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Dresdner Nachrichten : 11.07.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-07-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190407114
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19040711
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19040711
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1904
- Monat1904-07
- Tag1904-07-11
- Monat1904-07
- Jahr1904
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 11.07.1904
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VervgrgeMr: vikN.NIUnrlt» »»,«»»» de« tüilii» Mkimaliaer Zu»«u»i durch unlere Komi i«d»»d« und »>r»n>«. an -um- und Monragen nur rtnmav »MI »oVI . durch uu««arti,»»om. m»«-ndri , Mdt», MI »« «I v«> euimuliaer Zuiiellun, durch du LoliSMI >odne!kstii«a,kld«. >m»u». taub mll rnllvrrchendem Zulitilaoe. Nachdruck aller ArlttrI u. Onamal- Mitttüunae» nur um deutlicher OueUeuanaadei.Dredd Nachr/) tulaill» Rachrräallche iöonorar- an'vrüche Neiden unbenicklichiiai^ Miverlcuiule Maiiuikrivte werden »ich! auibewadn. »elearamm-ildretlei «achrlchtea chresde». k. 8üNIl>, tZi»ttin«r»ti-. 28. I.. StgrSndtl 1856. ' dtii«.iu«?re>». ölitwldtr. 8p«riLUttt: Ü6ÜI886 tr»um.npiillt.n Plombierungen. Lauvtgetchäftsstelle: Marirnstr. 3K 40. Unnadme von Antünd>aun,en dis nackimiliaai s Uin Lonn und steieimas nur Mar«e»itraj>e Z« von >l bi» >„tUbl. Du l ivalliue Llund »eUe «ca. « Silben« L« Ps« . A». kiindiaunaen aus der Vrivatieilc Zelle L» Via i die sipaitlae Zeile aus Ter« teile bo Pia. als stinaeiandt Zeile eo P>a In Nummer» «ach Svnu- Mid Hricr>-,r« l ivuUiae Ärundteile so Piu. am Pnvalieile »o Pia . sivaliiae Zeile aui Tcrlieiie und ui.> vinaciandl so P,g. AuSwckiliae Aui Haue »ur ucaen Borau»de»alilii»u. lüeleublunei werden um l.ü L«g. dercckine». klernlvreckiaiiickiliik: A«t l Slr. N und Sir. LU»«. 8SIlM8l!llllieiI » ZslvUvnlüIi^. 8e» «»»« », runitckxt «I ?rae«>r 8tr Mi»4k>^«r««rr«rrjK«?rer»retErerr-errr«jrjckMi!Mt«Err«.«^vre^«rrH; ffH R k>ü>:b». tl'-llü k,erwirk si ll. ft. InUIIvf, l>i-«„4«.». tzrtzrer Nr. 32 u»,l 8 '» 8z««»»« LH l.L«N ISNN!8-KU88tSi uiiu8 rNkuaaue ^r» 8«« Iv, u. I. Lt. I . euelitiiiigrLeMlLiM kttr (ins. elslctr. Oiokt. ?etrulvuw. lLsrrsu. r»i' pflege llei' pikse: SSL 8elmel>t«>l 30 >'s es.wn ffülux-raiiaan. Ilor»i««>»t «i.ssä. lmito illillUviloiiornurv Hu Kol .50 ttk. t-vasn 1V»ncIIi»ik- u clor Oll I6sl«tlll^ Oit88«>. «inentb-lii l. >«oj XSgsn i!„c>i ni««88il.'o Z.üneoix-iib-ioiiä''« n»g «inä üblen 6l«-iuek. t'Insebo resp. Tabs 75 Ist l'romsiter Verxinä nueo ausivürtü. Nr. NN. §Mkl: Russisch-invnllilchrr Kiien- Neurilr Draktbcrichte. Konseivativer Landesverein. LanbeSveiband Sachs. Feueiwehreii. Sächi. Fechticlnile. Sednitzer Sä» lerfest. GkrichtSveiiinndluiigen. Erlist und Lcheiz. Blieslostcu. Der russisch-japanische Krie». Dos japanische BelagerungSkorps von Port Arthur hat am Dienstag einen bedeutsamen und für die Verteidigung der Festung verhängnisvollen Schritt nach vorwärts getan. Hvei Divisionen der Bclagcrungstrnppen haben sich der Feslnng von Aoidcn und Nordoslen genähert, und eine derselben hat an dem genannten Tage