Berlin zurückzuverlegcn. sind gescheitert. Sollte man sie auch künftig noch unternehmen, so würden sic dem gleichen Schicksal nicht entgehe». Der Anwalt beim Reichsgericht, der Abg. Braun, fing cs nicht gerade sehr geschickt an, Stimmung sür die Ucbersicdlung nach Berlin zu machen. Angeblich soll man jetzt noch nicht übersetzen könne», welche Räume einst erforderlich sind, wenn ein allgemeines deutsches bürgerliches Gesetzbuch in.straft sein wird. Es fiel dem AuudeSratlisvcrtrctcr und dem Abgeordneten sür Leipzig nicht schwer, diesen Verzögerungs- grimd zu .iitkräften. Den wahren Grund, wcSlialb die Leipziger Rcichsgcrichtsanwältc nach Berlin wollen, hütete sich „unser" Braun bekannt zu geben. A» der Spree mag cs in manchen Stücken amüsanter sein als an der Pleiße: ein iiit.rcssnntereS Zentrum der groben Politik und der Tagc-Zncuigkcitc» ist Berlin jedenfalls. Die Zerren Reichsanwälte verlangt«; nach lebhafterer geselligerer Anregung; sie könnten in Berlin die hohen Sporteln, die sie beim Reichsgerichte cinnehmcn, vielleicht in pikanterer Abwechselung wieder unter die Leute bringen, als in Leipzig, das, trotz Messe und der gounosso ckoröv seiner reichen Patrizicrsnm iieu, seinen soliden Gnmdchorakter auch gesellschaftlich nicht verleugnet. Aber gerade das ist einer der der vielen Vorzüge, die Leipzig alS Sitz der obersten RecbtsspriiclHhöN'e des Reiches anführcn kann. Diese befindet sich in durchaus gesunder Atmosphäre. Der Schwindel ist in Leipzig nickt zu Hause. Er säudc dort niemals eine Stätte. Wer den Schwindel an der llrsprungsguelle studiren will, kann cS aus jedem Gebiete in Berlin machen. Leipzigs Bürgerschaft, die Börse und andere Einrichtungen tragen sogar ein ausgesprochen ehrbar-solides Gepräge. Als wahrend der Gründerjahre ganz Berlin im Taumel fieberte, bewahrte lein einziger Börsenplatz so viel Nüchternheit und Haltung, wie der Leipziger. Diese Wahrnehmung mag dem früheren Gründer Braun Nicht sehr sympathisch sein — man kann aber die Thatjachc selbst nicht gegen Leipzig, als Sitz des Reichsgerichtes, ins Feld sichrem ES würde ein schwerer Fehler sein, die obersten Richter Deutschlands in die nächste Nähe der Berliner Geldmächte zu verpflanzen. Die Leipziger Reichsamvalte haben in einer neulichen Eingabe bemerkt, es wäre sür das Reichsgericht ein Vortheil, dort zu sei», wo die Gesetze entstünden, »m im persönlichen Verkehr mit den Gesetzgebern, d. b. namcnt.ich den Abgeordneten. Kenntniß von der Entstehungsgcscknchte dieser Gesetze zu erhalten. Gerade das Umgekehrte ist richtig. Der Richter hat sich gar kein Urtbcil über die entstehenden Gesetze zu bilden, vielmehr unparteiisch die fertigen Gesetze anzuwenden. Und wenn die Richter über den Geist der Gesetzgebung selbst noch Belehrung oder doch Anregung bedürfen, so mögen sie doch auS dem Jungbrunnen schöpsen, den der dirccte Verkehr mit den Rechtslehrern, den Professoren der Universität, bietet! Ein Trunk aus Vieser Duelle erguickt nachhaltiger, als die Weisheit, die ein Mehrheits geschöpf. ein aus drei Jahre gewühlter Abgeordneter verzapft. An erlesenen Geistern, deren reiches Wissen zugleich die höchste wie die tiefste Rechtsiveishcit spendet, kann aber mit der sächsischen Landeö-Univcrsität keine zweite deutsche sich messen. UcbrigcnS macht cZ einen täppischen Eindruck, wenn man Leipzig als die „Provinzialstadt" schildert, die den Rcichsrichtcrn außerhalb ibrcs nächsten Berufes wenig geistige Anregungen biete. Welche