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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 05.08.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-08-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190908059
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19090805
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19090805
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1909
- Monat1909-08
- Tag1909-08-05
- Monat1909-08
- Jahr1909
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 05.08.1909
- Autor
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rWU rüher Wochen- und Nachrichtsblatt ^3 Tageblatt sit WM Mill. Mirs, 8t. Wn, HtiiHs«rt, Mmm. MW, Lrtmmkns, Msti 8t. W«s, 8t. 3«lö, 8t. Wtli, 8lWtM, N»W, Memilsti. WüjMkl ii> MW Amtsblatt für das Kgl. Amtsgericht und den Stadttal zu Lichtenstein ------ Älteste Zeitung im Königlichen Amtsgerichtsbezirk > 8V. IOHkGIMO. i «r 179 LAWKiN Donnerstag, dm 5. August S7WKÄM isvs vks« Statt erscheist tSglkch außer Lomr- uud Festtag« »«q«Mas« für de» fotgeade» Tag. — VtertelsShrNtzer a«ra,»pr«i, r 1 Md. 50 durch dte Post berogeu 1 Mk. 7b pfg. M^etue Nummern 10 pfg. Sestettunge« nehme« rmßer der TrpedMou tu Lichtrustttu, S»tck«uerstr«ße Ar. bk, alt» «aiserUche» Pastaastatte», Postboten, sowte die Austräger entgegen Luser ate werden die fünsgespaltene «rundrett« »üt 10, sstr au»»strttar -«fer«te« mit 15 Pfa. berechaet. Sedlaal»r«tu S0pf« K« ««llich« Teile dostet die zweispaltige Seile 30 Pfg F«r»sprech Anzchtuß Nr. 7. Luserateu-Amuch«« tstglich bt» spateste»« oormtttag, 10 Uhr. Tetegramm-Ädresse: Tageblatt. Der Strumpffaktor Herr Ernst Moritz Giebdrath in Rödtttz ist heute als Friedensrichter für Rödtitz an Stelle des auf sein Ansuchen dieses Amtes enthobenen Herrn Friedrich Hermann Helbig in Pflicht genommen worden. Lichtenstein, den 3. August 1909. Königliches Amtsgericht. Botts-Bwttothel Lichtenstein geöffnet Sonntags von 11—12 Uhr, Mittwochs von 12-1 Uhr Katalog 20 Pfg. Bekanntmachung. Am s. August d.J warder 2. Termi« Grundsteuer fällig. Wir fordern hiermit alle Beitragspflichtigen auf, die vorbezeich nete« Steuern umgehend, fpätesteus aber bis zum 14. August d. I. a« die hiesige Stadtsteuereinuahme abzuführen. Rach Ablauf der festgesetzten Frist wird gegen die Säumige« das Zmaagsbeitreibungsverfahre« eingeleitet werde«. Der Stadtrat. Das Wtarugste * Die Kaiserjacht Hohenzollern mit Kaiser Wil-' Helm an Bord traf mit den Begleitschiffen gestern ' nachmittag in Swinemünde ein. j * Zn Schweden soll heute der G. neralausstaud. proklamiert werden. * Die Breslauer Sozialdemokraten planen eine große Demonstration gegen den Ende dieses Monats in der schlesischen Hauptstadt stattjindenden Katho likentag. Drei Fischerboote aus Vietzkerstrand, welche mit 12 Fischern besetzt waren, kenterten bei dec hoch- gehenden See. Die ganze Besatzung ertrank. * Ter Berliner Museumsdieb ist in dem stell n losen Musiker Döring aus Wusterhausen ermittelt und verhaftet. Die gestohlenen Gegenstände wurden bei ihm vorgefunden. * Der spanische Botschafter in Paris empfing von dem spanischen Minister des Aeußeren ein Tele gramm des Inhalts, daß die Lage in Melilla so wohl, als auch in Barcelona befriedigend sei. Die neuen Reichssteuern, die mit dem ersten August teilweise schon in straft getreten sind, haben zweierlei kritischen Punkten zn begegnen, für das Reich und für das Publikum. Wenn alle Objekte, die von ihnen betroffen werden, nur um den wirklichen Betrag der Steuer sich im Preise er höhten, dann liehe sich mit der Neubelastung schon «auskommen; aber es wird nicht nur abgerundet, son dern auch den „allgemeinen Verhältnissen nnd ge stiegenen Geschüftslasten gemäß" ein Extra-Aufschlag genommen. Vielleicht, wahrscheinlich sogar wird das nicht ganz in dem in Aussicht