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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.02.1862
- Erscheinungsdatum
- 1862-02-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186202049
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18620204
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18620204
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1862
- Monat1862-02
- Tag1862-02-04
- Monat1862-02
- Jahr1862
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.02.1862
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und Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. M 35. Dienstag den 4. Februar. 1862. Bekanntmachung. Der verstorbene hiesige KreiSamtmann Herr Hosrath Wilhelm Christoph Eisenhuth und dessen nachgelassene Witwe, Frau Amalie Christiane verw. Eisenhuth geb. Knoll, haben in ihren letztwilligen Verfügungen vom 14. April 1819 und 2. Januar 183V ein Capital von 300V Thlr. auSgesetzt und bestimmt, daß die Zinsen davon zu zwei Stipendien verwendet werden sollen. Fcrnerweitcr Anordnung zu Folge sollen diese Stipendien zunächst Anverwandten dcS Stifters Eisenhuth, in deren Ermangelung Anverwandten der Ehegattin deS Stifters, welche von deren Bruder August Knoll und deren Schwester Earoline Charlotte verw. Amtmann Kuhn geb. Knoll abstammen, endlich an Söhne der Einwohner und Bürger von NuderSdorf, von EckerdSberge, Mügeln, LeiSnig, EiSleben, Sangerhausen und Leipzig aus drei Jahre und dafern sie in voetorem promoviren, außerdem noch aus ein Jahr unter vorzüglicher Berücksichtigung derer, welche den Namen Eisenhuth führen, wären sie auch nicht mit dem Stifter verwandt oder auch Ausländer, verliehen werden. Seit Ostern 1861 ist eines dieser Stipendien erledigt und soll, da nach dem Ableben deS zeitherigen, mit der Verleihung der Stipendien betrauten Senior der Eisenhuthschen Familie bis jetzt der dermalige Familien-Senior sich nicht legitimirt hat, mit Genehmigung deS Hohen Ministern deS CultuS und öffentlichen Unterrichts durch den hiesigen akademischen Senat vergeben werden. ES werden daher hierdurch alle diejenigen hiesigen Studirenden, welchen nach den obigen Bestimmungen vorzugsweise Ansprüche an daS erledigte Stipendium zustehen, aufgefordert, ihre Bewerbungen binnen 8 Wochen und längstens -err S4. März in der UniversitätS - Canzlci schriftlich cinzurcichcn und zugleich ihre Ansprüche durch glaubhafte Zeugnisse zu bescheinigen. Leipzig den 3!. Januar 1862. Dev akademische Senat. vr. W. Hankcl, d. Z. Rector. Die Anfertimmg deS Mobiliars an Schulbänken, Kathedern, Schränken und dergl. für die IV. Bürgerschule soll auf dem Wege der Submission vergeben werden. Die Verzeichnisse hierzu liegen auf dem Bauamt aus, woselbst die Preis angaben bis ziLtiu Iilb. Februar L8SS versiegelt abzugeben sind. ' Leipzig, s. Februar 1882. DeS Raths Bau-Deputation. ' Anglück und Aettung. Unter dieser Aufschrift finden wir in der „Sachs. Elb-Zeitung" fdlgenden ILugern Aufsatz über die Verschüttung und Ret tung der Sandst ei narbeiter in den Postelwitzer Brüchen bei Schandau: Sämmtliche 24 Arbeiter hatten sich an: 25. Januar Morgens in den Bruch begeben, aber keineswegs in der Absicht, - die Wand Zufällen: Uni ff, 10 Uhr ertönt das Signal zum Früh stück und sie Alle nehmen in ihrer Hütte, welche sie sich unmittelbar ' unter der steilen Wand unter einem starken Felsenklippel, der etwa 12 Ellen unten Vorstand und so die Decke der Hütte bildete, ans gehöhlt hatten, ihren kalten Imbiß ein. Gegen 10 Uhr ertönt das Signal wieder und man schickt sich an, von Neuem das Werk zu beginnen. Irrtümlich wurde von anderer Seite dieses als Not signal bezeichnet. Steuern»ann Heinrich Petters aus Ostrau geht voran, ist etwa einen Schritt aus der Hütte, da drängt ihn auch schon ein gewaltiger Luftdruck zurück in dieselbe und er spricht: „Kinder ein Erdbeben." 