den Nordoslabhang des Taknschanberges beseht, dessen Svihe etwa fünf dtilvmeter von dem die russische Lstsrvnt bildenden Drakonowij-Fortaürtel entfernt isl. Der Angriff und die Erstürmung von Port Arthur im November 189-l bildet das Musicr für die bevorstehenden tiiämpfe um den Besitz dieser Festung. Durch die Besetzung des Taknschanberges und des Forts Ar. 16 haben die Japaner einen vielversprechenden Ansang ge macht, und der Marsch auf das Marinelager öeigt, das; sie auch diesmal die Werke aus den Jtzschanhöhcn bedrohen und durch das Tal des Creek in die Stadl eindringen wollen. Die sormidable chnie der Drakonowij-Forls soll umgangen und deren Werke dann in der Kehle angegriffen und aufgerollt werden. Ebenso geschickt wie >m Jahre 1861 wollen die Japaner auch jetzt die Lücke in der nördlichen Verteidigungssront zum Eindringen in den inneren Bescstigungsraum und in die Stadt benützen. Es soll damit nicht gejagt werden, das; ihnen ein und dasselbe Manöver zweimal innerhalb von zehn Jahren gelingen wird, dass ne aber den Versuch dazu machen wollen, ist zweifellos. Genus; wird es den Japanern nicht gelingen, die Festung wie im Jahre IM binnen 21 Stunden zu bewältigen. Die heutigen Festungs werke sind doch etwas stärker und besser armiert, als die seiner zeit von dem General v. Hannecken erbauten halbperinanentcn Tckanzen. Auch dürsten die russischen Truppen sich nachhaltiger verteidigen als die Chine en. Andererseits sind aber auch die Aiigriffsmitlel, welche die Japaner heute gegen das mächtige Port Ättbur ausbringen, viel bedeutender als jene des Jahres 1894. gn diesem Jahre bestand der ganze japanische Belogerungspark aus 3V 9- und 12 IL-Zenlimeter-Geschützen und Mörsern und der Seeangriff wurde ausschließlich von Torpedobooten ausgesührt. Heute sollen die Japaner 180 Belagerungsgeschütze aut der Mvaiitiinglmlbinsel gelandet haben, und die mächtige japanische Flotte unter Admiral Togo ist bereit, den Landangriff durch ein Bombardement von der Sec ans zu unterstützen. Sobald nur die Belagerungs- und Schiffsgeschütze ihre Projektile in die Stadt und den .Hasen von Port Arthur entsenden, wird es für den lapserslc» 'Verteidiger schwer sein, stand zu halten, insbesondere wenn er keine bombensicheren Räume für seine kampsesmüden Truppen zur Verfügung hat. General Ssocharow meldet dem Gencralstabe: Durch Re kognoszierungen ist sicher fcitgestellt worden, das; sich eine bis anderthalb Divisionen des Feindes mit der Hauptmacht ic> Honlsiovnd«a, >2 Werst nordo'ilich von Clrania, befinden, owie daß d'e Vorhut in den Ilidalin- und den Tschapanltnvaß vorgeschoben worden ist und auch auf dem aus Cham'a nach Erl- daaon und Ziandiao nihrenden Wege steht. Ferner ist fcst- gesiellt worden, daß sich auf der Linie Wandsiapudsa-Dalinpaß mehr als zwei javanische Divisionen befinden. Nach einer Meldung der „Now. Wrcmja" soll General tturoki sich einem gefangenen russischen Sssiziere gegenüber 'olgendcrmaßen geäußert haben: Japan will die südliche Mand- Wurei erobern, Port Arthur nehmen und dieses sowie einige andere Plätze mit starken Garnisonen versehen und es Rußland überlassen, ob es diese