maßlose Ueberschätzung des geistigen Lebens der „Weltstadt" Berlin! Leipzig aber, eine Stadt mit solcher Universität, die Centralstelle des Buchhandels, der größte Sitz des deutschen Binnenhandels, mit seinen Tbcatern. Muscc'n, GcwandhauS-Concerten, Bibliotheken und Sammlungen, bewohnt von einer der gebildetsten und wohl habendsten Bevölkerungen Deutschlands, ist kein geistiges Dürrland. Frei von der direkten Berührung mit der Berliner Hochfinanz, nickt angekränkelt von der „Hosluft" und ministeriellen Einwirkungen, hinausgerückt aus dem verwirrenden Getriebe der Tagespolitik, dafür angeregt durch die persönlichen Beziehungen mit den ersten Rechtslehrern der Nation, können daher die obersten Richter Deutschlands ihrer edlen Aufgabe: unparteilich Recht zu sprechen, in Leipzig am erfolgreichsten obliegen. Und daß nunmehr, nachdem der Reichstag die erste Bourate für daS Reichsgericht bewilligt, diese Tbatsache unabänderlich begründet ist, wird im ganzen Reiche, nicht zum Wenigsten aber in Sachten, mit aufrichtiger Geiiug- tbuung begrüßt werden. Und so erhebe sich denn, wie in Berlin der monumentale Parlamentsbau von der politischen Einheit Deutsch lands zeugen soll, in Leipzig als Zeugniß der Nechtscinheit der Monumentalbau eines Reichsgerichts, zugleich Gewähr- und Wahr zeichen des bundesstaatlichen Charakters Deutschlands. D>e garstige Trinkgeldassaire der polnischen Mg. Kaminski und Wolski scheint in ihren Folgen die Skandalprozesse Ofenheim und Giskra-Banhans Übertressen zu sollen. KaminSki hat in seiner von Wolski abgefahren Klageschrift versichert, daß es nur ihm und seinen Bemühungen z» verdanken sei, daß die Regierung ihren ersten Plan, den Bau der galizischen TrauSvcrsalbahn im Staats- regime durchzusühren, ausgab und ihn dem einen General unternehmer, v. Schwarz, übertrug. Mit diesem Sustem der Gcne- ralentrevrise, das in Deutschland bekanntlich zuerst von Dr. Strouß- berg eingesübrl wurde, haben alle Staaten ohne Ausnahme die bittersten Erfahrungen gemacht: der Bau einer Bahn wurde viel tbeurcr und noch dazu unsolider. Darum wollte auch die österreichische Regierung von diesem schädlichen Sustem ablassen Kaininski deutet nun an, daß es ihm gelungen sei, den maßgeben den Kreisen der Aeaintcnmclt eine bessere Meinung von dem Gencrai-Enlrepriicn-Eiau beizubmigen. Wce lann denn ttvertzaupl ein Abgeordneter Einfluß auf die Staatsbeamten wegen Vergebung der Bmmrbcitcn autzüben? Nun behauptet zwar der Geiieral- untemeiuiler v. Schwarz, daß ilmi das Baukousortium der gali- zischcn Trausversalbalm z»r Bestreitung aller Vorauslageu der Konsorten sür Studien, Traeirungcn, Pläne, Reise» und lür son stige lausende Spesen den Betrag vou tiM,000 Gulden bei der Oesterreichischcn Länderbank als dem Bankier der iluteruebmuiig. zur Verfügung gestellt, welche» Betrag er von dieser Bank „och im Laufe des Monats September 1882 behoben habe. Von dieser Summe habe er biSbcr circa 355,000 Gulden für die oben ange führten Zwecke der Bau Unternehmung verwendet, wahrend er den Rest von circa 275.000 Gulden »nt Rücksicht auf die lür drei Jahre berechnete Bauperiode und auf die bis zur vollständigen Abwickelung eines so großen Bnugcschästs möglichen Eventualitäten noch rcicruirt habe. Aber cs ist in der Tbat nöthig, daß er der parlamentarischen Untersuchungs-Kommission über jeden einzelnen Posten der bereits gemachten Ausgaben Ausschluß gickst, um die aufgeregte Moral zufrieden zu stellen. Man wird