'Darauf antwortet der Vater Linke: „Ja von oben" und er hatte sich nicht geirrt; denn schon schlvankteder Felsen und wider alles Erwarten löst sich plötzlich die hohe steile Wand und mit unendlicher Riesenwucht stürzt sie, ungefähr 200 Ellen lang, 70 Ellen hoch und 10—12 Ellen stark, donnerähnlich krachend zusammen. Von Mund zu Mund,' von Ort zu Ort Pflanzt sich die Schreckenskunde wie ein Lauffeuer fort; Alles regt, Alles kommt in Bewegung; die Behörden wurden sofort von dem Geschehenen in Kenntniß gesetzt. Händeringend, weinend und verzweifelnd um standen Weiber, Kinder, Väter, Brüder das furchtbare Felsengrab. In den Ortschaften umher trat tiefe Trauer ein, keine Lustbarkeit fand mehr statt, und man sammelte schon für die Hinterlassenen der Todten. Die Arbeiter aus den benachbarten Brüchen eilten herbei, die verunglückten Kameraden hervvrzusuchen, und so wurden unter rühmlichst anzuerkennendcr Leitung von Sachverständigen die Rettungsarberten in Angriff genommen und Tag und Nacht mit verdoppelter Anstrengung fortgesetzt, das Riesenwerk zu vollenden, die armen Verschütteten lebendig oder todt aus ihrem Riesengrabe . den lieben Ihrigen hervorzubrmgen. Bergleute von Mittelndorf und Berggieshübel kamen als neue und wackere Arbeitskräfte herzu, ohne jedoch, derartige Arbeiten ungewohnt, das Nettunaswerk be sonders fördern zu können. Es ist Eine Stimme, daß alle Arbeiter zur Rettung beigetragen, was in ihren Kräften stand. Es ist dies um so mehr anzuerkennen, je größer die Lebensgefahr war, bei welcher die Arbeit ausgesührt werden mußte, denn von oben brök- kelte es noch immer, während die Masse unter sich manche andere Gefahr barg. Daher kam es auch, daß schon am Sonnabend der Signalist Rämisch aus Altendorf, ein Familienvater von fünf beziehentlich sechs Kindern schwer am Kopf und rechten Auge gefährlich ver wundet ward, der sehr, sehr arm ist und noch schwer danieder liegt. Der am Felsensturz an verschiedenen Stellen durchdringende Rauch gab zwar keinen sichern Weg zum Eindringen an, wohl aber erkannte man ihn als ein Lebenszeichen der Verschütteten und griff neu ermuthigt doppelt schärfer zu. Eine ganz geringe Oeff- nung ward frei gemacht, worauf der Steinbrechermeister Linke nun zunächst Weiler kroch, alle Klüfte untersuchte und hier am ersten eine Möglichkeit fand, zu den 35 bis 40 Ellen ties Verschütteten einzudringen. Aber unter welchen Mühseligkeiten und Gefahren! so daß selbst seine muthigsten Kameraden zurückwichen und Linke wohl stundenlang allein an diesen: gefährlichsten Posten vorwärts zu dringen suchte. Sonntags früh etwa 9 Uhr versuchte man durch ein Sprachrohr in die Tiefe zu rufen, was wohl die Ver schütteten vernahmen, aber die Antwort hörte man nicht. Etwas später gab der Bruchmeister Linke, etwa 13 — 15 Ellen tief einge drungen, ein Signal durch Anschlägen an den Felsen, welches er durch einen dumvfen Hilferuf aus der Tiefe erwiedert erhalten meinte , was jedoch auch Täuschung sein konnte, nach der Rettung aber sich als Wirklichkeit ergab. So wurden rastlos die Arbeite:: allerseits und selbst unter den allerschwierigsten Verhältnissen, die sich nur denken lassen, fortgesetzt bis Montags Vormittag« 11 Uhr, denn jetzt vernahm man deutlich die Stimmen der noch in der Tiefe Lebenden. Auf an sie gerichtete Fragen täuschte man sich, als seien es nur 14, jedoch eine halbe Stunde später vernahm man deutlich: „Wir leben alle 24 noch frisch und gesund." Jetzt hatte man kaum noch 4 Ellen bis zu der vordringenden Stimme, denn 20 Ellen weit hatte man von unten nach der Richtung zu,
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