Festungen zurückerobern wolle. Kuroki soll überzeugt sein, daß Rußland dann 800000 Mann frischer Fruvpen auibieten müßte. Die neuesten Meldungen lauten: Petersburg. Wie Generalleutnant Ssacharow dem Generalstabe von gestern meldet, stand am 8. Juli eine russische s'löteilung bei der Station Kaitschou. Ihre Feldivochen be» anüen sich aus dem rechten User des ^antaye. Der Feind hatte die Höhen aus dem linken User des Flusses inne, und befestigte seine Stellung daselbst. Eine russische Batterie eriffsnete von der Eisenbohnbrüae aus das Feuer aus die sich im Tale des .«antahe zeigenden seindstchen Streffwachen. Gegen 12 llhr mittags fand ein Gefecht zwischen der russischen Komvagnie, die eine Furt west lich von der Eiseiibab» de« Mvndalomo beobachtete und einer japanischen Abteilung statt. Der Feind zog sich zurück. Am Abend des 8. Juli befanden sich gegenüber Kaitschou ui der Front von der Küste bis zur französischen katholischen Mission inJanbuankon vier japanische Divisionen und eine berittene Brigade. Am 9 Juli fuhr der Gegner bei Tagesanbruch fort, gegen d e russische Vorhut vorzurückcn, die sich um 6H? Uhr morgens von Kaitschou zuruckzog und eine Stellung 4 Werst weiter nördlich im Schuanlunsy-Patz eimiahm. Ui» 10 Uhr morgens ging die russische Voräut unter dem Audrangc des Gegners 5 Werst weiter nord- wäris von diesem Paß zurück. Hier hielt sie sich unter sehr starkem feindliche» Feuer bis 2 Uhr nachmittags, und zog sich dann in voller Ordnung aus Besem des Abteiliingschcfs langsam auf eine dritte Stellung zurück. Aus dem rechten russischen Flügel be schoß eine berittene Batterie eine japanische Batterie, die bei Sangoischi in der Rahe der Eisenbahn stand. Die feindliche »avallerie rückte inzwischen längs des Knstcnweaes langsam nach Jnkv» vor. Die Ncrlnste sind noch nicht scstgcstellt, betragen aber, wie der Abteilnngschef erklärt, nicht mehr wie 150 Tote und Ver- wnndetc. Zwischen Toulinsa und Allotoun im Tale des Sedshbo, 10 Werst nördlich von Sstujan, legte am 7. Juli ein Leutnant des Regiments Werchneubinsk einer japanischen halben Eskadron einen Hinterhalt. Die Japaner verloren an Toten und Be» mundeten 1 Offizier und 11 Dragoner. An demselben Tage be gannen die Japaner mit unbedeutenden Streitkrästen in das Tal des Taitsnbe vorzurücken und besetzten mit zwei Kompagnien und einer Eskadron Tsiantschan, Tokio. sAmtliche Mitteilung.) General Oku meldet: Dre zweite Armee begann ihre aus oie Besetzung Kaipings dinzielendeit Operationen am 6, Juli. Nachdem die Russen iuecessive ans ihren Stellungen »«rtrieben worden waren, wurden Kaiping und die benachbarten Höhen am g. Juli von den Japa- "r'o k^o. In der Freikagnacht näbertr sich bei stürmischem Detter eine Torpedoboots-Flottille vom Geichwader Togos Port Aithur. Ein Torpedoboot griff den Kreuzer „ASkolv" an,« Das Eiaeditls des Kamvke« ist noch unbekannt. Auf lavanischer l , Seite wurden 2 Unteroffiziere getötet und mehreie Offiziere tchwer j verletzt, Tschisu. Aus Port Arthur hier eingctrossene chinesi- . sche Dschunkenführer berichten, daß am 5. d, M. die Leichen von ! über 800 Russen, worunter sich diejenigen von zwei hohen