auch zu unter suchen haben, ob diese 630.000 Gulden dieselbe Summe ist, die der cd e Kaminski >ür seine Bcmübungen verlangte. Denn ohne Grund kann derie be doch sie nickt cinklagen, wenn sic ihm nickt sür ge wisse Dienste ausdrücklich versprochen waren. DaS beiße doch die Frechheit zu weit tieiben. Die Scbwarz'schc Erllärung klingt bci- nabe so, als hätten gewisse Pcisoncn die erhaltenen Tnnlgcldcr, erschreckt wegen des Skandals, wieder herauSgegebcu. Für den nunmehr sicheren Fall der Ablehnung dcS Prinzcn- AcchiungsgesetzeS durch den Senat haben die leidenschaftliche» Politiker, welche die Geschicke Frankreichs leiten, bereits zwei neue Mittel in Bereitschaft. Zunächst soll die Regierung gegen die Prinzen, wenn sie sich gc^en die Republik vergingen, die bestehen den Gesetze anwende». Charmant! Aber Das hätte man sich schon vorher überlegen sollen. Sodann aber solle man jedes im perialistische ober rcmalistische Fest, jede diniastisckie Kimdgcbnng der Anhänger früherer Herrschcrsamilicii und das Eiavcrständnitz Letzterer dnmit durch die Deportation in eine Festung b-strafe». Dieser Vorschlag enispricht ganz dem Grundcharalter der jetzigen Revnlit. Wer führt in ihr das große Wort? Die niedere Bour geoisie, verstärkt durch die kurzsichtigen Streber aus der Provinz, beide einig im gedankenarmen Raditalismus, denen ganzer Besitz eine Reihe von Sckiagwörtcrn bildet, die mit der Trennung von Staat und Kirche «mkangcn und mit einer kräftig nach oben wir kenden Progressivsten»,: endigen. Dieser Radikalismus des Klein- bürgcrtbums und das Strehertlmm der Provinz sind zwar zur Re gierung unfähig, doch zu jedem tollen Streiche bereit. Sie haben bisher vermocht, die gebildeten Klassen der Nation, die eigentlich regierungsfähigen, vollständig aus dem Felde zu schlagen. Mit Etcl wenden sich Letztere von dem geräuschvollen Treibe» der agi tatorischen Gruppe ab. weiche die Politik ves Staates so besorgt, wie die Leitung eines Geschäfts und m ihrem Sinne ganz folgerichtig die Unterdrückung und Vertreibung der Konkurrenten um die Herr schaft anstrebt, von Mitbewerbern, die sie fürchten müssen, weil sie den Radikalen an politischer Erfahrung, an Kenntniß des Staats- wcsens und allgemeiner Bildung, kurz in Allem überlegen sind, nur nicht in der brutalen Energie. Die besseren Klassen haben sich seit Jahren, wie die zunehmenden Walileutbaltungen bewiesen, mit keinerlei Politik mehr beschäftigt uno bei» Radikalismus und seine» Strebern vollständig das Steuer überlassen-, der bloße Schatten der Gefahr, daß sic sich wieder zum Worte melden könnten, veranlaßt die Machthaber von heute zu de» rücksichtslosesten ProskrivticmS- Maßrcgeln; denn sie sind sich ihrer Unpovularitat in der Nation und des Umstandes wob! bewußt, daß sie nur durch die Gewalt, niemals durch das Talent herrschen können. Würde Präsident Grev» durch den Senat die jetzige Deputirtcnkammcr austksen, so wäre es gar bald vorbei mit der Hcrrichast der kleinen radikalen Krämer in den Pariser Wahlkreisen und den Departements, die, aller polnischen Fernsicht und jeder höheren Auffassung des Staals- wesens bar. lediglich den Nutze» des Tages und lausenden Jabrcs berechnen und bemüht sind. ihre Hcrrschait sür alle möglichen pro fitablen Grichäslc auSzunützcii. Nenkste Telegramme der „DrcSV,«er Nachr " vom K. Fcbr. Berlin. Reichstag. Die Bcratliung über den Etat der Zölle, Verbrauchssteuern und Averse» wird bei dem Titel Zölle fortgesetzt. Geh. Reg.