genomuuncn Umfange gelingen, aber es ivird versucht, und daraus erwächst, woraus schon mehrfach hingewiesen ist, für das Reich die Gefahr, daß in Folge einer stonsum-Einschränkung die neuen Steuern weniger ergeben, als man aus gerechnet hatte; und für den Nührstand die Möglichkeit ptner noch weiter znrückgchenden Konjunktur und jedenfalls das Anhalten der bestehenden Gcschäfts- slaue. Jeder, der im praktischen Leben steht, weist, daß heute leider das Kreditwesen viel, viel mehr, als gut und nützlich ist, ausgebeutet wird, nnd mancher finanzschwache Gewerbetreibende wird demnächst arg zu kämpfen haben. Reichsschatzsekretär Wermuth schrieb in einem Er laß den Zoll- und Steuerbehörden vor, bei der Aus führung der neuen Zoll- und Steucrgeseue mit mög lichster Schonung vorzugehen. Zn dem Erlasse heißt es unter anderem: Es erscheint gebotest, die Ausführung der Gesetze so zu gestalten, daß Klagen und Beschwerden der Steuerpflichtigen so weit wie möglich vermieden wer den. Bei der Anwendung nnd Durchführung der neuen Steuergesetze soll mit tunlichster Schonung vor gegangen und besonders in der Uebergangszeit von der Verhängung von Strafen in allen denjenigen Fällen abgesehen werden, in denen es sich um Ord nungswidrigkeiten oder um eine entschuldbare Un- kemitnis ver neuen Bestimmungen handelt Die Erhöhung der Brausteuer nm jährlich lOO Millionen Mark bezieht sich, was bisher noch nicht genügend hervorgehoben ist, auf das Gebiet der Nord deutschen Bransteucrgemeinschast, läßt also Bayern, Württemberg, Baden und Elsaß-Lothringen außer Be tracht. Diese Staaten besitzen Sonderrechte in Bezug auf die Besteuerung des Bieres, und es bleibt ihnen überlassen, entsprechende Erhöhungen vorzunehmen. Württemberg ist bereits damit vorangegangen, und Bayern will ihm im Herbste folgen. Die deutschen Streichholzfabriken sind nicht in der Lage, den Bedarf an Streichhölzern, der sich in folge der hohen Steuer zeigt, zu decken, obgleich in den meisten Fabrik.n ununterbrochen gearbeitet Wird. Die Folge ist eine ungeheure Zunahme der Einfuhr ausländischer Streichhölzer. ' Von Schweden gehen täglich mehrere Waggonladungen ab. Empfänger sind deutsche Warenhäuser und Grotzfirmen, die trotz dem der Nachfrage nicht genügen können. Wenn der Absatz so weiter erfolgt, dann ist der Bedarf auf Jahre hinaus gedeckt, und die Gefahr keine ge ringe, daß durch das Lagern so großer Vorräte ge fährliche Brände entstehen können. Hat der Nährstand direkt oder inairekt von allen umfangreichen neuen Steuern die schwersten Lasten, zumal wenn sie in einer Zeit der wirtschaftlichen De pression erscheinen, so werden wir auch daran zu denken haben, daß ihm, wenn es sein kann, dafür eine Erleichterung auf anderem Gebiete gebührt. Ter Reichssteuerreform wird eine Reform der direkten Steuern in den Einzelstaaten zu folgen haben; sie ist auch schon verschiedentlich in Aussicht genommen, so für Preußen für das Jahr l!N2. Es ist keine ungerechte Forderung, wenn wir dazu den Wunsch aussprechen, daß das kleinere und mittlere gewerb liche Einkommen, ans dem noch dazu die schweren sozialpolitischen Lasten rnhen, in den Stenersätzen schonender behandelt werde, als das Einkommen ans vorhandenem Kapitalvermögen. Darauf hat der Nnhr- stand ein Recht, denn ein Gewerbebetrieb, der 30G) Mark Reingewinn abwirst, hat ganz andere Lasten zu tragen, als tMX» Mark Einkommen ans Coupons. Wir dürfen auch nicht vergessen, daß wirklich von dem bereits mit einer Einkommensteuer belegten ge werblichen Einkommen noch einmal eine Extra Ge werbesteuer erhoben wird. Hier heißt es also wirklich darauf zu achten, daß die direkte Besteuerung ans gebaut wird. Deutsches Reich. Berlin. (Ter Kaiser« ist von seiner Nordlandrcife gestern in Swinemünde eingctroffen, wohin sich auch der Reichskanzler zum Vortrage