russi schen Offizieren befanden, von Chinesen nach Port Arthur ge bracht wuroen, und daß ein Teil der japanischen Trupven bis in s eine Entfernung^ von 6 Meile» nach Port Arthur nach Crobcrnng eines zlveiien ,,orts ans der östlichen Seite vorgerückt seien. Ein Teil der Beamten der ruisiich-chinesische» Bank in Port Arthur ist gestern in Tschisu angekommen. Die Mannschast von gestern cingetroffenen Dschunken berichtet, sic hätte gestern , morgen Gcichützsener in der Höhe von Port Arthur gehört. j * Neueste Drnhtuicidungen m» io Jul,. Bamberg. In dem kleinen Tone Wolletögrün bei Stein wiesen «Reg. Lberstankeni wurden 19 Wohnhäuser und 11 Scheu nen vuicv euie FeuerSbrunst zerstört. Rom. Die Bäckergeselle» beschlossen, in den Aus- stand zn steten. Die Behörden bade» me notwendigen Maß regeln getroffen, um die Stadt oo> Mangel an Brak ,» vewalnen. Plymouth. Das Flaggschiff des deutschen Ge- lchwaders ist kurz noch 1 Uhr hier eingctroffen. im Lause des Nachmittags folgten die übrigen Schiffe. Tausende von Zu schauern beobachteten das Einlaufen der Schiffe. Admiral von Köster stattete nachmittags dem Admiral ^ II tastete nachmittags dem Admiral Scymour und dem Generalleutnant Sir William Butler amtliche Besuche ab. Ceti nie Nach l»rr eingeiioffene» Nacvnchren »kielt eins von oen beiden in Tviizi bei Podgorrca liegenden Bataillonen Be fehl nach Melt in Garniwn zu geben. Nachdem das Bataillon in Skutari angekommen war. weigerte es sich im Einveniehmen ! mit de» Offiz>eien. wegen 'Nichtbezahlung des Soldes weiter zu ! marschieren. Alle Offiziere wurden verhaktet. Ter Gouverneur «von Skutari. welcher einen Aufruhr der Garniion be fürchtet. ist bemüht, das zur Bezahlung des Soldes notwendige Geld auszudrlngen. D un i s. Ter Bah ist beute vormittag an Bold des Kreu zers -De>att" nach Fmiiklkich -»bgeielst. Sr. Louis Tie demokratische Kcmventlo» bat Henry G. Davis aus West-Vliginia zum Vizevräsidevtichosts-Kandldateii nvminiert. — Die demokratische Konvention, die die W ä h r u n gs - jsrnge aus ibiem Ptvaiamm nusge schiede n bat, bat Par - jker, der enstchiedener Anbänger der Gvldwäbrnng ist. benachrich tigt. die Konvention betrachte die Wäbrungsstage nicht als einen Punkt, der bei dem Waklkarnvie zur Entscheidung stände: es be stehe daher kein Grund, das Parker die Kandidatur nicht annehme. QertNches «nv Sächsisches. — Die Ankunft Sr. Majestät des Königs in Bad Gastein erfolgte am Sonniag abend. Ter Monarch murvevon den Spitzen der Behörden empfange». Der König bewohnt die erste Etage des Hoieis ..Kaiiechot". Für den Aujenthalt in Bad Gastein sind zu nächst drei Wocken vorgesehen. - Se. König!. Hoheit der Kronprinz ist am Sonnabend vormittag inkognito unier dem 'Namen eines Barons v. Rochwitz mit ven drei Prinzen und zwei Prinze,sinnen in LchineckS ein- gekroffen. Offizieller Empfang fand nicht statt. Trotzdem war der Kurort festlich geschmückt und vom Publikum wurden lebbaste Ova lionen dalgevracht Der Krviizpiinz beabsichtigt, vier Wochen in Schmecks zu verweilen. — Fürst Michael Dolgoruky, Lberbokinarschall des Kaisers von Rußland, nebst Geinablin sind iu Dresden cingetroffcn und