-Rath Schraut weist an der Hand der Sta tistiken aus den einzelnen Haiidelskaiiimerbezilken nach, daß der Ervort deutscher Scidcnwaarcn seit de», Uebergange zu der Schutz zollpolitik, also seit 1879, ganz bedeutend z»geno»liiien bal-c. Die übrigen Staaten, insbesondere Rußland, De »erreich und Frankreich, seien früher als wir mit Zollerliöliungen vorgegangcn. Wir seicii ihnen erst gefolgt, nicht aber sie uns. — Dr. Windtliorst: Die Thatiachcn haben die Schutzzollpolitik gerechtfertigt. Die Herren, die hier immer ihre Theorie» vortragc», mögen doch nach Oesterreich und so weit e gehen und diese Staaten zum Freihandel bekehren -, che dies nicht gelungen, ist sür uns der Freihandel umnöglich. — Schmidt-Elberfeld: In Sachsen sei eine technische Kommission zur gutachtlichcn Auslassung über die Herabsetzung der Zölle für Westgarne z»sa»iine»bcruscn woidcn. Leider seien die Ver treter der Weberei-Branchen nicht zugezogen worden. Tie Kom mission habe lei der Regierung lcantiagt, diese Zollcrinäßigung nicht zu befürworten, angeblich, weil sich die harten Ka»»iigar>ie nicht äußerlich von anderen Garnen unterscheiden ließe». Dieser Grund sei nicht stichhaltig und eine Unterscheidung allerdings auch für die ZolU eamten möglich. Der Zoll werde ausrecht erhalten, an geblich um die kleineren Betriebe z» schützen: das Gegentheil werde erreicht. BemerteiiSwerth sei, daß der einzige Sachverständige in der technischen Kommission in Sachsen, vr. Prcibisch, gegen den erwähnten Beschluß stimiiite. der also nur von den Gehelin- räthen dcS Polytechnikums gefaßt worden. — Bundeskommiffar Geb. Obcr-Reg.-Ralh OcciuS thcilt mit, daß die Antworten der einzelnen Bundesregierungen in Bezug aus die Zollcrinäßigiing der Westgarne noch nicht sämintlich cmgegangen feien. Erst dann werde ein Beschluß gcsatzt werden können. Ter Titel Zölle (191.381L00M.) wird genehmigt. — Beim Titel Tabaksteuer spricht der Referent von Wedcll-Malchow Namens der Commission die Bitte an den BundcSrath aus. derselbe möge lür eine einheitliche Handhabung der Erhebung der Tabaksteuer in den einzelnen Äiindes- Itaatcn sorge tragen möge. — Sander begründet den von ihm in Gemeinschaft von Dr. Buhl, Dr. Barth und Äovfer gestellten An trag : den Reichskanzler zu ersuchen, beim Bundesram zu beantra gen: d:e im Talaksteucrgcsetz von 1879 festgesetzten Äusfuhrver- gütungSi'äve nunmehr i» vollem Umfang zur Einführung zu bringen. CS sei jede Ausfuhr von TabakSsabrikaten, deren Tabak nicht versteuert worden rst, ausgeschlossen. Die Regierung sage, eS seien noch große Cigarrcnvorräthe vorhanden. DaS sei richtig; dieselben lagen in Straßburg in stiller Beschaulichkeit fern vom Getriebe der Welt. Warum soll denn die Pripatindustr.i« darunter lcid.cn? Pia» möge d.,ch die Straßburger Cigarren unter amtlichcn Verschluß legen. Die Regierung thue in anerkeuiiciiswelliier '^eise viel sür den Export-, aber die deutsche Industrie müsse, um ci-ponsähig zu sei», auch coiiemriren töimen. Tic Tavoksindusirie könne ohne die AuSsuhrucrgütliiig nicht expoitiren. Ter deutsche Ta- daksexnvrt Hube sich in sieben Jahren um 90 Piocent ver mindert und der Werth dieses Exports sei i» derselben Zeit von 30 aus 3 Millionen herabgeiilnkeii. Tie Neicdssassc könne durch Einführung der AusfuhrvergütuiigSsätze nur gewinnen. Wen» dem nicht entsprochen werde, so dürfe sich der Bundesratb nicht wundern, wenn man glaube, es stecke das Monopol dahinter, denn mit dem Monopol sei ein