begab. Am 7. August fährt der Kaiser nach .uiel zur Begrüßung des Zaren Paares. In der Begleitung beider Monarchen werden sich leine Minister befinden. — (Ter Zeppelin 2) stieg Tienstag vormittag erneut von Frankfurt am Main zn der Fahrt nach Köln ans. Es trat jedoch bald nach dem Ausstieg ein Bruch eines Prop Klees ein, der das Schiff zwang, sofort wieder zum Landungsplätze zurückzukehren Tse Landung erfolgte glatt. Ta Reserveteile nicht zur Stelle jind, vielmehr erst aus Friedrichshafen beschafft werden mußt n, kann die Weiterfahrt voraussichtlich erst heute erfolgen. i — -Bedenkliche Sumptome) Schon seit längerer Zeil konnte man bei dem Abgeordneten Erzberger be denkliche Symptome konstatieren. Tiefe Symptome " mehrten und verstärkten sich noch, seit ein Pariser Blatt, der Matin, in seltsamer Unkenntnis der deut schen parlamentarischen Verhältnisse gerade Herrn Erz berger zweimal wöchentlich über alle Ereignisse und Tagesfragen interviewen ließ. Für den Matin ist Herr Erzberger der hervorragendste deutsche Par lamentarier, der „Urheber des Sturzes Bülows" und ein tiefer Kenner der internationalen Lage. So hat sich Herr Erzberger denn im Matin jetzt auch über die Zusammenkunft in Cherbourg äußern dürfen, und er hat den Lesern des Pariser Blattes dabei folgendes erklärt: „Ich habe keinen Grund, als Tentscher die Kund gebung in Cherbourg pessimistisch zn beurteilen, da das Einvernehmen, wie ich cs befürwortet habe, einen großen Schritt vorwärts gekommen ist, und zwar in der von mir angegebenen Richtung Zn der marokkanischen Frage herrscht völliges Ein vernehmen, ebenso hat es sich in der Balkanfrage bewährt, und die gestern vom Matin veröffentlichten Erklärungen Iswolskis werden auch in Teutschland Befriedigung Hervorrufen." Man sieht, Herrn Erzberger sind die schmeichelnden Bemerkungen, mit denen der Matin ihn den Parisern vorstellte, tatsächlich nicht gut bekommen Er glaubt bereits, daß er der deutschen und der internationalen Politik „die Richtung angebe". Wir wollen ja ge wiß nicht gleich allzu pessimistisch sein. Aber er sollte doch einmal einen Arzt befragen. 3» MiuM «s In Mnn MIM Ein Telegramm gibt nns noch folgende Schilderung der Szenen, die sich ans der Unglücks- stätte abgespielt haben: Dresden, 4. Anglist. In der Stadt Dresden war die Aufregung über das Brandnngiück sehr groß. Kanin hatte sich die Nachricht von dem Brande ans der Vogelwiese verbreitet, da eilten anch schon Mütter und Kinder auf die Straßen, um zu erfahren, ob vielleicht irgend einer von ihren Angehörigen, die zur Vogelwiese gegangen waren, ein Opfer des Brau des geworden sei. Die Erregung war um so großer, als niemand wußte, ob seine Angehörigen sich zur Vogelwiese begeben hatten. Auf den Straßen sah man große Gruppen stehen, die sich über das Unglück unterhielten. Bald nach dem Ansbruch des Brandes sah man Kellnerinnen in bäuerischen Bauernkleidern durch die Straßen flüchten: sie trugen teils ihre Kleidung über den Armen, teils hatten sie nichts weiter als ihr Leben gerettet. Menschenleben >iud, soweit bisher sestgestellt werden konnte, nicht zn be klagen. Tagegen sind zehn Personen schwer verletzt, während M Personen leichtere Verletzungen erlitten haben. Außerdem sind eine große Anzahl kteiner Kinder bei der Polizei abgegeben worden, die in dem kolossalen Gedränge ihre Eltern verloren harten Von größeren Etab.issemenis, die für die Zeit der Tauer des Schützenfestes errichtet waren, sind abg branut: das Bierzelt von Lang, in dem das Feuer anskam, Alberts Tanzsäle nnd der Fcenpalast. Außerdem sind fünfzig KarusselS und Schaukelbuden, sowie eine Un menge kleinerer Verkaufsbuden ein Raub der Flam men geworden. Der entstandene Schaden ist zum größten Teile nicht durch Versicherung gedeckt. Tie
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