haben im Holet Bellevue Wohnung gcnvmmen — In der Sitzung der Stadtverordneten vom 11. Juni d. I. stand u. a. die Frage der Errichtung einer Luirgenheilanslalt auf dem Ritterguts Klnigenberg aus der Tagesordnung. Wie erinnerlich, wurde bei dieser Gelegenheit von verschiedenen Seiten daraus hingew.ejen, daß die Stadt Dresden mit dem Ankäufe des aenanmen Ritterquts ein schlechtes Ge,chäft gemocht habe. Jns- bejondere war es Herr Stadtverordneter Rechtsanwalt Müller v. Bcrneck, der dieser Anschauung sehr scharsen Ausdruck verlieh. Zur Beruhigung der Bürgerschasi veröffentlicht das Amtsbla,! des Rates m seiner gestrigen Nummer üvcr die Rcntabililäi und Zukunftsaussichten Klingenbergs folgende offiziöse Darstellung: ^ , ... . . ... ^Ergut 'ics ^ Mark 83 Pig. Da das Rittergut Ktingenocrg, nach Abzug von 4081 Mark sür an den Staatstiskus oerkauites Land und unter Zu- rechnnng von 1220 Mk. sür einen Mchenanoau im Gaslhose „Sachscnhos" und 666 Mk. für Herstellung eines Eiskellers, beim städtischen Stammvermögen mit 527 626 Mk. 9 Psg. zu Buche stebt, io cnllvricht die er Uebcr>chuß einer Verzinsung von 46 Pta aus solche aus Forstwirtschaft, Jagd und Fischerei, mit 4317 Mk. 85 Psg. aber aus eine Verminderung der veranschlagten Ausgabe». Berücksichtigt man weiter, daß die Errichtung der bis jetzt schon im Rittergutc Klnigenberg unlergebrachlen städti schen Anstalten, der Eilgenien-Anstast. der Trinkcrbcililätle, des Erholungsheims für städt sche Beamte, erhebliche Cinrichtnngs- lind Gruitdsstickserwerbskosten verursacht haben würde, wenn das Rittergut nicht zur Verfügung gestanden hätte, so stellt sich die Kapitalanlage des Ritterguts Klingenberg sür die Stadt Dresden durchaus nicht so ungünstig dar, als es nach den Erträgnissen der beiden ersten BetriebSjahre den Anschein hatte. Das wesentlichste Verdienst an diesem ^günstigen Betriedsergebnis ist jedenfalls in erster Linie Herrn Stadtrat Wokurka zuzuerkennen, der in auf opferndster Weise die Aufficht über die Verwaltung führt. Be kanntlich ist in Aussicht genommen, auch noch andere geeignete itätstische Anstalten nach Klingenbcrg zu verlegen, sobald sich dafür in Zukunft einmal das Bedürfnis nach e.nem Neu- oder Erweite rungsbau ergibt. Dies gilt in erster Linie von der Kinder- bcsserungsanstalt." — Die am 4. Juli auf dem Belvedere obgchaltene General versammlung des Konservativen Landesvereins war sehr gut besucht und hat ein nach jeder Richtung erfreu- ! liches ErgÄnis gehabt. Ueber den Verlaus der Veriammluna l W. stolapoweke Veorzzeiitut, uml I'llliilt/.. Miilltllli, I I. Juli 1M4. berichtet das .^Vaterl.": Nach einigen einleitenden Worten ge dachte der Vorsitzende, Herr General z. T. Sachse, zunächst teil nehmend der Trauer, in die unser Königshaus durch den Heim gang der Prinzessin Johann Georg, der unermüdlichen Wohl täterin ungezähllcr Armer und Kranker, versetzt worden, und wies dann auf die schwere Erkrankung unseres königlichen Herrn hin, dabei betonend, daß zur Freude des ganzen Sachien- landes die Genesung Tr. Majestät sortschreite, so daß zu erhoffen sei. daß Sc. Majestät m nicht zu ferner Zeit wieder neu gestärkt und