erheblicher Erport durchaus nicht vereinbar. Buiides-Kommissar Geh. Dber-Regieriings-Ralh OcciuS: Durch die Bestimmungen des 1879er Gesetzes sei den be rechtigten Interesse» der Tabaksinduslrie Rechnung getragen. Die in dem Gesetze in Aussicht genommene» volle» Vergü'.ungssätze schon jetzt cinzusühren, dazu liege keine Veranlassung vor und würde dadurch die Steucriassc geschädigt. Cs seien noch bedeutende Vorräthe von früheren Ernten vorhanden, wofür auch die Ab nahme der Ausfuhr spreche. Eine Rücksicht auf die Straß burger Manufaktur oder auf das Monovol liege nicht vor. Eine weitere Erhöhung der AnssuIir-Pergütungssätze wird stattsindcn, sobald sic zulässig. Pulst, Kopier, Reiniger, Goidichmidb für den An trag Sanoer, sowie um einheitliche Festsetzung der Biätterzählung oder Gewichtssteuer. Miimigerode gegen den Antrag, bostl aber, daß bald normale Pcrhäliiiisse cintrcten werden, welche gestalten, dein Anträge »i entsprechen. Tie Abstimmung über den Antrag Sni-.der crsolgt in dritter Lesung. Bei Titel Rübenzuckerstener wurde ans Wunsch Brnnigsen'ö mit Rücksicht auf die zu erwartende bechgliche Vorlage von Erörterung der Frage der Exvortvergütnug cst'gcsehcn. Bei Titel Branntweinsteuer befürwortet Ubden die gicichzeiilge Er höhung der Maischraumsteuer und Elhohu"g der Exvonboniftlation. Die einzelnen Titel werden unverändert genehmigt. Als zweite Rate sür den Bau des Kaiserpalastcs j» Stiaßburg werden 553,AD Mark gefordert. Rcichensporger-Cresclb beantragt die Ausschreibung ciiicr engere» Konkurrenz zur Umarbeitung des Bauproieltes, wendet sich aber dagegen, daß der Bau im Nencnssnliceslnl ansg -ssUirt werkru solle. Zur Umarbeitung müsse ein GoHnler zngezoarn werden. Oberbavoircktor Hcrrmaiin ist gegen die Konturren,. Tie Renaissance entspreche dem baulichen Charakter Straßburgs. Römer Hildeshcim erklärt sich gegen die Konkurrenz, verlangt aber Abänderung des Projekts. Die Kupvelniilagc sei unerhört, in den Fanden müsse das Ding anders werden. Die geforderte Summe wurde genehmigt. Die Abstimmung über den Antrag Reicheniverger erfolgt in 3 Lesung. Die Etats der Reichsschuld und des allgemeinen Pensici'.cgonds werden dcbatleios genehmigt. Ter Präsident setzt auf die morgige Tagesordnung Tiicile des Etats von 1881 85. Rickert: Der Etat 18Ä85 sei verfassungswidrig, folglich nicht zu beratlicii. Winvthorst wird den Etat abiehnen, verlangt aber geschästsordiiungsmäßige Er ledigung, also Abstimmung über einzelne Kapitel. Längere Debatte, schließlich bleibt es bei dem Vorschlag dcS Präsidenten. Tie Wnbl- prüfungskommission bcanstandere die Wahl Reich s Idritter sächsische: Wahllreis), nachdem die Wahl bereits ungiltig erklärt worden. Tie Geschäftsordiiungskoiniiiijsion beschloß, die Genehmigung zur Ein leitung der Unterluckung gegen Geiser und Flohine wegen vorgeb lichen Mißbrauchs der Eiienbahnfleikarten zu empfehlen. Geiser und Frohme wohnten der Koliimissionssitziing bei, beski-nu.-n den Miß- vrauch und wünschten selbst gerichtliche Entichcidung. Die Börsen- steiierkommission lehnte mit 10 gegen 9 Ltiinmcn die Rcgislerpflicht und die betreffende Bestunmu- g des Wedell'schcn Enrwurss ab. Dem Reichtstage ging der Nachtragsetat betreuend den Bau des Reichstagögebäudes zu: die Ailssührmigsverordiiiing zur Neblaus- konventlon ist dieser Tage zu erwarten. — Ter Kaiser bestätigte das Testament des Prinzen Karst Ans Wunsch des Kaist-rs hat Prinz Friedlich Karl seine Reise (Palästinas nicht