gekräitigt in sein Land zurückkehrc» werde. In das Hoch, das der Vorsitzende ans König Georg ausbrachie. stimmte die Versammlung begeistert ein und iliminte dem Vv, ichlogc, ein BegriißuiigStelcgranim an Te. Majestät zn icndei'. « irendigst zn. Das Telegramm hatte folgenden Wortlaut: „Seiner Majestät dem König von Sachsen. Ems. Tic Jahres-General versanimluna dcs Konscroativen Landesvereins im Königre:«'« Sachsen eröffnet ihre Verhandlungen, indem sic Eurer Moieiiäi erneut die Versicherung unverbrüchlichster Treue zu Eure« Majestät und dem gesamten Fürstenhaus«: zu Füßen legt und ihren tieieinpiundencn Wünschen für Allcrhöchstdero baldige und völlige Genesung ehrerbietigsten Ausdruck verleiht. Der Vor sitzende: Sachse, Generalmajor." — Die noch am nämlichen Abend cinge-'anqene Anttvor! lautete folgendermaßen: „Seine Majestät der König haben Sich über das liebenswürdige Ergebenhests- Telegramm wie über die beioestigten Wüniche des Konservativen Landesvereins im Königreich Sachsen wahrhaft gefreut und lassen dem Verein Allerhöckstderselbe Seinen herzlichsten Dank dasür auSsprechen." — Nachdem das Hoch auf Seine Majestät ver klungen, ging der Vorsitzende auf die im Laufe des vergangenen Jahres cingetretenen Veränderungen beim Vorstande und in der Besetzung der Stelle des Sekretärs ein. Er hob dabei her vor, daß er mir mit Widerstreben das verantwortungsvolle und arbeitsreiche Amt dcs Vorsitzenden übernommen, daß er aber, nachdem er sich dazu entschlossen, seine ganze Kraft aufzuwenden willens sei. um deni Vereine und der konservativen Sache und da mit dem Vaterlande zu dienen. Uebergehend auf den bisherigen Vercinssekretär, Herr Leutnant a. D. Naber, bemerkte der Vor sitzende, dos; Herr Nober wegen schwerer, leider immer noch nicht gehobener Krankheit gezwungen gewesen, seine Tätigkeit beim Landesvereine ouszugeben, daß Herrn Nober der Dank des , Vereines sür seine langjährigen . dem konservativen Vereine eewidmeten ersprießlichen Dienste an seinen jetzigen fernen ^ Wolmiitz nachsolge und daß er gewiß im Sinne der Anwesenden handle, wenn er Herrn Nober im Namen dcs Vereins baldige Genesung wünsche und chm demnächst mit dem Tanke diese Wünsche ichri'tlich übermittle. Sodann erteilte der Vorsitzende dem Herrn Geh. Hofrat Tr. Mehnert das Wort zu einer Aussprache über die gegenwärtigen politischen Ver- , bältnissc. Herr Dr. Mebnert griff zunächst auf die ver- i ilossenen Reichstags- und Landtagswahlen zurück und wies daraus hin. wie trotz des Ansturms von allen Seiten gegen die konser vative Partei bei den . letzten Landtagswahlen tue konservative Partei in der Zweiten Kammer einen nennenswerten Verlust nicht erlitten habe. Er berührtehleraus die por und während des letzten Landtags brennend gewordene Frage der Aenderung des L a n d t a g s w a h l r e chr s und betonte dabei, daß die Konservativen die Frage des Wahlrechts ielbstverst3ndlich immer einer sorg fältigen Erwägung unterziehen mußten und auch ferner unter ziehen würden, daß es aber bas Interesse des Landes erheische nur dann in eine Acndcruna des Wahlrechts cinzutreten, wenn das neue Wahlrecht auch wirklich als besser und als ein Fortichrist ! aegenübcr dem bestehenden anzuschen sei. Ferner kam er an: : die allerdings im letzte» Landtage gescheiterte Reform des Ge- s meindcsteuerwcsens zu ivrcchen. Er betonte, daß das eine Aist- ! gäbe sei. deren ersprießliche Lösung immer wieder verluckst wer ! den müsse, und meinte, daß eine solche Reform im Hinblick an- die vielen bedürftigen Gemeinden im Lunde und das An wachs«-» der von den Gemeinden, auch den ärmsten, zu befriedigenden Bedürfnisse als eine eminent konservative Tat anzuichen sei. sehr wohl wert des Schweißes der Edlen. Uebergehend aus die Verhältnisse der konservativen Partei im Lande bemerkte Redner, daß. wenn auch in einzelnen Landesteilen ein Zurückgehcn der Zahl der Mitelicdcr in einigen konservativen Lokalvcreincn wahr . zunchincn aewcsen. diese geringen Einbußen doch mehr als weit «lemacht würden durch das Anwachsen der Vereine in andere» Teilen des Landes. Im allgemeinen gelte der Satz. daß. wenn nur die rechten Persönlichkeiten an die Spitze der konservativen Bewegung treten, dann auch die konservative Sache vorwärts schreite. Das gelte ancb sür den L.andcsvercin, dessen Vorwärts bewegung unter der Leitung und Führung des krastbcgabten »cuen Herrn Vorsitzenden außer allem Zweitel stehe. — Nach einigen aeschästlich«'» Mitteilungen dcs Vorsitzenden über die finanzielle Lage des Vereins und Vortrag des Prüfungs-Ergebnisses der Jahresrcchniing wurden die Entwürfe der neuen Vereinssatzungen und dcs Organiiationsplans einer eingehenden Besprechung nach Tendenz und Wirkung unterzogen und sodann zur allgemeinen Debatte gestellt. Eine größere Anzahl Herren beteiligte si«b znni Teil in ausfiihrlichcr Welle an dieser Aussprache. Erwähnung verdient der UnistaKd. daß man allgemein die außerhalb der Versammlung von einer Seite angeregte Idee einer Auflösung dcs Landesvereins. weil dieser dieselben Bcstrebnnacn verfolge wie die Lokalvercine. als völlig unangebracht zurnekwies, daß das Bestellen des Landesvereins als durchaus notwendig aner kannt wurde und daß cs mir nötig sei. die Lücken, die sich in der Organisation gezeigt, in zweckmäßiger Weise auszufüllcn. Diesem Bedürfnisse werde durch die neuen Satzungen und den Organisationsvla» in ausreichender Weise Rechnung getragen. Die neuen Satzungen fanden danach unveränderte Annahme. Ebenso wnrdc der Organisationsvla» im Prinzip gebilligt und dem Vorstände zu destcu Fassung, Bekanntmachung und Aus- ffihruna die erforderliche Ermächtigung erteilt. — Im weiteren Verlaine der Verhandlung legte Herr General Sachse der Ver sammlung noch seine Erfahrungen und Anschauungen über ver schiedene Vorkommnisse innerhalb des Vereins und über seine Pläne Rr die Zukunft und deren Verwirklichung dar. Er be klagte die vielfach selbst in den Kreise» der Gebildete» herrschende Lauheit gegenüber den Bedürfnissen der Zeit und der Stellung- nabme zu den politischen Togesiragen und geißelte die in ge wissen schichten bestebende, aber nach den gegenwärtigen Zeit- Verhältnissen grundverkchrte Ansicht, wonach manche, die ihrer p»diiz,«pi pm> ipuäz — 'zz zz »-«««pi in» —
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