unterbrochen. Die Hauptversammlung des Kongresses deutscher Laud.virlbe wälstte Frege wieder »n das Präsidium und nahm die Resolution an. wonach die freiwilligen Vereine gegen Vagabondagc nur dann nützlich seien, wenn nur Obdach, Speise und Kleidung und mir gegen Arbeits leistung gewährt werde. Tic Resolution empfiehl! als nachabmcnö- weillies Beispiel die Kolonie Williellnsdors. — Der sächsische Ge heim RegieriingSi-alh von Seydewitz im KnttuSiiiinisienuiii erbsi-It den preußischen Kronenorden. — Paris. Jules Ferrb leimte die Bildung der Nenkabincts vor Erlediglmg der Prinzenvorlage ab. Marseille. In einer Ilnleireduilg in Cannes erklärte der Graf von Paris, er hoffe, der Senat iveroe den Prälendcnten- Geietzcntwurs ab ebnen, weil die Orleans nicbt eonipiriren, sondern nur verlangen, Frankreich wie gewöhnliche Bürger zu dienen und demselben zu seinem sin! eien Range inner den Rnbercn Nationen zu verhelfen, welcher durch das Kaiserreich verloren ging. K open Hage». Die Linke des Folkctl>i„gs beantragte die Wahl einer Kommission zur Aufklärung oer Stellung, welche nach den bestehende» Ikcbereinkünften in Schleswig den aisiüssige» Dänen zukommt. Die Abstimmung wurde verschoben bis das Ergebnis; der Untersuchung der preußischen Regierung vorliegt. London. Eine Depesche Dnfferins über d>o Lago EgnptcnS sagt: Cs gäbe nur die Alternative der Nnnektioir Egiipttus odcr die Herstellung einer dauerhaften autonome» Regierung, die gegen die auswärtigen Jntriglien und die Schwäche i>» Innern io lange geschützt werde, bis Egnvtcn die Stelle unter den freien Staaten allein ciimehmen kann. Dublin. Damit, Hcal» und Ouinn sind wegen Nichizablung der ibncn aufcrlegtcn Kaution gefangen gesetzt worden New-Norc. In Wcst-Virginien, Illinois, Pcnnsnlvanien sind neue große liebersclnvemiiiuiigen cingetrcten. Die Berliner Börse eröffnet«.' niedr iger, später trat weitere Al'schwächung ein infolge allgemeinster Geschäsisstille. SpAuIalwc Banken ansanas belebt, später schwächer. Kasiawerlbc balle» un bedeutendes Geschäft. Von spekulativen Babi-en Marienburger schwankend, aber doch etwas besser. Lstmeußssche infolge Realisation gedrückt. Andere deutsche, sowie fremdc Balinoii nachgcbend. Priori täten fest. Lweknlative Bergwerke später belebt. Industrien, mit Ausnabme der reckt belebten Maschincittabriken füll. Deutsche Fonds tbcilwsise etwas höher, fremde nicht ganz fest. Nacbbörse schwach, Russen flau. Frank«»«-» a. v«.. 8. Fcbr., AI>c„d'. Lrcbll 0.7. MW,, pc,.,- »ardkn I »>-z. SVcr Looi« —. c-cit. SildcrrciUc —. -0>u»crrc,m-. «-alistcr LÜtcip.vioUircnii —. »,««,.«z>oir>rci:lc . '.:>r !IU,nc>i —. ^<>cr Nuftcr« -. L.crltiitonlcilik —. Neucjic l!i>«>ar. UNIbüiiicibc—. e. O>»'n!-nMN > . Ur.» «arische Pavlcrrentk—. Tiscvmo—. Saiwicr-. ciionrardrai',, wem, »'»ri«. Wien, 8 Februar, «bend». Lrcdli !i»S.r». Siaaiob. mo.».. Scuibardcn IZP.SV. Nordwecibaii» s"2.0o. Mariiwtc» —. Nu«. Srci.ft--'w.b >. -^anr>>n>. Pari», v. Fcbni.ir ISchlub.) Ncuic Ne.ia. Ä»lcU>c iii.w IlaUrncr se..eu. StaaMalm W2.L0, Lombarde» SM.«'», do. Pncrftalc» o«..xirlcr vöö. Lelierr. «Polbrent« TrSac. «Uri« cvrabiirrettl, 7. Nebmor. N-Mub.i Welze» Februar W.rw M„«. Nun»!» 27,80, beb'»viel Ebirftu» Februar 40.7a. Ccvicmbcr Dezember —, behandle« villbist Februar iuu.i.a, Lebicmbcr-Tczembcr bp/,0. u-cubeub. «instei-dam «Produfte»), 7. Februar, (-chlutt) Welze» Mörz 27ö, Mat 27S. LloliLru Mr>no, Mat lbb-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite